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Kanton Graubünden
Strassennummer
740.00
Strassenzug Bauabschnitt: Km
CHUR 0.00
0.00
SCHANFIGGER- QUERVERBINDUNG
STRASSE SCHANFIGGERSTRASSE
0.69
AROSA 0.69
PROJEKTWETTBEWERB
ST. LUZIBRÜCKE
Projektbeschrieb
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung ............................................................................. 2
1. Einleitung .................................................................................... 5
2. Gesamtkonzept .......................................................................... 7
4. Bauausführung ......................................................................... 44
5. Massenauszug ......................................................................... 51
Anhang 1 .......................................................................................... 52
Anhang 2 .......................................................................................... 53
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Tiefbauamt Graubünden Projekt ARCHS COLLIANTS
Projektwettbewerb St. Luzibrücke, Chur Projektbeschrieb
Zusammenfassung
Örtliche Besonderheiten Das Projekt ‚ARCHS COLLIANTS’ setzt sich intensiv mit den topographi-
schen, landschaftlichen und geologischen Besonderheiten des Ortes ausei-
nander. Durch die exponierte Lage ist das talquerende Bauwerk, nicht nur
von Chur aus, sehr gut sichtbar und omnipräsent. Es wird zukünftig als neues
Landmark wahrgenommen. Die sorgfältige Einbettung und Verankerung des
Bauwerks im Tal, wie auch den hohen technischen und gestalterischen An-
sprüchen an ein zeitgenössisches Brückenbauwerk, soll Rechnung getragen
werden. Auch der Blickwinkel des Benutzers der neuen Querung soll mitbe-
rücksichtigt werden. Die atemberaubende Sicht in die Berglandschaft soll
auch durch die Wahl einer sanften Linienführung der Strasse verstärkt ermög-
licht werden.
Die gewählte Lösung, eine leichte und fein gegliederte Bogenbrücke, die
durch ihren flachen Bogen kraftvoll wirkt, widerspiegelt die hohen Anforderun-
gen, welche die Umgebung an dieses Bauwerk stellt. Durch die präzise Ein-
bindung der Bogenenden in die Felssporne ist das Bauwerk gut und nachvoll-
ziehbar ins Tal eingebunden. Der schlanke Hohlkastenträger wird mit weni-
gen Pfeilern abgestützt, was dem Gesamterscheinungsbild eine Leichtigkeit
und Transparenz verleiht. Die zurückhaltende Gestaltung des Ingenieurbau-
werks unterstreicht die Wirkung des dramatischen Tals.
Die Eingriffe in die sensiblen und steilen Bergflanken sind vor allem während
der Erstellung auf das Minimalste und das Nötigste zu beschränken. Die Wie-
derherstellung von beanspruchten Flächen ist sehr schwierig und aufwändig.
Jegliche Eingriffe sind über eine lange Zeit hinweg sichtbar. Der vorgeschla-
gene Bauvorgang trägt diesem Aspekt Rechnung.
Entwurfsziel Ziel des Entwurfes ist es, eine konstruktiv überzeugende und effiziente Brü-
ckenkonstruktion zu entwickeln, die gestalterisch hochwertig ist und sich op-
timal und nachvollziehbar in das landschaftliche Umfeld integriert. Die Bogen-
brücke soll wirtschaftlich und bewilligungsfähig sein und den hohen Qualitäts-
und Umweltanforderungen während der Erstellung und dem Gebrauch ge-
recht werden.
Dieser Zielvorgabe entspricht die gewählte Bogenbrücke aus Beton mit einer
Spannweite von 280 m bei den vorliegenden Verhältnissen optimal. Sie ist
nicht nur im Endzustand die gestalterisch überzeugendste und effizienteste
Lösung zur Querung des steilen Tals mit gut tragfähigem Baugrund an beiden
Flanken, sondern kann auch wirtschaftlich erstellt werden, indem der Bogen
mit Hilfe temporärer Abspannungen frei vorgebaut wird.
Konstruktion Die Festlegung der Bogenspannweite ergibt sich aus einer räumlichen Be-
trachtung der Topographie auf Basis der ausgewählten Linienführung Nr. 20
im Rahmen der Präqualifikation. Diese Linienführung erlaubt die Anordnung
beider Kämpferfundationen auf dem Felsrücken oberhalb der steilen Talflan-
ken, womit sich der Bogen gut in das Tal eingliedert und unnötige Erschwer-
nisse für die Erstellung vermieden werden. Die Gesamtlänge der Brücke be-
trägt 542 m.
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Mit der Wahl der Bogenspannweite von 280 m sowie der Festlegung der
Kämpferpositionen ergibt sich ein wohlproportionierter, schlanker Bogen mit
einer Pfeilhöhe von 51.40 m und einer Bogenschlankheit von 1/5.45 – was
sowohl aus statischer als auch gestalterischer Sicht optimal ist. Der Bogen
besteht aus zwei Elementen mit bezüglich der Vertikalebene in Brückenachse
symmetrischen Hohlkastenquerschnitten. Die Aufteilung des Bogens in zwei
Elemente ermöglicht es, die bei der vorliegenden Spannweite essentielle Sta-
bilität in Querrichtung durch eine Spreizung der Bogenelemente zu gewähr-
leisten – mit einem eleganten Tragwerk mit reduziertem Gewicht und maxi-
maler Transparenz aus allen Blickwinkeln. Zudem wird der Bauvorgang auf-
grund des konstanten Hohlkastenquerschnittes der beiden Bogenelemente
erleichtert.
Der Brückenträger läuft über die gesamte Länge der talquerenden Brücke mit
konstantem Querschnitt durch, mit identischen Spannweiten von 40 m sowohl
über dem Bogen als auch in den Vorlandbereichen. Dies schafft einen regel-
mässigen Rhythmus über die gesamte Bauwerkslänge. In Verbindung mit ei-
nem vorgespannten Hohlkastenquerschnitt mit einer Gesamthöhe von 2.15 m
und einer lichten Höhe von 1.60 m resultiert ein hinsichtlich Bauausführung,
Wirtschaftlichkeit und gestalterischer Einbindung in die Umgebung sehr aus-
gewogener Entwurf.
Eine Anschlussbrücke verbindet die talquerende Brücke mit dem Knoten Ju-
lierstrasse. Unter Berücksichtigung analoger Gestaltungsprinzipien wie bei
der Bogenbrücke wird sie als dreifeldrige Balkenbrücke mit Vollquerschnitt
ausgebildet. Mit diesem Konzept eines zusätzlichen, kurzen Brückenbauwer-
kes kann verhindert werden, dass die kritische Rutschzone St. Hilarien durch
Dammschüttungen, die ansonsten notwendig wären, zusätzlich belastet wird.
Fundation Die gesamte Brücke wird grundsätzlich im Fels fundiert. Eine Ausnahme bil-
det der Endbereich Seite Arosa, wo der Vorlandpfeiler P11 und das Widerla-
ger in der stabilen Moräne fundiert werden.
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Bauausführung Der Bogen wird, ausgehend von beiden Talflanken, im Freivorbau erstellt. Die
Stabilisierung im Bauzustand wird mit temporären Rückhaltekabeln, die über
Ankerblöcke bzw. Pfeilerfundamentplatten im Fels verankert sind, sicherge-
stellt. Für die Pfeiler kommen konventionelle Kletterschalungen zum Einsatz.
Die Erstellung des Überbaus erfolgt sowohl im Bogenbereich als auch in den
Vorlandbereichen mittels einfachen Rüstträgern. In der Hauptspannweite
werden diese nach dem Fugenschluss auf dem Bogen abgestellt.
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Projektwettbewerb St. Luzibrücke, Chur Projektbeschrieb
1. Einleitung
Historie und Ausgangslage Die heutige Schanfiggerstrasse (auch Arosastrasse genannt) zwischen Chur
und Arosa ist rund 30 km lang und ist Bestandteil des kantonalen Verbin-
dungsstrassennetzes. Sie erschliesst das Schanfigg sowie die Gemeinde A-
rosa und beginnt in der Mitte der Stadt Chur. In verschiedenen Abschnitten
genügt die Strecke den heutigen Anforderungen nicht mehr und gefährdet
damit die Sicherheit der Strassenbenützer. An Wochenenden entstehen dazu
häufig Staus aufgrund des Durchgangsverkehrs von und nach Arosa. Eine
Querverbindung zwischen der Julierstrasse und der Schanfiggerstrasse Rich-
tung Arosa ersetzt den bisherigen Strassenverlauf oberhalb von Chur und
trägt damit entscheidend zur Sicherheit und zur Reduktion von Staubildung
bei.
