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Teil 5
Viszerale Osteopathie
12 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

13 Mobilität und Motilität der inneren Organe . . . . . . . . . . . . 179

14 Viszerale Techniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

15 Hinweis auf organische Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183


178

12 Grundlagen

12.1 Alle Elemente des Körpers müssen beweglich sein.


Vorbemerkung Auch alle inneren Organe müssen sich harmonisch
mitbewegen können und zwar bei jedem Atem-
Die viszerale Osteopathie ist ein in sich geschlos- zug, jeder Bewegung. Bänder, Gekröse und binde-
senes System und ein äußerst komplexes Thema, gewebige Falten stützen ein Organ an seinem Platz
das im Rahmen dieses Buches nur gestreift wer- und ermöglichen durch ihre Elastizität die Beweg-

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den kann. Viszerale Osteopathie ist mehr als lichkeit. Viele dieser Verbindungsstrukturen und
Handauflegen, auch wenn sie auf den ersten Blick Gewebeumhüllungen sind aus einem großen Band
so erscheinen mag. Ohne spezielle Ausbildung entstanden, das aus dem mittleren Keimblatt her-
sollte diese Therapie nicht angewendet werden. vorgegangen ist.
Die viszerale Osteopathie behandelt alle Viszera Jedes Organ muss über eine bestimmte Elastizi-
des Organismus, d. h. sowohl die Organe (paren- tät verfügen, diese wird in der viszeralen Osteo-
chymatöse, „volle“ Organe wie die Leber, das Herz, pathie als Tension bezeichnet. Da die Umhüllun-
die Milz, die Lunge und die Nieren) als auch die gen (Faszien) all dieser Organe untereinander auf
Eingeweide (schlauchförmige Hohlorgane wie der diese Weise in Verbindung stehen, hat ein ständi-
Magen, der Darm, die Blase). ger Zug oder geringere Beweglichkeit eines einzel-
● Je stärker die Verbindung zwischen der organi- nen Organs auf alle anderen Organe Auswirkun-
schen Struktur und den Körperwänden durch gen.
die Aufhängung an einen Knochen, einen Mus- So umhüllt der nach hinten verlaufende Teil des
kel oder ein Band ausgebildet ist, desto größer breiten Bandes den späteren Magen und befestigt
ist der Einfluss, den das Skelett auf das entspre- diesen auf seiner linken Seite zur Bauchwand hin.
chende Organ ausübt, bzw. umgekehrt. Der Dünndarm wird ebenfalls vollständig umhüllt
● Außerdem werden die Organe nicht nur von und entwickelt später ein eigenständiges Gekröse,
den Körperwänden eingefasst, sondern auch dessen Anheftungsstelle sich an der Lendenwirbel-
von ihren serösen und subserösen Hüllstruktu- säule befindet. Auch die Milz wird ummantelt und
ren, die wiederum mit den vaskulären, nervösen ist mit einem anderen Band mit Magen, linker Nie-
und lymphatischen Gefäßsystemen in Verbin- re und Zwerchfell verbunden.
dung stehen. Schließlich sind Organe durch ih-
a Anatomischer Zusammenhang
ren Aufhängeapparat an der Wirbelsäule meis-
Organprobleme zeigen sich als Probleme der Wirbel-
tens direkt mit dem Knochenskelett verbunden.
säule.
● Mit der viszeralen Osteopathie werden Störun-

gen der Organbeweglichkeit behandelt. Dabei


spielen die Faszien die wichtigste Rolle. Faszien
sind die Grundlage der viszeralen Osteopathie.
● Fasziale und viszerale Osteopathie gehen inei-

nander über. Jedes Organ ist durch fasziales Ge-


webe aufgehängt und eingebettet in eine Fas-
zienschicht, die auf die Bewegung des Organs
und auf seine Volumenveränderung reagiert
und eine Gleitfläche gegenüber den Nachbar-
organen darstellt.

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