Selbststudienprogramm 411
Copyright
AUDI AG
I/VK-35
Service.training@audi.de
Fax +49-841/89-36367
AUDI AG
D-85045 Ingolstadt
Technischer Stand 09/07
Printed in Germany
A07.5S00.42.00
Audi hat die aktuelle V-Motorenreihe nochmals um ein weiteres Aggregat erweitert.
Der neue 2,8l-FSI-Motor reiht sich zwischen dem 2,4l-MPI-Motor, der noch bis Mitte 2008 produziert wird, und dem
3,2l-FSI-Motor ein. Zudem ist dieser Motor ein neuer Technologieträger.
Die Hauptentwicklungsziele waren hier die Verbesserung von Reibung und Verbrauch.
Durch folgende Maßnahmen konnte die innere Reibleistung des Motors reduziert werden:
Die neuen Technologien setzen dann auch in den nächsten Baustufen der aktuellen Motoren ein.
Der nächste Motor mit diesen Technologien ist der 3,2l-FSI-Motor.
Aufgrund der großen Gemeinsamkeiten des 2,8l-FSI- und des 3,2l-FSI-Motors sind in diesem Selbststudienpro-
gramm beide Aggregate beschrieben.
2,8l-FSI-Motor
411_001
3,2l-FSI-Motor
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Inhaltsverzeichnis
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Motormechanik
Motorblock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Kurbeltrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Kurbelgehäuseentlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Kurbelgehäusebelüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Zylinderkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Audi valvelift system . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Kettentrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Antrieb Nebenaggregate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Ölkreislauf
Schmiersystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Ölpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Ölstandsanzeige. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Kühlkreislauf
Motorkühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Luftführung
Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Drosselklappensteuereinheit J338 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Schaltsaugrohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Unterdruckverschlauchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Kraftstoffsystem
Niederdruck-/Hochdrucksystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Abgasanlage
Abgasanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Motormanagement
Service
Spezialwerkzeuge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Für Wartungs- und Reparaturarbeiten nutzen Sie bitte unbedingt die aktuelle technische Literatur.
Technische Daten
2,8-Liter-FSI-Motor
Technische Daten
Motorkennbuchstabe BDX
Bohrung in mm 84,5
Hub in mm 82,4
Verdichtung 12 : 1
Zündfolge 1–4–3–6–2–5
Motorgewicht in kg 165
Abgasnorm EU 4
Abgasrückführung nein
Aufladung nein
Klopfregelung ja
Nockenwellenverstellung ja
Saugrohrumschaltung ja
Sekundärluftsystem nein
Drehmoment-Leistungskurve
Drehmoment in Nm
Leistung in kW
Drehzahl in 1/min
6
3,2-Liter-FSI-Motor
Technische Daten
Motorkennbuchstabe CALA
Bohrung in mm 85,5
Hub in mm 92,8
Verdichtung 12 : 1
Zündfolge 1–4–3–6–2–5
Motorgewicht in kg 171,7
Abgasnorm EU 4
Abgasrückführung nein
Aufladung nein
Klopfregelung ja
Nockenwellenverstellung ja
Saugrohrumschaltung ja
Sekundärluftsystem nein
Drehmoment-Leistungskurve
Drehmoment in Nm
Leistung in kW
Drehzahl in 1/min
7
Motormechanik
Motorblock
– homogener Monoblock aus übereutektischer – Ölwannen-Oberteil aus AiSi12Cu mit Rückschlag-
AlSi1717Cu4Mg-Legierung im Niederdruck- ventil
Kokillenguss-Verfahren hergestellt
– eine Schwallwand sowie ein Wabeneinsatz aus
– Endbearbeitung der Aluminium-Zylinderlauf- Kunststoff dienen zur Beruhigung des Motoröls
bahn erfolgt durch einen dreistufigen Hon- und in der Ölwanne
Freilegungsprozess
– Im Ölwannen-Unterteil aus Stahlblech sind die
– 90° V-Zylinderkurbelgehäuse Ölablassschraube und der Ölstandssensor
integriert
– Kurbelgehäuseverband: Länge 360 mm;
Breite 430 mm – auf der kraftabgebenden Seite ist das Kurbelge-
häuse durch einen Dichtflansch aus Aluminium
– Zylinderkurbelgehäuse-Unterteil (Bedplate) aus verschlossen
AlSi9Cu3 Druckguss mit eingegossenen Lager-
brücken aus GJS50, mit Schaltventil und
Ölkanälen für die 2-stufige Regelung der
Ölpumpe
Zylinderkurbelgehäuse
Zylinderkurbelgehäuse-
Unterteil (Bedplate)
Ölwannen-Oberteil
Ölwannen-Unterteil
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8
Kurbeltrieb
Kolben
Trapezpleuel
Kolbenbolzen
Sicherungsring für
Kolbenbolzen 411_004
Pleuelbuchse
Lagerschale
Pleuellagerdeckel
Kurbelwelle
Die aus Qualitätsstahl (C38) geschmiedete Stahlkurbelwelle ist 4-fach gelagert. Der Hubzapfenversatz der
Pleuellager beträgt 30°. Damit ist der gleichmäßige Zündabstand von 120° gewährleistet.
Zum Ausgleich des Axialspiels dient als Passlager das Hauptlager 3.
Die Anbindung des Schwingungsdämpfers erfolgt über acht Innenvielzahnschrauben.
Kolben
Bei beiden Motoren kommen die FSI-spezifischen Kolben aus dem V-Motoren-Baukasten zum Einsatz. Die Kol-
ben haben keinen Ringträger für den oberen Kolbenring. Die Kolbenschäfte sind mit einer Ferrostanschicht
versehen. Der Kolbenbolzen wird mittels zweier Sprengringe gehalten.
Pleuel
Für den 2,8l-Motor wurden die Pleuel vom V8-Motor 2,8l-V6 3,2l-V6
übernommen. Für den 3,2l-Motor wurden sie neu Länge: 159 mm 154 mm
konstruiert. Pleuellagerbreite: 17 mm 17 mm
Die Pleuel sind aus C70 und sind als Crackpleuel Pleuelbuchse: 22 mm 22 mm
ausgeführt. Das Pleuelauge ist trapezförmig und die Trapezwinkel: 11° 11°
Pleuelbuchse besteht aus Bronze.
Hauptlager ø in mm 58 65
Hubzapfen ø in mm 54 56
Pleuellagerbreite in mm 17 17
9
Motormechanik
Kurbelgehäuseentlüftung
Ebenfalls überarbeitet und neu konstruiert wurde Die Gase werden in zwei parallel arbeitenden Zyklo-
die Kurbelgehäuseentlüftung. Diese Neukonstruk- nen gereinigt. Bei zu hohem Gasdurchsatz wird ein
tion wurde als erstes im 3,2l-V6-FSI-Motor und Bypassventil geöffnet, damit kein zu großer Druck
2,4l-MPI-Motor im Jahr 2006 umgesetzt. im Kurbelgehäuse aufgebaut wird.
Nach der Reinigung werden die Gase durch das
Es handelt sich wiederum um eine Kopfentlüftung, einstufige Druckregelventil dem Saugrohr zuge-
bei der die Blow-by-Gase an den Ventilhauben abge- führt. Dieses Druckregelventil ist ebenfalls im
leitet werden. Ölabscheidermodul integriert.
