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MZ02Z030036M
Bund der Tiroler Schützenkompanien,
Brixner Straße 1, 6. Stock, Bauernbundhaus, 6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
LIEBE
„Es genügt nicht, zu jammern“ –
Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier
ERINNERUNG:
Bischof Stecher
zum 100.
3
in St. Pauls
von Renato des Dorides
FROHER Am 8. Dezember 2021 wurde in St. Pauls wieder der verstorbenen und lebenden Tiroler
AUFBRUCH: Freiheitskämpfer der 1950er und 1960er Jahre gedacht.
Von Schloss zu
Schloss wandern
4
Schützen aus ganz Südtirol und Welschtirol brachten durch die Teilnahme an dieser Gedenkfeier
ihren Respekt, Achtung und Dank für den selbstlosen und uneigennützigen Einsatz und Opfertod
für Volk und Heimat Tirol zum Ausdruck. Die Aufstellung der Formationen mit Fahnenabord-
nungen erfolgte entlang der Paulsner Straße mit anschließender Meldung und Abschreiten der
WEHMÜTIGER Front durch LKdt. Mjr. Renato des Dorides, den Obmann des SHB Roland Lang und den LKdt.
ABSCHIED: des WTSB. Mjr. Enzo Cestari. Am Friedhof von St. Pauls begrüßte Roland Lang alle Anwesenden
Freiheitskämpfer und bedankte sich für die zahlreiche Teilnahme. LKdt. Renato des Dorides verlas einen Brief
Sepp Mitterhofer von Mjr. Thomas Saurer vom BTSK, der sich wegen der verschärften Corona-Maßnahmen in
beerdigt
11 Österreich für die Nichtteilnahme entschuldigte. Eine angekündigte Schlechtwetterfront ließ nicht
lange auf sich warten und erreichte mit zunehmendem Schneefall die Teilnehmer der Gedenkfeier
Trotz Corona-Vorschriften und eisiger Kälte
„Standhaft im Gegenwind”
während des von Pater Reinald Romaner über die zunehmend selbstzerstörerische da sie der italienische Staat seit den 60er
OFM und Landeskurat Pater Christoph Verleugnung unserer Tiroler Herkunft und Jahren als „terroristi latitanti“ mit interna-
Waldner OT zelebrierten Wortgottesdienstes all dessen, was Tiroler Identität ausmacht, tionalem Haftbefehl verfolgt und keinen
in Gedenken an die verstorbenen Freiheits- zu jammern! Wir müssen mit allen zur Schlussstrich zieht. Einigen von ihnen wur-
helden. Durch die SK Sepp Kerschbaumer Verfügung stehenden modernen demo- den schwerwiegende mörderische Attentate
Eppan wurde eine perfekte Ehrensalve kratischen Mitteln für unsere Heimat in die Schuhe geschoben, die sie niemals
abgefeuert. Vor der Gedenktafel der Frei- kämpfen, all das schützen und verteidigen, begangen haben. Attentate, die nachweislich
heitskämpfer der 60er Jahre hielt Dr. Eva was sie so einzigartig macht!“, so die Worte gezielt von geheimer Stelle gesteuert und
Klotz eine viel beachtete Gedenkrede. „In der Gedenkrednerin Dr. Eva Klotz, bevor durchgeführt wurden. Dieser Staat, der sich
der Führungsspitze unseres Landes herrscht die Musikkapelle St. Pauls die Weise des als demokratisch bezeichnet − dieser Staat
mittlerweile Orientierung, eine ganz offene, „Guten Kameraden“ zur Niederlegung der bringt nicht den Mut auf, die seit über 60
und zwar die nach Rom ausgerichtete! An Kränze erklingen ließ − gefolgt von der Jahren im Exil lebenden, zwischenzeitlich
der Spitze der Präsident der Provinzregie- Tiroler Landeshymne und einer Strophe der gealterten Widerstandskämpfer zu begna-
rung Bolzano/Bozen. Ich sage nicht „Lan- Österreichischen Bundeshymne. In seinen digen und wieder in ihre Heimat zu lassen.
deshauptmann“, denn dieser Begriff weist Schluss- und Dankesworten erinnerte LKdt. Diesen Freiheitskämpfern gebührt ebenso
in die Gegenrichtung, nach Norden, nach Renato des Dorides auch an die noch leben- unser Dank und unsere Achtung − für den
Tirol auf das Vaterland Österreich! Wer den Freiheitskämpfer, die ebenso schwere Mut, den sie aufgebracht haben, einem so
Italien so verinnerlicht hat, dass ihn dieser Folterungen erdulden und lange Haftstrafen mächtigen Staat zu trotzen“, so der LKdt.
Vorwurf nicht mehr trifft, geschweige denn absitzen mussten; auch an jene Freiheits- des SSB in seiner Schlussansprache, die er
beleidigen könnte, der will keine politische kämpfer – die im Exil Zuflucht gefunden mit den Worten beendete: „Unsere Hei-
Veränderung, der hat auch kein Verständnis haben, um unmenschlichen Misshandlun- mat ist Tirol – unser Vaterland war immer
für den Ruf nach Selbstbestimmung und gen zu entgehen. „Bis heute ist ihnen eine schon Österreich.“ n
das „Los von Rom“! Es genügt aber nicht, freie Wiederkehr in die Heimat versagt,
3
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Worten wurden sieben Spruchbänder von Majoren der Bundeslei- durch den Landeskommandanten. Darin fordert der SSB den Südti-
tung mit begleitenden Gedanken vorgestellt. „Ihr verschenkt das roler Landtag auf, durch ein eigenes Landesgesetz das Ehrenamt in
Ehrenamt an Rom, ist das der Lohn?“, „Es war einmal das Ehren- Südtirol in der bis heute bewährten Form zu retten, um nicht auch in
amt…“, „Ehrenamt − Fluch oder Segen für unser Land?“, „Südtiroler diesem Bereich die autonomen Befugnisse aus der Hand zu geben.
Ehrenamt! Wo bleibt die Autonomie?“ oder „Stärkt das Ehrenamt, Abschließend gibt der Südtiroler Schützenbund noch einen bekann-
nicht die Bürokratie!“ waren die Fragen und Forderungen auf eini- ten Gedanken zum Ehrenamt mit: „Ehrenamt ist keine Arbeit, die
gen der sieben Spruchbänder. Es folgte die Verlesung des Manifests nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist!“ n
Die Jahre seiner Jugend waren geprägt von scheidungen blieb Stecher stets seinen im
Gefängnis, Front und sehr viel Schreckli- tiefen Glauben verwurzelten Überzeugun-
chem. Der einstige sehr geschätzte Oberhir- gen treu. Damit erwarb er sich großen Re-
te unserer Diözese kam vor 100 Jahren, also spekt und höchste Wertschätzung, die weit
am 22. Dezember 1921, zur Welt. Dieses Ju- über die katholische Kirche hinaus reichte.
biläum nahm der vor sieben Jahren gegrün- Dr. Reinhold Stecher, der am 25. Jänner
dete Bischof-Stecher-Verein zum Anlass, 1981 die Bischofsweihe aus der Hand seines
um gemeinsam mit der Diözese Innsbruck, Vorgängers, Bischof DDr. Paulus Rusch, er-
dem Land Tirol, der Stadt Innsbruck und hielt, stellte sein bischöfliches Wirken unter
anderen Einrichtungen an diesen großen den Wahlspruch „Servire et confidere“ –
Tiroler Bischof zu erinnern, da Stecher eine „Dienen und vertrauen“. Stechers Beliebt-
Ausnahmeerscheinung unserer Zeit war. heit im Tiroler Volk nahm bald seinen Lauf:
Die Tiroler Bevölkerung verehrte ihn wäh- Der Bischof machte auch im Ruhestand auf
rend seiner aktiven Zeit und auch in den sich durch profilierte Predigten, Verfassen
Jahren danach, die von seinem karitativem von Artikeln und Büchern sowie durch Ver-
Wirken geprägt waren. Wie kein anderer nissagen aufmerksam. Besonders bekannt
verstand es Reinhold Stecher in seinen sind Stechers Aquarelle und Karikaturen. Er
Predigten in Bildern zu sprechen und den nimmt mit feinen Pinselstrichen besondere
Gläubigen das, was ihm wichtig war, zu ver- Orte und Kraftplätze, Berge, Kirchen und
mitteln. Mit Reinhold Stecher verlor nicht Kapellen in den Blick und erzählt auf seine
nur die Kirche, sondern das ganze Land Weise von Heimat und Beheimatung. Er
Tirol eine unvergleichliche Persönlichkeit. brachte die Bilder jeweils für einen guten
Er war trotz seines hohen Amtes als Bischof Zweck in die Öffentlichkeit. Er verstand es
der Diözese Innsbruck stets nahe bei den immer, die christliche Botschaft klar zu for-
Menschen und nahm ehrlichen Anteil an mulieren und die Menschen anzusprechen.
