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Entscheidungstatbestände:
- Zielsetzung: Gestaltung eines Angebotsprogramms, das ei-
nen Netto-Nutzen-Vorteil für Nachfrager bietet & so zu
Wettbewerbsvorteilen führt
Programmgestaltung:
- Ebene I:
o Strategische Programmplanung: Innovationen, Modifikationen, Differenzierungen, Eli-
minationen von Produktlinien
o Operative Programmplanung: Programmplanung: Innovationen, Modifikationen, Diffe-
renzierungen, Eliminationen von Produkten innerhalb der Produktlinie
- Ebene II:
o Produktgestaltung: Umsetzung der Entscheidungen
2 Programmgestaltung
2.1 Gegenstand der Programmgestaltung
Grundlegende Entscheidungen:
- Grundsätzliche Ausrichtung bzw. Struktur des Programms:
- Programmbreite: Anzahl der Produktlinien bzw. Produkte im Programm (d.h. Anzahl alterna-
tiver Produktangebote)
- Programmtiefe: Anzahl der Produkte innerhalb der Produktlinien (=Länge der Produktlinie)
bzw. Anzahl der Produktvariationen
- Berücksichtigung von Verbundbeziehungen zwischen den Produkten
- Markierung
- Herkunftsorientierung
- Bedarfs- oder Erlebnisorientierung der Nachfrager
- Preislagenorientierung
- Selbstverkäuflichkeitsorientierung
Qualitätsniveau:
3 Produktinnovation
3.1 Inhalt & Bedeutung von Innovationen
- Produktinnovation: die mit der Entwicklung von Neuprodukten verbundenen Änderungs-
prozesse in einem Unternehmen
o Änderungsprozesse können alle funktionalen Bereiche des Unternehmens betreffen
- Prozessinnovation: neuartige Faktorkombinationen, durch die die Produktion eines best.
Gutes kostengünstiger, qualitativ hochwertiger, sicherer oder schneller erfolgen kann
Neuheitsdimension:
1. Subjektdimension – neu für wen?
2. Intensitätsdimension – wie sehr neu?
3. Zeitdimension – wann beginnt & endet eine Innovation?
4. Raumdimension – in welchem Gebiet neu?
Herausforderungen:
1. Große Misserfolgswahrscheinlichkeit
2. Hoher Ressourcenaufwand
3. Marktrisiken:
o Entwicklungs- oder Eintrittsrisiko: mit „falschem“ (d.h. nicht akzeptierten) Produkt
rechtzeitig am Markt
o Hohe Opportunitätskosten bzw. entgangene Gewinne: mit „richtigem“ Produkt zu spä-
ter Markteintritt
4. Anpassungswiderstände auf allen Ebenen des Unternehmens
Innovationstypen:
Bestehendes Produktkonzept be- Bestehendes Produktkonzept
stätigt verworfen
Unveränderte Verknüpfung we- Inkrementale Innovation Modulare Innovation
sentlicher Produktkomponenten z.B. fettreduzierter Frischkäse z.B. überdachtes Motorrad ohne
durch Joghurtzusatz Helmpflicht
Veränderte Verknüpfung wesent- Architekturale Innovation Radikale Innovation
licher Produktkomponenten z.B. Automobil mit Brennstoffzel- z.B. ein selbst fahrendes Auto
lenantrieb
3.2 Innovationsziele & -strategien
Strategische Entscheidung:
- Notwendigkeit: Soll ein innovatives Nachfragepro-
dukt entwickelt werden?
