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Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 37 (2011), 183–208

Wortarten im Deutschen und im Englischen

Peter Siemund und Tatiana Perevozchikova, Hamburg1

Zusammenfassung
Durch die gemeinsame Zugehörigkeit zu den Westgermanischen Sprachen weisen das
Deutsche und das Englische im Bezug auf Wortarten auf den ersten Blick mehr Ähn-
lichkeiten als Unterschiede auf. Bei einer näheren Untersuchung lässt sich aber feststel-
len, dass, obwohl im Bereich der Hauptwortarten viele Gemeinsamkeiten zu finden
sind, die Nebenwortarten im Deutschen und Englischen sehr unterschiedlich struktu-
riert sind. Der folgende Beitrag ist ein Versuch, diese Unterschiede aus sprachtypolo-
gischer Sicht aufzuarbeiten, wobei der Schwerpunkt auf die Kategorien gelegt wird,
die nur in einer der beiden Sprachen vorhanden sind. Anschließend wird auf einige
der daraus folgenden anwendungsorientierten Probleme für die Vermittlung des
Deutschen als Fremdsprache eingegangen.

1. Einleitende Bemerkungen

Obwohl das Englische und Deutsche durch ihre gemeinsame Zugehörigkeit zu


den westgermanischen Sprachen in genetischer Hinsicht eng miteinander ver-
wandt sind, bestehen zwischen ihnen auffällige Unterschiede auf allen Ebenen
der sprachlichen Beschreibung (Phonologie, Morphologie, Syntax, Lexik, Se-
mantik). Anders als das Deutsche verfügt das Englische über keine gerundeten
Vorderzungenvokale, hat den systematischen Längenkontrast bei den Vokalen
im Prinzip aufgegeben und bietet eine erheblich höhere Anzahl an Diphthon-
gen als das Deutsche. Der Wortakzent wirkt im Englischen wortartendifferen-
zierend (’insult – to in’sult). Das Deutsche verfügt im Gegensatz zum Englischen
über ein intaktes grammatisches Genussystem und bietet zudem im gesamten
Bereich der Flektionsmorphologie eine Vielzahl von Kategorien, die im Eng-
lischen praktisch verloren gegangen sind. In Bezug auf die Wortstellung lässt
sich das Deutsche durch seine Verbzweitstellung in Hauptsätzen und Verbletzt-
stellung in Nebensätzen als typische germanische Sprache bezeichnen, wohin-
gegen das Englische aufgrund seiner Subjekt-Verb-Objekt-Grundwortstellung

1 Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Peter Siemund, Universität Hamburg, Fakultät für Geisteswissen-
schaften, Institut für Anglistik und Amerikanistik, Linguistic Diversity Management in Ur-
ban Areas (LiMA), Professor für englische und allgemeine Linguistik, Forschungsschwer-
punkte: Sprachvariation, Sprachkontakt.
Tatiana Perevozchikova, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Hamburg, Linguistic
Diversity Management in Urban Areas (LiMA), Doktorandin; Forschungsschwerpunkte:
Spachvergleich, Zweitspracherwerb.

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Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

aus der Familie der germanischen Sprachen herausfällt. Die Aspektsysteme im


Englischen und Deutschen sind unterschiedlich zentriert (perfektiv/imperfek-
tiv). Im lexikalischen Bereich gibt es zwischen beiden Sprachen eine Vielzahl
von Kognaten (dog – Dogge, house – Haus, arm – Arm, usw.). Allerdings täuschen
diese Gemeinsamkeiten darüber hinweg, dass das Lexikon des heutigen Eng-
lisch grundlegend anders strukturiert ist als das des Deutschen und über einen
umfangreichen Lehnwortschatz aus dem Lateinischen und Französischen ver-
fügt, der dem Vokabular germanischen Ursprungs insgesamt betrachtet nicht
einmal mehr den Mehrheitsstatus gelassen hat. Zudem gibt es erhebliche Un-
terschiede in der Kodierung bestimmter semantischer Bereiche (z. B. Verben der
Speisenzubereitung).
In unserem Beitrag wollen wir uns mit dem Bereich der Wortarten im
Englischen und Deutschen befassen und damit eine kontrastive Analyse
eines Teils der Grammatik unternehmen, in dem es auf den ersten Blick mehr
Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den beiden Sprachen zu geben
scheint, was ja auf Grund der engen Familienzusammengehörigkeit auch
erwartbar wäre. Es wird sich allerdings im Verlauf unserer Untersuchung
herausstellen, dass diese Gemeinsamkeiten lediglich bei den Hauptwortarten
(Nomen, Verben, Adjektive) zu finden sind und auch dort durch wesentliche
Unterschiede zu relativieren sind. Wir werden weiterhin zeigen, dass Eng-
lisch und Deutsch im Bereich der Nebenwortklassen (Pronomen, Präpositio-
nen, Konjunktionen, Adverbien, usw.) nur sehr schwer miteinander ver-
gleichbar sind und die beiden Sprachen über Kategorien verfügen, die die
jeweils andere Sprache nicht teilt.
Die Struktur unseres Aufsatzes stellt sich wie folgt dar: Da der Vergleich der
Wortartensysteme zwischen zwei Sprachen einen Kategorisierungsrahmen als
Grundlage für einen solchen Vergleich voraussetzt, werden wir in Abschnitt 2
zunächst einmal einen entsprechenden Rahmen erarbeiten und uns dabei im
Wesentlichen auf die innerhalb der Sprachtypologie verwendeten Prinzipien
und Methoden stützen. In den Abschnitten 3 und 4, die die zentralen Teile un-
seres Artikels ausmachen, werden wir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten
zwischen dem Englischen und Deutschen untersuchen, wobei wir unseren
Schwerpunkt eher auf die Unterschiede im Bereich der Nebenwortarten legen
werden. Im Sinne der Gesamtkonzeption des vorliegenden Bandes werden wir
uns in Abschnitt 5 mit einigen anwendungsorientierten Problemen für die Ver-
mittlung des Deutschen als Fremdsprache beschäftigen, die durch den Bereich
der Wortarten hervorgerufen werden. Abschnitt 5 bietet einige zusammenfas-
sende Schlussbetrachtungen.