ihren Sorgen und Nöten. In all seinen Ent- Seine 16-jährige Regierungszeit im bischöf-
Burgenwanderung
N° 1 | Februar 2022
im historischen Welschtirol
lichen Amte verfügte über Höhepunkte, die Priesterseminar das Theologiestudium. nes Nachts das Gnadenbild. Ein Zufall und
nur selten ein Bischof erlebt. So zählten zu Nach der Vertreibung durch die Gestapo die Intervention von Bischof DDr. Paulus
den bedeutendsten Ereignissen der Besuch setze er das Studium in St. Georgen am Rusch retteten Stecher vor dem Konzentra-
des Heiligen Vaters, Papst Johannes Paul II., Längsee in Kärnten fort. Im Frühjahr 1941 tionslager. Er musste in den Krieg ziehen
in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck wurde Stecher im Zusammenhang mit und kehrte 1945 nach 3.600 km Fußmarsch
am 27. Juni 1988, die Renovierungsarbei- der Aufhebung des Wallfahrtsortes Maria in die Heimat zurück. Am 19. Dezember
ten seiner Kathedralkirche, des Domes Waldrast für zwei Monate in Haft genom- 1947 empfing er aus der Hand von Bischof
zum hl. Jakobus, die am 24. Oktober 1993 men. Die Gestapo beschlagnahmte namens DDr. Paulus Rusch das Sakrament der
feierlich abgeschlossen wurden, und die der Reichsregierung Kloster und Kirche Priesterweihe. Beispielhafte Toleranz hat
Seligsprechung von Pfarrer Otto Neururer, von Maria Waldrast. Nun geschahen zwei Stecher sowohl in seinem Einsatz für die
der dem ehemaligen Innsbrucker Oberhir- Dinge, die der geheimen Staatspolizei in Flüchtlinge als auch in seinem Kampf gegen
ten die erste hl. Kommunion reichte, am die Knochen fuhren: Das erste war eine den Antisemitismus gezeigt. 1997 über-
24. November 1996 in Rom. Der Sohn des Protestwallfahrt, bei der 600 Gläubige vor gab er den Hirtenstab seinem Nachfolger,
damaligen Landesschulinspektors Dr. Heinz der versperrten Kirche Rosenkranz beteten. Bischof Dr. Alois Kothgasser. Sein Wirken
Stecher begann kriegsbedingt in dem in St. Weiters retteten in einer halsbrecherischen war ein Segen für das Land Tirol! n
Michael bei Matrei a.Br. untergebrachten Aktion zwei junge Matreier Katholiken ei-
Da castello a castello
Patrimonio di arte, storia e tradizione
La Federazione Schützen del Welschtirol è lieta di annunciare di Cestari. Care Marketenderinnen, Cari Schützenkameraden, cari
aver stipulato un accordo con il castello del Buonconsiglio per poter amici. È con sommo piacere, anche a nome della Federazione, che
visitare i 5 maggiori castelli del Trentino ad un prezzo agevolato. porto alla vostra attenzione questa iniziativa che è stata realizzata
Questa agevolazione è riservata a tutti i soci delle Federazioni del grazie alla disponibilità della nostra Provincia Autonoma di Trento
Trentino, Süd Tirol, Nord Tirol, Baviera ed ai loro famigliari. e della Direzione del Castello del Buonconsiglio. Credo che sia una
L’accordo è valido per il periodo 1° aprile – 30 giugno 2022 bella occasione per conoscere la nostra terra attraverso la visita dei
I castelli (vedi dépliant allegato) e le tariffe concordate sono: Castel cinque castelli proposti. Terra legata da sempre, alla storia del Tirolo
Beseno € 5,00, Castello del Buonconsiglio € 6,00, Castel Caldes storico, alla famiglia d’Asburgo ed in definitiva alla storia della Mit-
ingresso gratuito. Castel Stenico € 6,00, Castel Thun € 5,00. teleuropa. Vi aspettiamo numerosi, sicuri che resterete sicuramente
Sotto i 14 anni l’ingresso è gratuito in tutti i castelli. Si consiglia soddisfatti. n
di consultare il sito web www.buonconsiglio.it o telefonare ai vari
numeri di riferimento (vedi dépliant allegato) prima di organizzare
una visita. Questo accordo è stato presentato a tutti i Landeskom-
mandenten nella riunione Landeskommandanttreffen tenuto il 16
ottobre a Beuerberg. Un invito e saluto da parte del Presidente della
P.A.T. Maurizio Fugatti e dal Presidente del Consiglio Provinciale
Walter Kaswalder, Landeshauptmann Maurizio Fugatti, Landes-
kommandant Enzo Cestari (WTSB) und Landtagspräsident Walter
Kaswalder.
Cari Schützen, care Marketenderinnen a nome della Provincia Au-
tonoma di Trento e del Consiglio provinciale Vi diamo il benvenuto
nel nostro Trentino (Welschtirol). Con questa iniziativa avrete la
possibilità di conoscere 5 castelli della nostra terra. Castelli pieni
di storia e tradizioni secolari. Sarà per noi un grande onore averVi
nostri ospiti. Un saluto da parte del Landeskommandant Enzo
Nestbeschmutzer
Als Nestbeschmutzer werden abwertend Menschen bezeichnet, die das soziale, wirtschaftliche oder politische System, in dem
sie selbst leben oder tätig sind, kritisieren oder Missstände aufzeigen. Soweit die Definition aus dem Duden. Bezeichnet sich
jemand selbst als „Nestbeschmutzer“, bekommt dieser Ausdruck nochmals eine andere Bedeutung.
Bekleckert jemand das Nest von außen, ohne selbst darin zu woh- diese und andere volkstümlerische Vereine ein Symbol der Rückwärts-
nen, überrumpelt sich der Begriff nochmals etwas. Julian Fischnaller gewandheit und des einfältigen Konservatismus sind, denke ich bei Ti-
jedenfalls wäre gern so ein Nestbeschmutzer. Ein richtig guter, mit roliban vor allem an eine recht neue Art von Sittenwächter*innen“ [...].
mächtig Dampf im Enddarm– entschuldigt bitte den Ausdruck. Die Wortwahl der ersten Sätze legt die ganze Voreingenommenheit
Jedenfalls beschreibt der mittlerweile in Wien lebende Lehrer seine klar und zeigt, in welche − recht einbahnige − Richtung die restliche
ganz eigene, eigenartig getrübt-vertrübte Sicht unseres Landes im Ausführung gehen wird. Na gut, wir Angesprochenen sind natürlich
mit ausreichend Humor beseelt, da locker mitzuschmunzeln. Trotz-
dem können diese polemischen Zeilen als Offenbarung der eigenen,
ziemlich bodennahen Toleranz-Schwelle Mitmenschen gegenüber
angesehen werden, welche Brauchtum und
EU
Glauben im Herzen tragen. Warum er „volks-
tümlerische Vereine“ so negativ behaftet
sieht, verschweigt der Schreiber. Darauf einen
fundierten, aufklärerischen Blick auf unse-
re eigene Wesensart zu erlangen, wäre zwar
spannend, wird aber geheim gehalten. Einfältig
R
jedenfalls kann nicht nur Konservatismus sein,
sondern auch das Anpöbeln verwurzelter Sitten
und Gebräuche einer Gesellschaft. Vielleicht
würde der zitierte Begründer der Psychoanalyse
dann mal nicht nur den „Tirolibaner*innen“
die Ohren langziehen, sondern auch dem guten
Herrn Fischnaller.
Heldenverehrung im Fokus
„Einen tiefen Einblick in das Gemüt der
Südtiroler*innen gibt unsere Heldenverehrung: ‚Es
blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland ach in
Schmach und Schmerz.‘ Zugegeben, Hymnen sind oft
stupide, aber wir schaffen es, das dümmste Lied und
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Boshaftigkeit kann da vielleicht eine
Parallele erkannt werden. Läge dem
Nestbeschmutzer eine ehrliche Diskus-
sion, eine spannende Aufarbeitung der
Thematik am Herzen, könnte man nun
über Heldentum vortrefflich sinnieren.
Dabei würde am Ende herauskommen,
dass vielleicht jeder einzelne seine eige-
nen, ganz persönlichen, individuellen
Vorstellungen davon hat. Bereits eine Die Vereinnahmung Andreas Hofers in der Werbung.
