Sie sind auf Seite 1von 6

Hauptsätze und Nebensätze

Haupt– und Nebensätze sind ein wichtiges Thema in Deutsch. Wir geben euch alle nötigen Informationen, Tipps
und Übungsaufgaben zum Thema Haupt– und Nebensätze.

Hauptsätze

1. Definition

Hauptsätze sind vollständige Sätze, die völlig allein stehen können.

Beispiele:

 Er nimmt den Zug.

Subjekt + Verb + Objekt

 Er hat den Zug genommen.

Subjekt + Hilfsverb + Objekt + Partizip Perfekt

 Hauptsatz + Nebensatz
 Obwohl er den Zug nahm, kam er zu spät.
 Peter geht in den Garten.
 Peter geht in den Garten, obwohl er Heuschnupfen hat.

Subjekt + Verb + Objekt

An einen Hauptsatz können Sätze angehangen werden.

 Hauptsatz + Hauptsatz

Er hat den Zug genommen, aber er wäre lieber mit dem Auto gefahren.

 Hauptsatz mit eingeschobenem Satz

Er hat, weil es schneller geht, den Zug genommen.

 Hauptsatz + Nebensatz

Er hat den Zug genommen, auf den er so lange warten musste.

Beachte: Der Nebensatz kann auch vor dem Hauptsatz stehen. In diesem Fall ändern sich die Stellung von Verb
und Subjekt im Hauptsatz.

 Obwohl er den Zug nahm, kam er zu spät.


2. Hauptsätze erkennen

Hauptsätze können wir mithilfe der Verbstellung von Nebensätzen abgrenzen.

In Hauptsätzen steht das finite Verb an zweiter Position.

In Nebensätzen steht das finite Verb an letzter Position des Satzes.

 Peter geht in den Garten.


 Peter geht in den Garten, obwohl er Heuschnupfen hat.

Beachte: Zu den Hauptsätzen zählen wir auch Aufforderungs- und Fragesätze.

 Steh auf!

In Fragesätzen kann das finite Verbe an erster und auch an zweiter Stelle stehen.

 Wie geht es dir?


 Geht es dir gut?

3. Teste dein Wissen

Markiere die Haupt- und Nebensätze!

Der Baum, der ungefähr zehn Meter hoch war, wurde heute gefällt.

Sie liefen sehr schnell, obwohl noch genügend Zeit war.

Der Baum sollte von dem Mann gefällt werden.

Sie zeichnet sehr gern, aber sie findet selten die Zeit dafür.

Immer wenn er die Nachrichten sieht, ärgert er sich.

Weil er immer zu spät kommt, sind seine Freunde ihm oft böse.

4. Lösungen

Markiere die Haupt- und Nebensätze!

Der Baum, der ungefähr zehn Meter hoch war, wurde heute gefällt.
Der Baum wurde heute gefällt (Hauptsatz) – der ungefähr 10 Meter hoch war (eingeschobener Satz)

Sie liefen sehr schnell (Hauptsatz), obwohl noch genügend Zeit war (Nebensatz).

Der Baum sollte von dem Mann gefällt werden. (Hauptsatz)

Sie zeichnet sehr gern (Hauptsatz), aber sie findet selten die Zeit dafür (Nebensatz).

Immer wenn er die Nachrichten sieht (Nebensatz), ärgert er sich (Hauptsatz).

Weil er immer zu spät kommt (Nebensatz), sind seine Freunde ihm oft böse (Hauptsatz).
Nebensätze

1. Definition

Nebensätze sind Hauptsätzen untergeordnet, das heißt, sie sind in einem Hauptsatz ein Satzglied oder ein
Satzgliedteil.

In Nebensätzen steht das finite Verb immer an letzter Position im Satz.

Nebensätze werden in der Regel durch eine Konjunktion bzw. durch ein Relativpronomen eingeleitet.

