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DEUTSCHE

NORM September 2017

DIN EN 15316-3
D
ICS 91.140.10; 91.140.30; 91.140.65 Ersatz für
DIN EN 15316-2-3:2007-10 und
DIN EN 15316-3-2:2008-06

Energetische Bewertung von Gebäuden –


Verfahren zur Berechnung der Energieanforderungen und Nutzungsgrade
der Anlagen –
Teil 3: Wärmeverteilungssysteme (Trinkwassererwärmung, Heizung und
Kühlung), Modul M3-6, M4-6, M8-6;
Deutsche Fassung EN 15316-3:2017
Energy performance of buildings –
Method for calculation of system energy requirements and system efficiencies –
Part 3: Space distribution systems (DHW, heating and cooling), Module M3-6, M4-6, M8-6;
German version EN 15316-3:2017
Performance énergétique des bâtiments –
Méthode de calcul des besoins énergétiques et des rendements des systèmes –
Partie 3: Systèmes de distribution des locaux (eau chaude sanitaire, chauffage et
refroidissement), Module M3-6, M4-6, M8-6;
Version allemande EN 15316-3:2017

Gesamtumfang 45 Seiten

DIN-Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik sowie deren Sicherheit (NHRS)


DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau)

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Preisgruppe 18
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
www.din.de
www.beuth.de
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2559576
DIN EN 15316-3:2017-09

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 15316-3:2017) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 228 „Heizungsanlagen und
wasserbasierte Kühlanlagen in Gebäuden“ (Sekretariat: DIN, Deutschland) erarbeitet.

Zuständig für die Deutsche Fassung ist der Arbeitsausschuss NA 041-05-01 AA „Energetische Bewertung
gebäudetechnischer Anlagen (SpA ISO/TC 205 „Umweltgerechte Gebäudeplanung“)“ im
DIN-Normen¬ausschuss Heiz- und Raumlufttechnik sowie deren Sicherheit (NHRS).

Diese Norm ist Teil der Normenreihe DIN EN 15316 und ist im Rahmen des EPBD-Mandates M/480
entstanden.

DIN EN 15316-3 ist eine Europäische Norm und CEN/TR 15316-6-3 ist der diese Norm begleitende
Technischer Bericht mit weiteren informativen Inhalten zur Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden.

In Deutschland wird die Richtlinie 2010/31/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über die
Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden im Wesentlichen durch das nationale Energieeinsparrecht umgesetzt.
Das nationale Energieeinsparrecht nimmt datierte nationale und Europäische Normen und nationale
Vornormen in Bezug, die für die Umsetzung in Deutschland festgelegt wurden. Die Anwendung im
Zusammenhang mit dem Energieeinsparrecht für Gebäude ist in Deutschland durch die dortigen
Festlegungen definiert.

Die Regelungen des deutschen Energieeinsparrechts sind mit dem Normenpaket des EPBD-Mandats M/480
und den dort in Bezug genommenen Internationalen und Europäischen Normen systematisch nicht
vollständig und identisch abbildbar. Bei Anwendung der Normen des Mandates ist weder bei der
Vorgehensweise, noch beim Ergebnis, noch bei der Bewertung des Ergebnisses die Identität mit dem
deutschen Energieeinsparrecht erreichbar.

Derzeit ist das Normenpaket des EPBD-Mandats M/480, auch unter Berücksichtigung der Verweisungen auf
nationale Regelungen in den jeweiligen nationalen Anhängen NA, in Deutschland nicht für die Zwecke des
Energieeinsparrechts anwendbar.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 15316-2-3:2007-10 und DIN EN 15316-3-2:2008-06 wurden folgende Änderungen


vorgenommen:

a) Hinzufügung von Raumkühlsystemen;

b) Einführung eindeutiger Berechnungsverfahren für die wasserbasierten Wärmestrom-Verteilungs-


systeme sowie für die Hilfsenergie der Pumpen;

c) die Norm wurde aktualisiert, so dass sie nun auch Stunden, Monate und Jahre als Zeitschritte abdeckt.

Frühere Ausgaben

DIN EN 15316-2-3: 2007-10


DIN EN 15316-3-2: 2008-01, 2008-06

2
EUROPÄISCHE NORM EN 15316-3
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE April 2017

ICS 91.140.10; 91.140.30; 91.140.65 Ersatz für EN 15316-2-3:2007, EN 15316-3-2:2007

Deutsche Fassung

Energetische Bewertung von Gebäuden —


Verfahren zur Berechnung der Energieanforderungen und
Nutzungsgrade der Anlagen —
Teil 3: Wärmeverteilungssysteme
(Trinkwassererwärmung, Heizung und Kühlung),
Module M3-6, M4-6, M8-6
Energy performance of buildings — Performance énergétique des bâtiments —
Method for calculation of system energy Méthode de calcul des besoins énergétiques et
requirements and system efficiencies — des rendements des systèmes —
Part 3: Space distribution systems Partie 3: Systèmes de distribution des locaux
(DHW, heating and cooling), (eau chaude sanitaire, chauffage et refroidissement),
Module M3-6, M4-6, M8-6 Module M3-6, M4-6, M8-6

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 27. Februar 2017 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland,
Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz,
Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und
Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

CEN-CENELEC Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel

© 2017 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 15316-3:2017 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Inhalt
Seite

Europäisches Vorwort .......................................................................................................................................................... 4


Einleitung .................................................................................................................................................................................. 5
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................................... 7
2 Normative Verweisungen ................................................................................................................................... 11
3 Begriffe ...................................................................................................................................................................... 11
4 Symbole und Abkürzungen ................................................................................................................................ 11
4.1 Symbole ..................................................................................................................................................................... 11
4.2 Indizes........................................................................................................................................................................ 12
5 Allgemeine Beschreibung des Verfahrens — Ausgabe des Verfahrens ............................................. 12
6 Berechnung der Wärmeverluste und Hilfsenergie von Verteilungssystemen ............................... 12
6.1 Ausgabedaten.......................................................................................................................................................... 12
6.2 Berechnungszeitschritt ....................................................................................................................................... 14
6.3 Eingabedaten........................................................................................................................................................... 14
6.3.1 Technische Daten des Produktes (quantitativ) .......................................................................................... 14
6.3.2 Konfigurations- und anlagenbaubezogene Daten ..................................................................................... 14
6.3.3 Betriebs- oder Randbedingungen ................................................................................................................... 16
6.3.4 Konstanten und physikalische Daten............................................................................................................. 17
6.4 Berechnungsverfahren ........................................................................................................................................ 17
6.4.1 Anwendbarer Zeitschritt .................................................................................................................................... 17
6.4.2 Berechnung der Betriebsbedingungen.......................................................................................................... 17
6.4.3 Berechnung der Wärmeverluste...................................................................................................................... 17
6.4.4 Rückgewinnbare Energie.................................................................................................................................... 21
6.4.5 Hilfsenergierechnung .......................................................................................................................................... 21
6.4.6 Hilfsenergiebedarf für elektrische Begleitheizung ................................................................................... 23
6.4.7 Rückgewinnbare und rückgewonnene Hilfsenergie ................................................................................ 24
7 Qualitätskontrolle ................................................................................................................................................. 24
8 Konformitätsprüfung ........................................................................................................................................... 25
Anhang A (informativ) Vereinfachte Korrelationen für die Eingabedaten .................................................... 26
A.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 26
A.2 Eingabekorrelationen für die Länge von Rohren in Zonen (Gebäuden) ........................................... 26
A.2.1 Verteilungssysteme für die Raumheizung und Raumkühlung ............................................................. 26
A.2.2 Trinkwassererwärmungs-Verteilung ............................................................................................................ 27
A.2.3 Korrelationen typischer Werte für den linearen Wärmedurchgangswert ...................................... 28
A.2.4 Korrelationen für Druckverlust je Längeneinheit..................................................................................... 29
A.2.5 Korrelationen für das Widerstandsverhältnis ........................................................................................... 29
A.2.6 Korrelationen für zusätzliche Widerstände ................................................................................................ 29
A.2.7 Korrekturfaktor für Korrelationen des Verteilungssystems: ............................................................... 30
A.2.8 Korrelationsfaktor für rückgewinnbare Hilfsenergie ............................................................................. 30
Anhang B (informativ) Vereinfachte Korrelationen für die Eingabedaten .................................................... 31
B.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 31
B.2 Eingabekorrelationen für die Länge der Rohre in Zonen (Gebäuden) .............................................. 31
B.2.1 Einleitung ................................................................................................................................................................. 31
B.2.2 Netzwerk für Raumheizungs- und -kühlanlagen ....................................................................................... 32
B.2.3 Netzwerk für Anlagen zur Trinkwassererwärmung ................................................................................ 35
B.3 Eingabekorrelationen für den linearen Wärmedurchgangswert in Zonen (Gebäude) ............... 37
B.3.1 Einleitung ................................................................................................................................................................. 37

2
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

B.3.2 Netzwerk für Anlagen zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung ............ 37
B.4 Eingabekorrelationen für Konstanten für Verteilungspumpen........................................................... 38
B.4.1 Einleitung ................................................................................................................................................................. 38
B.4.2 Konstanten für die Berechnung des Energieaufwandsfaktors von Verteilungspumpen ........... 38
B.5 Eingabekorrelationen für zusätzliche Widerstände und Widerstandsverhältnisse .................... 39
B.5.1 Einleitung ................................................................................................................................................................. 39
B.5.2 Netzwerk für Anlagen zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung ............ 39
B.6 Eingabekorrelationsfaktor für rückgewinnbare Hilfsenergie ............................................................. 41
Anhang C (informativ) Eingabedaten – Energieeffizienzindex von realen Wasserpumpen .................... 42
C.1 Daten zur Produktbeschreibung ..................................................................................................................... 42
C.2 Technische Daten zum Produkt ....................................................................................................................... 42
Literaturhinweise................................................................................................................................................................. 43

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (EN 15316-3:2017) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 228 „Heizungsanlagen und
wasserbasierte Kühlanlagen in Gebäuden“ erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN gehalten wird.

