1-GHz-Frequenzzähler
mit 16F84 und LCD-Display
in Entwicklung
Anzeige
Messeingänge
10 kHz .. 50 MHz
4 Hz .. 50 MHz
30 MHz .. 1,3 GHz
Meßbereiche
4 Hz ... 4 Auflösung
MHz Hz
4 MHz ... 8 Auflösung
MHz Hz
8 MHz ... 16 Auflösung 16
MHz Hz
16 MHz ... Auflösung 32
32 MHz Hz
32 MHz ... Auflösung 64
50 MHz Hz
50 MHz ... Auflösung 0,25
250 MHz kHz
250 MHz ... Auflösung 0,5
500 MHz kHz
500 MHz ... Auflösung 1
1 GHz kHz
1 GHz ... 1,3 Auflösung 2
GHz kHz
Schaltung
Die Schaltung ist eine Kombination des 50 MHz-Frequenzzählers und des 1-GHz-
Frequenzzählers, der um einen zusätzlichen Eingang mit einem Vorverstärker ergänzt
wurdeder um einen HF-Vorteiler ergänzt wurde. Wärend die anderen Frequenzzähler
eigentlich nur Experimente waren, wollte ich nun ein fertiges, praxistaugliches Gerät für
meinen Bastelkeller fertigen.
Eingang 1:
Das ist ein universeller Eingang für Frequenzen von 10 kHz bis 50 MHz mit
Amplituden ab 30 mV p-p. Niedrigere Frequenzen werden nur bei höherer Amplitude
korrekt gemessen. Für 1 kHz sind etwa 200 mV p-p nötig.
Das Signal wird mit einem Video-OPV verstärkt, und dann dem PIC zugeführt. Der
Verstärkungsfaktor des OPV ist mit R2 fest auf 100 eingestellt, bricht oberhalb von
100MHz aber stark ein. Unterhalb von 10kHz steigen und fallen Flanken von
sinusförmigen Eingangssignalen so langsam, dass Rauschen zusätzliche Zählpulse für
den PIC verursachen kann.
Eingang 2:
Das ist ein Eingang für TTL-Impulse. Es können aber auch größere Eingangspegel
angelegt werden. Ein Vorwiderstand und Schutzdioden leiten zu hohe und negative
Spannungen ab.
Der Frequenzbereich geht von 4 Hz bis 50 MHz. Da die Meßauflösung aber nur 4 Hz
beträgt, ist bei niedrigen Frequenzen der Fehler der Messung recht hoch. Ab 400Hz
liegt der Fehler unter 1%. Ab 4MHz liegt der Anzeigefehler bei unter 0,0005%. Die
Meßgenauigkeit wird dann von der Quarzgenauigkeit begrenzt.
Eingang 3:
Dieser Eingang hat den HF-Vorteiler mit U664, der auch im 1-GHz-Zähler verwendet
wird. Seine Eingangsempfindlichkeit ist etwa 10 mV.
Es fällt auf, daß der U664B bei zu geringer Eingangsfrequenz auf ein kleineres
Teilungsverhältnis 'umschaltet'. Bei 10 MHz teilte er nur im Verhältnis 4:1, bei 20
MHz im Verhältnis 8:1. Bei 50 MHz funktionierte er dagegen korrekt (64:1). Um
Fehlmessungen zu vermeiden, sollte sichergestellt sein, daß man eine ausreichend hohe
Eingangsfrequenz (wenigstens 30 MHz) hat.
Der Aufbau eines 1-GHz-Vorteilers auf einer einseitigen Platine zusammen mit allen
möglichen anderen Baugruppen läßt einem HF-Spezialisten natürlich alle Haare zu
Berge steigen. Ein wirklich stabiler Betrieb ist so nicht zu erreichen. Ohne
Eingangssignal läßt der U664 seiner Phantasie freien Lauf und schwingt fröhlich vor
sich hin. Die Empfindlichkeit der Eingangs wird sehr frequenzabhängig sein, und unter
den Möglichkeiten des U664 bleiben.
