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УДК 94(930) Krzysztof Królczyk

A
Ludwig Ćwikliński (1853–1942) —
Professor für klassische Philologie
an der Universität Lemberg
Królczyk, Krzysztof — PhD, Associate Professor, Adam Mickiewicz University, Poznań; ul.
Umultowska, 89d 61-614, Poznań, Poland; e-mail: krolczyk@amu.edu.pl.
Ludwik Ćwikliński, professor of classical philology at the University of Lwów (today Львiв, Lviv),
was one of the most eminent Polish scholars. Born in Gniezno in 1853, he studied classical philology
and ancient history at the universities in Wrocław (Breslau) and Berlin. He graduated in 1873 with a
Ph.D. degree given him on the basis of his dissertation devoted to the chronology of the first part of the
history of Peloponnesian War by Thucydides. In 1876 he was appointed professor at the University in
Lwów. There he developed his scientific and teaching activity. He published numerous papers on various
aspects of classical philology, ancient history, papyrology, classical archeology and Polish humanism. In
1894 Ćwikliński was chosen rector magnificus of the University. He was the founder of the «Philological
Society» (Societas Philologa, 1893) and editor of the periodical «Eos» which exists until today. Apart from
his activity at the University, he involved himself in the social and political life of Lwów and the whole
Galicia. In 1902 L. Ćwikliński left Lwów for Vienna, where first he became the head of the section in
the Ministry of Religious Affairs and Education (K.-k. Ministerium für Kultus und Unterricht), and then
(since 1917) Minister. After the World War I he settled down in Poznań where he continued his scientific
research upon various problems of classical antiquity and the Polish humanism. After the beginning of the
World War II he was made by the Nazis to leave Poznań and to go to the General Gouvernment. Ludwik
Ćwikliński died in Cracow (Kraków) in 1942.
Keywords: Ludwik Ćwikliński, University of Lwów, Lemberg, Lviv, Lvov, antiquity, classical
philology, Polish scholars.

Людвик Хвилинский (1853–1942 гг.) — профессор классической филологии


в Львовском университете
Крульчик, Кшиштоф — PhD, доцент, Университет им. Адама Мицкевича, Институт
истории, Познань, Польша; ul. Umultowska, 89d 61-614, Poznań, Poland; e-mail: krolczyk@amu.
edu.pl.
Людвик Хвилинский, профессор классической филологии в Львовском университете, был
одним из выдающихся польских ученых. Он родился в Гнезно в 1853 г. и изучал классическую
филологию и античную историю в университетах Вроцлава (Бреслау) и Берлина. Он получил
степень доктора философии в 1873 г. после защиты своей диссертации, посвященной хроноло-
Мнемон. Исследования и публикации по истории античного мира. Вып. 18.2. 2018. С. 263–282.
© Krzysztof Królczyk
Krzysztof Królczyk

гии первой части истории Пелопоннесской войны, описанной Фукидидом. В 1876 г. Хвилин-
ский стал профессором Львовского университета. Здесь он развил свою научную и преподава-
тельскую деятельность. Он опубликовал многочисленные статьи по разным аспектам класси-
ческой филологии, античной истории, папирологии, классической археологии и польскому гу-
манизму. В 1894 г. Хвилинский был избран на должность rector magnificus университета. Он
был основателем «Филологического общества» (Societas Philologa, 1893 г.) и издателем журна-
ла «Эос», существующего по сей день. Кроме деятельности в университете, он включился в со-
циальную и политическую жизнь Львова и всей Галиции. В 1902 г. Хвилинский оставил Львов
и перебрался в Вену, где вначале стал главой департамента Министерства по делам религии
и образования (K.-k. Ministerium für Kultus und Unterricht), а затем (с 1917 г.) министром. По-
сле Первой мировой войны он поселился в Познани, где продолжил свои исследования по раз-
личным проблемам классической античности и польского гуманизма. С началом Второй миро-
вой войны нацисты вынудили его покинуть Познань и перебраться в Генерал-губернаторство.
Людвик Хвилинский умер в Кракове в 1942 г.
Ключевые слова: Людвик Хвилинский, Львовский университет, Львов, Лемберг, Львів, ан-
тичность, классическая филология, польские ученые..

Die Universität in Lemberg (poln. Lwów, heute Lwiw/Львів), die 1661 von
König Johann II. Kasimir gegründet wurde, spielte in der Geschichte der polni-
schen Wissenschaft eine Rolle, die nicht überschätzt werden kann1. Besondere
Bedeutung gewann die Universitas Leopoliensis in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts und in den ersten Jahren des 20 Jahrhunderts, also während der Zeit
der Autonomie Galiziens, als sie neben der Jagiellonen-Universität in Krakau
(Kraków) eine der beiden Universitäten war, an denen auf Polnisch unterrichtet
wurde. Mit der Geschichte der Alma Mater Leopolitana sind die Namen vieler
hervorragender Forscher verbunden. Ludwig (poln. Ludwik) Ćwikliński, Professor
für klassische Philologie an der Universität Lemberg in den Jahren 1876-19022,
nimmt unter ihnen einen beachtlichen Platz ein. Er war eine jener Persönlichkeiten,
die die Geschichte der Lemberger Alma Mater außergewöhnlich stark prägten. Er
gehörte zweifellos zu den hervorragendsten polnischen Gelehrten, die sich wissen-
schaftlich mit der Antike und dem Erbe der polnischen Renaissance beschäftigen.
Er erfreute sich großer Anerkennung nicht nur in Polen, sondern auch international.
Dabei war er eine Person, die sich in ihrer Aktivität nicht nur auf wissenschaftliche
Forschungen und die didaktische Arbeit an der Lemberger Universität beschränkte,
sondern sich ebenfalls außergewöhnlich aktiv in das politische und gesellschaftli-
1
Für Forschungen zur Geschichte der Lemberger Universität ist weiterhin das fol-
gende, auf sehr reichem Quellenmaterial beruhende Werk unschätzbar: Finkel, Starzyński
1894. Die neueste Monographie zur Geschichte der Universität Lemberg: Academia mili-
tans 2015. Vgl. auch: Draus 2007; Universitati Leopoliensi... 2011.
2
Zur Person von L. Ćwikliński siehe u.a.: Державний архів Львівської області (Sta-
atsarchiv der Woiewodschaft Lemberg, im Folgenden: DALO). Фонд (Bestand) 26. Опис
(Einheit) 12. Спрaвa (Fall) 931. K. 127–132; Królczyk 2011, 141–172 (hier ist ebenfalls die
ältere Literatur zum Thema angeführt).
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Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