Bereits anfangs der 1970-er Jahre wurde ein Auflageprojekt für eine Verbin-
dung zwischen der Schanfigger- und der Julierstrasse geplant. Das Projekt
wurde jedoch nicht öffentlich aufgelegt.
Im Nachhinein erteilte die Regierung dem Tiefbauamt den Auftrag, ein Aufla-
geprojekt für die Neutrassierung auszuarbeiten. Als Projekt wurde im Som-
mer 2008 eine Bogenbrücke mit einer Gesamtlänge von 430 m, bei einer Bo-
genspannweite von 250 m, vorgeschlagen. Sie lag in einer S-Kurve und war
senkrecht zur Talrichtung angeordnet. Beschwerden gegen die projektierte
Brücke wurden von Anwohnern erhoben und im Februar 2014 vom Bundes-
gericht teilweise gutgeheissen.
Situation, Grundlagen
Zielsetzung Ziel des Wettbewerbs ist eine konstruktiv sowie gestalterisch überzeugende
und umweltschonende Brückenkonstruktion zu entwerfen, die dauerhaft ist
und sich optimal in das landschaftliche Umfeld und in das dramatische Tal
eingliedert. Die baulichen, betrieblichen, wirtschaftlichen und rechtlichen As-
pekte sollen dabei bestmöglich beachtet werden.
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Projektwettbewerb St. Luzibrücke, Chur Projektbeschrieb
2. Gesamtkonzept
Allgemeines Die Projektierung der St. Luzibrücke ist in technischer und gestalterischer
Hinsicht eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Die Geologie, das steile Gelände
und die schwierige Zugänglichkeit bergen Risiken. Die Querung hoch über
der Plessur stellt hohe Ansprüche an das Erscheinungsbild in der Landschaft,
an die Verträglichkeit mit der Umwelt und an die Qualität des Bauwerks.
Gleichzeitig ist aber auch eine wirtschaftliche Lösung gefragt.
Gebietsüberblick Die Talquerung liegt auf ca. 735 bis 780 m ü. M, d.h. ca. 150 m höher als die
Stadt Chur. Das Projektgebiet beansprucht im Westen eine Landwirtschafts-
zone, die von einer Wintersport- und Naturschutzzone überlagert wird. Der
Bereich des Talbodens ‘Im Sand’ ist als Wohnzone W3 eingestuft. Das Gebiet
der Plessur befindet sich in einer Gefahrenzone I und der bleibende Projekt-
bereich quert eine Waldzone, die von einer Naturschutzzone überlagert ist.
Einbindung in die Landschaft Der geplante Neubau der St. Luzibrücke wird die Landschaft grossräumig
prägen. Das Bauwerk ist von manchen Perspektiven aus gut einsehbar. Das
Stadtbild von Chur mit den Altstadtelementen, der Kirche St. Luzi, der Ka-
thedrale St. Mariä Himmelfahrt sowie dem Bischöflichen Hof spielt eine wich-
tige Rolle für den Entwurf eines mit dem Orts- und Landschaftsbild verträgli-
chen Bauwerkes. Ausserdem ist der bewaldete Taleinschnitt der Plessur zu
berücksichtigen.
Steiles, unwegsames Die steilen Talflanken und die grosse Höhe über dem Talgrund sowie die da-
Gelände mit verbundene erschwerte Zugänglichkeit stellen entscheidende Randbedin-
gungen für die Konzeptentwicklung dar.
Geologie Der Felsuntergrund besteht im Projektgebiet aus der Klus-Serie der Bündner-
schiefer. In dieser Formation dominieren plattige bis gebankte Sandkalke und
Kalksandsteine. Zwischen den harten Kalkbänken bilden Phyllite dünne
Bankfugen. Die Bankung und die Faltenachsen der Hauptschieferung strei-
chen etwa WSW – ENE und fallen mit 25° bis 50° mittelsteil nach SSE ein.
Die steilen Felswände der Plessurschlucht werden durch annähernd orthogo-
nal zu den Faltenachsen verlaufenden Steilklüfte gebildet. Da die Streichrich-
tung der Bankung und Schieferung annähernd senkrecht zum Taleinschnitt
der Plessur verläuft, liegen generell günstige Stabilitätsverhältnisse vor.
Im Bereich des Widerlagers Chur und des Pfeilers P1 schiebt sich eine rund
100 m breite, schwach aktive Rutschzunge aus vernässtem Bündnerschiefer-
schutt über die Moränenterrasse St. Hilarien. Gemäss den vorliegenden Mes-
sungen beträgt die Verschiebungsgeschwindigkeit der Rutschmasse ca.
1mm/Jahr. Die Gleitfläche liegt im Bereich des Widerlagers und des Pfeilers
P1 in etwa 8 m bis 12 m Tiefe.
Die zur Verfügung gestellten Linienführungen (Variante 20, 21 und 22) weisen
sehr unterschiedliche Charakteristiken auf. Das in der Wettbewerbsphase
weiterentwickelte Projekt ‚ARCHS COLLIANTS’ basiert sich auf der Linien-
führung 20, die bereits in der Präqualifikation gewählt wurde.
Die Linienführung 20 nutzt den logischen Ort für eine Talquerung und ermög-
licht für die gewählte Brückenlösung eine präzise und gut eingepasste Set-
zung der Kämpfer im Felsrücken, womit sich der Bogen gut in die vorhandene
Topographie eingliedert. Dabei muss eine Hochspannungsleitung verlegt
werden, da sie in Konflikt mit dem Kämpferfundament Seite Arosa steht. In
Anbetracht der Bedeutung des Brückenbauwerkes und der Restlebensdauer
der landschaftlich ohnehin problematischen Freileitung ist dies trotz damit
verbundener Kosten angemessen.
Bei Linienführung 22 würde die die Strasse zwischen den beiden Talseiten
stark aus der Hauptrichtung des Strassenverlaufs abdrehen, was vom Nutzer
als irritierend wahrgenommen würde. Die Topographie erschiene zudem mit
den sekundären Taleinschnitten ungünstig, da die Linienführung 22 insbeson-
dere auf der Ostseite direkt in einer Hangmulde ’ liegt. Zudem würden allfäl-
lige Einsparungen infolge einer kürzeren Brücke durch den zusätzlichen
Strassenabschnitt inkl. Kunstbauten auf der Schanfiggerstrasse stark relati-
viert.
Die Linienführung 21 liegt zwar in Bezug auf die Hauptrichtung der Querung
gut, führt aber auf der Ostseite wie bei Linienführung 22 in eine Hangmulde
und wäre in Bezug auf die Lage der Kämpfer dadurch nicht nachvollziehbar.
Diese Linienführung erforderte dazu ein deutlich grösseres Längsgefälle.
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Situation
In Bezug auf die vertikale Linienführung wurde das Profil 20 aus den Wettbe-
werbsgrundlagen geringfügig angepasst. So konnte das Längsgefälle auf der
Brücke auf 6.3% reduziert werden, was bedeutet, dass die Brücke auf der
Seite Chur ca. 1 m höher ankommt. Damit kann neben dem Vorteil des gerin-
geren Längsgefälles erreicht werden, dass sich das Brückenende Chur (End-
feld/Widerlager) analog zum Brückenende Arosa räumlich grosszügig vom
Terrain abhebt. Der Anschluss an den Knoten Julierstrasse kann sowohl beim
Bypass als auch bei der Verbindungsstrecke mit den geforderten Werten für
die Vertikalgeometrie optimal trassiert werden.
In Bezug auf die horizontale Trassierung erfordert die Einhaltung der VSS-
Norm 640 261 eine gegenüber den Wettbewerbsgrundlagen verlängerte
Einspurstrecke vor bzw. auf der Brücke Fahrtrichtung Arosa. Mit einem Ma-
növrierbereich (LM) von 50 m und einem Einfädelungsbereich (LV) von ca.
93.50 m erstreckt sich der aufgeweitete Bereich über eine Länge von rund
143.50 m.
