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2022/5/3 下午1:53 Biologisches Alter: Wer schnell geht, bleibt laut Forschern länger jung - WELT

KMPKT ACHTUNG, FERTIG… LOS!

Wer schnell geht, bleibt laut Forschern länger jung


Stand: 01.05.2022 | Lesedauer: 3 Minuten

Von Alexandra Beste

Na, wie läuft's? Diese Rolle spielt deine Gehgeschwindigkeit beim Altern

Quelle: Unsplash/Mad Rabbit Tattoo

Dass 10.000 Schritte am Tag gut für die Gesundheit sein sollen, hat fast jeder schon mal gehört.
Aber nicht nur wie viel, sondern auch wie schnell du gehst, kann sich positiv auf deinen Körper
auswirken – oder vielmehr auf deinen Alterungsprozess.

F ür Schnellläufer ist der normale, gemütlich gehende Fußgänger ein einziger Gräuel. Während du
selbst versuchst, in flottem Tempo von Punkt A nach B zu gelangen, blockieren gefühlt alle
anderen Passanten mit ihrem Kriechtempo absichtlich den Fußgängerweg. Statt voranzukommen,
steckst du fest. Nervig.

Trifft diese Beschreibung auf dich zu, haben wir gute Nachrichten. Laut Forschern der Universität
Leicester in Großbritannien bleiben Menschen, die schnell gehen, länger jung. Wie die
Wissenschaftler im Fachjournal Nature (https://www.nature.com/articles/s42003-022-03323-x) schreiben,

wirkt sich die Gehgeschwindigkeit einer Person nämlich auf ihr biologisches Alter
(/kmpkt/article231657513/Lebenserwartung-So-alt-kann-der-Mensch-hoechstens-werden.html) aus. Sprich, wie

schnell ihre Körperzellen altern.

Bevor wir dir aber mehr verraten, wollen wir zuerst von dir wissen:

Schnelles Gehen könnte dein biologisches Alter um bis zu 16 Jahre


senken

https://www.welt.de/kmpkt/article238379247/Biologisches-Alter-Wer-schnell-geht-bleibt-laut-Forschern-laenger-jung.html 1/3
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Klingt unglaublich, oder? Laut Studienleiter Paddy C. Dempsey und seiner Kollegen ist dies aber
möglich. Gemeinsam untersuchte das Team DNA-Proben von über 400.000 Menschen mittleren
Alters, die an der Langzeitstudie „UK Biobank (https://www.ukbiobank.ac.uk/)“ teilgenommen hatten,

und verglich diese mit Angaben zu ihrem Schritttempo.

Bei der genetischen Analyse fokussierten die Wissenschaftler auf die sogenannten Telomere:
Strukturen, die am Ende von Chromosomen sitzen und diese schützen. Sie sind gewissermaßen die
Nadeln des DNA-Schnürsenkels. Da sie im zunehmenden Alter schrumpfen, gelten Telomere als
zuverlässige Biomarker für den Gesundheitszustand (/sport/plus219521964/Dr-Mueller-Wohlfahrt-Meine-

ultimative-Forderung-fuer-Gesundheit-und-Lebensqualitaet.html) einer Person.

Zudem baten die Wissenschaftler die Probanden, ihre Gehgeschwindigkeit eigenständig


einzuschätzen. Ein Tempo von weniger als drei Meilen pro Stunde, das entspricht etwa 4,83 Kilometer
pro Stunde, galt als langsam, ein Tempo von über vier Meilen pro Stunde (circa 6,44 Kilometer pro
Stunde) als flott. Alles, was dazwischenlag, wurde als durchschnittlich schnell eingestuft. Letztlich
werteten die Studienautoren Messdaten von Fitnesstracker (/vergleich/fitbit-fitnesstracker) aus, die

86.002 Probanden aus der „UK Biobank“-Studie zwischen Juni 2013 und Dezember 2015 getragen
hatten. Das Ergebnis?

Durchschnittlich schnelle Probanden hatten längere Telomere

Mit anderen Worten, die Flitzer alterten (/iconist/partnerschaft/plus236356685/Cher-Ueber-Pantoffeln-

Emanzipation-und-das-beschissene-Aelterwerden.html) wesentlich langsamer – und das unabhängig von

anderen Faktoren. Somit konnte das Forschungsteam eine kausale Wirkung des Schritttempos auf die
Telomerlänge als Biomarker feststellen.

Da die Gehgeschwindigkeit von mehreren Faktoren beeinflusst wird, etwa der Lungenkapazität und
motorischen Fähigkeiten, könnte sie eventuell auch auf verschiedene Krankheiten hinweisen.
„Faktoren wie eine gewohnheitsmäßig langsamere Gehgeschwindigkeit sind ein einfaches Mittel, um
Menschen mit einem höheren Risiko für chronische Krankheiten oder ungesundes Altern zu
identifizieren“, teilte Studienleiter Dempsey in einer Pressemitteilung
(https://le.ac.uk/news/2022/april/walking-speed-ageing) mit. Die Steigerung des Schritttempos könnte

somit auch therapeutische Vorteile bieten:

Schnelles Gehen als Therapie

Dass eine Verbindung zwischen dem Schritttempo und der Lebensdauer


(/kmpkt/article182198290/Besser-als-Joggen-Diese-Sportarten-verlaengern-dein-Leben.html) von Menschen

https://www.welt.de/kmpkt/article238379247/Biologisches-Alter-Wer-schnell-geht-bleibt-laut-Forschern-laenger-jung.html 2/3
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besteht, haben vorherige Studien bereits belegt. „Uneinheitliche Ergebnisse und ein Mangel an
qualitativ hochwertigen Daten“ hätten die bisherige Forschung laut Dempsey aber eingeschränkt.

Die UK-Biobank-Datenanalyse stellt demnach einen Durchbruch dar. „In dieser Studie haben wir
Informationen aus dem genetischen Profil von Menschen genutzt, um zu zeigen, dass ein schnelleres
Schritttempo tatsächlich zu einem jüngeren biologischen Alter führt“, sagte Studienautor Tom Yates.
Inwieweit ein schnelleres Tempo beim Laufen die Gesundheit verbessern könnte, müsse künftig noch
weiter erforscht werden.

Nicht nur das Tempo, sondern auch die Anzahl an Schritten, die du pro Tag gehst, kann dein
Lebensalter beeinflussen:

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Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/238379247

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