Vielleicht baue ich später mal einen separate HF-taugliche Vorteiler Box mit zweiseitig
kaschiertem Leiterplattenmaterial und SMD-Bausteinen.
Prinzipbedingt steigt die Meßgenauigkeit mit der Frequenz. Bei einem kalibrierten
Frequenzmesser liegt er ab 1 MHz unter 20 ppm (0,002 %).
Bei nur 10 kHz liegt der Fahler bei 400 ppm (0,04%), was oft noch ausreichend ist.
Für Frequenzen unter 400 Hz liegt der Fehler im %-Bereich, das ist nicht akzeptabel.
Da der Timer1 16-bittig ist, würde er schon nach 26ms überlaufen, und die niedrigste
messbare Frequenz wäre 10 Hz. Werden aber die Timer1-Überläufe in einem 8-Bit-
Register mitgezählt, hat man einen 24-Bit Zähler, der erst nach 6,7 Sekunden überläuft.
Damit lassen sich Frequenzen bis hinab zu 0,6 Hz messen. Die Gesamtlänge der 4
Perioden wird mit 0,4µs Genauigkeit gemessen. Folglich wird eine Periode mit 0,1µs
Genauigkeit gemessen.
Für eine Eingangsfrequenz von 1 Hz ergibt sich die illusorische Genauigheit von
0,1ppm. Der Quarzfehler ist also hier das Limit (>10 ppm). Der prinzipielle Messfehler
ist aber proportional zur Frequenz. Mit steigender Frequenz sinkt die Genauigkeit:
Um aus dem Messergebnis die Frequenz zu errechnen, geht mann wie folgt vor
Die Umschaltung zwischen den Eingängen erfolgt durch das Drücken eines Tasters. Da
der Taster nur 2 mal pro Sekunde abgefragt wird, muß er etwa eine halbe Sekunde
gedrückt werden. Die Umschaltung erkennt man am Umschalten der LEDs (die den
jeweils aktiven Eingang markieren) wie auch am LCD. Am Anfang der 2. LCD-Zeile
wird der jeweils aktive Eingang angezeigt:
Eingang 1 Amp.
Eingang 2 TTL
Eingang 3 64:1
Nach dem Einschalten der Betriebsspannung ist immer der erste Eingang aktiv.
In der rechten Hälfte der 2. LCD-Zeile wird die Anzeigegenauigkeit angegeben. Da die
Anzeige bis zu 10 Stellen lang sein kann, die eigentliche Messung aber maximal 7
Stellen genau ist, dient dieser Wert der Abschätzung der Genauigkeit der angezeigten
Messwerte.
Aufbau
Nun den U664 einlöten und den PIC16F84 sowie den NE592 in die IC-Fassungen
stecken. Die LEDs und den Taster anschließen.
Die Betriebsspannung wieder anlegen.
Die LED 1 leuchtet auf.
Das LCD zeigt kurz "HALLO".
Danach zeigt es "0 Hz / Apm. + 4 Hz", wobei der Schrägstrich den Beginn der 2.
Displayzeile symbolisiert.
Im 2-Hz-Rythmus wechselt das "+" in der 2. Zeile mit einem "-".
Den Taster drücken bis LED 1 verlischt und LED 2 aufleuchtet (ca. 0,5s lang).
Das LCD zeigt "0 Hz / TTL + 4 Hz". Im 2-Hz-Rythmus wechselt das "+" in der 2.
Zeile mit einem "-".
Den Taster drücken bis LED 2 verlischt und LED 3 aufleuchtet (ca. 0,5s lang).
Das LCD zeigt "0 Hz / 64:1 + 256 Hz". Im 2-Hz-Rythmus wechselt das "+" in der 2.
Zeile mit einem "-".
Die Betriebsspannung entfernen.
Den Transitor BC328 (Q2) und den Widerstand R12 220 Ohm noch nicht einlöten.
