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Zwei Flöten (2. auch Piccolo), zwei Oboen, zwei Klarinetten, Saxophon, zwei
Fagotte, vier Hörner, zwei Trompeten, drei Posaunen, Tuba, eine Harfe, Celesta,
großes Schlagwerk und Streicher; Bühnenmusik: Violine, Violoncello und Klavier; 2
Piccoloflöten, 4 Aida-Trompeten, Große Trommel, Kleine Trommel, Militärtrommel,
Becken, Tamtam, Glockenspiel.
Handlung
Lisa, die verwöhnte Tochter des Grafen Lichtenfels, verliebt sich bei einem Fest im
Hause ihres Vaters in den chinesischen Prinzen Sou-Chong. Seine verhaltene
Leidenschaft, verbunden mit der exotischen Aura seines Auftretens, beeindruckt sie
sehr. Prinz Sou-Chong erwidert ihre Gefühle, und entgegen den Warnungen ihres
Vaters folgt sie ihrer Liebe nach China. In China jedoch wird das verliebte Paar
bald auf den Boden der gesellschaftlichen Wirklichkeit zurückgeworfen. Die
Unvereinbarkeit ihrer Charaktere wird ihnen mehr und mehr bewusst. Lisas früherer
Verehrer, Graf Gustav von Pottenstein (genannt Gustl), der ihr nach China
nachgereist ist, spendet ihr Trost. Sou-Chong wird von seinem sittenstrengen Onkel
aufgefordert, wie ein alter Brauch es verlangt, vier Mandschu-Mädchen zu heiraten.
Als er dieser Tradition folgt, stürzt er Lisa in tiefe Verzweiflung. Diese plant
daraufhin, getrieben von der Sehnsucht nach ihrem früheren Leben, gemeinsam mit
Gustl die Flucht aus dem Palast. Sou-Chong durchkreuzt ihren Plan, doch er erkennt,
dass er Lisa nicht halten kann, und lässt sie mit einem traurigen Lächeln ziehen.
Rezeption
Das Land des Lächelns ist nach der Lustigen Witwe Lehárs erfolgreichste Operette.
Sie wurde von Anfang an vom Publikum gut aufgenommen und wird bis heute an vielen
Theatern gespielt. Das Werk gehört zur letzten Schaffensphase des Komponisten und
trägt opernhafte Züge. Die Handlung und die Musik sind dramatischer gestaltet als
in den frühen Werken des Komponisten und es gibt kein Happy End. Auch in diesem von
Lehár als Romantische Operette bezeichneten Werk wurden wieder einige Lieder
speziell auf den großen Tenor Richard Tauber zugeschneidert. Das Werk nimmt in
gewisser Weise eine Sonderstellung im Schaffen Lehárs ein, weil es das einzige
dauerhaft erfolgreiche Remake des Komponisten war. Er hat im Laufe der Jahre immer
wieder versucht, einigen erfolglosen Operetten durch Neubearbeitungen und unter
neuem Titel neues Leben einzuhauchen. Mit Schön ist die Welt (ein Remake der
Operette Endlich Allein) gelang ihm zwar ein vorübergehender, aber kein bleibender
Erfolg. Alle anderen Versuche dieser Art schlugen fehl. Nur das Land des Lächelns
schaffte als Neubearbeitung der Gelben Jacke den großen Durchbruch.
Ouvertüre
Nr. 1: Hoch soll sie leben Introduktion und Entree (Lisa, Gustl und Chor):
Nr. 1 1⁄2: Ah, Ah Liedchen (Lisa)
Nr. 2: Freunderl mach dir nix draus (Duett: Lisa, Gustl)
Nr. 3: Immer nur Lächeln (Lied: Sou-Chong)
Nr. 4: Bei einem Tee a deux (Duett: Lisa, Sou-Chong)
Nr. 5: Von Apfelblüten einen Kranz (Lied Sou-Chong)
Nr. 6: Finale I Wir sind allein (Szene: Lisa, Sou-Chong)
Nr. 7: Vorspiel zum 2. Akt (Orchester)
Nr. 7 1⁄2: Introduktion und Auftritt Sou-Chongs
Nr. 8: Wer hat die Liebe uns in Herz gesenkt (Duett: Lisa, Sou-Chong)
Nr. 9: Im Salon zur blau'n Pagode (Tanzlied: Mi)
Nr. 10: Meine Liebe, deine Liebe (Duett: Mi, Gustl)
Nr. 11: Dein ist mein ganzes Herz (Lied: Sou-Chong)
Nr. 12: Ich möcht wieder einmal die Heimat sehen (Lied: Lisa)
Nr. 12 1⁄2: Chinesischer Hochzeitszug (Lisa, Tschang, Sou-Chong, andere Teilnehmer
am Hochzeitszug)
Nr. 13: Finale II Mit welchem Recht (Lisa, Sou-Chong)
Nr. 14: Märchen vom Glück (Lied: Lisa und Sklavinnen)
Nr. 15: Zig, zig, zig …Wenn die Chrysanthemen blühen (Duett: Mi, Gustl)
Nr. 15 1⁄2: Wie rasch verwelkte doch (Reminiszenz: Mi)
Nr. 16: Finale III Dieselbe Sonne (Lisa, Mi, Sou-Chong, Gustl)
Für die Nummern 7 bzw. 7 1⁄2 hat der Komponist alternativ noch pompösere Versionen
zur Eröffnung des 2. Aktes angeboten und es den Theatern freigestellt zwischen den
Versionen zu wählen. Die pompösere Variante dürfte aus dem Ursprungswerk Die gelbe
Jacke stammen.