Definition des Begriffs ist da ziemlich
schwierig. Menschen haben gerne Vorbil-
A
der, welchen sie nachahmen können. Die keit auch keine Scheu vor Niederlagen in sich. Gut sein, in Sieg wie
Orientierung, Halt geben. Menschen hö- Niederlage. Und im Falle einer Niederlage auch dafür einzustehen,
ren von Kindesbeinen an im Allgemeinen Verantwortung zu übernehmen. Heldentum ist im Grunde eine
gerne Geschichten, dazu auch Heldenge- Geschichte, und das, was daraus in der Folge gemacht wird. Mit
schichten, Abenteuergeschichten. Sicherheit ist es keine angeborene Eigenschaft. Heldeninnen sind
zudem sehr sichtbar. Und folglich kritisierbar. Auch weit über ihren
t 2020 Julian Fischnaller, Skolast – Ausgabe Tod hinaus. Das wirkliche Gefährliche an den Helden ist, dass sie als
2020: „[...] An die tapferen Recken, die historische Figuren beliebig, vielseitig eingesetzt werden können. So
ihre Feuerstöckchen in die Luft halten
wie eben AH, der sich nicht wehren konnte, als er von Nazis, Kom-
und bei denen dann doch nur heiße Luft
und ein wenig Rauch rauskommt [...]“. munisten oder immer noch von andern Pappnasen und Knallfrö-
schen vereinnahmt wird.
Kritik und Wertung sind zwei Paar Schuhe
Natürlich darf auch das Handeln Andreas Hofers kritisiert werden. Ich habe nur diese zwei kurzen Passagen aus dem Text herausgefil-
Wer verbietet das!? Das eine ist aber, Kritik anbringen, den histori- tert, den Rest erspare ich dem Leser gerne, wird dort doch klischee-
schen Kontext aufzuarbeiten, und das andere ist werten. Die Person haft ein Südtirol gezeichnet, in dem Gewalt gegen Frauen, Ausländer
an sich abzuwerten, wie in diesem Fall. Nebenbei darf irgendwo und Homophobie allgegenwärtig seien. Selbst gegen den erreichten
auch ruhig die Frage gestellt werden, mit welcher Legitimität, wie Wohlstand, die Speckherstellung sowieso, das soziale Verhalten der
weit sich denn der Kritisierende selbst die Freiheit herausnehmen Studierenden, Glühwein, Lederhosen, Après-Ski und das Kreuz im
kann, andere zurechtzuweisen. Gelungene Kritik ist jedenfalls Klassenzimmer wird gepoltert. Und nun kommen wir auch zum
immer auch das Bemühen um einen Dialog. Auf den Kritiker als springenden Punkt: Während sich AH nicht selbst zum Helden
Scharfrichter kann dabei verzichtet werden. Grundsätzlich wäre die erklärt hat, bezeichnet sich der Herr Fischnaller per Autodefinition
Frage, was heute noch Helden ausmacht, sehr interessant. Könnte selbst als Nestbeschmutzer. Muss demnach was richtig was Cooles
man wieder gut und gerne tageweise philosophieren, und jeder sein, sich diesbezüglich als Hero zu beweihräuchern. Die Schulter-
auf seine Art und Weise definiert, wer, was Held*in ist. Probieren klopfer in den eigenen Reihen werden Hornhaut auf den Händen
wir es einmal mit Zivilcourage, charakterlicher Integrität. Helden bekommen haben. Vielleicht unterscheidet auch so etwas echte von
halten Wort und stehen zu dem, was sie sagen. Stehen dazu ein, Möchtegern-Helden. Und während von dem einen Andreas-Hofer-
zur Klarheit der Werte. Helden haben Mut. Ziele zu verfolgen und Museen, Feierlichkeiten, Straßen, Plätze und Mahnmale gepflegt
zu verwirklichen. Helden haben Kraft. Nicht physische, aber jene werden sowie eine gewisse kollektive Erinnerung bleibt, bleibt dem
Kraft, die man aufbringen muss, für Dinge einzustehen für die man Nestbeschmutzer am Ende der Veranstaltung unweigerlich haupt-
steht. Menschen, die gegen politische Repressionen ankämpfen, sind sächlich eines übrig: umgeben von den eigenen Exkrementen zu
Helden in den Augen der Unterdrückten. Vielleicht birgt Tapfer- sein. Und entschuldigt bitte schon wieder den Ausdruck. Danke. n
N° 1 | Februar 2022
Aus welchem Grund sah Italien die Erfül- Sie haben vor kurzer Zeit ein Buch über die
lung der Grundsteinlegung der Südtirol- Autonomien der Welt geschrieben. Ist die
autonomie so lange als inneritalienische Südtirolautonomie wirklich die „weltbes-
Angelegenheit an, zumal der Vertrag auf te Autonomie“, wenn wir beispielsweise
Drängen Großbritanniens entstand und Katalonien, die Åland-Inseln oder auch
durch die Einfügung in den Friedensvertrag Schottland zum Vergleich heranziehen?
mit Italien internationalen und völkerrecht- Nein, Südtirol ist mit Sicherheit nicht die
lichen Charakter aufweist? „weltbeste Autonomie“, was schon dadurch
Eine widersprüchliche Argumentation, die widerlegt wird, dass selbst der SVP-
Italien schließlich nach langen Disputen Reformvorschlag zum Autonomiestatut
auch vor der UNO nicht aufrechterhal- (eingebracht im Parlament im März 2013
ten konnte. Als Teil des Friedensvertrags und wiedereingebracht im März 2018) die
zwischen Italien und Österreich hatten Mehrheit der Statusartikel abändern würde.
diese Bestimmungen von Anfang an völ- Im weltweiten Vergleich sind eine ganze
Bild: Hanna Battisti kerrechtlichen Charakter. Es war Teil der Reihe von Territorialautonomien weiter
italienischen Hinhaltetaktik, dass Rom dem fortgeschritten als jene Südtirols. Für ein
Herr Benedikter, was fällt Ihnen spontan Vertrag zunächst nur inneritalienischen echtes Ranking müssten allerdings genaue
ein, wenn ich Ihnen das Schlagwort Pariser Charakter zuschrieb. Kriterien erstellt werden.
Vertrag (Gruber-Degasperi-Abkommen)
nenne, der vor 75 Jahren geschlossen Ist es legitim, den Pariser Vertrag als „Ma- In Südtirol sind die italienisch-tolomeischen
wurde? gna Charta für Südtirol“ zu bezeichnen, so Orts- und Flurbezeichnungen amtlich, die
Der Pariser Vertrag war eher ein Diktat wie es manche Zeithistoriker tun? deutschen und ladinischen Namen ge-
Roms als ein Kompromiss zwischen Italien Der Pariser Vertrag ist die völkerrechtliche duldet. Warum will man die historischen
und Österreich, zwischen Degasperi und Grundlage für die Südtirol-Autonomie und Toponyme nicht gleichstellen? Das franko-
Gruber. Bei Friedensverträgen wird selten somit ein ganz wichtiger rechtlicher Anker, phone Aostatal wählte 1946 einen anderen,
das Volk gefragt, doch in Paris ist 1946 der uns Südtirolern in bestimmten Grenzen wenngleich radikaleren Weg…
nicht nur das Volk, sondern auch die poli- die Einklagbarkeit unserer Autonomierech- Südtirol hat gleich nach dem Krieg und bei
tische Elite Südtirols komplett übergangen te vor internationalen Instanzen (IGH) Inkrafttreten des 1. Autonomiestatuts 1948
worden. Mehr noch: Das Abkommen ist sowie die Schutzmachtrolle Österreichs die Chance verpasst, dieses unselige Erbe
weder vom Nationalrat in Wien ratifiziert garantiert. Der Text selbst ist alles andere der Faschistenzeit hinter sich zu lassen.
(was selbst Völkerrechtler im Außenamt als eine „Magna Charta“. Die damalige SVP-Führung hatte nicht
für notwendig gehalten hatten), noch im
Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden.
So ist der Pariser Vertrag nur durch eine
Resolution des Nationalratsausschusses für
Auswärtiges angenommen worden, der es
als Zwischenlösung betrachtete. Ein weite-
rer Kardinalfehler: Weder die Bevölkerung
noch die politische Vertretung Südtirols
durfte bei Abgrenzung des Autonomie-
gebiets mitentscheiden. Das Ergebnis ist
ambivalent: Wenige Autonomielösungen
weltweit beruhen auf zwischenstaatlichen
Verträgen, und unsere Autonomie ist durch
diesen schludrigen Vertrag zumindest
international abgesichert. Aber der vage
Inhalt (Grund für 25 Jahre langen Streit
bis zum Paket) und die Absenz breiter de-
mokratischer Legitimation dieses Vertrags
geben auch zu denken.
