Sie sind auf Seite 1von 4

Juan Ramón Jiménez

Iba tocando mi flauta


Las tardes de enero
Agua en el agua
Juan Ramón Jiménez
1881 – 1958

Iba tocando mi flauta Ich spielte auf meiner Flöte

Iba tocando mi flauta Ich spielte auf meiner Flöte,


a lo largo de la orilla; ging am Ufer entlang;
y la orilla era un reguero und am Ufer war ein Pfad
de amarillas margaritas. aus gelben Margeriten.

El campo cristaleaba Das Feld erzitterte im Wind


tras el temblor de la brisa; und schimmerte wie Kristall,
para escucharme mejor und das Wasser hielt inne,
el agua se detenía. um mich besser zu hören.

Notas van y notas vienen, Die Töne kommen, die Töne gehen,
la tarde fragante y lírica der duftende poetische Tag
iba, a compás de mi música, verging im Rhythmus meiner Musik
dorando sus fantasías, und Traumbilder wurden zu Gold.

y a mi alrededor volaba, Und um mich herum flog


en el agua y en la brisa, im Wasser und im Wind
un enjambre doble de ein zweifacher Schwarm
mariposas amarillas. von gelben Faltern.

La ladera era de miel, Der Hügel war wie Honig,


de oro encendido la viña, feurig golden der Weinberg,
de oro vago el raso leve blaßgolden der Abhang,
del jaral de flores níveas; voller Zistrosen wie Schnee;

allá donde el claro arroyo dort, wo der klare Bach und der Fluß
da en el río, se entreabría sich vereinen, versank die Sonne mit
un ocaso de esplendores prächtigem Schauspiel
sobre el agua vespertina… über dem abendlichen Gewässer…

Mi flauta con sol lloraba Meine Flöte beklagte die Sonne


a lo largo de la orilla; am Ufer des Flusses,
atrás quedaba un reguero und hinter mir blieb ein Pfad
de amarillas margaritas… aus gelben Margeriten…

Las tardes de enero Abende im Januar

Va cayendo la noche: La bruma Die Nacht bricht herein: der Nebel


ha bajado a los montes el cielo: senkt sich vom Himmel auf die Berge:
Una lluvia menuda y monótona Ein schwacher, beständiger Regen
humedece los árboles secos. feuchtet die trockenen Bäume.
El rumor de sus gotas penetra Das Geräusch seiner Tropfen dringt
hasta el fondo sagrado del pecho, bis zum heiligen Grund meiner Brust,
donde el alma, dulcísima, esconde wo die Seele, die liebliche, ihren Duft
su perfume de amor y recuerdos. von Liebe und Erinnerung birgt.
¡Cómo cae la bruma en en alma! Wie doch der Nebel in die Seele dringt!
¡Qué tristeza de vagos misterios Welch eine Trauer schattenhafter Mysterien
en sus nieblas heladas esconden wohnt in diesen Abenden ohne Sonne,
esas tardes sin sol ni luceros! ohne Sterne, in den eisigen Nebeln!
En las tardes de rosas y brisas Abende mit Rosen und sanftem Wind,
los dolores se olvidan, riendo, da sind die Schmerzen vergessen, lachend,
y las penas glaciales se ocultan und der eisige Kummer versteckt sich
tras los ojos radiantes de fuego. hinter den strahlenden Augen des Feuers.
Cuando el frío desciende a la tierra, Wenn die Kälte auf die Erde sinkt,
inundando las frentes de invierno, die Fronten des Winters überschwemmt,
se reflejan las almas marchitas spiegeln sich die welken Seelen
a través de los pálidos cuerpos. hinter den blassen Körpern.
Y hay un algo de pena insondable Und es gibt eine unergründliche Trauer
en los ojos sin lumbre del cielo, in den Augen ohne Licht vom Himmel,
y las largas miradas se pierden und die langen Blicke sind verloren
en la nada sin fe de los sueños. im Nichts ohne Glauben an Träume.
La nostalgia, tristísima, arroja Die Sehnsucht wirft ihre bittere Stille
en las almas su amargo silencio, in die Seelen, so traurig,
Y los niños se duermen soñando und die Kinder schlafen mit Träumen
con ladrones y lobos hambrientos. von Dieben und hungrigen Wölfen.
Los jardines se mueren de frío; Die Gärten sterben vor Kälte,
en sus largos caminos desiertos und an ihren langen Wüstenstraßen
no hay rosales cubiertos de rosas, gibt es keine Rosen an Rosenstöcken,
no hay sonrisas, suspiros ni besos. kein Lächeln, keine Seufzer, keine Küsse.
¡Como cae la bruma en el alma Wie doch der Nebel in die Seele dringt
perfumada de amor y recuerdos! mit dem Duft von Liebe und Erinnerung!
¡Cuantas almas se van de la vida Wie viele Seelen verlassen das Leben
estas tardes sin sol ni luceros! an solch einem Abend ohne Sonne und Sterne!

Agua en el agua Wasser ins Wasser

Quisiera que mi vida Ich möchte, daß mein Leben


se cayera en la muerte, so in den Tod fällt,
como este chorro alto de agua bella wie dieser hohe Strahl des schönen Brunnens
en el agua tendida matinal; in das morgendlich ausgebreitete Wasser;
ondulado, brillante, sensual, alegre, wellig, glänzend, sinnlich, fröhlich,
con todo el mundo diluido en él, mit der ganzen Welt darin,
en gracia nítida y feliz. in klarer und froher Anmut.
Optimale Wiedergabe von Rasterbildern für Zoom 100% oder 200%:
Auflösung 72dpi (statt 96dpi) in Adobe Reader oder Acrobat einstellen

Reproducción óptima de las imágenes rasterizadas por el zoom 100% o 200%:


se ajusta la resolución 72dpi (en vez de 96dpi) en Adobe Reader o Acrobat

Spanische Gedichte / Poemas españoles:


http://www.los-poetas.com/d/juanr1.htm

Illustration / Ilustración:
Monika Hoffmann

Übersetzung und Gestaltung / Traducción y diseño:


Gernot Hoffmann

Dank an Norbert Kustos für seine Hilfe /


Gracias a Norbert Kustos por su ayuda

Dieses Dokument / este documento / 21.Juli 2018:


http://docs-hoffmann.de/jimenez21062018.pdf

Das könnte Ihnen auch gefallen