che Leben Lembergs, Galiziens und der gesamten damaligen österreichisch-unga-


rischen Monarchie einbrachte. Ihm sind die folgenden Ausführungen gewidmet.
Ludwig Alois (poln. Ludwik Aleksy) Ćwikliński stammte aus der damaligen
preusischen Provinz Posen, die 1815 aus dem Gebiet der ehemals polnischen Pro-
vinz Großpolen (poln. Wielkopolska) gegründet wurde. Der zukünftige Gelehrte
wurde am 27. Juli 1853 in Gnesen (poln. Gniezno) geboren3. Wir wissen, dass er
auf dem Lechberg (poln. Wzgórze Lecha, lat. Mons Lechi), im Herzen der ehe-
maligen polnischen Hauptstadt auf die Welt kam4. Im Herbst 1863 begann der
junge Ludwig die Ausbildung in seiner Heimatstadt im dortigen Gymnasium mit
klassischem Profil, wo er u.a. eine hervorragende Kenntnis der beiden klassischen
Sprachen (Latein und Griechisch) erhielt und sich ebenfalls für die Geschichte der
Antike interessierte5. Am 12. März 1870 legte er erfolgreich die Abiturprüfung
ab, wonach er sich für die Aufnahme eines Studiums der Philologie (im Bereich
der klassischen Philologie) an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Breslau (jetzt
Wrocław) entschied6.
Während seiner Breslauer Zeit härte der junge Ludwig Ćwikliński Vorle-
sungen in klassischer Philologie, alter Geschichte und Slawistik7, außerdem be-
teiligte er sich aktiv am wissenschaftlichen Leben der polnischen Studenten (er
gehörte u.a. der «Literarisch-Slavischen Gesellschaft» [«Towarzystwo Literacko-
Słowiańskie»]) an)8. In Breslau studierte er jedoch nur zwei Semester: er imma-
trikulierte sich am 30. April 1870, doch bereits am 31. März des folgenden Jahres
3
Archiwum Państwowe w Poznaniu (Staatsarchiv Posen). Akta stanu cywilnego Para-
fii Rzymskokatolickiej Archikatedra Gniezno. Akta urodzeń (Zivilstandsakten der römisch-
katholischen Pfarrei der Erzkathedrale Gnesen. Geburtsakten). Sign. 45. Nr. 4. Dieses Ge-
burtsdatum wird von Ćwikliński selbst in seinem curriculum vitae bestätigt, der auf der letz-
ten Seite seiner Doktorarbeit gedruckt ist (zu dieser — siehe weiter unten): «natus sum Lu-
dovicus Ćwikliński Gnesnae a.d. VI kal. Augustas a. 1853». Interessanterweise findet sich
in praktisch allen Veröffentlichungen zum Gelehrten, beginnend mit der oben bereits genan-
nten «Historya Uniwersytetu Lwowskiego» aus dem Jahre 1894 (Teil II, S. 245) und ohne
die früheren Arbeiten des Verfassers dieser Zeilen davon auszunehmen (z.B. Królczyk 2011,
141), ein falsches Geburtsdatum von L. Ćwikliński: der 17. Juli. Es ist nicht bekannt, wer
und wann zum ersten Mal diesen Fehler beging, der anschließend von zahlreichen Autoren
wiederholt wurde.
4
Staatsarchiv Posen (wie oben).
5
Diese Daten nennt Ćwikliński in seinem curriculum vitae, wie oben Fußnote 3.
6
Königliches Gymnasium… 1870, 46.
7
Archiwum Uniwersytetu Wrocławskiego (Archiv der Universität Breslau). Universität
Breslau. Anmeldungs-Buch des Studirenden der Philologie Herrn Ludwig Ćwikliński im-
matriculirt den 30. April 1870. Ohne Signatur. S. 2–7.
8
Maleczyńska 1946, 75; Łanowski, Samocka, Siwakowska 1970, 409; Achremowicz,
Żabski 1973, 440 (Nr. 376), 440 (Nr. 587).
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ließ er sich exmatrikulieren9. Warum L. Ćwikliński das Studium an der Universität


Breslau abbrach, wissen wir leider nicht. Fast direkt danach ging er nach Berlin, wo
er sich ebenfalls an der Philologischen Fakultät der dortigen Friedrich-Wilhelm-
Universität einschrieb. In Berlin studierte er klassische Philologie, indem er u.a.
Vorlesungen von Adolf Kirchhoff (1826–1908), einem hervorragenden Speziali-
sten der griechischen Epigraphik, besuchte. Themen seiner vertieften Studien wur-
de ebenfalls die alte Geschichte sowie die klassische Archäologie. In diesen Dis-
ziplinen vervollkommnete er seine Fähigkeiten u.a. unter der Aufsicht von solch
anerkannten Größen der deutschen Altertumswissenschaft wie Johann G. Droysen
(1808–1884) und besonders Theodor Mommsen (1817–1903). Zu erwähnen ist
auch, das Ludwig Ćwikliński in Berlin ebenfalls Vorlesungen in Philosophie und
Recht hörte10. Wir müssen folglich feststellen, dass der zukünftige Gelehrte an der
Spree eine außergewöhnlich umfassende humanistische Ausbildung erhielt.
Nachdem er sechs Semester studiert hatte, legte Ćwikliński seine Doktorarbeit
vor, die einem der «Peloponnesischen Kriege» von Thukidydes gewidmet war. Die
Arbeit mit dem Titel «Quaestiones de tempore quo Thucydides priorem historiae
suae partem composuerit» schrieb er betreut von dem bereits oben genannten Jo-
hann G. Droysen auf Latein und veröffentlichte sie anschließend im bekannten
Gnesener Verlagshaus J.B. Lange. Die öffentliche Verteidigung fand in Berlin am
22. Dezember 1873 statt11. In seiner Abhandlung, die in den Kontext der damals in
der europäischen Wissenschaft ausführlich diskutierten «Thukydideischen Frage»
gehört, zeigte L. Ćwikliński auf, dass der «Peloponnesische Krieg» kein einheit-
liches Werk ist. Nach Ansicht des polnischen Gelehrten veröffentlichte Thukydi-
des zuerst die Geschichte des ersten Etappes des Konflikts zwischen Athen und
Sparta und fügte erst wesentlich später die Geschichte der späteren Kämpfe hinzu,
wonach er alles in einem einheitlichen Werk zusammenfügte, das wir heute unter
dem Titel «Der Peloponnesische Krieg» kennen. Die scharfsinnigen Thesen, die in
der Arbeit des jungen Gneseners formuliert wurden, trafen auf breite Resonanz in
der gelehrten Welt und brachten Ludwig Ćwikliński schnell europäischen Ruhm.
Seine Veröffentlichung wurde vielfach in den damaligen wissenschaftlichen Zeit-
schriften besprochen. Zwar stimmten nicht alle Rezensenten mit den Ansichten
des Großpolen überein, jedoch ist anzumerken, dass sie von vielen hervorragenden
Gelehrten akzeptiert wurden, u.a. von Ulrich von Wilamowitz-Möllendorff, einem
der ausgezeichnetsten klassischen Philologen, den die deutsche Wissenschaft her-

