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Peter Nawrotzki
Timur Uzunoglu
Der vorliegende Aufsatz gibt einen Abriß über den aktuellen 1955 erschien die erste Ausgabe der DIN 4024 [I], [2]
Stand der Technik bei der Auslegung und Berechnung von Turbi- mit Hinweisen für eine einheitliche statische und dynami-
nenfundamenten aus Stahlbeton aus der Sicht des Bauinge- sche Berechnung von Turbinenfundamenten. Der Fach-
nieurs. Dabei werden mögliche Fundamenttypen sowie auftreten- welt wurde bewußt, da13 die Berechnung der Eigenfre-
de Lasten und die a n Turbinenfundamente gestellten Anforderun- quenzen erster Ordnung allein nicht ausreicht, um das dy-
gen ausführlich diskutiert. Aktuelle Berechnungsmethoden zur namische Verhalten von Turbinenfundamenten im Be-
Ermittlung der Eigenfrequenzen und Schwingamplituden sowie trieb zu charakterisieren. Bei Tischfundamenten wurde
die Behandlung von Sonderfällen in Erdbebengebieten werden daher zur angenäherten Bestimmung von Eigenfrequen-
erläutert. Baupraktische Aspekte und Kenndaten von ausgeführ- zen höherer Ordnung die Tischplatte als elastisch gelager-
ten Gas- und Dampfturbinenfundamenten runden den Beitrag ab. ter Balken angenommen und als freier Stab berechnet, wo-
bei die ~teifiikeitder Unterstützung vollständig vernach-
Structural and Dynamic Analysis of Turbine Foundations
lässigt wurde. Später berechnete man die Tischplatte als
in Reinforced Concrete
This paper presents the state of art of layout and analysis of tur-
federnd gelagerten, mit Punktmassen belegten Stab, aller-
bine foundations in reinforced concrete from the civil engineer-
dings mit dem Hinweis [3], daß für die Berechnung eines
ing point of view. Possible foundation types, loads to be taken in- 6-Massen-Systems bei Verwendung der damals üblichen
to account, and requirements to be met are discussed in detail. Handrechenmaschinen bereits zwei Wochen benötigt
Current analysis methods for the determination of eigenvalues wurden.
and dynamic amplitudes as well as the treatment of special cas- Mit der Entwicklung der elektronischen Rechenma-
es in earthquake zones are described. Constructional aspects schinen wurden natürlich auch die Berechnungsmodelle
and characteristic data of realized gas and steam turbine founda- und -methoden für Turbinenfundamente weiter verbes-
tions complete the Paper. sert. Der heutige Stand wird nachfolgend bezüglich der
Auslegung, Berechnung und Ausführung von Turbinen-
fundamenten aus der Sicht eines Bauingenieurs beschrie-
1 Einleitung ben. Zusätzlich werden Sonderlösungen für Erdbebenge-
biete diskutiert.
Bis zum Ende der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts be-
schränkte sich die Berechnung von Turbinenfundamen- 2 Allgemeines über Turbinen und deren Fundamente
ten auf statische Ansätze, wobei nur die ständigen Lasten
sowie ein willkürlich gewählter Erschütterungszuschlag In diesem Artikel werden Gas- und Dampfturbinen be-
als ausschließlich vertikal wirkende statische Ersatzlast in handelt, die jeweils in Verbindung mit einem angeschlos-
Höhe des drei- bis fünffachen Maschinengewichtes senen Generator zur Stromerzeugung dienen. Bei den
berücksichtigt wurde. Schadensfälle bedingten eine Wei- Fundamenten wird zwischen Block- und Tischfundamen-
terentwicklung der wissenschaftlichen und theoretischen ten unterschieden. Bei Gasturbinen wird zwischen der
Grundlagen auf Basis von Versuchsergebnissen. Trotz- schweren Bauart (heavy frame) und der leichten Bauart
dem war eine dynamische Berechnung räumlicher Syste- (aircraft derivatives) unterschieden, die unterschiedliche
me auch in den folgenden Jahren noch lange nicht mög- Anforderungen an die Fundamente stellen. Üblicherweise
lich. Zunächst beschränkte man sich daher auf die Be- werden beide Q p e n auf Blocltfundamente gestellt. Bei
rechnung von Eigenfrequenzen niedriger Ordnung für Dampfturbinen ergeben sich unterschiedliche Berech-
ebene Rahmen, zum Beispiel für entkoppelt angesehene nungsansätze aus der Anordnung der Kondensatoren im
Querrahmen. Die dynamische Beanspruchung wurde als Niederdruckbereich. In einer Variante sind sie unten an
statische Ersatzltraft mit dem 3fachen Wert des Rotorge- die Niederdruckturbine angehängt. Dabei wird der größe-
wichts angesetzt und zusätzlich mit dem Faktor 2 als „Er- re Teil des Eigengewichtes durch eine Abfederung des
müdungsbeiwert" vervielfacht. Später wurden die Un- ICondensators unterstützt, die zusätzlich die Wärmedeh-
wuchtkräfte einheitlich mit dem 20fachen Wert des Ro- nungen aufnehmen soll. Damit geht lediglich ein Teil des
torgewichts angesetzt. Erste Schwingungsmessungen an Kondensatorgewichts zusammen mit der Reaktion derAb-
ausgeführten Turbinenfundamenten deuteten darauf hin, federung aus Wärmedehnung in die Fundamentberech-
daß diese Annahme sinnvoll war. nung ein. Bei einer anderen Anordnungsart ist der I<on-
886 O 2005 Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin . Beton- und Stahlbetonbau 100 (2005). Heft 10
G HüffmannIP Nawrotzkfl Uzunoglu Statische und dynamsche Berechnung von Turbnenfundamenten aus Stahlbeton I
densator fest auf der Sohlplatte aufgestellt und durch ei-
nen Icompensator mit der Niederdrucltturbine verbunden.
