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Utopie - Science-Fiction – Fantasy

Literarische Werke, die eine ideale Gesellschaft zum Inhalt haben, nennt man utopische
Literatur. Hier wird eine ideale Gesellschaft als Zukunftsmöglichkeit dargestellt. Vergleicht
man die reale, politische und gesellschaftliche Wirklichkeit mit der utopischen fiktiven
Wirklichkeit, so kann die Utopie als erstrebenswerte Gesellschaft eine Vorbildfunktion haben.

Im Gegensatz hierzu dient die Anti-Utopie, auch Dystopie genannt, der Abschreckung. Hier
wird die utopische fiktive Wirklichkeit als abschreckendes Modell verwendet, um vor dem
Abdriften in eine diktatorische, unmenschliche Zukunft zu warnen. So zeigt Ray Bradbury in
seinem Roman "Fahrenheit 451" eine Gesellschaft, in der Bücher verboten sind und von der
Feuerwehr verbrannt werden. George Orwell entwirft in seinem Roman "1984" einen
totalitären Überwachungsstaat, der sogar die eigene politische Opposition inszeniert.
Sowohl in der Utopie wie in der Anti-Utopie stehen der Einzelne und seine Gesellschaft im
Mittelpunkt des Werkes.

Bei Science-Fiction stehen der Mensch und die Technik im Mittelpunkt. Aktuelle technische
Möglichkeiten und wissenschaftliche Erkenntnisse werden hier weitergedacht und in eine
fiktionale Zukunft projiziert. So schickt Jules Verne seinen Helden in "Reise von der Erde
zum Mond" bereits 1865 zum Mond und lässt Kapitän Nemo in "Zwanzigtausend Meilen
unter dem Meer" in einem U-Boot durch die Weltmeere tauchen. Robert A. Heinlein lässt
seine Hauptfigur in "Sternenkrieger" zusammen mit anderen Soldaten auf einem fernen
Planeten mit modernster Technik gegen außerirdische Wesen kämpfen.
Aber auch literarische Science-Fiction Werke haben immer eine gesellschaftliche
Komponente.

Fantasy stellt übernatürliche und magische Kräfte in den Vordergrund. Häufig finden wir in
ihnen Figuren aus Märchen wie Zwerge und Zauberer oder  fiktive Wesen wie Drachen. Die
Welt, in der die Handlung spielt, kann sowohl eine lange zurückliegende Welt sein wie auch
unsere Welt, in die die fiktionale Realität einbricht. Aber auch das "gleichberechtigte"
Nebeneinander zweier Welten, unserer realen Wirklichkeit und einer fiktionalen Realität, sind
hier zu finden. Beispiele sind hier Tolkiens "Der kleine Hobbit" und "Der Herr der Ringe", die
in einer längst vergangenen, imaginären Zeit spielen, und Rowlings Harry Potter Romane,
die im England unserer Zeit angesiedelt sind.

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