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Landtagsklub

Süd-Tirol, den 18. Februar 2022

Schriftliche Anfrage:

Endometriose

Endometriose ist eine meist schmerzhafte, gutartige Wucherung innerhalb und außerhalb des
Genitalbereiches, von der viele Frauen betroffen sind. Es wird geschätzt, dass etwa 10% der Frauen
im gebärfähigen Alter unter einer Endometriose leiden. Die Symptome, Folgen und
Beeinträchtigungen sind sehr vielfältig und individuell. Die Krankheit selbst oder die Spätfolgen
bringen für die betroffenen Frauen körperliche Belastungen und Einschränkungen mit sich und
können die Lebensqualität oder Arbeitsfähigkeit sogar auf Dauer einschränken. In Deutschland wird
eine diagnostizierte Endometriose in unterschiedliche Grade der Behinderung (bis hin zum Grad
„Schwerbehinderung“) eingestuft. Aufgrund der Krankheit „beeinträchtigte“ oder gar
„arbeitsunfähige“ Frauen erhalten neben der medizinischen Unterstützung, auch finanzielle
Unterstützung. In Süd-Tirol ist die Krankheit „Endometriose“ zwar medizinisch anerkannt, doch gibt
es keine gesetzlichen Voraussetzungen, dass stark beeinträchtigte oder gar arbeitsunfähige Frauen
finanzielle Unterstützungen erhalten.

Deshalb stellt die Süd-Tiroler Freiheit folgende Fragen:

1. Wie viele Fälle von Endometriose gibt es in Süd-Tirol? Bitte um Mitteilung der Entwicklung
in den letzten zehn Jahren.

2. Welche medizinischen und therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Ärzte, Physio-


oder Ergotherapie, Ernährungsberatung, Psychologische Betreuung, …) von Endometriose
gibt es in Süd-Tirol?

3. Welche Anlaufstellen (Verband oder Vereinigung, Anwälte,…) stehen den Endometriose-


Betroffenen in Süd-Tirol zur Verfügung? Bitte um Auflistung nach Sprachzugehörigkeit.

4. Werden die diagnostizierten „Endometriosen“ in Süd-Tirol nach Schweregrade eingeteilt?


Wenn ja, bitte um nähere Erläuterung der Klassifikationskriterien, sowie der Anzahl der
Betroffenen nach Einteilung der Schweregrade. Wenn nein, warum nicht?

Süd-Tiroler Freiheit - Landtagsklub | Südtiroler Straße 13 | 39100 Bozen


Telefon +39 0471 946170 | landtag@suedtiroler-freiheit.com
5. Wie viele Frauen in Süd-Tirol können aufgrund der Krankheit „überhaupt nicht“ oder nur
„eingeschränkt“ einer Arbeit nachgehen?

6. Welche Möglichkeiten stehen diesen Betroffenen derzeit zur Verfügung, um dennoch


finanzielle Einkünfte von öffentlicher Hand zu erhalten?

7. Verfügt Süd-Tirol über die Kompetenz, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen,


damit diagnostizierte Endometriose-Fälle als „Behinderung“ anerkannt werden können, um
den betroffenen Frauen in Süd-Tirol – ähnlich dem Modell in Deutschland – finanzielle
Unterstützungen (Zivilinvalidität) zukommen zu lassen?

8. Wenn ja, über welche Art von Gesetz kann dies geregelt werden (Landesgesetz, Beschluss
der Landesregierung, …)?

9. Wenn ja, bis wann kann man mit der Einführung der dementsprechenden gesetzlichen
Voraussetzungen rechnen?

L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle L.-Abg. Sven Knoll

Süd-Tiroler Freiheit - Landtagsklub | Südtiroler Straße 13 | 39100 Bozen


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