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Wortarten im Deutschen und im Englischen

2. Typologie der Wortarten

Sofern man nicht von der unserer Ansicht nach unhaltbaren Annahme ausgeht,
dass bestimmte Wortartenkategorien Teil einer im Genotyp verankerten Univer-
salgrammatik sind, besteht prinzipiell die Möglichkeit, dass Sprachen sehr unter-
schiedliche Kategorisierungsrahmen über die grundlegende lexikalische Einheit
des Wortes legen, die ja bekanntermaßen sowohl in Richtung der Derivations-
morphologie als auch in Richtung der Syntagmen schwer abgrenzbar ist. Wir
gehen im Folgenden davon aus, dass die Identifikation der Kategorie Wort we-
nigstens im Sinne der Prototypentheorie leistbar ist und damit ein Vergleich von
Sprachen hinsichtlich ihrer Wortartensysteme grundsätzlich möglich ist. Unter
diesen Annahmen eröffnet sich die Möglichkeit für minimalistische Wortarten-
systeme, in denen zwei, vielleicht aber auch gar keine Unterscheidungen getrof-
fen werden, und stark ausdifferenzierte Systeme mit zehn oder mehr Differenzie-
rungen in diesem Bereich. In einem neueren Beitrag argumentieren Evans / Le-
vinson (2009, S. 434) dafür, dass u. a. für Straits Salish die Unterscheidung zwi-
schen Nomen und Verben schwer aufrecht zu halten ist, da in dieser Sprache die
lexikalischen Einheiten im Wesentlichen als Prädikate zu analysieren sind. Ande-
rerseits hat es sich als schwierig erwiesen, eine obere Grenze für die Unterschei-
dung von Wortarten zu finden, da immer wieder neue Differenzierungen gefun-
den werden (z. B. particles, classifiers, evidentials, clitics, ideophones, positionals, co-
verbs; Evans 2000; Evans / Levinson 2009, S. 435).
Natürlich steht und fällt die Unterscheidung von Wortarten und damit auch
die Anzahl der Wortarten, die für eine Sprache unterschieden werden kann, mit
den Kriterien, die man für die Identifikation von Wortarten zu Grunde legt.
Mittlerweile besteht Konsens darüber, dass ein Kriterium allein (z. B. Bedeu-
tung) für die Identifikation einer Wortart nicht ausreichend ist, sondern dass
das Zusammenspiel von semantischen, morphologischen, funktionalen und
syntaktischen Faktoren betrachtet werden muss. Im Folgenden werden wir
diese Kriterien anhand von einigen einfachen Beispielen illustrieren.
In Beispiel (1) werden die lexikalischen Einheiten Frau und Giraffe gleicher-
maßen durch das Element die modifiziert und können zudem in den gleichen
strukturellen Positionen (Subjekt, Objekt) erscheinen.

(1) a. Die Frau jagt die Giraffe.


b. Die Giraffe jagt die Frau.

Weiterhin lassen sich die lexikalischen Einheiten Frau und Giraffe durch das-
selbe Suffix -en modifizieren, wodurch sich in beiden Fällen eine identische Be-
deutungsveränderung ergibt (Einzahl, Mehrzahl). Zwar erscheint ein gleich-
lautendes Suffix auch an der Form jag- (2), jedoch würde sich durch weitere
Tests herausstellen, dass es sich dabei nicht um dasselbe Suffix handelt.

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Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

(2) Die Frau-en jag-en die Giraff-en.

Aus der Bedeutung der Ausdrücke Frau und Giraffe könnte man darüber hinaus
noch schließen, dass es sich in beiden Fällen um belebte Individuen handelt.
Aus diesen und möglicherweise noch weiteren Beobachtungen lässt sich nun
ableiten, dass die Ausdrücke Frau und Giraffe in dieselbe Klasse gehören, also
unter derselben Wortart subsumiert werden können. In unserer westlichen
Grammatiktradition haben sich dafür die Begriffe Nomen und Substantiv ein-
gebürgert, die allerdings problemlos gegen andere Begriffe austauschbar
wären.
Distributionelle Untersuchungen, wie wir sie soeben vorgenommen haben,
werden in der Mehrzahl der Fälle (d. h. Lexeme) zu konvergierenden Ergebnis-
sen führen, woraus wir auf die Objektivität der Wortartenklassen schließen
können. Allerdings müssen wir einräumen, dass die hier angesprochenen Kri-
terien nicht in allen Fällen gleichermaßen zu denselben Verteilungen führen
werden. So bilden z. B. Massennomina (Salz, Sand, Wein) – abgesehen von Ty-
penlesarten – keinen Plural, wodurch sie streng genommen nicht in die Klasse
der Substantive aufgenommen werden dürften. Weiterhin bezeichnen eine
Reihe von Nomina Ereignisse (destruction, explosion) und müssten auf Grund
dieser semantischen Eigenschaft eher zu der Klasse der Verben gezählt werden.
Adverbien werden im Deutschen in der Regel nicht morphologisch markiert
und sind lediglich über ihre Bedeutung und ihre Position im Satz identifizierbar
und von Adjektiven abgrenzbar (Paul läuft schnell. / Paul ist schnell.). Im Eng-
lischen sind einige Präpositionen ihrer Form nach als Partizipien zu analysieren
(during, considering) und bieten erhebliche Probleme für eine rein synchrone
Analyse.
Sofern man diesen nicht alle Kriterien erfüllenden Lexemen die angemes-
sene Aufmerksamkeit schenkt, wird man sich kaum der Einsicht verschließen
können, dass Wortartenklassen keine kategorischen Grenzen besitzen, son-
dern dass in den unterschiedenen Klassen mehr oder minder typische Vertre-
ter einer Klasse enthalten sein können und die Übergänge zwischen den
Klassen fließend sind. Mit anderen Worten: Es entstehen zwischen den wort-
artunterscheidenden Merkmalen und den daraus resultierenden Klassen
keine isomorphen Verteilungen. Merkmalsbasierte Wortartensysteme, wie sie
insbesondere in einigen formalen Ansätzen vorgeschlagen worden sind
(±N, ±V), können einer ernsthaften empirischen Prüfung nicht standhalten,
wodurch sich die Notwendigkeit von Erklärungsmodellen innerhalb einer
Prototypentheorie ergibt. Diese Notwendigkeit wird umso stärker, je mehr
man sich aus der Betrachtung einer einzigen Sprache herausbegibt und ver-
sucht, sich der übereinzelsprachlichen Variation zu stellen, in der, wie bereits
erwähnt, die Anzahl der unterscheidbaren Wortarten stark divergieren kann

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Wortarten im Deutschen und im Englischen

und man davon ausgehen muss, dass jede Sprache im Prinzip ihr eigenes
Wortartensystem besitzt.
In der Literatur zu Wortarten – insbesondere in der typologisch orien-
tierten Literatur – gibt es überzeugende Vorschläge, wie man trotz der ange-
sprochenen Probleme zu sinnvollen Ergebnissen beim Sprachvergleich ge-
langen kann und empirisch adäquate Wortartentypologien aufbauen kann.
So wird z. B. in Croft (1991, S. 55) vorgeschlagen, dass es eine Art prototy-
pischer Beziehung zwischen syntaktischen Kategorien, semantischen Klassen
und pragmatischen Funktionen gibt, die wir hier in Tabelle 1 darstellen.
Demnach bezeichnen Nomen typischerweise Objekte und haben eine refe-
rentielle Funktion, wohingegen Adjektive Eigenschaften bezeichnen und
eine primär modifizierende Funktion besitzen. Die Funktion von Verben be-
steht im Aufbau von Prädikationen, wobei sie typischerweise Ereignisse be-
zeichnen.