Einbindung in die Landschaft Die neue Brücke soll sich selbstbewusst in die eindrücklichen Stadt- und
Landschaftsbilder von Chur und des bewaldeten Taleinschnitts der Plessur
einfügen, darf sie aber nicht konkurrenzieren. Dramatische Gesten sollen
deswegen vermieden werden. Obenliegende Tragwerke fallen ausser Be-
tracht.
Topographie Der topografische Längsschnitt des Strassenprofils zeigt eine örtliche Eigen-
schaft, die sich im Brückenprojekt widerspiegeln soll: Zunächst flach abfal-
lende Talschultern führen zu einem markanten Einschnitt, in dessen Tiefe die
Plessur fliesst. Dieser steile Einschnitt, mit beidseits der Schlucht hochanste-
hendem, tragfähigem Fels, bietet sich für die Fundation einer Bogenbrücke
an, von der aus Chur überblickt werden kann und die ebenso von der Stadt
aus gut sichtbar ist.
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Aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit der Talflanken sowie der sehr ho-
hen Lage der Brücke über dem Talgrund wird der Bauvorgang zum entschei-
denden Entwurfskriterium. Anzustreben ist eine Konstruktion, welche die Ein-
griffe in das steile Gelände minimiert. Es sollen möglichst wenige Einzelbau-
stellen in den steilen Talflanken erforderlich sein, und deren Erschliessung
soll mit vernünftigem Aufwand realisierbar sein. Damit ist es naheliegend, das
Bauwerk im Freivorbau zu erstellen.
Ansicht talabwärts
Anschlussbrücke Eine Anschlussbrücke verbindet die talquerende Brücke mit dem Knoten Ju-
lierstrasse. Unter Berücksichtigung analoger Gestaltungsprinzipien wie bei
der Bogenbrücke wird sie als dreifeldrige Balkenbrücke mit Vollquerschnitt
und einer Gesamtlänge von 74 m ausgebildet. Mit diesem Konzept eines zu-
sätzlichen, kurzen Brückenbauwerkes kann verhindert werden, dass die kriti-
sche Rutschzone St. Hilarien durch Dammschüttungen zusätzlich belastet
wird. Das Gelände muss – anders als bei der im Auflageprojekt vorgesehenen
Variante – nur minimal angepasst werden, was technisch und wirtschaftlich
vorteilhaft ist. Zudem wird die Langsamverkehrsstrecke Richtung Julier deut-
lich attraktiver, da die einengende Unterführung St. Hilarien nicht mehr benö-
tigt wird. Die durch die Brückenlösung entstehende Durchlässigkeit ist auch
in ökologischer Hinsicht aufgrund der Vernetzung und der Möglichkeit des
ungehinderten Wildwechsels vorzuziehen.
Hauptabmessungen Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 542 m. Diese Länge ist – in Richtung
zunehmender Kilometrierung – wie folgt gegliedert:
• Vorlandbereich Chur
30.00 + 36.00 + 40.00 m = 106.00 m
• Hauptspannweite Bogen
7×40.00 m = 280.00 m
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• Vorlandbereich Arosa
40.00 + 40.00 + 40.00 + 36.00 m = 156.00 m
Im Scheitel sind Bogen und Träger über eine Länge von 40 m verschmolzen.
Die Pfeilhöhe des Bogens beträgt f = 51.40 m, was einer wirtschaftlichen
Schlankheit von f/L = ca. 1/5.45 entspricht.
Die Anschlussbrücke, welche die Bogenbrücke auf der Seite Chur mit dem
Anschluss Julierstrasse verbindet, ist 74 m lang (23 m /28 m / 23 m) und weist
eine Schlankheit von h/L = ca. 1/23 auf. Der Übergang zwischen den beiden
Brückenbauwerken besteht aus einem 35 m langen, zugänglichen Widerla-
gerbauwerk, welches an beiden Enden auf Schächten gegründet ist.
Bogengeometrie Der Bogen besteht aus zwei Teilen, die bei den Kämpfern gespreizt sind und
sich im Scheitel vereinigen, wo sie zugleich mit dem Träger verschmelzen.
Diese Geometrie wurde gewählt, da sie eine hohe Horizontalstabilität – die
bei der vorliegenden grossen Spannweite insbesondere im Bauzustand von
grosser Bedeutung ist – bei gleichzeitig maximaler Transparenz und reduzier-
tem Gewicht gewährleistet. Zudem erlaubt diese Konstruktion eine verhältnis-
mässig einfache Erstellung der beiden jeweils konstanten Bogenquerschnitte.
Im Endzustand unterstreicht die Spreizung der beiden Bogenelemente gegen
die Kämpfer die Dynamik des Bauwerks und vermittelt dem Betrachter auch
visuell den Eindruck von Stabilität.
Die Bogengeometrie wurde sorgfältig auf Basis der Topographie und der sta-
tischen Erfordernisse ermittelt. Mit der gewählten Hauptspannweite von
280 m liegen die Kämpfer auf dem Felsrücken oberhalb der steilen Talflan-
ken, womit sich der Bogen gut in das Tal eingliedert und unnötige Erschwer-
nisse für die Erstellung vermieden werden. Es resultiert ein wohlproportionier-
ter, schlanker Bogen mit einer Pfeilhöhe von 51.40 m und einer Bogen-
schlankheit von 1/5.45. Diese ist sowohl aus statischer als auch gestalteri-
scher Sicht optimal.
Die Lage der Kämpfer und die Geometrie des Bogens führen zu einer annä-
hernd symmetrischen Situation mit auf beiden Talseiten etwa gleich hohen
Pfeilern. Die Ermittlung der optimalen Bogenachse erfolgte iterativ, wobei die
Biegebeanspruchung (resp. die Exzentrizität der Normalkraft), unter Beibe-
haltung einer Geometrie mit kontinuierlicher Krümmung, unter ständigen Las-
ten und häufigen Nutzlasten minimiert wurden. Die optimierte Bogengeomet-
rie weicht im Viertelspunkt um rund einen Meter nach oben von derjenigen
einer quadratischen Parabel mit gleichem Stich ab. Unter ständigen Lasten
ist somit der gesamte Bogenquerschnitt vollständig überdrückt, und auch un-
ter häufigen Nutzlasten resultieren nur kleine Zugspannungen.
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Bogengeometrie
Überbaugeometrie Der Überbau weist über die gesamte Brückenlänge generell konstante Ab-
messungen auf. Zwischen Pfeiler P3 und P11 ist die Brückenbreite und damit
der Querschnitt konstant. Im Bereich der Widerlager verbreitert sich hingegen
die Fahrbahn aufgrund der Einspurstrecke bzw. der erforderlichen Kurven-
aufweitungen: Die Einspurstrecke Seite Chur muss – anders als in den Wett-
bewerbsgrundlagen vorgeschlagen – für eine normkonforme Trassierung auf
eine Länge von rund 143.50 m vorgesehen werden. Diese Verbreiterungen
werden mit einer entsprechenden Aufweitung des Brückenhohlkastens bei
konstanten Auskragungen aufgenommen.
Fundation Die Bogenkämpfer und die Vorlandpfeiler werden im tragfähigen Fels fun-
diert. Damit können die hohen Brückenlasten sicher aufgenommen und es
kann ein gleichmässiges Setzungsverhalten gewährleistet werden. Eine Aus-
nahme bilden der kurze Vorlandpfeiler P11 und das Widerlager auf der Seite
Arosa. Diese werden infolge der dort sehr tief liegenden Felsoberfläche in der
stabilen Moräne fundiert, was angesichts der verhältnismässig geringen Fun-
damentlasten dieser Bauteile problemlos möglich ist.
Die beiden Bogenkämpfer können in offenen Baugruben erstellt und flach fun-
diert werden. Für die Vorlandpfeiler werden wegen der tieferen Lage der Fels-
oberfläche Schachtfundamente bis auf den stabilen Fels abgeteuft.
Der ans Widerlager Chur der Bogenbrücke anschliessende Bereich der Zu-
fahrtsstrecke ist ebenfalls als Brücke ausgebildet. Die Länge des Widerlagers
und die Spannweiten der Anschlussbrücke werden dabei so gewählt, dass
der erste Pfeiler der Anschlussbrücke bereits ausserhalb der aktiven Rutsch-
zunge liegt. Die Anschlussbrücke wird mit kurzen Bohrpfählen im Fels fun-
diert, womit Stabilitätsprobleme infolge der Hanglage einfach vermieden wer-
den können. Grössere Dammschüttungen sind nur beim Anschluss an die
Julierstrasse vorgesehen und liegen im stabilen Bereich der Moräne.
