leicht gemacht
V.3.0
Schema EKG-Auswertung
1. Herzfrequenz
2. Herzrhythmus
3. Lagetyp
4. P-Welle
5. Q-Welle
6. Messung & Morphologie (PQ-, QRS- und QT-Dauer, ST-)
7. T-Welle
1-Das normale EKG :
Folgende Merkmale sind entscheidend für ein normales EKG mit Sinusrhythmus:
AV-Block 2. Grades
auf jede Herzaktion folgt ein länger werdendes PQ-Intervall bis hin zum
kompletten Ausfall der Überleitung. Dabei unterscheidet man zwei Typen:
Mobitz Typ I (Wenckebach-Block):
PQ-Intervall nimmt bei jedem Herzschlag zu bis hin zum Ausfall der
Überleitung
AV-Block 3. Grades
-Bei einem LAHB ist der anteriore Faszikel des linken Tawara-Schenkels
blockiert. Es kommt zwar zu keiner messbaren Leitungsverzögerung (die QRS-
Komplexe bleiben schmal), doch ändert sich der Lagetyp deutlich.
Klinisch relevant wird ein LAHB besonders dann, wenn er neu auftritt. In diesem
Fall kann er ein Hinweis auf eine koronare Herzerkrankung oder
eine Kardiomyopathie sein.
b-
Sinusknoten-Reentrytachykardien,
Inadäquate Sinustachykardie,
fokalen atrialen Tachykardien,
atrialen Makro-Reentrytachykardien,
junktionalen ektopen Tachykardien,
AV-Knoten-Reentrytachykardien und
AV-Reentrytachykardien bei akzessorischer Leitungsbahn
E KG - B e fu n d
Kein Sinusrhythmus, Herzfrequenz: 165/min, QRS-Breite: 70 ms, QT-Zeit: 240
ms, keine spezifischen Erregungsrückbildungsstörungen. Artefakt in
Ableitung I.
EKG-Diagnose: regelmäßige supraventrikuläre Tachykardie
8- ventrikuläre Tachykardie :
9- VES :
Therapie
Bei Gesunden ist keine Therapie erforderlich. Nur ausnahmsweise kann bei starker
subjektiver Befindlichkeitsstörung eine Therapie mit Betablockern oder
einem Sedativum erfolgen, sofern hierfür keine Kontraindikationen bestehen.
Bei ventrikulären Extrasystolen auf Grundlage einer Herzerkrankung ist eine
Optimierung der Therapie der Grunderkrankung anzustreben.
Klassische Antiarrhythmika sind kontraindiziert, da sie die Gesamtprognose
verschlechtern (CAST-Studie). Als medikamentöse Therapie ist bei fehlenden
Kontraindikationen die dauerhafte Gabe eines Betablockers
ohne ISA (z.B. Bisoprolol, Metoprolol) sinnvoll. Diese verringern das Risiko einer
Kammertachykardie bei ventrikulären Extrasystolen.
Ist es bereits (mehrfach) zu Kammertachykardie oder Kammerflimmern
gekommen, sind nichtmedikamentöse Behandlungsverfahren die Therapie der
Wahl. Mögliche Optionen sind ein implantierbarer Defibrillator,
die Katheterablation arrhythmogener Herde oder spezielle chirurgische Verfahren
zur Behandlung von Arrhythmien.
10-Kalium :
a-Hyperkaliämie
E KG - B e fu n d
Sinusrhythmus, Linkslagetyp, Herzfrequenz: 83/min, PQ-Zeit: 200 ms, QRS: 90
ms, QT-Zeit: 380 ms (120 %), spitz überhöhtes T vorwiegend in V 2 –V 4
H o h e T- We l l e n
Spitze, hohe T-Wellen sind typische EKG-Veränderungen bei einer
Hyperkaliämie. Differenzialdiagnostisch muss man bei einer hohen T-Welle
natürlich
auch an die Akutphase eines Myokardinfarkts denken („Erstickungs-T“ ) .
Dafür gibt es bei diesem Patienten aber keine klinischen Hinweise. Weitere
Ursachen sind: Volumenüberlastung, Vagotonie, CO-Vergiftung.
b-Hypokaliämie :
E KG – Befund
Sinusrhythmus, Herzfrequenz: 90/min, Indifferenzlagetyp, AV-Block 1. Grades ,
flache bzw. fehlende T-Wellen mit deutlichen U-Wellen (gut sichtbar
in V3 ). Die P-Wellen hängen am Ende der U-Wellen. Artefakt in den
Extremitätenableitungen.
Verdachtsdiagnose Hypokaliämie
Flache T-Wellen und das Phänomen der U-Wellen sind Zeichen einer
Hypokaliämie. Bei abfallenden Kaliumkonzentrationen kommt es zuerst zu einer
flachen T-Welle, dann zu einer überhöhten U-Welle und bei sehr niedrigen
Kaliumkonzentrationen zu einer T-U-Verschmelzungswelle. Nicht selten liegt
das EKG vor den Laborergebnissen auf dem Tisch – daher ist es von Nutzen,
entscheidende Hinweise auf eine Elektrolytstörung im EKG erkennen zu
können.
11- Digoxin-Behandlung &-Intoxikation :
Vorhofflimmern, Steillagetyp, Herzfrequenz: 78/min, QRS-Breite: 100 ms, QT-
Zeit: 340 ms, muldenförmige ST-Strecken-Senkungen in II, III, aVF
und V3 –V 6 , eine ventrikuläre Extrasystole.
EKG-Diagnose: ST-Strecken-Senkungen als Digitalis-effekt.
Differenzialdiagnose der ST- Strecke - Senkung und Verdachtdiagnose :
- Der elektrische Lagetyp des Herzens beschreibt die Richtung, in die der
Hauptvektor der Kammererregung verläuft. In der Regel verläuft er von rechts
oben nach links unten.
1) Linkslagetyp (-30° bis +30°): häufigster Lagetyp älterer Menschen.
3) Indifferenz- (+30 bis +60°) und Steillagetyp (+60 bis +90°): häufigster
Lagetyp junger Menschen.
4) Rechtslagetyp (+90° bis +120°): bei kleinen Kindern normal, bei älteren
Menschen Hinweis auf eine mögliche Rechtsherzbelastung. So führen z. B.
eine Lungenembolie und eine COPD zur akuten oder chronischen Druckbelastung
des rechten Herzens, die sich im EKG als Rechtslagetyp niederschlagen
kann.
5) Überdrehter Rechtslagetyp (> + 120°): Dieser Lagetyp ist sehr selten und
immer pathologisch. Er ist das Resultat eines linksposterioren Hemiblocks
(LPHB). Meist ist er jedoch das banale EKG-Bild einer Elektrodenvertauschung
. Deshalb sollte bei der überraschenden Diagnose eines LPHB bzw. eines
überdrehten Rechtslagetyps immer ein Kontroll-EKG erfolgen.