Hier entfallen Eigengewicht und Wärmedehnung voll-
ständig, dafür ist der Valtuumzug in die Fundamentbe-
rechnung einzubeziehen. In beiden Fällen ist wegen der
Anordnung des ICondensators unter der Niederdrucktur-
-
3C
rn
schinenträger, eine Platte bzw. ein horizontaler Rahmen,
-
hoch aufgeständert und die Stützen in eine Sohlplatte ein-
gebunden sind. In Einzelfällen ist der ICondensator axial
-
neben der Turbine angeordnet. Dann genügt, wie bei den
Gasturbinen, ein Blocltfundament. Auch bei der Lageran-
ordnung von Dampfturbinen gibt es Unterschiede, die in
der Berechnung zu berücltsichtigen sind. Es gibt beispiels- Bild 1. Lagerungsarten eines Blockfundaments [20]
weise Anlagen, bei denen jede Turbine zwei eigene Lager Fig. 1. Bedding tYPes of a bleck foundatzon [201
besitzt, was bei insgesamt zwei Lagern pro Querriegel zu
einer größeren Verformungsanfälliglteit führt als bei ande-
ren Turbinen mit nur einem gemeinsamen Lager auf je-
dem Querbalken. In einer weiteren, aber eher seltenen Al-
ternative werden eine Gas- und eine Dampfturbine mit ei-
nem gemeinsamen Generator gekoppelt. Auch in diesem
Fall wird die Gesamtanlage auf ein Tischfundament ge-
stellt, welches allerdings eine etwas ungewöhnliche Form
hat.
Bild 2. Lagerungsarten eines Tischfundarnents [20]
Turbinenfundamente werden in Block- und Fig. 2. Bedding types of a table foundation [20]
Tischfundamente unterschieden.
de der horizontalen und vertikalen Lasten in der Kern-
Sowohl Blockt- als auch Tischfundamente ltönnen fläche des Fundamentgrundrisses liegen. Die Exzentrizität
entweder flach gegründet oder, falls die tragfähigen Bo- des Schwerpunkts des Maschinen-Fundamentsystems im
denschichten tiefer liegen, von Pfählen unterstützt wer- Grundriß sollte nicht mehr als 5010 der Grundrißabmes-
den. Bei diesen Lagerungsarten ist das Fundament durch sungen des Fundamentes betragen [4].
eine mit elastischem Material verfüllte Fuge von den rest- Obwohl in vielen Fällen die Turbinen ähnlich oder
lichen Fundierungen zu trennen, um eine direkte Schwin- gleich sind, verhindern Standorteinflüsse, wie zum Bei-
gungsübertragung zu vermeiden. Im Falle einer schwin- spiel unterschiedliche Bodenverhältnisse oder zu berüclt-
gungsisolierten Aufstellung (zum Beispiel auf elastischen sichtigende Erdbebeneinwirltungen, eine Standardisie-
Matten oder Federelementen) ltann das Blocltfundament rung der Fundamente. Dazu ltommen unterschiedliche In-
direkt auf dem Hallenboden aufgestellt werden (Bild 1). teressen des Investors oder des Betreibers, der Maschinen-
Beim Tischfundament sind in diesem Fall die Federele- hersteller sowie der Genehmigungsbehörden, die zu
mente unterhalb des Maschinenträgers angeordnet, somit verschiedenen Anforderungen führen ltönnen. Dadurch
reduziert sich das eigentliche Maschinenfundament auf wird jedes Turbinenfundament zum Unikat, das von
die abgefederte Tischplatte, während die Unterltonstrultti- Grund auf geplant und berechnet werden muß.
on bei der Beurteilung der dynamischen Fundamenteigen-
schaften wegen der hohen Isolierwirltung der elastischen 3 Auftretende Lasten
Lagerung unberücltsichtigt bleiben ltann (Bild 2).
Bei Blocltfundamenten ltönnen die erforderlichen Bei der Fundamentberechnung müssen folgende Lasten
Abmessungen mit einfachen Faustregeln vorab bestimmt aus dem bautechnischen Bereich (standortspezifische La-
werden. Im Prinzip muß ausreichend Fundamentmasse sten) berücksichtigt werden:
geschaffen werden, um die Schwingamplituden zu begren- - Eigenlasten
zen. Das Fundamentgewicht sollte im Fall von rotieren- - Verltehrslasten
den Maschinen mindestens das Dreifache des gesamten - Wind- und Schneelasten bei Freiluftaufstellungen
Größtwert zu wählen ist. Prinzipiell sollte die Resultieren- - Lasten im Betriebsfall und Lasten im Störfall
Die wesentlichen statischen Lasten im Betriebsfall sind: zum Beispiel Schaufelbruch, Verkrümmungen des Ro-
- Montagelasten, auch Lasten von Hilfsgeräten und He- tors, etc.). Vereinfacht dürfen die Störfallunwuchten
bezeugen durch den sechsfachen Wert der Unwuchtkräfte im Be-
- Gewichtsbelastung durch die Maschinen und deren triebsfall berücksichtigt werden.