N° 1 | Februar 2022
10
und seine Geschichte
Aus den LANDESTEILEN …
Regionalrat, wo im gleich die Zähne gezo- Verfassungsrang automatisch abgeändert. Gebiets verstanden wird, scheint dieser Weg
gen würden, vor allem hinsichtlich jeder Seit September 2021 wird uns vor dem durch die italienische Verfassung versperrt
Schwächung der Region Trentino-Südtirol. Landtag in Bozen die Autonomie erklärt ... zu sein. Aber bitte, die Geschichte ist offen.
Weitere Zähne würden einem solchen Na ja, eine „Erklärung der Autonomie“ Eine perfektionierte Autonomie könnte
Vorschlag im Parlament gezogen, das nicht kann man diese paar schwer lesbaren sich als ein auf Dauer optimales System des
verpflichtet ist, irgendetwas davon per Stelen wohl nicht bezeichnen. Die Autono- Minderheitenschutzes ohne Grenzverände-
Verfassungsgesetz anzunehmen. Ande- mie wird auch nicht stetig fortentwickelt, rung erweisen, eine halbfertige Autonomie
re autonome Regionen sind mit solchen sondern hat seit 2001 gar Rückschritte könnte mittelfristig auch für neuen Kon-
Vorstößen sofort stecken geblieben. „Vollau- erfahren. Unsere Autonomie wird viel fliktstoff sorgen. Die Geschichte ist offen.
tonomie“ oder „Staat im Staat“ sind eher gepriesen, ist aber in wesentlichen Aspekten
leere Formeln. Ein Reformprojekt muss unvollständig. Sie ist als Territorialautono- Wohin steuert Südtirol, wenn wir in 25
verfassungsrechtlich gut begründet sein, mie tatsächlich unvollständig und höchst Jahren die 100. Wiederkehr des Pariser
muss aber nicht unbedingt die Verfassung reformbedürftig. Wenn unter Selbstbestim- Vertrages von 1946 erinnern…
selbst abändern. Die Verfassung würde aber mung die freie Entscheidung der Südtiroler Wenn ich bloß in die Kristallkugel blicken
durch die Verankerung eines „3. Statuts“ im Bevölkerung über die Souveränität des und die Zukunft voraussagen könnte! n
Den Freiheitskämpfern vom „BAS“ war LKdt. Renato des Dorides am Grabe sen Volkstumskampf unbeirrt weiterzufüh-
bewusst, welches Risiko sie dabei auf sich des Freiheitskämpfers: „Lieber Sepp, als ren. Der heutige Widerstand siecht dahin
nahmen. Sepp Mitterhofer war einer von unmittelbarer Nachbar, Jugendfreund und in unseren trägen Köpfen. Das jahrzehnte-
ihnen. Er führte mit vielen weiteren Ge- Weggefährte war es mir ein Anliegen, einen lange Wirken für unsere Heimat an deiner
sinnungsgenossen und Freiheitskämpfern Nachruf an deinem Grabe vorzubringen: Seite sowie an der Seite weiterer Freiheits-
einen Kampf gegen die Willkür des Staates Wir tragen mit dir, lieber Sepp, heute ein kämpfer und Verfolgter der 60er Jahre
und gegen eine schrittweise Anpassung Stück Tirol zu Grabe, ein Stück Tirol, für erfüllt mich rückblickend mit Stolz. Deine
der Landesregierung an Vorschriften und das du und viele Mitstreiter unerschrocken Ziele konnten nicht alle erreicht werden,
Vorgaben aus Rom unter Benachteiligung gekämpft haben, ein Stück von dem Tirol, aber sei versichert, lieber Sepp, wir werden
der eigenen Landsleute. Das „Los von dem unser Einsatz galt und von dem wir dein Wirken für die Heimat immer in Eh-
Rom“ und die Selbstbestimmung waren die alle geträumt haben. Auch wenn du nun ren halten und deinen lebenslangen Einsatz
Endziele im Freiheitskampf. Mit gezielten wieder mit deiner geliebten Moidi geeint für die Selbstbestimmung stets würdigen
Aktionen, unter strikter Verschonung von sein kannst, erfüllt uns dein Heimgang und wachhalten. Als Landeskommandant
Menschenleben, rechnete man nach einer im November 2021 mit tiefer Trauer. Du des Südtiroler Schützenbundes kann ich dir
fortgeschrittenen Eskalation mit einem warst mir Vorbild in der Kindheit, in der versichern: Noch ist nicht alles verloren –
Aufrütteln und mit Unterstützung aus gro- Jugend und standst mir als enger Freund wir geben nicht auf – dein Einsatz für Tirol
ßen Teilen der Tiroler Bevölkerung. stets in vielen Situationen zur Seite. Als wird unvergessen bleiben.“
Die Aktivisten aber wurden in Stich gelas- du dich nach deiner Freilassung zeitweise In den letzten Jahren wurde es – bedingt
sen. Der Staat schlug mit aller Härte zu, in Falzeben zurückgezogen hast, konnten durch das Alter − still um Sepp Mitterhofer,
die Landespolitik distanzierte sich von den wir in langen persönlichen Aussprachen aber der kameradschaftliche Kontakt konn-
Betroffenen, von den Ereignissen − und viele Gemeinsamkeiten im Kampf um die te bis zu seinem Tode von engsten Freun-
auch die Kirche verurteilte alle Aktivitäten Einheit Tirols festhalten. Unter anderem den und Weggefährten aufrechterhalten
der Freiheitskämpfer. Diese wurden allein hast du mir damals gesagt: „Mit Waffen werden. Sein Einsatz bei der Bürgerkapelle
gelassen − Misshandlungen und un- und Sprengstoff haben bereits wir gekämpft und bei der SK Obermais sowie sein Wir-
menschliche Folterungen mussten erduldet und die Welt auf unser Schicksal im südli- ken im Befreiungsausschuss Südtirol (BAS),
werden und langjährige Haftstrafen wurden chen Tirol aufmerksam gemacht. Die Opfer im Südtiroler Heimatbund (SHB) und bei
verhängt. Sepp Mitterhofer war einer der waren groß, wir wurden gefoltert, in Ketten der Bewegung Südtiroler Freiheit wer-
Unbeugsamen. „Sie haben uns gefoltert und gelegt und eingesperrt, von unseren eigenen den unvergessen bleiben. Auch namhafte
unsere Körper geschunden, unseren Geist Politikern verleugnet und im Stich gelas- Politiker und Persönlichkeiten aus Inns-
und unseren Willen zur Freiheit jedoch sen. Jetzt geht’s um ein Aufrütteln unserer bruck und Wien zählten zu seinem engsten
gestärkt“, so die Worte von Sepp Mitterho- Landsleute und unserer Landespolitiker, Freundeskreis und erwiesen ihm Anerken-
fer nach beinahe 8 Jahren Gefangenschaft und alle friedlichen Mittel müssen uns nung. Nun hat uns der unbeugsame Wider-
in staatlichen Gefängnissen. dabei recht sein. Deine Worte blieben nicht standskämpfer für immer verlassen und ein
ungehört, aber nur wenige hatten Mut, die- nachdenkliches Erbe hinterlassen. n
N° 1 | Februar 2022
Die Siegermannschaft des Regimentspokalschießens „SK Pfunds 1” EMjr. Fritz Gastl erhält einen Scheck für die Oberländer Schützenhilfe.
Regimentskdt. Mjr. Christoph Pinzger und von Alfred Gastl aus Galtür und Philipp und Sepp Pohler aus Ehrwald. Der Mann-
OLt. Hubert Juen, Schießwart des Schützen- Zangerl aus Steeg. In der Mannschaftswer- schaftssieg in dieser Klasse war der Schüt-
viertels Oberland, bedankten sich bei den tung erreichte die Mannschaft SK Pfunds zengilde Imst 2 mit Johann Bacher, Peter
Organisatoren der Pfundser Schützenkom- 1 mit den Schützen Herbert Wachter, Egon Grassl, Iwan Bacher und Cornelia Santeler
panie und Gilde für die mustergültige und Pinzger, Franz Pinzger und Thomas Mark nicht zu nehmen.