In den Ventilhauben befindet sich für die Grobab- Das anfallende Öl sammelt sich im unteren Teil des
scheidung ein Labyrinth. Über flexible Kunststofflei- Ölabscheiders in einem Sammelraum. Solange der
tungen wird das Gas zum Innen-V des Motorblocks Motor läuft, wird dieser Sammelraum durch ein
geleitet, in dem sich das Ölabscheidermodul befin- Ölablaufventil verschlossen. Das Ölablaufventil wird
det. durch den Druck im Kurbelgehäuse auf den Dicht-
sitz gedrückt.
Im alten V6-Motor war das Ölabscheidermodul ein Der Sammelraum ist groß genug, um die Ölmenge
separates Bauteil. Die Kühlmittelkanäle im Motor- aufnehmen zu können, die über die Motorlaufzeit
block wurden durch einen aus Aluminiumguss einer kompletten Tankfüllung anfallen kann.
gefertigten Deckel geleitet.
Dieser Deckel entfällt beim neuen Motor. Die Kühl- In dem Raum unterhalb des Druckregelventils
mittelkanäle sind im Ölabscheidermodul integriert. befindet sich ein weiteres Ablaufventil. Hierüber
Somit bildet das Ölabscheidermodul den können kondensierte Kraftstoffdämpfe oder Wasser
Abschlussdeckel des Motorblocks. ablaufen.
Die Funktion des Ölabscheiders entspricht prin-
zipiell der im alten V6-Motor.
PCV-Leitung mit
Rückschlagventil
Ölabscheidermodul
Zylinderkopfhauben mit
integriertem Labyrinth-
Ölabscheider 411_022
10
Druckregelventil
Zyklonabscheider
411_021
Ölablaufventil
Kurbelgehäusebelüftung
Die Frischluft wird aus dem Ansaugschlauch ent- Die Frischluft wird über eine Bohrung in das Kurbel-
nommen und über eine Leitung mit Rückschlag- gehäuse eingeleitet. Von hier wird sie in einer
ventil zum Ölabscheidermodul geführt. Leitung durch den Ölabscheider direkt in das
Kurbelgehäuse geführt.
Entlüftungssystem
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11
Motormechanik
Zylinderkopf
Technische Daten:
Legende
1 Verschlussschraube 10 Ventilkegel
2 Verschlussdeckel 11 Einlassnockenwelle
3 Zylinderkopfschraube mit Scheibe 12 Passhülse
4 Auslassventil 13 Hallgeber G40
5 Einlassventil 14 Schraube
6 Ventilführung 15 Schraube
7 Ventilfeder 16 Gehäuse Hochdruckpumpenmodul
8 Ventilschaftabdichtung 17 Rollenstößel
9 Ventilfederteller 18 Dichtung
12
21
22 19
20
23
18
16
17
24 15
25
26
27
28
12
11
29 13
10
14
9
30 7
6
31 4
5
32
33
1
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34
13
Motormechanik
Das Ergebnis der neuesten technologischen Ent- Das Audi valvelift system nutzt so genannte
wicklung von Audi ist das valvelift system. Nockenstücke, die auf den Einlassnockenwellen
Die variable Ventilsteuerung ermöglicht noch mehr sitzen und sich axial verschieben lassen.
Fahrkomfort und einen noch niedrigeren Kraftstoff- Direkt nebeneinander liegen zwei unterschiedliche
verbrauch. Nockenprofile, eines für kleine und das andere für
Basis dieser Technologie ist die zweistufige Steue- große Ventilerhebungen. Durch die Positionsände-
rung des Ventilhubs. Die Betätigung des Systems rung der Nockenstücke werden die Einlassventile
erfolgt direkt auf der Nockenwelle, was bei der abhängig vom Belastungszustand gesteuert.
Gestaltung der Ventilerhebungskurven bedeutende
Vorteile bietet.
Zylinderkopfhaube
Zylinderkopfhauben-
Stellelement für
befestigung
Nockenverstellung
Auslassnockenwelle
Hochdruckpumpe
Einlassnockenwelle 411_020
Auslassventil
Einlassventil
Einspritzventile
14
Aufbau der Nockenwelle
Einlassnockenwelle Bank 1
Nockenwellenversteller
Nockenstücke mit
Innenverzahnung
Einlassnockenwelle
mit Außenverzahnung
411_082
15
Motormechanik
Nockenwellenlagerung
Die Längsverschiebung der Nockenstücke erfolgt Am Ende der Verschiebung wird der Metallstift des
durch zwei Metallstifte, die senkrecht zur Nocken- stromlos geschaltenen Aktors durch die entspre-
welle im Zylinderkopf angeordnet sind und von chende Gestalt des Nutgrundes wieder in seine
elektromagnetischen Aktoren ausgefahren werden Ausgangsstellung zurück geschoben.
können. Das Nockenstück liegt nun positionsgenau an einer
Diese tauchen in Nuten ein, die in den Nockenstü- Axiallagerseite an. Die Rückschaltung in die
cken integriert sind. Der abgesenkte Metallstift ursprüngliche Nockenstückposition erfolgt durch
taucht in eine Verschiebenut mit spiralförmiger den zweiten Metallsitft zusammen mit einer Ver-
Kontur am Ende der Nockenstücke ein. Der spiral- schiebenut auf der Gegenseite.
förmige Nutverlauf bewirkt dabei, dass sich das
Nockenstück bei seiner Drehung in Längsrichtung
verschiebt.
Leiterrahmen
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Nockenwellenarretierung
Als Arretierung für die Teillast- und die Volllaststellung des Nockenstückes dient eine federbelastete Kugel in
der Nockenwelle.
411_080
16
Formgebung der Nockenkontur
Nockenversatz
12
Vollhub-
konturen
10
Ventilhub in mm
Teilhub- 8
konturen
Legende Ventilkonturen 6
A B
4
A Auslassventil, Vollhub 2x pro Zylinder
C
(Auslassnockenwelle)
2
B Einlassventil, Vollhub 2x pro Zylinder D
C Einlassventil, Teilhub große Nockenkontur 0
D Einlassventil, Teilhub kleine Nockenkontur -270 -180 -90 0 90 180 270
Kurbelwinkel in °
17
Motormechanik
Um beide Ventilhubkurven zu erreichen, war es Ebenso wurde die Rollenbreite verringert. Um bei
erforderlich, den bisher eingesetzten Rollen- der geringeren Rollenbreite die Kräfte sicher über-
schlepphebel zu modifizieren. tragen zu können, musste die Nadellagerung im
Da beide Nocken direkt nebeneinander laufen, Durchmesser vergrößert werden. Zusätzlich wurde
muss ein entsprechender Freigang vorhanden sein. der innere Lagerdurchmesser durch Einsatz einer
Zu diesem Zweck wurde der Rollendurchmesser Hülse im Bolzen vergrößert.
vergrößert und der Bolzendurchmesser verringert.
Nadeln
(Anzahl und Größe unterschiedlich – alt zu neu)
Hülse
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Alt Neu
18
Nockenverstellung
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O-Ring
Gehäuse
Metallstift
Führungsrohr
Das Stellelement für Nockenverstellung ist ein Elek- Am Metallstift ist ein Dauermagnet fest verankert.
tromagnet. Bei Ansteuerung durch das Motorsteu- Er sorgt dafür, dass der Metallstift in der Position
ergerät fährt ein Metallstift aus, der in die aus- oder eingefahren bleibt.