Erstellung Für die Pfeiler kommen konventionelle Kletterschalungen zum Einsatz. Der
Überbau wird sowohl im Bogenbereich als auch in den Vorlandbereichen mit-
tels einfachen Rüstträgern erstellt. In der Hauptspannweite werden diese
nach dem Fugenschluss auf dem Bogen abgestellt. Die Vorlandbrücken wer-
den dagegen vorgängig erstellt, da sie der Erschliessung der Hauptspann-
weite dienen.
Anschliessend wird der Bogen ausgehend von beiden Kämpfern je hälftig frei
vorgebaut, mit temporären Rückhaltekabeln und zwei Hilfspylonen aus Stahl
auf den Kämpferstützen. Die Kräfte der Rückhaltekabel werden über tempo-
räre Anker in den Fels eingeleitet. Das rückverankerte System gewährleistet
die Stabilität während des Bauvorgangs. Die Fundamente im Vorlandbereich,
die zeitlich vor dem Bogen gebaut werden, werden als Ankerblöcke für die
Felsanker genutzt; lediglich bei P1, wo dies wegen der Kurve geometrisch
nicht möglich ist, sind seitliche Ankerblöcke erforderlich. Aufgrund der Sprei-
zung des Bogens gegen die Kämpfer sind auch keine seitlichen Abspannun-
gen im Bauzustand erforderlich, die zusätzliche temporäre Fundamente er-
fordern würden.
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Für die Erstellung der zwei Bogenteile mit je konstantem Querschnitt, jedoch
aufgrund der Spreizung variablem Abstand wird ein horizontal anpassbarer
Schalwagen eingesetzt, der auf die maximale Breite beim Kämpfer ausgelegt
wird. Der Bogen dient nach Fertigstellung als Abstützung für das Lehrgerüst
des Überbaus.
Temporäre Rückverankerung Aus dem Freivorbau des Bogens resultieren grosse Rückhaltekräfte, die über
für den Freivorbau die geneigten Rückhaltekabel zu den Ankerblöcken in der Nähe des Pfeilers
P1 und zur Fundamentplatte des Pfeilers P2 auf der Seite Chur bzw. zu den
Fundamentplatten P9 und P10 auf der Seite Arosa geführt werden. Die Hori-
zontalkomponenten der Rückhaltekräfte werden dort von temporären vorge-
spannten Felsankern übernommen. Die Vertikalkomponenten werden mehr-
heitlich durch das Eigengewicht von Fundament, Pfeiler und den bereits er-
stellten Abschnitten des Überbaus kompensiert; der verbleibende Anteil wird
durch die Vertikalkomponenten der Ankerkräfte übernommen.
Fussgänger- und Radführung Der Gehweg liegt entlang der gesamten Brückenlänge auf der Nordseite. Ab
dem westlichen Widerlager der Anschlussbrücke wird dieser in die neue
Strassenböschung eingebunden und direkt an den St. Hilarienweg ange-
schlossen. Richtung Julier wird der Weg unter der Anschlussbrücke hindurch-
geführt und schliesst nach einer langgezogenen Linkskurve wieder an den
ursprünglichen Weg an.
Der bergaufwärts verlaufende Radweg wird ab der Julierstrasse über die Zu-
fahrtsrampe auf die Anschlussbrücke geführt und bleibt auch im Bereich der
Bogenbrücke auf der südlichen Brückenseite.
Motorisierter Verkehr In Bezug auf den motorisierten Verkehr wird die generelle Linienführung des
Auflageprojektes übernommen. Die vertikale Linienführung im Knotenbereich
wurde auf das Profil 20 angepasst.
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3.1 Materialwahl
Materialien
Ortsbeton:
Fundation, Ankerblöcke,
Pfähle, Widerlager: C 25/30 XF2 (CH) Dmax=32 Cl 0.1
Überbau, Pfeiler: C 35/45 XF2 (CH) Dmax=32 Cl 0.1
Krafteinleitungsbereich
Kämpfer, Bogen: C 60/75 XF2 (CH) Dmax=32 Cl 0.1
Brüstungen: C 30/37 XC4, XD3, XF4 (CH) Dmax=32 Cl 0.1
Spritzbeton:
Baugruben: C 25/30 XF1 (CH) Dmax=8 Cl 0.2
Betonstahl,
ungespannte Anker: B 500 B, SIA 262
Für die Bogenkonstruktion wird mit einem C60/75 ein verhältnismässig hoch-
fester Beton eingesetzt. Da der Bogen primär als Druckelement dient, führt
eine Betonsorte mit höherer Festigkeit zu entscheidender Gewichtsersparnis,
was bei der vorliegenden grossen Spannweite insbesondere für den Bauzu-
stand sehr vorteilhaft ist. Neben der eigentlichen Gewichtsersparnis können
mit dieser Massnahme die Rückhaltekräfte und damit auch die temporären
Verankerungen massgeblich reduziert werden. Ein Blick auf den
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Pfeiler und Überbau werden mit einem Beton C35/45 erstellt, während bei der
Fundation die Anforderungen reduziert werden können. Bei den Schächten
ist allenfalls ein Einsatz von Recyclingbeton denkbar.
3.2 Gestaltung
Ablesbarkeit des Kraftflusses Der Verlauf und die Grösse der Kräfte bestimmen die Form des Bogens, des
Trägers und der Pfeiler. Die Statik der Brücke wird in ihren einzelnen Teilen
herausgearbeitet und für den Betrachter sichtbar gemacht. Mittels eines straf-
fen geometrischen Systems und einer durchgehend gleichen Materialisierung
werden die einzelnen Teile des Bauwerks zu einer Ganzheit gebracht.
Geometrien Der Querschnitt des Bauwerks zeigt ein einfaches geometrisches System.
Zwei leicht gespreizte Ebenen (Neigung 30:1) umreissen einen Raum, in den
Träger- und Bogenflanken einbeschrieben sind. Zwei weitere, nach innen ver-
schobenen Ebenen definieren Lage und Form der Vorland-, Kämpfer- sowie
Bogenpfeiler.
Bogen Der Bogen besteht aus zwei Elementen, welche bei den Kämpfern gespreizt
sind und sich im Scheitel vereinen, wo sie zugleich mit dem Überbau ver-
schmelzen. Die Aussenabmessungen der Bogenquerschnitte sind über die
gesamte Länge konstant, was die Herstellung stark vereinfacht. Die Sprei-
zung gegen die Kämpfer führt zu einer hohen Transparenz und verleiht dem
Tragwerk trotz der konstanten Geometrie die gewünschte Dynamik.
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Die Seitenflächen des Bogens sind in einem Verhältnis von 30:1 zur Brücken-
mittelachse geneigt. Diese Neigung wird von den Stegen des Brückenträgers
übernommen. Damit ist es möglich, im Scheitel Brückenträger und Bogen in
einer Ebene zusammenzuführen und nahtlos zu verschmelzen, was ein har-
monisches, ruhiges Gesamtbild ergibt. Die Ober- und Unterseiten des Bo-
gens sind abgeschrägt, um eine aerodynamische Form zu gewährleisten, wo-
mit die horizontalen Windkräfte reduziert werden; dies ist insbesondere im
Bauzustand relevant. Die pentagonale Form des Bogens mit einem Knick in
der Oberseite klärt zudem gestalterisch den Ort der Abstützung der Bogen-
pfeiler. Im Weiteren lässt diese subtile Massnahme die Brückenansicht ohne
statische Kompromisse schlank erscheinen.
Bei der Abstützung der Pfeiler im Bogenbereich werden die beiden Bogen mit
einem zentralen Element verbunden, das in Richtung der Bogenachse liegt
und gegenüber Ober- und Unterkante des Bogens zurückversetzt ist. Neben
der Aufnahme der Querbiegung aus den bezüglich der Bogenachsen exzent-
risch angreifenden Vertikalkräften der Pfeiler gewährleisten diese Elemente
das Zusammenwirken der beiden Bogenelemente (Vierendeel-Tragwirkung)
und damit eine hohe Steifigkeit in Querrichtung, was insbesondere im Bauzu-
stand relevant ist.
