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DIN EN 15316-3-1:2008-06

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 15316-3-1:2007) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 228 „Heizungsanlagen in
Gebäuden“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DS (Dänemark) gehalten wird.

Das zuständige deutsche Gremium ist NA 041-01-01 AA „Energetische Bewertung heiz- und raumluft-
technischer Anlagen“ im Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DIN.

In Deutschland wird die EG-Richtlinie 2002/91/EG über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden im
Wesentlichen durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) umgesetzt. Die EnEV nimmt datierte nationale und
europäische Normen und nationale Vornormen in Bezug, die für die Umsetzung in Deutschland festgelegt
wurden. Die derzeit in Deutschland verwendeten Berechnungsverfahren werden in DIN V 4108-6,
DIN V 4701-10, DIN V 4701-12, DIN V 18599 (alle Teile) und PAS 1027 beschrieben.

Korrekturen wurden im Text durch Randstriche kenntliche gemacht.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 15316-3-1:2007-12 wurden folgende Korrekturen vorgenommen:

a) Zum besseren Verständnis wurden in der deutschen Fassung von EN 15316-3-1 Übersetzungsfehler
korrigiert und Korrekturen in den Unterabschnitten 5.3.1, 5.3.3 und 5.3.4.1 vorgenommen.

Frühere Ausgabe

DIN EN 15316-3-1: 2007-12

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DIN EN 15316-3-1:2008-06

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN V 4108-6, Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden — Teil 6: Berechnung des Jahres-
heizwärme- und des Jahresheizenergiebedarfs

DIN V 4701-10, Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen — Teil 10: Heizung,
Trinkwassererwärmung, Lüftung

DIN V 4701-12, Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen im Bestand — Teil 12:
Wärmeerzeuger und Trinkwassererwärmung

DIN V 18599-1, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 1:
Allgemeine Bilanzierungsverfahren, Begriffe, Zonierung und Bewertung der Energieträger

DIN V 18599-2, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 2:
Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von Gebäudezonen

DIN V 18599-3, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 3:
Nutzenergiebedarf für die energetische Luftaufbereitung

DIN V 18599-4, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 4: Nutz- und
Endenergiebedarf für Beleuchtung

DIN V 18599-5, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 5:
Endenergiebedarf von Heizsystemen

DIN V 18599-6, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 6:
Endenergiebedarf von Wohnungslüftungsanlagen und Luftheizungsanlagen für den Wohnungsbau

DIN V 18599-7, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 7:
Endenergiebedarf von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen für den Nichtwohnungsbau

DIN V 18599-8, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 8: Nutz- und
Endenergiebedarf von Warmwasserbereitungssystemen

DIN V 18599-9, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 9: End- und
Primärenergiebedarf von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

DIN V 18599-10, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und
Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 10:
Nutzungsrandbedingungen, Klimadaten

PAS 1027, Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen im Bestand; Ergänzung zur
DIN 4701-12 Blatt 1

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DIN EN 15316-3-1:2008-06

— Leerseite —

4
EUROPÄISCHE NORM EN 15316-3-1
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Oktober 2007

ICS 91.140.10

Deutsche Fassung

Heizungsanlagen in Gebäuden —
Verfahren zur Berechnung der Energieanforderungen und
Nutzungsgrade der Anlagen —
Teil 3-1: Trinkwassererwärmung, Charakterisierung des Bedarfs
(Zapfprogramm)

Heating systems in buildings — Systèmes de chauffage dans les bâtiments —


Method for calculation of system energy requirements and Méthode de calcul des besoins énergétiques et des
system efficiencies — rendements des systèmes —
Part 3-1: Domestic hot water systems, characterisation of Partie 3-1: Systèmes de production d'eau chaude sanitaire,
needs (tapping requirements) caractérisation des besoins (exigences relatives au
puisage)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 18. August 2007 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzzen Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2007 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 15316-3-1:2007 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Inhalt
Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................3
Einleitung.............................................................................................................................................................5
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................6
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................6
3 Begriffe ...................................................................................................................................................6
4 Symbole, Einheiten und Indizes...........................................................................................................9
5 Verfahren zur Berechnung des Nutzenergiebedarfs für die Trinkwassererwärmung bei
unterschiedlichen Anlagen...................................................................................................................9
5.1 Allgemeines............................................................................................................................................9
5.2 Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser, beruhend auf Zapfprogrammen ................................. 10
5.3 Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser, beruhend auf dem erforderlichen Volumen.............. 10
5.3.1 Allgemeines......................................................................................................................................... 10
5.3.2 Zapftemperatur des Trinkwarmwassers........................................................................................... 10
5.3.3 Kaltwasser-Zulauftemperatur ............................................................................................................ 10
5.3.4 Trinkwarmwasservolumen................................................................................................................. 11
5.3.5 Zeiträume............................................................................................................................................. 12
5.4 Flächenbezogener Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung........................................ 12
5.5 In Tabellenform angegebener Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung ..................... 12
Anhang A (informativ) Zapfprogramme für Einfamilienhäuser ................................................................... 13
Anhang B (informativ) Anhaltswerte für die Berechnung des Nutzenergiebedarfs für die
Trinkwassererwärmung in Gebäuden .............................................................................................. 17
B.1 Tabellenwerte ...................................................................................................................................... 17
B.2 Standardwerte für Einfamilienhäuser ............................................................................................... 18
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 19