Gehäuse - I<urzschluß im Generator, der seltene aber große anti-
- An- und Abtriebsmomente der Maschinen, die in der metrische Belastungen verursacht. Das Kurzschlußmo-
Regel als vertikales Icräftepaar abgebildet werden ment wirkt über das Gehäuse in Form eines vertikalen
- Kondensatorlasten bei Dampfturbinen, bestehend aus Kräftepaares auf den Maschinenträger ein. Vereinfa-
Gewichtsbelastung oder Vakuumzug, abhängig von der chend darf der Lastfall Kurzschluß durch eine statische
Aufstellungsart des Kondensators Ersatzlast berücksichtigt werden. Falls dieser Ansatz zu
- Reibungsbelastungen an den Auflagerflächen, als Folge einer sehr konservativen Auslegung des Fundamentes
von Wärmedehnungen der Maschinen und deren führt, ltann auch der vom Maschinenhersteller angege-
Gehäuse. Diese Lasten verursachen keine Netto-Bela- bene oder nach [I] angenommene Zeitverlauf der Erre-
stungen der Fundamente, können aber bei der Bemes- gung in eine dynamische Berechnung eingeführt wer-
sung von lokalen Bereichen eine Rolle spielen. den.
- Belastungen aus Rohrleitungen - Fehlsynchronisation im Generator, die auch erhebliche
- Temperatureinwirltungen aus Maschinen transiente Lasten verursacht. Diese werden aber in der
Regel durch den Lastfall Kurzschlußmoment als abge-
Die wesentlichen dynamischen Lasten im Betriebsfall deckt betrachtet.
sind:
- Unwuchtverursachte, umlauffrequente Lagerkräfte. Diese 4 Nachweise der Standsicherheit
werden in der Regel vom Maschinenlieferanten angege- 4.1 Ermittlung der statischen Ersatzlasten
ben. Falls das nicht der Fall ist, können sie abhängig von
der Wuchtgüte berechnet werden. Gemäß DIN 4024, Teil 1 können die dynamischen
Schnittgrößen vereinfacht über den Ansatz statischer Er-
Die Wuchtgüte Q ist das Produkt der maximal zulässigen satzlasten ermittelt werden. Die statische Ersatzlast F (in
Exzentrizität e (in mm) und der maximalen Winltelge- N) der Unwuchtltraft F(t) im Betriebsfall ergibt sich zu:
schwindiglteit im Betriebsfall des Rotors w (in rad/s). Sie
wird in der Regel vom Maschinenlieferanten mit Verweis F=-
1
F(t), jedoch F„ = 15 . F(t)
auf [5] angegeben (Bild 3). Bei Turbinen und Generatoren 1 - 1121
beträgt die Wuchtgüte im allgemeinen 2,5 mm/s. Die re-
sultierende Unwuchtkraft F(t) (in N) errechnet sich aus Dabei ist q das Frequenzverhältnis zwischen der Betriebs-
der rotierenden Masse m (in kg) und der Wuchtgüte Q (in frequenz f, und der nächstliegenden Fundamenteigenfre-
mm/s) wie folgt: quenz f,:
Bei der Festlegung der in den Berechnungen anzusetzen- Nach DIN 4024, Teil 1wird vorgeschrieben, daß die Un-
den Unwuchtkraft muß in der Regel die Unwuchtver- wuchtltraft F(t) für den Störfall zu ermitteln ist, um für
schlechterung im Dauerbetrieb berücksichtigt werden. den Betriebsfall auf der sicheren Seite zu liegen. Dabei
Das kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen. Entweder wird von einer Wuchtgüte von G2,5 ausgegangen und als
wird a priori die Wuchtgüte um eine Gütestufe ungünsti- 6facher Wert der nächsthöheren Wuchtgüte G6,3 eine
ger angesetzt oder der mit G1. (1) ermittelte Wert mit ei- Wuchtgüte Q = 38 mm/s angesetzt. Das Herausheben von
nem Vergrößerungsfalttor multipliziert, der in der Regel f,,,/50 ermöglicht die Ermittlung der Unwuchtltraft F(t) für
2 2 sein sollte. unterschiedliche Betriebsdrehzahlen:
Die wesentlichen dynamischen Lasten im Störfall
werden verursacht durch:
- Erhöhte unwuchtverursachte Lagerkräfte, bedingt
durch außergewöhnliche Unwuchtvergrößerungen (wie
Die statische Ersatzlast für den Lastfall Generatorkurz-
schluß ltann gemäß DIN 4024, Teil 1 vereinfacht als der
1,7fache Wert des Höchstwertes des I<urzschlußmoments
angesetzt werden.