Scheitel Der Scheitel ist als Bewegungsnullpunkt der Brücke statisch und damit auch
gestalterisch ein Schlüsselelement dieses Entwurfs. Die Verschmelzung von
Bogen und Brückenträger kann statisch günstig genutzt werden. Die Zug-
kräfte im Untergurt des Trägers werden durch die deutlich grösseren Druck-
kräfte im Bogen kompensiert. Der Umstand, dass die Aussenseiten von Brü-
ckenträger und Bogen jeweils in einer Ebene liegen, führt dazu, dass die
Kräfte effizient übertragen werden können. Dies ist damit Ausgangspunkt für
die grundlegenden Querschnittsgeometrien, wie sie oben beschrieben sind.
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Die Geometrie der Pfeiler mit einem H-förmigen Querschnitt folgt dem Kraft-
fluss: Die Flansche geben den Hauptanteil der Vertikallasten direkt an die
Bogenelemente ab. Die Ausbildung als H-Konstruktion erlaubt zudem
schlanke, effiziente Vollquerschnitte, die im Bauzustand genügend steif für
die Erstellung ohne Abspannung, aber dennoch ausreichend nachgiebig für
eine integrale Ausbildung im Endzustand sind. Ausserdem bieten sie unter-
haltstechnische Vorteile, da keine Hohlräume zu inspizieren sind. Die Abmes-
sungen sind in Bezug auf die Pfeilerhöhe und -beanspruchungen optimiert. In
der Seitenansicht variieren die Dicken der verschiedenen Pfeiler entspre-
chend ihrer Höhe zwischen 1.20 m und 1.60 m.
Der Rhythmus der Pfeiler wird über die gesamte Brücke konstant gehalten,
wobei der seitliche Anzug bei den Kämpfer- und Vorlandpfeilern zur Erhöhung
der Schlankheit gegenüber den Bogenpfeilern etwas reduziert wird. Die eher
grossen Spannweiten von 40.00 m in Zusammenhang mit der gewählten Ge-
ometrie führen in den Vorlandbereichen zu minimalen Eingriffen im an-
spruchsvollen Gelände bei gleichzeitig maximaler Durchsicht.
Brückenträger Der Brückenträger weist aufgrund der regelmässigen Spannweiten über die
gesamte Brückenlänge den gleichen Querschnitt auf, was statisch und kon-
struktiv effizient ist. Die Untersicht ist generell horizontal, während die
Querneigung durch Drehung der Fahrbahnplatte um die Strassenachse er-
reicht wird. Dies gewährleistet einen sauberen Übergang zu den Pfeilern und
eine Kontinuität der Untersicht. Die seitlichen Ebenen des Hohlkastenquer-
schnittes stimmen mit jenen des Bogens überein. In Analogie zum Bogen ist
die Trägeruntersicht zwischen Aussenkante Träger und Pfeiler leicht abge-
dreht, um den Übergang von Träger zu Pfeiler mit einer Kante zu verdeutli-
chen. Die erforderlichen Aufweitungen im Bereich der Brückenenden erfolgen
durch eine Verbreiterung des Hohlkastens.
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Widerlager Die Widerlagerkörper der Brücke sind als einfache Formen in Beton ausge-
bildet. Die seitlichen Widerlagerwände liegen in der gleichen Ebenen wie die
Stege der Brücke. Damit laufen die Auskragungen über die Brücke hinaus
und die Ansichtsflächen der Seitenwände können mit dieser Massnahme
stark reduziert werden. Die damit etwas aufwändigere Ausbildung der Fahr-
bahnübergänge kann mit einer lokalen Verdickung der Kragplatte gut be-
herrscht werden. Die Verdickung wird durch die Brüstung grössenteils abge-
deckt und ist nur aus nächster Nähe sichtbar.
Lagerungskonzept Die Brücke ist schwimmend gelagert, d.h. der Festpunkt liegt im Bogenschei-
tel. Der Überbau wird über die Gesamtlänge von 542 m ohne Dilatation aus-
geführt. Mit Ausnahme des kurzen Pfeilers P11 unmittelbar vor dem Widerla-
ger Arosa, der mit längsverschieblichen Topflagern ausgerüstet wird, werden
alle Pfeiler monolithisch mit dem Überbau (und dem Bogen) verbunden. Die
Führung der Lager bei den Widerlagern wird in Brückenachse orientiert. Da-
mit ergeben sich gewisse Zwängungen aufgrund von behinderten Längenän-
derungen infolge Temperatur und Schwinden, dafür werden Querverschie-
bungen bei den Fahrbahnübergängen und Zwängungen infolge Vorspannung
und Kriechen vermieden.
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3.3.1 Bogen
Querschnitt Die Aufteilung des Bogens in zwei Elemente mit konstanten pentagonalen
Querschnitten erlaubt trotz variabler Gesamtbreite des Bogens verhältnis-
mässig einfache Schalungen. Die Querschnittsabmessungen ergeben sich
aus den Anforderungen an die Tragsicherheit. Durch die hohe Steifigkeit der
Hohlkastenquerschnitte können die Einflüsse zweiter Ordnung begrenzt wer-
den. Die Höhe von 3.30 m resultiert primär aus dem asymmetrischen Nutz-
lastfall. Beide Bogenelemente sind lediglich je 2.60 m breit. Die Distanz zwi-
schen den Innenseiten der Bogenelemente variiert zwischen 1.80 m im
Scheitel und 4.80 m beim Kämpfer. Damit ergibt sich eine Totalbreite am Fuss
von 10.00 m, die infolge Windlasten im Bau- und Endzustand benötigt wird.
Diese Aufweitung korrespondiert, wie bereits im Kapitel Gestaltung erläutert,
mit dem seitlichen Anzug der Brückenträger und Pfeiler. Die Aussenseiten
von Bogen und Träger liegen somit in der gleichen, im Querschnitt 30:1 ge-
neigten Ebene. Wie bereits im Kapitel Gestaltung erwähnt, verbessern die
seitlichen Abschrägungen der Bogenelemente das aerodynamische Verhal-
ten, und der leichte Knick in der Oberseite stellt den Bezug zum Pfeiler her.
Die Abmessungen der Flansche und der Stege werden aus statischen Grün-
den bestimmt und aus Gewichtsgründen minimal gehalten. Sie variieren zwi-
schen 30 cm (Scheitelbereich) und 40 cm (Kämpferbereich).
3.3.2 Überbau
Die Stegstärke beträgt 45 cm, was für die in der Statik berücksichtigte Vor-
spannung (maximal 3 Kabel übereinander) je Steg ausreichend ist. Je nach
definitiver Etappierung des Überbaus (in Absprache mit Unternehmer) ist in
einer nächsten Projektstufe ein Wechsel auf zwei Vorspannebenen (2 x 2 Ka-
bel je Steg) möglich. Dazu wäre die Stegbreite um 5 cm zu erhöhen, wofür
genügend Tragreserven bestehen.
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Normalschnitt Überbau
Vorspannung Die Vorspannung ist so konzipiert, dass der Überbau für ständige Lasten voll
vorgespannt ist. Damit ist die Bruchsicherheit in allen Querschnitten mit einer
vernünftigen schlaffen Bewehrung erfüllt. In den Regelspannweiten besteht
die Vorspannung standardmässig aus drei Kabeln je Steg mit 27@0.6’’
(P0 = 5'273 kN / Kabel), d.h. 81 Litzen pro Steg. Im Randfeld Seite Chur sowie
im Scheitelbereich, wo der Druck des Bogens günstig wirkt, können die Ein-
heiten entsprechend reduziert werden (65 Litzen pro Steg im Randfeld und
66 Litzen pro Steg im Scheitelbereich). In den Spannweiten im Kämpferbe-
reich (P3-P4 sowie P7-P8), welche die Schlussetappen bilden, ist eine etwas
stärkere Vorspannung erforderlich; dort werden jeweils Kabeleinheiten von
1 x 22@0.6’’ (P0 = 4'297 kN / Kabel) sowie 2 x 31@0.6’’ (P0 = 6'054 kN / Ka-
bel) pro Steg eingesetzt. Sämtliche Betonierfugen werden mit mindestens ei-
nem Kabel pro Steg überdrückt, was in Bezug auf die Ermüdung vorteilhaft
ist.