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 15316-3-1:2007) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 228 „Heizungsanlagen in
Gebäuden“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DS gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis April 2008, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis April 2008 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben (Mandat M/343), und unterstützt grundlegende Anforde-
rungen der EG-Richtlinien 2002/91/EG über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD). Sie ist Teil
einer Reihe von Normen mit dem Ziel einer europäischen Harmonisierung der Verfahren zur Berechnung der
Energieeffizienz von Gebäuden. Ein Überblick über sämtliche dieser Normen ist in prCEN/TR 15615 enthalten

CEN/TC 228 behandelt folgende Themen:

Planung von (Warmwasser-, elektrischen und sonstigen) Heizungsanlagen;

Installation von Heizungsanlagen;

Inbetriebnahme von Heizungsanlagen;

Anweisungen zum Betrieb, zur Wartung und zur Nutzung von Heizungsanlagen;

Berechnungsverfahren des Norm-Wärmeverlusts und der Auslegungs-Wärmelasten;

Berechnungsverfahren der Gesamtenergieeffizienz von Heizungsanlagen.

Bei der Betrachtung von Heizungsanlagen sind auch die Auswirkungen der damit verbundenen Systeme, wie
z. B. von Wassererwärmungsanlagen, zu berücksichtigen.

Alle diese Normen sind Systemnormen, d. h. sie beruhen auf Anforderungen, die an die Anlage als Ganzes
gestellt werden und behandeln keine Anforderungen an Produkte innerhalb der Anlage.

Falls möglich, wird auf andere Europäische oder Internationale Normen verwiesen, u. a. Produktnormen.
Dennoch stellt die Verwendung von Produkten, die den einschlägigen Produktnormen entsprechen, keine
Garantie dafür dar, dass auch die Anlagenanforderungen erfüllt werden.

Die Anforderungen werden hauptsächlich in Form von Funktionsanforderungen angegeben, d. h. als Anforde-
rungen, die die Funktion der Anlage behandeln, anstelle solcher, die Form, Materialien, Maße oder Ähnliches
festlegen.

Die Richtlinien beschreiben Verfahrenswege, wie diese Anforderungen erfüllt werden können, es dürfen
jedoch auch andere Verfahrenswege gewählt werden, falls nachgewiesen werden kann, dass diese ebenfalls
zur Erfüllung der Anforderungen führen.

Aufgrund unterschiedlicher klimatischer Bedingungen, Traditionen und nationaler Rechtsvorschriften sind


Heizungsanlagen von Mitgliedsland zu Mitgliedsland sehr unterschiedlich. In einigen Fällen werden die
Anforderungen in Form von Klassen angegeben, so dass nationalen oder individuellen Bedürfnissen
Rechnung getragen werden kann.

In Fällen, in denen die Normen einschlägigen nationalen Rechtsvorschriften widersprechen, sollten diese
Rechtsvorschriften befolgt werden.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

EN 15316, Heizungsanlagen in Gebäuden — Verfahren zur Berechnung der Energieanforderungen und


Nutzungsgrade der Anlagen, besteht aus folgenden Teilen:

Teil 1: Allgemeines

Teil 2-1: Wärmeübergabesysteme für die Raumheizung

Teil 2-3: Wärmeverteilungssysteme für die Raumheizung

Teil 3-1: Trinkwassererwärmung, Charakterisierung des Bedarfs (Zapfprogramm)

Teil 3-2: Trinkwassererwärmung, Verteilung

Teil 3-3: Trinkwassererwärmung, Erzeugung

Teil 4-1: Wärmeerzeugung für die Raumheizung, Verbrennungssysteme

Teil 4-2: Wärmeerzeugung für die Raumheizung, Wärmepumpensysteme

Teil 4-3: Wärmeerzeugungssysteme, thermische Solaranlagen

Teil 4-4: Wärmeerzeugungssysteme, gebäudeintegrierte KWK-Anlagen

Teil 4-5: Wärmeerzeugung für die Raumheizung, Leistungsdaten und Effizienz von Nah- und Fernwärme-
systemen

Teil 4-6: Wärmeerzeugungssysteme, photovoltaische Systeme

Teil 4-7: Wärmerzeugung für die Raumheizung, Biomassewärmeerzeuger

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

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EN 15316-3-1:2007 (D)

Einleitung
Diese Europäische Norm ist Teil einer Reihe von Normen, die Verfahren zur Berechnung der Energie-
anforderungen und Nutzungsgrade von Trinkwarmwasseranlagen beschreiben. Speziell beschreibt diese
Europäische Norm Verfahren zur Berechnung des Nutzenergiebedarfs für die Trinkwassererwärmung.

Hinsichtlich der nicht in dieser Norm enthaltenen Eingangsdaten und ausführlichen Berechnungsverfahren
wird der Anwender auf weitere Europäische Normen oder nationale Dokumente verwiesen.