unfallfreie Ausrichtung des Bewerbes. 248 mit 192 Ringen den ersten Platz. Sie sind Zum Zweck, in Not geratenen Schützen im
Teilnehmer, die an einem Tag insgesamt 409 somit die heurigen Gewinner der Regi- Tiroler Oberland rasch und unbürokratisch
Serien auf die 10er-Ringscheiben feuerten, mentsehrenkette. Auch der Wanderpreis, zu helfen, wurde heuer die „Oberländer
erforderten eine tadellose Organisation, eine geschnitzte Jakob-Lauterer-Figur, geht Schützenhilfe“ gegründet. Während des
mussten doch neben den allgemeinen Si- bis zum nächsten Bewerb von Kappl wieder Schießbewerbes war dafür eine Spendenbox
cherheitsbestimmungen auch die geltenden nach Pfunds. aufgestellt. Im Rahmen dieser Preisver-
Corona-Maßnahmen eingehalten werden. Im gleichzeitig ausgetragenen Schießen für teilung konnten Schützenobmann Marcel
Die Teilnehmer aus ganz Tirol konnten ihre Schützengilden gab es ebenfalls Spitzenrän- Knapp und Mjr. Christoph Pinzger einen
Treffsicherheit in diesem Bewerb wieder ge für die Sportschützen. In der Einzelwer- Scheck mit dem erfreulichen Betrag von
bestens beweisen. Die Einzelwertung in der tung kam Josef Wachter aus Pfunds mit 1.200.- € übergeben. Der nächste Bewerb
Regimentsklasse gewann Thomas Wille 53,5 Ringen auf den ersten Platz, hinter wird kommendes Jahr erstmals in Steeg im
aus Fieß mit 52,4 Ringen, dicht gefolgt ihm folgten Bernhard Thurner aus Imst Lechtal ausgetragen. n
14 Wir gratulieren …
Rodeneck
von Mirjam Cestari
Wattens-Wattenberg
Fahnenpatin Daniela
Rochelt – 70
Das Ehrenmitglied und Fahnenpatin der
Rettenberger SK Wattens-Wattenberg,
Daniela Rochelt, feierte im August ihren
70. Geburtstag. Selbstverständlich rückte
eine Abordnung der Kompanie, unter der
Führung von Hptm. Günter Schrott, zur
Gratulation aus. Nachdem es im vergange-
nen Jahr nicht möglich war, bedankte sich
Hptm. Schrott zudem für 30 Jahre Fahnen-
patenschaft und überreichte der Jubilarin
eine Schießscheibe, welche von der Fritzner
Künstlerin Martina Zangerl gestaltet wurde.
Die Kompanie gratuliert auf diesem Wege
nochmals recht herzlich und schickt ein
herzliches Vergelt’s Gott für die sehr groß-
zügige Unterstützung in den vergangenen
30 Jahren. n
N° 1 | Februar 2022
Oberammergau
von Hans Baur
16
Maastricht-Verträgen nur zustimmt, wenn ihm gelungen ist, vom Bau der Wiederauf- Kompanie Kochel am See sowie Schutzherr
durch Grundgesetzänderung die Eigen- bereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf und Ehrenmitglied des Bundes der Bayeri-
ständigkeit und Selbstverantwortung der abzusehen, damit den großen Protest der schen Gebirgsschützenkompanien. n
Länder gesichert wird. Damit ging selbst Bevölkerung zu beenden, und darüber
die Opposition im Wesentlichen einig. Der hinaus für die betroffene Region einen
Max Streibl
EG-Kommissionspräsident Jacques Delors finanziellen Ausgleich zu erwirken.
bekannte sich daraufhin klar zum Prinzip Es gelang ihm auch, den langjährigen Streit
der Subsidiarität und zum Föderalismus in bezüglich des Neubaus der Bayerischen
Europa. Die im Juli 1992 erfolgte Neufor- Staatskanzlei auf dem Gelände des ehema- Von 1970 bis 1977:
mulierung des Artikels 23 GG wird zur ligen Armeemuseums am Hofgarten beizu- Minister für Landesentwicklung
Sternstunde für den Föderalismus und die legen. Max Streibl und Oberbürgermeister und Umweltfragen
Eigenstaatlichkeit Bayerns. Es ist insbeson- Georg Kronawitter stellten der Öffentlich- Von 1977 bis 1988:
dere das Verdienst von Max Streibl, dass es keit ein neues, wesentlich kleineres Modell Minister für Finanzen
gelungen ist, die Rechte der Länder darin zu des Neubaus vor, der nun ausschließlich der Von Oktober 1988 bis Juni 1993:
stärken und das Subsidiaritätsprinzip in der Staatskanzlei vorbehalten ist. Bayerischer Ministerpräsident
Europapolitik zu verankern. Max Streibl war Ehrenleutnant der Gebirgs-
Nicht hoch genug ist einzuschätzen, dass es schützenkompanie Eschenlohe, Mitglied der
München
von Hans Baur
Tausende Menschen standen entlang der drängte die französische Seite auf ausdrück-
Straßen vom Flughafen München-Riem bis lichen Wunsch des französischen Staatsprä-
zur vormalig königlichen Residenz in der sidenten wiederholt darauf, dass sich dieser
Innenstadt. Bejubelt von der Menschen- unmittelbar an die Bevölkerung wenden
menge fuhr der französische Staatspräsident konnte. Von Anfang an war die Reise nach de
Seit an Seit mit dem bayerischen Minister- Gaulles Willen also auf Massenwirkung und
präsidenten Hans Ehard im offenen Wagen entsprechende Inszenierung ausgerichtet.
stehend durch die Münchner Innenstadt. Vor Er wollte die große symbolische Wirkung,
rund einhunderttausend Menschen sprach die große Demonstration der deutsch-fran-
de Gaulle am Odeonsplatz zur Menge: „Am zösischen Aussöhnung, eben nicht nur der
heutigen Tag, an welchem Frankreich Gast Politik, sondern der Völker.
von Bayern ist, möchte ich Ihnen sagen, wie Von Anfang an wollte die Staatsregierung
viel dieser Besuch mir bedeutet und wie sehr mit dem Empfang de Gaulles vor breiter
mich der freundliche Empfang Münchens Öffentlichkeit bayerische Staatlichkeit de-
berührt. Wie auch immer in der Vergangen- monstrieren, die man in München trotz der
Bevor durch den Élysée-Vertrag von 1963 die heit die Streitigkeiten zwischen den Fran- föderalen Ordnung des Grundgesetzes doch
deutsch-französischen Beziehungen in ein zosen und Deutschen waren, so weiß doch durch die Bonner Politik seit 1949 vielfach
neues Stadium traten, statteten Bundeskanz- jeder, dass stets und trotz allem zwischen wieder gefährdet sah. Bei den wenigen
ler Konrad Adenauer und Staatspräsident Bayern und meinem Land ein gegenseitiges Begrüßungsworten, die Ministerpräsident
Charles de Gaulle dem jeweiligen Nachbarn Verständnis und eine besondere Sympathie Ehard am Flughafen in Riem sprechen sollte,
einen viel beachteten Staatsbesuch ab. Im bestanden haben. Aber heute, wo Frankreich war demonstrativ von „bayerischem Boden“
Rahmen von de Gaulles Deutschlandreise und Deutschland vor der gleichen Bedro- die Rede, auf dem der Gast gelandet sei, von
besuchte der Staatspräsident Bonn, Düssel- hung stehen und in der neuen Welt so vieles der „bayerischen Staatsregierung“ und dem
dorf, Duisburg, Hamburg, Ludwigsburg und gemeinsam zu bewältigen haben, gilt es nur, „gesamten bayerischen Volk“, das den Staats-
München, wo der Aufenthalt insofern einen sich zu vereinigen. Demnach kann und muss gast in der „bayerischen Landeshauptstadt“
spezifischen Charakter gewinnen sollte, als die Freundschaft, jawohl die Freundschaft willkommen heiße.
die Erinnerung an die historischen Beziehun- zwischen Franzosen und Bayern sowohl Die offensive Entwicklung von Formen
gen zwischen Bayern und Frankreich nicht in der Gegenwart wie in der Zukunft ein bayerischer Staatsrepräsentation auch als
nur in den Dienst der deutsch-französischen Schwerpunkt sein. Von ganzem Herzen und Ausdruck des staatlichen Selbstverständnisses
Annäherung, sondern auch gleichzeitig in im Namen Frankreichs, Dank an München, und der Föderalismuspolitik des Freistaats
den Dienst bayerischer Föderalismus-Politik dieser liebenswerten und prachtvollen ist in den 1950er und dann vor allem in den
gestellt wurden und die bayerische Staatsre- Hauptstadt. Es lebe München, es lebe Bayern, 1960er Jahren zu beobachten. Sehr bewusst
gierung dezidiert die Staatlichkeit Bayerns es lebe Deutschland, es lebe die bayerische- erinnerte die bayerische Seite den Staatsgast
und historische Legitimation demonstrieren französische Freundschaft!“ an zentrale Stationen der politischen Bezie-
wollte und konnte. Bei den Vorbereitungen der Reise de Gaulles hungen zwischen Bayern und Frankreich.