- Normalbetrieb
- Störfallbetrieb
- ausreichende dynamische Steifigkeit des Fundamen- Üblicherweise ist die Forderung nach Resonanzfreiheit in
tes dem im Kapitel 5.1 genannten Frequenzbereich bei
großen Turbinen nicht einzuhalten. Dennoch ist es nicht
5.1 Beurteilung der Eigenfrequenzen immer notwendig, den vorliegenden Fundamententwurf
zu verwerfen. Die Eignung des Fundamentes kann an-
Die Beurteilung des Schwingungsverhaltens eines Funda- hand folgender Schwingungsgrößen beurteilt werden:
mentes ltann anhand der Lage seiner Eigenfrequenzen f, - Schwinggeschwindiglteit V, angegeben in mm/s
zu den Betriebsfrequenzen fm erfolgen. Dabei ist nach - Schwingamplitude s, angegeben in ym (0 bis Spitze-
DIN 4024 ein Abstand der Eigenfrequenzen des Systems Wert)
von I 10% zur Betriebsdrehzahl einzuhalten, um Reso-
nanzeinflüsse beim Betrieb der Anlage ausschließen zu Bei harmonischen, das heißt rein sinusförmigen Schwin-
können und Drehzahlschwanltungen, Streuung der Sy- gungen sowie bei Schwingungen, die aus mehreren
stemparameter und Berechnungsungenauigkeiten Rech- Schwingungsanteilen mit unterschiedlicher Frequenz zu-
nung zu tragen. sammengesetzt sind, ist der Effektivwert (quadratische
Mittelwert) veff(V„,,) die Meßgröße für die Schwingstär-
lte. Der Wert von veffkann mit Schwingmeßgeräten direkt
gemessen werden. Der Spitzenwert der Schwinggeschwin-
Die Betriebsdrehzahlen für Dampfturbinen liegen norma- diglteit V ergibt sich aus dem mit multiplizierten Effelt-
lerweise bei 50 oder 25 Hz, bei Gasturbinen sind höhere tivwert der Schwinggeschwindiglteit:
Drehzahlen in der Antriebseinheit möglich. Somit sollte
zum Beispiel bei einer 50 Hz-Maschine lieine Eigenfre-
quenz im Bereich von 45 und 55 Hz liegen. Wenn man zu-
sätzlich die Realität bei der Bauausführung betrachtet, Für harmonische Schwingungen gilt zwischen der
empfiehlt es sich, einen größeren Frequenzbereich zu un- Schwingamplitude s (ym) und der Schwinggeschwindig-
tersuchen. Eine Schwanlcung des Elastizitätsmoduls von lteit veff(mm/s) folgender Zusammenhang, wobei die Fre-
I 10 010 würde beispielsweise einen weiteren Fehler von Ca. quenz f in Hz einzusetzen ist:
I 3010 bei den Eigenfrequenzen verursachen. In der Be-
rechnungspraxis werden daher Frequenzbereiche von 40
bis zu 60 Hz untersucht. Neben den Eigenfrequenzen sind
die ihnen zugeordneten Eigenformen zu ermitteln. Bild 4
zeigt typische Eigenformen von Schwingungen im Be- Die Berechnung der Schwingamplituden im Betriebsfall,
reich der Betriebsdrehzahl einer Dampfturbine. der so genannten Betriebsamplituden, erfolgt anhand ei-
ner Berechnung erzwungener Schwingungen, bei der die Wenn die anzusetzenden Unwuchtkräfte aus den Er-
Unwuchtkräfte an den Lagerpunkten aufgebracht werden gebnissen der Wellendynamilt abgeleitet wurden, findet
(siehe Abschn. 3). In dynamischer Hinsicht gibt es stets ei- man häufig Unterschiede zwischen den horizontal und
ne Interaktion zwischen der Turbine, insbesondere deren vertikal wirkenden Anregungen. Dieser Ansatz entspricht
Rotor, und dem Fundament. Allerdings ist der Einfluß des nicht den Annahmen in den einschlägigen Normen, spie-
Fundamentes auf das Rotorsystem größer als umgekehrt, gelt aber die in der Praxis zu erwartenden Größen wider.
so daß in der Berechnung des Turbinenfundamentes diese Er hat seine Ursache in dem statisch wirkenden Druck in
I<opplung in der Regel vernachlässigt wird. Man be- den Wellenlagern und der somit unterschiedlichen Ausbil-
schränkt sich auf den Ansatz von „starren Rotoren", der dung des Schmierfilms in den Icontaktflächen von Welle
bei kleinen Anlagen und näherungsweise auch bei großen und Lager. Dieser Umstand kann zur rechnerischen Ab-
Maschinen als Abschätzung zulässig ist. Die Analyse des minderung der Horizontalanregung herangezogen wer-
Rotors als elastisches System ist dem Bauingenieur für die den.