Dieses Dokument ersetzt EN 15316-2-3:2007 und EN 15316-3-2:2007.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2017, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis Oktober 2017 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Normungsauftrages erarbeitet, den die Europäische Kommission
und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.

Entsprechend der CEN-CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die
ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island,
Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei,
Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

4
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Einleitung
Diese Norm ist Teil eines Pakets von Normen, die erarbeitet wurden, um die Umsetzung der Europäischen
Gebäuderichtlinie zu unterstützen, und als „EPB-Normenpaket“ bezeichnet werden.

Alle EPB-Normen folgen bestimmten Regeln, um eine allgemeine Einheitlichkeit, Eindeutigkeit und
Transparenz sicherzustellen.

Alle EPB-Normen bieten durch die Einführung einer normativen Vorlage in Anhang A und Anhang B mit
informativen Standardauswahlmöglichkeiten eine bestimmte Flexibilität in Bezug auf die Verfahren, die
erforderlichen Eingabedaten und Verweisungen auf andere EPB-Normen.

Für die korrekte Anwendung dieser Norm ist in Anhang A eine normative Vorlage angegeben, die diese
Auswahlmöglichkeiten näher spezifiziert. Informative Standardauswahlmöglichkeiten sind in Anhang B
angegeben.

CEN/TC 228 befasst sich mit Heizungsanlagen in Gebäuden. TC 228 behandelt folgende Themen:

— Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Heizungsanlagen;

— Inspektion von Heizungsanlagen;

— Entwurf und Auslegung von Heizungsanlagen;

— Installation und Inbetriebnahme von Heizungsanlagen.

Diese Norm legt den Wärmestrom von Verteilungssystemen in Anlagen für die Raumheizung, für die Raum-
kühlung und die Trinkwassererwärmung fest. Zudem spezifiziert diese Norm die Hilfsenergie für Pumpen in
Anlagen für die Raumheizung, für die Raumkühlung und die Trinkwassererwärmung.

Diese Norm wurde während des ersten EPBD-Mandats erarbeitet und im Jahr 2008 erstmals in zwei
verschiedenen Teilen veröffentlicht – Raumheizungsanlagen und Anlagen zur Trinkwassererwärmung.

Diese Norm behandelt die beiden früheren Normen (EN 15316-2-3 und EN 15316-3-2) sowie zusätzlich
Anlagen für die Raumkühlung.

Die Überarbeitung befasste sich im Wesentlichen mit eindeutigen Berechnungsverfahren bei wasser-
basierten Verteilungssystemen für Wärmeströme sowie für die Hilfsenergie von Pumpen.

Die Norm wurde aktualisiert, sodass sie nun auch Stunden-, Monats- und Jahreszeitschritte abdeckt.

Anwendung durch oder für Regulierungsbehörden: Für den Fall, dass die Norm im Rahmen nationaler oder
regionaler rechtlicher Anforderungen angewandt wird, dürfen auf nationaler oder regionaler Ebene
verbindliche Auswahlmöglichkeiten für derart spezielle Anwendungen vorgeschrieben werden. Diese
Auswahlmöglichkeiten (entweder informative Standardauswahlmöglichkeiten aus Anhang B oder an
nationale/regionale Bedürfnisse angepasste Auswahlmöglichkeiten, die jedoch in jedem Fall der Vorlage
dieses Anhangs A folgen) können als nationaler Anhang oder als separates (z. B. rechtliches) Dokument
(nationales Datenblatt) zur Verfügung gestellt werden.

ANMERKUNG In diesem Fall:

— werden die Regulierungsbehörden die Auswahlmöglichkeiten festlegen;

— wird der einzelne Anwender die Norm zur Bewertung der Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes anwenden und
somit die von den Regulierungsbehörden festgelegten Auswahlmöglichkeiten nutzen.

5
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

In dieser Norm behandelte Themen können der staatliche Regulierung unterliegen. Die staatliche
Regulierung von gleichen Themen die in Anhang B dieser Norm genannten Pauschalfaktoren aufheben. Die
staatliche Regulierung von gleichen Themen kann für bestimmte Anwendungen sogar die Anwendung dieser
Norm außer Kraft setzen. Rechtliche Anforderungen und Auswahlmöglichkeiten werden im Allgemeinen
nicht in Normen, sondern in Rechtsdokumenten veröffentlicht. Zur Vermeidung von Doppelpublikationen
und einer schwierigen Aktualisierung doppelter Dokumente darf der nationale Anhang auf die rechtlichen
Texte verweisen, wenn nationale Auswahlmöglichkeiten durch staatliche Behörden festgelegt wurden. Für
unterschiedliche Anwendungen sind unterschiedliche nationale Anhänge oder nationale Datenblätter
möglich.

Falls die Standardwerte, Auswahlmöglichkeiten und Verweisungen auf andere EPB-Normen in Anhang B,
aufgrund nationaler Regelungen, Richtlinien oder Traditionen, nicht befolgt werden, wird erwartet, dass

— nationale oder regionale Behörden Datenblätter erstellen, die die Auswahlmöglichkeiten und nationalen
oder regionalen Werten entsprechend dem Modell in Anhang A enthalten. In diesem Fall bezieht sich
der nationale Anhang (z. B. NA) auf diesen Text;

— oder die nationale Normungsorganisation standardmäßig die Möglichkeit in Betracht zieht, einen
nationalen Anhang in Abstimmung mit der Vorlage in Anhang A hinzuzufügen oder einzufügen, in
Übereinstimmung mit den rechtlichen Dokumenten, die nationale oder regionale Werte und
Auswahlmöglichkeiten vorgeben,

Weitere Zielgruppen sind Dritte, die ihre Annahmen durch Klassifizierung der Energieeffizienz von
Gebäuden für einen speziellen Gebäudebestand motivieren möchten.

6
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm gilt für die Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von wasserbasierten Vertei-
lungssystemen zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung.

Diese Europäische Norm behandelt den vom verteilten Wasser in den Raum gerichteten Wärmestrom und
die Hilfsenergie der dafür eingesetzten Pumpen.

Der Wärmestrom und die Hilfsenergie für Pumpen können für beliebige Zeitschritte (Stunde, Monat und
Jahr) berechnet werden. Die Ein- und Ausgabedaten sind Mittelwerte des betreffenden Zeitschritts.

Anstatt die Energieeffizienz von wasserbasierten Verteilungssystemen zu berechnen, ist es zudem möglich,
Messungen durchzuführen, vorausgesetzt, diese befolgen die Zeitschritte der gesamten Leistungsberech-
nung oder können in diese Zeitschritte unterteilt werden.

Tabelle 1 zeigt die relative Position dieser Norm innerhalb des EPB-Normenpakets im Kontext der modu-
laren Struktur, wie in EN ISO 52000-1:2017 dargelegt.

ANMERKUNG 1 In CEN ISO/TR 52000-2:2017 findet sich die gleiche Tabelle mit den Nummern (für jedes Modul) der
jeweiligen EPB-Normen und den dazugehörigen technischen Berichten, die bereits veröffentlicht sind oder sich in der
Erstellung befinden.

ANMERKUNG 2 Die Module repräsentieren EPB-Normen, auch wenn eine EPB-Norm mehr als ein Modul abdecken
kann und ein Modul von mehr als einer EPB-Norm abgedeckt werden kann, zum Beispiel jeweils ein vereinfachtes und
ein detailliertes Verfahren. Siehe auch Abschnitt 2 und Tabellen A.1 und B.1.

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Tabelle 1 — Position dieser Norm innerhalb der modularen Struktur des EPB-Normenpakets

Gebäude
Rahmennorm Technische Gebäudeausrüstung
(als solches)

Gebäudeautomation
Trinkwarmwasser

Stromerzeugung
Beschreibungen

Beschreibungen

Beschreibungen

Entfeuchtung
Befeuchtung

Beleuchtung
Kühlung
Heizung

Lüftung
sub 1 M1 sub 1 M2 sub 1 M3 M4 M5 M6 M7 M8 M9 M10 M11

15316-1

15316-1
Allge- Allge- Allge-
1 1 1
meines meines meines

Allge-
meine Energie-

12831-3?
Begriffe; bedarf
2 Symbole, 2 des 2 Bedarf
Einheiten Gebäu-
und des
Indizes
(freie)
Innen-
12831-1

12831-3
Höchst-
Anwen- raumbe-
3 3 3 last und
dungen dingun-
-leistung
gen ohne
Systeme
Arten Arten
Arten der
der der
Darstel-
15316-1

15316-1

Darstel- Darstel-
lung der
4 4 lung der 4 lung der
Gesamt-
Gesamt- Gesamt-
energie-
energie- energie-
effizienz
effizienz effizienz
Gebäu- Wärme-
defunk- über- Emis-
15316-2

15316-2

tionen tragung sion und


5 5 5
und durch Rege-
Gebäude- Trans- lung
grenzen mission
Wärme-
Gebäude-
über- Vertei-
belegung
15316-3

15316-3

15316-3

tragung lung
und
6 6 durch 6 und
Betriebs-
Infiltrati Rege-
bedin-
on und lung
gungen
Lüftung
Kumula-
tion von
Speiche-
Energie-
15316-4-3
15316-5
15316-5

innere rung
versor-
7 7 Wärme- 7 und
gungs-
gewinne Rege-
arten und
lung
Energie-
trägern

8
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Gebäude
Rahmennorm Technische Gebäudeausrüstung
(als solches)