Syntactic category
Noun Adjective Verb
Semantic class Object Property Action
Pragmatic function Reference Modification Predication
Tabelle 1: Prototypische Beziehungen zwischen syntaktischen Kategorien
(Croft 1991, S. 55)

Wesentlich für Crofts (1991) Analyse ist die Annahme, dass es sich bei den Be-
ziehungen zwischen syntaktischen Kategorien, semantischen Klassen und
pragmatischen Funktionen lediglich um prototypische Zusammenhänge han-
delt, die in vielfältiger Art und Weise durchbrochen und alternativ organisiert
sein können. Nach Croft (1991, S. 53) kann man in diesen Fällen allerdings da-
von ausgehen, dass untypische Beziehungen sprachlich markiert werden, wie
es exemplarisch in Tabelle 2 dargestellt wird. Bei den fett markierten Einträgen
in Tabelle 2 handelt es sich um die prototypischen Vertreter, die, wie erwartet,
im Vergleich zur Verwendung der entsprechenden Konzepte in anderen Wort-
klassen unmarkiert sind.

Reference Modification Predication


Objects vehicle vehicle’s, vehicular be a/the vehicle
Properties whiteness white be white
Actions destruction, to destroy destroying, destroyed destroy
Tabelle 2: Markierte und unmarkierte Korrelationen im Englischen (Croft 1991, S. 53)

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3. Die Hauptwortarten im Deutschen und im Englischen

3.1 Substantiva

Morphologisch gesehen sind Substantive im Deutschen dadurch ausgezeich-


net, dass ihnen ein festes Genus inhärent ist und dass sie außerdem für eine
bestimmte Flexionsklasse spezifiziert sind. Eine solche morphologische Mar-
kierung für Genus, Numerus und Kasus erfolgt qua Kongruenz meist gemein-
sam mit anderen Wörtern, z. B. Artikel, Adjektiv oder Pronomen. Die drei Ge-
nera sowie die Kasus werden im Deutschen hauptsächlich durch die Artikel
oder Pronomen in ihrer Flexionsform angezeigt. Der Numerus wird dagegen
schon an der Form des Substantivs mit Pluralflexiven, Umlautungen oder bei-
den gekennzeichnet. Im Gegensatz zum Deutschen ist das morphologische Kri-
terium für Substantive im Englischen weniger relevant. Es gibt im Englischen
kein Genus bei Nomen und auch keine deklinierten Formen bei ihren Determi-
nanten (Adjektiven, Artikel und Pronomen). Die Nomen im Englischen weisen
aber die morphologische Markierung für Numerus (Plural vs. Singular) und
zwei Kasus („plain“ vs. „genetive“) auf. Die prototypischen Substantive wer-
den im Englischen in erster Linie durch folgende syntaktische Merkmale ge-
kennzeichnet: (1) als Kopf der Nominalphrase haben sie die Satzfunktion des
Subjekts, Objekts und prädikativen Komplements; (2) sie nehmen bestimmte
Determinatoren (a cat, every student), attributive Adjektive (good student) und
Relativsätze als syntaktische Begleiter (Huddleston / Pullum 2002, S. 326). Da
für sich allein genommen keines der genannten Kriterien ausreicht, um Sub-
stantive als Wortart zu definieren (Huddleston 1984, S. 228), ist man im Eng-
lischen viel mehr als im Deutschen auf die Berücksichtigung der semantischen,
syntaktischen und morphologischen Kriterien gleichzeitig angewiesen.
Für eine mögliche Begründung dieser These können wir uns auf Hawkins‘
(1986) Beobachtung bezüglich einer höheren Explizität des grammatischen Sys-
tems des Deutschen im Vergleich zum Englischen stützen. Laut Hawkins indu-
ziert die „drift towards the invariable word“ und die daraus resultierende re-
duzierte morphologische Markierung im Englischen mehr semantische Ambi-
guität, die nur unter Berücksichtigung syntaktischer und pragmatischer Fak-
toren des Kontextes gelöst werden kann (Hawkins 1986, S. 27–28). Obwohl die
Geltung dieser These für das Sprachsystem als ganzes umstritten ist (Rohden-
burg 1990, Kortmann / Meyer 1992), scheint uns diese These für den Nominal-
bereich zuzutreffen. Zum einen, wie wir oben gezeigt haben, steht „the expres-
sive power of the German case system“ (Hawkins 1986, S. 15) der reduzierten
Substantivflexionsmorphologie im Englischen gegenüber. Die zweite und ent-
scheidende Evidenz findet man aber in der Derivation der Substantiva in den
beiden Sprachen. Vogel (1996) charakterisiert Derivation im Englischen als
grundsätzlich rückläufig, was sich an den morphologisch einfachen englischen

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Wortarten im Deutschen und im Englischen

Entsprechungen für die deutschen komplexen Kollektivbildungen (z. B. mit


den Suffixen -schaft, -werk, -zeug wie Mannschaft vs. team) zeigen lässt. Außer-
dem stellt sie fest, dass das moderne Englische „ein neues merkmalloses Konti-
nuativlexikon“ durch deverbale Konversionssubstantive aufbaut. Solche Sub-
stantive verknüpfen Abstraktheit mit Definitheit und treten deshalb oft mit
dem indefiniten Artikel auf (to have a go, to give a smile, to take a walk, etc.). Das
Deutsche benutzt auch die Möglichkeit zur impliziten Ableitung bei Bildung
der Abstrakta, allerdings viel weniger und überwiegend bei Ableitungen von
Präfixverben. Außerdem stehen im Deutschen die substantivierten Infinitive
mit einer abstrakten Bedeutung (das Trösten) oft den Substantiven mit kon-
kreterer Bedeutung (der Trost) gegenüber. Im Englischen ist diese Opposition
nicht vorhanden und eine morphologische Form bei deverbalen Konversions-
substantiven kann je nach Kontext verschiedene Bedeutungen haben, so z. B.
kann run als „that which is run“, „the act of running“, oder „where animals can
run“ interpretiert werden (Quirk u. a. 1973, S. 1011).