Verschiebenut des Nockenstückes eingreift und Das Ausfahren des Metallstiftes erfolgt elektromag-
somit die Verstellung auf die andere Nockenkontur netisch. Das Einfahren erfolgt mechanisch, durch
auslöst. die Kontur der Verschiebenut im Nockenstück.
19
Motormechanik
Nicht angesteuert
Dauermagnet Kontaktstifte
Dämpfungsring
O-Ring
Ankerscheibe Spulenkörper
Windung
Kern
Polscheibe
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Angesteuert
UBat
Ansteuerung Aktuator
20
Ansteuerung der Stellelemente für Nocken-
wellenverstellung
– Ausfahrzeit 18 – 22 ms
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Hinweis
Die Anschlussstecker dürfen nicht vertauscht
werden!
Umschaltbedingungen
– UBat: am Stellelement liegt ständig Batterie- – Nach einer Umdrehung der Nockenwelle erfolgt
spannung an. Die Spannungsspitze am Ende der das Zurückschieben des Metallstiftes durch die
Ansteuerung des Aktuators wird durch Induktion Kontur der Verschiebenut.
in der Magnetspule hervorgerufen. Dabei bewegt sich der Dauermagnet in Richtung
– Bei Ansteuerung wird durch das Motorsteuer- Elektromagnet. In der Spule des Elektromagne-
gerät auf Masse geschaltet. ten wird dabei eine Spannung induziert. Die
– Sehr kurzer Ansteuerimpuls, in dieser Zeit fährt dabei entstehende Spannungsspitze wird vom
der Metallstift in die Verschiebenut des Nocken- Motorsteuergerät erkannt und als Rückwurf-
stückes ein. signal diagnostiziert.
– Konnte der Metallstift bei Ansteuerung nicht
ausgefahren werden, gibt es auch kein Rück-
wurfsignal.
21
Motormechanik
Eigendiagnose
● Eintrag im Fehlerspeicher: ja
● Codierungen: keine
● Können nicht alle Zylinder auf großen Hub geschaltet werden, bleiben alle Zylinder auf kleinen Hub.
Die Drehzahl wird auf 4000 1/min begrenzt. Im Kombiinstrument wird die EPC-Lampe angesteuer t.
Zusätzlich bekommt der Fahrer im Anzeigefeld des Fahrerinformationssystems FIS einen Hinweis auf die
Drehzahlbegrenzung.
Es erfolgt ein Fehlerspeichereintrag.
● Können nicht alle Zylinder auf den kleinen Hub geschaltet werden, erfolgt die Umschaltung aller Zylinder
auf den großen Hub.
Es erfolgt ein Fehlerspeichereintrag. Die Drehzahl wird nicht begrenzt und die EPC-Lampe nicht ange-
steuert. Der Fahrer spürt keinen Leistungseinbruch. Ein leicht unrunder Leerlauf kann die Folge sein.
Prüfung Ventilhubumschaltung
● Durch Anreizen des Messwerteblocks 155 wird die Einlassnockenhubumschaltung in Zündreihenfolge vom
kleinen Einlassnocken auf den großen Einlassnocken und zurück geschaltet.
● Das Ergebnis für die Hubumschaltung auf dem Messwerteblock 155 wird überprüft durch:
– Funktion 04 (Grundeinstellung),
– Messwerteblock 155,
– Prüfung durch Drücken der Taste „aktivieren“ (Test EIN)
– Gas- und Bremspedal betätigen,
– Drehzahl fährt automatisch auf ca. 1000 1/min,
– warten, bis die Anzeige im Feld 4: „Syst. i. O.“ (min. i. O.-Zeit: 5 s; max. i. O.-Zeit: 40 s) anzeigt.
Hinweis
Die Prüfung der Ventilumschaltung ist
Bestandteil des Redinesscodes.
Anzeige
Sollwerte min. 80 °C __11 1111 __11 1111 System i. O.
22
Kettentrieb
Trieb B
r1 > r2
411_019
Trieb A
Trieb D
triovales Kettenrad
r1 – groß r2 – klein
– Kettenräder: – Kettenspanner:
Die Zähnezahl der Nockenwellenräder und der Durch die Reduzierung der Kräfte und Schwin-
Zwischenräder des Triebes A wurden erhöht. gungen im Kettentrieb konnte auch die Ketten-
Dadurch werden die Kettenkräfte verringert spannerdämpfung reduziert werden. Dadurch
wird wiederum die Reibung im Kettentrieb
– Triovale Kettenräder an allen Nockenwellen reduziert. Über die Entlüftungsbohrungen der
kommen zum Einsatz Kettenspanner werden zum Teil die Ketten mit
Schmieröl versorgt.
– Ketten:
Neu entwickelte Rollenketten (bisher Hülsenket- – Ölpumpen- und Ausgleichswellenantrieb:
ten) für die Triebe A bis C haben jetzt die gleiche Der Antrieb der Ölpumpe und der Ausgleichs-
Dauerfestigkeit und Verschleißbeständigkeit wie welle erfolgt mit einer Rollenkette und mechani-
Hülsenketten. Außerdem sind Rollenketten schem Spanner.
bezüglich Akustik und Reibung besser als Hül-
senketten. Die Drehrichtungsumkehr für die Ausgleichswelle
erfolgt im Kettentrieb. Alle Kettentriebe sind war-
tungsfrei.
23
Motormechanik
Triovale Kettenräder
Funktion: Vorteile:
Die triovalen Kettenräder weichen von der Kreisform Durch die niedrigeren Kettenkräfte werden die
ab. Sie haben drei Erhöhungen. Reibung und damit auch der Kraftstoffverbrauch
Durch den größeren Außendurchmesser an den gesenkt. Außerdem können – bei gleicher Funktion –
Erhöhungen vergrößert sich der wirksame Hebel- kostengünstigere Ketten und Kettenspanner einge-
arm, der auf die Ventile wirkt. Die Erhöhungen setzt werden.
(größerer Hebel) wirken genau dann, wenn ein
Nocken das Ventil öffnen muss. Ein weiterer Vorteil liegt in der Verringerung des
Durch die Vergrößerung des Hebelarms verringern Schwingwinkels. Der Effekt dabei ist eine noch
sich die Kettenkräfte. Zugleich wird störenden höhere Laufruhe des Kettentriebes.
