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Zentralabitur 2007 Physik Schülermaterial

Aufgabe I LK Nachschreibtermin Bearbeitungszeit: 300 Min.

Thema: Messungen am Fresnel’schen Spiegelversuch

Aufgabenstellung

In den folgenden Aufgaben wird ein Modellversuch zum Fresnel’schen Spiegelversuch betrachtet,
in dem Strahlung über zwei Spiegel gelenkt wird.
Zunächst steht dabei die Interferenz der benutzten Strahlung im Mittelpunkt. Anschließend wird ein
Hall-Sensor betrachtet, mit dessen Hilfe man den für die Erscheinungen wesentlichen Winkel
zwischen den beiden Spiegeln elektrisch messen kann.

Aufgabe 1:

Im Mittelpunkt der Aufgabenstellung steht der in Abb.1.1 dargestellte Versuch.

1.1 In Abb.1.2 ist die Aufbauzeichnung zu einer schematischen Darstellung der Vorgänge
erweitert worden.
Beschreiben Sie diese Darstellung und bestätigen Sie auf eine selbst gewählte Weise, dass
die Grundlagen aus der Optik in dem in Abb. 1.2 dargestellten Strahlengang richtig
beachtet wurden.

1.2 Erläutern Sie, dass es entlang der Empfänger-Geraden zu Interferenzerscheinungen


kommen wird.

1.3 Bestimmen Sie unter Beachtung des Maßstabes in Abb.1.2 die wesentlichen Weglängen.
Überprüfen Sie auf diese Weise, ob der Empfänger in einem Maximum der Intensität steht.

1.4 Skizzieren Sie den Aufbau eines weiteren Experimentes zur Erzeugung eines
Interferenzmusters, das zur Wellenlängenbestimmung dient.
Stellen Sie die Grundidee dieses Experimentes dar.
Leiten Sie eine für dieses Experiment geeignete Gleichung zur Bestimmung der
Wellenlänge begründet her.

1.5 Man kann auch in der vorliegenden Situation die Wellenlänge λ mit Hilfe einer Gleichung
bestimmen.
Leiten Sie unter Benutzung der Bezeichnungen in Abb.1.3 die Beziehung
x
n⋅λ ≈ d ⋅ (n = 1, 2, 3...) her, mit der man die Wellenlänge aus der Lage
e
einzelner Maxima bestimmen kann.
Erläutern Sie, wo in der Herleitung eine Näherung benutzt wird.

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Aufgabe 2:

Wenn man den Spiegel SP_1 in Abb. 1.1 um eine Achse schwingen lässt, die durch den Punkt M
führt und senkrecht zur Zeichenebene steht, erhält man aus einer Messung die Graphen in
Abb. 2.1.

2.1 Bestimmen Sie die Periodendauer für beide Graphen so genau wie möglich.
Diskutieren Sie, wie man eine hohe Genauigkeit bei der Bestimmung erreichen kann.
Schätzen Sie den zugehörigen relativen Fehler begründet ab.

2.2 Erklären Sie die physikalischen Ursachen für den periodischen Verlauf des
Zeit–Intensitäts–Graphen.
Erläutern Sie, warum die für beide Graphen bestimmten Periodendauern deutlich
unterschiedlich sind.

Aufgabe 3:

Der Winkel von Spiegel SP_1 gegenüber der Horizontalen wird mit Hilfe einer Vorrichtung
gemessen, die auf dem Hall–Effekt beruht.
3.1 Erläutern Sie zunächst den Hall–Effekt allgemein anhand einer geeigneten Skizze.
Leiten Sie die Gleichung U h = v ⋅ B ⋅ d begründet her.
Hinweis: d ist hier der Abstand der beiden Kontakte für die Spannungsmessung.

3.2 In Abb.3.1 ist dargestellt, wie die benutzte Messeinrichtung aufgebaut ist.
Begründen Sie, dass in der dargestellten Situation die Hall–Spannung U h = 0 V gemessen
wird.
Erläutern Sie, wie es im Experiment zu den periodischen Schwankungen der Hallspannung
kommt, wenn man SP_1 schwingen lässt.

