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GanzTag
Doppelseite Esskultur_3 12.05.2009 17:13 Uhr Seite 1
Konfuzius
Doppelseite Esskultur_3 12.05.2009 17:07 Uhr Seite 1
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
4 Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
5 Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
5.1 Ferienprojekt „Gesunde Ernährung und Esskultur“ . . . . . . . . . . 20
5.2 Projekt „Ernährungskreis“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
5.3 Arbeitsblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
1 Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
Essen und Trinken ist heute unverzichtbarer Bestandteil des Schulalltags nordrhein-westfälischer Schulen. Viele Kinder verbrin-
gen einen großen Teil ihres Tages in Ganztagsschulen. In der Sekundarstufe I kommt Nachmittagsuntericht hinzu, sodass auch
die Schülerinnen und Schüler in der Schule essen, die nicht an einem Ganztagsangebot teilnehmen.
Damit steigt die Bedeutung einer gesunden Ernährung in der Schule. Schule gewinnt Einfluss auf Essgewohnheiten und
Ernährungsbildung der Schülerinnen und Schüler. Hinzu kommt, dass Essgewohnheiten auch Konflikte mit sich bringen können,
die jetzt in der Schule zum Thema werden. Auf jeden Fall bietet Essen und Trinken in der Schule die Chance, beim täglichen
Verpflegungsangebot und bei der Ausgestaltung der pädagogischen Konzepte neue Impulse für die Ernährungsbildung zu setzen.
Das vorliegende Material beschreibt eine Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Broschü- Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung
Vielzahl von Ideen für Lehrkräfte und pä- re das erste gemeinsam veröffentlichte NRW unterstützt Schulen bei der Umset-
dagogische Fachkräfte, die mit Grund- Material des „Qualitätsnetzwerkes: Ernäh- zung der „Qualitätsstandards für die
schulkindern Themen rund um Essen und rung im Ganztag NRW“ überreichen zu Schulverpflegung“ der Deutschen Gesell-
Trinken erlebnisorientiert und praxisnah können. Das „Qualitätsnetzwerk: Ernäh- schaft für Ernährung, bietet Fortbildungen
bearbeiten möchten. Für die Ernährungs- rung im Ganztag NRW“ ist ein Koopera- an, vernetzt regionale Partner und nennt
bildung der Kinder ist es wichtig, an ihrem tionsprojekt des Ministeriums für Umwelt Ihnen Expertinnen und Experten bei allen
Vorwissen und ihren vielfältigen Ess- und und Naturschutz, Landwirtschaft und Fragen rund um Essen und Trinken in der
Trinkerfahrungen anzuknüpfen, ihre Kör- Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Schule.
perwahrnehmungen ernst zu nehmen und Westfalen (MUNLV), des Ministeriums
ihnen zu helfen, sich mit unterschiedlichen für Schule und Weiterbildung des Landes Guten Appetit und viel Spaß bei der
Konzepten auseinanderzusetzen. Der Um- Nordrhein-Westfalen (MSW), der Ver- Durchführung der in dieser Broschüre be-
gang mit Lebensmitteln, das Wissen um braucherzentrale NRW und vielen weite- schriebenen Projekte wünscht Ihnen Ihre
verschiedene Esskulturen, die Zubereitung ren, im Bereich der Schulverpflegung ak-
von Speisen und schließlich gemeinsame tiven Netzwerkpartnern. Betreut wird das Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW
Mahlzeiten sind dabei wichtig – oft sogar Qualitätsnetzwerk durch die „Vernetz-
wichtiger als die reine Wissensvermitt- ungsstelle Schulverpflegung NRW“, die Kontakt:
lung. mit Mitteln des MUNLV, MSW und des Verbraucherzentrale NRW
Bundesverbraucherschutzministeriums Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW
finanziell gefördert wird. Frau Tenberge-Weber
Hotline: 0211/3809-714
E-Mail: schulverpflegung@vz-nrw.de
www.schulverpflegung.vz-nrw.de
2 Einführung
Einführung gestalteten Raum und seine Geselligkeit hat im September 2007 die ersten bundes-
erfordert? Diese Fragen regen dazu an, weiten Qualitätsstandards für die Schul-
Wenn Schule mit dem Bildungs- und Er- schulische Aktivitäten im Kontext verpflegung veröffentlicht und Verknüp-
ziehungsauftrag eine gesunde Entwick- „Gesunde Ernährung und Schulverpfle- fungen hergestellt zwischen überprüfba-
lung von Kindern und Jugendlichen för- gung“ zu entfalten: z. B. ren Anforderungen an die Schulverpfle-
dern will, dann bieten Ganztagsschulen • über die kritische Inventur des Kiosk- gung und Fragen zur Ernährungs- und
eine gute Möglichkeit, Einfluss auf die angebotes zu einer Neugestaltung der Verbraucherbildung.
Ernährungssituation und damit die Ge- Angebotspalette zu gelangen,
sundheit von Kindern und Jugendlichen • Nutzung von Schulgärten für den In Nordrhein-Westfalen nehmen Schul-
zu nehmen. Dies geschieht nicht einfach Anbau, die Pflege und Verbreitung von verpflegung und gesunde Ernährung eine
nebenher, sondern kann nur durch Re- Lebensmitteln und Kräutern, wichtige Rolle in der Entwicklung und
flexionshilfen und Praxistipps befördert • Erschließung außerschulischer Lern- Ausgestaltung des Ganztags ein. Mit der
werden. Gelingt es beispielsweise, die Zu- und Erfahrungsorte: z. B. Bauernhof, Unterzeichnung des Kooperationsver-
sammenhänge von bewusster Ernährung, Lebensmittelbetrieb, trages zum Aufbau und zur Umsetzung
biologischer Vielfalt und Nachhaltigkeit • Entwicklung einer Kooperation mit eines „Qualitätsnetzwerkes: Ernährung
transparent zu machen? Was bedeutet lokalen/regionalen Anbietern, im Ganztag in NRW“ unterstreichen die
Nachhaltigkeitsbildung bei der Schulver- • Kennenlernen von Produktionswegen Kooperationspartner – das Ministerium
pflegung? Wie können Schülerinnen und im Sinne einer Ernährungs- und Ver- für Umwelt und Naturschutz, Land-
Schülern über Qualität auf dem Teller braucherbildung, wirtschaft und Verbraucherschutz des
ökologische Zusammenhänge vermittelt • Gestaltung von Ess- und Pausen- Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV),
werden? Welche Bedeutung haben regio- räumen. Ministerium für Schule und Weiter-
nale Produktketten für die Nachhaltig- bildung des Landes Nordrhein-Westfalen
keitsbildung bei der Schulverpflegung? Dies geht natürlich nicht ohne Standards (MSW) und die Verbraucherzentrale
Gelingt es, Essen als ein sinnliches und Qualitätskriterien. Die Deutsche Nordrhein-Westfalen (VZ) – die Bedeu-
Ereignis zu erleben, das seine Zeit, seinen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) tung dieses Handlungsfeldes.
Dies wird insbesondere deutlich an den gebnisse des „Transfer-21 NRW“ umge- rhein-Westfalen“ (SAG) entwickelt hat.
Zielsetzungen der Vereinbarung, die in setzt und vielen interessierten Schulen QUIGS liegt 2009 in einer zweiten Auf-
Kurzfassung lauten: und Partnern zur Verfügung gestellt wer- lage vor.
• Aufbau und Entwicklung eines landes- den können. Pate stand für diese
weiten Netzwerkes zur Schaffung eines Broschüre das im Rahmen des „Transfer- Die Checkliste zur gesunden Ernährung
qualitativ guten Ernährungsangebotes 21 NRW“ entstandene Kölner Netzwerk – im Ganztag haben die „Vernetzungsstelle
im Rahmen von Ganztagsangeboten Träger „Netzwerk e.V. Soziale Dienste Schulverpflegung NRW“ und die SAG
und Ganztagsschulen, und Ökologische Bildung“. Es hat sich gemeinsam überarbeitet.
• die Verankerung einer nachhaltig wirk- mit dem Themenfeld „Gesunde Ernäh-
samen Ernährungs- und Verbraucher- rung und regionale Produktvermarktung“ Im Kontext – Beratung und
bildung in Ganztagsangeboten und im grundlegend befasst und die hier vorlie- Qualifizierung im Transfer-21 NRW
Unterricht, gende Handreichung „Gesunde Ernäh-
• die Vernetzung und Qualifizierung von rung und Esskultur. Materialbausteine Bildung für eine nachhaltige Entwick-
Beratungsangeboten und Beratungssys- für den GanzTag“ aus der Praxis der lung (BNE) befindet sich nach langjähri-
temen im Hinblick auf eine vergleich- Netzwerkarbeit entwickelt. ger Praxis und Erprobung in der Phase der
bare Qualität der verschiedenen vor Ort Implementierung und setzt die im BLK-
angebotenen Beratungsleistungen. An diese Ergebnisse knüpft das „Qua- Programm „21“ (Bund-Länder-Kommis-
litätsnetzwerk: Ernährung im Ganztag sion für Bildungsplanung und For-
Diese Broschüre ist im Rahmen des ehe- NRW“ nunmehr auf Landesebene an. Es schungsförderung) erarbeiteten Ergeb-
maligen BLK-Vorhabens „Transfer-21 bringt darüber hinaus die vielfältigen nisse in die Breite um. Nordrhein-West-
NRW“ entstanden und wurde von der Erfahrungen und Ideen der Verbrau- falen hat sich mit dem Programmelement
„Vernetzungsstelle Schulverpflegung cherzentrale NRW ein. Ein weiterer wich- „Agenda 21 in Schule und Jugend-
NRW“ für das „Qualitätsnetz: „Ernährung tiger Anknüpfungspunkt ist das Selbst- arbeit“ im „Transfer 21“ bis Dezember
im Ganztag NRW“ weiterentwickelt und evaluationsinstrument QUIGS, das die 2008 beteiligt und führt die Interessen und
fertiggestellt. Sie belegt, wie die Er- Serviceagentur „Ganztägig Lernen Nord- Kompetenzen von außerschulischer Bil-
dungsarbeit und Schule zusammen. • das Prinzip der Gestaltungskompetenz (1999 –2004) im BLK-Programm „21“ an
Dieses Vorhaben findet Unterstützung für nachhaltige Entwicklungsprozesse über 200 Schulen in 15 Bundesländern
über eine Vielzahl politischer Gremien und die damit verbundenen Teilkom- erfolgreich erprobt und umgesetzt.
und nicht zuletzt erhält es eine besondere petenzen,
Bedeutung durch die Vereinten Nationen, • Einbezug von definierten Methoden- Das Prinzip der Gestaltungskompetenz ist
die für den Zeitraum von 2005 bis 2014 bausteinen: situiertes Lernen, Koopera- das übergeordnete Lernziel einer Bildung
die Dekade „Bildung für eine nachhaltige tion mit außerschulischen Partnern, für nachhaltige Entwicklung und versteht
Entwicklung“ ausgerufen haben. partizipative Unterrichtsmethoden und den Begriff der Kompetenzen im Kontext
Formen der Selbstevaluation, der aktuellen Diskussion als pädagogi-
Folgende Leitziele standen und stehen • verbindliche Integration der Inhalte der schen Fachbegriff. Ziel der Gestaltungs-
dabei im Mittelpunkt: Bildung für eine nachhaltige Entwick- kompetenz ist es
• eine dauerhafte Verankerung von Inhal- lung mit interdisziplinärer Zielsetzung • zukunftsrelevante Probleme lösen zu
ten, Methoden und Organisationsfor- in den Unterricht und Schulleben. können,
men in Beratungs- und Qualifizie- • über spezifische Handlungsfähigkeiten
rungsstrukturen des Landes, Das Ziel – zu verfügen.
