1. Rechtsgrundlagen
Österreich:
Bundesgesetz über den Schutz des Menschen und der Umwelt vor
Chemikalien: ChemG 1999
Schweiz:
Deutschland:
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur
Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes des Beschäftigten
bei der Arbeit (ArbSchG)
B-BSG:
1. allgemeine Bestimmungen:
Allgemeines:
Arbeitgeber sind juristisch und natürliche Personen oder eingetragene
Personengesellschaften, welche vertraglich Verantwortung für das
Unternehmen oder den Betrieb tragen.
Inhaltsverzeichnis:
§1. Anwendungsbereich
1. Abschnitt 4. Abschnitt
Allgemeine Bestimmungen für Sanitare Vorkehrungen und
Arbeitsstätten Sozialeinrichtungen
Verkehrswege, Stiegen, Ausgänge, Wasser, Kleiderkasten,
Beleuchtungen, Belüftungen von Aufenthaltsraume
Räumen, Alarmeinrichtungen,
Gefahrenbereiche 5. Abschnitt
Informationen der Erste Hilfe und Brandschutz
ArbeitnehmerInnen
6. Abschnitt
2. Abschnitt Gebäude auf Baustellen
Sicherung der Flucht
7. Abschnitt
Anforderungen an Fluchtwege und
Übergangs- und
Notausgängen, Stiegenhaus
Schlussbestimmungen
3. Abschnitt
Anforderungen an Arbeitsraume
1.4 ABGB: Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch
1.5 ChemG: Bundesgesetz über den Schutz des Menschen und der Umwelt
vor Chemikalien, 1996
= Schutz des Lebens und der Gesundheit des Menschen und der Umwelt vor
schädlichen Einwirkungen, die durch Herstellen, Inverkehrbringen, Erwerb,
Verwendung oder Abfallbehandlung von Stoffen, Gemischen oder
Erzeugnissen entstehen können.
Inhaltsangabe:
Anwendungsbereich:
Gilt in:
Einteilung in 4 Schutzstufen:
2.1 Gefährdungsbeurteilung
Exposition: Dauer
Aerosolbildung
Untersuchungen: Expositionsvermeidung:
Serologisch: Sofort, nach 6 Wochen, Verringerung von Stich- und
nach 12 und 26 Wochen Schnittverletzungen
Pipettierhilfen
Vermeiden von Staub- und
Aerosolbildung
Impfungen; In Ruhe arbeiten!
3. ARBEITSSICHERHEIT
3.1 Verpflichtung
ARBEITGEBER ARBEITNEHMER
4. Begriffserklärung:
Arbeitsstoffe
Alle Stoffe, Gemische und biologische Agenzien, die bei der Arbeit verwendet
werden.
Verwendung: Entstehen, Bearbeiten, Verarbeiten, Umfüllen, Beseitigen,
Lagern, Mischen, …
AschG §2
Gefährlicher Arbeitsstoffe
B-BSG, Abschnitt 4, §40
Chemische Stoffe, Gemische und biologische Agenzien, welche explosions-,
brand- und gesundheitsgefährdend eingestuft sind.
(Chemikaliengesetz 1996 plus biologische Agenzien,Gruppe 2-4)
Gilt für:
Einstufung:
- China: ungefährlich
- Indien: nicht giftig
- Japan: giftig
- Australien, EU: gesundheitsschädlich
7. Identifikation
8. Gefahrenermittlung
Beispiel: CHLOROFORM
Definition:
Gas:
o Bei 50°C Dampfdruck > 3 bar (300 kPa)
o Bei 20°C und 101,3 kPa vollständig gasförmig
Flüssigkeit:
o Bei 50°C einen Dampfdruck von < 3 bar
o Bei 20°C und 101,3 kPa nicht vollständig gasförmig
o Schmelzpunkt /-beginn < 20°C bei 101,3 kPa
Flammpunkt: Niedrigste Temperatur, bei der sich über einem Stoff noch
ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch bilden kann (DIN V 14011).
Brand:
Explosion:
Kategorie: Explosive Stoffe/Gemische:
Fest oder flüssig, welche durch chemische Reaktion Gase mit
solcher Temperatur, Geschwindigkeit und solchem Druck
entwickeln können, dass in der Umgebung Zerstörungen
eintreten
Unterklasse: (Bis 1.6 kein Gefahrenhinweis)
1.1: Massenexplosion / 1.2: Splitter und Wurfstücke / 2.3: Feuer,
Luftdruck; Strengstücke….