Nur die Berechnungsverfahren haben normativen Charakter. Die zur Durchführung der Berechnungen
erforderlichen Werte sollten in einem Nationalen Anhang angegeben werden. Anhaltswerte sind im
informativen Anhang A enthalten.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm ist Teil einer Reihe von Normen zu Verfahren zur Berechnung der Energie-
anforderungen und Nutzungsgrade von Heizungsanlagen in Gebäuden. Speziell stellt diese Norm einen Teil
einer Reihe von Normen zu Trinkwassererwärmung dar.

Der Anwendungsbereich dieses speziellen Teils umfasst die Normung der Verfahren zur Bestimmung des
Nutzenergiebedarfs für Trinkwarmwasser. Diese Europäische Norm legt die Anforderungen an die Trink-
wassererwärmung in Gebäuden fest.

Die Berechnung des Nutzenergiebedarfs für Trinkwarmwasser bezieht sich auf eine Wohnung, ein Gebäude
oder eine Gebäudezone.

Um eine Übereinstimmung mit den Berechnungsverfahren für die Raumheizung zu erreichen, sollten auch
Übergabeverluste durch Wasserhähne und Regelvorrichtungen berücksichtigt werden.

2 Normative Verweisungen
Nicht anwendbar.

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.

3.1
Hilfsenergie
elektrische Energie, die von der technischen Gebäudeausrüstung für Heizung, Kühlung, Lüftung und/oder
Trinkwassererwärmung genutzt wird, um die Energieumwandlung zur Erfüllung des Energiebedarfs zu
unterstützen

ANMERKUNG 1 Dazu gehört Energie für Ventilatoren, Pumpen, elektronische Einrichtungen usw. Die einem Lüftungs-
system zum Lufttransport und zur Wärmerückgewinnung zugeführte Energie gilt nicht als Hilfsenergie, sondern als
Energienutzung für die Lüftung.

ANMERKUNG 2 In der englischen Version von EN ISO 9488 wird die für Pumpen und Ventile verwendete (Hilfs-)Energie
nicht als „auxiliary energy“, sondern als „parasitic energy“ bezeichnet.

3.2
Gebäude
Gesamtheit des Bauwerks, einschließlich seiner Hülle und sämtlicher technischer Gebäudeausrüstungen, für
die Energie verwendet wird, um das Raumklima zu behandeln, um Trinkwarmwasser und Beleuchtung bereit-
zustellen sowie sonstige mit der Gebäudenutzung zusammenhängende Leistungen zu erbringen

ANMERKUNG Der Begriff kann sich auf das gesamte Gebäude oder auf Teile desselben beziehen, die für eine
separate Nutzung ausgelegt oder umgeändert wurden.

3.3
Gebäude-Dienstleistungen
Gebäude-Services
Leistungen, die von der Technischen Gebäudeausrüstung und von Geräten erbracht werden, um Anforde-
rungen an das Innenraumklima, das Trinkwarmwasser, die Beleuchtung und sonstige mit der Nutzung des
Gebäudes zusammenhängende Anforderungen zu erfüllen

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

3.4
berechnete Energiekennzahl
Energiekennzahl, die auf Berechnungen der gewichteten, im Zusammenhang mit Heizung, Kühlung, Lüftung,
Trinkwassererwärmung und Beleuchtung zugeführten und abgeführten Energie eines Gebäudes beruht
ANMERKUNG Nationale Stellen entscheiden, ob weitere Energienutzungen aufgrund von Aktivitäten von Personen,
wie zum Beispiel Kochen, Produktion, Waschen von Bekleidung, usw., aufzunehmen sind oder nicht. Wenn ja, sind für die
verschiedenen Gebäudetypen und Nutzungen Standardeingangsdaten bereitzustellen. Bis auf Wohngebäude (aufgrund
von Entscheidungen nationaler Stellen) wird Beleuchtung immer einbezogen.

3.5
Berechnungszeitraum
Zeitraum, über den die Berechnung durchgeführt wird
ANMERKUNG Der Berechnungszeitraum kann in eine Anzahl von Berechnungsschritte untergliedert werden.

3.6
Kaltwasser-Zulauftemperatur
Wassertemperatur des Kaltwasserverteilungsnetzes

3.7
Trinkwassererwärmung
Vorgang der Wärmezufuhr zur Erhöhung der Temperatur des Kaltwassers auf die vorgesehene Warmwasser-
Zapftemperatur

3.8
Warmwasser-Zapftemperatur
Temperatur des Trinkwarmwassers am Bereitstellungspunkt

3.9
Nutzwärmebedarf für die Trinkwassererwärmung
Wärme, die der benötigten Menge an Trinkwarmwasser zuzuführen ist, um die Temperatur von der Kalt-
wassertemperatur auf die festgelegte Zapftemperatur am Bereitstellungspunkt zu erhöhen, wobei die Heiz-
technik des Gebäudes nicht berücksichtigt wird

3.10
End-Energiebedarf für Raumheizung oder -kühlung bzw. Trinkwarmwasser
Energiezufuhr zum Raumheizungs- oder -kühlsystem bzw. der Trinkwarmwasseranlage, um den Nutz-
energiebedarf für die Raumheizung oder -kühlung (einschließlich Entfeuchtung) bzw. für Trinkwarmwasser zu
decken
ANMERKUNG Wenn die technische Gebäudeausrüstung mehreren Zwecken dient (z. B. Raumheizung und
Trinkwarmwasser), kann es schwierig sein, den End-Energiebedarf nach den jeweiligen Zwecken zu unterteilen. Sie kann
als eine kombinierte Menge (z. B. End-Energiebedarf für Raumheizung und Trinkwarmwasser) angegeben werden.