• eine Zusammenführung bestehender Gestaltungskompetenz erwerben
Unterstützungsmaßnahmen für Schulen In diesem Zusammenhang bedeutet Ge-
auf Landesebene und vor Ort, Zu den wesentlichen Zielsetzungen der staltungskompetenz, über Fähigkeiten,
• Unterrichts- und Schulentwicklung Bildung für eine nachhaltige Entwick- Fertigkeiten und Wissensbestände zu ver-
durch enge Bezüge zur Unterrichtspra- lung (BNE) gehört der Erwerb der Gestal- fügen, die Veränderungen im Bereich
xis und Integration in den Schulalltag. tungskompetenz (siehe Seite 6 und 7). ökonomischen, ökologischen und sozialen
Dieses Konzept wurde im Arbeitsbereich Handelns möglich machen. Gestaltungs-
Als konstitutiv für die Nachhaltigkeits- Erziehungswissenschaftliche Zukunfts- kompetenz meint hier insbesondere die
bildung erweisen sich dabei folgende forschung der Freien Universität Berlin aktive Teilhabe an der Veränderung der
Aspekte: entwickelt und in der ersten Phase Gesellschaft, ein aktives Modellieren und
Weltoffen und neue Können die Schülerinnen und Schüler wich- Situiertes Lernen, Rollenspiele, Puppen-
Perspektiven integrierend – tige Punkte in den Perspektiven unter- spiele, Recherchen, Informationsbeschaf-
Wissen aufbauen schiedlicher Kulturen erkennen, diese wür- fung und -auswertung, Interviews,
digen und verständnisorientiert nutzen? Schülerfirmen
Vorausschauend denken und Wird über die Zukunft nachgedacht? Wird Fantasiereisen, Ideenwettbewerbe, kreati-
handeln die Gegenwart aus der Zukunftsperspektive ves Schreiben, Zukunftswerkstätten,
betrachtet? Entwickeln die Schülerinnen Erstellen von Zeichnungen und Collagen
und Schüler Visionen vom Leben in der vom Leben in der Zukunft, Modellbau,
Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit? Denkspiele (Was wäre, wenn …?),
Szenariotechnik, Planspiele, Rollenspiele …
Interdisziplinär Erkenntnisse Können die Schülerinnen und Schüler Projekte, entdeckendes Lernen, Lernen an
gewinnen und handeln Probleme erkennen, Fragen formulieren Stationen, Werkstattarbeit, selbstständiges
und fachübergreifend denken? Finden Sie Erarbeiten von Fragestellungen und
eigene Lösungswege und können Gelerntes Lösungen, Schülerfirmen
in ähnlichen Zusammenhängen verwenden?
Können Sie Konzepte der Nachhaltigkeit
z. B. in den Bereichen Technik, Ökonomie,
Handel, Mobilität, Freizeit und Konsum
anhand einzelner Beispiele darstellen?
Gemeinsam mit anderen Verfügt der Einzelne über Planungswissen? Projekte in Realsituationen, Exkursionen,
planen und handeln Kann das Kind planen, agieren und ver- Forschungsaktionen, Interviews, Partizipa-
können sucht es, Elemente des Nachhaltigkeits- tionsformen, Selbstorganisiertes Lernen,
dreiecks in Verbindung zu setzen? Können Schülerfirmen
die Schülerinnen und Schüler bei einfachen
Planungsszenarien ihre Kenntnisse über
nachhaltige Entwicklung anwenden?
Andere motivieren Werden in Unterricht und Schulleben An- Ausstellungen, Werbeaktionen, Wett-
können, aktiv zu werden lässe geboten, um nachhaltige Verhaltens- bewerbe, Pressearbeit, Fifty-Fifty-Projekte,
weisen und Lebensstile erlebbar zu machen, Wandzeitungen, Internetauftritte,
und haben die Schülerinnen und Schüler Gestaltung von Festen und Feiern, gene-
durch ihre Tätigkeit erfahren, dass es sich rationsübergreifende Hilfsaktionen,
lohnt und Spaß macht, sich für eine Sache Schülerfirmen
einzusetzen? Haben sie mit ihren Tätig-
keiten andere unterstützt und dafür Aner-
kennung erfahren? Werden die Angebote
gezielt nach Erlebniswert und Attraktivität
für Schülerinnen und Schüler ausgewählt?
Sind die Kinder und Jugendlichen bereit,
Verantwortung für ihr Lernen zu überneh-
men? Können die Kinder und Jugendlichen
ihr Wissen zu Motivationstechniken vertie-
fen und weitergeben?
Die anderen Leitbilder und Können die Schülerinnen und Schüler kul- Wahrnehmungsspiele: u. a. Stille, Dunkel-
die anderer reflektieren kön- turelle Verhaltensweisen erkennen und heit etc., Philosophieren, Analysieren,
nen reflektieren? Können sie sich selbst wahr- szenisches Spiel, Reiseberichte über andere
nehmen? Können Sie ihr Leben und ihre Völker, handlungsorientierte Tätigkeiten
Erlebnisse mit dem Leben anderer wie Kochen und Spielen
Bevölkerungsgruppen vergleichen?
Selbstständig planen und Können die Kinder selbstständig planen Projekte in Realsituationen, Exkursionen,
handeln können und agieren und versuchen sie, Elemente Forschungsaktionen, Interviews,
des Nachhaltigkeitsdreiecks in Verbindung Partizipationsformen, Selbstorganisiertes
zu setzen? Können die Schülerinnen und Lernen, Schülerfirmen
Schüler bei einfachen Planungsszenarien
ihre Kenntnisse über nachhaltige
Entwicklung anwenden?
Empathie und Solidarität für Können sich die Kinder und Jugendlichen Partnerschaften, Hilfsaktionen, Fair-Trade-
Benachteiligte, Arme, in die Lebenssituationen anderer Menschen Projekte, Briefaustausch, E-Mail-Kontakte,
Schwache und Unterdrückte einfühlen? Kennen die Schülerinnen und Eine-Welt-Frühstück, Patenschaften,
zeigen können Schüler die Begriffe Solidarität, Gerech- Streitschlichter, gemeinwesenorientiertes
tigkeit und Gemeinschaftsgefühl und die Lernen …,
Probleme der Einen Welt? Zeigen sie ihren
Lösungsmöglichkeiten entsprechende, kind-
gemäße Lösungen auf? Wird am Beispiel
von nachvollziehbaren Problemen des
Fairen Handels die Sensibilität bei den
Schülerinnen und Schülern vertieft?
Sich motivieren können, Spielt das individuelle Wohlfühlen bei der Ausstellungen, Werbeaktionen, Wett-
aktiv zu werden Planung und Durchführung von schulischen bewerbe, Pressearbeit, Fifty-fifty-Projekte,
Vorhaben eine Rolle? Haben die Schülerin- Wandzeitungen, Internetauftritte,
nen und Schüler durch ihre Tätigkeit erfah- Gestaltung von Festen und Feiern, gene-
ren, dass es Spaß macht, sich für eine Sache rationsübergreifende Hilfsaktionen,
einzusetzen? Haben sie für ihr Tun Aner- Schülerfirmen
kennung erfahren? Sind die Kinder und
Jugendlichen bereit, Verantwortung für
Lernen zu übernehmen?
Quelle: Zukunft gestalten lernen – (k)ein Thema für die Grundschule? Grundschule verändern durch Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
Grundschulbroschüre Teil II – AG Grundschule im BLK-Programm Transfer 21
Sach- und Methoden- Interaktive Anwendung von Medien und Weltoffen und neue Perspektiven
kompetenz Mitteln integrierend, Wissen aufbauen, voraus-
• Fähigkeit zur interaktiven Anwendung schauend denken und handeln, interdiszi-
von Sprache, Symbolen, Text plinär Erkenntnisse gewinnen und
• Fähigkeit zur interaktiven Nutzung von handeln
Wissen und Informationen
• Fähigkeit zur interaktiven Anwendung
von Technologien
Sozialkompetenz Interagieren in heterogenen Gruppen Gemeinsam mit anderen planen und han-
• Die Fähigkeit, gute und tragfähige deln können, an Entscheidungsprozessen
Beziehungen zu anderen Menschen zu partizipieren können, andere motivieren
unterhalten können, aktiv zu werden
• Kooperationsfähigkeit
• Fähigkeit zur Bewältigung und Lösung
von Konflikten
Mitgestalten. Gestaltungskompetenz be- Sie wollen sich nun vergewissern, ob Ihr Lösungsansatz und die Lösungsvor-
zeichnet somit eine spezifische Problem- Vorhaben ein Beispiel im Sinne der Bil- schläge kenntlich gemacht werden.
lösungs- und Handlungsfähigkeit. Wer dung für eine nachhaltige Entwicklung • Als Entwicklungskonzept setzt Nach-
über sie verfügt, kann die Zukunft der ist? Sie möchten sich an Kriterien bei haltigkeit auf Motivation, Engagement
Gesellschaft, ihren sozialen, ökonomi- Ihrer Auswahl orientieren? Die Entschei- und Solidarität. Die Frage, ob und wel-
schen, technischen und ökologischen dung, welche Themen der Nachhaltigkeit che Handlungsmöglichkeiten in den zu
Wandel in aktiver Teilhabe im Sinne nach- Gegenstand im Unterricht der Projekt- bearbeitenden Inhalten steckt, ist eine
haltiger Entwicklung modifizieren und arbeit, insbesondere in Ganztagsange- wesentliche Voraussetzung für die
modellieren. Gestaltungskompetenz ist boten sein können, kann zur ersten Ori- Themenauswahl und -behandlung.
als langfristiges Bildungsziel angelegt entierung mit nachfolgenden Auswahl-
und setzt entsprechende Fähigkeiten und kriterien getroffen werden: Die BNE bietet für alle an Schule interes-
Fertigkeiten voraus, die schon in der • Kein Thema sollte auf der abstrakten sierten Partner, Facheinrichtungen, Ver-
Grundschule vermittelt werden können. Ebene behandelt werden, im Gegenteil, bände u. a. viele Ansatzpunkte für unter-
das scheinbar Fernliegende sollte gera- schiedlichste Angebote, um Aktualität
Anfangen! – Eine kurze Checkliste de im Nahbereich ausfindig und sicht- und Lebensnähe in Schule und Schulleben
der Bildung für nachhaltige bar gemacht werden. hineinzutragen und zu verankern (s. S. 8).