3.2 Verben

Im Deutschen sind Verben die einzige Wortklasse, die die Fähigkeit zu Konju-
gation hat, d. h. die besondere Wortformen für Numerus (Singular, Plural), Per-
son (die 1., 2. und 3.), Tempus, Modus (Konjunktiv, Imperativ) und Genus Verbi
(Passivformen) bildet. Alle Personalformen des Verbs (finite Verben) im Deut-
schen tragen morphologische Merkmale für diese Kategorien. Im Englischen
werden prototypische Verben anhand nur eines morphologischen Kriteriums,
nämlich Bildung der Tempora, definiert. Man unterscheidet das Flexiv -ed für
Vergangenheit und -s für die 3. Person Singular.
Bezüglich der nicht-finiten Verbformen unterscheidet man sowohl im Eng-
lischen als auch im Deutschen Grundform, Partizip 1 und Partizip 2. Nicht-fi-
nite Verformen im Deutschen und Englischen haben die Funktion, mit einem
finiten Verb oder einem nominalen Element zusammengesetzte Verbformen
(Verbalkomplexe) zu bilden. Römer (2006) unterscheidet vier Grundformen des
deutschen Verbalkomplexes: synthetische Verbformen (kam), analytische Verb-
formen (war gekommen), unfeste Verben/Inkoporierung (Angst machen) und
phrasale Verbstrukturen, unter denen noch weitere Unterklassen (zu-Infinitiv-,
Modalverb-, Kopulaverbkonstruktionen, Small Clauses, Funktionsverbgefüge
und verbhaltige Phraseologismen) zu differenzieren sind (Römer 2006, S. 91).
Fast alle genannten Formen des Verbalkomplexes haben Parallelen im Eng-
lischen, obwohl ihre Gewichtung im Sprachsystem sowie ihre Funktionen im
Satz mit den deutschen nicht immer übereinstimmen (mehr dazu in Hawkins
1986, S. 131–210; König / Gast 2007, S. 205–215). Es entstehen sowohl im Deut-
schen als auch im Englischen Diskussionen über die Wortartzugehörigkeit der

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einzelnen Konstituenten solcher Verbalkomplexe (Helbig 1968, S. 12; Huddles-


ton 1984, S. 104, 204–205). Diskutiert wird in Grammatiken der beiden Sprachen
auch die Einordnung der prädikativ verwendeten Partizipien entweder in die
Wortart Adjektiv oder in die Wortart Verb (Huddleston 1984, S. 323; Helbig
1968, S. 8).
Die Aspektsysteme im Englischen und Deutschen sind nach Vogel (1996, S.
156) unterschiedlich zentriert: Das Deutsche ist imperfektiv-zentriert, d. h. im
Deutschen sind imperfektive Verben merkmallos (jagen), perfektive Verben
sind merkmalhaft (erjagen); das Englische dagegen hat ein perfektiv-zentriertes
Verbsystem, in dem imperfektive Verben merkmalhaft sind (swimming), perfek-
tive merkmallos (swim). Im Deutschen können mithilfe der Funktionsverbgefü-
ge (zur Sprache bringen vs. besprechen, zur Aufführung bringen vs. aufführen), Prä-
figierung (schmieren vs. beschmieren) und einigen syntaktischen Konstruktionen
perfektive Verben geschaffen werden (Vogel 1996, S. 179). Im Gegensatz zum
Deutschen verfügt das Sprachsystem des Englischen, in dem fast jedes Verb mit
-ing imperfektiviert werden kann, über keine produktiven morphologischen
Mittel, um neue perfektive Verben zu bilden. Das resultiert daraus, dass die
merkmallosen Übergänge zwischen Substantiv und Verb, die potentiell immer
in einer Sprache möglich sind (z. B. im Deutschen urlauben in Dänemark, ein Ge-
richt kräutern), im Englischen für die Bildung der merkmallosen perfektiven
Verben aktiv genutzt werden, so dass fast jedes konkrete Substantiv im Eng-
lischen zum Verb konvertiert werden kann (to scale, to basket, to needle, etc.) (Vo-
gel 1996, S. 188–189). Im Deutschen entsprechen diesen Verben eine Reihe von
Äquivalenten je nach Semantik eines Verbs und anderen kontextuellen Fak-
toren (mehr dazu Rathay 1992).

3.3 Adjektiva

Im Gegensatz zum Englischen sind Adjektive im Deutschen deklinierbar,


sofern sie attributiv vor einem Nomen auftreten. In Kombination mit einem
Nomen können Adjektive Genus, Kasus und Numerus annehmen und außer-
dem den Wechsel zwischen starker (pronominaler) und schwacher (nomi-
naler) Flexion zeigen. Die genaue Form des Adjektivs wird von der Umge-
bung, d. h. Determinativen und Nominalphrase, bestimmt. Die Flektierbar-
keit der deutschen Adjektive in attributiver Verwendung bietet zahlreiche
Möglichkeiten für ihre Substantivierung, was bei den sog. „elliptischen“ No-
minalphrasen besonders deutlich wird. In den elliptischen Konstruktionen
wie in (3) und (4), in denen das fehlende Nomen aus dem mittelbaren Sprach-
kontext ergänzbar ist, wird das am weitesten rechts gelegene flektierte Ele-
ment einer Nominalphrase als lexikalischer Kopf interpretiert (Olsen 1988,
S. 338).

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Wortarten im Deutschen und im Englischen

(3) Lieber trinke ich einen entkoffeinierten … (Olsen 1988, S. 338)


(4) Lorin Mazel, einer der umtriebigsten, aber auch einer der besten Dirigen-
ten der Gegenwart, … (Olsen 1988, S. 338)

Die Unflektierbarkeit der Adjektive im Englischen und die dadurch entste-


hende Ambiguität in Bezug auf Wortarten wird bei der Substantivierung durch
die Indefinitpronomen one/ones kompensiert (5). Dies ist aber nur mit den zähl-
baren Nomen möglich; bei den Nomen, die kein Merkmal Zählbarkeit besitzen
wie in (6), ist eine solche Verwendung ungrammatisch (Olsen 1988, S. 339, 345,
346).

(5) The police arrested many harmful demonstrators but *few dangerous /
few dangerous ones (Olsen 1988, S. 345)
(6) John wrote with blue ink, but we used *our green one (Olsen 1988, S. 346)

Im Englischen gibt es die Möglichkeit, das Adjektiv vor oder nach dem Sub-
stantiv zu positionieren, wie in den von Bolinger (1967) eingeführten Beispielen
in (7). Das vorangestellte Adjektiv signalisiert eine inhärente Eigenschaft, wo-
hingegen das nachgestellte Adjektiv eher Aktualität widerspiegelt, d. h. die Ei-
genschaft wird als temporär interpretiert.

(7) a. the only navigable river vs. the only river navigable (Bolinger 1967,
S. 4)
b. the guilty people vs. the people guilty (Bolinger 1967, S. 4)
c. the stolen jewels vs. the jewels stolen (Bolinger 1967, S. 4)

Da solche nachgestellten Adjektive im Deutschen einen eher archaischen bzw.


poetischen Charakter haben, wird die semantische Opposition zwischen inhä-
renter Eigenschaft und temporärer Eigenschaft im Deutschen durch eine beson-
dere Konstruktion, nämlich das prädikative Attribut, ausgedrückt. Prädikative
Attribute wie in (8) und (9) stehen in adverbialer Beziehung zu dem jeweiligen
prädikatsbildenden Lexem und haben zudem eine Nebenbeziehung zum Sub-
jekt oder Objekt. Dadurch übernehmen sie die Funktion der Charakterisierung
des Subjekts/Objekts und drücken gleichzeitig eine temporale Restriktion für
die in der Prädikation ausgedrückte Handlung aus (Helbig / Buscha 2007,
S. 307; Eichinger 2009, S. 172).