3.11
Energieeffizienz eines Gebäudes
berechnete oder gemessene zugeführte und abgeführte Energiemenge, die tatsächlich genutzt wird oder
schätzungsweise den unterschiedlichen Bedarf einer normgerechten Nutzung des Gebäudes deckt; dazu
kann unter anderem die für Heizung, Kochen, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung verwendete
Energie gehören

3.12
Energiekennzahl
Beurteilung der Energieeffizienz eines Gebäudes, beruhend auf der gewichteten Summe der berechneten
oder gemessenen Nutzung von Energieträgern

3.13
Heiz- bzw. Kühlperiode
Zeitraum des Jahres, in dem eine wesentliche Energiemenge für Heizung bzw. Kühlung erforderlich ist
ANMERKUNG Die Länge der einzelnen Perioden dienen zur Bestimmung des Betriebszeitraums von technischen
Anlagen.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

3.14
Wärmerückgewinnung
Wärme, die von einer technischen Gebäudeausrüstung erzeugt wird oder mit einer Gebäudenutzung
verbunden ist (z. B. Trinkwarmwasser) und direkt in der entsprechenden Anlage genutzt wird, um die
Wärmezufuhr zu verringern, da sie ansonsten verschwendet werden würde (z. B. Vorheizung der
Verbrennungsluft durch Rauchgaswärmetauscher)

3.15
elektrische Dusche
Dusche mit einer zugehörigen Pumpe zur Erhöhung der Wasserdurchflussmenge und des Drucks

3.16
rückgewinnbarer Wärmeverlust der Anlage
Teil des Wärmeverlusts der Anlage, der rückgewonnen werden kann, um entweder den Nutzenergiebedarf für
die Heizung bzw. Kühlung oder den End-Energiebedarf des Heiz- bzw. Kühlsystems zu senken

ANMERKUNG Der rückgewinnbare Wärmeverlust der Anlage hängt von dem zur Berechnung der rückgewonnenen
Gewinne und Verluste gewählten Ansatz ab (ganzheitlicher oder vereinfachter Ansatz).

3.17
rückgewonnene Wärmeverluste der Anlage
Teil des rückgewinnbaren Wärmeverlusts der Anlage, der rückgewonnen wurde, um entweder den Nutz-
energiebedarf für die Heizung bzw. Kühlung oder den End-Energiebedarf des Heiz- bzw. Kühlsystems zu
senken

3.18
Systemgrenze
Grenze, die sämtliche mit dem Gebäude zusammenhängende Bereiche (sowohl innerhalb als auch außerhalb
des Gebäudes), in denen Energie verbraucht oder produziert wird, umschließt
ANMERKUNG Innerhalb der Systemgrenze werden die Verluste des Systems explizit berücksichtigt, außerhalb der
Systemgrenzen hingegen werden die Verluste des Systems durch den Umwandlungsfaktor berücksichtigt.

3.19
Wärmeverlust der Anlage
Wärmeverlust einer technischen Gebäudeausrüstung für Heizung, Kühlung, Trinkwarmwasser, Befeuchtung,
Entfeuchtung bzw. Lüftung oder Beleuchtung, der nicht zur nutzbaren Leistung des Systems beiträgt
ANMERKUNG 1 Ein Verlust der Anlage kann, sofern er rückgewinnbar ist, zu einem internen Wärmegewinn der Anlage
werden.

ANMERKUNG 2 Wärmeenergie, die direkt im Teilsystem rückgewonnen wird, gilt nicht als ein Wärmeverlust der Anlage,
sondern als Wärmerückgewinnung, und wird in der entsprechenden Systemnorm direkt behandelt.

ANMERKUNG 3 Wärme, die durch die Beleuchtung oder durch sonstige Leistungen abgegeben wird (z. B. durch die
Geräte einer Computerausrüstung), ist nicht Teil der Wärmeverluste der Anlage, sondern Teil der internen Wärme-
gewinne.

3.20
Zapfprogramm
24-Stunden-Zyklus, der eine Anzahl von Zapfungen an die Trinkwarmwasserentnahme definiert: Abfolge des
Energiebedarfs entsprechend der Verwendung von Trinkwarmwasser während eines Tages

3.21
technische Gebäudeausrüstung
aus Teil-Systemen bestehende technische Ausrüstung für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser,
Beleuchtung und Stromerzeugung
ANMERKUNG 1 Eine technische Gebäudeausrüstung kann sich auf eine oder mehrere Gebäudeleistungen (z. B. Heiz-
system, Raumheiz- und Trinkwarmwassersystem) beziehen.

ANMERKUNG 2 Die Stromerzeugung kann eine kombinierte Erzeugung sowie Photovoltaiksysteme umfassen.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

3.22
Anlagenteil einer technischen Gebäudeausrüstung
Teil einer technischen Gebäudeausrüstung, der eine bestimmte Funktion erfüllt (z. B. Wärmeerzeugung,
Wärmeverteilung, Wärmeübergabe)

4 Symbole, Einheiten und Indizes


Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Symbole und Einheiten (siehe Tabelle 1) sowie
Indizes (siehe Tabelle 2).