Gebäudeautomation
Trinkwarmwasser

Stromerzeugung
Beschreibungen

Beschreibungen

Beschreibungen

Entfeuchtung
Befeuchtung

Beleuchtung
Kühlung
Heizung

Lüftung
sub 1 M1 sub 1 M2 sub 1 M3 M4 M5 M6 M7 M8 M9 M10 M11

solare
Gebäude- Erzeu-
8 8 Wärme- 8
aufteilung gung
gewinne

15316-4-1

15316-4-1
Feue-
8-1 rungs-
kessel

15316-4-2

15316-4-2

15316-4-2
Wärme-
8-2
pumpen

Ther-
mische
15316-4-3

15316-4-3

15316-4-3
Solar-
8-3
anlagen
Photo-
voltaik

Kraft-
15316-4-4

15316-4-4

15316-4-4
Wärme-
8-4 Kopp-
lung vor
Ort

Fern-
15316-4-5

15316-4-5

15316-4-5
wärme
8-5 und
Fern-
kälte

elek-
15316-4-6

15316-4-6

trischer
8-6
Direkt-
heizer
15316-4-7

Wind-
8-7 energie-
anlagen

Heiz-
15316-4-8

strahler,
8-8
Heiz-
öfen

9
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Gebäude
Rahmennorm Technische Gebäudeausrüstung
(als solches)

Gebäudeautomation
Trinkwarmwasser

Stromerzeugung
Beschreibungen

Beschreibungen

Beschreibungen

Entfeuchtung
Befeuchtung

Beleuchtung
Kühlung
Heizung

Lüftung
sub 1 M1 sub 1 M2 sub 1 M3 M4 M5 M6 M7 M8 M9 M10 M11

Gebäu-
dedyna- Lastver-
berech-
mik teilungs-
nete
(ther- und Be-
9 Gesamt- 9 9
misch triebs-
energie-
wirk- bedin-
effizienz
same gungen
Masse)
gemes- gemes- gemes-
sene sene sene
15378-3

15378-3
10 Gesamt- 10 Gesamt- 10 Gesamt-
energie- energie- energie-
effizienz effizienz effizienz
15378-1

15378-1
Inspek- Inspek-
11 Inspektion 11 11
tion tion

Arten der
GMS
Darstel-
(Gebäu-
lung der
de-
12 Behaglich- 12 - 12
Manage-
keit in
ment-
Innen-
System)
räumen

äußere
Umge-
13 bungs-
bedin-
gungen

wirt-
15459-1

schaft-
14 liche
Berech-
nungen

ANMERKUNG Die schattierten Module sind nicht anwendbar.

10
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).

EN 15232-1, Energieeffizienz von Gebäuden — Teil 1: Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanage-
ment – Module M10-4, 5, 6, 7, 8, 9, 10

EN ISO 7345:1995, Wärmeschutz — Physikalische Größen und Definitionen (ISO 7345:1987)

EN ISO 52000-1:2017, Energieeffizienz von Gebäuden — Festlegungen zur Bewertung der Energieeffizienz von
Gebäuden — Teil 1: Allgemeiner Rahmen und Verfahren (ISO 52000-1:2017)

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokumentes gelten die Begriffe nach EN ISO 7345:1995 und
EN ISO 52000-1:2017 sowie die folgenden spezifischen Begriffe.

3.1
Zapfprofil
abhängig von der Definition in M8-3

3.2
Absenkbetrieb
Betriebsart von Pumpen am Ende der geplanten Nutzungszeit

3.3
Aufheizbetrieb
Betriebsart von Pumpen vor Beginn der geplanten Nutzungszeit

4 Symbole und Abkürzungen


4.1 Symbole

Für die Anwendung dieses Dokumentes gelten die Symbole nach EN ISO 52000-1:2017 und die spezifischen
Symbole von Tabelle 2.

Tabelle 2 — Symbole und Einheiten

Symbol Bezeichnung der Größe Einheit


nTap Zapfprofil 1/h
β mittlere Teillast in einem Zeitschritt —
ε Energieaufwandsfaktor —

11
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

4.2 Indizes

Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die Indizes nach EN ISO 52000-1:2017 und die in
Tabelle 3 aufgeführten speziellen Indizes.

Tabelle 3 — Indizes

boost Aufheizbetrieb dis Verteilung WX,dis Betriebsart

setb Absenkbetrieb dis Verteilung WX,dis Betriebsart

nom Nennwärmeverlust dis Verteilung Qw,dis,nom

stub offene Stichleitungen dis Verteilung QW,dis,stub

5 Allgemeine Beschreibung des Verfahrens — Ausgabe des Verfahrens


Mit diesem Verfahren werden folgende Werte berechnet:

— Wärmeverlust des Verteilungssystems zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung in


der Zone;

— für die Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung in der Zone rückgewinnbarer Wärme-
verlust;

— Hilfsenergiebedarf von Verteilungssystemen;

— in der Zone rückgewinnbare Hilfsenergie für Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung


in der Zone;

— im Fluid in der Zone rückgewonnene Hilfsenergie für Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwasser-
erwärmung in der Zone.

Für die Ausgabe kommen, je nach Zeitschritt der Eingabewerte, folgende Zeitschritte in Frage:

— stündlich;

— monatlich;

— jährlich.

Alle Ein- und Ausgabewerte sind über den betreffenden Zeitschritt gemittelte Werte. Aufgrund der zusam-
mengefassten Zeitschritte unter gleichen Randbedingungen ist auch das Bin-Verfahren gültig.

6 Berechnung der Wärmeverluste und Hilfsenergie von Verteilungssystemen


6.1 Ausgabedaten

Die Ausgabedaten dieses Verfahrens sind in Tabelle 4 aufgeführt:

12
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Tabelle 4 — Ausgabedaten dieses Verfahrens

vorgesehenes
Beschreibung Symbol Einheit Gültigkeitsintervall veränderlich
Zielmodul
Trinkwassererwärmungs- ϑWend °C 30 bis 70 M8-1 JA
temperatur
Wärmeverlust des
Verteilungssystems für die QH,dis,ls kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Raumheizung in der Zone
Wärmeverlust des
Verteilungssystems für die QC,dis,ls kWh 0 bis ∞ M4-1 JA
Raumkühlung in der Zone
Wärmeverlust des
Verteilungssystems für die QW,dis,ls kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Trinkwassererwärmung in der Zone
rückgewinnbarer Wärmeverlust des
Verteilungssystems für die QH,dis,rbl kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Raumheizung in der Zone
rückgewinnbarer Wärmeverlust des
Verteilungssystems für die QC,dis,rbl kWh 0 bis ∞ M4-1 JA
Raumkühlung in der Zone
rückgewinnbarer Wärmeverlust des
Verteilungssystems für die QW,dis,rbl kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Trinkwassererwärmung in der Zone
Hilfsenergie für das
Heizungsverteilungssystem in der WH,dis kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Zone
Hilfsenergie für das
Kühlungsverteilungssystem in der WC,dis kWh 0 bis ∞ M4-1 JA
Zone
Hilfsenergie für das
Trinkwassererwärmungs- WW,dis kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Verteilungssystem in der Zone
rückgewinnbare Hilfsenergie für
das Heizungsverteilungssystem in QH,dis,rbl kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
der Zone
rückgewinnbare Hilfsenergie für
das Kühlungsverteilungssystem in QC,dis,rbl kWh 0 bis ∞ M4-1 JA
der Zone
rückgewinnbare Hilfsenergie für
das Trinkwassererwärmungs- QW,dis,rbl kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Verteilungssystem in der Zone
rückgewonnene Hilfsenergie für das
Heizungsverteilungssystem in der QH,dis,rvd kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Zone
rückgewonnene Hilfsenergie für das
Kühlungsverteilungssystem in der QC,dis,rvd kWh 0 bis ∞ M4-1 JA
Zone
rückgewonnene Hilfsenergie für das
Trinkwassererwärmungs- QW,dis,rvd kWh 0 bis ∞ M3-1 JA
Verteilungssystem in der Zone

13
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

6.2 Berechnungszeitschritt

Die in Abschnitt 6 beschriebenen Verfahren sind für die folgenden Berechnungszeitschritte geeignet:

— stündlich;

— monatlich;

— jährlich.

Bei diesem Verfahren ist der Ausgabezeitschritt der gleiche wie der Eingabezeitschritt. Dynamische Effekte
werden bei diesem Verfahren nicht berücksichtigt.

6.3 Eingabedaten

6.3.1 Technische Daten des Produktes (quantitativ)

Nach EU-Vorschriften werden Umwälzpumpen (Nassläufer) mit einem Energieeffizienzindex EEI zertifiziert
(siehe Tabelle 5). Der EEI-Wert wird durch Messung bestimmt. Ist der EEI einer realen Pumpe bekannt, so
kann er berücksichtigt werden. Andere Umwälzpumpen werden in diese Regelung nicht einbezogen.

Tabelle 5 — Liste der technischen Eingabedaten für die Produkte

Eigenschaften Symbol Katalogeinheit berechnete Gültigkeitsintervall Ref. veränderlich


Einheit
Energieeffizienzindex EEI — 0 bis 1 ja

In Anhang B sind Vorgabedaten angegeben.

6.3.2 Konfigurations- und anlagenbaubezogene Daten

6.3.2.1 Prozessplanung

Die Eingabedaten für die Prozessplanung sind in Tabelle 6 aufgeführt:

Tabelle 6 — Liste der Eingabedaten zur Prozessplanung

Prozessplanung
Zapfprofil ntap 1/h

Anzahl der Betriebsspiele der Umwälzpumpe nnom 1/d

mittlere Heißwassertemperatur im betriebsfreien Zirkulationssystem ϑW,avg °C

Widerstandsverhältnis von Komponenten im Rohrleitungssystem fcomp —

Druckverlust je Längeneinheit RHCW,max kPa/m

Druckverluste durch zusätzliche Widerstände ΔpHCW,add kPa


Länge der Rohrleitungen L m
Gleichwertige Rohrlänge (für Ventile, Hänger usw.) Lequi m

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6.3.2.2 Regeleinrichtungen

Dieser Bezeichner (siehe Tabelle 7) zeigt an, wie die Pumpe gesteuert bzw. geregelt wird.

