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ABLEITUNG

Bildung neuer Wörter mit Hilfe von vorhandenen


Wortbildungsmitteln. Das neu gebildete Wort, auch als
Ableitung oder Derivat bezeichnet, gehört oftmals einer
anderen Wortart an als das Grundwort.
Man unterscheidet:
1. explizite Derivation
2. implizite Derivation

Die explizite Derivation ist eine Morphemkonstruktion


von deren Elementen nur das erste als freies,
selbständiges Wort im Satz vorkommen kann.
Das andere kommt nicht selbständig, sondern immer in
Gebundenheit an ein anderes Morphem vor.
Beispiele:

Substantive: Landschaft, Kindheit, Schlauheit


Adjektive: kitschig, golden, sensationell, absichtlich
Die implizite Ableitung ist die Bildung neuer Wörter
aus bereits vorhandenen ohne erkennbare Suffixe z.B.
Rückbildung oder Ablaut von starken Verben.
Beispiele:

Substantivische Ableitung: Zug-ziehen


Abgang- abgehen
/Basis-Verbalstamm/

adjektivische Ableitung: wach- wachen


/Basis- Verb/

verbale Ableitung: färben- Farbe/Basis-Substantiv/


säubern- sauber/Basis- Adjektiv/
sitzen- setzen/Vokaländerung/
Neben der impliziten Ableitung ist auch
die Konversion aufzufassen.
Die Konversion bezeichnet den Übergang des Wortes in
eine andere Wortklasse. Die Basis sind Verben,
Adjektive, Partizipien.
Beispiele:

verbale Basis /im Unterschied zu der implititen


Derivation wird das ganze Verb substantiviert/:
das Rezitieren(rezitieren), das Spielen(spielen)

adjektivische Basis:
das Gute(gut)

Partizip:
der Lesende(lesend)
Präfixbildung
Bildung neuer Wörter durch Präfigierung (Anfügen
eines Präfixes an ein einfaches Wort, wodurch seine
Bedeutung modifiziert wird. Die alte Wortklasse wird
beibehalten.

1.Die Präfixbildung wirkt sich am produktivsten beim


Verb aus.
Die Präfixe differenzieren die Aktionsarten
(Verlaufsweisen) in:
- imperativ (ohne auf Ende o. Beginn hinweisend)
- perfektiv (auf Ende o. Beginn hinweisend)
- resultativ ( auf Ergebnis hinweisend)

Beispiele:
auf-aufblühen
ver-verblühen
ein-einpacken

2. Beispiele für die Präfixbildung bei anderen


Wortarten:

Erfolg-Mißerfolg
Probe- Nachprobe
Harmonie- Disharmonie

erzogen- unerzogen
alt- uralt
sozial- asozial
Kurzwortbildung
Die schon in der Sprache existierenden, langen Wörter
(meist Zusammensetzungen oder Wortgruppen) werden
abgekürzt.
Die Kürzungen werden in Abkürzungen und
Kurzwörter eingeteilt.

Die Abkürzungen sind Besonderheit der geschriebenen


Sprache; Kurzwörter dagegen vor allem der
gesprochenen Sprachen.

Das Kurzwort behält das grammatische Geschlecht


des Ausgangswortes. Man unterscheidet:
1.Kopf- oder Schwanzwörter
2. Klammwörter
3. Initialwörter

Die Kopf- o. Schwanzwörter entstehen durch die


Reduzierung entsprechend auf den Anfangs- bzw.
Endteil des Wortes.
Beispiele:

Eisen(bahn)
Kilo(gramm)
Akku(mulator)
Labor(atorium)
Die Klammwörter werden vom Anfangs- und Endteil
der Zusammensetzung gebildet. Der ”Mittelteil” fällt
aus.
Beispiele:
Husten(bonbons)mischung

Die Initialwörter entstehen aus den Anlautelementen


von Bestandteilen der Vollform.
Beispiele:
LKW- Lastkraftwagen
EDV- Elektronische Datenverarbeitung

Wenn außer den Anfangsbuchstaben auch mehrere zu


einer Kürzung gekoppelt werden, spricht man von
Silbenwörtern.
Beispiele:

Mofa- Motorfahrrad
Gestapo- Geheime Staatspolizei

Mischungen:
Azubi- Auszubildende
U-Bahn- Untergrundbahn

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