Entzündbare Gase/Gasgemische:
Explosionsbereich in Luft bei 20°C und 101.3 kPa
Kategorie 1: entzündbar in Luft bei einem Volumenanteil <
13%
Kategorie 2: nicht in Kategorien 1 fallen
Akute Toxizität:
Auftreten einer schädlichen Wirkung, wenn ein Stoff / Gemisch als
Einzeldosis aufgenommen, bzw. in mehreren Dosen oral oder
dermal verabreicht, oder 4 Stunden lang eingeatmet wird.
≥ 1 von 3 Tieren:
Kategorie 1: hautätzend, Unterkategorie: 1A: ≤ 3 min / 1B: > 3 min ≤
1 h / 1C: > 1 h ≤ 4 h
Augenschäden (irreversibel)
Inhalationsallergen, Hautallergen:
Erfahrungen von Krankengeschichten, immunologische Tests
(Prick, serologisch), Ähnlichkeiten durch chemische Strukturen von
Stoffen,
Tierstudien an Mäusen oder Meerschweinchen.
Mutation:
Dauerhafte Veränderung genetischen Materials einer Zelle,
gesteigerte Mutationshäufigkeit in Populationen von Zellen /
Organismen
Karzinogenität:
Krebserzeugend, Krebshäufigkeit erhöhen (gutartig / bösartig)
Spezifische Zielorgantoxizität:
Kategorie 1: Organschädigung
Morbidität, eindeutige funktionelle Veränderung der Organe, des
Blutes oder Harnparameter, Zelldegeneration, ...
Umweltgefahr:
Gewässergefährdend:
12. Kennzeichnung
13. Gasflaschen
ÖNORM EN 1089-3
Teil 3 Farbcodierung
Feuer:
Kleinen Entstehungsbrand löschen Brennbare Gegenstände mit Wasser
kühlen Türen und Fenster schließen
Raum verlassen,
Aufzüge nicht benützen
Verbrennungen:
Hautpartien mit fließendem, kalten
Wasser abduschen
Mit Feuerlöscher nie ins Gesicht
sprühen!
Personen immer hinlegen
Schnittwunden:
Etwas bluten lassen, dann verbinden
16. Verhütung von Unfällen
Verbot:
Keine Lagerung über Arbeitsplätzen, in Durchgängen, Ausfahrten, Stiegen, auf
Podesten und Verkehrswegen.....
Stoffe nicht in Lebensmittelgebinde lagern!
Verpackungen:
Keine chem. / physikal. Veränderungen durch äußere Einwirkungen. Keine
Beeinträchtigung der Haltbarkeit der Verpackung. Bei Bedarf Übergefäße,
Auffangwannen benützen, Lagerhöhe → sichere Entnahme
Temperatur:
Schutz vor Erwärmen und Frost
Getrennt: Gemeinsam:
Fest und Flüssig Selbstentzündliche Stoffe,
Flüssigkeiten in Bodennähe brandfördernde Stoffe,
Säuren und Laugen organische Peroxide
Gase in Lager, ausreichend Giftige, sehr giftige Stoffe
belüftet Druckgaspackungen
Lagerräume:
Fluchtwege vorhanden, Türen nach außen aufschlagend und
versperrbar
Belüftung und Querlüftung
schwere Gase / Dämpfe abfließbar
Fußböden eben, fest, fugendicht, schwer brennbar, nicht statisch
aufladbar
Sicherheitsschränke
Gebote:
Unterweisungspflicht beachten
Gebinde kennzeichnen
Liste der gefährlichen Stoffe anlegen
Ausserhalb des Lagers höchstens die Menge eines Tages bereitstellen
Ab- und Umfüllen mit geeigneten Mitteln
Richtlinien zur Entsorgung gefährlicher Arbeitsstoffe
Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin hat die Verpflichtung, sich über die
Arbeitsstoffe, welche sie verwenden, zu informieren und die angegebenen
Sicherheitsrichtlinien einzuhalten.