9
Archiv der Universität Breslau. Allgemeines Studenten Register. Philosophische Fa-
kultät. Abgegangene Studenten. Vol. XVIII. Sign. F 464. K. 39.
10
Sinko 1939–1945, 463 (im Titel fällt das falsche Todesdatum des Gelehrten auf —
KK).
11
Ćwikliński 1873; siehe auch Finkel, Starzyński 1894, 245.
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Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

vorgebracht hat12. In der Fachiteratur wird übereinstimmend betont, dass die Arbeit
des zwanzigjährigen L. Ćwikliński die polnischen Forschungen im Bereich der
klassischen Philologie auf das Niveau der europäischen Wissenschaft brachte und
die von ihm formulierten Hypothesen noch lange in den Geschichtswissenschaften
wiederholt wurden13.
Bald nach Beendigung des Studiums unterrichtete L. Ćwikliński für einige
Zeit Geschichte, Geographie und moderne Fremdsprachen in einer Berliner Schule
(1875)14. Anschließend ging er auf Initiative seines ehemaligen Lehrers A. Kirch-
hoff nach Italien, wo er seine Kenntnisse in Archäologie vertiefen und in den Bi-
bliotheken Abschriften griechischer Inskriptionen für den nächsten geplanten Band
des Corpus Inscriptionum Graecarum suchen sollte15. Zweifellos war die Aufgabe
für Ćwikliński eine außergewöhnliche Auszeichnung. Im April 1876 erhielt er in
Rom eine Nachricht aus Lemberg: die Leitung der Universitas Leopoliensis bot
ihm einen Ruf auf einen der Lehrstühle für klassische Philologie als außerordent-
licher Professor an16. Ludwig Ćwikliński nahm den Ruf auf den ihn angebotenen
Lehrstuhl an, und bereits am 16. Mai wurde er zum außerordentlichen Professor für
klassische Philologie ernannt17.
Der besagte Lehrstuhl, den Ludwig Ćwikliński übernahm, war der zweite
Lehrstuhl der klassischen Philologie (der sog. griechische) und bestand neben dem
ersten Lehrstuhl (dem sog. lateinischen), der von Professor Zygmunt Węclewski
bekleidet wurde. Beide gehörten zum Philologischen Seminar, dass an der Univer-
sität Lemberg im April 1873 eingerichtet wurde. Ćwikliński wurde zum Leiter der
Abtheilung für die griechische Alterthumskunde dieses Seminars und übte dieses
Amt ohne Unterbrechung bis zum Jahre 1902 aus, als er die Universität verließ18.
12
Z.B. von Wilamowitz-Möllendorff 1877, 338, Anm. 21; vgl. auch Witkowski 1925,
218–222.
13
Pilch 1933, XVIII; ähnlicher Meinung war: Sinko 1939–1945, 464; vgl. auch Tura-
siewicz 1991, CXXIV.
14
Finkel, Starzyński 1894, II, 245.
15
Der folgende, vierte Band des Corpus Inscriptionum Graecarum, hg. von. A. Kirch-
hoff, erschien im Jahre 1877 in Berlin; wir finden in ihm allerdings keine Erwähnung einer
Beteiligung von L. Ćwikliński an seiner Vorbereitung. Ebenfalls in den Archivalien der Ber-
lin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), gibt es dazu keine Informa-
tionen. Prof. Klaus Hallof von der Abteilung «Inscriptiones Graecae» BBAW ist überzeugt,
dass die Angelegenheit sicherlich nicht über mündliche Absprachen zwischen A. Kirchhoff
und L. Ćwikliński hinauskam (Brief an den Verfasser vom 6. Oktober 2010).
16
Archiwum Główne Akt Dawnych w Warszawie (Zentralarchiv Historischer Doku-
mente in Warschau). Bestand 304: K.K. Ministerium für Cultus und Unterricht, Sign. 118u.,
K. 725.
17
Ibid. K. 711.
18
Finkel, Starzyński 1894, II, 384–387; vgl. auch: Statut… 1876.
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An dieser Stelle muss betont werden, dass er einer der jüngsten Professoren in der
Geschichte der polnischen Wissenschaft war, zum Zeitpunkt seiner Ernennung war
er kaum 23 Jahre alt. Ebenfalls sehr schnell — nur drei Jahre später, am 11. No-
vember 1879 — wurde er zum ordentlichen Professor ernannt19.
Mit Beginn des neuen akademischen Jahres 1876/77 hielt Ćwikliński seine er-
sten Universitätsvorlesungen in Lemberg. Sie waren der griechischen Antike sowie
der Geschichte der Peloponnesischen Kriege von Thukidydes gewidmet20, also ei-
nem Thema, das er wie kaum ein anderer im damaligen Polen kannte. Wenn wir die
weiteren Lemberger Vorlesungen Ćwiklińskis betrachten, die er in den folgenden
akademischen Jahren hielt21, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf ihre große
Mannigfaltigkeit wenden, die noch heute Anerkennung verdient. Sie lassen sich in
mehrere engere thematische Gruppen einteilen. Und so las er häufig zu rein philo-
logischen Fragestellungen, was natürlich auf seine Ausbildung zurückzuführen ist.
In seinen Vorlesungen präsentierte er ebenfalls Themen aus dem Bereich der alten
Geschichte, der Geschichte der antiken Kunst, der klassischen Archäologie sowie
der griechischen Epigraphik (vermutlich als einer der ersten Gelehrten in Polen).
Es muss auch angemerkt werden, dass L. Ćwikliński auf eigene Initiative jede
Woche freitags Vorlesungen in klassischer Archäologie hielt, wobei er über seine
Verpflichtungen an der Universität hinausging. Grund dafür war die Tatsache, dass
es damals an der Lemberger Universität noch keinen eigenen Lehrstuhl für klassi-
sche Archäologie gab22. Aus dieser Durchsicht ergibt sich eindeutig, dass obwohl
Ludwig Ćwikliński von seiner Ausbildung her vor allem klassischer Philologe war,
er sich dennoch mit gleicher Sicherheit auf dem Feld der alten Geschichte, der Epi-
graphik, der Kunstgeschichte und der klassischen Archäologie bewegte. Er war der
Typ des Gelehrten, dessen Interessen und Forschungen die Gesamtheit der Alter-
tumswissenschaft umfasste, wie sie damals genannt wurde, d.h. der Wissenschaft
von der Antike im weiten Sinne.
Wenn wir bei den Universitätsvorlesungen von Ludwig Ćwikliński verweilen,
sollten wir an dieser Stelle noch daran erinnern, dass ihm bald nach der Übernah-
me seines Lemberger Lehrstuhls angeboten wurde, die Inauguralvorlesung für das
neue akademische Jahr 1877/78 zu halten. Am 1. Oktober 1877 präsentierte er der
Lemberger akademischen Gesellschaft seine eigene Idee der idealen Universität als
Wissenschaftsinstitution sowie die Rolle, die in ihr die Philologie zu spielen hatte,
die man im Verständnis des jungen Professors in keinem Falle von den anderen
Finkel, Starzyński 1894, II, 246; Członkowie... 1922, 41.
19