Tabelle 1 — Symbole und Einheiten

Symbol Bezeichnung der Größe Einheit


A Fläche m2
C spezifische Wärmekapazität J/(kg K)
f Umrechnungsfaktor –
N Anzahl der Nutzungen –
Q Wärmemenge, Energie J
V Volumen m3
x, y, z Konstanten –
Wirkungsgrad –
Celsiustemperatur °C

Tabelle 2 — Indizes

0 Bezug, Kaltwasser A Fußboden day täglich


del bereitgestellt f je Einheit (mit f zu nday Anzahl der Tage
multiplizieren)
W Trinkwarmwasser

5 Verfahren zur Berechnung des Nutzenergiebedarfs für die


Trinkwassererwärmung bei unterschiedlichen Anlagen

5.1 Allgemeines

Es werden vier Verfahren zur Berechnung des Nutzenergiebedarfs für das bereitgestellte Trinkwarmwasser
beschrieben. Die Verfahren unterscheiden sich hinsichtlich des für den Trinkwarmwasserbedarf angenom-
menen Detailliertheitsgrades, zum Beispiel, ob die mit den unterschiedlichen Nutzungen des Trinkwarm-
wassers zusammenhängenden Bedingungen berücksichtigt werden.

In einem Nationalen Anhang kann festgelegt sein, welches Verfahren für unterschiedliche Gebäudetypen
angewendet werden sollte. Außerdem kann ein Nationaler Anhang festlegen, welches Verfahren für die
Energie-Einstufung oder sonstige spezielle Zwecke geeignet ist.

Die Berechnungen beruhen auf einer täglichen Trinkwarmwasseranforderung.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

5.2 Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser, beruhend auf Zapfprogrammen


Dieses Verfahren ist gekennzeichnet durch die Anwendung von einem oder mehreren 24-Stunden-Zyklen, die
eine Anzahl von Entnahmeanforderungen für Trinkwarmwasser beschreiben.

Zapfprogramme können in einem Nationalen Anhang aufgeführt sein und müssen den Gebäudetyp (die
Gebäudetypen) angeben, für die sie verwendet werden können. Die Zapfprogramme müssen den Energie-
gehalt jeder Entnahme, die entsprechende Warmwasser-Zapftemperatur sowie die geeignete Durchfluss-
menge umfassen.

Für Einfamilienhäuser sollten die in EN 13203-2 angegebenen Zapfprogramme angewendet werden. Diese
sind in Anhang A angegeben. Für eine ausführliche Erläuterung dieser Zapfprogramme wird auf EN 13203-2
verwiesen.
ANMERKUNG Bei dieser Anwendung ist die Einheit MJ/Tag, d. h. Zapfprogramm 1: 2,100 kWh/Tag ~ 7,560 MJ/Tag,
Zapfprogramm 2: 5,845 kWh/Tag ~ 21,042 MJ/Tag und Zapfprogramm 3: 11,655 kWh/Tag ~ 41,958 MJ/Tag.

Der wöchentliche, monatliche oder jährliche Energiebedarf für die Trinkwassererwärmung wird durch
Multiplikation des täglichen Energiebedarfs mit der entsprechenden Anzahl von Tagen ermittelt. In einem
Nationalen Anhang kann angegeben sein, dass für diese Berechnungen eine Kombination der Zapf-
programme verwendet werden kann.

5.3 Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser, beruhend auf dem erforderlichen Volumen


5.3.1 Allgemeines

Dieses Verfahren ist gekennzeichnet durch die Berechnung des erforderlichen täglichen Trinkwarmwasser-
volumens.

Der Nutzenergiebedarf für das für den Nutzer bereitgestellte Trinkwarmwasser QW hängt von dem bereit-
gestellten Volumen und den Wassertemperaturen ab. Der Nutzenergiebedarf wird wie folgt berechnet:

QW # 4,182 " VW, day " ( W, del ! W,0 ) (MJ/Tag) (1)

Dabei ist
VW,day das Volumen des täglich mit festgelegten Temperaturen bereitgestellten Trinkwarmwassers,
in m3/Tag;

W,del die festgelegte Zapftemperatur des Trinkwarmwassers, in °C;

W,0 die Kaltwasser-Zulauftemperatur, in °C.

5.3.2 Zapftemperatur des Trinkwarmwassers

Die erforderliche Zapftemperatur des Trinkwarmwassers hängt vom Verwendungszweck ab. Um eine einheit-
liche Grundlage für die Berechnungen zu schaffen, können in einem Nationalen Anhang Werte bereitgestellt
sein. Ist kein Nationaler Anhang vorhanden, können die in Anhang B angegebenen Standardwerte der Zapf-
temperatur angewendet werden.

5.3.3 Kaltwasser-Zulauftemperatur

In einigen Ländern sind die Schwankungen in der Zulauftemperatur so groß, dass sie signifikante
Auswirkungen auf die Energieanforderung an das Trinkwarmwasser haben. Um örtliche Schwankungen zu
berücksichtigen, können nationale Werte angesetzt werden, und es kann mehr als ein Satz von
Temperaturwerten angewendet werden, um die Unterschiede in der Kaltwasser-Zulauftemperatur in
verschiedenen geographischen Regionen widerzuspiegeln.