19. Arbeitsunfälle
Ursachen: Sturz und Fall, Maschinen, scharfe und spitze Gegenstände, Herab
– und Umfallen von Gegenständen, Handwerkszeuge,...
Sicherheitswidrige Zustände:
Fehlende Sicherheitseinrichtungen, mangelnde Ordnung und Sauberkeit,
unzureichende Wartung von Geräten, zu hoher Leistungsdruck,..
Beinnaheunfälle
Sicherheitswidriges Verhalten:
Nicht – Wissen
Nicht – Wollen
Nicht – Können
Höhere Gewalt
Expositionswege
Atemwege: Inhalation (Gäse, Dämpfe, Stäube)
Hautkontakt: dermal (Flüssigkeit, Stäube, Kleidung)
Verdauungstrakt: oral (mangelnde Hygiene, Nachlässigkeit)
Grenzwerte
- MAK-Wert:
Maximale Arbeitsplatzkonzentration von Gas, Dampf, Schwebstoffe in
Luft tägl. Exposition von 8h, 40 WS
15 min Kurzzeitwert < 1h / d
Gesunde Person im erwerbsmäßigem Alter
Beispiele: Aceton, Essigsäure, Methanol, Nikotin
- TRK-Wert:
Technische Richtkonzentration
Mittelwert eines best. Beurteilungszeitraum
Kein Schwellenwert
Risiko einer Erkrankung wird vermindert
Beispiele: Asbest, Dieselmotorenemission, Holzstaub
REACH-Verordnung
Bezugsgrößen:
DNEL: Derived No Effect Level
DMEL: Derived Minimal Effect Level: genotoxische Stoffe
PNEC: Predicted No Effect Concentration: Umwelt
EC/ED 50: Half Max. Effective Concentration / Dosis
Verbrennungen
Erste Hilfe:
Kaltwasserbehandlung
Abdeckung offener Wunden mit sterilem Folien
Keine Salben!
Infusionen unter ärztliche Kontrolle begeben
Vergiftungen
Gase:
Hydrophile Gase (Ammoniak, Schwefelwasserstoff,..) zeigen gleich
Wirkung: Atemnot bis Lungenödem
Hydrophobe Gase (KW, Phosgen,...) Spätfolge Tod zwischen 12 – 24 h
ebenso bei Rauchgasvergiftungen
Feststoffe:
Auch „ungiftige“ Substanzen können Allergien auslösen: Höchste
Sensibilisierung durch Haut und Schleimhäute
Klinisches Bild:
Augen tränen, Reizhusten, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit,
Erbrechen, Krämpfe, Atemnot Störung der Lungenfunktion,
Lungenödem
Erste Hilfe:
Kontaminierte Bereiche reinigen (Arbeitsplatz, Kleidung wechseln)
Giftfreie Bereiche aufsuchen
Gasvergiftungen : immer unter ärztliche Kontrolle begeben
Betroffene Personen an die frische Luft bringen
Das Labor
1. Verbote
Alle Gefäße mit Chemikalien müssen mit Art der Chemikalie (Name, evtl.
chem. Formel), Gefahrensymbole, Herstellerfirma, Reinheit, Datum der ersten
Verwendung (Öffnung des Originalverschlusses) und Namen des Verwenders
beschriftet sein.
Der Fußboden muss frei von Gegenständen (Taschen, Kartons, Kabeln,..)
gehalten werden (Sturzgefahr!)
Verunreinigungen müssen sachgerecht entfernt werden.
4. Handschuhe
Auszug aus:
EU Rahmenrichtlinie 89/391/EWG
Laborkataloge
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Aktualisierter Leitfaden für Handschuhnormen:
DIN EN 420 (Allgemein)
DIN EN 455 (Medizin)
DIN EN 374 (Chemie und Mikrobiologie)
6. Kennzeichnung von Schutzhandschuhen
Hersteller
Handschuh- und Größenbezeichnung,
CE-Kennzeichnung: je nach Klassifizierung
Laut EN- Normen entsprechende Piktogramme und
Leistungsindikatoren
Leistungsindikator:
o 0 bis 6 je nach Test
o 0: kein Test durchgeführt, keine Mindestanforderung erfüllt
o X: Testverfahren für den Handschuh nicht geeignet
o 6: Höchste Leistungsebene
Gebrauchsanleitung
Piktogramme / Kennzeichnung