Spis... 1876, 8.
20

21
Informationen zu diesem Thema finden wir in dem regelmäßig zweimal jährlich er-
schienenen Vorlesungsverzeichnis der Universität Lemberg.
22
DALО. Bestand. 26. Einheit 12. Fall 931. K. 130; Kronika Uniwersytetu Lwowskie-
go 1899, 196.
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Wissenschaftsdisziplinen losreißen durfte. Dieser Vortrag wurde kurz darauf unter


dem Titel «Universität und Wissenschaft» veröffentlicht23.
Die Lemberger Zeit trug im Leben von Ludwig Ćwikliński ebenfalls zahlrei-
che Früchte in Form von zahlreichen und thematisch vielfältigen Publikationen,
sowohl wissenschaftlichen als auch populärwissenschaftlichen Charakters. Schon
1877, also kaum ein Jahr nach der Ankunft des Gelehrten in Lemberg, erschien
in der prestigereichen deutschen Zeitschrift «Hermes. Zeitschrift für klassische
Philologie» ein großer Artikel zum zweiten Teil der «Peloponnesischen Kriege»
von Thukydides24, in dem Ćwikliński nochmals zur Problematik zurückkehrte,
die er bereits in seiner Berliner Dissertation bearbeitet hatte. An Fragen, die mit
dem Werk von Thukydides verbunden waren, knüpfte er erneut 1878 mit seinen
«Beiträge[n] zur Kritik und Erklärung des Thucydides» an25, und nochmals im Jah-
re 1891, als er eine Untersuchung zur Beschreibung der Pest in Athen bei Thuky-
dides veröffentlichte26.
Die weiteren Publikationen von Ludwig Ćwikliński, die während seiner Zeit
in Lemberg entstanden, betrafen vor allem das im weiten Sinne verstandene antike
Altertum. Unterscheiden können wir Arbeiten, die der klassischen Philologie, der
alten Geschichte, der klassischen Archäologie und der Wissenschaftsgeschichte
gewidmet sind27. Zur ersten genannten Gruppe gehören die Arbeiten zu Homer
und der Homerischen Frage28, zu den Werken des griechischen Dichters Bakchyli-
des von Keos29 und der Komposition eines der Dramen des Sophokles30 sowie ein
mehrfach aufgelegtes Lehrbuch zur Grammatik des Altgriechischen31. Zur zweiten
Gruppe müssen ein längerer Text über «Die politische Verfassung Athens»32 sowie
ein Aufsatz über die Attaliden, die Herrscher von Pergamon33, eine ausführliche
Rezension zur Entstehung der «Geschichten» Herodots34 sowie eine kurze Anmer-
kung zu T. Mommsen und der «Carmen saeculare» des Horaz gezählt werden35.
23
Ćwikliński 1877a; vgl. auch Mańkowski 1999, 128–131.
24
Ćwikliński 1877b.
25
Ćwikliński 1878a.
26
Ćwikliński 1891a.
27
Nicht immer kann jedoch ein Text eindeutig einer konkreten Disziplin zugeordnet
werden, da in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Grenzen zwischen z.B. klassischer
Philologie und alter Geschichte noch ziemlich fließend waren.
28
Ćwikliński 1881a.
29
Ćwikliński 1899.
30
Ćwikliński 1893a.
31
Ćwikliński 1890; 1892a; 1902; 1916; 1918; 1921a.
32
Ćwikliński 1892b.
33
Ćwikliński 1881b.
34
Ćwikliński 1878b.
35
Ćwikliński 1894.
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Zur dritten Gruppe dagegen zählen wir Texte über das antike Olympia36 sowie über
die Entdeckungen Heinrich Schliemanns in Mykene37 und Tyrins38 und zuletzt die
polnische Ausgabe des Hauptwerks von Karol (Karl) Lanckoroński über die klei-
nasiatischen Städte der Provinzen Pamphylien und Pisidien (L. Ćwikliński bearbei-
tete die polnische Übersetzung des Werks)39. Die Wissenschaftsgeschichte betraf
eine Serie von Artikeln, die dem britischen Philologen Richard Bentley40 sowie
Übersetzungen antiker Literatur von Józef Szujski gewidmet waren41.
Ludwig Ćwikliński unternahm darüber hinaus die Edition lateinischer mittelal-
terlicher Quellen zur Geschichte Polens. Im dritten und vierten Band der bekannten
Reihe «Monumenta Poloniae Historica» gab er zwei wichtige Quellentexte kritisch
heraus. Es handelt sich um die sog. «Polnisch-schlesische Chronik» (Chronica Po-
lonorum) aus dem 13. Jahrhundert42 und eine Vita des heiligen Hyazinth von Polen
aus dem 14. Jahrhundert, die von Stanislaus, Lektor des Krakauer Dominikaner-
klosters geschrieben worden war43.
Ein eigener Bereich der Interessen von L. Ćwikliński war die Geschichte des
polnischen Humanismus, was ebenfalls in seinen wissenschaftlichen Arbeiten zum
Ausdruck kam. 1886 hielt er ein Referat über die Grundsätze der Edition polni-
scher Dichter, die auf Latein schrieben44. In den folgenden Jahren veröffentlichte
Ćwikliński verhältnismäßig viele Arbeiten, die polnischen Dichtern der Renais-
sancezeit gewidmet waren45, darunter vor allem dem von ihm geliebten Klemens
Janicki46.
Die von L. Ćwikliński verfassten wissenschaftlichen Texte bezeugen ebenfalls,
dass der Gelehrte ständig die Errungenschaften der internationalen Forschung
verfolgte und auf sie reagierte. Dies bezeugen seine zahlreichen Besprechungen
(die sowohl in polnisch- als auch deutschsprachigen Zeitschriften veröffentlicht
wurden)47, aber nicht nur sie. Der Gelehrte hielt auch häufig Vorträge und Referate
36
Ćwikliński 1887a.
37
Ćwikliński 1879–1880; 1891b; vgl. auch Press 1996, 522–523.
38
Ć[wikliński] 1886a.
39
Lanckoroński 1895 (Informationen zur Beteiligung von L. Ćwikliński finden sich auf
S. 245); vgl. Bieńkowski 1894, 227; Finkel, Starzyński 1894, II, 248.
40
Ćwikliński 1887b.
41
Ćwikliński 1883.
42
Ćwikliński 1878c.
43
Ćwikliński 1884a. Dem Verfassser der Vita widmete L. Ćwikliński eine eigene Abhan-
dlung: Ćwikliński 1884b.
44
Ćwikliński 1886b.
45
Ćwikliński 1900 (jeder Text in diesem Werk ist gesondert paginiert); 1898–1899.
46
Z.B. Ćwikliński 1893b; 1919a.
47
Die vollständige Liste ist zu lang, um sie hier anzuführen, allein im ersten Band von
«Eos» erschienen drei Rezensionen aus der Feder von L. Ćwikliński.
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Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