N° 1 | Februar 2022 Berichte aus Bayern
17
Von ganz anderer Qualität war die geweckte Weltkriege erspart geblieben“. Darauf habe de immer mehr heraus aus den Kabinetten und
Erinnerung in Verbindung mit der Kranz- Gaulle geantwortet: „Und Ihnen das Leiden“. konnte zunehmend zu einem Anliegen brei-
niederlegung am Mahnmal des unbekannten Der General und der deutsche Kriegsver- ter Bevölkerungsschichten werden.
Soldaten vor der Ruine des Armeemuseums. sehrte gaben sich die Hand – augenfälliger Bei der Rede de Gaulles auf dem Odeonsplatz
De Gaulle wandte sich dabei persönlich und und ergreifender hätte man den Willen zur hatten auch die bayerischen Gebirgsschützen
direkt an einzelne schwer Kriegsversehrte Aussöhnung kaum personalisieren und Aufstellung genommen (die Ehrenkompanie
aus dem 1. und 2. Weltkrieg. Ein Dialog aus inszenieren können. stellte Gaißach) und wurden damit Teil der
einem Vier-Augen-Gespräch wurde dann Ohne Zweifel hat der Besuch de Gaulles in Demonstration bayerischer Staatlichkeit, was
vielfach in der Presse verbreitet: Einer der Deutschland auf beiden Seiten des Rheins das sich seitdem oftmals bei Staatsbesuchen und
Versehrten sagte demnach „Wenn das vor gegenseitige Vertrauen erheblich gestärkt. Die Empfängen wiederholt hat. n
50 Jahren geschehen wäre, wären uns zwei deutsch-französische Verständigung rückte
Wenn auch in diesem Jahr eine Wall- den Kompaniepfarrer Geistl. Rat Andreas
fahrt in größerem Umfang von Happing Maria Zach mit Stadtpfarrer Sebastian
nach Heilig Blut aufgrund der bekannten Heindl zelebrierte. Die Nachbarkompanien
Umstände nicht möglich war, so gedachten Aibling, Raubling, Neubeuern, Samerberg
die Gebirgsschützen doch am Namenstag und Flintsbach waren mit Abordnungen
des Heiligen mit einem Festgottesdienst, vertreten. n
Foto: Gaby Saal
Berichte aus Bayern N° 1 | Februar 2022
18
Wir gratulieren …
Gaißach
Balthasar Bauer – 80
Der Ehrenfähnrich der GSK Gaißach Zudem war er stellvertretender Hauptmann
Balthasar Bauer – der „Mooser-Hausl“ 1973 bis 1982 und von 1988 bis 2009. 2015
– konnte im November 2021 seinen 80. stiftete er das Gipfelkreuz am Rechelkopf.
Geburtstag feiern. 1958 ist er der Kompanie Weit über die Grenzen des Landkreises Bad
beigetreten. Von 1964 bis 1973 war er deren Tölz-Wolfratshausen ist er auch als Rosser
Kassier und von 1973 bis 2009 Fähnrich. und Leonhardi-Fahrer bekannt. n
Gmund
Harald Schrangl – 70
Der Gmunder Gebirgsschütze Harald führung des jährlichen Bundesschießens
Schrangl wurde am 7. Januar 2022 70 Jahre verantwortlich und betreut die bayerische
alt. Er trat 1991 in die Gebirgsschützen- Mannschaft, die beim Alpenregionsschie-
kompagnie Gmund ein und war von 2000 ßen antritt.
bis 2009 ihr Schützenmeister. 2009 wurde Für seine Verdienste wurde er mit der
er zum Bundesschützenmeister des Bundes Medaille in Gold am blauen Band und dem
der Bayer. Gebirgsschützenkompanien Maximilianskreuz ausgezeichnet. n
berufen. Seitdem ist er für die Durch-
München München
von Hans Baur
Bad Aibling
Manfred Ortner †
Im Alter von nur 59 Jahren ist am und mit großem Engagement aus. In seiner
1. Januar 2022 der Hauptmann der GSK Amtszeit als Hauptmann richtete die Kom-
Aibling Manfred Ortner verstorben. Er war panie die Bataillonsfeste 2015 und 2017
Gründungsmitglied der Kompanie und trat des Bataillons Inn-Chiemgau aus, dessen
dieser im Dezember 1980 als Schütze bei. Gauhauptmann-Stellvertreter er seit 2012
Von 2001 bis 2007 bekleidete er das Amt war.
des Fähnrichs und war anschließend drei Manfred Ortner hinterlässt eine große
Jahre Oberleutnant. 2010 wurde er an die Lücke, die nur sehr schwer zu schließen ist.
Spitze der Kompanie gewählt. Er war damit Seine Kameraden verabschiedeten ihn mit
der vierte Hauptmann nach der Wieder- allen Ehren und einem dreifachen Salut auf
gründung und übte dieses Amt vorbildlich dem Aiblinger Friedhof. n
N° 1 | Februar 2022
Innsbruck
von Erich Staudinger
… zur Hochzeit
Ebenfalls nach 30 Jahren als 1. Fähnrich bzw. als Fähnrich. Als Nachfolger wurde
stellte Gerhard Rudig seine Funktion zur Michael Kössler zum Leutnant, Gerhard
Verfügung und wurde zum Ehrenfähn- Schönfelder zum 1. Fähnrich und Stefan
rich ernannt. Günter Baier legte ebenfalls Höger zum 2. Fähnrich gewählt. n Geplant war die Hochzeit bereits am 2.
nach langjähriger Tätigkeit (18 Jahre) Oktober 2020. Doch durch den Covid-
Lockdown musste der Hohe Tag unseres
Jubelpaares Andreas und Daniela verscho-
ben werden. Ein Jahr später, am 2. Oktober
2021, war es dann aber soweit und eine
Schar an Festgästen versammelte sich bei
wunderbarem Herbstwetter auf dem Kirch-
platz von Kartitsch, um dem Jawort unseres
Jungschützenbetreuers Andreas und unse-
rer ehemaligen Marketenderin Daniela in
der Pfarrkirche St. Leonhard beizuwohnen.
Andreas ist seit vielen Jahren Jungschützen-
betreuer unserer Kompanie, begleitet von
seiner Frau Daniela, die als Marketenderin
ihm und uns allen zur Seite stand.
Wir wünschen unserem Jubelpaar Dani-
ela und Andreas für ihren zukünftigen
gemeinsamen Lebensweg viel Glück und
alles Gute. n
N° 1 | Februar 2022
Rietz
von Manfred Paregger
Salzburg
von Gerhard Hauser
Schützenjahrtag 2021
Bis kurz vor dem heurigen Schützenjahr- Gesellige in den Vordergrund zu stellen, um allen Anwesenden für das Mitfeiern.
tag mit Generalversammlung konnten für ein aktives Dorfleben zu sorgen. Wir So konnte der Schützenjahrtag abermals
die Schützen der SK Tulfes noch davon konnten und wollten deshalb kein gesund- nur im eingeschränkten Maße abgehalten
ausgehen, diesen in der gewohnten feierli- heitliches Risiko eingehen und niemanden werden, um an die verstorbenen Mitglieder
chen Form abhalten zu können. Aufgrund ausschließen. der Schützenkompanie und an die Gefalle-
der stark steigenden Corona-Zahlen im Gemeinsam mit Dekan Augustinus Kühne nen und Vermissten beider Weltkriege zu
November musste aber eine Planänderung wurde ein würdiger Gottesdienst in der erinnern. Die Generalversammlung wird zu
erfolgen, und es durften nur noch der Pfarrkirche gefeiert. Ein Dank gilt der Blä- einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, und
Ausschuss und die Fahnenabordnung am sergruppe der Musikkapelle für die schöne dann wird gemeinsam zum Wohle des Tul-
Festakt teilnehmen. Für uns Schützen ist es musikalische Umrahmung, den Ministran- fer Schützenwesens neu durchgestartet! n
wichtig, das Kameradschaftliche und das ten, den Schützen für das Gestalten und
Vomp
von Melanie Frischauf
Schützensonntag in Vomp
Aufgrund der Covid-bedingten Absage
am Dreifaltigkeitssonntag konnte die SK
Vomp glücklicherweise am 12. September
2021 den traditionellen Schützensonntag
nachholen. Der Schützensonntag ist für
die SK Vomp stets der Start in ein neues
Ausrückungsjahr, bei welchem etwaige
Neuzugänge in der Kompanie begrüßt,
Schützenschnüre verliehen und langjähri-
ge Mitglieder geehrt werden.
In diesem Jahr gab es einen ganz besonde-
ren Moment, denn es konnten vier Brüder,
Johann, Alois, Anton und Otto Kreidl,
für jeweils ihre 50-jährige Mitgliedschaft
in der SK Vomp ausgezeichnet werden.