3.3 Unter anderen Bedingungen verläuft die Pendelbewegung deutlich stärker gedämpft. Die
Abb. 3.2 zeigt ein Beispiel.
Untersuchen Sie, wie die Amplitude des Graphen in Abb. 3.2 von der Zeit abhängt.
Stellen Sie diesen Zusammenhang mit Hilfe von acht ausgewählten Wertepaaren in
einem Graphen dar.
Ermitteln Sie das zugehörige Zeit–Amplituden–Gesetz.
Nennen Sie ein weiteres Beispiel aus der Physik, in dem ein vergleichbares Gesetz auftritt.

3.4 Wenn man die Hallsonde mit verschiedenen Stromstärken betreibt, erhält man die Graphen
der Abb. 3.3.
Bestimmen Sie durch Auswertung eines ausgewählten Paars von Messdaten aus der
Abbildung diejenige Stromstärke, mit der die Kurve mit den kleineren Amplituden
aufgenommen wurde.
Begründen Sie Ihr Vorgehen.

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Material

Abb. 1.1: Ein Sender emittiert Strahlung der Wellenlänge λ = 3,2 cm über die beiden Spiegel SP_1
und SP_2 auf einen auf der Empfängergeraden montierten Empfänger. Durch die Blende ist
ausgeschlossen, dass Strahlung auf direktem Wege vom Sender zum Empfänger gelangt.
Der Spiegel SP_1 ist um den Punkt M drehbar gelagert, den Winkel α kann man mit einem
elektrischen Sensor messen. Dabei kennzeichnet α = 0° die horizontale Lage von SP_1.

Abb. 1.2: Darstellung der Vorgänge im Experiment. Wenn man aus der Position des Empfängers
auf die beiden Spiegel blickt, erkennt man zwei Spiegelbilder.
Die Darstellung ist verkleinert: 1 cm in der Zeichnung bedeutet 4 cm in der Realität. Die benutzte
Wellenlänge λ = 3,2 cm würde in der Zeichnung also 8 mm betragen.

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Abb. 1.3: Schematische Darstellung zur Herleitung einer Näherungsgleichung für die Wellenlänge.
Man nimmt jetzt an, die Strahlung gehe von zwei Sendern an den Orten S1 und S2 aus.
Die Reflexion an den Spiegeln wird nicht mehr berücksichtigt.
In der Skizze bezeichnet d den Abstand der beiden angenommenen Sender S1 und S2, e die
Länge der Strecke zur Empfängergeraden und x den Abstand vom Hauptmaximum zu einem
beliebigen Messort.

UA1 3
U in V V

2
Intensität, 1 Einh. entspricht 1 mV

Winkel, 1 Einheit entspricht 10°


-1

-2

-3

0 10 20
t in s
t/s

Abb. 2.1: Zeit– Intensität und Zeit– Winkel – Graphen. Im oberen Teil des Diagramms ist die am
ortsfest gehaltenen Empfänger registrierte Intensität aufgetragen, in der Diagramm-Mitte wird eine
zum Winkel α proportionale Spannung über der Zeit dargestellt.

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Drehachse

Uh

N S
I

Spiegel Sp_1 Der Spiegel und das starr mit ihm ver-
verbundene Hallplättchen schwingen
um die Drehachse. Abgebildet ist die
Konstellation für α = 0° .

Der Magnet ruht.


Drehachse

Abb. 3.1: Aufbau der zur Winkelmessung benutzten Vorrichtung. Es darf angenommen werden,
dass das Plättchen in jeder Lage vollständig im homogen Feld zwischen den Polen des Magneten
liegt.

Uh in VUV

0,1

-0,1

0 10 20 30 40
t/s
t in s
Abb. 3.2: t– U h – Graph für den gedämpften Fall

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0,2
Uh in V UVh

Stromstärke I=50 mA

0,1

-0,1

-0,2

0 10 20

t in s
t/s

Abb. 3.3: t- U h -Graphen bei verschiedenen Stromstärken

Hilfsmittel
• Eine für das Abitur 2007 zugelassene physikalische Formelsammlung
• Taschenrechner
• Mathematische Formelsammlung

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