in den unterschiedlichsten Wissenschaftsinstitutionen Lembergs und anderen Zen-


tren Galiziens48.
Als Professor der klassischen Philologie und Person, die die griechische Ab-
teilung des Seminars für Philologie leitete, bildete Ludwig Ćwikliński eine be-
achtliche Menge von Schülern aus. Einige von ihnen wurden später zu in Polen
(und nicht nur dort) anerkannten Erforschern der Antike und besetzten Universi-
tätslehrstühle. Zum Kreis seiner Eleven gehörten u.a. die Philologen Wiktor Hahn
(1871–1959), Michał Jezienicki (1859–1935) und Jan Oko (1875–1946), der Phi-
lologe und Byzantinist Leon Sternbach (1864–1940), der danach Professor an der
Jagiellonen-Universität in Krakau wurde, sowie die hervorragenden Archäologen
Piotr Bieńkowski (1865–1925) und Karol Hadaczek (1873–1914)49. Im Jahre 1898
wachte Ludwig Ćwikliński über den Verlauf der Habilitation von Stanisław Wit-
kowski, der später Professor für klassische Philologie an der Universität Lemberg
war50. Teilnehmer des philologischen Seminars von L. Ćwikliński war ebenfalls
der ukrainische Schriftsteller und Gelehrte Iwan Franko51. Wenn es um die oben
genannten Archäologen geht, so wurde der erste von ihnen, d.h. P. Bieńkowski,
der nicht nur einmal als «Schöpfer der polnischen archäologischen Schule» be-
zeichnet wurde, Professor für klassische Archäologie an der Universität Krakau;
K. Hadaczek dagegen kehrte nach weiteren Studien in Wien nach Lemberg zurück,
wo er sich habilitierte und danach im Jahre 1905 dort den neu geschaffenen Lehr-
stuhl für klassische Archäologie und Prähistorie übernahm52. Die Verdienste von L.
Ćwikliński für die Entwicklung der polnischen Archäologie — ich denke hier vor
allem an die Ausbildung der Archäologen für die beiden damals polnischen Uni-
versitäten –, die oft in seinen Vorlesungen — auch in den über seine Verpflichtun-
gen hinausgehenden — angesprochenen archäologischen Fragen sowie die Schaf-
fung einer archäologischen Universitätssammlung (darüber werde ich weiter unten
sprechen) und die Mitorganisierung einer polnisch-ukrainischen archäologischen
Ausstellung in Lemberg im Jahre 188553, können kaum überschätzt werden. Oft
gilt er als einer der Pioniere der klassischen Archäologie auf polnischen Boden
oder sogar als der Schöpfer dieser Wissenschaftsdisziplin in Polen54.
48
Luchuk, Pochinok 2011; Posiedzenia... 1898–1899, 240; Sprawozdania... 1898.
49
Die Schüler von L. Ćwikliński nennt Pilch 1933, XVIII.
50
Pilch 1933, XIX.
51
Franko, 1981, 77.
52
DALO. Bestand. 26. Einheit 5. Fall 336. K. 30; vgl. auch Bulyk 2006, 112–115; Syt-
nyk 2006, 127.
53
Finkel, Starzyński 1894, II, 246; Dzieduszycki, Szaraniewicz 1885; Wystawa... 1886;
ausführlicher zum Thema der Ausstellung vgl. Bulyk 2004.
54
Archiwum Uniwersytetu im. Adama Mickiewicza w Poznaniu (Archiv der Adam-
Mickiewicz-Universität Posen). Akta Rektoratu (Rektoratsakten): Sajdak J., Klinger W. u.a.
271
Krzysztof Królczyk