(8) Der Mann kommt gesund an = Der Mann kommt an. Er ist gesund. *Das
Ankommen ist gesund. (Helbig / Buscha 2007, S. 307)
(9) Otto trägt die Suppe heiß herein = Otto trägt die Suppe herein. Die Suppe
ist heiß. *Das Reintragen ist heiß. (Helbig / Buscha 2007, S. 307)

Ein weiterer Unterschied besteht zwischen dem Deutschen und Englischen in


den prädikativ verwendeten Adjektiven. Wie Rohdenburg gezeigt hat (1990),

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treten alleinstehende Adjektive in prädikativer Stellung im Englischen viel sel-


tener auf als im Deutschen. Stattdessen, so Rohdenburg (1990, S. 148), wird im
Englischen das alleinstehende Adjektiv modifiziert (10) oder ein semantisch
unspezifiziertes Substantiv hinzugefügt (11).

(10) Er ist musikalisch/religiös. (Rohdenburg 1990, S. 148)


(11) *He is musical/religious vs. He is very musical/He is a religious man.
(Rohdenburg 1990, S. 148)

3.4 Adverbien

Der Kern der Adverbien wird im Englischen auf Grund ihrer morphologischen
Form definiert, da die meisten Adverbien von den Adjektiven mit Hilfe des De-
rivationssuffixes -ly (suddenly, slowly), von den Nomen mit dem Suffix -wise
(clockwise, moneywise) oder anderen Wortarten mit -ward(s) (backwards, onwards)
abgeleitet werden (Huddleston 1984). Im Deutschen besitzen die meisten Ad-
verbien kein eindeutiges morphologisches Merkmal wie im Englischen, ob-
wohl einige Adverbien aus Elementen anderer Wortarten nach regelmäßigen
produktiven Mustern abgeleitet werden, z. B. aus Adjektiven (ander-s, gleich-er-
maßen), aus Substantiven (abend-s, anfang-s, morgen-s), aus Nominalgruppen
(beider-seit-s, unverrichteter-dinge), aus Verben (eilen-d-s) (Hoffmann 2009, S. 226).
Auf Grund der fehlenden morphologischen und oft auch semantischen Unter-
schiede ist die Abgrenzung der Adverbien und Adjektive in der germanisti-
schen Linguistik umstritten.
So handelt es sich bei den zahlreichen Fällen, in denen das Deutsche unflek-
tierte Adjektive im prädikativen (inklusive des prädikativen Attributs) und ad-
verbialen Gebrauch erlaubt, offensichtlich um Adjektive ((12) – (13)). Die un-
flektierten Adjektive in der adverbialen Funktion werden aber sowohl als Ad-
jektivadverb (Admoni 1982; Helbig / Buscha 2007), als auch als adverbiales Ad-
jektiv (vgl. (14)) bezeichnet (Eisenberg 1994; Vogel 1996). Für die Abgrenzung
von den mit den Adverbien morphologisch identischen Partikeln (vgl. (15))
geht man davon aus, dass Partikeln keine Satzglieder sind und somit im Gegen-
satz zum Adverb weder allein vor dem finiten Verb auftreten, noch erfragt wer-
den können (Helbig / Buscha 2007, S. 430). Modalwörter (16) werden von den
Modaladverbien anhand mehrerer syntaktischer Kriterien unterschieden (Hel-
big/Buscha 2007, S. 431).

(12) Er ist jung. (prädikative Verwendung) (Vogel 1996, S. 211)


(13) Er heiratet jung. (prädikatives Attribut) (Vogel 1996, S. 211)
(14) Er singt laut. (Adjektivadverb / adverbiales Adjektiv) (Vogel 1996, S. 211)
(15) Immer geht er weiter. (Adverb) – Immer weiter geht er. (Partikel) (Hel-
big / Buscha 2007, S. 308)

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Wortarten im Deutschen und im Englischen

(16) Er arbeitet schnell. (Adverb) – Er arbeitet vermutlich. (Modalwort) (Hel-


big / Buscha 2007, S. 308)

Die durch Homonymie entstehende Ambivalenz der Adverbien trifft auch auf
das Englische zu, allerdings nur in den Fällen, in denen das Englische über kein
dem Adjektiv entsprechendes Adverb verfügt, oder wenn das von dem Adjek-
tiv abgeleitete Adverb eine andere Bedeutung hat:

(17) They are running fast. (Quirk et al. 1973, S. 235)


(18) They are working late = *They are working lately. (Quirk et al. 1973, S. 235)

Als problematisch gelten in den englischen Grammatiken die sogenannten


„a-words“, unter denen man einerseits a-Adjektive (afraid, alert, asleep, awake)
und andererseits a-Adverbien (aboard, abroad, around, away) findet. Sowohl Ad-
jektive als auch Adverbien treten als ein Teil des Prädikats nach dem Verb be auf
(19), bei den Bewegungsverben sind aber ausschließlich Adverbien (20) und bei
den sogenannten „intensive verbs“ ausschließlich Adjektive (21) möglich
(Quirk et al. 1973, S. 236):

(19) The patient was asleep. / The patient was abroad. (Quirk et al. 1973, S. 236)
(20) The patient went abroad. / *The patient went asleep. (Quirk et al. 1973, S.
236)
(21) The patient seemed asleep. / *The patient seemed abroad. (Quirk et al. 1973,
S. 236)

Eine Besonderheit des Deutschen sind Pronominaladverbien, denen das deut-


sche deiktische System zugrunde liegt. Solche komplexen Adverbien entstehen
durch Zusammensetzung von Präpositionen und Adverbien und erlauben dem
Sprecher, den Ausgangs- oder Endpunkt der Bewegung objektrelationierend
zu markieren, wie z. B. in drauf, hierauf, worauf; daran, hieran, woran; daheraus,
dortherab, dahinaus, dahinüber, etc. (Hoffmann 2009, S. 246).