Entstehungsgeschichte
Die Idee zur Handlung der Gelben Jacke hatte Lizzy Léon, die auch das Manuskript
schrieb. Ihr Vater Viktor Léon übernahm es für zehn Prozent der anfallenden
Tantiemen. Das Manuskript sah einen Maharadscha als Hauptdarsteller vor. Durch den
chinesischen Prinzen Sukong ließ sich Léon in die damaligen chinesischen Sitten
einführen. Statt eines Maharadschas machte er einen chinesischen Prinzen namens
Sou-Chong zum Hauptdarsteller und gab der Operette den Titel Die gelbe Jacke
entsprechend der Zeremonie, bei der ein Ministerpräsident mit einer gelben Jacke
bekleidet wurde. Den Text zu Sou-Chongs Auftrittslied Immer nur lächeln schrieb
Léons Ehefrau Ottilie. Die gelbe Jacke unterschied sich insofern von Land des
Lächelns, da im Vorgängerstück der Prinz nicht gewillt ist, seiner Liebe zu
entsagen, und auf die für ihn vorgesehenen Ehefrauen und die politische
Verantwortung verzichtet und stattdessen Lisa heiratet. Diese eheliche Verbindung
erregte nach Lehárs Worten, der sie später verteidigte, bei manchen Personen
„Befremden“.
Hubert Marischka war der erste Prinz Sou-Chong. Die gelbe Jacke war kein großer
Erfolg. So wurden die Autoren Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda mit der
Neubearbeitung der Operette für Richard Tauber betraut. Löhner-Beda verlegte die
Passage
„Duft strömt aus deinem Haar und deine Haut ist wie Parfüm…“
„Dein ist mein ganzes Herz, wo du nicht bist, kann ich nicht sein…“
Auch Komponist Lehár änderte große Teile der Musik. In Spanien nannte man die
Operette El pais de la sonrisa. Léon wählte die Übersetzung Das Land des Lächelns
zum neuen Titel.[1]
Tonträger
Im Lauf der Jahrzehnte entstanden zahlreiche Einspielungen des Werkes auf
Schallplatte bzw. CD. Beispielhaft seinen hier nur zwei erwähnt:
1967 entstand eine Aufnahme mit dem Symphonie-Orchester Graunke und dem Chor des
Bayerischen Rundfunks. Die Gesamtleitung hatte Willy Mattes. Als Solisten wirkten
Anneliese Rothenberger, Nicolai Gedda, Renate Holm, Harry Friedauer und Jobst
Moeller mit. Im Jahr 2012 kam diese Einspielung als CD unter dem Label Cologne
Collection heraus.
2006 entstand eine Aufnahme mit dem Münchner Rundfunkorchester und erneut mit dem
Chor des Bayerischen Rundfunks. Die Gesamtleitung hatte Ulf Schirmer. Mitwirkende
waren: Camilla Nylund, Julia Bauer, Piotr Beczala, Alexander Kaimbacher, Alfred
Berg und Theodor Weimer. Die CD erschien beim Label CPO.
Verfilmungen
Die erste Filmversion der Operette entstand 1930. Unter der Regie von Max Reichmann
spielten Richard Tauber, Mary Losseff und Margit Suchy die Hauptrollen. Es war der
erste internationale Erfolg des deutschen Tonfilms.
1952 wurde das Werk von der Berolina in Farbe verfilmt. Unter der Regie von Hans
Deppe und Erik Ode sah man das Ehepaar Marta Eggerth und Jan Kiepura in den
Hauptrollen. Es war ihr letzter gemeinsamer Film. Weitere tragende Rollen spielten
Walter Müller und Paul Hörbiger. Lehárs Musik war nur in einer Bearbeitung von
Alois Melichar zu hören. Siehe dazu Das Land des Lächelns (1952).
1961 gab es eine Fernsehverfilmung mit Gerhard Riedmann (gesungen von Fritz
Wunderlich) und Ernst Stankovski als Gustl.
1974 eine Fernsehfassung mit René Kollo (Sou-Chong), Birgit Sarata (Lisa), Dagmar
Koller (Mi) und Heinz Zednik (Gustl), Dirigent: Wolfgang Ebert, Regie: Arthur Maria
Rabenalt.
Literatur
Norbert Linke: Franz Lehár. S. 96ff
Weblinks
Commons: Das Land des Lächelns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Inhalt und Daten aus dem Programmheft anlässlich einer Inszenierung des BR (Memento
vom 11. Dezember 2007 im Internet Archive)
Aus der Hitliste des NDR (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
Das Land des Lächelns im Operetten-Lexikon