Ludwig Ćwikliński beschränkte sich an der Universität Lemberg nicht nur auf
Forschung und Didaktik. Er engagierte sich ebenfalls außergewöhnlich aktiv im
Leben der Hochschule, wo er eine Reihe wichtiger Ämter innehatte. Zweimal war
der Dekan der Philosophischen Fakultät (in den Jahren 1883/84 und 1890/91)55,
überdies saß er im Senat als Delegierter der Philosophischen Fakultät (1897/98 und
1899/1900)56. Der Höhepunkt seiner universitären Karriere war das Jahr 1893/94,
als ihm die höchste Würde des Rektors der Universität Lemberg anvertraut wur-
de57. Seine Amtszeit als Rektor begann am 11. Oktober 1893 mit der feierlichen
Eröffnung des akademischen Jahres, wobei er zu dieser Gelegenheit eine angemes-
sene Rede hielt58. Als Rektor brachte er die Einrichtung der ärztlichen Fakultät zum
Abschluss. Zu ihrer feierlichen Eröffnung am 9. September 1894 kam selbst Kai-
ser Franz Josef I., und der rector magnificus Ludwig Ćwiklińskiego begrüßte den
hohen Gast mit einer feierlichen Ansprache59. Rektor Ćwikliński initiierte darüber
hinaus die Herausgabe einer monumentalen Geschichte der Universität Lemberg
und beauftragte Ludwig Finkel und Stanisław Starzyńki mit ihrer Bearbeitung60
sowie der Schaffung eines Universitätsarchivs61. Es ist ebenfalls daran zu erinnern,
das sich die Universität 1894 an der Organisierung der Lemberger Allgemeinen
Landesausstellung beteiligte, und ihr Rektor, Ludwig Ćwikliński, im Ausstellungs-
kommitee tätig war, indem er die Leitung der Schulsektion und des Vorsitzenden
der Ausstellungsjury der Schulabteilung ausübte62.
Lang ist ebenfalls die Reihe der sonstigen Verdienste von Ludwig Ćwikliński
für die Organisierung der Wissenschaft an der Universität Lemberg63. Unter ande-

Dr. Ludwik Ćwikliński (Sign. 15/604. K. 101); Lech 2006, 26.


55
Finkel, Starzyński 1894, II, 246.
56
Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1912, 474.
57
Finkel, Starzyński 1894, II, 246. Es ist hier erwähnenswert, dass das von Aleksander
Augustynowicz gemalte Porträt des Rektors Ćwikliński von ukrainischen Studenten wäh-
rend der Unruhen, die an der Universität Anfang 1907 ausbrachen, zerstört wurde. (vgl. Haj-
damacy... 1907).
58
Przemówienie... 1893. Vgl. auch: Inauguracya... 1893; Z uniwersytetu lwowskiego
1893.
59
Siehe Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1899, 1–12; Die Rede von L. Ćwikliński, die
er in Anwesenheit des Kaisers hielt, wurde auf den Seiten 4–7 gedruckt (in der deutschen
Originalversion und polnischer Übersetzung). Interessanterweise wurde der Anteil von L.
Ćwikliński an der Entstehung der Fakultät in der Monografie der Ärztlichen Fakultät mit
Schweigen übergangen (Wojtkiewicz-Rok 1992).
60
Finkel, Starzyński 1894.
61
DALO. Bestand. 26. Einheit 12. Fall 929. K. 65–66; Kronika Uniwersytetu Lwow-
skiego 1899, 17; vgl. auch Finkel 1917, XI.
62
Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1899, 2, 193.
63
Die Informationen in diesem Absatz stammen hauptsächlich aus folgenden Veröffen-
272
Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

rem setzte er mit Prof. Zygmunt Węclewski die Einrichtung eines philologischen
Proseminars durch. Er war Initiator der Einrichtung einer Seminarbibliothek, in der
Bücher aus den Bereichen der klassischen Philologie und anderer Altertumswis-
senschaften gesammelt wurden. Kurz nach seiner Ankunft in Lemberg richtete er
ebenfalls eine «Sammlung von wissenschaftlichen Lehrmitteln zur Durchführung
von philologisch-archäologischen Vorlesungen» ein, die im Jahre 1893 in das von
ihm geleitete «Kabinett für klassische Archäologie» umgestaltet wurde. Es bestand
u.a. aus Gipsabgüssen von Meisterwerken der antiken Kunst sowie Zeichnungen
und Fotographien von Denkmälern der antiken Welt. Für das weitere angemessene
Funktionieren des Kabinetts erhielt der Gelehrte Zuschüsse des Ministeriums für
Kultus und Unterricht und finanzielle Unterstützung von Privatpersonen, u.a. von
Karol Lanckoroński64.
Ludwig Ćwikliński übte gleichzeitig eine äußerst lebendige organisatorische
Tätigkeit aus, die weit über die Mauern der Lemberger Universität hinausging.
Auf seine Initiative, die in den April 1892 zurückreicht, erfolgte in Lemberg die
Gründung der polnischen «Philologischen Gesellschaft» («Societas Philologa»),
die Personen versammelte, denen — wie die Statuten dieser Gesellschaft sagen  —
«die Pflege und Verbreitung der klassischen Philologie unter Berücksichtigung
der Bedürfnisse des Schulunterrichts» am Herzen liegt65. Die erste Wahlversamm-
lung der Gesellschaft fand am 17. Januar 1893 statt und auf ihr wurde Ludwig
Ćwikliński zum Vorsitzenden der «Societatis Philologae» gewählt66. Im folgenden
Jahre, wieder auf Initiative des Vorsitzenden Ćwikliński, erschien die erste Num-
mer der Zeitschrift «Eos. Commentarii Societatis Philologae». Die Notwendigkeit,
ein eigenes Periodikum der polnischen klassischen Philologen (und der sonstigen
Altertumsforscher) herauszugeben, wurde bereits in den Statuten der Gesellschaft
zu Beginn ihrer Tätigkeit formuliert, und wurde letztendlich 1894 realisiert. Der
Redaktion stand selbstverständlich niemand anders als Ludwig Ćwikliński vor.
«Eos» (d.h. «Morgenröte») war die erste regelmäßig erscheinende philologische
Zeitschrift auf polnischem Boden, hervorragend bekannt sowohl im In- als auch
im Ausland, und ist heute vielleicht das im Ausland am höchsten geschätzte pol-

tlichungen: Finkel, Starzyński 1894, II, 245–247; Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1899,
196–197.
64
Finkel, Starzyński 1894, II, 321–322; Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1899, 195.
65
Центральний Державний Історичний Архів України у Львові (Zentrales Staats-
archiv für die Geschichte der Ukraine in Lemberg, im Folgenden CDIA). Bestand. 713.
Einheit 1. Fall 1. K. 2. Ausführlicher zur Gründung der «Philologischen Gesellschaft»: Spra-
wozdanie... 1894, 199–218; Mańkowski 1999; Sucharski 1999; Szastyńska-Siemion 1996
[1997], 29–43.
66
CDIA. Bestand. 713. Einheit 1. Fall 23. K. 2.
273
Krzysztof Królczyk