Entwicklung • Zukunftsfähige Bildung wird nach
Inhalten mit längerfristiger Bedeu- Gefragt! –
Bildung für nachhaltige Entwicklung bie- tung fragen. Sie reagiert dabei auch Unterstützung und Begleitung
tet für alle an Schule interessierte Partner, auf alltägliche Lebensbewältigungen
Facheinrichtungen, Verbände u. a. viele und sieht darin einen wichtigen Damit die Entwicklungsarbeit in den
Ansatzpunkte für unterschiedlichste An- Ansatz für die Auswahl der Unter- Schulen sich nicht allein auf die Überzeu-
gebote, um Aktualität und Lebensnähe in richtsinhalte. gungskraft von „best practice“ stützen
Schule und Schulleben hineinzutragen • Auch Aspekte des Nicht-Wissens und muss, sind Steuerungsstrukturen und
und zu verankern. fehlender Kenntnisse sollten für den -funktionen unerlässlich. Unterstützende
Längerfristige Bedeutung
2. Zielbetrachtung
Partizipieren können
3. Methodenvergleich
Kooperatives Problemlösen
Selbstbestimmtes Lernen
Handlungsorientiertes Lernen
Lernen in Projekten
Fachübergreifendes Lernen
Interdisziplinäres Lernen
Service Learning
Quelle:
Zukunft gestalten lernen – (k)ein Thema für die Grundschule? Grundschule verändern durch Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
Grundschulbroschüre Teil II – AG Grundschule im BLK-Programm Transfer 21
Wirksamkeit für die unterschiedlichen muss sich die Kooperation mit außerschu- Vielfalt einen lebensweltlichen und zu-
Phasen von Innovations- und Umset- lischen Partnern an den pädagogischen kunftsorientierten Ansatz. Mit der Öff-
zungsprozessen haben dabei insbesondere Bedürfnissen der Schule orientieren und nung der Schule zum regionalen Umfeld
• Schulen, die sich engagiert Innova- in eine langfristig angelegte Schul- und und zur Lebenswirklichkeit der Schü-
tionsprozessen öffnen und insbesondere Ganztagsentwicklung integriert sein. Sie lerinnen und Schüler, der Gestaltung der
ihre Erfahrungen und Erkenntnisse wird von der Schule veranlasst, wenn sich Räume und der Lernumgebung, der Er-
anderen Schulen zur Verfügung stellen, aus ihrer Entwicklung die Notwendigkeit weiterung der Lern- und Erfahrungs-
• Schulleitungen und Ganztagskoordina- zur Kooperation ergibt. Sie kann auch auf möglichkeiten sind wichtige Handlungs-
toren bzw. -leitungen, die diesen Pro- Angebote der außerschulischen Partner felder genannt, die für die Gestaltung
zess unterstützen und befördern, zurückgehen. Die Kooperation mit außer- eines Ganztagsangebotes bedeutsam sind.
• Beratungen und Qualifizierungen, die schulischen Partnern erfordert deshalb Dies eröffnet vielfältige Entwicklungs-
den Prozess der Professionalisierung eine Klärung der wechselseitigen Inter- und Lernräume für Kinder und bietet gute
der Lehrkräfte unterstützen, essen und Erwartungen, die die jeweiligen Voraussetzungen, um auf der Grundlage
• die Bereitschaft zu Maßnahmen der Beteiligten aus der Sicht ihrer Institu- jeweiliger Begabungen, Bedürfnisse und
Evaluation/Selbstevaluation. tionen in die Kooperation einbringen und lebensweltlicher Rahmenbedingungen die
mit ihr verbinden. schulische, individuelle und soziale Ent-
Förderung, Bildung und Erziehung sollen wicklung zu stärken. Dies heißt aber auch:
ein ganzheitliches Angebot in und im Die Bildung für eine nachhaltige Ent- für die Entwicklung der Kinder und Ju-
Umfeld der Schule werden, die sich neuen wicklung ist dabei in mehrfacher Hinsicht gendlichen sind Wissen und Erfahrung
Lernformen und Kooperationspartnern von besonderer Bedeutung für die Ent- jenseits der schulischen Grenzen und
öffnet. Zentral hierfür ist die Orientierung wicklung der Kompetenzen der Kinder herkömmlicher Lehrpläne in besonderem
an der Kooperation der verschiedenen und Jugendlichen. Maße förderlich.
Professionen im Ganztag, die zu einer
vielfältigen Gestaltung und Organisation Als ganzheitliches Konzept bietet sie in
des Schulalltags führt. Als Leitmotiv seiner inhaltlichen und methodischen
3 Einleitung
Einleitung
1. Gemeinsames Mittagessen und Für das in diesem Ordner beschriebene Die ab Seite 20 beschriebenen Aktionen
Esskultur in der Offenen Ferienprojekt rund um das Thema wurden seit dem Schuljahr 2005/06 im
Ganztagsschule ,Esskultur und Gesunde Ernährung‘ dien- Rahmen der Ganztagsangebote an der
te die Kölner Gemeinschaftsgrundschule GGS Westerwaldstraße durchgeführt.
Mit den Angeboten in Offenen Ganztags- Gereonswall, an der die Inhalte an zwei
grundschulen steht immer mehr Schü- Nachmittagen in die Praxis umgesetzt Die vorliegenden, in diesem Kontext ent-
lerinnen und Schülern ein verlässliches wurden, als Pilotschule. Die Durch- wickelten Unterrichtsmaterialien und
ganztägiges Bildungs- und Betreuungs- führung des Projekts an den übrigen teil- Praxisbeispiele bieten die Grundlage für
angebot zur Verfügung. nehmenden Schulen erfolgte jeweils an die Erarbeitung des Themas ,Gesunde
zwei Tagen ganztägig als Bestandteil des Ernährung und Esskultur‘ in anderen
Das gemeinsame Mittagessen an Offenen Sommerferienprogramms im Jahre 2006. Unterrichtszusammenhängen. So können
Ganztagsgrundschulen ist ein zentrales einzelne Aspekte leicht abgewandelt und
Bindeglied zwischen dem Unterricht am zielgruppengerecht zugeschnitten werden.
Vormittag und den Angeboten am Der Einsatz der vorliegenden Bausteine
Nachmittag und gleichzeitig ein bedeu- ist sowohl im Offenen Ganztagsbereich
tendes – lebenswichtiges – Lernfeld: als auch im Vormittagsunterricht möglich
• Hier erfahren die Kinder die Bedeutung und viele Praxisbausteine sind auf andere
‚gesunder Ernährung‘. Themen übertragbar.
• Hier praktizieren und lernen sie jeden
Tag soziale Regeln rund um das Thema
Tischkultur.
18.1.06 1. Planungstreffen
Koordination des Projektverlaufs
2. Gemeinsames Mittagessen und rungsmittelerzeugung, schulischer und Im Einzelnen werden im Projekt folgende
Esskultur in Theorie und Praxis außerschulischer Bildung. Aspekte behandelt:
• Wo kommen unsere Speisen her?
Grundlage für Projekte rund um den Das Projekt ‚Gemeinsames Mittagessen • Was ist ‚gesund‘?
Themenkreis ‚Ernährung‘ ist das Bil- und Esskultur‘ thematisiert den zentralen • Geschichte der Esskultur in Europa
dungs- und Versorgungsnetz für Offene Stellenwert der Zubereitung, der Her- • Tischsitten hier und in anderen Kul-
Ganztagsgrundschulen in Köln, das kunft und des Genusses von Nahrungs- turen kennenlernen und achten
gemeinsam von der Agentur Ecocentury mitteln im Rahmen des Schülermittag- • Tischlein deck dich – wir bereiten ein
und dem Träger der Offenen Ganztags- essens. Pädagoginnen und Pädagogen festliches Mittagessen vor
schulen Netzwerk e.V. im Rahmen des sowie Schülerinnen und Schüler werden
Kölner Ganztagsmodells koordiniert mit diesem Projekt ermuntert, einen 3. Pädagogische Ziele
wird. Das Bildungs- und Versorgungsnetz Blick über den ‚Tellerrand‘ zu wagen.
ist offen für pädagogische Fachkräfte aus Gemeinsam schaffen sie eine angenehme Zu den pädagogischen Zielen, die mit
dem Offenen Ganztag, Lehrerinnen und Atmosphäre bei Tisch und üben in der dem Projekt verfolgt werden, gehört, dass
Lehrer, Fachkräfte aus der Verwaltung eigenen Schule Tischsitten und -rituale Schülerinnen und Schüler
sowie für Landwirte aus der Region als ein. Das Mittagessen bleibt so für die • verschiedene Zugänge nutzen, um sich
Lieferanten für saisonale Lebensmittel Kinder mit positiven Erfahrungen ver- mit ökologischen, ökonomischen und
aus dem Großraum Köln. Mittelfristiges bunden. Wissen über Herkunft und Be- sozialen sowie kulturellen und histori-
Ziel ist die nachhaltige Integration der schaffenheit der Lebensmittel, historische schen Aspekten von Ernährung ausein-
Aspekte ,gesunde Ernährung‘ und ,regio- Hintergründe und den Stellenwert der ander zu setzen,
nale Versorgung‘ in die Schulpraxis. Die Nahrungsaufnahme in anderen Kulturen • Tischsitten kennen und akzeptieren
regelmäßige Durchführung von Projekten runden die im Projekt thematisierten lernen,
und Fortbildungsangeboten sowie die Inhalte ab. • Freude und Wohlbefinden beim Essen
Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und bei der Zubereitung gemeinsamer
ist die Basis für die Verzahnung von Nah- Mahlzeiten erleben,
GGS Nibelungenstraße
Nibelungenstraße 50a
50739 Köln-Mauenheim
4 Theorie
Theoretischer Teil
1. Esskultur(en) gestern und heute Bis ins Mittelalter war beispielsweise in Die Benutzung eines Bestecks, wie wir es
Europa ein Essbesteck weitgehend unbe- in Mitteleuropa kennen, ist global be-
Mit dem Begriff ‚Esskultur‘ kann alles kannt. Messer wurden lediglich zum trachtet auch im 21. Jahrhundert eher die
bezeichnet werden, was über die reine Zerkleinern der Speisen benutzt und die Ausnahme. Im Vergleich zu 500 Millio-
Nahrungsaufnahme hinausgeht. Erste Suppe wurde reihum aus der gemeinsa- nen ‚Besteckessern‘ im westlichen Kul-
Schritte hin zu einer Esskultur waren bei men Schüssel getrunken. So heißt es in turkreis nehmen mehr als achtmal soviel
frühgeschichtlichen Jägern und Sammlern Tischsittenregeln um 1200: „[…] Die Menschen ihre Speisen mit den Fingern
besondere Zubereitungsweisen und ele- Hand, mit der du das Fleisch aus der zu sich und immerhin noch doppelt so
mentare Gartechniken der Speisen. Ein gemeinsamen Schüssel nimmst, sei nicht viele mit Stäbchen!
weiterer Schritt war die Entdeckung des fettig oder schmutzig. Es ist wenig schick-
Umgangs mit Gewürzen und Kräutern. lich, sich die Finger abzulecken […].“
Bis heute sind Esskultur und Tischsitten Erst im 15. Jahrhundert wurden Servietten
in einem stetigen Wandel begriffen. In entdeckt. Ihre Nutzung ist bereits aus der
Mitteleuropa trägt hierzu nicht zuletzt die Antike überliefert.