Auslegung des Turbinenfundamentes meist nicht möglich
(vergleiche [6]). 5.3 Beurteilung der Betriebsamplituden
Bei Betrachtung der G1. (1) kommt unmittelbar die
Frage auf, wie sich die Unwuchtkraft mit der Frequenz im Die Grenzwerte der Betriebsamplituden sind in der Regel
zu betrachtenden Drehzahlbereich verändert. Bei Ansatz erregerfrequenzabhängig, wobei bei geringeren Umdre-
einer konstanten Wuchtgüte würde sich die Unwuchtltraft hungszahlen des Rotors höhere Werte am Fundament zu-
linear mit der Frequenz ändern. Wenn man jedoch davon gelassen werden. Falls diese Angaben vom Maschinenlie-
ausgeht, daß der Wuchtvorgang im Hinblick auf die Ausle- feranten nicht vorliegen, kann das Schwingungsverhalten
gungsdrehzahl erfolgt, ändert sich naturgemäß die Un- auch anhand der ISO 10816 [7], [8], [9] beurteilt werden.
wucht quadratisch mit der (Betriebs-)Frequenz. Anderer- Im Vergleich zur früher gültigen VDI 2056 werden hier
seits kann man auch ein über die Frequenz konstantes folgende Unterscheidungen getroffen:
Verhalten der Unwucht begründen, wenn man ohnehin ISO 10816-2 gilt für Dampfturbinen-Generatorsätze
von Ungenauigkeiten bei den eingesetzten Systemparame- mit einer Leistung über 50 MW
tern ausgeht. Die Unterschiede sind in Bild 5 dargestellt. ISO 10816-3 gilt unter anderem für Dampfturbinen mit
Sie zeigen bis zu 44010 Abweichung bei den anzusetzenden einer Leistung bis zu 50 MW und Gastur-
Kräften, wenn der betrachtete Frequenzbereich entspre- binen bis zu 3 MW
chend groß gewählt wird. Durch unterschiedlichen Ansatz ISO 10816-4 gilt unter anderem für Gasturbinen mit
der Unwuchtkräfte kann sich also eine große Abweichung einer Leistung über 3 MW
bei den Ergebnissen ergeben.
Bei Angabe der Unwuchtkräfte durch den Maschi- Zur Beurteilung des dynamischen Verhaltens
nenhersteller sollte man immer die Berechnungsgrundlage müssen die Schwingamplituden an den Lagerstellen
hinterfragen. Stellen die angegebenen Größen nämlich
berechnet werden.
die maximal zu erwartenden Unwuchtkräfte dar, ist mit
einem resultierenden Betriebsverhalten nahe der Alarm-
oder Abschaltgrenze zu rechnen. Solche Icraftansätze sind In Tabelle 1 sind zulässige Werte der Betriebsarnplituden
daher für die Berechnung der Betriebsamplituden nicht am Lagergehäuse bei einer Erregerfrequenz von 50 Hz für
geeignet. Bei ihrer Anwendung sollte die Systemdämp- die einzelnen Bewertungszonen gemäß ISO 10816, Teil 2
fung, die nach [2] üblicherweise 2010 beträgt, deutlich er- und 4 angegeben. Fundamente für Turbinen mit weniger
höht werden. Die angesetzte Dämpfung hat naturgemäß Leistung als dort angeführt sind in Teil 3 behandelt. Da
einen erheblichen Einfluß auf die Amplituden in Reso- die dort angegebenen Werte der zulässigen Betriebsampli-
nanzbereichen. tuden relativ hoch sind, werden auch für solche Maschi-
nen in der Praxis die Werte nach Teil 2 bzw. Teil 4 ver-
wendet. Nach ISO 10816, Teil 2 müssen für normale Be-
triebszustände von Dampfturbinen Betriebsamplituden
von 12,l Fm effektiv bzw. 17,l pm als Spitzenwert einge-
50 60
Zone A/B
-gut/brauchbar
I 17,lpm
Zone B/C
Frequenz [Hz] 33,81 prn 41,9 prn
brauchbar/zulässig
Bild 5. Ansatz von Unwuchtkräften im Bereich der Maschi- Zone C/D
nendrehzahl 53,l pm 66,2 pm
zulässig/unzulässig
Fig. 5. Assumptions of unbalance forces near rated speed
0,OEeOO # I
40,O 42,s 45,O 47,s 50,O 52.5 55,O 57,s 60,O
Frequenz [Hz]
von einer geringen dynamischen Steifiglteit ausgegangen Temperatureinflüsse Itönnen sehr vielfältig sein, wie die
wird. Allerdings sind im maRgeblichen Frequenzbereich Veröffentlichung [10] zeigt. Hierwerden beispielsweise die
die Steifiglteiten im wesentlichen trägheitsabhängig und Jahres- und die Tageszeit als temperaturbeeinflussende
daher durchaus vergleichbar mit denen von fest aufgestell- Parameter genannt.
ten Maschinen. Bild 8 zeigt einen typischen Verlauf der
dynamischen Steifiglteit an den einzelnen Lagerstellen in 6 Berechnungsmethoden und Modellbildung
Abhängigkeit von der Frequenz.