Die Kompanie freut sich noch auf viele
gemeinsame Ausrückungen. n
Anton Kreidl, Hptm. Andreas Frischauf, Johann Kreidl, Alois Kreidl, Otto Kreidl, Batail-
lonskdt. Karl-Josef Schubert, Schützenkurat Stanislaus Majewski, EHptm. Konrad Streiter
und Obmann Andreas Garzaner
N° 1 | Februar 2022
Nach der Eröffnung begrüßte Hptm. Innsbruck sowie zu den Verabschiedungen liegt ist Pflicht“. Der Kompaniekomman-
Günter Schrott die Ehrengäste. Anwesend der verstorbenen Mitglieder aus. Außerdem dant bedankte sich bei Melanie Schweibe-
waren der Bürgermeister der Marktgemein- erfolgten Ausrückungen in Tracht ohne rer (Prem), Michaela Hotter (Mair) und
de Wattens Thomas Oberbeirsteiner, der Fahne anlässlich des 70. Geburtstages und Theresa Stainer (Knapp) für ihre geleisteten
Bürgermeister der Gemeinde Wattenberg zu 30 Jahren Fahnenpatenschaft von Dani- Dienste und pflichtbewussten Ausrückun-
Franz Schmadl und der Vize-Bürgermeister ela Rochelt sowie zur Generalversammlung gen. Als Zeichen der Wertschätzung über-
der Marktgemeinde Wattens Willi Greuter. des Schützenbezirkes Hall in Ampass. reichte er ihnen ein kleines Geschenk, das
Weiters begrüßte Hptm. Schrott die Ehren- Ein weiterer Punkt des Berichtes war das sie an die Zeit in der Kompanie erinnern
mitglieder der Kompanie, Ehrenhauptmann traditionelle Schützengrillen der Wattenber- soll.
Mjr. Robert Frötscher und Ehrenleutnant ger Schützen am Wopfner-Hof. Außerdem Leutnant Walter Vogt wurde bei der
Klaus Schrott. Der Bericht des Kompanie- dankte der Hauptmann den Fahrerinnen Kompanieversammlung am 21.8.2020
kommandanten Günter Schrott fiel den und Fahrern für den Dienst „Essen auf Rä- zum Ehrenleutnant ernannt. Die Ehrenur-
Umständen entsprechend kurz aus. Anstelle dern“, welcher heuer bereits 40 Jahre an den kunde wurde ihm nun in diesem Rahmen
der traditionellen Kompanie-Ausrückungen Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von überreicht. Im Anschluss an die Ehrungen
zu Floriani, Schützenjahrtag, Fronleichnam der Kompanie durchgeführt wird. folgten die Grußworte der Ehrengäste und
und Herz-Jesu wurde jeweils eine Feldmesse Nachdem in den vergangenen zwei Jahren nach dem Singen der ersten Strophe der
mit einer Abordnung der Schützenkompanie drei Marketenderinnen geheiratet haben, Landeshymne beendete Hptm. Günter
abgehalten. Weiters rückten je eine Abord- verlassen sie aus freiem Willen die Kom- Schrott die Jahreshauptversammlung mit
nung zur 225. Herz-Jesu-Gelöbniserneue- panie – ganz nach dem Spruch „Eintritt einem dreifachen „Schützen Heil“. n
rung, zur Bundesversammlung des BTSK in und Ausritt ist freiwillig – was dazwischen
Kinder schenken
Freude
Aufgrund der anhaltenden Notlage haben
sich Jungschützen mit deren Betreuern aus
ganz Südtirol etwas Besonderes einfallen
lassen. Zusammen in der Familie oder im
kleinsten Kreise mit dem Jungschützenbe-
treuer wurden leckere Kekse gebacken, die
anschließend liebevoll verpackt wurden.
Kurz vor Weihnachten wurden dann landauf
landab die Pflegeheime besucht, um dem
Personal und den Bewohnern die süßen Pa-
kete zu übergeben. Die Freude war bei allen
riesig und die Überraschung gelungen. Die
Jungschützen wollten damit ein Zeichen der
Dankbarkeit und Anerkennung setzen und
zeigen, dass man auch mit Kleinigkeiten in
schwierigen Zeiten Freude schenken kann.
Auf diesem Wege wünschen die Mädchen
und Jungen des Südtiroler Schützenbundes
ein gutes neues Jahr. n Jungschützen brachten Weihnachtskekse in Altersheime
Eppan
Bezirksübergrei-
fende Weiterbil-
dung
Am 17. November 2021 fand die Eröffnung
der Ausstellung „Sechzig Jahre Feuernacht
– Franz Höfler“ statt. Auch einige Mar-
ketenderinnen des Südtiroler Schützen-
bundes nahmen teil. „Dankbar rückwärts,
mutig vorwärts, gläubig aufwärts.“ Mit
diesem Zitat von Franz Josef Strauß been-
dete der Hauptmann der SK Lana Andreas
Pixner seine Ansprache bei der Eröffnung
zur Ausstellung rund um Franz Höfler
und die sechziger Jahre. In diesem Sinne
nahmen es die Marketenderinnen des
Bezirks Burggrafenamt-Passeier sowie des
Bezirks Südtiroler Unterland auf Initia-
tive von Bezirksmarketenderin Angelika
Haller zum Anlass, sich nach langer Zeit
endlich wieder gemeinsam weiterzubilden
und anschließend in gemütlicher Runde
zusammenzusitzen. Die kulturelle Weiter-
bildung und die Kenntnis der Landesge-
schichte ist für die Marketenderinnen des
SSB ein wichtiger Grundpfeiler, weshalb
die Veranstaltung sehr gelegen kam. Ein
herzliches Vergelt’s Gott an die SK „Franz
Höfler“ Lana mit Hptm. Andreas Pixner
für die aufwändige Organisation dieser
sehenswerten Ausstellung. n
N° 1 | Februar 2022
Obermais
von Verena Zipperle
30 Wir gedenken …
Roberto de Zanna Golmayer im 62. Lebensjahr mermann Erich Pichler jun., begeistern und zu motivieren.
„kuko“ von dieser Welt abberufen. der im 58. Lebensjahr nach So hatte er von 1961 bis 1991
1967 ist er als Achtjähriger den schwerer Krankheit zu Gott die verantwortungsvolle
† 9. JULI 2021 - ANPEZO Strassener Jungschützen beige- heimgekehrt ist. Funktion des Obmannes inne,
Die SK Ŝizar Anpezo Hayden treten und hat bereits von 1978 Erich Pichler trat im Jahre nebenbei bekleidete er das Amt
trauert um ihren Kameraden bis 1993 die verantwortliche 1979 der Kompanie bei, war des Kompaniewaffenmeisters
Roberto de Zanna „kuko“, der Funktion des Jungschützenbe- viele Jahre Magazineur und im (1961–2015) und des Schrift-
im 91. Lebensjahr verstorben treuers übernommen. Durch Ausschuss tätig, und war ein führers (1961–1976) und führte
ist. Er ist erst im Jahre 2014 seine besondere Fähigkeit und pflichtbewusstes und hilfsbe- von 1989 bis 1996 die Kompa-
Begeisterung für die Funkti- reites Mitglied. nie sogar als Hauptmann-Stv.
onen im Jungschützenwesen Bei der Beerdigung hat sich die Als besonderes Zeichen der
durfte Heinz auch 10 Jahre SK Mutters-Kreith mit dem Anerkennung wurde er am 14.
als Bataillonsjungschützenbe- letzten Fahnengruß und einer April 1991 zum Ehrenobmann
treuer im Osttiroler Oberland Ehrensalve von Erich verab- und am 1. Februar 2019 zum
vorangehen. Als Anerkennung schiedet. Ehren-Oberleutnant ernannt,
seiner Fähigkeiten wurde Heinz worauf er ganz besonders stolz
im Jahre 1988 zum Bezirksjung- war.
schützenbetreuer im Schützen- Für seine langjährige Treue
viertel Osttirol gewählt. Diese EObm. und EOLt. und Verbundenheit wurde ihm
Hans Maierhofer
Funktion erfüllte er 20 Jahre vom BTSK die Verdienstme-
überaus erfolgreich und wurde daille in Silber verliehen, und
dafür 2009 zum Ehren-Bezirks- † 4. NOVEMBER 2021 das Wintersteller Schützenba-
jungschützenbetreuer er- FIEBERBRUNN taillon ehrte ihn 2002 mit dem
der Kompanie beigetreten. Am nannt. Seine Kompanie erwies Die Christian Blattl SK Fieber- Wintersteller-Kreuz.