Schwingungen entgegengewirkt (siehe Diagramm).
ohne triovale
Kettenräder –35 %
mit triovalen
Kettenrädern
(Serie)
Drehzahl in 1/min
24
Antrieb Nebenaggregate
– Generator
– Kühlmittelpumpe
– Lenkhilfepumpe
– Kompressor für Klimaanlage
Kühlmittelpumpe
Lenkhilfepumpe
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25
Notizen
26
27
Ölkreislauf
Schmiersystem
Legende
1 Sieb
2 Ölpumpe, kettengetrieben
3 Kaltstartventil
4 Stufenkolben mit Steuerfeder
5 Ölsieb
17 17 B A B
6 Wasser-Öl-Wärmetauscher
7 Rückschlagventil F F
8 Ölfilter
9 Bypassventil
10 Öldruckschalter für reduzierten Öldruck F378 19
11 Öldruckschalter F22
12 Spritzdüsen mit integrierten Ventilen
13 Trieb D
14 Trieb A 23 B A B
15 Zwischenwellenlagerung Kettentrieb B
16 Zwischenwellenlagerung Kettentrieb C
17 Nockenwellenverstellung
18 Rücklaufsperrventil
19 Kettenspanner
5
20 Drosseln in Zylinderkopfdichtung
21 Feinölnebelabscheider
22 Steuerventil für Ölpumpe N428
23 Rückschlagventile
10 11
9
Ölfiltermodul
Motorblock
6 7
obere Ölwanne
22
2 4
3
1
untere Ölwanne
28
Öldurchläufe
21
17 17
B A B B A B B A B B A B B A B
F F
20 20 19
B A B B A B B A B B A B B A B 23
18 18 5
Zylinderkopf
A Nockenwellenlager
B Abstützelement
C Ausgleichswellenlager
D Pleuel
E Hauptlager
F Nockenwellenverstellung
C C
15 16
Niederdruckkreis
Hochdruckkreis
2,5±0,2 bar
E E E E 13 14
12 12 12
D D D D D D
Zylinderkurbelgehäuse
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Ölkreislauf
Aufbau
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Rohölkanal
Reinölkanal
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Wichtigstes Ziel bei der Entwicklung des Schmiersystems war es, die motorinnere Reibung weiter zu reduzie-
ren. Dazu wurden eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, so zum Beispiel im Kettentrieb. Zusätzlich konnte
durch Optimierungen im Ölkreislauf der Öldurchsatz deutlich reduziert werden.
30
Ölpumpe
Ventil für Öldruckregelung N428
Pendelschieber-Regelpumpe
Aufbau
Pendel Käfig
Welle
Gehäuse
411_085
Sieb mit Ansaugung
Deckel Steuerbohrungen
Stufenkolben
Steuerfeder
Die Pumpe wird über die Welle vom Kettentrieb aus Die einzelnen Zellen werden zwischen zwei Pendeln,
angetrieben (siehe Übersicht Kettentrieb). Die Welle dem Käfig, dem Rotor und den seitlichen Deckeln
ist fest mit dem Rotor verbunden. Dieser ist über der Pumpe gebildet.
sieben Pendel formschlüssig mit dem Käfig ver-
bunden. Der Öldruck im Pumpeninneren wird durch folgende
Im Rotor werden die Pendel beweglich in den Radi- Bauteile erzeugt:
alschlitzen geführt. Rotor, Pendel und Käfig drehen
sich gemeinsam im Schieber. Dieser dient gleichzei- – Schieber,
tig als Laufbuchse des Käfigs. – Käfig,
Der Rotor ist gegenüber dem Schieber und Käfig – Rotor und
exzentrisch gelagert. Dadurch bilden sich, ähnlich – Pendel.
wie bei einer Flügelzellenpumpe, verschieden große
Räume in den einzelnen Zellen.
Die Besonderheit ist, dass der Schieber im Gehäuse
der Pumpe, gegen die Kraft einer Hilfsfeder,
schwenkbar gelagert ist.
31
Ölkreislauf
Ölförderung
Während sich die Pumpe dreht, vergrößern sich im Zur Absicherung vor zu hohem Druck befindet sich
Saugbereich die Zellen. Dadurch entsteht Unter- am Pumpenausgang ein federbelastetes Kugelventil
druck und das Öl wird über das Sieb in die Pumpe (Kaltstartventil). Dieses öffnet bei ca. 11 bar und
gesogen. steuert das Öl in die Ölwanne ab. Der von der
Durch die Drehbewegung wird das Öl zur Druckseite Pumpe erzeugte Öldruck wird direkt in die Hauptöl-
gefördert. Dort verkleinern sich die Zellen und das galerie des Kurbelgehäuses weitergeleitet.
Öl wird unter Druck aus der Pumpe gespresst. Bei einer Motordrehzahl von 4600 1/min wechselt
Die entsprechende Ölmenge wird je nach Bedarf die Ölpumpe von der niedrigen auf die hohe Druck-
gefördert. stufe. Dabei werden auch die Spritzdüsen für die
Kolbenböden zugeschaltet, die der Bildung von
Temperaturspitzen vorbeugen sollen. Unmittelbar
neben der Pumpe ist ein separater Wasser-Ölkühler
verbaut.
Pumpenregelung
Die Pumpe wird über den Öldruck in der Hauptöl- Die zweite Kolbenfläche kann über die vom N428
galerie geregelt. Dafür wird von der Hauptölgalerie zugeschaltete Leitung zusätzlich mit Öldruck beauf-
ein Teilstrom abgezweigt, der über eine Steuerlei- schlagt werden. Die Steuerfeder bildet die Gegen-
tung und das Steuerventil für Ölpumpe N428 zur kraft zum Öldruck, der auf dem Steuerkolben wirkt.
Ölpumpe gelangt. Das Steuerventil für Ölpumpe
N428 ist ein elektrisch schaltbares, hydraulisches Wird das N428 nicht angesteuert, sind beide Steuer-
3/2-Wegeventil. In ihm wird zum einen der abgelei- leitungen offen. Der Öldruck kann somit auf beide
tete Teilölstrom direkt zur Ölpumpe durchgeleitet, Kolbenflächen wirken. Dadurch wird der Kolben
zum anderen kann durch Zuschaltung eine zweite gegen die Federkraft der Steuerfeder verschoben.
Leitung zur Ölpumpe geöffnet werden. Bei der Verschiebung des Kolbens folgt der Schieber
der schräg abfallenden Kolbenrampe und wird
Dieser, vom Öldruck der Hauptölgalerie abgeleitete geschwenkt.
Ölstrom, wirkt in der Ölpumpe auf den Steuerkol- Durch die Schwenkung des Schiebers verändert
ben. Der Steuerkolben (Stufenkolben) hat zwei Kol- sich die Exzentrizität zum Rotor. Das führt zu einer
benflächen. Die eine Kolbenfläche wird durch den Veränderung der Zellengröße und damit der Förder-
direkt durchgeleiteten Ölstrom ständig mit Öldruck leistung der Pumpe.
beaufschlagt.
Magnet
Kugelventil elektrischer
Anschluss
411_043
32
Vollförderung
Das N428 wird stromlos geschaltet – Unterbre- Der Schieber wird durch das Ansteigen der Kolben-
chung der Masse vom Motorsteuergerät. rampe geschwenkt. Durch die Schwenkung vergrö-
Dadurch wird die zweite Steuerleitung verschlos- ßert sich die Exzentrizität zum Rotor.
sen. Öldruck gelangt nur auf eine Kolbenfläche. Die Zellen vergrößern sich und die Förderleistung
Die Kraft der Steuerfeder verschiebt den Steuerkol- der Pumpe steigt.
ben.
Regelöldruck
411_044
Ölwanne
Hohe Druckstufe
Das Ventil wird nicht angesteuert. Das Kugelventil ist geöffnet. Der volle Volumenstrom wird in den Ölkreis-
lauf gefördert.
Teilförderung
Das N428 wird vom Motorsteuergerät bestromt. Die Exzentrizität des Schiebers zum Rotor nimmt
Die zweite Steuerleitung wird geöffnet. Öldruck ab. Dadurch verringert sich die Größe der Zellen.
gelangt auf beide Kolbenflächen des Stufenkolbens. Die Förderleistung wird geringer.