In der Regel reicht bei Turbinenfundamenten aus Stahlbe-
5.5 Statische Fundamentsteifigkeit ton eine linear-elastische Berechnung aus, da dynamisch
mit sehr ltleinen Amplituden und statisch mit verhältnis-
Der Nachweis der ausreichenden statischen Fundament- mäßig kleinen Verformungen zu rechnen ist. Die Steifig-
steifiglteit wird nicht nurwie allgemein üblich mit den Ab- lteitsänderung infolge Rißbildung ltann bei den dynami-
solutwerten der maximalen zulässigen Verformung ge- schen Nachweisen von neu zu errichtenden Fundamenten
führt, sondern mit den Relativwerten der Verformungen vernachlässigt werden. Weitere generelle Hinweise für die
an den Lagerstellen des Rotors zueinander. Das Turbinen- Berechnung sind in [I], [2], [4], [ l l ] aufgeführt.
fundament dient nämlich auch zur Aussteifung verschie- Die Modellierung von Turbinenfundamenten ltann
dener Maschinenteile untereinander. In der Regel gibt der als räumliches Stabsystem, Plattensystem, Volumenmo-
Maschinenbauer die zulässigen Verformungen nach dem dell, Faltwerlt oder Icombinationen aus diesen Element-
Ausrichten des Wellenstranges vor, die es für ebenso vor- gruppen erfolgen. Dem gegenüberwerden die Maschinen-
gegebene Lastltombinationen zu erfüllen gilt. Zu diesem teile als Massepunltte mit genauer Schwerpunlttslage ab-
Zweck werden spezielle Verformungsberechnungen für gebildet. Manchmal ist dabei auch die Berücltsichtigung
das Fundament durchgeführt. So interessieren insbeson- der Massenträgheitsmomente zu empfehlen. Die Verbin-
dere Differenzverformungen zwischen dem Zustand des dung der Maschinenteile mit dem Fundament erfolgt übli-
Fundaments während und außer Betrieb. Hier spielen cherweise mit „starren Stäben", da die Steifiglteiten der
lediglich die durch den Betrieb verursachten, statischen Gehäuse oder der Lagerltonstrulttionen in der Regel nicht
Lasten eine Rolle. Dazu gehören: bekannt sind. Diese Vorgehensweise ltann zu ungewollten
- Wirkung des Drehmomentes oder unrealistischen Versteifungen des Fundamentes
- ICondensatorlasten (anteilige Belastung aus Füllung führen. Die Verwendung von starren Verbindungen sollte
und/oder Valtuumzug) daher vorsichtig durchgeführt werden. Gegebenenfalls
- Temperaturausdehnung der Maschinen und des ICon- sind an vereinfachten Modellen die Auswirltungen zu
densators überprüfen.
- Rücltdruclt aus dem Abgasgehäuse von Gasturbinen
gen Wellenspannungen
7 Besondere Anforderungen in Erdbebengebieten - Lagerschäden durch zu großen Lagerdruck
der Erdbebenlasten führen, vorsorglich zu verringern. sedämpfer wirken. Aufgrund der hohen Masse haben
Frequenzverschiebung und Dämpfung auch einen posi-
7.2 Sonderlösungenfür Gebiete mit hoher tiven Einfluß auf die Gebäudestrulttur. Dieses kann zu-
Erdbebenbeanspruchung sätzlich zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit heran-
gezogen werden, so können dadurch zum Beispiel die
In Gebieten mit besonders hoher Erdbebenbeanspru- Stützenquerschnitte für das Maschinenhaus verringert
chung hat sich neben der elastischen/dämpfenden Lage- werden.
rung des Turbinenfundamentes auch die Kopplung von - Einfachere Bauabläufe, da auf eine doppelte Stützen-
Maschinenhaus und Unterltonstruktion des Turbinenti- reihe im Übergang Unterltonstrulttion/Maschinenhaus
sches bewährt (Bild 10). In der Regel ist das Turbinenfun- verzichtet werden ltann.
dament ein vom umgebenden Gebäude unabhängiges und
durch Fugen getrenntes Bauobjekt, das in die technische 8 Baupraktische Aspekte und ausgeführte Beispiele
Verantwortung des Turbinenherstellers fällt. Eine wirt-
schaftlichere Planung ltann bei schwingungsisolierten Bei der Planung von Gas- und Dampfturbinenfundamen-
Aufstellungen durch Einbeziehen der Unterltonstrulction ten ist besonderes Augenmerk auf baupraktische Aspekte
(welche nicht mehr zum eigentlichen Maschinenfunda- zu legen. Bei den erforderlichen hohen Bewehrungsgra-
ment gehört) in die Gebäudekonstrulttion erreicht wer- den müssen Rüttellücken zum einwandfreien Verdichten
den. Das Entfallen der Trennfugen zwischen Unterkon- des Betons vorgesehen werden. Eine räumliche Beweh-
strulttion und Gebäude führt insbesondere bei Berück- rung ist ebenfalls vorzusehen, um zu verhindern, daß sich
sichtigung von Erdbebenlasten zu technischen und wirt- der Bewehrungslcorb während des Betonierens verschiebt.