Nationale Werte sollten in einem Nationalen Anhang angegeben werden.

Ist kein Nationaler Anhang vorhanden, können die in Anhang B angegebenen Standardwerte der Kaltwasser-
Zulauftemperatur angewendet werden.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

5.3.4 Trinkwarmwasservolumen

5.3.4.1 Allgemeines

Das Volumen des Trinkwarmwassers, VW, wird durch den Gebäudetyp und die Nutzung bestimmt und wie
folgt berechnet:
VW,f, day f
VW,day ! (m3/Tag) (2)
1 000

Dabei ist

VW,f,day Liter des Trinkwarmwassers je Einheit je Tag, bei W,del;

f die Anzahl der zu berücksichtigenden Einheiten.

Die Werte für VW,f,day und Faktor f hängen ab von:

" dem Gebäudetyp;


" der Art der in dem Gebäude ausgeführten Tätigkeiten;
" der Nutzung einer Zone in einem Gebäude, in der mehr als eine Tätigkeit ausgeführt wird;
" Normen oder Klassen von Tätigkeiten, beispielsweise die Kategorie eines Hotels (Anzahl der Sterne)
oder die Klasse der Gastronomieeinrichtung.

Alternativ darf in Gleichung (2) für Faktor f die Nutzfläche zusammen mit dem entsprechenden Wert für
VW,f,day angesetzt werden.

Nationale Werte für VW,f,day und Faktor f sollten in einem Nationalen Anhang angegeben werden. Liegt kein
Nationaler Anhang vor oder enthält er die genannten Werte nicht, dürfen die in Anhang B angegebenen
Standardwerte verwendet werden.

5.3.4.2 Einfamilienhäuser

Die Werte für VW,f,day für Einfamilienhäuser können in einem Nationalen Anhang angegeben sein. Bei dem
entsprechenden Wert von Faktor f handelt es sich um die Nutzfläche des Hauses.

Alternativ kann der Wert für VW,f,day berechnet werden. Bei der Berechnung von VW,f,day werden die
Anforderungen kleinerer Häuser berücksichtigt, bei denen die Anforderungen an das Trinkwarmwasser auf
der Grundlage der Bodenfläche höher liegen als bei größeren Häusern. Der Wert für VW,f,day wird wie folgt
berechnet:

x Ln( f ) # y
VW, f, day ! l/m2 je Tag wenn f > Schwellenwert (3)
f

V W, f, day ! z l/m2 je Tag wenn Mindestwert < f < Schwellenwert (4)

Dabei sind

x, y und z Konstanten.

Werte für x, y und z sowie für den Schwellenwert und die Mindestwerte für Faktor f können in einem
Nationalen Anhang angegeben sein. Liegt kein Nationaler Anhang vor oder enthält er die genannten Werte
nicht, dürfen die in Anhang B angegeben Standardwerte verwendet werden. Diese Werte beruhen auf einem
Trinkwarmwasserbedarf in Liter je m2 je Tag, bei w,del.

In nationalen Bestimmungen kann gefordert sein, die Anforderungen von Einfamilienhäusern hinsichtlich des
Trinkwarmwassers für Küche und Badezimmer getrennt zu berechnen.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

5.3.5 Zeiträume

Der wöchentliche, monatliche oder jährliche Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung wird durch
Multiplikation des täglichen Nutzenergiebedarfs mit der entsprechenden Anzahl von Tagen ermittelt. Werden
in den Berechnungen unterschiedliche Kaltwasser-Vorlauftemperaturen verwendet, beruht die Bestimmung
des wöchentlichen, monatlichen oder jährlichen Nutzenergiebedarfs für die Trinkwassererwärmung auf der
Anzahl der Tage der jeweils verwendeten Kaltwasser-Zulauftemperaturen. Die Anzahl der Tage der jeweils
verwendeten Kaltwasser-Zulauftemperaturen sollte hierbei in einem Nationalen Anhang angegeben werden.

5.4 Flächenbezogener Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung

Dieses Verfahren ist durch die Annahme gekennzeichnet, dass zwischen dem Nutzenergiebedarf für die
Trinkwassererwärmung und der Bodenfläche des Gebäudes eine lineare Beziehung besteht.

In diesem Fall lässt sich der Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung, QW, wie folgt berechnen:

QW ! QW, A, day A (MJ/Tag) (5)

Dabei ist

QW,A,day ein spezifischer Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung, in MJ je m2, beruhend auf
einer festgelegten Warmwasser-Zapftemperatur (z. B. 60 °C) und einer festgelegten Kaltwasser-
Zulauftemperatur (z. B. 10 °C);

A die festgelegte Nutzfläche, m2.

Dieser Ansatz darf nur angewendet werden, wenn die Werte für QW,A,day in einem Nationalen Anhang
angegeben sind. Im Nationalen Anhang muss außerdem angegeben sein, ob die festgelegte Nutzfläche die
Nettofläche oder die Bruttofläche des Gebäudes ist.