Vielfalt der ‚Kulturen‘ bei, die sich im
Zuge der Globalisierung insbesondere im
Bereich der Gastronomie entwickelt hat.
Seit der Antike ist die Nahrungsaufnahme Im Judentum gibt es feste Fastentage, an
eng mit religiösen Regeln und Ritualen denen bedeutsamen historischen Ereig-
verbunden und dient der kulturellen Iden- nissen gedacht wird. Die wichtigsten sind
tifikation. Bekannt sind religiös begrün- Jom Kippur und der 9. Aw (Monat im
dete Speisegebote und -verbote, etwa das jüdischen Kalender). An Jom Kippur wer-
Verbot, Kuhfleisch im Hinduismus oder den alle zuvor begangenen Sünden ge-
Schweinefleisch im Islam und Judentum sühnt. Sowohl Essen als auch Trinken sind
zu genießen. Als verbindendes Element in untersagt und darüber hinaus wird Ent-
allen Religionen kann das Fasten angese- haltsamkeit in nahezu allen Bereichen
hen werden. Im Islam gibt es spezifische verlangt.
Essgewohnheiten und -vorschriften für
die Zeit des Fastenmonats Ramadan. Zwi- Im Christentum beginnt die Fastenzeit am
schen Sonnenaufgang und -untergang Aschermittwoch und endet mit dem
dürfen gläubige Muslime weder Speisen Osterfest. Durch Enthaltsamkeit wurde in
noch Getränke zu sich nehmen. Vor Son- dieser Zeit Buße getan und die Nähe zu
nenaufgang wird ein bescheidenes Früh- Gott gesucht. Heute nutzen viele Men-
stück serviert, während das Fastenbrechen schen die traditionelle Fastenzeit, um
am Abend mit einem großen Fest gefeiert ihren Lebensstil zu überdenken, indem sie
wird. auf lieb gewordene Gewohnheiten wie
Süßigkeiten, Nikotin oder Alkohol ver-
zichten.
2. Tischsitten unterschiedlicher Kindern bereitet es große Freude, neue Ugali besteht aus Maismehl und ist in
Kulturen kennenlernen und Gerichte verbunden mit hier unbekannten weiten Teilen Ostafrikas Hauptnahrungs-
achten Tischsitten auszuprobieren. Ein asiati- mittel. Es wird als Hauptgericht, als Bei-
sches Gericht, zu dem es außer Stäbchen lage zu Fisch und Fleischgerichten oder
In Abhängigkeit von Religion, Kultur und kein Besteck gibt, weckt beispielsweise mit Gemüse und Sauce gegessen. Die
Region gibt es weltweit eine große Viel- sehr anschaulich die Experimentierfreude Zubereitung des Maismehls ist sehr ar-
falt unterschiedlicher Esskulturen und und das Interesse an anderen Kulturen. beitsaufwendig. Mit großen Stampfern
Tischsitten. Allen gemeinsam ist, dass sie zerstoßen Frauen die Körner in einem
soziales Miteinander, Rücksichtnahme In diesem Arbeitsordner wird exempla- Mörser. Besonders in ländlichen Regio-
und Geborgenheit fördern. risch ‚Ugali‘, ein in Ostafrika verbreitetes nen ist es üblich, dass Ugali ohne Besteck
Gericht, zusammen mit den in der Region gegessen wird. Man formt mit der Hand
üblichen Tischsitten vorgestellt. eine Kugel, zerdrückt diese und nimmt
damit die Sauce oder Gemüsestückchen
auf.
September
November
Dezember
Oktober
Februar
August
Januar
März
April
Juni
Mai
Juli
Äpfel L L L L L
Himbeeren
Erdbeeren
Kartoffeln L L L L L L L L L
Speisezwiebeln L L L L L L
Haselnüsse L L L L L L L L L L
Weißkohl L L L L L L
Sauerkirschen
Birnen L L L L L
Feldsalat
Blumenkohl
Zucchini
3. Woher kommen unsere Spei- Die Belieferung der Küchen erfolgt zu Regionale Produkte werden im optimalen
sen? Was ist ‚gesund‘? einem großen Teil mit Produkten aus der Reifegrad der frisch geernteten Produkte
Region und einem steigenden Anteil an weiter verarbeitet und enthalten somit
Eine gesunde, warme Mahlzeit an Of- Lebensmitteln aus kontrolliert-ökologi- einen hohen Anteil gesundheitsrelevan-
fenen Ganztagsschulen sollte für die schem Anbau. Die regionale Versorgung ter Inhaltsstoffe. Ein weiterer wichtiger
Schülerinnen und Schüler möglichst ist ein bedeutender Beitrag im Sinne der Aspekt ist, dass lange Transportwege ent-
attraktiv und gleichzeitig ökonomisch Agenda 21 aufgrund der: fallen.
zuzubereiten sein. Diesen Anforderungen • Stärkung regionaler Wirtschaftskreis-
wird am ehesten eine Mischküche ge- läufe im Sinne der Agenda 21 und der
recht. Die Speisen für die Kinder in Köl- • Energieverbrauchsminderung und da-
ner Schulen des Trägers Netzwerk e.V. mit des Klimaschutzes durch Wegfall
werden in einem Mischküchensystem fer- langer Transportwege.
tig gestellt, d. h., Beilagen, Desserts und
Salate werden frisch zubereitet, während
Fleischkomponenten in den meisten Kü-
chen als Tiefkühlkost bezogen werden.
Frisches Obst und Gemüse erhalten die
Kinder zudem in Obstpausen am Nach-
mittag.
5 Praxis
Vorwort
Vorwort Das Eindecken und Abräumen der Tische Fast jede Pädagogin und jeder Pädagoge
wird von den Kindern durch einen vorher kennt zudem Kinder, die regelmäßig ohne
Für Kinder in Ganztagsschulen nimmt das eingeteilten ‚Tischdienst‘ übernommen. Frühstück zur Schule kommen oder im
gemeinsame Mittagessen einen zentralen Nach dem Essen gehen die Kinder ruhig Elternhaus kein gemeinsames Essen ken-
Platz im Tagesablauf ein. Eine gesunde, zur Hausaufgabenbetreuung oder gemein- nen gelernt haben. Diese Kinder lernen
ausgewogene, warme Mahlzeit, die mög- sam in ihren Gruppenraum. erst im Ganztag, gemeinsam in einer
lichst allen Kindern – und natürlich auch Gruppe zu speisen.
den Pädagoginnen und Pädagogen – Dieser idealtypische Ablauf bleibt in der
schmeckt, ist das Ziel jeder Küchen- Realität aufgrund von allerlei Unwäg- Das Mittagessen ist demzufolge in den
fachkraft in Offenen Ganztagsschulen. barkeiten des Schulalltags oft eine meisten Ganztagsschulen ein Lernfeld,
Wunschvorstellung. Natürlich haben nicht das einer ständigen Weiterentwicklung
Neben der Nahrungsaufnahme spielt alle Kinder den gleichen Geschmack, und bedarf. Es gibt kein Patentrezept auf dem
natürlich der geregelte Ablauf des Mit- es werden schon mal Proteste über be- Weg zu einer Verpflegung der Kinder,
tagessens eine wichtige Rolle. Die Mahl- stimmte Gerichte laut. Ein enger Zeit- die der beschriebenen Wunschvorstellung
zeit wird von den Kindern bei Tisch rahmen oder aufregende Ereignisse am nahe kommt. Jede Schule hat besonde-
in möglichst ruhiger Atmosphäre und Vormittag führen dazu, dass es beim re Voraussetzungen und Rahmenbedin-
nach festgelegten Ritualen eingenommen, Essen an manchen Tagen lauter als ge- gungen.
begleitet von den Lehrerinnen und Leh- wöhnlich zugeht.
rern der Schule und den Pädagoginnen
und Pädagogen des Ganztagsbereichs.
Neben der optimalen Gestaltung der An dieser Stelle sei besonders auf das Der Praxisteil gliedert sich in zwei Berei-
Schulverpflegung ist die Einbindung von Projekt „REVIS“ als gesundheitsorien- che:
Ernährungsbildung in den Schulalltag von tierte Reform der Ernährungs- und Ver- • Angebote im Rahmen des Ferienprojekts
großer Bedeutung. Wenn Schulverpfle- braucherbildung in Schulen hingewiesen. des Kölner Ganztagsmodells werden auf
gung und Ernährungsbildung ineinander Das hier entwickelte Material ist für den Seiten 20 – 44 beschrieben.
greifen, können sie an Schulen mit Ganz- die Einbindung von Ernährungsbildung • Aktionen, die im Rahmen der offenen
tagsangeboten gemeinsam einen wichti- in den Schulalltag besonders gut ge- Angebote an der Offenen Ganztags-
gen und nachhaltigen Beitrag zur Gesund- eignet und empfehlenswert (siehe auch schule GGS Westerwaldstraße in Köln
heitsförderung von Kindern und Jugend- www.evb-online.de) mit dem Titel „Projekt Ernährungskreis“
lichen leisten. durchgeführt wurden, sind auf den
Mit diesem Ordner möchten wir erprobte Seiten 45 – 78 dargestellt.
Die Ernährungs- und Verbraucherbildung Praxisbeispiele vorstellen und Anre-
in Schulen ist wichtiger Bestandteil der gungen geben, wie das Thema ‚Gesunde Ab Seite 79 finden Sie Arbeitsblätter und
Vermittlung zentraler Kompetenzen für Ernährung und Esskultur‘ im Vor- und Materialien, die für die Durchführung der
die Lebensgestaltung. Ziel dieser Bildung Nachmittagsbereich thematisiert und ver- Angebote entwickelt wurden.
ist der lebenslange selbstbestimmte und tieft werden kann.
verantwortliche Umgang mit Essen, Er- Weiterführende Literaturhinweise und
nährung und Nahrung sowie ein nach- Wir wünschen viel Spaß beim Erproben Links zu den jeweiligen Sachgebieten
haltiger und gesundheitsförderlicher Le- der Angebote und freuen uns über Rück- finden Sie ab Seite 117.
bensstil. meldungen zu Ihren Erfahrungen.