Tabelle 7 — Bezeichner für die Regelung der Pumpe

Bezeichner Code Bedeutung


HEAT_DISTR_CTRL_PMP 0 ungeregelt
HEAT_DISTR_CTRL_PMP 1 Zweipunktregelung
HEAT_DISTR_CTRL_PMP 2 Mehrstufenregelung
HEAT_DISTR_CTRL_PMP 3 variable Geschwindigkeitsregelung, basierend auf ∆𝑝 konstant
HEAT_DISTR_CTRL_PMP 4 variable Geschwindigkeitsregelung, basierend auf ∆𝑝 variabel

In dieser Norm wird nur zwischen den Codes 0, 3 und 4 unterschieden, da die Codes 1 und 2 den
Energiebedarf und nicht die Betriebsart betreffen.

Dieser Bezeichner (siehe Tabelle 8) zeigt an, wie die Pumpe bei intermittierender Regelung von Emission
und/oder Verteilung arbeitet.

Tabelle 8 — Bezeichner für die Pumpenregelung (intermittierend)

Bezeichner Code Bedeutung


HEAT_DISTR_CTRL 0 keine automatische Regelung
HEAT_DISTR_CTRL 1 Plan mit festgelegten Schaltzeiten
HEAT_DISTR_CTRL 2 Regelung mit Einschalt-/Ausschalt-Optimierfunktion
HEAT_DISTR_CTRL 3 Steuerung mit Bedarfsbewertung

In dieser Norm wird nur zwischen den Codes 0, 2 und 3 unterschieden. Code 1 beschäftigt sich mit dem
Energiebedarf.

Die Werte entsprechen EN 15232-1.

Der Bezeichner für die Pumpenauswahl im Auslegungsprozess (siehe Tabelle 9) berücksichtigt, ob die
Pumpe mit ihrem Arbeitspunkt am Auslegungspunkt gewählt wird oder nicht. Bei bestehenden Pumpen
wird auch ein anderer als der Auslegungspunkt verwendet.

Tabelle 9 — Bezeichner für die Pumpenauswahl

Bezeichner Code Bedeutung


PUMP_DISTR_SEL 1 bei Auswahl am Auslegungspunkt
PUMP_DISTR_SEL 2 bei vom Auslegungspunkt abweichender Auswahl

15
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

6.3.3 Betriebs- oder Randbedingungen

Die für dieses Berechnungsverfahren erforderlichen Betriebsbedingungsdaten sind in Tabelle 10 aufgeführt.

Tabelle 10 — Liste der Betriebsbedingungsdaten

Name Symbol Einheit Bereich Ursprungsmodul veränderlich


Betriebsbedingungen
Eingabetemperatur des ϑH,in °C 0 bis 110 M3-5 JA
Heizkreislaufs
Durchflussmenge im Heizkreislauf ̇
𝑉H m3/h 0 bis ∞ JA

mittlere Teillast eines Heizkreislaufs βH,dis — 0 bis 1 JA

Eingabetemperatur des ϑC,in °C 0 bis 110 M4-5 JA


Kühlkreislaufs
Durchflussmenge im Kühlkreislauf 𝑉Ċ m3/h 0 bis ∞ JA

mittlere Teillast eines Kühlkreislaufs βC,dis — 0 bis 1 JA

Trinkwassererwärmungstemperatur ϑW °C 30 bis 70 M8-1 JA

Temperaturunterschied zwischen ΔϑW °C 1 bis 20 JA


Warmwasserzapftemperatur und
Rücklauftemperatur in einem
Zirkulationskreissystem
Durchflussmenge im ̇
𝑉W m3/h 0 bis ∞ JA
Zirkulationssystem der
Trinkwassererwärmung
Berechnungsintervall tci h 1 bis 8 760 M1-9 JA

Gesamtbetriebsdauer top h 0 bis 8 760 M1-6 JA

Temperatur der umgebenden Zone ϑah,H °C −40 bis +40 M2-2 JA


im Berechnungsintervall bei
Heizbetrieb
Temperatur der umgebenden Zone ϑah,C °C −40 bis +40 M2-2 JA
im Berechnungsintervall bei
Kühlbetrieb
Temperatur der umgebenden Zone ϑamb,W °C −40 bis +40 M2-2 JA
im Berechnungsintervall bei
Trinkwassererwärmungsbetrieb
Betriebsdauer des THCW,op h 0 bis 8 760 M2-2 JA
Verteilungssystems

16
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6.3.4 Konstanten und physikalische Daten

Tabelle 11 enthält Konstanten und physikalische Daten.

Tabelle 11 — Konstanten und physikalische Daten

Name Symbol Einheit Wert

(spezifische Wärme ∙ Dichte) von Wasser cw∙ρw kWh/(m3∙K) 1,15

spezifische Wärme von Wasser cw kWh/(kg∙K) 1,163 × 10−3

Dichte von Wasser ρw kg/m3 990

6.4 Berechnungsverfahren

6.4.1 Anwendbarer Zeitschritt

Für dieses Berechnungsverfahren kommen folgende Zeitschritte in Frage:

— stündlich;

— monatlich;

— jährlich.

Zudem kann das Bin-Verfahren eingesetzt werden, da bei diesem Verfahren nur identische Zeitschritte
zusammengefasst werden.

Dynamische Effekte werden bei diesem Verfahren nicht explizit berücksichtigt, weil es keine signifikanten
Zeitkonstanten gibt.

Dieses Verfahren eignet sich nicht für dynamische Simulationen.

6.4.2 Berechnung der Betriebsbedingungen

6.4.3 Berechnung der Wärmeverluste

Der Wärmeverluste eines Verteilungssystems werden anhand der mittleren Wasserzulauftemperatur, der
Umgebungstemperatur des betreffenden Raumes, des Wärmedurchgangswertes und der Länge der Rohre
sowie der Betriebsdauer berechnet.

Die mittlere Wassertemperatur in den Verteilungssystemen ϑX,mean für Raumheizung und Raumkühlung ist
gegeben mit:

𝜗HC,in + 𝜗HC,out
𝜗HC,mean = [°C] (1)
2
Dabei ist
ϑHC,mean die zum Zeitschritt mittlere Wassertemperatur im Verteilungssystem, in °C;

ϑHC,in die Eingabe-Wassertemperatur im Übergabesystem zum Zeitschritt, in °C;

ϑHC,out die Ausgabe-Wassertemperatur im Übergabesystem zum Zeitschritt, in °C.

Die mittlere Wassertemperatur im Verteilungssystem θW,mean für die Trinkwasserbereitung ist gegeben mit:

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

𝛥𝜗W
𝜗W,mean = 𝜗W − [°C] (2)
2
Dabei ist
ϑW die Warmwassertemperatur im betreffenden Zeitschritt, in °C;

𝛥𝜗W der Temperaturunterschied zwischen Warmwasserzapftemperatur und Rücklauftemperatur in


einem Zirkulationskreissystem im betreffenden Zeitschritt, in °C.

Der lineare Wärmedurchgangswert Ψ für wärmegedämmte Rohre in Luft mit einem Gesamtwärme-
durchgangskoeffizienten, einschließlich Konvektion und Strahlung an der Außenseite, ist gegeben mit:
𝜋
𝛹=
1 𝑑 1 [W/m∙K] (3)
� × ln a + �
2 × 𝜆D 𝑑i ℎa × 𝑑a

Dabei ist
di, da der Innendurchmesser des Rohres (ohne Dämmung) bzw. der Außendurchmesser des Rohres
(mit Dämmung), in m;
ha der Gesamtwärmedurchgangskoeffizient der Außenfläche (Konvektion und Strahlung), in
W/m2∙K, (siehe Anhang B);
λD die Wärmeleitfähigkeit der Dämmung, in W/m∙K.

Für gebäudeintegrierte Rohre ist der lineare Wärmedurchgangswert Ψem gegeben mit:

𝜋
𝛹em   =  
1 1 𝑑 1 4×𝑧 [W/m∙K] (4)
� × ln a   + × ln � 
2 𝜆D 𝑑i 𝜆em 𝑑a

Dabei ist
z der Abstand des Rohrs von der Bauteiloberfläche, in m;

λem die Wärmeleitfähigkeit des integrierten Materials, in W/m K.

Für ungedämmte Rohre ist der lineare Wärmedurchgangswert Ψnon gegeben mit:

𝜋
𝛹non =
1 𝑑p,a 1 [W/m∙K] (5)
× ln +
2 × 𝜆P 𝑑p,i ℎa × 𝑑p,a

Dabei ist
dp,i, dp,a der Innendurchmesser bzw. Außendurchmesser des Rohres, in m;
λP die Wärmeleitfähigkeit des Rohrmaterials, in W/m∙K.

Als eine Näherung ist der lineare Wärmedurchgangswert Ψnon gegeben mit:

𝛹𝑛𝑛𝑛 = ℎ𝑎 × 𝜋 × 𝑑𝑝,𝑎 [W/m∙K] (6)

Der Wärmeverlust QX,dis,ls eines Verteilungssystems zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwasser-
erwärmung, dessen Zirkulationskreis sich während der Betriebszeit innerhalb einer Zone befindet, ist
gegeben mit:

18
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

𝑡HCW,op
1
𝑄HCW,dis,ls = � � 𝛹j × �𝜗HCW,mean − 𝜗HCW,amb,j � × �𝐿 + 𝐿equi � × 𝑡ci [kWh] (7)
1 000 j
0 j

Dabei ist
j der Index für den Raum (nicht klimatisiert oder klimatisiert);
ϑHCW,amb,j die Umgebungstemperatur in der Zone zum Zeitschritt, in °C;
L die Länge des Rohres in der Zone (nicht klimatisiert oder klimatisiert), in m;
Lequi die Äquivalenzlänge des Rohres in der Zone (nicht klimatisiert oder klimatisiert) für
Ventile, Hänger usw., in m;
tci der Berechnungszeitschritt, in h;
tHCW,op die Gesamtbetriebszeit für Raumheizung, Raumkühlung und Zirkulationskreis der Trink-
wassererwärmung, in h.