nische Periodikum zur Antike67. Die «Philologische Gesellschaft» überstand alle


Stürme der Zeit und breitete sich nach und nach über ganz Galizien, und nach der
Wiedergewinnung der Unabhängigkeit und der Änderung des Namens in «Societas
Philologa Polonorum» («Polskie Towarzystwo Filologiczne») über ganz Polen aus.
Mit Erfolg ist sie noch heute in Polen tätig und ihr Vorstand sitzt in Breslau.
Sehr aktiv engagierte sich Ludwig Ćwikliński ebenfalls im politischen und
kulturellen Leben Lembergs und Galiziens. 1896 wurde er Ratsmitglied der Stadt
Lemberg, und ab 1897 war er als Denkmalpfleger für vorgeschichtliche Funde in
Galizien tätig, ein Jahr später dagegen wurde er zum Vorsitzenden des Zirkels der
Denkmalpfleger in Ostgalizien gewählt68. 1899 erhielt er von den Städten Tarnopol
(heute Ternopil/Тернопіль) und Brzeżany (heute Bereschany/Бережани) ein Ab-
geordnetenmandat zum Landrat, wo er bald darauf Mitglied des polnischen Zirkels
wurde und 1901 zum stellvertretenden Vorsitzeden dieses Zirkels gewählt wurde69.
Dies hatte aber zur Folge, dass er immer öfter in Wien weilen musste und seine
universitären Verpflichtungen in Lemberg nach und nach Stanisław Witkowski an-
vertraute, der vor kurzem an der Universität Lemberg habilitiert worden war und
so berechtigt war Vorlesungen zu halten70. Diese Situation dauerte bis zu Beginn
des Jahres 1902 an, als Ludwig Ćwikliński endgültig die Arbeit an der Lemberger
Alma Mater aufgab. Grund für den Verzicht auf seinen Lehrstuhl war die Ernen-
nung des Gelehrten am 26 Februar 1902 zum Chef der Sektion und Ministerialrat
im k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht71. Die offizielle Verabschiedung des
die Universität verlassenden Professors erfolgte am 8. März 1902 in der Aula der
Universität72.
In Wien, wo ihm Pflichten anderer Art auferlegt waren, hatte Ćwikliński nur
wenig Zeit für die Wissenschaft. Er machte sich um das polnische Schulwesen, vor
allem im Teschener Schlesien aber ebenfalls im Gebiet Galiziens verdient73. Dank
seiner Bemühungen gewährte das Ministerium für Kultus und Unterricht der Lem-
berger «Philologischen Gesellschaft» eine dauerhafte finanzielle Unterstützung74.
Er vergaß auch nicht die Angelegenheiten der Universität in Lemberg, wo er üb-
rigens recht häufig weilte, u.a. bei der feierlichen Weihe des neuen Gebäudes der

67
Siehe Dworacki 1999, 90–96.
68
Dazu siehe besonders: Finkel, Starzyński 1894, II, 246; Kronika Uniwersytetu Lwow-
skiego 1899, 193.
69
Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1912, 474–475.
70
DALO. Bestand. 26. Einheit 5. Fall 268. K. 283.
71
Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1912, 475.
72
Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1912, 93–104.
73
Kumaniecki 1946, 98–99.
74
Łowicka, Wróbel 1999, 145.
274
Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

Universitätsbibliothek im Jahre75 oder beim 250jährigen Jubiläum der Universi-


tät76. Krönung der politischen Tätigkeit von Ludwig Ćwikliński in Wien war seine
Nominierung zum Minister für Kultus und Unterricht, die er am 30. August 1917
erhielt. Dieses Amt hatte er ein knappes Jahr inne, er trat zusammen mit dem ge-
samten Kabinett kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs am 25. Juli 1918 zurück77.
Als interessante Einzelheit kann an dieser Stelle daran erinnert werden, dass sich
eine Aufnahme der Rede des Chefs der Sektion L. Ćwikliński erhalten hat, die er in
Wien am 11. Mai 1917 hielt. Sie hatte u.a. die Sorge um das Schicksal der humani-
stischen Gymnasien in den veränderten Kriegsbedingungen zum Thema78.
Das weitere Schicksal von Ludwig Ćwikliński geht über den thematischen
Rahmen dieser Abhandlung hinaus, da er nach 1918 keine engen Verbindungen mit
Lemberg mehr hatte. Nur die wichtigsten Fakten aus dem Leben des Gelehrtes sol-
len hier deshalb angeführt werden79. Nach der Wiedererlangung der Unabhängig-
keit Polens ließ sich Ludwig Ćwikliński dauernd in Posen (poln. Poznań) nieder.
Es gab Bemühungen, ihm eine feste Anstellung an der neugegründeten Universität
Posen zu beschaffen80, die jedoch aus heute nicht mehr bekannten Gründen nicht
von Erfolg gekrönt waren. Ćwikliński selbst interessierte sich sehr stark für die
damals in der Hauptstadt Großpolens entstehende Universität81. Er unterrichtete
im Sommersemester 1919/1920 an der Stefan-Batory-Universität in Wilna (poln.
Wilno, heute Vilnius)82, und nach der Rückkehr an die Warthe engagierte er sich in
der Arbeit des Posener Kreises der Polnischen Philologischen Gesellschaft, dessen

75
Kronika Uniwersytetu Lwowskiego 1912, 475.
76
Pamiętnik... 1914, 17 ff., 37–40.
77
Zur Wiener Zeit im Wirken von L. Ćwikliński siehe besonders: Leitsch 1993, 56–78;
Litwin-Lewandowska 2008, 163–165.
78
Tondokumente… CD 1. Nr. 23.
79
Ausführlicher dazu in meinem in Fußnote 2 angeführten Artkel (Królczyk 2011, 158–
166).
80
Archiwum Uniwersytetu im. Adama Mickiewicza w Poznaniu (Archiv der Universität
Posen). Księga protokułów (sic!) z posiedzeń Senatu od d. 19 czerwca 1919 do d. 28 stycz-
nia 1921 (Protokollbuch der Senatssitzungen vom 19.6.1919 bis zum 21.1.1921). S. 63: «Es
wurde beschlossen, die Frage der Besetzung des Lehrstuhls für klassische Philologie mit Dr.
Ćwikliński der philosophischen Fakultät zur Entscheidung zu überlassen».
81
Siehe u.a. Ćwikliński 1919b; 1919c. Anläßlich des Jahrestages der Tätigkeit der Uni-
versität erschien ein von L. Ćwikliński redigierter Sammelband mit dem Titel «Symbolae
philologorum Posnaniensium». Posnaniae, 1920, in dem er einen kurzen Text zu Xenophon
veröffentlichte.
82
Uniwersytet Stefana Batorego... 1920, 4; Pilch 1933, XXXVIII–XXXIX. Interessan-
terweise hielt Ludwik Ćwikliński in Wilna genauso wie vor vielen Jahren in Lemberg eine
Eröffnungsvorlesung, die später im Druck veröffentlicht wurde. (siehe Ćwikliński 1920).
275
Krzysztof Królczyk

