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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 66 seduta n. 66

vom 15.9.2020 del 15/9/2020

Antwort des Landesrates Widmann auf die Risposta dell'assessore Widmann


Anfrage Nr. 19/9/2020, eingebracht von den all’interrogazione n. 19/9/2020, presentata
Abgeordneten Knoll und Atz Tammerle dai consiglieri Knoll e Atz Tammerle

WIDMANN (Landesrat für Gesundheit, Digitale Infrastruktur, Genossenschaftswesen - SVP):


Sehr geehrter Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen, der Landeshauptmann weist zu Recht darauf
hin, dass es einen Untersuchungsausschuss zu diesem Thema gibt, im Rahmen desselben diese ganzen
Fragen gestellt werden können.
Nach heutigem Informationsstand liegen der Betriebsdirektion keine Mitteilungen von ärztlichem Per-
sonal vor, dass sich Ärzte aufgrund mangelhafter China-Ausrüstung mit dem Corona-Virus infiziert haben.
Das mit dem Begriff "China-Ausrüstung" ist auch ein bisschen verwirrend, denn es gibt ja nur China-
Ausrüstung. In ganz Europa war mangelhafte China-Ausrüstung unterwegs, es gibt also nicht nur eine, wo-
bei auch noch zu präzisieren ist, was "mangelhaft" ist. Es gibt viele Standards. Die französischen waren sehr
schlecht. Ich habe einmal eine Maske gesehen, bei der es auf der Seite eine Klammer gab. Die besten Mas-
ken, die wir jetzt haben, sind die 3-M-Masken. Die haben diese Klammern an der Seite. Mittlerweile wissen
Sie auch, dass die französischen Masken viel mangelhafter waren als die anderen.
Die Ausrüstung aus China wurde ab dem 26.3.2020 verteilt. Ab diesem Zeitpunkt waren
22 Krankenhausärzte und 5 Allgemeinmediziner positiv auf das Corona-Virus getestet. Wird die Inkubations-
zeit mitgerechnet, reduziert sich die Anzahl der positiv getesteten Ärzte vom 2.4.2020 bis 30.4.2020 auf 5
insgesamt. Bis jetzt konnte aber kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden. Bei den obgenannten
5 Krankenhausärzten, die nach dem 2.4.2020 positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, handelt es sich
um Bedienstete des Gesundheitsbezirkes Bozen bzw. des Krankenhauses Bozen. Insgesamt wurden 247
Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes positiv auf das Corona-Virus getestet. Von diesen sind 60 ab dem
2.4.2020. Ich möchte nochmals in Erinnerung rufen, dass es damals nicht um die Frage gegangen ist, ob
man etwas Besseres oder Schlechteres einkauft, sondern ob es etwas gibt oder nicht. Mittlerweile kennen
Sie sich ja alle mindestens so gut aus wie ich. Das ist eine chirurgische Maske und wenn man diese mit der
schadhaften China-Ausrüstung vergleicht, so würde ich es bevorzugen, die schadhafte China-Maske aufzu-
setzen anstatt dieser. Die China-Maske sollte den FFP-2-Standard haben, erreicht diesen aber nicht ganz.
Kollege Knoll, Sie haben mir damals die französischen Masken als extrem schadhaft gezeigt, aber die sind
zugelassen.
Wie gesagt, damals hat sich nicht die Frage gestellt, welche Masken angekauft werden sollen, son-
dern ob wir etwas vor dem Mund haben wollen oder nicht.
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Mir ist noch wichtig zu sagen, dass die vom Zivilschutz ausgeteilten Masken die INAIL-Zulassung er-
halten haben, obwohl sie identisch sind wie unsere sogenannten schadhaften China-Masken, teilweise so-
gar noch schlechter. Sie haben die CE-Zertifizierung und somit ist alles in Ordnung, unabhängig davon, ob
sie passen oder nicht.
Wie gesagt, hier besteht kein kausaler Zusammenhang und ich bitte Sie, in der Öffentlichkeit nicht so
zu tun, als ob es deshalb in Südtirol Infizierte gegeben hätte. Auf 247 könnten es insgesamt 30 Mitarbeiter
sein.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 66 seduta n. 66

vom 15.9.2020 del 15/9/2020

Replik des Abgeordneten Knoll Replica del consigliere Knoll


auf die Antwort des Landesrates Widmann alla risposta dell'assessore Widmann
auf die Anfrage Nr. 19/9/2020 all’interrogazione n. 19/9/2020

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Genau aus diesem Grund frage ich nicht. Dieser Bericht ist nicht
von mir ausgegangen, sondern es ist im Fernsehen so gemeldet werden. Ich weiß es ja auch nicht.
Der Vorwurf lautet ja nicht, dass die Ware mangelhaft ist. Uns ist die damalige Situation am Weltmarkt
bekannt. Die Frage, die auch im Untersuchungsausschuss zu klären ist, ist, ob das ärztliche und nichtärztli-
che Personal darauf hingewiesen wurde, dass diese Masken nicht den Standards entsprechen, die sie laut
Zertifizierung hergeben. Die Mitarbeiter gehen mit diesen Schutzmaterialien ganz anders um, wenn sie wis-
sen, dass die Passform vielleicht nicht richtig ist, als wenn sie im Glauben sind, dass es sich um Masken
handelt, die einen perfekten FFP-2- oder FFP-3-Standard haben. Da hege ich nach wie vor Zweifel, denn
wenn ich von einigen gehört habe, dass das Gutachten des österreichischen Bundesheeres nicht von Inte-
resse war, weil es eben aus Österreich stammt, dann frage ich mich, ob man dieser Sorgfalt nachgegangen
ist.
Diese Anfrage ist heute gemäß Geschäftsordnung gestellt worden, weil diese Nachricht im Fernsehen
verbreitet worden ist. Darauf hat es weder eine Reaktion des Gesundheitsbetriebes, noch der Landesregie-
rung gegeben. Ich nehme die Antwort des Landesrates zur Kenntnis, und gut so, wenn es so ist, dass sich
niemand angesteckt hat. Ich ersuche Sie um schriftliche Aushändigung der Antwort.

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