Die zusätzlichen Wärmeverluste für Verteilungsrohre mit offenen Stichleitungen QW,dis,stub je Zeitschritt bei
Betrieb (Zapfung) sind gegeben mit:

𝑄W,dis,ls,stub = 𝑚̇W,dis,stub × 𝑐w × (𝜗W − 𝜗W,amb,j ) × 𝑡ci [kWh] (8)

Dabei ist
cW die spezifische Wärme von Wasser, in kWh/kg∙K;
mW,dis,stub der Massenstrom des Warmwassers in offenen Stichleitungen, in kg/h.

Der Massenstrom des Warmwassers in offenen Stichleitungen, mw,dis,stub, während des Betriebs (Zapfung) ist
gegeben mit:

𝑚̇W,dis,stub = � 𝑉stub j × 𝜌W × 𝑛tap,j [kg/h] (9)


j

Dabei ist
V das Volumen von Rohren in offenen Stichleitungen je Zone, in m3;
ρW die Dichte des Wassers, in kg/m3;
ntap,j die Anzahl der Zapfungen je Zone und Zeitschritt, in 1/h.

Der Wärmeverlust in Zirkulationssystemen ohne Betrieb, QW,dis,nom, ist gegeben mit Gleichung (7). Dabei
wird die mittlere Wassertemperatur zur Betriebszeit ersetzt durch die durchschnittliche Warmwasser-
temperatur ϑW,avg im Zirkulationssystem ohne Betrieb zum Zeitschritt.

𝑡w,op
1
𝑄W,dis,nom = � � 𝛹j × �𝜗W,avg − 𝜗W,amb,j � × �𝐿 + 𝐿equi � × 𝑡ci [kWh] (10)
1 000 j
0 j

Dabei ist
ϑW,avg die mittlere Warmwassertemperatur im betriebsfreien Zirkulationssystem im Zeitschritt, in °C.

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Die Warmwassertemperatur nach einer Zapfung während einer betriebsfreien Zeit, ϑW,dis,atap , ist gegeben
mit:

𝜗W,dis,atap,i = 𝜗W,ah,j + (𝜗W avg,begin − 𝜗W,amb,j ) × 𝑒 −𝐶i [°C] (11)

Dabei ist
ci der Exponent im Rohrquerschnitt i, dimensionslos (siehe Gleichung (13)).

Der Exponent Ci für die Berechnung des Temperaturabfalls nach einer Zapfung ist gegeben mit:

𝑞i × 𝐿i 𝑡atap
𝐶i = × (12)
𝑐W × 𝜌W × 𝑉i + 𝑐p × 𝑚p,i �𝜗W − 𝜗W,amb,i �

Dabei ist
V das Volumen der Rohre in Abschnitt i, in m3;
cP die spezifische Wärme des Rohres, in kg/m3;
mP die Masse des Rohres in Abschnitt i, in kg;
tatap Zeitintervall zwischen zwei Zapfungen, in h;
qi der Wärmestrom je Länge (siehe Gleichung (14)), in W/m.

𝑞i = 𝛹i × (𝜗W − 𝜗W,amb,j ) [W/m] (13)

Dieses Verfahren kann dann angewendet werden, wenn die Zeit nach der nächsten Zapfung im Zapfungs-
profil bekannt ist. Damit ist die mittlere Warmwassertemperatur ϑW,avg in Gleichung (10) gegeben mit:

𝜗W avg,begin + 𝜗W,dis,atap
𝜗W,avg = [°C] (14)
2
Ein vereinfachtes Verfahren zur Berechnung des Wärmeverlustes für Verteilungssysteme ohne Zirkulation
und auch für Rohre mit offenen Stichleitungen (Abschnitt SL des Leitungsnetzes – siehe Anhang C) ist mit
Gleichung (7) gegeben, wobei die mittlere Temperatur ϑW,mean gegeben ist mit:

𝜗W,mean = 25 × 𝛹 −0,2 [°C] (15)

Dieses vereinfachte Verfahren kann angewendet werden, wenn die Berechnung auf stundenweisen Zeit-
schritten basiert.

Der Gesamtwärmeverlust in einem Trinkwassererwärmungs-Verteilungssystem mit Zirkulation ist gegeben


durch:

— den Wärmeverlust des Zirkulationssystems während des Betriebs QW,dis,ls + den Wärmeverlust des
betriebsfreien Zirkulationssystems Qw,dis,nom + den Wärmeverlust bei Verteilungsrohren mit offenen
Stichleitungen QW,dis,stub

𝑄W,dis,ls,total = 𝑄W,dis,ls + 𝑄W,dis,nom + 𝑄W,dis,stub [kWh] (16)

20
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

6.4.4 Rückgewinnbare Energie

Der rückgewinnbare Wärmeverlust von Verteilungssystemen zur Raumheizung, Raumkühlung und Trink-
wassererwärmung QHCW,dis,rbl in der Zone ist mit Gleichungen (7, 8, 10) gegeben, unter der Randbedingung,
dass sich die Rohre der Länge Lj in klimatisierten Räumen befinden. Daher ist der rückgewinnbare Wärme-
verlust als Teil fHCW,dis,rbl der Gesamtverluste gegeben mit:

𝑄HCW,dis,ls,conditionedspace
𝑓HCW.dis,rbl = [kWh] (17)
𝑄HCW,dis,ls,total

𝑄HW,dis,rbl = 𝑓HCW_dis_rbl × 𝑄HW,dis,ls,total [kWh] (18)

𝑄C,dis,rbl = −𝑓HCW_dis_rbl × 𝑄C,dis,ls,total [kWh] (19)

6.4.5 Hilfsenergierechnung

Der Hilfsenergiebedarf von Verteilungssystemen hängt von der hydraulischen Auslegungsleistung der
Umwälzpumpe, dem Differenzdruck des Rohrsystems in einer Zone beim Auslegungspunkt, der Durchfluss-
menge beim Auslegungspunkt, dem Energieaufwandsfaktor der Umwälzpumpe beim Betriebspunkt und von
der Betriebszeit ab.

Die hydraulische Auslegungsleistung einer Umwälzpumpe PHCW,hydr,des ist gegeben mit:

𝛥𝑝HCW,des × 𝑉̇HCW,des
𝑃HCW,hydr,des = [kW] (20)
3 600

Dabei ist
𝛥𝑝HCW,des der Differenzdruck (Druckhöhe) in einem Kreislauf (Rohrleitungssystem) am Auslegungs-
punkt, in kPa;
𝑉̇HCW,des die Strömung am Auslegungspunkt, in m3/h.

Der Differenzdruck eines Rohrsystems 𝛥𝑝HCW,des in einem Kreislauf (Rohrleitungssystem) ist gegeben mit:

𝛥𝑝HCW,des = �1 + 𝑓comp � × 𝑅HCW,max × 𝐿max + 𝛥𝑝HCW,add [kPa] (21)

Dabei ist
fcomp das Widerstandsverhältnis der Komponenten im Rohrleitungssystem (siehe Anhang B);
RHCW,max der Druckverlust je Längeneinheit (siehe Anhang B), in kPa/m;
Lmax die maximale Länge des Kreislaufs, in m;
𝛥𝛥HCW,add die Druckverluste anderer Widerstände (siehe Anhang B), in kPa.

Der hydraulische Energiebedarf WHCW,dis,hydr,an ist gegeben mit:

𝑊HCW,dis,hydr,an = 𝑃HCW,hydr,des × 𝛽HCW,dis × 𝑡HCW,op,an × 𝑓HCW,corr [kWh] (22)

21
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Dabei ist
ßHCW,dis die Teillast des Verteilungssystems;

tHCW,op,an die Betriebsdauer des Verteilungssystems, in h;

fHCW,corr der Korrekturfaktor für die speziellen Auslegungsbedingungen des Verteilungssystems.

Der Hilfsenergiebedarf WHCW,dis,an ist gegeben mit:

𝑊HCW,dis,an = 𝑊HCW,dis,hydr,an × 𝜀HCW,dis [kWh] (23)

Dabei ist
εHCW,dis der Energieaufwandsfaktor der Verteilungspumpe.

Der Energieaufwandsfaktor der Verteilungspumpen εHCW,dis ist gegeben mit:

𝐸𝐸𝐸
𝜀HCW,dis = 𝑓HCW,e × �𝐶P1 + 𝐶P2 × 𝛽HCW,dis −1 � × [–] (24)
0,25

Dabei ist

fHCW,e derFaktor für den Nutzungsgrad;


CP1 die vom Regelungssystem der Pumpe abhängige Konstante (siehe Anhang B);
CP2 die vom Regelungssystem der Pumpe abhängige Konstante (siehe Anhang B);
EEI der Energieeffizienzindex (siehe Anhang B).

Der Faktor für den Nutzungsgrad fHCW,e ist im Allgemeinen gegeben mit:

𝑃HCW,ref
𝑓HCW,e = [–] (25)
𝑃HCW,hydr,des

Dabei ist
PHCW,ref die Referenzleistung der Pumpe.

Bei Umwälzpumpen (Nassläufer) mit hydraulischer Leistung 0,001 < PHC,hydr,des < 2,5 kW, ist die Referenz-
leistung nach Verordnung (EU) Nr. 622/2012 gegeben mit:

𝑃HC,ref = �1,7 × 𝑃HC,hydr,des + 17 × (1 − 𝑒 −0,3×𝑃HC,hydr,des )� × 10−3 [kW] (26)

Bei allen anderen Pumpen muss der EEI in Gleichung (23) auf EEI = 0,25 eingestellt werden und der Faktor
für den Nutzungsgrad fHCW,e ist dann gegeben mit:

0,5
0.2
𝑓HCW,e = �1,25 + � � �×𝑏 [–] (27)
𝑃HCW,hydr,des

22
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Dabei ist
b der Faktor für die Auswahl der Pumpenauslegung (siehe Bezeichner PUMP_DISTR_SEL in
Tabelle 9).