Funktiontest
Den Taster drücken bis LED 1 verlischt und LED 2 aufleuchtet (ca. 0,5s lang).
Den Eingang 2 mit dem Taktausgang des PIC OSC2 (Pin 15) verbinden.
Das LCD zeigt "10 000 000 Hz / TTL + 16 Hz". Im 2-Hz-Rythmus wechselt das "+" in
der 2. Zeile mit einem "-".
Den Eingang 2 vom Pin 15 des PIC trennen.
Den Taster drücken bis LED 2 verlischt und LED 3 aufleuchtet (ca. 0,5s lang).
Pin 1 oder 14 des Relais K3 (oder Pin 3 des PIC) mit dem Taktausgang des PIC OSC2
(Pin 15) verbinden.
Das LCD zeigt "640 000 000 Hz /64:1 + 1024 Hz". Im 2-Hz-Rythmus wechselt das "+"
in der 2. Zeile mit einem "-".
Das Relaispin (bzw Pin 3 des PIC) vom Pin 15 des PIC trennen.
Die Betriebsspannung entfernen.
Den Transitor BC328 (Q2) und den Widerstand R12 220 Ohm einlöten.
Kalibrierung
Ohne Kalibrierung erreicht der Zähler eine Genauigkeit von ca 0,005%. Die
Frequenzabweichungen werden durch eine Abweichung der Quarzfrequenz von den
gewünschten 10 MHz verursacht (ohne spezielle Maßnahmen ca. 50ppm). Der Quarz
muß mit dem Trimmkondensator C10 abgeglichen ('gezogen') werden. Ohne Abgleich
wäre der angezeigte Frequenzwert etwa 0,005% ungenau.
Ich stelle hier zwei mögliche Kalibrierverfahren vor:
Der zulässige Anzeigefehler ist je nach Meßbereich 8 Hz (bei f < 8 MHz) bis 64 kHz
(bei f > 32 MHz) und wird in der 2. LCD-Zeile angegeben.
Danach sollte der Meßfehler im gesamten Frequenzbereich auf 0,001% (10 ppm)
reduziert sein. Höhere Genauigkeiten lassen sich nur noch mit einem Termostat
erreichen, der den Quarz auf einer konstanten Temperatur hält.
Normale Quarze oder Quarzoszillatoren ohne Kalibrierung eignen sich nicht als
Lieferant für eine Referenzfrequenz, da sie zu ungenau sind!
Genau zur vollen Stunde (nach der Fernseh-Uhr) wird die Null-Taste gedrückt. Die Uhr
startet mit "00:00:00". Nach 24-Stunden wird festgestellt, ob die Uhr mehr als 1
Sekunde vor oder nach geht. Ist dass der Fall, wird der Trimmkondensator verändert,
und die Uhr zur vollen Stunde wieder auf "00:00:00" gesetzt. Eine vergrößerte
Kapazität bremst eine zu schnell laufende Uhr, eine verkleinerte Kapazität beschleunigt
eine zu langsame Uhr. Eine Veränderung des Trimmkondensators um 1 pF bewirkt eine
Gangänderung von ca. 0,25 Sekunden pro Tag. Nach einigen Tagen sollte man eine
Trimmerstellung gefunden haben, bei der die Uhr genau läuft.
Ein Gangfehler von 1 Sekunde am Tag entspricht einem Frequenzfehler von 12 ppm
(0,0012%). Eine höhere Genauigkeit ist ohne Termostat nicht zu erreichen.
Ein schnellerer Vorteiler ermöglicht ein Vordringen in das S-Band bis zu 4,29 GHz..
Ein MB506 von Fujitsu ermöglicht z.B. 2,4 GHz. Er erfordert aber leider eine
Softwareänderung, da er ein 128:1 Teiler ist.
Entwicklungsstand
Programmlisting
Assemblerlisting und HEX-File (6 kByte)
Beim Brennen des PIC bitte darauf achten, daß der Taktgenerator des PIC auf 'HS'
eingestellt wird!