schaftlichen Vorteilen. Bei dieserArt der Aufstellung ist es Die Fundamentblöclte sind in einem Vorgang zu betonie-
zumindest für die Erdbebenanalyse erforderlich, zusätz- ren. Entsprechende Risikoanalysen sind erforderlich, um
lich das gesamte Maschinenhaus im Berechnungsmodell eine Unterbrechung auszuschließen. Um einen Beton mit
mit abzubilden. den in der Berechnung angenommenen Materialkennwer-
Einige Vorteile der ICopplung zwischen Unterkon- ten, insbesondere des E-Moduls, sicherzustellen, ist eine
struktion und Maschinenhaus sind: auf die lokal vorhandenen Zuschlagstoffe abgestimmte
- A priori geringe Relativbewegungen zwischen Unter- Betonrezeptur erforderlich. Auch der Betonierablauf er-
konstruktion der Turbine und Maschinenhaus, wobei fordert einen hohen Aufwand an Vorausplanung. Der Be-
ton ist mit mehreren Betonpumpen lagenweise unter lton- gerstellen des Rotors in horizontaler Richtung betragen
tinuierlicher Verdichtung einzubringen. Während des Be- 0,48 mm/s. Der Fundamentbloclt ist auf 32 Federelemen-
tonieren~ist die Temperatur kontinuierlich zu messen, um ten mit einer Federsteifigkeit von lt,/lth = 40,1/6,1 ltN/mm
im Falle einer zu starken Erwärmung die Betonierge- gelagert. Die Federelemente haben eine Tragfähigkeit von
schwindigkeit entsprechend zu reduzieren. Nachbehand- jeweils 1282 1tN. Die Verwendung von Federelementen
lungsmaßnahmen sind vorzusehen, um ein zu rasches ermöglicht ein nachträgliches Justieren des Fundamentes,
Ausltühlen des Betons und eine damit verbundene Rißbil- wenn wie im vorliegenden Fall aufgrund schlechter Bau-
dung zu vermeiden (vergleiche [19]). grundverhältnisse mit Langzeitsetzungen zu rechnen ist.
Der Fundamentblock ist entsprechend massiv be-
8.1 Blockfundament für eine Gasturbine mit Generator wehrt, auch um ein weitestgehend rissefreies Fundament
(Zustand I) zu erreichen. Als Tragbewehrung in Längs-
Im folgenden wird beispielhaft ein auf Federelementen ge- richtung wurden 0 2 5 alle 15 cm vorgesehen, in Querrich-
lagertes Blockfundament für eine Gasturbine mit ange- tung 0 2 0 alle 15 cm.
schlossenem Generator dargestellt (Bild 11). Die Gastur-
bine hat ein Gesamtgewicht von 380 to, wobei die rotie- 8.2 Tischfundament für eine Dampfturbine mit Generator
rende Masse 773 to beträgt. Der Generator hat ein Ge-
samtgewicht von 325 to mit einer rotierenden Masse von Es wird beispielhaft ein auf Federelementen gelagertes
43 to. Die Betriebsfrequenz ist bei 50 Hz. Tischfundament für eine Dampfturbine mit angeschlos-
Bei der Gasturbine wurden die Unwuchtlträfte ange- senem Generator dargestellt (Bild 12). Die Dampfturbine
geben bzw. die zulässigen Spitzenwerte der Schwingge- hat ein Gesamtgewicht von 359 to, wobei die rotierende
schwindiglteiten vom Maschinenlieferanten vorgeschrie- Masse 82 to beträgt. Der Generator hat ein Gesamtge-
ben. Die Unwuchtltraft pro Rotorauflager beträgt 53,4 kN wicht von 215 to mit einer rotierenden Masse von 41,3 to.
bei einer Betriebsfrequenz von 50 Hz. Der zulässige Spit- Die Betriebsfrequenz ist bei 50 Hz.
zenwert der Schwinggeschwindigkeit ist 1,5 mm/s (ent- Bei der Dampfturbine wurden die Unwuchtkräfte an-
spricht einer Schwingamplitude von 4,8 ,um) bei einer Be- gegeben bzw. die zulässigen Spitzenwerte der Schwingge-
triebsfrequenz von 50 Hz und 3,s mm/s (entspricht einer schwindiglteiten vom Maschinenlieferanten vorgeschrie-
Schwingamplitude von 12,l pm) bei allen benachbarten ben. Die Unwuchtkraft beträgt in Summe 65,5 1tN bei ei-
Betriebsfrequenzen. Für den Generator wurde die Un- ner Betriebsfrequenz von 50 Hz. Der zulässige Spitzen-
wuchtltraft anhand der Rotormasse und einer Wuchtgüte wert der Schwinggeschwindiglteit ist 2,8 mm/s (entspricht
von Q2,5 gemäß G1. (1) ermittelt. einer Schwingamplitude von 8,9 ym) bei einer Betriebsfre-
Die Fundamentabmessungen im Grundriß ergeben quenz von 50 Hz.
sich unter anderem aus dem erforderlichen Platzbedarf Die Fundamentabmessungen im Grundriß ergeben
der Maschinen. Die Diclte des Fundamentblockes hängt sich auch hier aus dem erforderlichen Platzbedarf der
allerdings wesentlich von den zu erfüllenden Gebrauchs- Maschinen. Die Dicke der Tischplatte hängt wieder we-
tauglichkeitsanforderungen ab. Der Fundamentblock hat sentlich von den zu erfüllenden Gebrauchstauglichlteits-
eine Länge von 36,l m, eine Breite von 9 m und eine anforderungen ab. Der Fundamentbloclt hat eine Länge
Diclte von 2,9 m. Das Verhältnis des Gesamtmaschinen- von 30,5 m, eine maximale Breite von 13 m und eine
gewichts von 765,9 to zu dem Gesamtgewicht des Funda- Diclte von 3 m. Das Verhältnis des Gesamtmaschinenge-
ments von 3031,3 to beträgt 3,95. Die erste Eigenfrequenz wichts von 573,4 to zu dem Gewicht der Tischplatte von
des Fundamentbloclts liegt bei 1,l Hz. Die berechneten 1666,2 to beträgt 2,9. Die erste Eigenfrequenz des Funda-
Spitzenwerte der Schwinggeschwindigkeiten an den La- mentbloclts liegt bei 3,9 Hz.