- Ausrichtung:
o Market-pull (nachfrageinduziert): bisher nicht befriedigte Nachfragebedürfnisse entde-
cken & Produkte entwickeln, die diese Bedürfnisse erfüllen
o Technology-pull (technologieinduziert): Bedürfnisse von Nachfrager wecken durch Er-
kennen & Weiterentwickeln technologischer Trends
- Organisation:
o Diskontinuierliche Sonderaufgabe in Form eines Einzelprojektmanagements
o Daueraufgabe mit eigener F&E-Abteilung
o Übergreifende Daueraufgabe für alle Unternehmensbereiche im Sinne eines integrier-
ten Innovationsmanagement
- Bezugsquelle – Make-OR-Buy:
o Unternehmensintern: Vorantreiben eigener Innovationen
Marketing Winter 20/21
(Ver)packungsbegriffe:
- Verpackung: Sammelbegriff für jegliche Art von Umhüllung eines oder mehrerer Produkte
Marketing Winter 20/21
- Packung: Umhüllung einer einzelnen Produkteinheit, die bis zum endgültigen Verbrauch am
Produkt bleibt
- Verkaufsverpackung: als Verkaufseinheit angeboten & fällt beim Endverbraucher an
- Umverpackung: zusätzlich zur Verkaufsverpackung verwendet & erforderlich für die Abgabe
an den Endverbraucher
- Transportverpackung: erleichtert Transport der Waren & schützt vor Transportschäden oder
aus Sicherheitsgründen erforderlich, & fällt beim Vertreiber an
Funktionen der Verpackung:
1. Stufe: Schutzfunktion
2. Stufe: Verkaufsfunktion
3. Stufe: Verkaufsförderungs- & Werbefunktion
4. Stufe: Verwendungsbestandteil
5. Stufe: Informationsträger
6. Stufe: Inputfaktor im Wertschöpfungskreislauf (Recyclinggedanke)
Verpackungsansprüche aus Herstellersicht:
1. Analyse von Wertschöpfungskreisläufen
2. Image- & Aufmerksamkeitswirkung
3. Eignung gemäß physikalischer Eigenschaften des Produktes
4. Absatzwirkungen
5. Kostenüberlegungen
6. Konkurrenzaspekte
7. Logistische Anforderungen
8. Gesetzliche Vorschriften
Verpackungsansprüche aus Händlersicht:
1. Leichte Handhabbarkeit
2. Einfache Identifizierung des Inhaltes
3. Problemlose Preisauszeichnung & Entsorgung
4. Wirksamer Schutz vor Diebstahl & Transportschäden
Ansatzpunkte:
1. Ästhetische Eigenschaften: Design, Verpackung, …
2. Physikalische/funktionale Eigenschaften: Materialart, Qualität, …
3. Symbolische Eigenschaften: durch Markenzusätze, …
4. Value-Added-Services: Kundendienst, Finanzierung, …
- Produktvariation – Arten:
o Produktpflege: Behebung von Fehlern, … à 1. Ansatzpunkt
o Produktmodifikation: Produktrelaunch, … à 3. AP
- Produktdifferenzierung:
o Differenzierung im engeren Sinne/Mass Customization à 2. AP
o Differenzierung im weiteren Sinne/Produktvarietät à 4. AP
Produktelimination:
Preispolitische Ziele:
- Gewinnmaximierung
- Marktgerichtete Ziele: Kundengewinnung & -bindung, Gewinnung von Marktanteilen, Auf-
bau eines Preisimages, Ausschaltung der Konkurrenz, Maximierung des Absatzes
- Betriebsgerichtete Ziele: optimale Kostenstruktur, …
Preispolitische Entscheidungen:
- Zwei grundlegende Tatbestände:
o Erstmalige Festlegung des Preises
o Preisänderungen
- Entscheidungsanlässe:
o Produktinnovationen, -variationen & -differenzierungen
o Markterschließung
o Kostenveränderung
o Programmänderung
o Konkurrenzreaktionen
o Veränderungen des Absatzvolumens & Marktvolumens
Marketing Winter 20/21
Preisänderung:
Elastizitätsdeterminanten:
- Verfügbarkeit von Substitutionsgütern: schwer ersetzbar → preisunelastisch
- Vergleichbarkeit von Substitutionsgütern: schwer vergleichbar → preisunelastisch
- Leichtigkeit der Nachfragebefriedigung: leichte Bedürfnisbefriedigung → preisunelastisch
- Dauerhaftigkeit des Gutes: dauerhafter → preiselastisch
- Dringlichkeit der Bedürfnisse: hohe Dringlichkeit → preisunelastisch
- Vermarktung des Produktes: preisfokussierte Verkaufsförderung → preiselastisch
- Ersetzbarkeit des Produktes: schwerer ersetzbar → preisunelastisch
Zentrale Konstrukte:
- Preisinteresse: Bedürfnis, nach Preisinformationen zu suchen & bei Kaufentscheidungen zu
berücksichtigen
o Beeinflusst Preisbereitschaft bei: Markenwahl, Packungsgrößen- bzw. Mengenwahl,
Distributionskanal- & Einkaufsstättenwahl, Wahl des Einkaufszeitpunktes
o Steuerung des Preisinteresses durch Anbieter:
§ Unterstreichung der eigenen Preiswürdigkeit → Steigerung Preisinteresse
§ Hervorhebung von Qualitäts- & Servicevorteilen → Senkung Preisinteresse
§ Einführung einer billigeren Zweitmarke → Lenkung Preisinteresse
o Verhaltenstrends der Nachfrager:
§ Smart Shopping:
• Besonders starkes Preisinteresse → hoher Suchaufwand, um günstigste Be-
zugsquelle der präferierten Marke zu finden
• Geringe Markentreue
• Wahl der Geschäftsstätte & des Einkaufszeitpunktes so, dass Preisunter-
schiede am Markt (Arbitrage) bestmöglich ausgenutzt werden können
Marketing Winter 20/21
- Polypol: Hersteller hat aufgrund der Vielzahl der Konkurrenten keinen Spielraum bei der
Preisbildung à weitgehender Verzicht auf eigene Preispolitik!