Bei bestehenden Installationen ist es annähernd korrekt, die Leistungskennwerte auf dem Etikett der Pumpe
für 𝑃el,pmp zu verwenden (Bei einer nicht geregelten Pumpe mit mehr als einer Geschwindigkeitsstufe muss
𝑃el,pmp von der Geschwindigkeitsstufe, bei der die Pumpe arbeitet, berücksichtigt werden). Der Faktor für
den Nutzungsgrad ist dann gegeben mit:

𝑃el,pmp
𝑓HCW,e = [–] (28)
𝑃HCW,hydr,des

Dabei ist
Pel,pmp die Leistungskennwerte auf dem Etikett der bestehenden Pumpe (auf der Geschwindig-
keitsstufe des Pumpenbetriebs), in kW.

Beim intermittierenden Betrieb von Umwälzpumpen in Raumheizungs- oder -kühlanlagen lassen sich drei
verschiedene Phasen unterscheiden und die Gesamtsumme ergibt sich aus allen diesen Teilen.

— regulärer Betrieb 𝑊HCW,dis,hydr,an;

— Absenkbetrieb 𝑊HCW,dis,setb;

— Aufheizphase 𝑊HCW,dis,boost .

Im Absenkbetrieb wird die Pumpe mit Mindestgeschwindigkeit betrieben. Wenn der tatsächliche Nutzungs-
grad im Absenkbetrieb bekannt ist, wird davon ausgegangen, dass die Leistung konstant 30 % der Stromauf-
nahme beim Auslegungspunkt beträgt, womit der Hilfsenergiebedarf WHCW,dis,setb unter Berücksichtigung
des mittleren Pumpennutzungsgrades von 30 % gegeben ist mit:

𝑊HCW,dis,setb = 𝑃HCW,hydr,des × 𝑡ci [kWh] (29)

Im Aufheizbetrieb entspricht die Leistung der Pumpe der elektrischen Leistung am Auslegungspunkt. Der
Hilfsenergiebedarf WHCW,dis,boost ist, ebenfalls unter Berücksichtigung eines mittleren Pumpennutzungs-
grades, gegeben mit:

𝑊HCW,dis,boost = 3,3 × 𝑃HCW,hydr,des × 𝑡ci [kWh] (30)

Falls die Daten zur tatsächlichen Leistung der Umwälzpumpe in den verschiedenen Betriebsarten zur Ver-
fügung stehen, sollten diese für die Berechnung herangezogen werden.

6.4.6 Hilfsenergiebedarf für elektrische Begleitheizung

Der Hilfsenergiebedarf einer elektrischen Begleitheizung WW,dis,rib in Verteilungssystemen der Trinkwasser-


erwärmung ist gegeben mit:

𝑊W,dis,rib = 𝑄W,dis,ls [kWh] (31)

Dabei ist
QW,dis.ls nur unter Berücksichtigung der Länge der Warmwasserrohre nach Gleichung (7) zu
berechnen, in kWh.

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

6.4.7 Rückgewinnbare und rückgewonnene Hilfsenergie

Die rückgewinnbare Hilfsenergie für Verteilungssysteme zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwasser-
erwärmung QHCW,dis,rbl als Wärmestromdichte in der Zone ist gegeben mit:

𝑄HW,dis,rbl = 𝑓rbl,dis × 𝑊HW,dis [kWh] (32)

Dabei ist
frbl,dis der Faktor für rückgewinnbare Hilfsenergie in Verteilungssystemen (siehe Anhang B).

Bei Verteilungssystemen zur Raumkühlung wird die Wärmestromdichte in der Zone unter Verwendung
desselben Faktors für rückgewinnbare Energie berechnet. Sie wird jedoch negativ, wodurch der Energie-
bedarf im konditionierten Raum steigt:

𝑄C,dis,rbl = −𝑓rbl,dis × 𝑊C,dis [kWh] (33)

Die rückgewonnene Hilfsenergie für Verteilungssysteme zur Raumheizung und Trinkwassererwärmung


QHW,dis,rvd in der Zone als Wärmestromdichte an das Fluid ist gegeben mit:

𝑄HW,dis,rvd = �1 − 𝑓rbl,dis � × 𝑊HW,dis,aux [kWh] (34)

Bei Verteilungssystemen zur Raumkühlung wird die Wärmestromdichte an das Fluid in der Zone unter
Verwendung desselben Faktors für rückgewinnbare Energie berechnet. Sie wird jedoch negativ, wodurch
der Energiebedarf für die Kühlung des Fluids steigt:

𝑄C,dis,rvd = −�1 − 𝑓rbl,dis � × 𝑊C,dis [kWh] (35)

7 Qualitätskontrolle
Im Bericht zur Berechnung müssen die Werte der folgenden Daten angegeben werden:

Länge der Rohre in jedem Abschnitt für Heizung, Kühlung und erwärmtes Trinkwasser LS, LV, LA;

Wärmeverluste für Heizung, Kühlung und erwärmtes Trinkwasser QHCW,dis,ls;

Hilfsenergie für Heizung, Kühlung und erwärmtes Trinkwasser WHCW,dis;

Wärmeenergieaufwandsfaktor für Heizung, Kühlung und erwärmtes Trinkwasser εHCW,dis;

Mittlere Teillast des Massenstroms für Heizung und Kühlung 𝛽HCW,dis;

Hydraulischer Abgleich des Kreislaufs.

24
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

8 Konformitätsprüfung
Um zu überprüfen, ob das Berechnungsverfahren anwendbar ist oder richtig auf das installierte System
angewendet wurde, sind folgende Anlagenteile zu überprüfen:

— Dämmung der Verteilungsrohre;

— ungefähre Länge der installierten Rohre;

— Verträglichkeit der Regelungseinstellungen der Pumpen mit den der Berechnung zugrunde gelegten
Annahmen;

— jährlicher Hilfsenergieverbrauch der Verteilungspumpen;

— Zulauf- und Rücklauftemperaturen in den Kreisläufen.

25
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EN 15316-3:2017 (D)

Anhang A
(informativ)

Vereinfachte Korrelationen für die Eingabedaten

A.1 Allgemeines
Im <Land X> sind die folgenden nationalen Tabellen anstelle der entsprechenden Standardwertetabellen in
Anhang B anzuwenden.

A.2 Eingabekorrelationen für die Länge von Rohren in Zonen (Gebäuden)


A.2.1 Verteilungssysteme für die Raumheizung und Raumkühlung

Tabelle A.1 — Zweirohrsystem

Werte Ergeb- Einheit Abschnitt V Abschnitt S Abschnitt A


nis
(vom Erzeuger zu (senkrechte (Verbindungs-
den Schächten) Schächte) rohre)
mittlere θah,H,
Umgebungs- °C
temperatur θah,C

Rohrlänge, falls
die Schächte in Li m
Außenwänden
verlaufen
Rohrlänge, falls
die Schächte im Li m
Gebäudeinneren
verlaufen

Tabelle A.2 — Einrohrsystem

Werte Ergeb- Einheit Abschnitt V Teil S Teil A


nis
(vom Erzeuger zu (senkrechte (Verbindungs-
den Schächten) Schächte) rohre)
Rohrlänge, falls
die Schächte im
L m
Gebäudeinneren
verlaufen

Die größte Länge vom Erzeuger zum am weitesten entfernten Wärmeübergabesystem, Lmax, ist gegeben mit:

𝐿max = [m] (A.1)

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EN 15316-3:2017 (D)

A.2.2 Trinkwassererwärmungs-Verteilung

Tabelle A.3 — Pauschalfaktoren für die Berechnung der Wärmeverluste aus Zirkulationskreisen und
Verteilungsrohren für warmes Trinkwasser

Parameter Symbol Ein- Abschnitt LV Abschnitt LS Abschnitt LA


heit
Umgebungs-
temperatur θah,W °C
außerhalb der
Heizperiode
Umgebungs- θah,W °C
temperatur
Länge des
Zirkulations- L m —
kreises
Länge des
Hauptverteilungs- L m —
rohrs
Länge des
einzelnen
Zweigrohrs,
ausschließlich für
die Übertragung in L m — —
angrenzende
Räume mit
gemeinsamer
Installationswand
Länge des
einzelnen
L m — —
Zweigrohrs für alle
anderen Fälle

Die größte Länge vom Warmwasserbereiter oder Warmwasserspeicher zum am weitesten entfernten Zapf-
hahn, Lmax, ist gegeben mit:

𝐿max = [m] (A.2)

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A.2.3 Korrelationen typischer Werte für den linearen Wärmedurchgangswert

Tabelle A.4 — Typische Werte des linearen Wärmedurchgangswertes von Rohren für neue und
bestehende Gebäude

Ψ
[W/m∙K]
Alter/Klasse des Gebäudes Abschnitt LV Abschnitt LS Abschnitt LA

ab 1995 – unter der Annahme, dass die


Dicke der Dämmung annähernd gleich
dem Außendurchmesser des Rohrs ist
1980 bis 1995 – unter der Annahme, dass
die Dicke der Dämmung annähernd gleich
der Hälfte des Außendurchmessers des
Rohrs ist
bis 1980

ungedämmte freiliegende Rohre


A ≤ 200 m2
200 m2 < A ≤ 500 m2
A > 500 m2

ungedämmte Rohre, in Außenwänden


gesamt/nutzbara
installiert
Außenwand ungedämmt
Außenwand mit Außendämmung
Außenwand ohne Dämmung, jedoch mit
einem niedrigen Wärmedurchgangswert
(U = 0,4 W/m2K)
a (Gesamt = Gesamtwärmeverlust des Rohres, nutzbar = rückgewinnbare Wärmeverluste).

Bei der Berechnung des linearen Wärmedurchgangswerts sollte der Gesamtwärmedurchgangskoeffizient


der Außenfläche (Konvektion und Strahlung), ha = … [W/(m2∙K], verwendet werden.

