Und doch: haben wir nicht alle irgendwelche Erfahrungen mit Träumen?
Dafür braucht es Ziele, denn: „Unter Motiv wird ein von außen nicht
erkennbarer Beweggrund bezeichnet, der menschliches Verhalten aktiviert und
auf ein bestimmtes Ziel hin steuert.“
Ziele
Bedürfnisbefriedigung
Existenzielle Ziele oder Motive sind Nahrungsaufnahme, Ausscheidung,
Schlafen und emotionale Nähe. Sie lassen sich nicht beliebig aufschieben.
Fehlt es den Menschen daran, stehen Gesundheit und Leben in Gefahr.
Soziale Einbindung und Anerkennung
Das ist für jeden Menschen ein wichtiges Ziel oder Motiv, aber gerade bei
Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen sich in diesem Bereich
starke Umbrüche. In der Kindheit ist der soziale Rahmen bestimmt durch
die Eltern und andere erwachsene Bezugspersonen, einschließlich der
ErzieherInnen und LehrerInnen. Zum Erwachsenwerden gehört dazu, dass
die jungen Menschen in neue Bezugssysteme hineinwachsen. Die Freunde
und Freundinnen, sowie die gemeinsame Jugendkultur werden zum
Bezugsrahmen Nummer eins. Als „Streber“ oder „Schleimer“ eingestuft
zu werden, ist für manche Jugendliche zeitweise ein echtes soziales
Risiko! Zielkonflikte können die Folge sein.
Wissenserwerb
Ohne das Motiv der Neugier keine Wissenschaft und keine Zivilisation.
Kinder und Jugendliche sind ganz besonders neugierig. Sie werden sehr
aktiv, wenn es darum geht, Neues zu erfahren und zu lernen: Wie lassen
sich Logos vom Internet auf ́s Handy laden?, Welche Disco ist besonders
angesagt?, Wie hat Bayern München oder der eigene Fußballverein
gespielt?, Wo kann man die besten Klamotten kaufen? Sie können die
Reihe der Wissensziele junger Leute fast beliebig fortsetzen ...
Bildung
„... Entwicklung des Menschen im Hinblick auf seine geistigen, seel.,
kulturellen und sozialen Fähigkeiten.“(3)
Bildungsziele können dem Lehrplan der Schule entsprechen, sie können
sich am Ausbildungsplan für einen bestimmten Beruf bis hin zu
akademischen Curricula orientieren, sie können sich auf den Sport
beziehen oder auf ein Hobby. Bildungsziele können aus einem sozialen
oder ethisch(-religiösen /- ökologischen) Engagement wachsen.
Materielle Ausstattung
Mit den individuellen finanziellen Möglichkeiten ist in unserer
Gesellschaft soziales Ansehen verbunden. Die Ziele können von
Markenkleidung bis zu einer Studienreise, von einem Wagen der
Oberklasse bis zum standes- gemäßen Haus, von der Mitgliedschaft im
Golfclub bis zum neuesten Computer reichen. Dazwischen liegt die Fülle
der Konsumgesellschaft ...
„Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ – Laozi (chinesischer Philosoph)
Bevor du deine Ziele erreichen kannst, ist dementsprechend der erste
Schritt, eigene Ziele zu finden.
Dafür kannst du dich beispielsweise fragen, was du in deinem
Leben erreichen willst und was dir wichtig ist.
Gib dir dafür genügend Zeit und lass – falls notwendig – immer wieder alte
Ziele los, welche dir mit der Zeit nichts mehr bedeuten.
Beschäftigst du dich zum ersten Mal damit Ziele zu finden, ist die Chance
groß, dass du von deinem Umfeld und der Gesellschaft beeinflusst wirst. Je
länger du dich mit Zielen auseinander setzt, umso höher wird die
Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich deine eigenen Ziele sind.
Nachdem du deine Ziele gefunden hast, geht es darum, sich Ziele zu setzen.
Wie du dir Ziele setzen kannst
Ziele setzen ist kein Hexenwerk. Es ist eine Fähigkeit und je öfters du dir
Ziele setzt, umso besser wirst du darin werden.
Das Wichtigste ist, dass das Ziel positiv formuliert ist.
Beispiel: Denke jetzt nicht an einen rosa Elefanten.
Obwohl ich geschrieben habe, dass du nicht an einen rosa Elefanten denken
sollst, hast du wahrscheinlich gerade an einen solchen Elefanten gedacht.
Dein Gehirn denkt in Bildern, jedoch gibt es kein Bild für negative Wörter
wie:
Nicht
Keinen
Nie
Setzt du dir beispielsweise das Ziel, nicht durch die Prüfung zu fallen, hast du
in deinem Kopf das Bild, wie du durch die Prüfung fällst.
Weißt du, was du nicht willst, kannst du dies oft stumpf ins Gegenteil
umdrehen.
Willst du nicht durch die Prüfung fallen, könntest du dir das Ziel setzen, dass
du die Prüfung mit einer 2 bestehst.