Die wirksame Kraft wird größer als die Federkraft
der Steuerfeder. Der Stufenkolben verschiebt sich
und der Schieber folgt der abfallenden Rampe des
Stufenkolbens (durch die Kraft der Hilfsfeder).
Regelöldruck
411_045
Ölwanne
33
Ölkreislauf
411_037
Öldrucküberwachung
Die Überwachung des Öldrucks erfolgt mittels Sollte es notwendig sein, die Warnlampe im Kombi-
zweier Öldruckschalter. Die Überwachung mit zwei instrument einzuschalten, wird dazu eine Botschaft
Schaltern ist nötig, um das Umschalten auf hohen auf den CAN-Datenbus gelegt.
oder niedrigen Öldruck zu kontrollieren.
Neu ist, dass die Schalter nicht, wie bisher üblich,
mit dem Kombiinstrument verbunden sind.
Das Motorsteuergerät wertet die Signale der
Öldruckschalter aus.
Hinweis
Der 3,2l-Motor mit Audi valvelift system setzt
im A5 ein. Hier ist der Öldruckschalter F22 am
Bordnetzsteuergerät J519 angeschlossen. 411_035
Beim 2,8l-Motor im Audi A6 sind beide
Öldruckschalter für
Öldruckschalter am Motorsteuergerät ange- reduzierten Öldruck F378
schlossen.
34
Öldruckschalter F22
411_036
Öldruckschalter F22
Umschaltpunkte
1. Drehzahlpfad 3. Diagnosepfad
Bei einem im Kennfeld festgelegten Wert wird auf Durch das Starten eines Kurztrips kann mit dem
das hohe Druckniveau umgeschaltet. Werkstatttester der Öldruck erhöht werden.
Die Umschaltung erfolgt bei ca. 4600 1/min. Für das Starten des Kurztrips in der Grundeinstel-
lung dient der Messwerteblock 159.
2. Temperaturpfad In den vier Anzeigefeldern können während des
Kurztrips folgende Größen dargestellt werden:
Um die Kühlung der Kolben zu verbessern, wird auf
die hohe Druckstufe umgeschaltet. Anzeigefeld 1: modellierte Öltemperatur,
In einem Kennfeld werden die Öl- und Kühlmittel- Anzeigefeld 2: Ansteuerung N428,
temperatur berechnet und der Umschaltpunkt auf Anzeigefeld 3: Status der beiden Öldruckschalter
das hohe Druckniveau festgelegt. Durch die Erhö- F22 und F378 und
hung des Öldrucks öffnen sich die Ventile zu den Anzeigefeld 4: Status des Kurztrips.
Spritzdüsen.
Hinweis
Die genaue Vorgehensweise und die ent-
sprechenden Werte entnehmen Sie bitte
der Geführten Fehlersuche.
35
Ölkreislauf
Nur durch die Optimierungen im Ölkreislauf war es Hinzu kommt der Vorteil der Volumenstromrege-
möglich, eine volumengeregelte Ölpumpe mit zwei- lung, da die Pumpe bereits ab ca. 2000 1/min nicht
stufiger Öldruckregelung einzusetzen. In der Grafik mehr voll fördert und den Volumenstrom bedarfs-
wird der erzielte Vorteil dieser neuen Technik noch- gerecht einstellt. Durch diese Maßnahmen kommt
mals verdeutlicht. für diese Motoren eine Kraftstoffeinsparung von
5 % zum Tragen.
Hier sieht man im grün dargestellten Bereich das
Einsparpotenzial in der niedrigen Druckstufe bis
zum Umschaltpunkt zur hohen Druckstufe, bei einer
Motordrehzahl von 4600 1/min. Die grün gestri-
chelte Linie wäre der Druckverlauf der Pumpe ohne
Regelung.
5,0
Öldruck in bar
4,0
3,0
Umschaltpunkt
2,0 auf hohe Druckstufe
LL = Leerlauf
36
Ölstandsanzeige
Mit der Einführung des neuen 2,8l- und 3,2l-V6-FSI-Motors mit Audi valvelift system kommt eine neue Genera-
tion des Ölstandssensors zur Anwendung.
Alter Ölstandssensor:
Motorblock
obere Ölwanne
untere Ölwanne
411_100
Beide Sensoren verarbeiten ihr gemessenes Signal in einer im Sensorgehäuse integrierten Sensorelektronik.
Ausgegeben wird ein PWM-Signal (PWM = Pulsweitenmodulation).
– Sensorsignal steht sehr schnell zur Verfügung (nach ca. 100 ms)
– geringer Stromverbrauch < 0,5 A (TOG-Sensor bis zu 5 A)
37
Ölkreislauf
Die Auswertung des Signals vom alten Ölstands- Das Rohr, in dem bisher der Ölmessstab eingesteckt
sensor fand bisher im Steuergerät im Schalttafel- wurde, wird weiterhin verbaut. Darüber kann im
einsatz (Kombiinstrument) statt. Das wird beim Kundendienst das Absaugen des Motoröls erfolgen.
Audi A6 mit 2,8l-Motor auch noch so angewendet, Mit einem Verschlussstopfen wird dieses Rohr ver-
obwohl hier schon der neue Pulssensor verbaut schlossen. Um in der Werkstatt eine Vergleichsmög-
wird. lichkeit zu dem Ölstand zu haben, der berechnet
und angezeigt wird, gibt es ein neues Spezialwerk-
Beim Audi A5, mit der Einführung des 3,2l-Motors, zeug. Das Prüfgerät für Ölstandsanzeige T40178
ist diese Funktion in das Motorsteuergerät verlegt wird wie ein Ölmessstab in das Ölrohr eingesetzt.
worden. Die hier berechneten Werte werden dann
auf den CAN-Antrieb gelegt.
Das Steuergerät im Schalttafeleinsatz und das MMI Prüfgerät für Ölstandsanzeige T40178
lesen dann die Signale ein, die durch das Diagnose-
Interface für Datenbus (Gateway) auf die entspre-
chenden Bussysteme weitergeleitet werden.
Beim alten System konnte eine Ölstands-Minimal-
warnung ausgegeben und das Ölwechselintervall
berechnet und angezeigt werden. Im Audi A6 ist
zwar der neue Sensor verbaut, es gibt aber keine
Ölstandsanzeige.
Zur Berechnung des Ölstandes kommen zwei Mess- Damit in solchen Fällen eine Messung möglich ist,
methoden zur Anwendung, die dynamische und die kommt hier die statische Messung zur Anwendung.
statische Messung.
Die statische Messung erfolgt bei:
Die dynamische Messung erfolgt während der Fahrt.
Wichtige Messfaktoren hierbei sind: – Zündung „Ein“ (Um hier möglichst schnell ein
Messergebnis zu bekommen, wird der Messvor-
– Motordrehzahl, gang bereits schon mit der Öffnung der Fahrer-
– Längs- und Querbeschleunigung, tür eingeleitet.),
vom ESP-Steuergerät, – Motoröltemperatur > 40 °C,
– Motorhaubenkontakt (Haube muss geschlossen – Motordrehzahl < 100 1/min und
sein), – Motor steht > 60 sec.
– Motortemperatur (Motor soll Betriebstemperatur
haben), Auch hier gehen die Beschleunigungswerte vom
– Fahrzyklus nach letztem Haubenkontakt > 50 km ESP mit ein, um ein Schiefstehen des Fahrzeuges zu
und berücksichtigen.
