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(1) Sie hört/hörte den Motor plötzlich auf- Folgende Verben können wie modale Hilfsver-
heulen. ben gebraucht und mit dem Infinitiv eines Voll-
Sie hat/hatte den Motor plötzlich auf- verbs verbunden werden: bleiben, fahren,
heulen hören. fühlen, gehen, haben, helfen, hören, kommen,
Sie berichtet, dass sie den Motor plötz- lassen, lehren, lernen, schicken, sehen, spüren.
lieh hat/hatte aufheulen hören. Diese Verben können mit einem Objekt (1), mit
(2) Der Prüfer lässt/ließ den Fahrschüler zwei Objekten (2) oder ohne Objekt (3) (4) ge-
den Rückwärtsgang einlegen. braucht werden.
Der Prüfer hat/hatte den Fahrschüler In der Bildung des Perfekts unterscheiden sich
den Rückwärtsgang einlegen lassen. die Verben: helfen, hören, lassen und sehen ver-
Ich habe mich gewundert, dass der Prü- halten sich wie Modalverben. Sie bilden das
fer den Fahrschüler den Rückwärtsgang Perfekt mit dem Infinitiv des Vollverbs und im
hat/hatte einlegen lassen. Nebensatz tritt die finite Verbform vor die bei-
(3) Der junge Mann lernt/lernte rückwärts den Infinitive (1) (2). Die übrigen Verben bilden
einparken. das Perfekt wie üblich mit dem Partizip Perfekt
Der junge Mann hat/hatte rückwärts des Vollverbs; im Nebensatz hat die finite Verb-
einparken gelernt. form Endstellung (3) (4). Die Verben der Bewe-
ich habe beobachtet, wie der junge gung (fahren, gehen, kommen) und bleiben bil-
Mann rückwärts einparken gelernt hat. den das Perfekt mit sein (4).
(4) Der Fahrlehrer geht/ging zwischen- Die modalverbähnlichen Verben bilden in Ver-
durch telefonieren. bindung mit dem Infinitiv eines Vollverbs kein
Der Fahrlehrer ist/war zwischendurch Passiv.
telefonieren gegangen. Mit den Verben helfen, lehren, lernen und
Ich habe gesehen, dass der Fahrlehrer schicken können auch Infinitivsätze mit dem In-
zwischendurch telefonieren gegangen finitiv mit zu gebildet werden:
ist. Der junge Mann lernt rückwärts einparken.
Der junge Mann lernt rückwärts einzuparken.
Die Sekretärin hat den Autoschlüssel suchen
helfen.
Die Sekretärin hat geholfen den Autoschlüs-
sel zu suchen.
1 Sagen Sie im Präsens, was in einer Fahrschule am Prüfungstag vor sich geht.
Beispiel: Der Flugingenieur hat die Klimaanlage repariert, (der Pilot / helfen)
Der Pilot hat dem Flugingenieur die Klimaanlage reparieren helfen.
Flugbetrieb
1. Der letzte Passagier ist eingestiegen, (die Stewardess / sehen)
2. Die Turbinen laufen, (der Pilot / hören / Präs.)
3. In seiner Aktentasche steckt ein Talisman, (der Pilot / haben / Prät.)
4. Gestern abend haben die Piloten mit Freunden gegessen, (gehen)
5. Sie haben noch an der Hotelbar gesessen, (bleiben)
6. Der Pilot ist schon mit 20 Jahren bei der Bundeswehr geflogen, (lernen)
7. Vor dem Start hat der Flugingenieur einen kleinen technischen Fehler beseitigt,
(der Kopilot / helfen / Prät.)
8. Danach hat er die Stewardess informiert, (gehen / Prät.)
9. Vor einem Jahr lief eine Bewerbung bei einer anderen Fluggesellschaft,
(der Pilot / haben / Prät.)
10. Der Kopilot startet und landet öfter, (der Pilot / lassen / Präs.)
3 Sagen Sie mit Hilfe des Verbs lassen, was ein Richter in einer Gerichtsverhandlung veranlasst.
Beispiel: Der Richter veranlasst, dass ein Justizbeamter die Fenster öffnet.
Der Richter lässt einen Justizbeamten die Fenster öffnen.
4 Sagen Sie mit Hilfe des Verbs lassen, was strenge Eltern ihrem Sohn nicht erlaubt haben.
Beispiel: Die Eltern haben ihrem Sohn nicht erlaubt, dass er mit anderen
Kindern auf dem Spielplatz herumtobt.
Die Eltern haben ihren Sohn nicht mit anderen Kindern auf dem Spielplatz
herumtoben lassen.
