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1 STRULIK Folien Vorlesung Die - Perspektive.Machts 25.02.22
1 STRULIK Folien Vorlesung Die - Perspektive.Machts 25.02.22
FS22
Stefanie Strulik
INHALT
2. Epistemologische Fragen
Gesamt = 25%
Zürich = 32%
Abbildung 1:
Wahrscheinlichkeiten, direkt in eine Ausbildung der Sekundarstufe II überzutreten, nach Geschlecht,
Migrationshintergrund und Schultyp
Keine
Institutionelle Diskriminierung Institutionelle Diskriminierung
EINIGKEIT
„Im Vergleich zu einheimischen Schulkindern haben Schulkinder mit
Migrationshintergrund ein deutlich höheres Risiko, entweder in
Sonderschulen oder in anspruchsarmen Schullaufbahnen der
Sekundarstufe I unterrichtet zu werden“
(Becker|Jäpel|Beck 2011:2).
Teil II
THEORIE &
ERKENNTNIS
Bsp. für ontologische Fragestellungen: Haben die Untersuchungsgegenstände der Naturwissenschaften (z.B.
biologische Gesetze etc.) und diejenigen der Sozialwissenschaften (z.B. Folgen von Migration für das Bildungssystem) die
gleiche Struktur oder gibt es zwischen ihnen gravierende qualitative Unterschiede in ihren Eigenschaften? Wie ist das
Verhältnis von Strukturen (Kontexten) und (individuellen, kollektiven) Handlungen beschaffen; welche Wirkungen haben
wissenschaftliche Theorien auf politische Prozesse und vice versa? Sind Institutionen gesellschaftliche Phänomene mit
eigener Dynamik oder sind sie ausschließlich die Summe (das "Aggregat") der Handlungen der beteiligten Menschen?
Bsp. für epistemologische Fragestellungen: Was sind die Bedingungen dafür, dass wir Wissen bzw. Erkenntnis über
die (politische) Realität erwerben? Können die Erkenntnisse, die wir in einem relativ eng begrenzten Kontext gewonnen
haben, verallgemeinert werden? Nach welchen Kriterien kann über die Geltung dieser Erkenntnisse entschieden werden?
Mit welchen Argumenten und Gründen werden bestimmte wissenschaftliche Erklärungen gegenüber anderen bevorzugt?
Wie gebunden ist wissenschaftliches Wissen in dem was „denkbar“ und „sagbar“ ist? Wie ist wissenschaftliche Erkenntnis
eingebunden in Herrschaft- und Dominanzgefüge (Puller 2011)
GEGENTHESE zum Positivismus: Jedes Wissen ist positioniertes Wissen (vgl. auch Folie 16/17)
Induktiv: aus dem empirischen Material heraus werden Strukturen und Gesetzmässigkeiten
sichtbar gemacht, Generalisierungen vorgenommen
ðüber Sozialisation ist der Mensch aber auch Produkt der Gesellschaft in
der er/sie lebt.
Dekonstruktion:
• Herausarbeiten der Widersprüche hegemonialer „Wahrheiten“
• Infrage stellen / Dekonstruieren von als natürlich angenommen
Dichotomien /binären Kategorien
• Herausarbeiten von alternativen /subalternen Wissensbestände
(alternativen Diskurse)
• Annahme: Sprache bildet Realität nicht bloss ab, sondern stellt diese auch her
(vgl. Sozialer Konstruktivismus)
Ziel:
• herausarbeiten: subalterne soziale Wissensbestände und subalterne Geschichtsschreibung
(„subaltern studies“ (Guha|Spivak 1988)
• Dekonstruieren: binäre Differenzen
• Analysieren: historisch gewachsener Machtgefüge und Dominanzstrukturen
• Emanzipatorisch: Widerstandsform gegen hegemoniale Wissensbestände (Homi Bhaba,
Castro-Varela)
PHBern, IVP, Stefanie Strulik 24.02.22 29
Wissenschaftliche Debatte
“The End”
PHBern, IVP, Stefanie Strulik 24.02.22 30