4. Die Nebenwortarten im Deutschen und Englischen

4.1 Pronomina

Aus semantisch-funktionaler Sicht lässt sich der Pronominabestand in den bei-


den Sprachen auf ähnliche Weise gliedern. So werden in den deutschen und
englischen Grammatiken die folgenden Unterklassen der Pronomina genannt:
Personalpronomina, Reflexiva, Possessiva, Relativa, Interrogativa, Demonstra-
tiva, Indefinita und Quantifikativa. Im Englischen werden Personalpronomina,
Reflexiva, Possessiva als prototypische Mitglieder der Wortart Pronomina an-
gesehen, da anhand dieser drei Unterklassen sich die prototypischen Eigen-
schaften feststellen lassen, die Pronomen von Nomen unterscheiden. Es geht

193
Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

hier vor allem um die morphologischen Merkmale, die Personalpronomina, Re-


flexiva und Possessiva im Englischen im Gegensatz zum Nomen aufweisen: Ka-
sus- (I/me, he/him, who/whom), Person- (I/you/he) und Genusdifferenzierung in
der 3. Person Singular (he/she/it). Im Deutschen ist die Kasus- und Numerus-
markierung bei Pronomen ebenfalls präsent (Graefen 2009, S. 673).
Personalpronomina der 3. Person Singular erfüllen in den beiden Sprachen de-
iktische und anaphorische Funktionen und zeigen Genusdifferenzierung. Im
Gegensatz zum Deutschen findet man im Englischen aber kein lexikalisches
Genus, sondern referentielles Genus. Im Deutschen können sich anaphorische
Personalpronomen in Präpositionalphrasen ausschließlich auf Personen bezie-
hen (mit ihm, zu ihr), der Sachbezug erfolgt durch die sog. der-Deixis, eine
Gruppe von den deiktischen Ausdrücken wie der/die, dessen/deren, damit, dabei,
hiermit, etc.
Bei den Reflexivpronomina lassen sich wichtige Unterschiede zwischen dem
Deutschen und Englischen feststellen. Man kann beobachten, dass es im Deut-
schen nur ein Reflexivum gibt (sich), das morphologisch nicht komplex und un-
flektierbar ist, nur eine Form der 3. Person hat und als Dativ bzw. Akkusativ
verwendet wird (Siemund 2009, S. 723). Das Englische verfügt über morpholo-
gisch komplexe Reflexiva, die durch regelmäßige Muster von den determina-
tiven Possessiva (myself, ourself, yourselves) oder Personalpronomina im Objekt-
kasus (himself, itself, themselves) gebildet werden. Bezüglich der Funktion sind
zwei Verwendungen zu unterscheiden, in denen das Reflexivum im Deutschen,
jedoch nur marginal im Englischen eingesetzt wird: (i) zur Ableitung antikau-
sativer Verben (22) und in Medialkonstruktionen ((23), (24)); (ii) zur Markie-
rung von reflexiven Situationen bei Verben der Körperpflege (25) (Siemund
2009, S. 721).

(22) Die Tür öffnete sich. / The door opened. (Siemund 2009, S. 721)
(23) Dieses Buch liest sich gut. / This book reads well. (Siemund 2009, S. 721)
(24) Karl legte sich hin. / Charles lay down. (Siemund 2009, S. 721)
(25) Karl rasierte sich. / Charles shaved. (Siemund 2009, S. 721)

Das Deutsche Reflexivum sich wird mit bestimmten Verben mit pluralischem
Subjekt reziprok verstanden, wie z. B. in Sie verstehen sich gut, während im Eng-
lischen dafür zusätzliche pronominale Ausdrücke (each other, one another) einge-
setzt werden. Im Deutschen werden solche reziprokanaphorischen Kompositi-
onsbildungen mit einander in Präpositionalkontexten eingesetzt, wie z. B. Sie
würden füreinander alles tun (Graefen 2009, S. 686), in denen sich nicht reziprok
verstanden werden kann.
Relativa kommen im Deutschen zum einen als sog. D-Pronomina (der, die,
das, etc.), die aus den Demonstrativpronomina entstanden sind, zum anderen
als w-Pronomina (wer, was, welche, etc.) vor. D-Pronomina haben eigene Genitiv-

194
Wortarten im Deutschen und im Englischen

und Dativ-Plural Formen (dessen, deren) entwickelt (Pittner 2009, S. 730). Der
Relativpronominabestand im Englischen umfasst neben den „wh-pronouns“,
die je nach Bezug zum relativierten Element differenziert verwendet werden
(z. B. who und whom beziehen sich ausschließlich auf Personen, whose hat diese
Einschränkung nicht, what „enthält“ sein Antezedenz wie in What you have to do
is …, etc.), auch eine Relativpartikel that, die unabhängig von der Funktion des
Relativsatzes eingesetzt werden kann. Außerdem lässt das Englische Relativ-
sätze ohne Relativum zu („gapping“), was für das moderne Deutsche nicht der
Fall ist (Pittner 2009, S. 748).
Bei den Interrogativpronomina im Deutschen und Englischen sind außer der in
beiden Sprachen vorhandenen Opposition Person-Sache (who/what, wer/was) im
Deutschen die Kompositionsbildungen mit Präpositionen zu erwähnen, z. B. wo-
für, worüber, woran, etc. Solche Komposita, in denen das Interrogativpronomen wo
eine verallgemeinernde Funktion hat, entsprechen den sogenannten Adverbial-
pronomina mit dem deiktischen Morphem da (darüber, davon, daran, etc.) (Graefen
2009, S. 676). Im Gegensatz zum Englischen können die sog. substantivischen
Interrogativpronomina im Deutschen (Holler 2009, S. 447; König / Siemund 2011)
als Indefinitpronomina vorkommen, z. B. Ich frage was (= etwas).
Im System der Demonstrativa des Deutschen gibt es die Ausdrücke dieser,
diese, dies/diese, die sich nur auf den Nahbereich des Sprechers beziehen und
jener, jene, jenes, die sich auf den Fernbereich des Sprechers spezialisieren (Grae-
fen 2009, S. 692). Andererseits hat das Deutsche objektdeiktische Pronomen der,
die, das, die in der Sprechsituation das Verweisen auf Verbalisiertes jeder Art
erlauben, ohne die Opposition zwischen Nah- und Fernbereich zu markieren
(Graefen 2009, S. 690). Das Englische verfügt über solche undifferienzierten
Pronomen nicht, d. h. die Opposition der Verweise im vom Sprecher ausge-
henden Nahbereich (this/these) vs. Fernbereich (that/those) ist im Englischen ob-
ligatorisch.
Indefinitpronomen im Englischen und Deutschen gliedern sich im Wesent-
lichen nach morphologischen Kriterien. Im Englischen werden Indefinita von
-body und -one für Personen und -thing für Objekte gebildet. Im Deutschen sind
es Bildungen mit irgend- und je- von den sachbezogenen (etwas, nichts) und per-
sonenbezogenen (jemand, niemand) Pronomina. Die beiden Sprachen verwen-
den für die positiv/negativ Opposition bei den Indefinita ähnliche morpholo-
gische Muster, die aber im Englischen viel regulärer und ausgeprägter sind: nie-
mand/nichts, no-body, no-one/no-thing. Außerdem hat man im Englischen die Op-
position „assertive“ (some) vs. „non-assertive“ (any). Während im Englischen
diese Opposition dem dreidimensionalen System der Indefinita (some–any–no)
zugrunde liegt (König / Gast 2007, S. 237), kann sie im Deutschen nur optional
durch Zusatz von irgend- und überhaupt ausgedrückt werden, da jemand und
etwas bezüglich dieser Opposition indifferent sind (Graefen 2009, S. 701).