Modalverbähnliche Verben mit dem Infinitiv eines Vollverbs und einem Modalverb
Der Prüfer will/wollte ihn nicht durchfal- Wenn zu einem modalverbähnlichen Verb in
len lassen. Verbindung mit einem Vollverb noch ein Mo-
Der Prüfer hat/hatte ihn nicht durchfallen dalverb hinzukommt, bildet das Modalverb im
lassen wollen. Präsens und Präteritum die finiten Verbformen,
Ich glaube, dass der Prüfer ihn nicht hat/ das modalverbähnliche Verb steht als Infinitiv
hatte durchfallen lassen wollen. hinter dem Infinitiv des Vollverbs. Im Perfekt,
das immer mit haben gebildet wird, steht das
modalverbähnliche Verb als Infinitiv zwischen
den beiden anderen Infinitiven. Im Nebensatz
steht das finite Verb vor den Infinitiven.
6 Sagen Sie im Konjunktiv II, was der Prüfer bzw. der Fahrschüler (nicht) hätte
tun müssen, dürfen oder können.
1. Der Prüfer ließ den Fahrschüler eine halbe Stunde im Auto warten, (nicht dürfen)
2. Er ließ ihn mehrmals an einem steilen Berg bremsen und wieder anfahren,
(nicht müssen)
3. Er ließ ihn auf einer schmalen Straße wenden, (nicht müssen)
4. Er ließ ihn in der Hauptverkehrszeit durch die Innenstadt fahren, (nicht müssen)
5. Er ließ ihn nachts auf der Autobahn fahren, (nicht müssen)
6. Der Fahrschüler hat den Motor ein paar Mal ausgehen lassen, (nicht dürfen)
7. Er blieb mitten auf der Kreuzung stehen, (nicht dürfen)
8. Er ließ die Fußgänger nicht über den Zebrastreifen gehen, (müssen)
9. Der Prüfer ließ den Fahrschüler die Prüfung nicht wiederholen, (können)
§9 Modalverbähnliche Verben mit dem Infinitiv 157
haben
= etw. müssen/sollen/nicht dürfen/nur dürfen; selten: können (vgl. S. 160f.):
Er hat mit ihr zu sprechen.
es heißt
= etw. muss/soll getan werden (kein Perfekt) (vgl. S. 83):
Es heißt jetzt einen guten Eindruck auf sie zu machen.
(wenig erweiterter Infinitiv auch ohne zu möglich: Es heißt jetzt warten.)
kommen auf
= zu etw. Gelegenheit haben; mit etw. anfangen:
Bei Freunden kam er auf ihre anderen Verehrer zu sprechen.
pflegen
die Gewohnheit haben (Perfekt selten):
Er pflegt sie wöchentlich einmal anzurufen.
scheinen
= einen bestimmten Eindruck machen; den Anschein haben:
Heute abend scheint sie ihn völlig zu übersehen.
sein
etw. muss/soll/kann/darf nicht/darf nur getan werden (vgl. S. 83ff. und S. 160f.):
Eine Traumfrau ist nicht so leicht zu erobern.
stehen
etw. muss erwartet/befürchtet werden (Perfekt selten) (vgl. S. 83):
Es steht zu befürchten/zu erwarten, dass seine Bemühungen umsonst sind.
suchen
= sich bemühen; etw. wollen:
Schon seit einiger Zeit sucht er sie zu vergessen.
sich trauen
- zu etw. den Mut haben:
Er traut sich niemanden mehr auf dieses Thema anzusprechen.
vermögen
- zu etw. fähig sein; etw. können (meist negiert):
Er vermag sich seine Gefühle nicht recht zu erklären.
versprechen
= positiv bevorstehen; unwillkürlich geschehen:
Für seine Traumfrau verspricht der Abend ein Erfolg zu werden.
verstehen
= zu etw. fähig sein; etw. können:
Sie versteht den Männern den Kopf zu verdrehen.
wissen
= zu etw. fähig sein; etw. können:
Sie weiß nicht zu schätzen, was sie an ihm hat.
§9 Modalverbähnliche Verben mit dem Infinitiv 159
Sie hat den Männern den Kopf zu verdrehen Bei den Verben es gilt, es heißt, suchen, sich trau-
verstanden, en, vermögen und verstehen kann der Infinitiv
Sie hat es verstanden, den Männern den mit zu aus dem Hauptsatz ausgeklammert und
Kopf zu verdrehen. nachgestellt werden.
