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Satzgefüge. Block 2.

V. Satzgefüge mit dem Adverbialsatz der Zeit


(Temporalsatz)

Die Temporalsätze der Gleichzeitigkeit werden durch folgende Konjunktionen


eingeleitet:
während, solange, indem, als, wenn, da, nachdem, bevor, bis, seitdem, u.a.

 Während, indem, wobei, da sind Synonyme.


 Die Konjunktion indem in zeitlicher Bedeutung ist veraltet.
z.B.:
1. Mit unruhigen grübelnden Augen ging er auf und nieder, während Tony ihn staunend
beobachtete.
2. Indem ich Ihnen schreibe, liegt alles in Schnee begraben.

 Während verleiht der Aussage die Nebenbedeutung der Gegenüberstellung:


z.B.:
1. Während bei uns das Schuljahr am 1. September beginnt, beginnt es in Japan im April und in
Indien im Juli.

 Als, wenn sind ebenfalls Synonyme, doch sind sie nicht immer austauschbar.
 Als weist auf eine einmalige Handlung in der Vergangenheit.
 Wenn verwendet man bei der Angabe einer einmaligen Handlung in der Zukunft und
einer mehrmaligen Handlung in allen Zeitbereichen.
z.B.:
1. Ich drängte mich ans Fenster, als wir durch die Stadt fuhren. – einmalige Handlung in der
Vergangenheit.
2. Wenn du zurück bist, werde ich schon nicht mehr in Moskau sein.

 Wenn kann einen mehrmaligen Vorgang in allen Zeitbereichen bezeichnen, unterstützt


durch: immer, oft, jedesmal, täglich u.a.

z.B.: Jedesmal (immer), wenn der Junge seinen Vater aufs Meer begleitete, war er glücklich.

 Solange zeigt an, daß der im Gliedsatz angegebene Vorgang dieselbe zeitliche Dauer hat,
wie der Vorgang im Hauptsatz. Z.B.:

z.B.: Solange es hell ist, müssen wir den Weg durch den Wald finden.

 Bis bezeichnet die zeitliche Grenze für den Verlauf des Vorgangs im Hauptsatz.

z.B.: Ich werde arbeiten, bis es dunkel geworden ist.

Relative zeitliche Bedeutung

 Wenn die Vorgänge in beiden Sätzen durch eine größere Zeitspanne voneinander
getrennt sind, gebraucht man die Zeitformenpaare:
- Perfekt – Präsens (oder Futur);
- Plusquamperfekt – Präteritum (oder Perfekt).

1
1. 1. Ich werde nicht ehe ruhen, bis ich meine Arbeit zu Ende geschrieben habe. – ein größerer
Zeitabstand.
2. Nachdem er die Aufgabe erhalten hatte, machte er sich an die Arbeit.
3. Als ich in die Stadt N. gekommen war, suchte ich meine alte Schulfreundin auf.
4. Seitdem er weg ist, haben wir nichts von ihm gehört.

Vgl: bei Gleichzeitigkeit oder unmittelbarer Folge.

1. Seit er sie liebt, ist er glücklich.


2. Ich blieb also sitzen, bis sie wieder in der Tür erschien und auf mich zukam...
3. Bevor er etwas sagen konnte, machte man die Tür zu.

Konkurrenzformen der Temporalsätze

I. Präpositionalgruppen:
1. Während er arbeitet, will er nicht gestört werden. – Während seiner Arbeit will er nicht gestört
werden.
2. Seitdem er abgereist ist, fühle ich mich einsam.– Seit seiner Abreise fühle ich mich einsam.

II. Partizipialgruppen.
1. Nachdem er auf der Straße angelangt war, blieb er stehen, um Atem zu schöpfen. – Auf der
Straße angelangt, blieb er stehen...
2. Ich... stellte, während ich die Koffer auspackte, die üblichen Fragen eines Neuangekommenen... –
Ich stellte, meine Koffer auspackend, die üblichen Fragen.

III. Satzreihen:

1. Ehe du alle Umstände kennst, wage kein Urteil. –Zuerst sollst du alle Umstände kennen, dann
darfst du dein Urteil sagen.
2. Während (als) ich ging, tauchten die Möwen in meinem Blick auf und verschwanden. Ich ging,
und sie tauchten in meinem Blick auf und verschwanden.

Übungen

Übung I. Bilden Sie Sätze mit bis oder seitdem.

Muster: gut Deutsch können – noch viel lernen. → Bis ich gut Deutsch kann, muss ich noch viel
lernen.

