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Müsli-Fans kennen den Effekt: Bei einer Müsli-Nuss-Mischung liegen die großen
Paranüsse immer ganz oben. Forschende der Uni Manchester haben sich das
Phänomen mithilfe einer professionellen Schüttel-Methode genauer angesehen und
vermuten nun, dass die Erkenntnisse über den Paranuss-Effekt auch in anderen
Bereichen wie der Medizin hilfreich sein könnten.
Der Paranuss-Effekt ist schon seit längerem bekannt: In einer Mischung aus kleinen
und großen Teilchen landen unter bestimmten Voraussetzungen die großen Teile
immer oben und das, obwohl sie die schwereren Teile sind. Untersucht wurde der
Effekt bisher aber eher theoretisch. Forschende der Universität Manchester haben
sich nun das bekannteste Alltagsbeispiel herausgesucht und einfach mal eine
Paranuss-Erdnuss-Mischung geschüttelt.
Während sie das taten, rutschten die kleineren Erdnüsse in den freigewordenen
Platz und drückten so die Paranüsse zusätzlich nach oben. Oben angekommen
legten sich die Paranüsse wieder seitlich, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Tina Howard.
"Während die Paranüsse sich nach und nach in die Senkrechte
bewegen, rutschen die kleineren Erdnüsse in den freiwerdenden Platz
nach und drücken dadurch die Paranüsse nach oben."
Tina Howard, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Der Paranuss-Effekt funktioniert aber nur, wenn sich die Paranüsse drehen. Das
wiederum funktioniert nur, wenn die Paranüsse am Anfang nicht ganz unten in der
Packung liegen, weil sie sonst von den anderen Nüssen nicht angestupst werden
können.
Die Forschenden sagen, diese Erkenntnis spiele für Vieles eine Rolle. Zum Beispiel
auch dafür, wie Baustoffe am besten zusammengemischt
werden, oder wie Wirkstoffe in Tabletten gleichmäßig verteilt werden können.
Beispielsweise könnte die Herstellung von Medikamenten, die aus unterschiedlichen
Komponenten bestehen, präzisiert werden. Auch im Bergbau, wo es darauf
ankommt, dass sich bestimmte Materialien eben nicht vermischen, kann der
Paranuss-Effekt eine Hilfestellung bieten.
"Da gibt es viele Mischungen, wo dieser Effekt eine Rolle spielt. Bei
Medikamenten wäre das zum Beispiel so, wenn du im großen Stil
Tabletten produzierst und dafür verschiedene Komponenten mischst."
Tina Howard, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Die Forschenden wollen deshalb in einem zweiten Schritt herausfinden, ob und wie
sich der Prozess der Vermischung beeinflussen lassen kann.