– innerhalb des Fahrzyklus muss eine bestimmte Weiterhin wird hier das Signal der Parkbremse mit
Anzahl an Messwerten vorliegen. verwendet. Bei Füllständen (Messwert unter min.),
die zu einer Schädigung des Motors führen könn-
Die dynamische Messung ist die genauere und wird ten, erfolgt eine Unterfüllwarnung. Bei Füllständen
hauptsächlich herangezogen. Sie kann aber nicht (Messwert über max.) die zu einer Schädigung des
immer angewendet werden. Motors führen könnten, erfolgt eine Überfüllwar-
Die Messung wird unterbrochen bei: nung.
38
Beispiel einer statischen Messung
Beim Nachtanken wird an der Tankstelle die Motorhaube geöffnet, um Scheibenwaschwasser nachzufüllen.
Durch Betätigung des Kontaktschalters für Motorhaube F266 wird der dynamische Messzyklus unterbrochen.
Das Signal vom F266 wird über CAN eingelesen. Es kommt vom Bordnetzsteuergerät (Grundschaltplan).
Dadurch würde es erst nach einem Fahrzyklus von 50 km wieder zu einer Ölstandsanzeige kommen. Der
Kunde könnte somit an der Tankstelle nicht mehr den Ölstand prüfen. Auch wenn das Fahrzeug in der Werk-
statt steht, muss der Mechaniker den Ölstand über die Anzeige prüfen können.
Anzeigebeispiel im MMI
Bordbuch
Ölstand
max
Motorölstand o.k.
Klima
411_096
Nachfolgende Bilder zeigen die Anzeige im Kombiinstrument. Die Anzeigeformen sind motorabhängig:
Anzeigebeispiele im Kombiinstrument
Hinweis
Die Anzeigen können unterschiedlich aus-
sehen, je nach Ausstattung des Fahrzeu-
ges, ob Monochrom oder Farbdisplay.
Siehe hierzu die Betriebsanleitung des
Fahrzeuges!
39
Kühlkreislauf
Motorkühlung
Hinweis
Die Darstellungen zeigen die Kühlmittelkreisläufe Beim Kühlmittelkreislauf unterscheidet
des Audi A6 mit 2,8l-Motor. Die aktuellen Kühlmittel- man zwischen den Varianten mit und ohne
kreisläufe sind im Reparaturleitfaden abgebildet Standheizung. Weiterhin wird für so
(Reparaturgruppe 19). genannte Super-Heißländer (PR. Nr. 8z9)
eine Kühlmittelnachlaufpumpe verbaut.
H C
J
F N175
N176
K L
D C
I
G
N
A
B 411_031
Legende
A Entlüftungsleitung G Motorölkühler
B Ausgleichsbehälter H Kühlmittelpumpe
E Entlüftungsschraube K Wasserkühler
F V50 L Rückschlagventil
40
Kühlmittelkreislauf mit Standheizung
K H
J
N G
F N175
Q
P N176
O C
D
411_032
M Kühlmitteltemperaturgeber G62
N ATF-Kühler
O Umwälzpumpe
P Standheizung
Hinweis
Q Absperrventil für Kühlmittel der
Heizung N279 Anordnung des Kühlmittelkreislaufes ist
für Rechts- und Linkslenker unterschied-
lich. Die Abbildungen hier sind für Links-
lenker.
41
Kühlkreislauf
Der vom 3,2l-FSI-Motor stammende Kühlkreislauf Als weitere Maßnahme zur Reduzierung der Reib-
wurde überarbeitet. leistung des Motors wurde beim 2,8l-FSI-Motor die
Durch Änderungen am Wassermantel der Zylinder Öffnungstemperatur des Kühlmittelthermostaten
konnten die maximal auftretenden Temperaturen im um 8 °C auf 95 °C angehoben. Der Vollkunststofft-
Zylinderkurbelgehäuse verringert werden. hermostat beim 2,8l-FSI-Motor öffnet ab 95 °C.
Aus diesem Grund konnte das Fördervolumen und
die Größe der Kühlmittelpumpe reduziert werden.
Kurzschluss
411_039
Motoreintritt
Heizungsrücklauf
(Kühlmittelpumpe)
Kühlwassereintritt
Gehäusedeckel
Gehäuseschraube
Thermostat
Thermostatgehäuse
innen
Dichtung
Druckfeder
Feder
Dichtung Distanzhülsen
Druckteller 1. Stufe
Druckteller 2. Stufe
O-Ring
Thermostatgehäuse
außen
Halteschraube
O-Ring
411_040
42
Kurzschluss
Thermostat geschlossen
Motoreintritt
Heizungs- (Kühlmittel-
rücklauf pumpe)
Kühlwasser-
eintritt
411_041
411_121
Thermostat offen
411_122
43
Kühlkreislauf
Kühlnachlauf
Der Kühlnachlauf wird anhand eines Kennfeldes Die Berechnung der Einschaltbedingung und der
vom Motorsteuergerät J623 gesteuert. Kühlnachlaufzeit erfolgt fortlaufend ab Motorstart.
Bei Kühlnachlauf werden die Pumpe für Kühlmittel-
Sowohl die Einschaltbedingung als auch die Kühl- nachlauf V51 und der Kühlerlüfter V7 parallel ange-
nachlaufzeit werden mittels eines Rechenmodells steuert.
aus folgenden Parametern ermittelt: Die maximale Nachlaufzeit ist auf 10 Minuten
begrenzt.
– Kühlmitteltemperatur
(Kühlmitteltemperaturgeber G62), Beispiele für die Einschaltbedingung in Abhängig-
– Motoröltemperatur keit von der Außentemperatur und der Kühlmittel-
(Öltemperaturgeber G8) und temperatur:
– Außentemperatur
(Ansauglufttemperaturgeber G42). – Außentemperatur 10 °C
Kühlmitteltemperatur 110 °C
– Außentemperatur –10 °C
Kühlmitteltemperatur 115 °C
– Außentemperatur 40 °C
Kühlmitteltemperatur 102 °C
Kühlmittelanschluss
vom Motorkühler
Kühlmittelausgang
in Richtung Motor
Pumpenrad
411_062
44
Luftführung
Übersicht
Die Luftführung vom Lufteintritt bis zur Drosselklap-
pensteuereinheit J338 wurde vom bisher verbauten
3,2l-FSI-Motor (Motorkennbuchstabe AUK) über-
nommen.
– zylindrische Luftfilterpatrone,
– zweistufiges Schaltsaugrohr und
– Drosselklappe aus Kunststoff.
flexibles Ansaugrohr
Drosselklappensteuereinheit J338
Saugrohrdruckgeber G71
Ansauglufttemperaturgeber G42
zweistufiges
Schaltsaugrohr
Lufteintritt an
Fahrzeugfront
411_024
45
Luftführung
Drosselklappensteuereinheit J338
Kunststoff-Drosselklappe
Kontakte für
Winkelgeber-
Sensoren
411_087
Winkelgeber 1 Winkelgeber 2
90,8
> 91
89,2
IS1/U0
IS2/U0
10,8
<9
9,2
1 Winkel 2 1 Winkel 2
46
Aufbau und Funktion magnetoresistiver
Sensoren
Aufbau Feldlinien
Widerstands-
messbrücken
Teilsensor A
(Winkelgeber 1)
411_073
Teilsensor B
(Winkelgeber 2)
47
Luftführung
Funktion
Beispiel:
Ausgangssignal
Widerstand R entspricht Drehwinkel α = 22,5°.