Mit diesem Konzept können die Anforderungen (kein Zug unter ständigen
Lasten und häufigen Nutzlasten) auch unter Berücksichtigung von Langzeit-
effekten erfüllt werden.
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Lager Bei den beiden Widerlagern sowie dem Randpfeiler P11 wird die Brücke auf
jeweils zwei Topflagern (ein längsverschiebliches und ein allseitig bewegli-
ches Lager) aufgelegt. Die Lager werden auswechselbar ausgebildet. Neben
den Lagern steht ausreichend Platz für die Pressen zur Verfügung.
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3.3.3 Pfeiler
Querschnitt Wie bereits im Kapitel 3.3 erläutert, sind die Seitenflächen der Pfeiler der Tal-
querung, entsprechend der trapezförmigen Grundgeometrie von Bogen und
Überbau, ebenfalls leicht geneigt. Ihr H-förmiger Querschnitt besteht aus zwei
seitlichen Flanschen mit einer konstanten Breite von 1.20 m und einem 40 cm
dicken Steg, dessen Breite entsprechend der Pfeilerneigung variiert. Die
Flanschdicke (Abmessung in Brückenlängsrichtung) ist pro Pfeiler ebenfalls
konstant, variiert jedoch entsprechend der statischen Erfordernisse, um die
erforderlichen Steifigkeiten und Widerstände zu gewährleisten, zwischen
1.20 m (kürzeste Pfeiler) und 1.60 m (höchste Pfeiler). Der Steg stabilisiert
die Flansche und steift das Gesamtsystem in Querrichtung aus.
Die Breite der Bogenpfeiler nimmt von 4.00 m im Anschluss an den Überbau
– entsprechend dem horizontalen Teil der Trägeruntersicht – nach unten ent-
sprechend der Neigung von 30:1 zu. Im Anschluss an den Bogen stehen die
Flansche auf dem inneren, im Querschnitt horizontalen Teil des jeweiligen
Bogenelements.
Normalquerschnitt Pfeiler
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3.3.4 Widerlager
Generell Die Widerlager werden sorgfältig im Raum positioniert. Einerseits sollen sich
brückenseitig sinnvolle Spannweiten ergeben, andererseits soll die Höhe un-
ter dem Brückenträger beim Widerlager sowohl berg- als auch talseitig gut
proportioniert sein.
Widerlager Chur Das Widerlager auf Seite Chur bildet eine Rahmenstruktur, welche an ihren
Enden auf Schächten fundiert ist. Eine 70 cm starke Fahrbahnplatte trägt die
Strassenlasten in Querrichtung auf die Seitenwände ab. Die hohen und damit
sehr steifen Wände leiten die Lasten zu den Widerlagerenden, wo sie über
die Schachtfundation in den Baugrund abgegeben werden. Die Schächte sind
mittels Gleitringen ausgebildet, so dass sie die Kriechbeanspruchungen des
Rutschhanges nicht auf das Bauwerk abgeben (siehe dazu Kap. 3.3.5). Die
Seitenwände des Widerlagers greifen zudem nur minimal in das Terrain, um
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auch hier keine zusätzlichen Einwirkungen aus dem Rutschhang auf das Bau-
werk zu provozieren. Auf eine Bodenplatte kann verzichtet werden. Der Raum
im Widerlager ist zu Inspektionszwecken begehbar. Zudem bietet er den Zu-
gang zu den Lagern bzw. den Fahrbahnübergängen der beiden angrenzen-
den Brücken. Abdichtungs- und Belagsaufbau werden von den Brücken über-
nommen.
Widerlager Arosa Das Widerlager Arosa wird klassisch nach den Richtlinien des Kantons Grau-
bünden ausgebildet. Lager und Fahrbahnübergang sind aus einem Widerla-
gerraum inspizierbar. Die angrenzenden Flügelmauern werden mit dem Wi-
derlager fugenlos verbunden. Die Gesamtkonstruktion stützt sich auf mehrere
kleinkalibrigen Fundationsschächte ab.
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3.3.5 Fundation
Kämpfer Die beiden Bogenkämpfer und die darauf stehenden Pfeiler P3 und P8 wer-
den flach im Fels fundiert. Die Breite der Kämpferfundamente von 11.00 m
ergibt sich aus den Abmessungen des Bogens. Die Hinterkante der Funda-
mente ist bei beiden Kämpfern etwa senkrecht zur Bogenachse geneigt, so
dass der Bogenschub optimal auf den Fels übertragen werden kann. Das
Fundament Seite Chur weist eine mittlere Länge von ca. 8.50 m und eine ma-
ximale Höhe von ca. 7.80 m auf. Auf der Seite Arosa liegt der Fels unter einer
dünnen Moränendecke. Das Fundament wird daher mit einer abgetreppten
Unterkante ausgebildet und weist eine maximale Länge von ca. 18 m und
eine maximale Höhe von ca. 9.30 m auf.
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Vorlandpfeiler P2, P9, P10 Die Vorlandpfeiler P2, P9 und P10 werden mit elliptischen Schächten von
6.00 m x 8.50 m flach auf dem unverwitterten Fels fundiert. Die Stärke der
Schachtwände beträgt 0.50 m, die Stärke der Fundamentplatte am Pfeiler-
fuss 2.20 m. Die Fundamente binden 2.00 m in den unverwitterten Fels ein,
was zu Schachttiefen von ca. 5.80 m (P2) bzw. 11.00 m (P9) und 9.50 m
(P10) führt. Die Schachtabmessungen wurden so festgelegt, dass zwischen
Schachwand und Pfeiler genügend Platz für die Pfeilerschalung bleibt, wenn
der Pfeilerquerschnitt ohne Verjüngung bis auf das Fundament hinab geführt
wird. Die Schächte werden mit Aushubmaterial verfüllt und oben mit einer
Betonplatte abgeschlossen, in welcher die Rückhaltekabel für den Freivorbau
des Bogens und die temporären Felsanker verankert sind. Damit die grossen
Kräfte von den Rückhaltekabeln über Druck auf die Köpfe der Felsanker über-
tragen werden können, wurde eine Plattenstärke von 2.50 m gewählt. Die
Rückhaltekabel werden im Grundriss neben den Pfeilern platziert, damit für
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Vorlandpfeiler P1 Die Fundation des Vorlandpfeilers P1 unterscheidet sich aus zwei Gründen
von der Fundation der Pfeiler P2, P9 und P10. Zum einen liegt der Pfeiler im
Bereich der aktiven Rutschzunge St. Hilarien, und zum anderen liegt er we-
gen der Kurve der Strassenachse nicht in der geraden Verlängerung der Bo-
genachse. Die Verschiebungsgeschwindigkeit der Rutschzunge ist mir rund
1mm/Jahr zwar bescheiden. Über die Nutzungsdauer der Brücke resultieren
aber trotzdem Verschiebungen von etwa 10 cm quer zur Brückenachse, was
vom Brückentragwerk nicht ohne grössere Schäden aufgenommen werden
kann. Eine stabile, unverschiebliche Fundation des Pfeilers P1 ist daher un-
abdingbar.
Die Gleitfläche der Rutschmasse befindet sich in rund 12 m Tiefe, die Ober-
fläche des unverwitterten Felses vermutlich in ca. 16 m Tiefe. Der aus der
Rutschung auf die Pfeilerfundation einwirkende Kriechdruck könnte bei die-
sen Verhältnissen nur mit einer massiven Verankerung mit permanenten An-
kern aufgenommen werden. Dies ist aus Gründen der Dauerhaftigkeit aber
nicht erwünscht. Der Pfeiler P1 wird deshalb im Schutze eines elliptischen
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Hohlschachts von 6.00 m x 9.00 m flach auf dem unverwitterten Fels fundiert.
Die Fundation bindet dabei ca. 2.00 m in den Fels ein, was eine Schachttiefe
von rund 18 m ergibt. Der Betonschachtring mit einer Wandstärke von 0.50 m
ist nicht mit dem Brückentragwerk verbunden und wird im Bereich der Gleit-
fläche mit mehreren, parallel zur Gleitfläche angeordneten Gleitfugen verse-
hen, so dass er mit den Bewegungen der Rutschmasse mitschwimmen kann.