195
Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

Unter die Indefinitpronomen im Deutschen wird auch das indefinite Perso-


nalpronomen man gefasst, das als Referenz für ein abstraktes Agens (nur perso-
nenbezogen) dient und immer unbetont auftritt. Wie bei den anderen Indefinita
ist der anaphorische Gebrauch von man – ebenso wie ein anaphorischer Rück-
bezug auf man – ausgeschlossen (Graefen 2009, S. 701). Da das entsprechende
Pronomen dem Englischen fehlt, müssen bei der Übersetzung der man-Kon-
struktionen ins Englische verschiedene Mittel, wie z. B. die generische Verwen-
dung von one, you, they, people, everybody, etc., eingesetzt werden (König / Gast
2007, S. 23).
Zu den Indefinitpronomen werden in den beiden Sprachen auch Quantifika-
tiva gezählt (alle, beide, einige, manche / some, many, all, both, etc.), die sowohl ad-
nominal als Determinativa (siehe Abschnitt 4.2) als auch selbständig für die Be-
zugnahme auf das bereits Gesagte wie prototypische Pronomen gebraucht wer-
den können (Zifonun 2005). Die einzelnen Unterschiede zwischen den seman-
tischen und syntaktischen Besonderheiten der Quantifikativa im Deutschen
und Englischen werden von Zifonun (2005, S. 209–210) systematisch beschrie-
ben. Insgesamt stellt sie fest, dass im Deutschen die Möglichkeit zum selbstän-
digen Gebrauch der Quantifikativa viel häufiger benutzt wird als im Eng-
lischen, was mit ihrer höheren morphologischen Transparenz im Englischen
(siehe den Abschnitt oben) einerseits und ihrer Flektiertheit und somit dem ei-
genen Satzgliedwert im Deutschen andererseits zusammenhängt (Zifonun
2005, S. 211).

4.2 Determinativa

Zu den Determinativa werden im Englischen und Deutschen die folgenden


Einheiten gezählt: (a) definiter/indefiniter Artikel, (b) Demonstrativpronomina,
(c) Possessivpronomina. Im Englischen gehören zur Wortart „determinatives“
außerdem auch Personalpronomen (we, you), Kardinalia (one, two, three, etc.),
Quantifikativa (many, much, few, little, several, etc.), Interrogativa und Relativa
(which, what, whatever, whichever). Die letzten zwei Gruppen werden auch im
Deutschen häufig unter die Determinativa subsumiert (Hoffmann 2009, S. 294),
obwohl die deutschen quantifizierenden Determinativa aufgrund ihrer mor-
phologischen Merkmale oft als Adjektive bezeichnet werden (Zifonun u. a.
1997). Determinativa im Deutschen zeigen Kongruenz mit dem Nomen in Ge-
nus, Numerus und Kasus und bestimmen die Flexionsart des attributiven Ad-
jektivs. Im Englischen weisen nur die einzelnen Determinativa Numerus (this/
these) und Kasus (we/us) auf.
Den Kern der Determinativa in den beiden Sprachen bilden die Artikel, die
die nominale Realisierung der grammatischen Kategorie Definitheit darstellen.
Da Definitheit auch verbal durch Aspekt zum Ausdruck kommt, findet man im

196
Wortarten im Deutschen und im Englischen

Englischen einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch des definiten Arti-


kels und den Aspektformen. So kommt in generischen Aussagen, wie The tiger
lives in the jungle mit dem definiten Artikel nur der „simple aspect“ vor, wäh-
rend wenn der definite Artikel für die Individualisierung eines Referenten ge-
braucht wird, beide Aspekte möglich sind: The tiger at this circus performs twice
a day („simple aspect“) vs. The tiger is sleeping in the cage („progressive aspect“)
(Quirk u. a. 1973, S. 148).
Für die Artikel im Deutschen sind zwei Merkmale zu erwähnen, die für die
Artikel im Englischen nicht zutreffen. Erstens flektieren die deutschen Artikel
im Genus und markieren somit explizit die am Substantiv selbst nicht markier-
ten Genera (Eisenberg 1994, S. 160). Dieses Merkmal der deutschen Artikel und
anderer Determinativa trägt dazu bei, dass grundsätzlich jedes deutsche Wort,
unabhängig von seiner Wortart, mithilfe eines vorangestellten Determinativs
und Großschreibung substantiviert werden kann, z. B. sein ständiges Laufen, das
Beeindruckende an ihm (Glinz 1994, S. 32). Zweitens können sich Artikelformen
im Deutschen, da sie unbetont sind, im Dativ und Akkusativ Singular mit loka-
len Präpositionen verbinden. Dadurch entstehen die sogenannten Verschmel-
zungen wie ins, fürs, ans, am, beim, im, vom, zur, etc., deren zugrunde liegende
Formen noch erkennbar sind. Da sowohl der definite als auch indefinite Artikel
in solchen Verschmelzungen vorkommen kann (am = an+dem, am = an+einem),
werden die in den Artikelformen implizierten semantischen Unterschiede oft
neutralisiert. Auf Grund dieser Neutralisierung können solche Verschmel-
zungen nicht in den Kontexten verwendet werden, in denen es sich um ein de-
finites und spezifisches Substantiv handelt (Eisenberg 1994, S. 267–268):

(26) An dem/am Vormittag arbeitet Luise. (Eisenberg 1994, S. 268)

4.3 Präpositionen

Den Kernbestand der Präpositionen bildet in den beiden Sprachen eine ge-
schlossene Gruppe, die aus morphologisch einfachen Formen mit lokaler und
davon abgeleiteter temporaler, kausaler oder anderen Bedeutungen zusam-
mengesetzt ist (in, an, bei, zu, nach, von, aus, etc. – at, in, for, of, on, out, etc.). Diesen
primären Präpositionen stehen im Deutschen sekundäre Präpositionen (Präpo-
sitionen der jüngeren Schicht) gegenüber, die nach produktiven Mustern von
Verben (ausgenommen, ungeachtet, entsprechend) oder Substantiven (anstatt, auf-
grund, mithilfe, auf der Basis, aus der Sicht, etc.) gebildet werden (Eisenberg 1994,
S. 266; Helbig / Buscha 2007, S. 354). Die primären und sekundären Präpositi-
onen weisen auch in ihrer Verwendung Unterschiede auf. So sind die in Ab-
schnitt 4.2 vorgestellten Verschmelzungen aus Artikel und Präposition aus-
schließlich mit primären Präpositionen möglich (am, übern, ans, aufs, etc.). Des