Beispiel:

 Peter freut sich, weil er ein Fahrrad bekommen hat.

„Warum freut sich Peter?“ – „Weil er ein Fahrrad bekommen hat.“ (adverbiale Bestimmung des Grundes)

Beachte: Satzgliedteile sind Attribute. Durch die Umstellprobe verändert sich nicht ihre Stellung im Satz.
Attribute können mit Adjektiven, Adverbien, Nomen, Pronomen und Partizipien in Bezug stehen.

Beispiele:

 Peter hat ein grünes Fahrrad.


 Ein grünes Fahrrad hat Peter.

Wird ein Nebensatz durch ein Relativpronomen eingeleitet, sprechen wir von einem Relativsatz.

Beachte: Die Frau, die immer so laut lacht, steht neben mir. „Wer steht neben mir?“ – Die Frau, die immer so
laut lacht.

Der Relativsatz ist Teil des Subjekts. Er hat die Funktion des Attributes, da er die „Frau“ näher bestimmt.

2. Nebensätze mit Konjunktionen

Werden Nebensätze durch eine Konjunktion eingeleitet, so sind sie in der Regel adverbiale Bestimmungen.

Beispiel:

 Wenn er hungrig ist, knurrt ihm der Magen.

Wann knurrt ihm der Magen? – „Wenn er hungrig ist.“ (adverbiale Bestimmung der Zeit)

 Lokale Bestimmung: Wo? Woher? Wohin? Wie weit?


 Kausale Bestimmung: Warum? Wieso? Unter welcher Bedingung?
 dass- Sätze als Subjekt:
 dass- Sätze als Objekt:
 ob-Sätze als Subjekt
 ob-Sätze als Objekt
 Er ist gut gelaunt, wenn das Wetter schön ist.
 Wir hoffen, dass alles schnell vorbei ist.
 Dass die Party ausfällt, ist schade.
 Nachdem er nach Hause gekommen war, schaltete er den Computer an.
Ordne die Adverbialbestimmung zu!

Temporale Bestimmung /
Unser Vater arbeitet in der Küche.
Zeitergänzung
Unsere Mutter arbeitet immer
Modale Bestimmung / Artergänzung
nachmittags.
Unser Opa arbeitet bedächtig. Lokale Bestimmung / Ortsergänzung
Unsere Oma arbeitet aus Kausale Bestimmung /
Gewohnheit. Begründungsergänzung

oTemporale Bestimmung: (Seit/Bis) wann? Wie lange?

oModale Bestimmung: Wie (sehr)?

Beachte: Wenn Nebensätze durch die Konjunktion „dass“ oder „ob“ eingeleitet werden, sind sie häufig Objekt
des Satzes. Wir sprechen auch von Ergänzungssätzen.

Dass sie zu spät kommt, wundert niemanden.

Was wundert niemanden? – „Dass sie zu spät kommt“ ist hier das Subjekt.

Sie hofft, dass sie pünktlich sein wird

Wen/ was hofft sie? – „dass sie pünktlich sein wird“ ist hier das Akkusativ- Objekt.

Ob sie wieder zu spät kommt, weiß niemand.

Was weiß niemand? – „Ob sie wieder zu spät kommt“ ist hier das Subjekt.

Niemand weiß, ob sie wieder zu spät kommt.

Wen / was weiß niemand? – „ob sie wieder zu spät kommt“ ist hier das Akkusativ-Objekt.

Subjekt oder Objekt? Unterstreiche die Nebensätze!

3. Relativsätze

Relativsätze geben zusätzliche Erklärungen zu einem Nomen, das im Hauptsatz steht. Sie sind als Satzgliedteile
immer Attribute.

Beispiele:

 Am Ufer stand ein Hund, der laut bellte.