Anfang war er recht schüch- Heinz die Ehre, indem sie den brunn trauert um ihren Ka- Seine Kameraden der Christian
tern, aber als er die Geschichte Trauerzug vom Elternhaus zur meraden Ehren-Oberleutnant Blattl SK und der Schützengil-
unseres Dorfes gelernt hat, Pfarrkirche und zur letzten Ru- Hans Maierhofer, der nach de begleiteten ihn auf seinem
ist er ein begeisterter Schütze hestätte im Friedhof begleitete. letzten Weg und erwiesen ihm
geworden. Seine Leidenschaft Mit der Ehrensalve der Strasse- mit drei exakten Salven und
hat man gesehen, als er die ner Schützen und dem letzten dem Fahnengruß die letzte
Bewegungen der General- Fahnengruß am offenen Grab Ehre.
de-Charge einüben musste, verabschiedeten sich sämtliche
was wirklich schwer für ihn führenden Funktionäre der
war. Aber er hat es mit Stolz Feuerwehren und Schützen
geschafft. Bis Beginn der Pan- zum letzten Male von Heinz.
demie war Roberto de Zanna Mit Heinz verlieren wir Schüt- Elt. Robert
immer dabei. Am 12. Juli 2021 zen einen hochgeschätzten Ellecosta
hat er einen letzten Fahnen- Kameraden und Freund. Ruhe
gruß mitgenommen und ist zu in Frieden! † 11. NOVEMBER 2021 - BRIXEN
Gott heimgegangen. Die SK Peter Mayr trauert um
ihren Ehrenleutnant Robert
kurzer, schwerer Krankheit im Ellecosta, der im Alter von 91
Erich Pichler Alter von 87 Jahren für immer
Heinz Golmayer die Augen geschlossen hat.
† 23. OKTOBER 2021 Hans war am 1. Mai 1959 unter
+ 3. OKTOBER 2021 - STRASSEN MUTTERS-KREITH dem damaligen Hauptmann
Nach langer Krankheit, jedoch Die SK Mutters-Kreith trauert Peter Bucher in die − ein Jahr
viel zu früh, wurde OLt. Heinz um ihren Kameraden, Zim- zuvor wiedergegründete −
Kompanie als einfacher Schüt-
ze eingetreten und daher auch
maßgeblich am Aufbau des
traditionellen Schützenwesens
in Fieberbrunn mitbeteiligt.
Als überzeugter Schütze
erkannte er wohl schon da-
mals sein Talent, mit seiner
besonderen, vorbildlich Jahren plötzlich und unerwar-
korrekten Art und Weise die tet verstorben ist.
ihm anvertrauten Kameraden Er trat im Jahre 1960 als Grün-
und Marketenderinnen für dungsmitglied der Kompanie
das Tiroler Schützenwesen zu bei. Im Jahre 1968 wurde
N° 1 | Februar 2022
Wir gedenken … 31
er zum Fähnrich gewählt. net. Für die Ausrichtung des storben ist. Jakob Reichegger Mitglied der Kompanie aktiv,
Zugleich wurde er auch der Alpenregionsfestes erhielt war über 60 Jahre lang bei den davon 25 Jahre als Fähnrich
erste Fähnrich der Bundes- Gerold das Maximiliankreuz. Schützen. Im Jahr 1982, vor der „Franzosenfahne“ sowie
fahne, wofür er die Silberne nun fast 40 Jahren, hat er tat- 24 Jahre als Obmann und 12
Verdienstmedaille erhielt. Für kräftig bei der Gründung der Jahre als Oberleutnant. Er war
seine Verdienste ernannte ihn SK Gais mitgeholfen. Vorher verantwortlich für die Organi-
die Kompanie zum Ehrenleut- Karl Rohrer war er 22 Jahre lang Mitglied sation von 3 Bataillonsschüt-
nant. Beim Sterbegottesdienst (Stemmer Karl) zenfesten sowie Initiator des
in der Pfarrkirche verabschie- Neubaus des Schützenheims
deten sich die Kompanie und † 28.11.2021 - ZENOBERG/MERAN und vieler anderer Projekte.
weitere Schützen des Bezirkes. Karl Rohrer vom Erlachhof in Zudem war Willi 18 Jahre Mit-
Während der Männergesang- Zenoberg bei Meran ist im No- glied des Bataillonsausschus-
verein von Brixen das Lied vom vember 2021 im Alter von 96 ses des Baon. Schwaz sowie
guten Kameraden sang, senkte Jahren verstorben. Er war am langjähriger Delegierter zum
sich die Kompaniefahne, die 08.12.1959 Gründungsmitglied Bundesausschuss des BTSK.
er selbst getragen hatte, über der SK Meran. Unter Hptm. Für seine Leistungen wurde
seinen Sarg. Alois Piock wurde er Mitglied Willi Messner mit der Ver-
der Kommandantschaft und dienstmedaille des Landes
übernahm den Rang eines Tirol, der Tiroler Ehren-
Leutnants der Kompanie. amtsnadel in Gold sowie der
EHptm. Anlässlich des Schützenjahr- goldenen Verdienstmedaille
Gerold Tinkhauser
bei der Schützenkompanie des Bundes der Tiroler Schüt-
in Uttenheim. All die Jahre zenkompanien ausgezeichnet.
† 18. NOVEMBER 2021 - BRIXEN war er seinen Freunden und Die Aschbacher SK Achenkirch
Die SK Peter Mayr trauert um Kameraden stets ein Vorbild verliert mit Willi Messner
im Glauben und ein Vorbild einen Schützen mit Leib und
an Verlässlichkeit. Jakob – ein Seele. Seine Einstellung zu den
herzliches Vogelt’s Gött dafür! Werten des Tiroler Schützen-
Am 9. Dezember hat sich die wesens werden uns stets als
SK Gais mit einem letzten Fah- Vorbild dienen und wir werden
nengruß und einer Ehrensalve ihn in ehrender Erinnerung
von Jakob Reichegger verab- behalten.
schiedet.
15 Jahre
Matthias Fuchs, Hanspeter Hölzl und Stefan Strasser (Hopfgarten
Termine 2022
i. Brixental); Reinhard Anfang, Georg Hirschhuber, Alexander 19. Februar Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
Mayer, Matthias Pittl und Hubert Schmid (Mils); Diego Kofler (Ausrichtung Bez. Burggrafenamt/Pass.)
und Klara Jud (Olang); Hansjörg Müller und Robert Müller 20. Februar Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier in Meran
(Pradl); Felix Platter und Daniel Zaninelli (St. Pankraz); Alfred Andreas-Hofer-Gedenken am Berg Isel und
Gratzer und Roland Zumkeller (Rum); Edith Zwischenbrugger Hofkirche Innsbruck
und Thomas Pomarolli (Salurn); Markus Told, Alexander Rudig
und Paul Triendl (Sistrans); Hannes Hölzl, Franz Klingenschmid, 12. März Bezirkstag Burggrafenamt/Passeier in Proveis
Matthias Rathgeber, Herbert Rettl und Robert Singer (Volders) Sitzung des BTSK-Bundesausschusses in Mils
19. März Josefi
25 Jahre 20. März Bezirkstag Pustertal in Mareo/Enneberg
Sebastian Astner, Andreas Ehammer und Andreas Schroll 27. März Bezirkstag Bozen in Gries
(Hopfgarten i. Brixental); Michael Felder, Simon Graus und Erich
Peer (Mils); Klaus Jud (Olang); Christian Kahrer (Pradl); Lt. 9. April Landesausschuss Tiroler Schützen in Brixen
Karl-Heinz Huber (Rum); Roland Amort (Salurn); Fhr. Andreas 24. April Weißer Sonntag, BTSK-Bundesversammlung
Triendl und Zgf. Hans Triendl (Sistrans); Lt. Alexander Neuner, in Innsbruck
Olt. Otto Neuner und Uj. Albert Platter (Telfs); Zgf. Siegmund 30. April Tiroler Jungschützen-Schießen in Eppan
Obkircher, Lt. Markus Prem, Zgf. Manfred Kröll, Uj. Josef Schaf-
ferer und Ptf. Markus Hirschhuber (Wattens-Wattenberg) 13. - 15. Mai 26. Alpenregionstreffen der Schützen in St. Martin i.P.
50 Jahre
Bernhard Oberhofer und Ludwig Tschugg (Mils); Siegfried
Sapelza (Olang); Zgf. Horst Vogelsang (Sistrans) und Lt. Josef Sarg
(Wattens-Wattenberg) sowie die Brüder Johann, Alois, Anton und
Otto Kreidl (Vomp)
55 Jahre
Zgf. Alois Kirchmair (Sistrans) und Oj. Hansjörg Hofer (Telfs)
Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
75 Jahre
werden.
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Ptf. Josef Steinacher (Telfs) Eigentümer und Herausgeber:
Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 1, 6. Stock, Inns-
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Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Renato des Dorides; BGSK:
Hptm. Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari
Druck: Athesia, Bozen