Ferienprojekt
Entwurf für den Ablauf
als 2-tägiges Modul – Tag 1
Material
• DIN A3-Plakat
• Edding
Vorbereitung
Mit den Kindern wird ein Sitzkreis gebil-
det. In den Sitzkreis wird ein Plakat ge-
legt, in dessen Mitte sich das Wort ‚Essen‘
befindet.
Lernziel
Die Kinder erkennen, dass es eine Fülle
von Begriffen gibt, die man mit dem Be-
griff Essen assoziiert.
Gesunde Ernährung
und Esskultur
5.1.3
Ablauf
Jedes Kind erhält eine Karte und den Auf-
trag, jede Station einmal zu besuchen. An
jeder Station wird von der jeweiligen Be-
treuerin oder dem Betreuer vermerkt, dass
das Kind die Station besucht hat. Nach
Durchlaufen aller vier Stationen zeigen
die Kinder der Spielleiterin oder dem
Spielleiter ihre Karte.
Lernziel
Die Kinder lernen unterschiedliche As-
pekte zum Thema Mittagessen und Tisch-
sitten kennen.
Gesunde Ernährung
und Esskultur
Lernzirkel ,Mittagessen
und Tischsitten‘
Station 1: Wir malen unser
Lieblingsessen
Lernzirkel ,Mittagessen
und Tischsitten‘
Station 2: Basteln von Tischkärtchen
Lernzirkel ,Mittagessen
und Tischsitten‘
Station 3: Erstellen eines
Speiseplanwandbildes
Material Ablauf
• Obst- und Gemüsemotive Die Kinder suchen sich entweder ein
• Plakat Obst- oder Gemüsemotiv oder einen
• Kordel Buchstaben vom Wort „Essplan“ aus. Sie
• zwei Wäscheklammern schneiden den Buchstaben oder das Motiv
• Vorlage „Speiseplan“ M2 aus und kleben die ausgeschnittenen Ge-
• Klebestifte genstände auf das Plakat.
• Scheren
• Buchstabenvorlagen Lernziel
Die Kinder lernen, einen „eigenen“ Spei-
Vorbereitung seplan für ihre Gruppe vorzubereiten.
Das Plakat wird hochkant auf den Tisch
gelegt und am äußersten Rand im oberen
Drittel mit zwei Löchern versehen. Durch
diese zwei Löcher zieht man nun die
Kordel und knotet sie auf der Rückseite
des Plakates zusammen. Zwei Wäsche-
klammern werden an der Kordel befestigt,
an denen später der Speiseplan der Woche
aufgehängt werden kann.
Gesunde Ernährung
und Esskultur
Lernzirkel ,Mittagessen
und Tischsitten‘
Station 4: Wir basteln
gemeinsam Serviettenringe
Ablauf
Jedes Kind nimmt sich eine kleine Rolle
und erhält ein Stück Kunstbast. Das Kind
oder der Betreuer bzw. die Betreuerin
knotet nun das Stück Bast an die kleine
Rolle. Jetzt wickelt das Kind das Stück
Bast immer wieder um die Rolle, indem
es den Bast auf der einen Seite hinein und
auf der anderen Seite wieder heraus zieht.
Reicht das Baststück nicht aus, wird Bast
in einer anderen Farbe an das alte Stück
Material Bast geknotet und das Kind verfährt nach
• leere Toilettenpapierrollen dem gleichen Prinzip.
• Kunstbast in verschiedenen Farben
• Schere Ist die ganze Rolle mit Bast bedeckt, wird Lernziel
• Servietten das restliche Stück Bast verknotet und Die Kinder lernen, dass man sich für ein
abgeschnitten. Als letztes sucht sich das „festliches Essen“ Tischschmuck mit ein-
Vorbereitung Kind noch eine Serviette aus und zieht sie fachen Mitteln selbst basteln kann.
Der Betreuer oder die Betreuerin schnei- durch den Serviettenring.
det jeweils eine Papierrolle in drei kleine-
re, gleich große Rollen. Diese werden auf
den Arbeitstisch gelegt und dazu die ande-
ren Materialien ausgebreitet.
Material
• Karten mit Tischsitten
• Handspielpuppe
• selbst gebasteltes ‚Fernsehgerät‘
• Textblatt
• Tischsitten-Plakat
Vorbereitung
Mit den Kindern wird ein Halbsitzkreis
gebildet. Der selbst gebastelte Fernseh-
apparat wird auf einen Tisch in den
Halbsitzkreis gestellt und die „Fernseh-
sprecherin“ oder der „Fernsehsprecher“
stellt sich dahinter. Ein zweiter Erzähler
mit einer Handspielpuppe mischt sich
unter die Zuhörer.
Ablauf Lernziel
Nun wird die Geschichte erzählt (S. 31). Die Kinder erkennen, dass Tischsitten
In der Geschichte werden die Kinder auf- wichtig sind, um sich bei Tisch wohl zu
gefordert, dem Kaspar zu helfen, sich am fühlen und gemeinsam ein schönes Essen
Tisch korrekt zu verhalten. erleben können.
Ein Rollenspiel jeden so angenehm wie möglich abläuft, Kaspar: Super, das war echt nett von
müssen Regeln eingehalten werden. Diese euch. Jetzt weiß ich, wie ich mich richtig
Wofür gibt es Tischsitten, und welche Regeln werden Tischsitten genannt. Mor- am Tisch verhalte und ihr könnt euch auch
gibt es? gen werden wir Sie über die Tischsitten an diese Tischregeln halten – dann fühlt
informieren. Weiter geht es mit dem sich bei euch auch jeder wohl. Vielleicht
Kaspar: Hallo Kinder, ich bin der Kaspar Wetter. Es wird morgen … könnt ihr jetzt für mich und meine Freun-
und ich habe ein Problem, weil ich bei Kaspar: O.k. Jetzt habe ich zwar erfahren, de noch den Tisch feierlich eindecken.
Freunden zum Essen eingeladen bin und dass jede Mahlzeit etwas Besonderes ist Dankeschön … und auf Wiedersehen!
nicht weiß, wie man sich am Tisch verhält. und dass Tischsitten wichtige „Regeln“
Mein Freund Peter hat mir verraten, dass sind, damit sich jeder am Tisch wohl fühlt.
heute in den Nachrichten etwas über das Aber ich weiß immer noch nicht, wie ich
Essen gesagt wird. Ich bin ja schon so mich am Tisch verhalten soll. Lasst mich
gespannt. Oh, ich glaube die Nachrichten mal überlegen …, ach ja …, genau …, ich
fangen jetzt an. Ich schalte den Fernseher habe gehört, ihr habt euch schon mit die-
mal ein. sem Thema beschäftigt. Dann könnt ihr
Nachrichtensprecher: Guten Tag, meine mir bestimmt helfen und mir einige
Damen und Herren. Es ist 15 Uhr, und Regeln bei Tisch erklären.
hier sind die aktuellen Nachrichten des
Tages. Heute geht es unter anderem um Kinder benennen Tischsitten …
die Bedeutung des Essens. Eine Mahlzeit
ist immer etwas Besonderes. Beim Essen
hat man Zeit zum Nachdenken, Zeit, mit
anderen Menschen Informationen auszu-
tauschen, oder man kann einfach nur das
Essen genießen. Damit das Essen für
Tischsitten
Wir
• waschen uns vor dem Essen die Hände
• fangen erst mit dem Essen an, wenn alle da sind
• fassen uns an die Hände und wünschen uns gemeinsam ‚einen guten Appetit‘
• sind nett zu unseren Tischnachbarn
• achten auf eine gerade Haltung bei Tisch
• lassen uns Zeit beim Essen
• nehmen uns nur soviel auf den Teller, wie wir sicher essen können
• drehen uns vom Tisch weg, wenn wir husten oder niesen müssen
• achten auf die richtige Besteckhaltung
• benutzen die Serviette, um uns den Mund abzuwischen
• essen so, dass sich andere Kinder nicht durch unser Essverhalten gestört fühlen
• schlürfen und schmatzen nicht
• spielen nicht mit dem Essen
• reden erst, wenn der Mund leer ist
• unterhalten uns leise
• vermeiden Gespräche, die zu Streit oder Ekel führen
• bleiben am Tisch sitzen, bis alle fertig sind
• stellen nach dem Essen die Teller zusammen und räumen sie ab
• wischen nach dem Essen unseren Tisch ab.
Gesunde Ernährung
und Esskultur
5.1.5
Material Esskultur in Ostafrika – B: Nein, das machen wir nie! Bei uns wird
• Text mit dem Dialog ein Rollenspiel mit der Hand gegessen! Allerdings nur
• zwei Wasserschüsseln oder Wasserkrüge mit der rechten Hand, denn die linke gilt
• zwei Handtücher A: Wo kommst du denn her? Dich sehe ich als unrein.
• eine Schüssel mit ‚Ugali‘ hier an der Schule zum ersten Mal! A: Wie wollt ihr denn mit der Hand die
• Weltkarte B: Ich? Ich komme aus Afrika und besu- Sauce aufnehmen?
che für einen Monat Deutschland. B: Das ist doch kein Problem! Die Sauce
Vorbereitung A: Aus welchem Land kommst du denn? wird mit ‚Ugali‘ aufgetunkt!
Die Kinder bilden einen Sitzkreis und in Kenn ich das? A: ‚Ugali‘, was ist denn das nun schon
die Mitte des Sitzkreises wird die Welt- B: Ich komme aus Tansania, das liegt im wieder? Ein Essgerät?
karte gelegt. Erzähler „B“ stellt die Was- Osten Afrikas. B: Nein, ‚Ugali‘ ist in fast allen ostafrika-
serschüsseln, die Handtücher und die A: Kommt, wir schauen uns mal auf der nischen Ländern die Grundlage unserer
Speise zu sich. Weltkarte an, wo Tansania liegt. Speisen! Die Zubereitung von Ugali dau-
(auf der Weltkarte wird Tansania gesucht) ert sehr lange. Passt auf, für euch gehe ich
Lernziel A: Super! Jetzt wissen wir, wo du her nach Hause und hole etwas von der
Die Kinder lernen eine andere Esskultur kommst! Wie gefällt es dir eigentlich in Speise!
kennen und können sie selbst erfahren. Deutschland? Gibt es Unterschiede zwi-
Außerdem lernen die Kinder, sich auf schen den beiden Ländern?
einer Weltkarte zu orientieren. B: Ich muss sagen, es gibt einige Unter-
schiede zwischen Tansania und Deutsch-
land! Besonders beim Essen!