Der wöchentliche, monatliche oder jährliche Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung wird durch
Multiplikation des täglichen Nutzenergiebedarfs mit der entsprechenden Anzahl von Tagen ermittelt.

5.5 In Tabellenform angegebener Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung

Dieses Verfahren ist gekennzeichnet durch die Annahme, dass der Nutzenergiebedarf für die Trinkwasser-
erwärmung mit dem Gebäudetyp und der Nutzung zusammenhängt.

Der tägliche Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung kann bezogen auf einen Parameter oder auf
mehrere Parameter tabellarisch angegeben werden, und zwar je nach:

" Gebäudetyp;

" Art der in dem Gebäude ausgeführten Tätigkeiten;

" Nutzung einer Zone in einem Gebäude, in der mehr als eine Tätigkeit ausgeführt wird;

" Normen oder Klassen von Tätigkeiten, zum Beispiel die Kategorie eines Hotels (Anzahl der Sterne) oder
die Klasse der Gastronomieeinrichtung.

Die Tabelle sollte in einem Nationalen Anhang aufgeführt werden.

Der wöchentliche, monatliche oder jährliche Nutzenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung wird durch
Multiplikation des täglichen Nutzenergiebedarfs mit der entsprechenden Anzahl von Tagen ermittelt.

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Anhang A
(informativ)

Zapfprogramme für Einfamilienhäuser

ANMERKUNG Diese Tabellen sind EN 13203-2 entnommen. Zapfprogramm 2 ist repräsentativ für den durchschnitt-
lichen Verbrauch in Europa.

Tabelle A.1 — Zapfprogramm Nr. 1


(mittleres Tageszapfmuster für eine Person, 36 Liter bei 60° C)

Während des
Min.
Start, Zapfens zu
Nr. Energie Art der Zapfung = Beginn Erfassung der
Uhrzeit erreichendes
Nutzenergie
gewünschte
hh/min kWh °C °C
1 07.00 0,105 klein 15
2 07.30 0,105 klein 15
3 08.30 0,105 klein 15
4 09.30 0,105 klein 15
5 11.30 0,105 klein 15
6 11.45 0,105 klein 15
7 12.45 0,315 Geschirrspülen 45 0
8 18.00 0,105 klein 15
9 18.15 0,105 Haushaltsreinigung 30
10 20.30 0,420 Geschirrspülen 45 0
11 21.30 0,525 groß 30
Summe 2,100
Vergleichbare Warmwassermenge 36 Liter
bei 60 °C

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Tabelle A.2 — Zapfprogramm Nr. 2 (repräsentativ für durchschnittlichen europäischen Verbrauch)


(mittleres Tageszapfmuster für eine Familie mit Duschnutzung, 100 Liter bei 60° C)

Während des
Min.
Start, Zapfens zu
Nr. Energie Art der Zapfung = Beginn Erfassung der
Uhrzeit erreichendes
Nutzenergie
gewünschte
hh/min kWh °C °C
1 07.00 0,105 klein 15
2 07.15 1,400 Duschen 30
3 07.30 0,105 klein 15
4 08.01 0,105 klein 15
5 08.15 0,105 klein 15
6 08.30 0,105 klein 15
7 08.45 0,105 klein 15
8 09.00 0,105 klein 15
9 09.30 0,105 klein 15
10 10.30 0,105 Bodenreinigung 30 0
11 11.30 0,105 klein 15
12 11.45 0,105 klein 15
13 12.45 0,315 Geschirrspülen 45 0
14 14.30 0,105 klein 15
15 15.30 0,105 klein 15
16 16.30 0,105 klein 15
17 18.00 0,105 klein 15
18 18.15 0,105 Haushaltsreinigung 30
19 18.30 0,105 Haushaltsreinigung 30
20 19.00 0,105 klein 15
21 20.30 0,735 Geschirrspülen 45 0
22 21.15 0,105 klein 15
23 21.30 1,400 Duschen 30
Summe 5,845
Vergleichbare Warmwassermenge 100,2 Liter
bei 60 °C

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Tabelle A.3 — Zapfprogramm Nr. 3


(mittleres Tageszapfmuster für eine Familie mit 3 Personen mit Badewannen- und Duschnutzung,
200 Liter bei 60° C

Während des
Min.
Start, Zapfens zu
Nr. Energie Art der Zapfung = Beginn Erfassung der
Uhrzeit erreichendes
Nutzenergie
gewünschte
hh/min kWh °C °C
1 07.00 0,105 klein 15
2 07.05 1,400 Duschen 30
3 07.30 0,105 klein 15
4 07.45 0,105 klein 15
5 08.05 3,605 Baden 30 0
6 08.25 0,105 klein 15
7 08.30 0,105 klein 15
8 08.45 0,105 klein 15
9 09.00 0,105 klein 15
10 09.30 0,105 klein 15
11 10.30 0,105 Bodenreinigung 30 0
12 11.30 0,105 klein 15
13 11.45 0,105 klein 15
14 12.45 0,315 Geschirrspülen 45 0
15 14.30 0,105 klein 15
16 15.30 0,105 klein 15
17 16.30 0,105 klein 15
18 18.00 0,105 klein 15
19 18.15 0,105 Haushaltsreinigung 30
20 18.30 0,105 Haushaltsreinigung 30
21 19.00 0,105 klein 15
22 20.30 0,735 Geschirrspülen 45 0
23 21.00 3,605 Baden 30 0
24 21.30 0,105 klein 15
Summe 11,655
Vergleichbare Warmwassermenge 199,8 Liter
bei 60 °C