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A.2.4 Korrelationen für Druckverlust je Längeneinheit

Tabelle A.5 — Druckverlust je Längeneinheit

R
Druckverlust je Längeneinheit
[kPa/m]
Standardnetzwerke in Gebäuden
Netzwerke in Gebäuden mit Pressfassungen
Fernwärme-/Fernkältenetzwerke zwischen Gebäuden

A.2.5 Korrelationen für das Widerstandsverhältnis

𝑓comp = bei gewöhnlichen Netzwerken

𝑓comp = bei Netzwerken mit vielen Richtungswechseln

A.2.6 Korrelationen für zusätzliche Widerstände

Um die Widerstände von Komponenten am Eintritt und am Austritt des Leitungsnetzes (d. h. von Heiz-
körpern, Erzeugern) zu berücksichtigen, können den nachstehenden Tabellen Werte für 𝛥𝑝𝑎𝑎𝑎 entnommen
werden:

Tabelle A.6 — Zusätzliche Widerstände

𝛥𝑝add
Art des Widerstandes
[kPa]
Art des Heizkörpers
Radiator
Fußbodenheizung
Wärmezähler

Art des Wärmeerzeugers


Erzeuger mit einem
Wassergehalt > 0,15 l/kW
Erzeuger mit 𝛷H,out,max < 35 𝑘𝑘
einem
Wassergehalt
𝛷H,out,max ≥ 35 𝑘𝑘
≤ 0,15 l/kW

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A.2.7 Korrekturfaktor für Korrelationen des Verteilungssystems:

Die größten Auswirkungen eines Korrelationsfaktors hat der hydraulische Abgleich. In Sonderfällen kann
der hydraulische Abgleich jedoch mit einem besonderen Faktor multipliziert werden.

𝑓HCW,corr = 𝑓HB × 𝑓special

Tabelle A.7

Faktor für den hydraulischen Abgleich des Netzwerks fHB

abgeglichen
nicht abgeglichen
fspecial =

A.2.8 Korrelationsfaktor für rückgewinnbare Hilfsenergie

Tabelle A.8 — Faktor für rückgewinnbare Hilfsenergie

Faktor für rückgewinnbare Hilfsenergie faux,rbl

Pumpe mit Dämmung


Pumpe ohne Dämmung

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Anhang B
(informativ)

Vereinfachte Korrelationen für die Eingabedaten

B.1 Allgemeines
In allen Grundgleichungen für die Berechnung von Wärmeverteilungsverlusten ist die Länge der Rohre im
betreffenden Abschnitt i erforderlich. Für den Fall, dass diese Länge nicht bekannt ist, wie z. B. im
Auslegungsprozess oder bei Messungen in bestehenden Gebäuden, ist in C.1 eine von der Größe der Zone
(des Gebäudes) sowie dem Leitungsnetz- und Abschnittstyp abhängige Näherung angegeben.

B.2 Eingabekorrelationen für die Länge der Rohre in Zonen (Gebäuden)


B.2.1 Einleitung

Die Verluste von Verteilungsteilsystemen werden durch Summierung der Verluste aller homogenen
Abschnitte nach den betreffenden Gleichungen berechnet. Dieser Anhang unterscheidet:

— Typen von Verteilungsnetzwerken;

— Abschnitte der einzelnen Verteilungsnetztypen;

— Korrelationen für die Berechnung der Eingabedaten der Rohrlänge für jeden Abschnitt und jeden
Verteilungsnetztypen.

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B.2.2 Netzwerk für Raumheizungs- und -kühlanlagen

B.2.2.1 Abschnitte

Ein typisches Netzwerk, wie es in Bild B.1 dargestellt ist, wird in die folgenden Abschnitte unterteilt:
— A Anschluss der Radiatoren an senkrechte Schächte;
— S senkrechte Schächte;
— V Basisverteiler/-sammler.

Legende
1 Abschnitt A
2 Abschnitt S
3 Abschnitt V
A LL
B LW
C Hfl

Bild B.1 — Typisches Netzwerk von Raumheizungs- und -kühlanlagen

B.2.2.2 Eingabedaten für die Korrelation

Eingabedaten für die Korrelation (siehe Bild B.1):

LL Länge des Gebäudes, in m;

LW Breite des Gebäudes, in m;

Hfl Geschosshöhe, in m;

Nlev Anzahl der Geschosse (Etagen).

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B.2.2.3 Korrelationen

Für den Fall eines Gebäudeblocks ist die Länge der Rohre für jeden Abschnitt in den nachstehenden
Korrelationstabellen angegeben. Verfügt das Gebäude über mehr als eine Zone, sollte die Länge, die Breite,
die Geschosshöhe und die Anzahl der Geschosse berücksichtigt werden. In dieser Tabelle sind auch die
Korrelationen für die Umgebungstemperaturen in jedem Abschnitt enthalten.

Tabelle B.1 — Zweirohrsystem

Werte Ergeb Ein- Abschnitt V Abschnitt S Abschnitt A


nis heit
(vom Erzeuger zu den (senkrechte Schächte) (Verbindungsrohre)
Schächten)
mittlere θah,H,
Umgebungs- °C 13 bzw. 20 20 20
temperatur θah,C

Rohrlänge,
falls die 2 × LL + 0,025 ×
Schächte in Li m 0,55 × LL × LW × Nlev
0,016 25 × LL × LW2 LL × LW × Hlev × Nlev
Außenwänden
verlaufen
Rohrlänge,
falls die
Schächte im 2 × LL + 0,025 ×
Li m 0,55 × LL × LW × Nlev
Gebäude- 0,032 5 × LL × LW + 6 LL × LW × Hlev × Nlev
inneren
verlaufen

Tabelle B.2 — Einrohrsystem

Werte Er- Ein- Teil V Teil S Teil A


geb heit
-nis (vom Erzeuger zu den (senkrechte Schächte) (Verbindungsrohre)
Schächten)
Rohrlänge, falls 2 × LL + 0,025 × LL × LW × 0,1 × LL × LW × Nlev
die Schächte im 0,032 5 × LL × LW + 6 Hlev × Nlev + 2 ×
L m
Gebäudeinneren (LL + LW) × Nlev
verlaufen

Die größte Länge vom Erzeuger zum am weitesten entfernten Wärmeübergabesystem, Lmax, ist gegeben mit:

𝐿W
𝐿max = 2 × �𝐿L + + 𝑁lev × 𝐻lev + 𝑙c � [m] (B.1)
2

Dabei ist
lc 10 m für Zweirohrverteilungssysteme, in m;
𝐿L + 𝐿W für Einrohrverteilungssysteme.

33
DIN EN 15316-3:2017-09
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B.2.2.4 Randbedingungen

Die Korrelationen (Tabelle B.1, Tabelle B.2 und Gleichung (B.1)) gelten für den Fall, dass das Gebäude von
rechteckiger Form ist.

Bei den folgenden Formen werden die Länge und die Breite nach den in Bild B.2 angegebenen Schemata
gemessen.

Legende
1 LW
2 LL

Bild B.2 — Anwendung der Korrelationen aus Tabelle B.2, Tabelle B.2 und Gleichung (B.1) auf die
einzelnen Gebäudeformen

Auf andere Formen lassen sich diese Korrelationen nicht anwenden, was dazu führt, dass die Länge der
Rohre speziell ermittelt werden muss.

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B.2.3 Netzwerk für Anlagen zur Trinkwassererwärmung

B.2.3.1 Abschnitte

Dieser Netzwerktyp, der in Bild B.3 dargestellt ist, wird in die folgenden Abschnitte unterteilt:

— A Anschluss von Auslässen an senkrechte Schächte;

— S senkrechte Schächte;

— V Basisverteiler/-sammler.

Legende
1 Abschnitt A
2 Abschnitt S
3 Abschnitt V
A LL
B LW
C Hfl

Bild B.3 — Typisches Leitungsnetz für Anlagen zur Trinkwassererwärmung

B.2.3.2 Eingabedaten für die Korrelation

Eingabedaten für die Korrelation (siehe Bild B.3):

LL Länge des Gebäudes, in m;

LW Breite des Gebäudes, in m;

Hfl Geschosshöhe, in m;

Nlev Anzahl der Geschosse (Etagen).

35
DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

B.2.3.3 Korrelationen

Für den Fall eines Gebäudeblocks ist die Länge der Rohre für jeden Abschnitt in der nachstehenden
Korrelationstabelle angegeben. In dieser Tabelle sind auch die Korrelationen für die Umgebungstempera-
turen in jedem Abschnitt enthalten.

Tabelle B.3 — Pauschalfaktoren für die Berechnung der Wärmeverluste aus Zirkulationskreisen und
Verteilungsrohren für warmes Trinkwasser

Parameter Sym- Ein- Abschnitt LV Abschnitt LS Abschnitt LA


bol heit
Umgebungs-
temperatur θah,W °C 22 °C
außerhalb der
Heizperiode
13 °C in unbeheizten
Umgebungs- θah,W °C Räumen und 20 °C in 20 °C in beheizten Räumen
temperatur
beheizten Räumen
Länge des 2 × LL + 0,075 ×
Zirkulations- L m LL × LW × Nlev × Hfl —
0,012 5 × LL × LW
kreises
Länge des LL + 0,038 ×
Hauptverteilungs- L m LL × Lw × Nlev × Hfl —
0,062 5 × LL × LW
rohrs
Länge des
einzelnen
Zweigrohrs,
ausschließlich für
die Übertragung in L m — — 0,05 × LL × LW × Nlev
angrenzende
Räume mit
gemeinsamer
Installationswand
Länge des
einzelnen 0,075 ×
L m — — LL × LW × Nlev
Zweigrohrs für alle
anderen Fälle

Die größte Länge vom Warmwasserbereiter oder Warmwasserspeicher zum am weitesten entfernten
Zapfhahn, Lmax, ist gegeben mit:

𝐿max = 2 × 𝐿L + 2.5 + 𝑁lev × 𝐻fl [m] (B.2)

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EN 15316-3:2017 (D)

B.2.3.4 Randbedingungen

Die Korrelationen (Tabelle B.3 und Gleichung (B.2)) gelten für den Fall, dass das Gebäude von rechteckiger
Form ist.