411_074
Ein Widerstandswert liefert
einen Drehwinkel.
Beispiel:
Widerstand R entspricht Drehwinkel α = 22,5° und
67,5°.
411_075
Ein Widerstandswert liefert
zwei mögliche Drehwinkel.
phasen-
verschobene
Sinuskurve
Sensorelektronik
eindeutiger Winkel
411_076
48
Duosensor (Druck/Temperatur)
411_053
5,0
4,65
Spannung
0,40
0 10 Saugrohrdruck kPa 115
G42 Ansauglufttemperaturgeber
15 Klemme 15
31 Klemme 31
103
1 Spannungssignal Saugrohrdruck
2 Widerstandssignal Ansauglufttemperatur
102
-40 0 40 80 120
Temperatur in °C
49
Luftführung
Schaltsaugrohr Unterdruckspeicher
411_052
Geber für Schaltsaugrohrposition G513
Der Geber für Schaltsaugrohrposition übermittelt Im Hall-IC wird eine Halbleiterschicht von einem
die Stellung der Saugrohrklappen direkt an das Versorgungsstrom durchflossen. Der Rotor dreht
Motorsteuergerät. Der Geber arbeitet nach dem sich in einem Luftspalt.
Hallgeber-Prinzip. Durch die hohe Anzahl der Magnete im Rotor ist
eine sehr genaue Erfassung der Schaltsaugrohrpo-
Ein Hallgeber ist ein elektronischer Steuerschalter. sition möglich.
Er besteht aus einem Rotor mit Magneten (an der
Welle der Saugrohrklappen) und einer integrierten
Halbleiterschaltung im Sensor, dem Hall-IC.
Spannungs-
signal in V
4,5 ± 0,1
2,5 ± 0,1
0,5 ± 0,1
0 -30 0 30
Drehwinkel in °
Gehäuse
Elektronikplatine
Sensor mit Hall-IC
411_061
Verschlussdeckel
50
Aufbau und Funktionsweise von Hall-Sensoren
Je nach Aufbau des Hall-Sensors und des Dauermagneten können aufgrund des Hall-Prinzips auch Dreh-
winkel erfasst und gemessen werden.
Hierzu werden im Sensor zwei Hall-ICs so angeordnet, dass sie rechtwinklig zueinander liegen.
Die beiden Hall-ICs liefern durch diese Lage entgegengesetzte Hall-Spannungen.
Aus diesen beiden Spannungen errechnet die Sensorelektronik den Verstellwinkel der Drehachse.
Dauermagnet
auf der Drehachse
Drehwinkel
Spannung Spannung
Hall-IC 1 Hall-IC 2
Sensorelektronik
errechneter
Drehwinkel
411_078
51
Luftführung
Unterdruckverschlauchung
Die Unterdruckversorgung für beide Motoren stellt Durch die Einlassnockenwelle der Zylinderbank 2
sich recht einfach dar. wird eine mechanische Schwenkflügelpumpe
Es müssen nur zwei Verbraucher mit Vakuum ver- angetrieben. Sie erzeugt während des Motorlaufes
sorgt werden. Zum einen wird der Bremskraftver- ständig den benötigten Unterdruck. Ein im Saug-
stärker evakuiert, zum zweiten wird das Saugrohr rohr befindlicher Hohlraum dient als Unterdruck-
per Unterdruck umgeschaltet. speicher (siehe Bild 411_052).
zum Bremskraftverstärker
Saugrohr mit
Unterdruckspeicher
411_091
Unterdrucksteller
52
Kraftstoffsystem
Niederdrucksystem Hochdrucksystem
Hier kommt das bedarfsgerechte System zur Für die neue Motorengeneration mit Audi valvelift
Anwendung, wie es aus dem 3,2l-V6-FSI-Motor system wurde das bisher verwendete Kraftstoff-
bekannt ist. system überarbeitet und verbessert.
Kraftstoffdruckgeber G247
Hochdruckleitung
411_023
Hochdruckpumpe
Kraftstoffdruckgeber
für Niederdruck G410
53
Kraftstoffsystem
Gegenüberstellung Hochdruckpumpe
der 1. und 3. Generation
411_064
411_063 Niederdruckanschluss
Hochdruckanschluss
Beim 2,8l- und 3,2l-FSI-Motor mit Audi valvelift sys- Das bisher im Kraftstoffrail verbaute Druckbegren-
tem kommt eine aus dem 3,2l-FSI-Motor weiterent- zungsventil ist jetzt in der Pumpe integriert.
wickelte Kraftstoff-Hochdruckpumpe zum Einsatz. Dadurch wird die zusätzliche Niederdruck-Rücklauf-
Hersteller der Kraftstoff-Hochdruckpumpe ist die leitung eingespart.
Firma HITACHI.
Weiterhin in der Pumpe integriert sind:
Die bedarfsgeregelte Einkolben-Hochdruckpumpe
wird mit einem Dreifachnocken über eine Rollen- – der Kraftstoffdruckgeber für Niederdruck G410,
tasse angetrieben. Durch den Einsatz der Rollen- – das Ventil für Kraftstoffdosierung N290 und
tasse konnte die Verringerung der Antriebsleistung – ein Druckdämpfer, der die Pulsationen im Vorlauf
realisiert werden. verringert.
Der Dreifachnocken sitzt am Ende der Einlassno-
ckenwelle der Zylinderbank 1. Durch das sehr große
maximale Fördervolumen ist es möglich, ein einheit-
liches Kraftstoffsystem für beide Motoren zu ver-
wenden.
Hinweis
Das Regelkonzept zur Hochdruckförderung
wurde vom 3,2l-FSI-Motor abgeleitet
(siehe SSP 325 Audi A6 ‘05 Aggregate).
Im Unterschied zum 3,2l-FSI-Motor geht
bei Nichtansteuerung des Ventils für Kraft-
stoffdosierung N290, z. B. abgezogenem
Stecker am N290, die Hochdruckpumpe in
Vollförderung. Der Druck geht dabei bis
zum Absteuerdruck des Druckbegren-
zungsventils, wodurch das Absteuerge-
räusch zu hören ist.
54
Kraftstoffdruckgeber für Niederdruck G410
Kraftstoffdruckgeber
für Niederdruck G410
Der Kraftstoffdruckgeber für Niederdruck G410 ist in
der Kraftstoffhochdruckpumpe auf der Vorlaufseite
eingeschraubt.
Er ist ein Dünnschicht-Drucksensor mit integrierter
elektronischer Auswerteschaltung.
An das Motorsteuergerät wird ein analoges Span-
nungssignal ausgegeben (siehe Grafik).
Hochdruck
5,0
4,5
4,0 411_064
Ausgangsspannung in V
3,5
3,0
2,5 Einspritzventile
2,0
Die Hochdruck-Einspritzventile sind konstruktiv
1,5
ebenfalls von denen des 3,2l-FSI-Vorgängermotors
1,0 abgeleitet. Sie sind als Einlochdüsen ausgeführt
und wurden im Bezug auf die Abgabe
0,5
minimalster Einspritzmengen überarbeitet und
verbessert.