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Tabelle A.4 — Zapfdurchflüsse

Warmwasserdurchfluss entsprechend
Art der Zapfung Energie
einer Temperaturerhöhung um 45 K

kWh l/min
Haushaltsreinigung 0,105 3 ± 0,5
Klein 0,105 3 ± 0,5
Bodenreinigung 0,105 3 ± 0,5
Geschirrspülen 0,315 4 ± 0,5
Geschirrspülen 0,420 4 ± 0,5
Geschirrspülen 0,735 4 ± 0,5
Groß (Zyklus Nr. 1) 0,525 4 ± 0,5
Duschen 1,400 6 ± 0,5

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Anhang B
(informativ)

Anhaltswerte für die Berechnung des Nutzenergiebedarfs für die


Trinkwassererwärmung in Gebäuden

B.1 Tabellenwerte
Tabelle B.1 enthält Anhaltswerte für VW,f,day und Faktor f.

Diese Werte beruhen auf einer Zapftemperatur des Trinkwarmwassers von 60 °C und einer Kaltwasser-
Zulauftemperatur von 13,5 °C.

Tabelle B.1 — Werte für die Berechnung der Anforderungen an das Trinkwarmwasser für Gebäude

VW,f,day f
Art der Tätigkeit
l/Einheit/Tag Einheit
Wohngebäude siehe B.2 Nutzfläche (m2)
Unterkunft 28 Anzahl der Betten
Gesundheitseinrichtungen ohne stationären Bereich 10 Anzahl der Betten
Gesundheitseinrichtungen mit stationärem Bereich – 56 Anzahl der Betten
ohne Wäscherei
Gesundheitseinrichtungen mit stationärem Bereich – 88 Anzahl der Betten
mit Wäscherei
Bildungseinrichtungen
Büros Anforderungen an das Warmwasser nicht
Theater und Hörsäle berücksichtigt

Läden
Gastronomie, 2 Mahlzeiten je Tag. 21 Anzahl der Gäste je
Traditionelle Küche Mahlzeit

Gastronomie, 2 Mahlzeiten je Tag. 8 Anzahl der Gäste je


Selbstbedienung Mahlzeit

Gastronomie, 1 Mahlzeit je Tag. 10 Anzahl der Gäste je


Traditionelle Küche Mahlzeit

Gastronomie, 1 Mahlzeit je Tag. 4 Anzahl der Gäste je


Selbstbedienung Mahlzeit

Hotel, 1 Stern, ohne Wäscherei 56 Anzahl der Betten


Hotel, 1 Stern, mit Wäscherei 70 Anzahl der Betten
Hotel, 2 Sterne, ohne Wäscherei 76 Anzahl der Betten
Hotel, 2 Sterne, mit Wäscherei 90 Anzahl der Betten

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Tabelle B.1 (fortgesetzt)

VW,f,day f
Art der Tätigkeit
l/Einheit/Tag Einheit
Hotel, 3 Sterne, ohne Wäscherei 97 Anzahl der Betten
Hotel, 3 Sterne, mit Wäscherei 111 Anzahl der Betten
Hotel, 4 Sterne und GC (Golfclub), ohne Wäscherei 118 Anzahl der Betten
Hotel, 4 Sterne und GC, mit Wäscherei 132 Anzahl der Betten
Sportstätten 101 Anzahl der eingebauten
Duschen
Lager
Industrielle Einrichtungen Anforderungen an das Warmwasser nicht
Transport berücksichtigt

Sonstige

B.2 Standardwerte für Einfamilienhäuser


Für Einfamilienhäuser wird der Wert von VW,f,day nach Gleichung (3) und Gleichung (4) von 5.3.4.2 berechnet.

Für x, y und z gelten folgende Standardwerte und entsprechende Mindest- und Schwellenwerte:

x = 39,5 Liter/Tag

y = 90,2 Liter/Tag

z = 1,49 Liter/Tag

Mindestwert = 14 m2

Schwellenwert = 27 m2

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DIN EN 15316-3-1:2008-06
EN 15316-3-1:2007 (D)

Literaturhinweise

EN 13203-2, Gasbeheizte Geräte für die sanitäre Warmwasserbereitung für den Hausgebrauch — Geräte, die
eine Nennwärme von 70 kW und eine Speicherkapazität von 300 Liter Wasser nicht überschreiten — Teil 2:
Bewertung des Energieverbrauchs

prEN 156031) Energieeffizienz von Gebäuden — Gesamtenergieaufwand, CO2-Emissionen und Festlegung


der Energiebedarfskennwerte

prCEN/TR 156151), Erläuterung der allgemeinen Beziehung zwischen verschiedenen Europäischen Normen
und der Europäischen Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) (übergeordnetes
Dokument)

EN ISO 9488, Sonnenenergie — Vokabular (ISO 9488:1999)

1) Zu veröffentlichen.

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