Die Verben drohen und versprechen können
auch Infinitivsätze bilden, allerdings mit einer
anderen als der hier angegebenen Bedeutung:
Er drohte (damit,) sie anzuzeigen. (= jdm. unan-
genehme Folgen ankündigen, wenn er sein Ver-
halten nicht ändert)
Er versprach ihr sie in den nächsten Tagen an-
zurufen. (=jdm. etw. zusichern)
7 Formen Sie die Sätze mit den in Klammern stehenden Verben um.
Beispiel: Für den Abend muss viel vorbereitet werden, (es gibt)
Für den Abend gibt es viel vorzubereiten.
Vergebliche Liebesmüh
1. Er trinkt gewöhnlich nicht viel, (pflegen)
2. Aber auf der heutigen Party kann er sich nicht beherrschen, (vermögen)
3. Es muss befürchtet werden, dass er viel zu viel trinkt, (stehen)
4. Deshalb fangen einige Gäste bereits an über seinen Alkoholkonsum zu sprechen,
(kommen auf)
5. Es gelingt ihnen, den jungen Mann vorübergehend abzulenken, (verstehen)
6. Es ist zu befürchten, dass seine Bemühungen total scheitern, (drohen)
7. Es hat den Anschein, als ob sich seine Erwartungen nicht erfüllten, (scheinen)
8. Er muss den Tatsachen ins Auge sehen, (es heißt)
9. Eine unglückliche Liebe kann nicht so leicht überwunden werden, (sein)
10. Er kann nicht begreifen, warum sie nichts von ihm wissen will, (vermögen)
11. Dabei wird er ein erfolgreicher Anwalt, (versprechen)
12. Er kann mit Menschen gut umgehen, (wissen)
13. Um Klienten muss er sich sicher nicht bemühen, (brauchen)
14. Wann hat er endlich den Mut mit ihr zu sprechen? (sich trauen)
15. Er hatte in letzter Zeit wenig Gelegenheit sie zu sehen, (bekommen)
16. Es sieht so aus, als ob sie einen großen Bekanntenkreis hätte, (scheinen)
17. Er will sie aber auf gar keinen Fall aufgeben, (gedenken)
18. Tag und Nacht kann er an nichts anderes mehr denken, (vermögen)
19. Er bemüht sich ihr seltsames Verhalten zu verstehen, (suchen)
20. Er weiß natürlich, dass sie ihm keine Rechenschaft geben muss, (haben)
21. Auch ist ihm klar, dass er keine Ansprüche an sie stellen darf, (haben)
22. Trotzdem kann er seine Enttäuschung nicht verbergen, (vermögen)
160 §9 Modalverbähnliche Verben mit dem Infinitiv
Petra unterhält sich mit Hermann. Er gibt ihr ein paar gute Tips.
Leider zu spät. Hermann gibt Petra nachträglich noch ein paar Ratschläge im Konjunktiv II.
Die Verben haben und sein Die Verben haben und sein drücken in Verbin-
dung mit dem Infinitiv mit zu eine Notwendig-
(1) Der Personalrat hat alle Bewerber gleich keit (müssen) (1), eine Forderung (sollen im In-
zu behandeln. dikativ) bzw. eine Empfehlung (sollen, auch im
Alle Bewerber sind gleich zu Konjunktiv II) (2), ein Verbot (nicht dürfen, ab-
behandeln, geschwächt: sollte nicht) bzw. eine einge-
(2) Jeder Bewerber hat eine Kopie seiner Be- schränkte Erlaubnis (nur dürfen) (3) oder eine
Werbung an den Personalrat zu Möglichkeit (können) (4) aus. Das Verb haben
schicken. kommt in der Bedeutung von können vor allem
Von jeder Bewerbung ist eine Kopie an in Redewendungen vor. Welche modale Bedeu-
den Personalrat zu schicken. tung jeweils vorliegt, muss aus dem Kontext er-
(3) Der Personalrat hat nur sachbezogene schlossen werden, ist aber nicht immer eindeu-
Kriterien zu berücksichtigen. tig.
Es sind nur sachbezogene Kriterien zu Das Verb haben hat aktivische Bedeutung (Der
berücksichtigen. Personalrat muss alle Bewerber gleich behan-
(4) Ohne vollständige Information ist keine dein.); das Verb sein hat passivische Bedeutung
Entscheidung zu treffen. (Alle Bewerber müssen gleich behandelt werden.).
(Zum Verb sein + Infinitiv mit zu vgl. S. 83ff.)
III Gesamtübung
10 Schreiben Sie mit Hilfe der in Klammern stehenden Verben einen zusammenhängenden Text.