0 100 500 1100 1400
Die Ansteuerspannung beträgt auch hier 65 V.
Druck in Pa
Die Einspritzventile des neuen 3,2l-Motors haben
eine etwas höhere Durchflussmenge.
Kraftstoffdruckgeber G247
0,10 US (0,5 V)
0,04 US (0,2 V)
unterer Bereich für Signal Range Check (SRC)
0
0 14
Druck in Pa
55
Abgasanlage
Bei der Entwicklung des 2,8l- und 3,2l-FSI-Motors mit Audi valvelift system ist im Wesentlichen auf die Bau-
teile des 3,2l-FSI-Motors zurückgegriffen worden.
Der Abgaskrümmer ist so gestaltet, dass das ausströmende Abgas eines jeden Zylinders direkt auf die Vorkat-
Breitband-Lambdasonde trifft. Dabei findet keine Vermischung mit Abgas aus den anderen Zylindern statt.
So sind neben dem bereits genannten Saugrohr auch der Abgaskrümmer und die Abgasanlage ohne
Änderungen übernommen worden. Somit ist auch hier die zylinderselektive Lambdaregelung realisiert
worden.
Vorkat-Breitband-Lambdasonde
Nachkat-Sprung-Lambdasonde
Keramikkatalysator
411_086
56
Motormanagement
Motorsteuergerät J623
411_103
Die Systemübersicht auf der nächsten Seite bezieht sich auf den 2,8l-Motor im Audi A6. In der nachfolgenden
Tabelle sind die wichtigsten Unterschiede zwischen 2,8l-Motor im A6 und 3,2l-Motor im A5 aufgezeigt.
57
Motormanagement
Saugrohrdruckgeber G71
Ansauglufttemperaturgeber G42
Motordrehzahlgeber G28
Drosselklappensteuereinheit J338
Winkelgeber G188, G187
Gaspedalstellungsgeber G79
Gaspedalstellungsgeber 2 G185
Kupplungspedalschalter für Motorstart F194 CAN-Datenbus-Antrieb
Kupplungspositionsgeber G476
Bremslichtschalter F
Bremspedalschalter F47
Kraftstoffdruckgeber G247
Kraftstoffdruckgeber für Niederdruck G410
Kühlmitteltemperaturgeber G62
Zusatzsignale:
J393 (Türkontaktsignal),
J518 (Anforderung Start),
J695 (Ausgang Startrelais Kl. 50 Stufe 2),
J53 (Ausgang Startrelais Kl. 50 Stufe 1),
J518 (Kl. 50 am Starter),
J364 (Standheizung),
E45 (Geschwindigkeitsregelanlage)
J587 (Wählhebelstellung) Die Systemübersicht des 3,2l-FSI-Motors
weicht von dieser Darstellung ab.
Siehe dazu im entsprechenden Stromlaufplan.
58
Aktoren
Drosselklappensteuereinheit J338
Drosselklappenantrieb G186
Diagnoseanschluss
Steuergerät für Kühlerlüfter J293
Kühlerlüfter V7
Kühlerlüfter 2 V177
Ausgangssignal: Motordrehzahl zum 411_046 * Für Fahrzeuge mit Diagnosepumpe für Kraftstoffsystem
Steuergerät für automatisches Getriebe J217
für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe 01J
59
Motormanagement
Bei beiden neuen Motoren kommt das Motormanagement SIMOS 8.1 zum Einsat z.
Wesentliche Neuentwicklungen gegenüber des SIMOS 6D2 im 3,2l-V6-FSI-Motor sind:
In einem Großteil des Lastkennfeldes, bis zur Ventil- Die Laststeuerung erfolgt im entdrosselten Lastbe-
hub-Umschaltung, wird der Motor voll entdrosselt reich, durch Verstellung der Einlassnockenwelle,
betrieben. Hier ist der Saugrohrdruck konstant. über die Reduzierung des Restgasgehaltes und das
Die Drosselklappe ist fast vollständig geöffnet. spätere Öffnen der Einlassventile.
Es wird jedoch durch ein leichtes Anstellen der Die Position der Einlassnockenwelle dient hier als
Drosselklappe ein Restdruck von 50 mbar eingere- Führungsgröße für die Laststeuerung.
gelt, damit die Tank- und Kurbelgehäuseentlüftung Die Motorlast reagiert im entdrosselten Betrieb bei
funktionieren können. Veränderungen der Ventilsteuerzeiten sehr emp-
findlich. Deshalb wurde die Messgenauigkeit der
Hallgeber für die Positionserfassung der Nocken-
wellen verbessert. Nach der Umschaltung auf vollen
Ventilhub erfolgt die Laststeuerung wieder über die
Drosselklappe. Der Saugrohrdruck ist jetzt wieder
die Führungsgröße. Somit handelt es sich nicht um
eine reine p/n-Steuerung, sondern um eine Druck-
Einlasswellenpositions-Drehzahl-Steuerung.
Saugrohrdruckgeber G71
Betriebsarten
2,5 2. Homogen
2,0
Außer in der Kaltstartphase wird in jedem Leis-
1,5 tungs- und Drehzahlbereich diese Betriebsart reali-
1,0 siert.
Die Einspritzung des Kraftstoffes erfolgt dabei
0,5 saugsynchron, also während die Einlassventile
geöffnet sind.
0 100 500 1100 1400
Druck in Pa
60
Lastsprungsteuerung
Eine weitere Aufgabe des Motorsteuergerätes ist die Durch geeignete Motorsteuerungsmaßnahmen
momentenneutrale Umschaltung von Teilhub auf muss das potenzielle Differenzdrehmoment bei
Vollhub. Umschaltvorgängen demzufolge auf ein für den
Im Drehzahlbereich von 3000–4000 1/min würde bei Fahrer nicht mehr spürbares Maß (<10 Nm) redu-
einer reinen Ventilhubumschaltung ohne Gegen- ziert werden.
maßnahmen schlagartig ein Zusatzdrehmoment
von ca. 120 Nm aktiviert werden. Dieses würde
einen unakzeptablen Lastschlag verursachen.
200
in Nm
150
100
50
30
Drosselklappen-
25
winkel in °
20
15
10
30
Zündzeitpunkt in °
20
10
–10
5,5 5,7 6,0 6,25 6,50
Zeit in Sekunden
Der Umschaltvorgang, der bei einer Drehzahl zwischen 3000 und 4000 1/min liegen kann, dauert etwa 300 ms.
61
Service
Spezialwerkzeuge
411_038
T40133/1/2 Nockenwellenfixierung
411_105
T40178 Prüfgerät für Ölstandsanzeige
62
Wartungsumfänge
Motoröl Wechselintervall
mit LongLife bis max. 30.000 km/24 Monate nach SIA*
(Wechselintervall ist abhängig von der Fahrweise)
mit Motorölspezifikationen Motoröl nach VW 504 00
Motoröl Wechselintervall
ohne LongLife Festintervall von 15.000 km/12 Monate
mit Motorölspezifikationen Motoröl nach der VW 504 00 oder VW 502 00
* Service-Intervall-Anzeige
63
411
Vorsprung durch Technik www.audi.de Service Training
Selbststudienprogramm 411
Copyright
AUDI AG
I/VK-35
Service.training@audi.de
Fax +49-841/89-36367
AUDI AG
D-85045 Ingolstadt
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