A: Was ist denn der Unterschied beim
Essen? Esst ihr etwa nicht mit Messer,
Gabel und Löffel wie wir?
Ugali-Rezept
Zutaten
• 3 Tassen Wasser
• Salz
• Maismehl, weiß oder gelb
Zubereitung
Wasser zum Kochen bringen, mit etwas Salz würzen und dann
unter ständigem Rühren Maismehl einrühren, bis es eine feste
Konsistenz ergibt. Ca. 10 Minuten und unter ständigem Ver-
kneten mit dem Rührlöffel bei schwacher Hitze weiter kochen.
B: Bei uns essen oft alle aus einer Schüs- A: Was gibt es denn zu ‚Ugali‘?
sel, deshalb habe ich euch eine Schüssel B: Wir essen viel Gemüse und Feldfrüchte
mit ‚Ugali‘ mitgebracht! Denkt daran: Es wie Mais, Maniok, Bananen, Reis Spinat,
wird nur mit der rechten Hand gegessen Bohnen und Erbsen. Die Früchte gehören
und natürlich mit den Fingern! bei uns mit zur Hauptspeise.
(Die Schüssel wird weiter gereicht.) A: Danke, dass du uns so gut über deine
B: Und wie schmeckt es euch? Essgewohnheiten informiert hast!
(auf die Reaktionen der Kinder eingehen) B: Hakuna matata*. Hab ich gern ge-
B: Auch nach dem Essen wird wieder ein macht.
Krug Wasser zum Hände waschen herum
gereicht.
(Es wird wieder ein Krug mit Wasser
A: Okay, wir warten hier herum gereicht.)
B: Da bin ich wieder. Also, bevor wir bei A: Esst ihr denn immer ‚Ugali‘? Wann
uns zu Hause zu essen beginnen, geben esst ihr denn mal Fleisch?
wir einen Krug mit Wasser herum, um uns B: Fleisch ist sehr kostbar bei uns, deshalb
die Hände zu waschen. Also, ich würde gibt es das nur an Feiertagen oder es wer-
sagen, wir machen das hier jetzt genau so. den dem Essen kleine Fleischstücke bei-
(Es wird ein Krug mit Wasser herum ge- gegeben.
reicht.)
Spielbeschreibung
Jede Gruppe erhält ein Kärtchen mit
einem Symbol. Nun muss der richtige
Kaspar: Hallo Kinder, euch kenne ich ja Kaspar: Ach Prinzesssin, wir wollten den Kaspar: Ja, das ist wahr Prinzessin. Uns
schon. Ich muss euch nochmal danken für Kindern doch von unserer Entdeckung ist gestern zum ersten Mal aufgefallen,
eure tollen Tipps, wie man sich am Tisch erzählen! wie vielfältig unser Essen ist. Wir haben
verhält. Das Essen bei meinen Freunden Prinzesssin: Ach ja! Also meine Ent- uns beim Essen Zeit gelassen und pro-
war echt super. Wir hatten gemeinsam deckung war … soll ich sie euch wirklich biert, es richtig zu genießen. Es sah rich-
ganz viel Spaß beim Essen, ohne dass sich verraten ? tig lecker aus, roch gut und schmeckte
einer über die anderen Schüler ärgern (Kinder: ‚Ja‘) einfach nur super lecker.
musste! Da ihr mir gestern so gut gehol- Prinzesssin: Bei unserem gemeinsamen Prinzessin: Und dann erst der Obstsalat
fen habt, möchte ich euch meine neuste Essen gestern gab es einen Teller zur zum Nachtisch mit den vielen unter-
Entdeckung mitteilen, die ich gestern mit Vorspeise mit ganz vielen unterschiedli- schiedlichen Früchten, der Apfel und …
meinen Freunden gemacht habe. Dafür chen Gemüsesorten – manche waren Kaspar: Stopp, Prinzessin, das reicht
habe ich euch meine Freundin, die warm und manche kalt und da ist mir zum jetzt, wir dürfen doch noch nicht alles ver-
Prinzessin, mitgebracht! Wo ist sie denn? ersten Mal aufgefallen, dass die einzelnen raten!
Könnt ihr die Prinzessin sehen? Gemüsesorten sehr unterschiedlich sind. Prinzessin: Na gut, dann gehe ich jetzt
(Kinder: ‚Nein‘) Es gibt lauter verschiedene Farben und nach Hause! Bis heute Mittag Kaspar. Ich
Kaspar: … Oh – das ist schlecht, dann jedes Gemüse schmeckt anders! Da gab es freue mich schon auf unser gemeinsames
müssen wir sie rufen. Am besten ich zähle zum Beispiel die Möhre. Die musste man Mittagessen
bis drei und dann ruft ihr ganz laut richtig zerkauen und sie knackte dabei – Kasper: Auf Wiedersehen Prinzessin,
‚Prinzessin!‘ Okay? und dann gab es die Gurke, die sich im bis später! Also Kinder, entdeckt doch
(Kinder: ‚Ja‘) Mund ganz anders anfühlte. einfach mal selbst die Vielfalt unserer
Kaspar: Also: eins – zwei – drei. Lebensmittel. Viel Spaß dabei und einen
(Kinder: Prinzessin) schönen Tag noch!
Prinzessin: Hallo Kinder, hallo Kaspar,
was ist denn los?
Ablauf
Jedes Kind erhält eine Karte und den
Auftrag, jede Station einmal zu besuchen.
An jeder Station wird von der jeweiligen
Betreuerin oder dem Betreuer vermerkt,
dass das Kind die Station besucht hat.
Nach Durchlaufen aller fünf Stationen
zeigen die Kinder ihre Karte der Spiel-
leiterin oder dem Spielleiter.
Lernziel
Die Kinder lernen unterschiedliche
Aspekte rund um das Thema ,Genuss von
Nahrungsmitteln‘ kennen.
Vorbereitung Lernziel
In zwei Filmdöschen werden Gewürze Das Kind lernt, seinen Geruchssinn zu
oder Lebensmittel mit der gleichen Ge- schärfen und einzusetzen.
ruchsrichtung gepackt. Unter die zwei
Filmdöschen mit dem gleichen Geruch Tipp
wird jeweils ein Klebepunkt mit der glei- Es können auch andere ‚Gerüche‘ in die
chen Ziffer geklebt. Nun entfernt man den Filmdosen gesteckt werden.
Deckel vom Filmdöschen und legt ein
Stück Tüll über die Öffnung des Film-
döschens, welches mit einem Gummiring
befestigt wird.
Material Ablauf
• 12 Filmdosen Das Kind erhält den Auftrag, an den
• 12 Stück Tüll, jeweils 10 x 10 cm Filmdöschen zu riechen und die richtige
• kleine Gummiringe ‚Partnerdose‘ mit dem gleichen Geruch
• zwei Beutel Fencheltee zu finden. Wenn das Kind alle Filmdös-
• zwei Beutel Pfefferminztee chen den jeweiligen ‚Partnerdosen‘ zuge-
• Kakao ordnet hat, kann es anhand der unter den
• geriebene Haselnusskörnchen Filmdöschen stehenden Ziffern überprü-
• Zimt fen, ob die Filmdöschen richtig zugeord-
• Paprikagewürz net sind.
• Klebepunkte
• Stift
Material Lernziel
Fühlbeutel, die mit verschiedenen Obst- Die Kinder schärfen ihren Tastsinn und
und Gemüsesorten bestückt werden. erkennen, dass man allein durch Fühlen
erkennen kann, um welches Obst oder
Vorbereitung Gemüse es sich handelt.
In jeden Fühlbeutel wird eine Gemüse-
oder Obstsorte gesteckt und nebeneinan-
der auf einen Tisch gelegt.
Ablauf
Jedes Kind erhält von der Betreuerin oder
dem Betreuer einen Fühlbeutel. Das Kind
fühlt Form und Größe des Objektes und
versucht, das richtige Obst oder Gemüse
zu erraten. Anschließend schaut es nach,
ob der geäußerte Verdacht richtig war. Es
wird solange gefühlt, bis jedes Kind jeden
Fühlbeutel hatte.
Gesunde Ernährung
und Esskultur
Vorbereitung Lernziel
Die Arbeitsmaterialien werden in die Die Kinder lernen, dass jedes Obst bzw.
Mitte des Tisches gestellt. Gemüse anders aussieht und unterschied-
liche Eigenschaften hat.
Ablauf
Jedes Kind bekommt ein Arbeitsblatt und
sucht sich ein Stück Gemüse oder Obst
aus. Dieses wird nun mit Hilfe des Ar-
beitsblattes untersucht.
Material
• Arbeitsblätter „Obst- und
Gemüsesteckbrief“ M5
• Buntstifte
• Schale mit verschiedenen Obst- und
Gemüsesorten
Anhand bekannter Beispiele werden die Zu den Fragen und Problemstellungen, Zum Einstieg in das Thema hat es sich
Kinder an die Thematik ‚Herkunft unserer die eine vertiefende Beschäftigung mit bewährt, verschiedene einheimische so-
Lebensmittel‘ herangeführt. Im Sitzkreis der Thematik mit sich bringen, gehören: wie exotische Gemüsesorten und Früchte
diskutieren die Kinder folgende Fragen: • der Transport von Lebensmitteln im Sitzkreis herumzugeben, an denen
• Woher kommen unsere Eier? • der Einsatz- von Dünge- und Pflanzen- die oben genannten Fragestellungen bei-
• Wie kommt die Milch zu uns? schutzmitteln spielhaft diskutiert werden können, z. B.
• Woher kommt das Mehl, das wir im • Nachfrage nach Lebensmittel in und Kiwis, Tomaten, Erdbeeren, Kartoffeln
Supermarkt kaufen? außerhalb der Saison oder Auberginen.
• Kennzeichnung von Lebensmitteln, z. B.
Bei diesen Lebensmitteln ist die Herkunft Herkunftsland oder Lebensmittel aus
für die Schülerinnen und Schüler leicht biologischem Anbau
nachzuvollziehen. Bei vielen Lebens-
mitteln ist die Frage nach der Herkunft Im Rahmen des Sitzkreises kann es nur
und dem Weg zum Kunden nicht so leicht darum gehen, die Kinder für die
zu beantworten, und es werden schnell Komplexizität der Frage nach Herkunft
weitere Fragen aufgeworfen. und Weg der Lebensmittel zu sensibilisie-
ren und die damit verbunden Inhalte zu
thematisieren. Lösungsmöglichkeiten und
Handlungsoptionen können höchstenes
exemplarisch angerissen werden.