Die berechneten Spitzenwerte der Schwinggeschwin- [8] DIN ISO 10816-3 ,,Mechanische Schwingungen - Bewer-
diglteiten an den Lagerstellen des Rotors in vertikaler tung der Schwingungen von Maschinen durch Messungen an
Richtung betragen 2,26 mm/s. Die Tischplatte ist auf 24 nicht-rotierenden Teilen". Teil 3: Industrielle Maschinen mit
Federelementen mit einer Gesamtsteifiglteit von k,/kh = Nennleistungen über 15 1W und Nenndrehzahlen zwischen
2074,4/458 ltN/mm gelagert, die auf acht Stützenköpfe 120 min-I und 15 000 min-I bei Messungen am Aufstellungs-
ort. Ausgabe Mai 1998.
verteilt sind. Durch die Verwendung von Federelementen
[9] DIN ISO 10816-4 ,,Mechanische Schwingungen - Bewer-
wird eine dynamische Isolierung der Unterkonstrulttion tung der Schwingungen von Maschinen durch Messungen an
(Stützen, Bodenplatte der Halle) erreicht. nicht-rotierenden Teilen". Teil 4: Maschinensätze mit Antrieb
durch Gasturbinen mit Ausnahme von Flug-Triebwerken.
9 Zusammenfassung Ausgabe April 1997.
[10] Wegner,A. : Zeitlicher Verlauf der Temperaturverteilung in
Die statisch-konstrulttive Bearbeitung von Turbinenfun- einem Stahlbetonfundament eines Turbogenerators. Bau-
damenten ist eine anspruchsvolle Aufgabe, deren Durch- technilt 3/1987.
führung ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt. [ l l ] American Society of Civil Engineers (ASCE): Design of
Der Ausfall einer Turbine aufgrund eines unzureichend large steam turbine-generator foundations. ASCE, New York,
geplanten oder ausgeführten Fundaments würde einen 1987.
[12] Grundbau Taschenbuch, Teil 3: Gründungen, Abschnitt
Schaden verursachen, der in lteinem Verhältnis zu den
Maschinenfundamente. Smoltczyk, U. (Hrsg.) Ernst & Sohn,
Baukosten steht. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Berlin 2001.
Planung unabdingbar, wobei alle in die Berechnung einge- [13] Wolf,J. P.: The Scaled Boundary Finite-Element Method.
henden Parameter (Bodenltennwerte, Lastangaben, Mate- Wiley & Sons, 2003.
rialltennwerte) einer Plausibilitätskontrolle zu unterziehen [14] Chouw, N. und Schmid, G.: Structure-Soil-Structure In-
sind. Das dynamische Verhalten eines Fundamentes ist teraction Considering Local Nonlinearities. University Edin-
komplex, und mögliche Maßnahmen zu dessen Verbesse- burgh, 1997.
rung können nicht immer a priori wie in der Statik be- [15] ENV 1998-1-1 (Eurocode 8) „Auslegung von Bauwerken
stimmt werden. Unterschiedlich formulierte Anforderun- gegen Erdbeben". Teil 1-1: Grundlagen - Erdbebeneinwir-
gen seitens der Maschinenlieferanten erschweren oftmals kungen und allgemeine Anforderungen an Bauwerke.
[16] International Code Council: IBC 2000 - International
die Beurteilung des Fundamentverhaltens und verlangen
Building Code.
vom Bauingenieur auch Verständnis der maschinenbauli-
[17] Uzunoglu, T. and Özdemir, H.: Combined Cycle Power
chen Komponenten. Plant, Anltara, Turkey. Structural Engineering International,
Stahlbeton stellt aufgrund seiner hohen Dämpfungs- 4/2004.
eigenschaft ein geeignetes und gutmütiges Material für [18] Nawrotzki, P.: Strategies for the Seismic Protection of
Turbinenfundamente dar. Moderne Berechnungsmetho- Structures. 8thWorld Seminar on Seismic Isolation, Energy
den ermöglichen heute die Planung von im Verhältnis zu Dissipation and Active Vibration Control of Structures, Pro-
früher wesentlich schlankeren und ltostengünstigeren ceedings, Yerewan 2003.
Fundamenten. Allerdings fordern in diesem Zusammen- [19] AC1 207.2R-95: Effect of Restraint, Volume Change and
hang auch die steigenden Anforderungen seitens der Ma- Reinforcement on Craclting of Mass Concrete. ACI, 1995.
schinenlieferanten ein stärkeres Zusammenwirken von [20] Duswald, C.: Types, design and construction requirements
Bauingenieuren und Maschinenbauern. of foundations for turbine-generator sets. Diplomarbeit,
Fachhochschule Joanneum, Graz 2004.
Literatur