1. In Deutschland leben – Sprachschule besuchen 2. mit der Arbeit beginnen – noch Deutsch
lernen müssen 3. einen neuen Lehrer haben – gar nichts mehr verstehen 4. mit diesem Buch
lernen – besser die Grammatik verstehen 5. gut Deutsch können – verrückt werden 6. eine neue
Wohnung haben – glücklicher sein 7. ich sie kennen – Leben viel schöner sein

Übung 2. Bilden Sie Sätze mit als oder wenn (+immer/jedesmal) in der Vergangenheit
(Präteritum). In manchen Sätzen ist als und wenn möglich. Achten Sie auf die unterschiedliche
Bedeutung der Sätze.

1. Kind sein – Lokomotivführer werden wollen 2. noch kein Auto haben – viel zu Fuß gehen 3.
krank sein – Mutter mir viele Bücher vorlesen 4. im Krankenhaus liegen – viel mit den anderen
2
Kindern spielen 5. Großmutter zu Besuch kommen – uns Schokolade mitbringen 6. zur Schule
gehen – nie Hausaufgaben machen wollen 7. In Urlaub sein – Vater viel mit mir spielen 8. In
Italien sein – viel Eis essen

Übung 3. Ergänzen Sie als oder wenn.

____wir letztes Jahr im Urlaub in Schweden waren, hatten wir großes Glück mit dem Wetter. (1)
____die Sonne schien, machten wir immer lange Wanderungen, und _____ es regnete, blieben wir
zu Hause. (2)
Eines Tages, ____schon morgens die Sonne schien, gingen wir ohne Regenjacken los. Nachdem
wir circa drei Stunden gewandert waren, bewölkte sich der Himmel immer mehr, so dass wir
zurückgingen. (3)
Wir beeilten uns sehr, aber_____ wir kurz vor dem Hotel waren, fing es fürchterlich an zu regnen.
(4)
Es ist doch immer wieder dasselbe: _____wir unsere Regenjacken mitnehmen, scheint garantiert
den ganzen Tag die Sonne, aber_____ wir sie einmal zu Hause lassen, regnet es mit Sicherheit! (5)
So war es auch, _____wir vor zwei Jahren in Island waren. (6)

Übung 4. Ergänzen Sie als oder nachdem.

1. Waren Sie am Samstag in der Oper? - Leider nicht, _____ wir eine Stunde an der Kasse gewartet
hatten, hat der Mann vor uns die letzten zwei Karten gekauft, und wir mussten nach Hause
gehen. 2. Wie alt warst du, _____du das erste Mal ohne deine Eltern in Urlaub gefahren bist? Da
war ich ungefähr 16. 3. Hallo, da seid ihr ja endlich! Warum habt ihr so lange gebraucht? Wir
haben uns total verfahren. Aber______ wir uns schließlich einen Stadtplan gekauft hatten, haben
wir den richtigen Weg schnell gefunden. 4. Wie hast du dich gefühlt, _____du endlich wieder zu
Hause warst? Einfach wunderbar!
5. Wo haben Sie so gut Deutsch gelernt? Eigentlich in der Schule. Aber wirklich gut sprechen
konnte ich erst, ____ ich sechs Monate in Hamburg gelebt hatte. 6. Woher kennt ihr euch
eigentlich? _____ wir Kinder waren, haben wir im selben Dorf gewohnt.

Übung 5. Ergänzen Sie die temporalen Konjunktionen.

1. ______ Maria die Kinder abholte, ging ich schnell ein paar Sachen einkaufen.
2. Ich fühlte mich viel besser, ______ ich die Prüfung bestanden hatte.
3. Auf diesem Platz haben wir immer Fußball gespielt, ______ wir klein waren.
4. Man muss den Führerschein machen, ______ man mit dem Auto fahren darf.
5. Ich stehe sofort auf, ______ mein Wecker klingelt.
6. ______ wir in Hamburg wohnen, haben wir viele neue Freunde gefunden.
7. ______ ich alle Informationen habe, rufe ich Sie an.
8. Maria hat als Kind kein Wort gesprochen, ______ sie drei Jahre alt war.
9. ______ Sie in den Zug steigen, müssen Sie unbedingt eine Fahrkarte kaufen.
10. ______ sie sich von ihrem Freund getrennt hat, ist meine Schwester viel glücklicher.
11. ______ ich neulich über den Bismarckplatz lief, ist mir Jürgen begegnet.
12. ______ mich die Kinder so ärgern, kaufe ich ihnen kein Eis.
13. Es dauert nur noch drei Wochen, _______ die Sommerferien beginnen.
14. Man darf nicht mit dem Handy telefonieren, _______ man Auto fährt.
15. ______ wir auf die Tanzfläche kamen, spielte der DJ mein Lieblingslied.

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