Die Ausbildung der Gleitfugen erfolgt, indem bei der etappenweise von oben
nach unten erfolgenden Schachterstellung zwischen den einzelnen Etappen
jeweils eine Zwischenlage aus 20 cm Steinwolle eingelegt wird. Durch den
Hohlraum zwischen Schachtring und Pfeiler ist sichergestellt, dass auch lang-
fristig kein Kriechdruck auf die eigentliche Brückenkonstruktion einwirkt. Die
Begehbarkeit des Hohlraums wird durch Einstiegsöffnungen und Abstiegslei-
tern sichergestellt. Die Entwässerung erfolgt über eine Bohrung vom Schacht-
fuss aus gegen die Talseite.
Vorlandpfeiler P11 Beim Vorlandpfeiler P11 liegt die Felsoberfläche vermutlich in rund 20 m
Tiefe. Eine Fundation auf dem Fels wäre daher unverhältnismässig. Da der
Pfeiler relativ kurz ist und deshalb am Pfeilerkopf beweglich gelagert wird,
sind die von der Fundation aufzunehmenden Horizontalkräfte und Momente
deutlich kleiner als bei den anderen Vorlandpfeilern. Der Pfeiler P11 wird des-
halb mit einem elliptischen Schacht von 6.00 m x 7.50 m und einer Tiefe von
6.00 m in der kompakten Moräne fundiert. Die Stärke der Schachtwände be-
trägt 0.50 m, die Stärke der Fundamentplatte am Pfeilerfuss 2.00 m. Die
Schachtabmessungen wurden so festgelegt, dass zwischen Schachwand
und Pfeiler genügend Platz für die Pfeilerschalung bleibt, wenn der Pfeiler-
querschnitt ohne Verjüngung bis auf das Fundament hinab geführt wird. Der
Schacht wird mit Aushubmaterial verfüllt.
Widerlager Chur Das Widerlager Chur liegt ebenfalls im Bereich der Rutschzunge St. Hilarien.
Die Fundation erfolgt analog zum Vorlandpfeiler P1 mit zwei elliptischen Hohl-
schächten von 6.00 m x 9.00 m, mit Schachttiefen von etwa 13 m (Seite An-
schlussbrücke) und 15 m (Seite Bogenbrücke).
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Widerlager Arosa Beim Widerlager Arosa liegt die Felsoberfläche vermutlich in etwa 15 m bis
20 m Tiefe. Das Widerlager (inkl. Flügelmauern) wird deshalb mit den regio-
nal bewährten Kleinschächten mit Durchmesser 3.00 m in der Moräne fun-
diert.
3.3.6 Anschlussbrücke
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Lagerungskonzept Die Brücke ist schwimmend gelagert und weist als mechanische Bauteile le-
diglich beim bergseitigen Brückenende Lager und einen einzelligen Fahr-
bahnübergang auf. Beim talseitigen Brückenende gewährleistet ein hochlie-
gender Riegel auf Bohrpfähle die entsprechende Verschieblichkeit.
Stützen Die Mittelpfeiler werden als rechteckige Scheibenpaare mit einem Querschnitt
von je 2.00 m x 0.60 cm ausgebildet.
Widerlager Das bergseitige Brückenende liegt auf der unter 3.3.4 beschriebenen Rah-
menkonstruktion (‘Widerlager Chur’) auf. Die zwei talseitigen Brückenenden
werden entsprechend den Richtlinien des Kantons Graubünden integral aus-
geführt.
Fundation Aufgrund der besseren Zugänglichkeit als bei der Hauptbrücke kann die An-
schlussbrücke mit Bohrpfählen im Fels fundiert werden. Pro Stütze sind zwei
Bohrpfähle mit Durchmesser 0.90 m vorgesehen. Der Pfahldurchmesser bei
den talseitigen Brückenenden kann aufgrund der geringen Lasten auf 0.70 m
reduziert werden.
Geologie Die geologischen Grundlagen sind beschränkt. Sondierungen liegen nur auf
der Seite Chur im Bereich des Widerlagers und des Pfeilers P1 vor. Die übri-
gen Annahmen beruhen im Wesentlichen auf einer geologischen Kartierung.
Die Grundlagen genügen für den Projektwettbewerb, müssen jedoch für die
weitere Planung ergänzt werden. Zur Gewährleistung einer angemessenen
Planungssicherheit und zur Erfassung allfälliger Scher- bzw. Schwächezonen
mit offenen Klüften direkt unterhalb der geplanten Fundamente müssen die
Tiefenlage der Felsoberfläche sowie die Felsqualität und -struktur im Bereich
der Kämpfer- und Pfeilerfundamente mit zusätzlichen Sondierbohrungen er-
kundet werden. Weiter ist die lokale Felsstruktur beim Kämpferfundament
Seite Chur genauer zu erfassen, um die Stabilität der Baugrubenwände be-
urteilen zu können.
Windkanalversuche In der Wettbewerbsphase wurde die Vorbemessung der Brücke anhand von
statischen Winddrücken und -kräften nach SIA 261 durchgeführt. Eine
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Allgemeines Es wurde eine vollständige Vorbemessung durchgeführt, die sowohl den End-
zustand als auch die Nachweise der Bauzustände und die Systemwechsel
des Tragwerks berücksichtigt. Die Analyse des 3D Gesamtmodells wurde mit
der Software MidasCivil durchgeführt, die Querschnittsanalyse mit dem Pro-
gramm Fagus der Cubus AG. Zusätzlich wurden Detailmodelle für Funda-
mente und andere Hauptelemente erstellt.
- Erdbeben
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Formfindung der In einem iterativen Prozess wurde die optimale Bogenachse gesucht, die
Bogengeometrie möglichst nahe an der Stützlinie der Lasten liegt, so dass die Biegemomente
im Bogen minimiert werden. Dabei wurden sowohl ständige Lasten als auch
häufige Nutzlasten angesetzt mit dem Ziel, dass der Bogen unter diesen Las-
ten möglichst nicht dekomprimiert. Aus gestalterischen Überlegungen wurde
dabei keine “polygonale” Bogenform (mit leichten Knicken bei den Bogenpfei-
lern, welche die Lasten aus dem Überbau und ihrem Eigengewicht diskret an
den Bogen abgeben) gewählt, obschon diese der Stützlinie noch besser
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Nichtlinearität (2. Ordnung, Bogenbrücken reagieren aufgrund der hohen Druckkräfte empfindlich auf
Materialverhalten) Verformungen, weshalb Effekte zweiter Ordnung von Bedeutung sind. Somit
ist eine Berechnung zweiter Ordnung erforderlich, bei welcher die Superposi-
tion verschiedener Einwirkungen (und die in der Bemessung übliche Grenz-
wertbildung) nicht möglich ist. Stattdessen müssen die potentiell massgeben-
den Lastkombinationen einzeln untersucht werden.
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Die Zunahme der Momente infolge Effekten zweiter Ordnung beträgt im un-
günstigsten Fall im Bereich der Kämpfer rund 40%.
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Die geführten Nachweise zeigen, dass Bogen und Überbau unter ständigen
Lasten (Eigengewicht, Auflasten, Langzeiteinflüsse) nicht dekomprimieren
(Randspannungen < 0). Der Bogen bleibt zudem auch unter häufigen Nutz-
lasten überdrückt.
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Die Nachweise wurden für alle Bauzustände geführt und sind im Anhang 1
dokumentiert. Sie zeigen, dass die gewählten Rückverankerungen die auftre-
tenden Auswirkungen aus dem vorgesehenen Bauvorgang aufnehmen kön-
nen. Die Abmessungen der temporären Rückverankerungskabel, der Felsan-
ker und der Fundationen basieren auf diesen Berechnungen.
Fundationen Die Fundationen sind auf die Brückenlasten im Bau- und Nutzungszustand,
auf Eigenlasten und wo vorhanden auf Erddruck, Kriechdruck, Erdwiderstand
sowie auf Vorspannkräfte bemessen worden. Für den Nachweis der Mach-
barkeit ist ausschliesslich der äussere Tragwiderstand der Fundationen nach-
gewiesen worden. Es konnte gezeigt werden, dass die Brücke mit den ge-
wählten Fundationen im Fels (Kämpfer direkt, Pfeiler über Schächte) sicher
fundiert werden kann.