Gesunde Ernährung
und Esskultur
5.2
Projekt Ernährungskreis
Das Projekt „Ernährungskreis“ wurde an mittelgruppe Portionsempfehlungen gibt In der Darstellung wurde Wert darauf
der Offenen Ganztagsgrundschule der und mit Hilfe der Ampelfarben Lebens- gelegt, dass die einzelnen Einheiten pro-
GGS Westerwaldstraße in Köln-Hum- mittel leicht verständlich bewertet. blemlos in die Praxis umgesetzt werden
boldt durchgeführt. können.
Im Modell Ernährungskreis sind alle
Der Ernährungskreis der Deutschen Lebensmittel in 7 Gruppen unterteilt und Es ist uns wichtig, dem Thema entspre-
Gesellschaft für Ernährung ist eine mög- kreisförmig angeordnet, wobei die Le- chend möglichst viele Sinne auf mög-
liche Darstellungsform, die hilft, die bensmittel einer Gruppe ähnliche lichst unterschiedliche Weise anzuspre-
Lebensmittel auch ohne Nährwerttabelle Nährstoffe enthalten. Die Größe der ein- chen: Es wird geschmeckt, getastet,
ausgewogen zu kombinieren. Eine weite- zelnen Segmente verdeutlicht die Ge- gerochen, gebastelt, gebacken, gemalt,
re Darstellungsform ist die heute viel- wichtung der jeweiligen Lebensmittel- geformt, gespielt …
fach eingesetzte aid-Ernährungspyramide gruppe.
(siehe auch www.aid-macht-schule.de). Ziel ist es, eine Sensibilisierung für das
Im nun folgendem Projektaufbau hat man Thema „Ernährung“ unter verschiedenen
Da wir die vom Körper benötigten Nähr- sich am Modell des Ernährungskreises Gesichtspunkten zu fördern.
und Wirkstoffe nicht in isolierter Form, orientiert, wodurch sieben inhaltliche
sondern als Lebensmittel zu uns nehmen, Einheiten entsprechend den sieben Le- • Was ist gesund für meinen Körper?
helfen diese Modelle bei der Auswahl und bensmittelgruppen entstanden sind. • Wie ernähre ich mich bewusst?
Kombination der Lebensmittel sowie bei (Schwerpunkte: regionaler und saisona-
der Umsetzung der empfohlenen Verzehr- Diese Einheiten sind in einzelne didakti- ler Anbau)
menge. sche Module unterteilt, die den Ablauf • Welche soziale Bedeutung hat gemein-
und das benötigte Material beschreiben. sames Essen?
Die aid-Ernährungspyramide zeichnet Arbeitsblätter, Bildkarten etc. sind als
sich dadurch aus, dass sie durch die Kopiervorlagen im Anhang zu finden. Abgeschlossen wird das Projekt von
Anzahl der Bausteine für jede Lebens- einem „100-Fragenspiel“.
Getreide, Getreideprodukte
und Kartoffeln
Aktion 1: Getreide – was ist das?
Material Vorbereitung
• Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Reis, Die Getreidearten werden in ihrer Ur-
Hirse sprungsform als Anschauungsmaterial in
• Schälchen die Schälchen gefüllt und vorerst verdeckt
• Arbeitsblatt M6 gehalten.
• Stifte Die Ergebnisse halten die Kinder auf dem
Beschreibung Arbeitsblatt fest.
Folgende Fragen werden den Kindern als
Einführung in das Thema gestellt: Lernziel
• Was ist Getreide? Ähren/Rispen Die Kinder lernen die verschiedenen
• Welche Sorten kennt ihr? Roggen, Wei- Getreidearten kennen und zu bestimmen.
zen, Gerste, Hafer, Dinkel; in Asien:
Reis, Hirse
Getreide, Getreideprodukte
und Kartoffeln
Aktion 2: Vom Weizenkorn zum Mehl
Material Vorbereitung
• drei Kartoffeln Die Kinder sitzen im Kreis zusammen.
• Jod oder jodhaltiges Desinfektionsmittel Die Kartoffeln liegen in der Mitte.
• Küchenreibe Tipp
• Kaffeefilter Beschreibung/Durchführung Zum Schluss dieser Aktion wird ein Spiel
• Glas Wasser ca. 0,2 l Den Kindern werden folgende Fragen durchgeführt: Eine Kartoffel wird im
• Löffel gestellt: Kreis herumgegeben. Kind A hält die
• Warum ist die Kartoffel so gesund? Kartoffel in der Hand und nennt ein
• Woraus besteht die Kartoffel? Gericht, das aus Kartoffeln gemacht wird.
77,8 % Wasser; 15,4 % Kohlenhydrate; Dann gibt es die Kartoffel weiter an Kind
1,12 % Vitamine B und C; 0,11 % Fett; B. Kind B wiederholt, was Kind A gesagt
1,02 % Mineralstoffe, Phosphor, Mag- hat, fügt ein weiteres Gericht hinzu und
nesium, Calcium; 2,51 % Ballaststoffe; gibt die Kartoffel weiter an Kind C. Kind
2,04 % Eiweiß C wiederholt die Kartoffelgerichte, die
Kind A und B genannt haben und fügt ein
Experiment eigenes hinzu usw.
Die Kartoffeln werden gerieben und mit
dem Wasser vermischt. Diese Mischung
wird durch den Kaffeefilter gefiltert. Zu
der entstandenen Flüssigkeit wird nun ein
Tropfen Jod gegeben. Das leicht gelbliche
Wasser wird blau, obwohl Jod eine rötli-
che Farbe hat. (Stärke färbt sich in Ver-
bindung mit Jod blau.)
Beschreibung/Durchführung Lernziel
Der Eimer wird zur Hälfte mit Erde Die Kinder lernen, wie Kartoffeln ange-
gefüllt. Eine vorgekeimte Kartoffel wird baut werden und können das Wachstum
Material in die Mitte gepflanzt und zwar so, dass verfolgen.
• vorgekeimte Kartoffeln sie nicht mehr zu sehen ist. Sie muss
• Eimer regelmäßig gegossen werden. Immer,
• Erde wenn das Pflänzchen aus der Erde heraus-
schaut, wird wieder Erde angehäuft,
solange, bis der Eimer voll ist. Aus dem
Eimer wächst nach einiger Zeit die
Kartoffelpflanze, die lila Blüten trägt.
Nach einigen Wochen ist Erntezeit. In der
Erde stecken nun viele Kartoffeln, die
unterirdisch gewachsen sind.
Obst
Aktion 1: Wer kennt welches Obst?
Obst
Aktion 2: Welches Obst wächst bei uns in Deutschland?
Obst
Aktion 3: Welches Obst ernte ich
zu welcher Jahreszeit?
Obst
Aktion 4: Strauch oder Baum –
Wie wächst das Obst?
Obst
Aktion 5: Süßes Obst – saures Obst
Material Vorbereitung
• verschiedenes Obst Das Obst wird in kleine, mundgerechte
• Zahnstocher oder Kuchengabeln Stücke geschnitten. Jedes Kind sucht sich
• Teller einen Partner. Jedes Pärchen bekommt Lernziel
• Messer eine Augenbinde, zwei Kuchengabeln und Der Geschmackssinn wird trainiert. Das
• Augenbinden einen Teller mit den Obststückchen. Bewusstsein für die Sinne wird entwi-
• Servietten ckelt.
Beschreibung
Kind A bekommt die Augen verbunden. Tipp
Kind B füttert Kind A mit den jeweiligen Es sollten nur Früchte gekauft werden, die
Früchten. Kind A muss raten, um welche der jeweiligen Saison entsprechen, um
Frucht es sich handelt und den Ge- dem vorherigen Lernziel nicht entgegen
schmack beschreiben. Hierbei kann sich zu wirken.
das Kind auch anfangs die Nase zu halten,
um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Wurden alle Früchte probiert, wird ge-
wechselt.
Getränke
Aktion 1: Mein Lieblingsgetränk
Getränke
Aktion 2: Orangensaft – dreimal anders
Material Vorbereitung
• Orangen Für jedes Kind werden drei Becher mit
• Orangensaftpresse • frisch gepresstem Orangensaft,
• Orangensaft 100 % • 50-prozentigem Orangennektar und
• Orangennektar 50 % • 100-prozentigem Orangensaft
• Trinkbecher bereit gehalten. Die Becher werden mit
einem Symbol gekennzeichnet, damit die
drei verschiedenen Getränke auseinander-
gehalten werden können.
Beschreibung/Durchführung Lernziel
Die Kinder probieren die drei verschiede- Der Geschmackssinn wird trainiert. Un-
nen Getränke. terschiede werden wahrgenommen und
verbalisiert.
Leitfragen:
• Wie schmecken die drei Getränke? Achtung: Vorher muss geklärt werden, ob
• Warum schmecken die drei Getränke so eine Allergie gegen Zitrusfrüchte vorliegt!
verschieden?
• Wie sind die drei verschiedenen Ge-
tränke zusammengesetzt?
• In welchem ist am meisten Fruchtsaft
enthalten? In welchem am wenigsten?
• Welches Getränk ist das Gesündeste?
Getränke
Aktion 3: Bewegungsspiel: Cola, Wasser,
Tee, Kaffee
Material Beschreibung
• Stühle entsprechend der Anzahl der Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Die
Kinder Kinder werden nach den oben genannten
Getränken benannt, also Kind A ist Cola,
Kind B ist Wasser, Kind C ist Tee, Kind D
ist Kaffee, Kind E ist Cola usw.
Zucker
Aktion 1: Zucker – eine Einführung
Zucker
Aktion 2: Zucker in Lebensmitteln
Zucker
Aktion 3: Zucker und Zuckerersatz
Zucker
Zuckertabelle
Lebensmittel Stück
Würfelzucker
1 Zuckerwürfel = 3 Gramm
Beschreibung
Der Aktionsleiter gibt das Startzeichen.
Jedes Kind hat nun drei Versuche, um eine
„6“ zu würfeln. Wird die „6“ gewürfelt,
läuft das Kind zum Briefumschlag, öffnet
ihn und setzt die Puzzleteile zusammen.
Dafür hat es eine Minute Zeit. Fügt es die
Teile vollständig zusammen, muss es den
Namen der abgebildeten Gemüsesorte
bzw. Hülsenfrucht nennen. Der Reihe
nach wird mit dem Würfeln weiterge-
macht. Das Kind, das eine „6“ würfelt,
darf für eine Minute weiter puzzeln,
wo das vorherige Kind aufgehört hat und
Gesunde Ernährung
und Esskultur
Beschreibung
Der Aktionsleiter bestimmt ein Kind, das
mit dem Spiel beginnt. Es nimmt sich eine
Karte, schaut sie sich an und beschreibt
den anderen Kindern, welches Gemüse
bzw. welche Hülsenfrucht darauf steht.
Diese versuchen es zu erraten. Wer die
richtige Antwort nennt, ist als nächster
dran.