Bei den folgenden Formen werden die Länge und die Breite nach den in Bild B.2 angegebenen Schemata
gemessen.

Auf andere Formen lassen sich diese Korrelationen nicht anwenden, was dazu führt, dass die Länge der
Rohre speziell ermittelt werden muss.

B.3 Eingabekorrelationen für den linearen Wärmedurchgangswert in Zonen


(Gebäude)
B.3.1 Einleitung

Die Verluste von Verteilungsteilsystemen werden durch Summierung der Verluste aller homogenen
Abschnitte nach den betreffenden Gleichungen berechnet. Dieser Anhang unterscheidet:

— typische Werte des linearen Wärmedurchgangswertes von Rohren in jedem Abschnitt.

B.3.2 Netzwerk für Anlagen zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung

B.3.2.1 Abschnitte

Dieser Netzwerktyp, der in Bild B.1 und Bild B.3 dargestellt ist, wird in die folgenden Abschnitte unterteilt:

— A Anschluss der Radiatoren an senkrechte Schächte;

— S senkrechte Schächte;

— V Basisverteiler/-sammler.

B.3.2.2 Eingabedaten für die Korrelation

Es sind keine speziellen Eingabedaten erforderlich.

B.3.2.3 Korrelationen

Für jeden Abschnitt des Netzwerks sind in Tabelle B.4 Pauschalfaktoren für den linearen Wärmedurchgangs-
wert der Rohre in Abhängigkeit vom Alter oder der Klasse des Gebäudes angegeben.

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Tabelle B.4 — Typische Werte des linearen Wärmedurchgangswertes von Rohren für neue und
bestehende Gebäude

Ψ
[W/m∙K]
Alter/Klasse des Gebäudes Abschnitt LV Abschnitt LS Abschnitt LA

ab 1995 – unter der Annahme, dass die


Dicke der Dämmung annähernd gleich 0,2 0,3 0,3
dem Außendurchmesser des Rohrs ist
1980 bis 1995 – unter der Annahme, dass
die Dicke der Dämmung annähernd gleich
0,3 0,4 0,4
der Hälfte des Außendurchmessers des
Rohrs ist
bis 1980 0,4 0,4 0,4

ungedämmte freiliegende Rohre


A ≤ 200 m2 1,0 1,0 1,0
200 m2 < A ≤ 500 m2 2,0 2,0 2,0
A > 500 m2 3,0 3,0 3,0

ungedämmte Rohre, in Außenwänden


gesamt/nutzbara
installiert
Außenwand ungedämmt 1,35/0,80
Außenwand mit Außendämmung 1,00/0,90
Außenwand ohne Dämmung, jedoch mit
einem niedrigen Wärmedurchgangswert 0,75/0,55
(U = 0,4 W/m2∙K)
a (Gesamt = Gesamtwärmeverlust des Rohres, nutzbar = rückgewinnbare Wärmeverluste).

Bei der Berechnung des linearen Wärmedurchgangswerts wird meistens der Gesamtwärmedurchgangs-
koeffizient der Außenfläche (Konvektion und Strahlung), ha = 8 [W/(m2∙K)], verwendet.

B.4 Eingabekorrelationen für Konstanten für Verteilungspumpen


B.4.1 Einleitung

Die Hilfsenergie von Verteilungspumpen hängt vom Energieaufwandsfaktor von Verteilungspumpen εX,dis
ab. Der Einfluss des Regelungssystems wird durch Konstanten beschrieben, die auf der Effizienzkennlinie
der einzelnen Pumpen basieren.

B.4.2 Konstanten für die Berechnung des Energieaufwandsfaktors von Verteilungspumpen

Die Konstanten sind in den nachstehenden Tabellen dem Bezeichner HEAT_DISTR_CTRL_PMP entsprechend
angegeben.

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

Tabelle B.5 — Konstanten CP1 und CP2 für zur Raumheizung dienende Verteilungspumpen

Pumpenregelung CP1 CP2


HEAT_DISTR_CTRL_PMP
0 = ungeregelt 0,25 0,75
3 = 𝛥𝑝const 0,75 0,25
4 = 𝛥𝑝variable 0,90 0,10

Tabelle B.6 — Konstanten CP1 und CP2 für zur Raumkühlung dienende Verteilungspumpen

Pumpenregelung CP1 CP2


HEAT_DISTR_CTRL_PMP
0 = ungeregelt 0,25 0,75
3 = geregelt 0,85 0,15

Tabelle B.7 — Konstanten CP1 und CP2 für zur Verteilung von erwärmtem Trinkwasser dienende
Umwälzpumpen

Pumpenregelung CP1 CP2


HEAT_DISTR_CTRL_PMP
0 = ungeregelt 0,25 0,94
3 = geregelt 0,50 0,63

B.5 Eingabekorrelationen für zusätzliche Widerstände und Widerstands-


verhältnisse
B.5.1 Einleitung

Die Berechnung der Hilfsenergie von Verteilungspumpen hängt von der Druckdifferenz über das betreffende
Rohrsystem, 𝛥𝑝HCW,des, ab. Die zusätzlichen Widerstände können sich nach einem vereinfachten Verfahren
unter Berücksichtigung eines Widerstandsverhältnisses oder durch Addieren zusätzlicher typischer Wider-
stände berechnen lassen.

B.5.2 Netzwerk für Anlagen zur Raumheizung, Raumkühlung und Trinkwassererwärmung

B.5.2.1 Korrelationen für Druckverlust je Längeneinheit

Tabelle B.8 — Druckverlust je Längeneinheit

R
Druckverlust je Längeneinheit
[kPa/m]
Standardnetzwerke in Gebäuden 0,10
Netzwerke in Gebäuden mit Pressfassungen 0,15
Fernwärme-/Fernkältenetzwerke zwischen Gebäuden 0,20

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DIN EN 15316-3:2017-09
EN 15316-3:2017 (D)

B.5.2.2 Korrelationen für das Widerstandsverhältnis

Um alle Widerstände der Komponenten innerhalb eines Netzwerkes (d. h. Ventile, Flansch, Formstücke) zu
berücksichtigen, kann der Faktor fcomp in Abhängigkeit von der Netzwerkauslegung festgelegt werden.
Als übliche Annahme gilt:

𝑓comp = 0,3 bei gewöhnlichen Netzwerken;

𝑓comp = 0,4 bei Netzwerken mit vielen Richtungswechseln.

B.5.2.3 Eingabekorrelationen für zusätzliche Widerstände

Um die Widerstände von Komponenten am Eintritt und am Austritt des Leitungsnetzes (d. h. von Heiz-
körpern, Erzeugern) zu berücksichtigen, können den nachstehenden Tabellen Werte für 𝛥𝑝add entnommen
werden:

Tabelle B.9 — Zusätzliche Widerstände

𝛥𝑝add
Art des Widerstandes
[kPa]
Art des Heizkörpers
Radiator 2
Fußbodenheizung 4,5
Wärmezähler 10,0
Art des Wärmeerzeugers
Erzeuger mit einem Wassergehalt > 0,15 l/kW 1
𝛷H,out,max < 35 𝑘𝑘 2
20 × �𝑉̇des �
Erzeuger mit einem Wassergehalt ≤ 0,15 l/kW
𝛷H,out,max ≥ 35 𝑘𝑘 80

B.5.2.4 Korrekturfaktor für Korrelationen des Verteilungssystems

Die größten Auswirkungen eines Korrelationsfaktors hat der hydraulische Abgleich. In Sonderfällen kann
der hydraulische Abgleich jedoch mit einem besonderen Faktor multipliziert werden.

𝑓HCW,corr = 𝑓HB × 𝑓special

Tabelle B.10 — Faktor für hydraulischen Abgleich

Faktor für den hydraulischen Abgleich des Netzwerks faux,rbl

abgeglichen 1,00
nicht abgeglichen 1,15
fspecial = 1

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EN 15316-3:2017 (D)

B.6 Eingabekorrelationsfaktor für rückgewinnbare Hilfsenergie


Tabelle B.11 — Faktor für rückgewinnbare Hilfsenergie

Faktor für rückgewinnbare Hilfsenergie faux,rbl

Pumpe mit Dämmung 0,10


Pumpe ohne Dämmung 0,25

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EN 15316-3:2017 (D)

Anhang C
(informativ)

Eingabedaten – Energieeffizienzindex von realen Wasserpumpen

C.1 Daten zur Produktbeschreibung


Der Energieeffizienzindex EEI ist durch reale Pumpen gegeben, die der Verordnung (EU) Nr. 622/2012
entsprechen.

C.2 Technische Daten zum Produkt


Nach der Verordnung (EU) Nr. 622/2012 ist ein Normwert für Verteilungspumpen in Heizungskreisläufen:

EEI = 0,23

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EN 15316-3:2017 (D)

Literaturhinweise

[1] CEN/TR 15316-6-3:2017, Energetische Bewertung von Gebäuden — Verfahren zur Berechnung der
Energieanforderungen und Nutzungsgrade der Anlagen — Teil 6-3: Erläuterung und Begründung von
EN 15316-3, Modul M3-6, M4-6, M8-6

[2] CEN/TS 16628, Energieeffizienz von Gebäuden — Grundlagen für das EPB-Normenpaket

[3] CEN/TS 16629, Energieeffizienz von Gebäuden — Detaillierte technische Regeln für das EPB-Normen-
paket

[4] EN 15316-1:2017, Energetische Bewertung von Gebäuden — Verfahren zur Berechnung der
Energieanforderungen und Nutzungsgrade der Anlagen — Teil 1: Allgemeines und Darstellung der
Energieeffizienz, Modul M3-1, M3-4, M3-9, M8-1, M8-4

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