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4. Bauausführung
Bauzeit Nachfolgend wird die Bauausführung – Freivorbau des Bogens mit temporä-
ren Rückverankerungen und auf den Kämpferstützen aufgesetzten Hilfspylo-
nen, Erstellung des Überbaus auf konventionellen Rüstträgern – im Detail er-
läutert. Die Bauzeit erstreckt sich über fast fünf Jahre, da während der Win-
termonate (Dezember-Februar) nur eingeschränkt gearbeitet werden kann.
Die Netto-Bauzeit beträgt damit rund vier Jahre. Dabei wird davon ausgegan-
gen, dass die Arbeiten in beiden Talflanken gleichzeitig ausgeführt werden.
1. Baujahr Im ersten Jahr werden die gesamten Fundationen, die Widerlager und die
Vorlandpfeiler erstellt. Dies beinhaltet die Erstellung der Schachtfundationen,
der Baugruben mit deren Sicherung durch Nagelwände, ebenso wie die Er-
stellung der Kämpfer- und Pfeilerfundamente, der Widerlager und der Vor-
landpfeiler auf jeder Talseite.
2. Baujahr Im zweiten Jahr werden die Kämpferpfeiler und der gesamte Überbau in den
Vorlandbereichen erstellt. Der Überbau wird auf konventionellen Rüstträgern
erstellt, wie nachfolgend näher erläutert. Ebenfalls werden die Freivorbauwa-
gen montiert und die ersten fünf Bogensegmente Seite Chur ausgeführt. Die
Felsanker werden gebohrt, vorgespannt und nach der Installation des ersten
Vorbauwagens wird auf der Churer Talseite der Bogen segmentweise vorge-
baut, wobei die jeweiligen Abspannungen und Rückverankerungen installiert
werden. Gleichzeitig wird der zweite Vorbauwagen installiert.
3. Baujahr Im dritten Jahr wird die Erstellung des Bogens vorangetrieben, so dass dieser
noch vor Jahresende fertiggestellt ist. Mit dem Spannen der Rückhaltekabel
müssen auch die Anker der Ankerblöcke in mehreren auf die jeweils erforder-
lichen Rückhaltekräfte abgestimmten Etappen gespannt und festgesetzt wer-
den.
Nach der Erstellung der ersten zehn Bogensegmente werden die ersten Ver-
bindungselemente der Bogenelemente ausgeführt und die Hilfspylone ge-
stellt. Mit der Erstellung der Segmente 11-20 und 21-34, der Demontage des
ersten Freivorbauwagens und der Erstellung des Bogenschlusselements wird
der Bogen fertiggestellt.
Im vierten Jahr wird der Überbau auf dem Bogen erstellt. Nach der Erstellung
4. Baujahr
der Querträger im Verschmelzungsbereich werden die Rückhaltekabel und
Felsverankerungen entspannt und mit den Hilfspylonen zurückzurückgebaut.
Sodann wird der Überbau ausgehend von der Bogenmitte in Richtung der
beiden Vorlandbrücken erstellt.
5. Baujahr Im fünften Jahr werden schliesslich die Brüstungen, die Entwässerung, die
Abdichtung und der Belag, der Gehweg und die Fahrbahnübergänge instal-
liert, bevor die Brücke dem Verkehr übergeben wird.
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Bauprogramm
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4.2 Baustellenerschliessung
Vorlandbereiche Mit dem bestehenden Strassennetz sind beide Talflanken gut erschlossen,
wobei es auf der Seite Arosa die bestehende Lastbeschränkung und die enge
Kehre oberhalb der Churer Altstadt zu beachten gilt. Ab dem bestehenden
Strassennetz werden dann zu den Bau- und Installationsplätzen temporäre
Erschliessungen erstellt.
4.3 Fundationen
Schachtfundamente Für die Fundamente der Pfeiler und Widerlager wird zunächst eine offene
Vorlandpfeiler und Baugrube bis OK Schacht bzw. UK Ankerblock erstellt. Der Aushub erfolgt
Widerlager
dazu bei geringen Anschnittshöhen frei geböscht mit einer Neigung von 1:1,
bei grösseren Anschnitten mit einer Neigung von 5:1 und einer Sicherung mit
einer temporären Nagelwand.
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Temporäre Verankerung der Die temporären Felsanker für die Verankerung der Rückhaltekabel werden
Rückhaltekabel erstellt, sobald die entsprechenden Ankerblöcke erstellt sind. Bei sämtlichen
Ankern wird die Tragfähigkeit direkt nach dem Einbau geprüft, so dass allen-
falls erforderliche Zusatzanker noch vor der Erstellung der Pfeiler ausgeführt
werden können. Um zu vermeiden, dass die Ankerblöcke durch die grossen
Ankerkräfte zu stark gegen den Baugrund gedrückt werden, erfolgt das Span-
nen und Festsetzen der Anker aber erst während dem Freivorbau, in mehre-
ren auf die jeweils erforderlichen Rückhaltekräfte abgestimmten Etappen.
4.4 Widerlager
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4.5 Vorlandpfeiler
4.7 Bogen
Schalwagen Ausgehend von beiden Kämpfern wird der Bogen im Freivorbau erstellt. Für
die beiden Querschnitte mit konstanten Aussenmassen kann für die gesamte
Erstellung derselbe Freivorbauwagen verwendet werden. Einzig seine Ab-
messung in Querrichtung muss entsprechend der Bogenbreite angepasst
werden.
Freivorbau Die Bogensegmente haben eine Länge zwischen 4.00 m und 5.00 m. Die
Länge der Segmente ist so festgelegt, dass in allen Fällen ein horizontaler
Überstand von 4.00 m der Segmente nicht überschritten wird, so dass die
Biegemomente für die vorhergehenden Etappen vor dem Spannen der Rück-
haltekabel begrenzt sind. Jede zweite Bogenetappe wird mit temporären
Rückhaltekabel alle 8.00 m gehalten.
Mit dem Spannen der Rückhaltekabel müssen auch die Anker der Ankerblö-
cke in mehreren auf die jeweils erforderlichen Rückhaltekräfte abgestimmten
Etappen gespannt und festgesetzt werden.
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Hilfspylone Für den Bau der nächsten Bogensegmente ist es erforderlich, die temporären
Hilfspylone über den Pfeilern P3 und P8 zu errichten. Die Pylone bestehen
aus verschraubten Normteilen und ruhen auf Basisgelenken, so dass die
Übertragung von Biegemomenten auf die Hauptstruktur der Brücke vermie-
den wird. Gleichzeitig wird mit dieser Lagerung allenfalls ein Auf- und Abbau
mittels eines Drehverfahrens ermöglicht.
Nach Aushärtung der Schlussetappe beginnt der Bogen sich als solcher zu
verhalten. Ab diesem Zeitpunkt werden die Rückverankerungen in drei Stufen
kontrolliert entspannt und zusammen mit den Hilfspylonen zurückgebaut.
Überwachung Während der gesamten Bogenherstellung aber auch während dem Rückbau
der Bauhilfsmassnahmen wird die gesamte Struktur überwacht. Ein entspre-
chendes Überwachungskonzept ist zwingend erforderlich.
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4.9 Fertigstellung
Sobald der Überbau fertig gestellt ist, werden die Brüstungen mit Nachlauf-
gerüsten erstellt. Gleichzeitig erfolgt die Montage der Brückenentwässerung
und der Fahrbahnübergänge. Danach werden Brückenabdichtung, Gehweg,
Belag und Suizidschutz erstellt.
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5. Massenauszug
Die Ermittlung der Hauptmassen für die Brücke inkl. Belag ist im Dokument
‚Massenauszug’ (Beilage 4) dokumentiert. Für die Massenabschätzung wer-
den die Massen in Bezug auf die Bogenbrücke und die Anschlussbrücke ge-
mäss nachstehender Darstellung unterteilt.
Unterteilung für den Massenauszug zwischen Anschlussbrücke (blau) und Bogenbrücke (rot)
Die Betonkubaturen für das Projekt ‚ARCHS COLLIANTS’ (exkl. Pfähle und
Fundamentschächten) betragen rund:
Bogenbrücke 14’000 m3
Anschlussbrücke 1’350 m3
Total 15'350 m3
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Anhang 1
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Anhang 2
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