3 Preispolitische Strategien
3.1 Preispositionierung
- Grundsätzlich Richtung der Preisstrategie bzgl. Höhe des Preises in
Kombination mit Nutzenüberlegungen aus Kundensicht
- Preisstrategische Optionen auf Grundlage des empfundenen Werts
Skimmingpreisstrategie:
- Ziel: möglichst schnelle Amortisation von hohen Neuproduktinvestitionen
- Abschöpfung der Konsumentenrente von Nachfragern mit überdurchschnittlicher Be-
darfsdringlichkeit
o Anfangs relativ hoher Preis bei niedrigen Absatzmengen
o Sukzessive Preissenkung mit zunehmender Markterschließung & höherem Konkurrenz-
druck
- Empfehlenswert bei folgenden Bedingungen
o Große Anzahl von elitären Innovatoren
o Gefahr der raschen Veralterung des Produktes
o Geringe Substituierbarkeit
o Finanzierung der Einführungsanstrengungen durch hohe Deckungsbeiträge
o Beschränkte Produktions- & Vertriebskapazitäten
- Caution: gute Gewinnchancen locken Konkurrenz
3.3 Preisdifferenzierung
- (Fast) identische Produkte werden zu unterschiedlich hohen Preisen angeboten
- Ziel: Gewinnsteigerung durch Abschöpfung der Konsumentenrente bzw. individuelle Preis-
bereitschaften der Nachfrager
- Konsumentenrente = jener Betrag, den ein
Nachfrager für ein bestimmtes Produkt
weniger zahlen muss, als er eigentlich auf-
grund seiner Präferenz bereit wäre dafür
zu zahlen
- Idealfall: individuelles Aushandeln der
Preise unter Berücksichtigung der Preisun-
tergrenze (orientalischer Basar)
Beobachtung:
- Relativ geringe Relevanz
- Preisexperimente (z.B. Storetest): Preis ist zu manipulierbare Variable
o Vorteil: Erfassung des realen Kaufverhaltens
o Nachteile: hohe Kosten, hoher Zeitaufwand, schwierige Kontrolle
Befragung:
- Expertenbefragung: bzgl. geschätzter Absatzmenge bei untersch. Preisen (neue Produkten)
o Vorteil: schnell, einfach, kostengünstig
o Nachteil: indirekte Berücksichtigung der Nachfragerperspektive
- Direkte Nachfragerbefragung: eine Frage (wie viel würden sie max. zahlen) oder van Wes-
tendorp Methode: vier Fragen zu Preisbereich (angemessen, hoch, zu hoch, niedrig)
o Vorteil: schnell, einfach, kostengünstig
- Indirekte: Preis ist nur eine von vielen relevanten Eigenschaften (Conjoint Analyse)
o Vorteil: realistische Abwägung zwischen Bruttonutzen & Preis
Bietverfahren:
- Probanden gehen i.d.R. Kaufverpflichtung ein
- Problem: Gewinnung von Teilnehmern, geringe Realitätsnähe
- Bekannte Modelle: Vickrey Auktion, BDM-Mechanismus
Marketing Winter 20/21
5 Konditionenpolitik
5.1 Rabattpolitik
1. Funktionsrabatt: für Übernahme von Leistungen, die Hersteller an Handel delegiert
2. Barzahlungsrabatt (Skonto): bei unverzüglicher Zahlung des Rechnungsbetrags
3. Mengenrabatt: bei Abnahme bestimmter Mengen; Bonus als nachträglicher Mengenrabatt
(Payback)
4. Treuerabatt: für überwiegenden/ausschließlichen Bezug der Ware bei einem Lieferanten
5. Zeitrabatt: für Leistungen des Abnehmers zum Zeitpunkt der Bestellung bzw. Abnahme des Pro-
dukts
5.3 Absatzkreditpolitik
- Alle Maßnahmen eines Unternehmens, um (potenzielle) Kunden mittels Gewährung oder
Vermittlung von Krediten oder Leasingangeboten zum Kauf zu veranlassen
- Zwei grundlegende Formen:
o Absatzgeldkredit: Vergabe nicht an Bezug von Gütern des Kreditgebers geknüpft
o Absatzgüterkredit: Vergabe direkt an Bezug von Gütern gebunden, da Kaufpreis der er-
worbenen Güter kreditiert wird