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Papst Franziskus hat in die Ostermesse für eine klare Stellungnahme gegen den Krieg
in der Ukraine genutzt. Er verglich ihn mit dem biblischen Bruderkonflikt zwischen
Kain und Abel.
Wie vor der Pandemie war es die größte Ostermesse der Welt. Mehrere zehntausend
Menschen haben auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus bei blauem Himmel und
frühlingshaften Temperaturen gefeiert.
Der Papst fuhr anschließend auch wieder im weißen Papamobil durch die Menge der
Gläubigen. Franziskus äußerte sich ausführlich der Papst in seiner Osteransprache
unmittelbar nach der Messe. Darin nahm er so deutlich wie noch nie Stellung zum
Krieg in der Ukraine:
Worte, auf die Menschen auf dem Petersplatz mit Beifall reagierten. Worte, mit denen
der Papst deutlich machte, dass auch er die Ukraine als Opfer eines Angriffskrieges
sieht. Kritiker hatten Franziskus in den vergangenen Tagen vorgehalten, mit Blick auf
den Krieg in der Ukraine nicht eindeutig Täter und Opfer zu benennen.
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2022/4/17 下午8:38 Ostermesse des Papstes: Deutliche Worte gegen "sinnlosen Krieg" | tagesschau.de
Papst Franziskus fährt stehend in seinem Papamobil durch das Meer der Tausenden Gläubigen.
Bild:
REUTERS
Auch in seiner Osteransprache heute ließ der Papst keinen Zweifel, an welcher Seite er
sich im Ukraine-Krieg sieht: "In meinem Herzen trage ich all die vielen ukrainischen
Opfer, die Millionen von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen, die
auseinandergerissenen Familien, die allein gelassenen alten Menschen, die zerstörten
Leben und die dem Erdboden gleichgemachten Städte."
Das Osterfest aber, betonte Papst Franziskus, bedeute mit dem christlichen Glauben
an die Auferstehung Jesu eine Botschaft der Hoffnung gerade auch in Zeiten des
Kriegs: "Heute brauchen wir ihn mehr denn je, der zu uns kommt und uns erneut sagt:
'Friede sei mit Euch!'"
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2022/4/17 下午8:38 Ostermesse des Papstes: Deutliche Worte gegen "sinnlosen Krieg" | tagesschau.de
Ein Zeichen der Ermutigung sei, sagte der Papst, dass inmitten des Krieges in ganz
Europa Menschen bereit seien, Migranten und Flüchtlinge aufzunehmen. Gleichzeitig
rief Franziskus dazu auf, die übrigen Konflikte in der Welt nicht zu vergessen.
Ausdrücklich sprach der Papst die Spannungen im Nahen Osten an, aber auch die
Situation in Libyen, in Myanmar, in Afghanistan sowie in Äthiopien.
Bei der Ostermesse wirkte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche
gelegentlich etwas müde, ansonsten aber waren ihm seine gesundheitlichen Probleme
nicht anzumerken. Von Benediktionsloggia des Petersdoms sprach Franziskus, wie
jedes Jahr, auch den Segen Urbi et Orbi:
Wie schon in den Vorjahren verzichtete Franziskus - anders als beispielsweise sein
Vorvorgänger Johannes Paul II. - auf Osterwünsche in mehreren Sprachen.
© ARD-aktuell / tagesschau.de
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