I. Normalarbeitsverhältnis BAG 3.11.2004 – 5 AZR 592/03, NZA II. Diskriminierungsverbot 2005, 1409 III. Frage – Lüge – Anfechtung B war von 2003 bis 2015 als Arzt in einer Frauenklinik (K) beschäftigt. Bei der Einstellung hatte er eine gefälschte Approbationsurkunde vorgelegt. Eine Zulassung als Arzt besaß er nie. Unverzüglich nachdem sich der Sachverhalt herausgestellt hatte, erklärte K die Anfechtung des Arbeitsvertrags. K fordert Rückzahlung aller geleisteter Zahlungen. B hält dem entgegen, der Umstand, dass er keinen formellen Prüfungsnachweis besessen habe, sei für den Wert seiner (unstreitig qualifiziert erbrachten) Arbeitsleistung nicht von Belang. Lehrstuhl Prof. Bayreuther Sommersemester 2019 1 Einführung in das Arbeitsrecht
III. Frage – Lüge – Anfechtung
I. Normalarbeitsverhältnis BAG 3.11.2004 – 5 AZR 592/03, NZA II. Diskriminierungsverbot 2005, 1409 III. Frage – Lüge – Anfechtung Das BAG hat der Klage auf Rückzahlung der geleisteten Vergütung sowie der vollen in den 7,5 Jahren angefallenen Urlaubsvergütung und Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall stattgegeben. Der Arbeitsvertrag war wegen des Verstoßes gegen das gesetzliche Verbot der Ausübung der Heilkunde durch einen Nichtarzt nichtig. Eine Heilung dieses Mangels aufgrund langjähriger Beschäftigung konnte nicht eintreten.
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Einführung in das Arbeitsrecht
III. Frage – Lüge – Anfechtung
I. Normalarbeitsverhältnis BAG 3.11.2004 – 5 AZR 592/03, NZA II. Diskriminierungsverbot 2005, 1409 III. Frage – Lüge – Anfechtung Deshalb kommt grds. nur eine Rückabwicklung der beiderseits erbrachten Leistungen nach Bereicherungsrecht in Betracht. Der Kl. kann die rechtsgrundlos geleisteten Zahlungen zurückfordern. Ein auf Ersatz des Wertes seiner Dienstleistungen gerichteter Anspruch des Bekl. besteht demgegenüber nicht. Nach § 817 BGB ist die Rückforderung ausgeschlossen, wenn der Leistende durch die Art der Leistung gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen hat. Das war bei dem Bekl. der Fall.