Für das Setzen deiner Ziele empfehle ich dir die SMART Methode. SMART
steht für:
Spezifisch (das Ziel soll so klar wie möglich sein)
Messbar (baue ein Messbarkeitskriterium ein; 10kg abzunehmen ist
messbar)
Attraktiv (du musst das Ziel wirklich wollen)
Realistisch (20kg in einer Woche abzunehmen ist nicht
realistisch…)
Terminiert (bis wann willst du dein Ziel erreicht haben?)
Ein Beispiel für Ziele setzen nach der SMART Methode wäre:
Ich nehme bis zum 01.10.201X 10kg ab. Dieses Ziel erreiche ich dadurch,
dass ich jede Woche meine Kalorienmenge leicht anpasse, sowie 3x pro
Woche für 60 Minuten Joggen gehe.
Da es in diesem Artikel um Ziele erreichen geht, würde es den Rahmen
sprengen, die SMART Methode genauer zu erklären. In meinem Ratgeber
über Ziele ist dem SMARTen Ziele setzen ein komplettes Kapitel gewidmet.
Du kannst ihn dir hier kostenlos herunterladen:
Willst du deine Ziele erreichen, mache es dir zu Gewohnheit, jeden Tag etwas
dafür zu tun, deinen Zielen näher zu kommen.
Die folgenden drei Dinge werden dich dabei unterstützen:
1. Erstelle dir eine grobe Planung
Nachdem du deine Ziele gesetzt hast, erstelle dir eine grobe Planung, wie du
deine gewünschten Ziele erreichen kannst.
Die Betonung liegt dabei auf „grobe“: Viele Leute kommen nicht in Aktion,
weil sie zu viel Zeit in ihre Planung investieren. Diese soll möglichst perfekt
sein, weil sie Angst vor Fehlern haben.
Fehler zu begehen ist vollkommen normal. Wollen wir unsere Ziele
erreichen, tun wir bestimmte Dinge höchstwahrscheinlich zum ersten Mal.
Warum erwartest du, dass du diese Dinge von Anfang an perfekt machst?
Stecke nicht zu viel Zeit in die Planung und sei dabei nicht zu
perfektionistisch: Es wird sowieso anders kommen, als du denkst.
Es ist sogar besser erst in die Aktion zu kommen und später zu planen, als zu
sehr mit der Planung beschäftigt zu sein und dementsprechend nicht zu
handeln.
Aktualisiere deine Planung, sobald sich etwas verändert und sei dabei
flexibel: Klappt etwas nicht so wie erhofft, versuche etwas Anderes.
Bei einer solchen Planung geht es mehr um den groben Weg zum Ziel, als
um die konkreten Schritte. Konkrete Schritte planst du in einer
Wochenplanung:
2. Plane jede Woche deine konkreten
Handlungsschritte
Selbst wenn du aktuell noch nicht weist, wie du deine Ziele erreichen
kannst, ist es nicht weiter schlimm. Wichtig ist, den nächsten Schritt zu
kennen.
Dabei verhält es sich so, als ob du ohne Navigationsgerät von München
nach Berlin fährst: Du brauchst nicht vorab die ganze Strecke zu kennen.
Solange du immer wieder den Schildern folgst, wirst du in Berlin ankommen.
Stelle dir dementsprechend immer wieder die Frage: Was ist der nächste
logische Schritt in Richtung meiner Ziele?
In der Regel wirst du den nächsten Schritt, den es benötigt, um deine Ziele
zu erreichen genau kennen. Sollte du diesen Schritt wider Erwarten nicht
kennen, sprich mit einem guten Freund oder einem Coach. Diese sind
objektiver und können dir dadurch sicherlich weiterhelfen.
Um deine nächsten Handlungsschritte zu planen, nimm dir jede Woche 15
Minuten Zeit.
Stelle dir dabei folgende Frage: Wenn du in der kommenden Woche nur
eine Sache für dein Ziel erledigen dürftest, welche Sache würde dies sein?
Welche eine Aufgabe hat in diesem Moment am meisten Auswirkung darauf,
dass du dein Ziel erreichst?
Diese Aufgabe hältst du nun schriftlich fest und stellst dir die Frage erneut:
Wenn du in der kommenden Woche zwei Aufgaben für dein Ziel erledigen
dürftest, was wäre die zweite Aufgabe?
Da alle guten Dinge drei sind, stellst du dir diese Frage ein drittes Mal: Was
wäre die dritte Aufgabe?
Dadurch hast du für die nächste Woche insgesamt drei Aufgaben, welchen
deine volle Konzentration gilt. Gerne darfst du weitere Aufgaben für dein
Ziel erledigen, solange die drei vorher festgelegten Aufgaben erledigt
werden.
Lerne es, Prioritäten zu setzen. Die Aufgaben, die uns unseren Zielen am
nächsten bringen, sind die wichtigsten Aufgaben. Jedoch sind es oft
gleichzeitig die unangenehmsten Aufgaben.
