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Haben solche Regen nicht auch etwas "Gutes"? Die Grundwasserspeicher waren ja fast leer
wegen der Dürre oder Trockenheit.
Das ist richtig. Allerdings muss man sagen: Wenn es Hochwasser gibt, dann ist dies immer ein Zeichen
dafür, dass das Wasser gar nicht mehr in den Boden eindringen kann. Es läuft dann oberflächig ab,
sonst hätten wir ja dieses Hochwasser an der Stelle nicht.
Es dauert Jahre und Jahrzehnte bis sich Grundwasser bildet. Wir haben in den vergangenen beiden
Jahrzehnten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg deutlich weniger Grundwasserneubildung
gehabt. In Baden-Württemberg haben wir 25 Prozent weniger Grundwasserbildung und an die 20
Prozent weniger in Rheinland-Pfalz.
Auch in diesem Winter hatten wir eine defizitäre Grundwasserneubildung gehabt. Da ändert ein
einzelner Monat nichts dran. Das heißt, wir benötigten jetzt Jahre, die überdurchschnittlich nass sind.
Und das ist schlicht und einfach nicht zu erwarten. Wir müssen wahrscheinlich uns eher darauf
einstellen, dass die Grundwasserstände unter Druck bleiben.
Langjährige Messreihen der Temperaturen und Niederschläge zeigen, dass der Witterungsverlauf
grossen Schwankungen unterliegt. Von Klimaschwankungen ist die Rede, wenn sich die Abweichungen
in einer bestimmten Bandbreite bewegen. Lässt sich aus Mittelwerten ein Trend ablesen, ist von
einer Klimaveränderung, bei einer langfristigen Veränderung von einem Klimawandel die Rede (Abb.
4.27 und 4.28). Allerdings muss berücksichtigt werden, dass sowohl Zeitphase wie auch
Schwankungsbreite unterschiedlich gewählt werden können, was zu unterschiedlichen
Interpretationen führen kann.
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Geografie
Klima, Mensch und Umwelt
Abb.1: Die Mitteltemperatur auf der Nordhalbkugel nach der letzten Eiszeit bis heute
Abb. 2: Die Entwicklung der globalen Temperatur von 1880 bis 2018, ermittelt durch die National Oceanic and Atmospheric
Administration der USA. Die Abweichungen beziehen sich auf das Mittel des 20. Jahrhunderts.
Obwohl die Grundtatsachen des anthropogenen Treibhauseffekts schon seit Jahrzehnten bekannt
sind, wurden seine Wirkungen auf das Klima lange verharmlost oder bestritten. Heute besteht in der
Wissenschaft ein fast vollständiger Konsens darüber, dass ein Klimawandel stattfindet. Die Erwärmung
des Klimasystems ist klar nachweisbar. Weniger Konsens besteht hingegen bezüglich des künftigen
Ausmasses des Klimawandels.
Die folgende Darstellung über die Klimaveränderungen und ihre Ursachen stützt sich auf den
Klimabericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) von 2014. An seiner Erstellung
waren über 1‘000 Klimaforscherinnen und -forscher auf der ganzen Welt beteiligt. Dieser sogenannte
Fünfte Sachstandsbericht des Weltklimarats der UNO stellt verschiedene messbare
Klimaveränderungen fest, von denen wir hier nur die wichtigsten nennen:
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Geografie
Klima, Mensch und Umwelt
Abb.3: Vergleich des arktischen Eises 1979 (links) und 2012 (rechts)
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