Vorsitzender er wurde83. 1928 wurde er abermals zum Vorsitzenden des Zentral-


vorstandes der Polnischen Philologischen Gesellschaft gewählt84. Ein Jahr vorher
hatte ihn die Universität Posen auf Initiative der Professoren Jan Sajdak und Witold
Klinger zum Ehrenprofessor der Humanistischen Fakultät ernannt85. Der Gelehrte
schrieb weiterhin viel. Seine damaligen Veröffentlichungen betrafen wie bereits in
der Lemberger Zeit sowohl die Antike im weiteren Sinne 86 als auch die Geschichte
des polnischen Humanismus87.
Im September 1939 blieb Ludwig Ćwikliński in Posen. Die Deutschen boten
ihm an, die Volksliste zu unterschreiben, was er jedoch entschieden ablehnte88.
Daraufhin kam er kurz darauf mit seiner Ehefrau ins Konzentrationslager89 (es
ließ sich leider nicht feststellen, in welches; in Frage kommen vor allem Fort VII
und das Lager Glowna), seine reiche Büchersammlung wurde von den Deutschen
beschlagnahmt und höchstwahrscheinlich nach Berlin gebracht. Nach der Entlas-
sung Ćwiklińskis aus dem Lager, wobei der damals im Vatikan weilende Primas
A. Hlond seinen Anteil gehabt haben soll, verbrachte der ehemalige Minister der
Österreichisch-Ungarischen Regierung einige Zeit im von den Schwestern von der
hl. Elisabeth geleiteten Spital in der Wiessenstraße (poln. ul. Łąkowa) in Posen.90
Anschließend wurde er gezwungen mit seiner Tochter (seine Frau starb im Lager)
nach Krakau zu gehen. Dort wohnte er im Kapuzinerkloster in der Loretańska-
Straße 11, das in eine Herberge für arme Alte umgewandelt worden war. Er starb
infolge einer schweren Krankheit am 3. Oktober 1942 und wurde auf dem Kra-
kauer Rakowicki-Friedhof beigesetzt91. Einige Tage später erschien in der Zeitung
«Goniec Krakowski» die Meldung, dass «Prof. Dr. Ludwig Ćwikliński, 89 Jahre,
83
Koło Poznańskie... 1918; Wikarjakówna 1999, 187.
84
Sucharski 1999, 339.
85
Archiwum Uniwersytetu im. Adama Mickiewicza w Poznaniu (Archiv der Universität
Posen). Akta Rektoratu (Rektoratsakten). Sign. 15/604. K. 98; siehe auch Kronika Uniwer-
sytetu Poznańskiego 1927, 107.
86
Siehe z.B. Ćwikliński 1921b; 1926; 1936; 1937.
87
Np. Ćwikliński 1922a; 1922; 1928; 1930; 1934; 1937a.
88
Die Informationen stammen von der Familie von L. Ćwikliński. Ebenfalls von der Fa-
milie des Gelehrten stammen die weiter unten angeführten Informationen über die Beschla-
gnahme seiner Büchersammlung und die Intervention von Primas Hlond wegen seiner Fre-
ilassung aus dem deutschen Lager.
89
Kumaniecki 1946, 103; Sinko 1939–1945, 468.
90
Sinko 1939–1945, 468.
91
Dz[iech] 1945–1946, 130; Kumaniecki 1946, 103. In einigen Abhandlungen wird fäl-
schlicherweise das Todesjahr 1943 von L. Ćwikliński angegeben: z.B. Sinko 1939–1945,
468; Pamięci zmarłych Członków P.A.U. 1946, 75–77; Królczyk 2007, 40. Das Grab von
Ludwik Ćwikliński befindet sich im Block LXXV (Reihe 11, Grab 3) auf dem Rakowic-
ki-Friedhof in Krakau.
276
Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

ehemaliger Minister» verstorben ist92.


Zweifellos war Ludwig Ćwikliński, wie bereits oben gesagt wurde, einer der
hervorragendsten polnischen Gelehrten und gleichzeitig eine der markantesten
Persönlichkeiten in Polen in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts. In seinen wissenschaftlichen Forschungen und seiner didakti-
schen Arbeit beschäftigte er sich mit klassischer Philologie, alter Geschichte, grie-
chischer Epigraphik, Papyrologie, klassischer Archäologie sowie dem polnischen
Humanismus, er wurde auch als Polyhistor bezeichnet93. Seine wissenschaftliche
Karriere erstrahlte in vollem Glanz an der Universität Lemberg und dieser Univer-
sität fühlte er sich bis zum Ende seines langen Lebens besonders verbunden, ob-
wohl er sie schon im Jahre 1902 verließ. Möge es mir am Ende dieser Ausführun-
gen erlaubt sein, die auch heute noch aktuellen Worte von Jan Sajdak anzuführen,
einem polnischen klassischen Philologen und damaligem Professor der Universität
Posen: «Er arbeitete (Ludwig Ćwikliński — KK) für die Wissenschaft viel und
aufopferungsvoll, er ist in der wissenschaftlichen Abriet ein Vorbild für alle, er hat
die Wissenschaft um ein Werk bereichert, das dauernder ist als Erz, für die polni-
sche Wissenschaft war er ein umsichtiger und großzügiger Mäzen — die polnische
Gesellschaft und die polnische Wissenschaft werden ihm das nie vergessen…»94.

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92
Kronika żałobna 1942.
93
Pamięci zmarłych Członków P.A.U. 1946, 76.
94
Sajdak 1933.
277
Krzysztof Królczyk

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Ludwig Ćwikliński (1853–1942) — Professor für klassische Philologie...

uczczeniu pięćsetnej rocznicy fundacji Jagiellońskiej Uniwersytetu Krakowskiego.


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