 Martin begrüßte den Mann, der einen Blumenstrauß in der Hand hielt.
 Peter schenkt dem Hund, der laut bellt, einen Knochen.
 Der Weg, der mit Kies bestreut war, knirschte.
 Die Wege, die mit Kies betreut waren, knirschten.
Wer stand am Ufer? – „Ein Hund, der laut bellte“ Hier gehört der Relativsatz also zum Subjekt.

Wen/ was begrüße Martin? – „Den Mann, der einen Blumenstrauß in der Hand hielt“ Hier gehört der Relativsatz
zum Akkusativ- Objekt.

Wem schenkt Peter einen Knochen? – „Dem Hund, der laut bellt“ Der Relativsatz ist Teil des Dativ- Objekts.

Beachte: Das Relativpronomen richtet sich im Geschlecht und im Numerus nach seinem Bezugsnomen.

oSie pflückt die Blume, die am Wiesenrand steht.

oDas Kind, das sich verletzt hatte, weinte.

4. Teste dein Wissen

Forme die in Klammern stehenden Sätze zu Relativsätzen um und beziehe sie auf das passende Nomen im
Hauptsatz! Unterstreiche das Bezugsnomen und das Relativpronomen.

Hannah lief auf das Haus zu. (Es hatte ein rotes Dach)

Hannah lief auf das Haus zu, das ein rotes Dach hatte.

Er starrte auf den Boden (Er war mit Sägespänen bedeckt)

________________________

Sie warf die Kugel (Sie hatte sie vorher poliert)

________________________

Der Schulleiter hatte von dem Vorfall durch Frau Meyer erfahren (Sie unterrichtet Mathematik in der 10 b)

________________________

Die Schiffe liefen aus dem Hafen (Sie hatten lange auf das Signal gewartet)

________________________

Bilde sinnvolle Sätze!

Peter – grünes Fahrrad – vor der Schule vergessen

________________________

die Blumen – so gut riechen – sie bekommt – Kopfschmerzen

________________________

er hat vergessen – er soll – Brot kaufen

________________________
unser Vater arbeitet – in der Garage – er lieber – lesen würde

________________________

Lisa geht – in die Schule – sie muss

________________________

5. Lösungen zu den Übungen

Zu 2

Unser Vater arbeitet in der Küche. (Lokale Bestimmung/Ortsergänzung)


Unsere Mutter arbeitet immer nachmittags. (Temporale Bestimmung/Zeitergänzung)
Unser Opa arbeitet bedächtig. (Modale Bestimmung/Artergänzung)
Unsere Oma arbeitet aus Gewohnheit. (Kausale Bestimmung/Begründungsergänzung)

Er ist gut gelaunt, wenn das Wetter schön ist. (Adverbiale Bestimmung, Objekt)
Wir hoffen, dass alles schnell vorbei ist. (Objekt)
Dass die Party ausfällt, ist schade. (Subjekt)
Nachdem er nach Hause gekommen war, schaltete er den Computer an. (Adverbiale Bestimmung, Objekt)

Zu 4

Er starrte auf den Boden, der mit Sägespänen bestreut war.


Sie warf die Kugel, die sie vorher poliert hatte.
Der Schulleiter hatte von dem Vorfall durch Frau Meyer, die Mathematik in der 10 b unterrichtet, erfahren.
Die Schiffe, die lange auf das Signal gewartet haben, liefen aus dem Hafen.

Peter hat sein grünes Fahrrad vor der Schule vergessen.

Sie bekommt Kopfschmerzen von den Blumen, die so gut riechen.


Von den Blumen, die so gut riechen, bekommt sie Kopfschmerzen.

Er hat vergessen, dass er Brot kaufen soll.


Dass er Brot kaufen soll, hat er vergessen.

Unser Vater arbeitet in der Garage, obwohl er lieber lesen würde.


Obwohl er lieber lesen würde, arbeitet unser Vater in der Garage.

Lisa geht in die Schule, weil sie muss.


Weil sie muss, geht Lisa in die Schule.

Das könnte Ihnen auch gefallen