In der nächsten Woche kontrollierst du, ob du die Aufgaben der letzten
Woche ausgeführt hast und setzt dir drei neue Aufgaben für dein Ziel. Dabei
darfst du dich gerne kontrollieren lassen.
3. Gehe in die Verantwortung gegenüber anderen
Leuten
Der Mensch neigt zur Selbsttäuschung.
Erledigen wir eine Aufgabe die wir uns vorgenommen haben nicht, suchen
wir nach Ausreden, um dieses „Versagen“ vor uns selbst zu rechtfertigen.
Dies liegt daran, dass der Mensch vor sich selbst, in einem möglichst guten
Licht dastehen will.
Dadurch verarschen wir uns selbst, nach dem Motto: „Ach, das kann ich
auch[beliebigen Zeitpunkt einsetzen] noch erledigen…“
Eine Möglichkeit um dieser Selbsttäuschung zu entgehen und
dementsprechend seine Ziele schneller zu erreichen, ist die Verbindlichkeit
zu steigern und sich durch einen Freund kontrollieren zu lassen.
Hast du dir vorgenommen in der kommenden Woche drei Mal ins
Fitnessstudio zu gehen, erzähle einem guten Freund davon und bitte ihn,
dich zu kontrollieren, ob du dieses Vorhaben wirklich in die Tat umgesetzt
hast.
Es ist etwas Anderes, wenn wir von einem Freund mit der unangenehmen
Frage konfrontiert werden, warum wir unsere Aufgaben nicht erledigt
haben. In einer solchen Situation können wir uns nichts mehr schönreden.
Durch die Kontrolle von außen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du dein
Vorhaben wirklich in die Tat umsetzt.
Des Weiteren könnt ihr eine Strafe für die Nichterfüllung der Aufgaben
vereinbaren. Dies könnte beispielsweise sein, dass Auto des Freundes zu
waschen oder Geldstrafe zu zahlen, wie an eine Organisation, die du auf
keinen Fall unterstützen willst, z.B. eine politische Partei.
Die Webseite stickK.com bietet die Möglichkeit an, seine Ziele einzutragen,
von einem Schiedsrichter kontrollieren und ggf. bestrafen zu lassen. Nutzer
ohne Schiedsrichter und Geldstrafe kommen auf eine Erfolgsquote von 35%,
die anderen hingegen auf bis zu 80% – abhängig von der Höhe der
Geldstrafe.
Dürfte ich dir nur einen Tipp geben, wie du deine Ziele erreichen kannst,
wäre es dieser: Suche dir einen Partner, mit dem du dich jede Woche über
den Fortschritt deiner Ziele austauschst. Kontrolliert dabei gegenseitig die
Aufgaben, welche ihr euch in der vorangegangenen Woche vorgenommen
habt.
Ob ihr eine Strafe verwenden wollt ist euch überlassen. Probiert es im
Zweifel einfach mal aus.
Ziele erreichen – Fazit
Bevor du deine Ziele erreichen kannst, musst du erst einmal wissen, was du
eigentlich willst. Dementsprechend ist der erste Schritt immer, seine eigenen
Ziele zu finden.
Sobald du weißt, was du willst, kannst du dir auf Basis dessen Ziele setzen.
Achte dabei darauf, dass das Ziel positiv formuliert ist. Verwende zum Ziele
setzen außerdem die SMART-Formel.
Ob du deine Ziele erreichen wirst, hängt von deinem Warum ab. Das Warum
ist der Grund, warum du dein Ziel erreichen willst. Ist dieses Warum
schwach, ist die Chance hoch, dass du aufgibst, sobald es zu den ersten
Rückschlägen kommt.
Ist dir dein Ziel wichtig genug, triff eine Entscheidung, dass du dieses Ziel
erreichen wirst – komme was wolle. Bist du bereit für dein Ziel alles zu tun
und diesem fast alles unterzuordnen, wirst du erfolgreich werden.
Da unser Unterbewusstsein deutlich mächtiger ist, als unser Bewusstsein, ist
der nächste Schritt, dein Unterbewusstsein auf deine Seite zu bringen, so
dass es dich beim Erreichen deiner Ziele unterstützt.
Dafür kannst du dir deine Ziele visualisieren, regelmäßig deine Ziele
aufschreiben, sowie Bilder von deinen Zielen aufhängen.
Dies wird dir jedoch alles nichts nützten, sofern du nicht bereit bist, etwas
für deine Ziele zu tun. Ohne Aktion keine Resultate.
Erstelle dir eine grobe Planung, wie du deine Ziele erreichen kannst und
überlege dir jede Woche drei Dinge, die du erledigen kannst, um deinen
Zielen näher zu kommen. Um die Verbindlichkeit zu steigern kannst du die
Erledigung dieser Dinge von einem guten Freund kontrollieren lassen.
Hast du weitere Tipps, wie man seine Ziele erreichen kann? Über einen
Kommentar würde ich mich sehr freuen.