Milch
Aktion 1: Wie kommt die Milch
in die Tüte?
Milch
Aktion 2: Wie macht die Kuh die Milch?
Wie kommt die Milch aus der Kuh?
Tipp
Ergänzend bietet sich hier ein Besuch auf
einem Bauernhof mit Milchprodukten an.
Milch
Aktion 3: Milchprodukte
Material Beschreibung/
• Arbeitsblatt M20 Durchführung
• Stifte Im Vorfeld wird mit den
Kindern besprochen:
• In welcher Form essen
wir Fleisch?
• Von welchen Tieren es-
sen wir das Fleisch?
• Welche Wurstsorten
kennt ihr?
• Wie wird die Wurst
gemacht?
Die Zunge
Aktion 1: Womit schmecken wir, was wir essen?
Die Zunge
Aktion 2: Geschmacksrichtungen auf der Zunge:
süß, sauer, salzig und bitter
Lernziel
Die Kinder erkennen die unterschied-
lichen Geschmacksrichtungen. Der Ge-
schmacksinn wird trainiert.
Achtung
Die Kinder sollten zwischen den einzel-
nen Geschmacksproben Wasser trinken.
Zitrone, Salz und Backpulver nur in klei-
nen Mengen zum Schmecken geben!
100-Fragenspiel
Arbeitsblätter
M1
Meine Lieblingsspeise
M2
M3
in Afrika?
M3
Warum gibt es
in vielen Wie heißt das
Ländern Hauptnahrungs-
mittel
nicht so häufig
Fleisch zu essen? in Asien?
oder in zu „Ugali“
zwei Händen? gegessen?
M3
bei vielen
in Tansania? Völkern Fleisch
gegessen?
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M3
essen bei
einige Völker einigen Völkern
in Afrika? in Afrika?
Nenne Besitzt
drei in Tansania
M3
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M3
Puzzlespiel Fragen
Mit welchem Essgerät essen die meisten Chinesen?
Essstäbchen
Was reichen einige Völker in Afrika vor und nach einer Mahlzeit weiter?
einen Krug mit Wasser, um die Hände zu waschen
Welche Bedeutung hat die linke Hand bei einigen Völkern in Afrika?
die linke Hand gilt als unrein
Sind Gemüse und Früchte in vielen Ländern Afrikas eine Vor- oder Hauptspeise?
Hauptspeise
M3
10
11
12
13
1
M4
M5
M5
M6
M7
M7
M8
M9
M10
M11
M11
M11
M12
M13
M13
M14
M15
M16
M17
M18
M18
M18
M18
M18
M19
Nudeln
Butter
Brot
Käse Joghurt
Marmelade
Sahne
Bonbon
M20
M21
M22
Die Fragen zum 100-Fragenspiel 30. Schmeckt Essig süß, sauer oder bitter? 66. Warum sollte man sich nach jeder zu-
(Thema Gesunde Ernährung) 31. Nenne drei Getreidesorten. ckerhaltigen Mahlzeit die Zähne putzen?
32. In welcher Form essen wir Getreide? 67. Wie nennt man die Menschen, die Obst
1. Nenne verschiedene Gruppen von 33. Wie entsteht Mehl, das wir zum Brot- und Gemüse anbauen?
Grundnahrungsmitteln. backen brauchen? 68. Gibt es noch Bauern in Deutschland?
2. Weshalb müssen wir essen und trinken? 34. Was ist der Unterschied zwischen wei- 69. Wie nennt man in der Stadt die Plätze,
3. Was liefert unserem Körper neben den ßem Mehl und Vollkornmehl? auf denen das Obst und Gemüse direkt
festen Nahrungsmitteln noch Energie? 35. Welche Brotsorten kennst du? an die Leute verkauft wird?
4. Welche Nahrungsmittel außer den 36. Ist Weißbrot nährstoffreicher als Rog- 70. Nenne zwei weiße Gemüsesorten.
pflanzlichen gibt es noch? gen- oder Körnerbrot? 71. Welche Gemüsesorten passen in einen
5. Kennst du den Ernährungskreis? 37. Woraus wird Brot gemacht? gemischten Salat?
6. Was ist mit ,Nahrungskette‘ gemeint? 38. Wie bewahrt man Brot richtig auf? 72. Welches Gemüse schmeckt besonders
7. Was mussten die Menschen früher tun, 39. Darf man verschimmeltes Brot essen? nach dem ersten Frost lecker?
um etwas zu essen zu bekommen? 40. Welches Gebäck außer Brot kennst du 73. Nenne drei Kohlsorten.
8. Was gab es früher meistens zu essen? noch? 74. Nenne drei Salatsorten.
9. Was gehört zu einem leckeren Früh- 41. Wann fängt ein Bäcker an zu arbeiten? 75. Wächst die Zwiebel über oder unter
stück? 42. Nenne drei Gerichte, in denen Kartof- der Erde?
10. Welches Gericht kannst du selber feln enthalten sind. 76. Wo und wann wächst in Deutschland
kochen? 43. Wie baust du im Garten Kartoffeln an? der Spargel?
11. Welches ist dein Lieblingsgericht? 44. Warum ist die Kartoffel so gesund? 77. Wachsen in Deutschland Radieschen?
12. Nenne vier Nachspeisen, die du magst. 45. Nenne zwei Obstsorten, die an Sträu- 78. Welche Gartenkräuter kennst du?
13. Welche Mahlzeit am Tag nimmst du chern wachsen. 79. Woraus werden Chips gemacht?
mit der ganzen Familie ein? 46. Nenne drei Obstsorten, die einen Kern 80. Welche Tiere leben auf dem Bauernhof?
14. Welches Gericht möchtest du gerne oder Stein im Inneren haben. 81. Welche Tiere liefern Milch?
allein zubereiten können? 47. Nenne zwei Obstsorten, die an Bäu- 82. Aus welchem Organ bei der Kuh
15. Welchen Tischschmuck kennst du? men wachsen. kommt die Milch?
16. Warum ist es wichtig, dass man sich 48. Welches Obst ist rund und orange? 83. Wie heißen die Teile am Euter einer
vor dem Essen die Hände wäscht? 49. Welches Obst ist gelb und sauer? Kuh, aus der die Milch kommt?
17. Kennst du einen Tischspruch, den man 50. Welches Obst ist grün und sauer? 84. Wie heißen die Babys von Kühen?
vor dem Essen aufsagen kann? 51. Welche Farbe haben Stachelbeeren? 85. Wo bewahrt man Milch und Milch-
18. Nenne drei Dinge, die während des 52. Wachsen Bananen an einem Strauch? produkte am besten auf?
Essens nicht erlaubt sind. 53. In welchem Reifezustand werden Ba- 86. Nenne vier Lebensmittel, die aus
19. Nenne drei wichtige Tischsitten. nanen geerntet? Milch hergestellt werden.
20. Warum sind Tischregeln wichtig? 54. Nenne vier Beerensorten. 87. Woraus wird Käse gemacht?
21. Essen alle Menschen mit Messer und 55. Wo wachsen Erdbeeren? 88. Wie heißt ein türkisches Yoghurtge-
Gabel? 56. Nenne drei rote Obstsorten. tränk?
22. Mit welchem Essgerät essen die meis- 57. Nenne drei Obstsorten, die bei uns 89. Sind braune Eier gefärbt oder gibt es
ten Chinesen? wachsen. sie von Natur aus?
23. Hält man die Essstäbchen in einer oder 58. Nenne drei Obstsorten, die nicht bei 90. Wo bewahrt man Eier am besten auf?
in zwei Händen? uns wachsen. 91. Was können Eier übertragen?
24. Wie heißt das Hauptnahrungsmittel in 59. Wie kommen Obstsorten, die nicht bei 92. Nenne ein Gericht, das hauptsächlich
Asien? uns wachsen, zu uns? aus Eiern besteht.
25. Warum reichen einige Völker in Afrika 60. Wachsen Obst und Gemüse das ganze 93. Nenne verschiedene pflanzliche Öle.
vor und nach einer Mahlzeit einen Jahr? 94. Welche Fette kommen vom Tier?
Krug mit Wasser? 61. Welches Getränk könntest du beson- 95. Kannst du dir vorstellen, was mit „ver-
26. Sind Gemüse und Früchte in vielen ders gut zum Mittagessen trinken? steckten Fetten“ gemeint ist?
Ländern Afrikas eine Vor- oder 62. Kennst du Getränke, die viel Zucker 96. Gibt es gute und böse Fette?
Hauptspeise? enthalten? 97. Nenne drei Fischarten.
27. Womit schmecken wir was wir essen? 63. Was ist der Unterschied zwischen 98. Ist Fisch gesund?
28. Welche Geschmacksrichtungen gibt es? Orangensaft und Orangennektar? 99. Wie oft sollte man in der Woche Fisch
29. Welches Organ ist neben unserer 64. Welche Zuckerarten kennst du? essen?
Zunge für unseren Geschmackssinn 65. In welchen Lebensmitteln steckt viel 100. Gibt es fettreiche und fettarme Fisch-
wichtig? Zucker? sorten?
6 Weiterführende
Literatur &
Adressen
• Obst und Gemüse à la Saison • Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke • Zucker, Sirupe, Honig, Zucker-
CD-Rom mit 82 Steckbriefen für aid infodienst e.V. austauschstoffe, Süßstoffe
heimisches Obst und Gemüse und www.aid.de aid infodienst e.V.
vielen Rezepten www.aid.de
Verbraucherzentrale NRW • Natürliches Mineralwasser, Quell-
www.vz-nrw.de und Tafelwasser • Bärenstarke Kinderkost
aid infodienst e.V. Verbraucherzentrale NRW e.V.
• Obst www.aid.de www.vz-nrw.de
aid infodienst e.V.
www.aid.de • Bärenstarke Kinderkost
Verbraucherzentrale NRW e.V. Milch und Milchprodukte
• Gemüse www.vz-nrw.de
aid infodienst e.V. • Milch und Milcherzeugnisse
www.aid.de • Trinken im Unterricht aid infodienst e.V.
IDM – Informationszentrale www.aid.de
• Gemüse und Obst – Nimm 5 am Tag Deutsches Mineralwasser
aid infodienst e.V. www.mineralwasser.com
www.aid.de www.trinken-im-unterricht.de Fleisch, Fisch, Eier
• Ernährungsportal NRW
www.ernaehrungsportal.nrw.de
Verbraucherzentrale NRW
Vernetzungsstelle Schulverpflegung
Ursula Haarhoff
Mintropstr. 27 · 40215 Düsseldorf
Tel. 0 211 - 38 09 - 220
Fax 0 211 - 38 09 - 238
ursula.haarhoff@vz-nrw.de
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Grafit Werbeagentur GmbH
ISBN 978-3-936218-20-6