197
Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

Weiteren gibt es von den sekundären Präpositionen im Gegensatz zu den Prä-


positionen der älteren Schicht keine Zusammensetzungen mit den Adverbien
hier und da (hiermit, davon – *dazugunsten), auch wenn die Verbindungen mit
Demonstrativen für die beiden Gruppen möglich sind (deswegen, demgegenüber
– dementsprechend, demzufolge) (Eisenberg 1994, S. 268).
Der Opposition primäre vs. sekundäre Präposition im Deutschen entspricht
die Opposition „simple“ vs. „complex“ im Englischen. Die komplexen Präposi-
tionen werden aus einer einfachen Präposition und Adverb (along with, apart
from, out of, etc.) bzw. Verb/Adjektiv/Konjunktion (except for, owing to, due to, but
for, etc.) oder nach dem Muster Präposition + Nomen (by means of, in comparison
with, etc.) gebildet (Quirk u. a. 1973, S. 301). Vergleichbar mit dem Deutschen
findet man im Englischen syntaktische Unterschiede bei der Verwendung der
beiden Gruppen der Präpositionen (mehr dazu in Huddleston 1984, S. 341–
344).
Während Präpositionen im Deutschen weniger Probleme bei der Abgren-
zung von den anderen Wortarten bereiten, wird bei den Präpositionen im Eng-
lischen auf ihre Ähnlichkeiten mit den peripheren Mitgliedern der Wortarten
Verb, Adjektiv und Adverb hingewiesen (Kortmann / König 1992). So findet
man die Fälle, in denen nicht-finite Verbformen (27) und die von diesen Verben
durch Konversion entstandenen Präpositionen (28) gegenüberstehen. In man-
chen Kontexten (29) ist aber die Zuweisung der -ing-Form zur Wortart Verb
oder Präposition eher als arbiträr zu bezeichnen (Huddleston 1984, S. 346).

(27) Considering all these disadvantages, his performance was quite credit-
able. (Huddleston 1984, S. 346)
(28) The committee was considering some new proposals. (Huddleston 1984,
S. 346)
(29) Considering all these disadvantages, Ed decided to abandon the project.
(Huddleston 1984, S. 346)

Wenn wir nun allgemein die Gewichtung der Präpositionen im Sprachsystem


des Englischen und Deutschen betrachten, so lässt sich feststellen, dass der
Funktionsbereich der Präpositionen, besonders der einfachen Präpositionen,
im Deutschen viel breiter ist als im Englischen (Rohdenburg 1990). Im Eng-
lischen werden viele Aufgaben, die im Deutschen für Präpositionen vorbehal-
ten sind, von den nicht-finiten Verbformen übernommen, z. B. die deutschen
Präpositionen für und mit entsprechen oft den Englischen -ing-Formen, für und
zu werden oft mit verschiedenen to-Infinitivformen übersetzt (Rohdenburg
1990; Kortmann / Meyer 1992). Es wird ebenfalls behauptet, dass, je abstrakter
die Bedeutung einer Präposition im Deutschen ist, desto mehr verschiedene
Verbformen entsprechen dieser Präposition im Englischen (Rohdenburg 1990,
S. 148).

198
Wortarten im Deutschen und im Englischen

4.4 Konjunktoren und Subjunktoren

Als Oberbegriff für Konjunktoren und Subjunktoren findet man in englischen


Grammatiken die Bezeichnung „conjunctions“, in der deutschen Tradition wer-
den sie unter der Kategorie „Junktoren“ betrachtet. Die Grundlage der Einord-
nung der beiden Wortarten zu der gemeinsamen Kategorie ist ihre syntaktische
Funktion der Satzverknüpfung sowie ihre Satzposition. Im Deutschen unter-
scheiden sich jedoch Konjunktoren und Subjunktoren syntaktisch dadurch,
dass Subjunktoren die Endstellung des finiten Verbs im untergeordneten Satz
fordern.
Konjunktoren sind im Deutschen und Englischen nicht flektierbare Wörter,
die mindestens zwei Einheiten (Wörter, Phrasen, Teilsätze oder Sätze) koordi-
nieren und dabei in der Regel die Position zwischen den koordinierten Ein-
heiten besetzen. Als zentrale Konjunktoren im Deutschen und Englischen wer-
den und/and, oder/or sowie aber/but angesehen, im Deutschen werden denn und
(je)doch ebenfalls dazu gezählt. Es gibt weiterhin im Deutschen und Englischen
eine Reihe von morphologisch komplexeren Konjunktoren wie both … and / so-
wohl … als/wie auch, either … or / entweder … oder, neither … nor / weder … noch,
not (only) / nicht (nur), etc.
Von den Konjunktoren werden sowohl im Deutschen als auch im Englischen
eine Gruppe von Ausdrücken wie therefore, however, nevertheless, etc. / allerdings,
deshalb, immerhin, etc. abgegrenzt, die der Wortart Adverbien („connective ad-
verbs“ bei Huddleston / Pullum 2002 oder „linking adverbials“ bei Biber u. a.
2007) im Englischen oder der eigenständigen Wortart Konnektivpartikeln im
Deutschen (Bührig 2009, S. 526) zugerechnet werden.
Im Gegensatz zu Konjunktoren sind Subjunktoren Ausdrücke, die über- und
untergeordnete Teilsätze innerhalb von einem komplexen Satz verbinden (sog.
„Satzgefüge“ oder „Hypotaxe“). Der Kernbestand der Subjunktoren im Deut-
schen wird in die morphologisch einfachen (als, bis, da, so, weil, etc.), zusammen-
gesetzten (indem, damit, obgleich, sofern, etc.) und mehrwortigen Formen (als ob;
abgesehen davon, dass…; insofern …, als, etc.) unterteilt (Fabricius-Hansen 2009, S.
759). Diesen Klassen entsprechen im Englischen „simple subordinators“ (after,
as, before, but, once, since, etc.), „compound subordinators“ (so that, provided that,
as far as, as long as, as if, etc.) und „correlative subordinators“ (if … then; no sooner
… than, etc.) (Quirk u. a. 1973, S. 727). Viele Subjunktoren sowohl im Englischen
als auch im Deutschen sind polyfunktional/polykategorial (Fabricius-Hansen
2009, S. 762), da sie auf Grund ihrer syntaktischen Eigenschaften mehreren
Wortarten angehören. Im Englischen befinden sich z. B. die Einheiten for, only,
so that im Übergangsbereich zwischen Konjunktoren und Subjunktoren
(Huddleston / Pullum 2002, S. 1321). Außerdem werden die Kombinationen
Subjunktor + intensifying adverb (even if, just as, if only), Partizipialformen (sup-

199
Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

posing that) und adverbiale Ausdrücke (directly/immediately/the moment (that) I


had spoken) als „boderline subordinators“ bezeichnet (Quirk u. a. 1973, S. 729).
Grundsätzlich lässt sich beim Vergleich der Rolle der Subjunktoren in den
beiden Sprachen feststellen, dass den deutschen finiten Sätzen mit Subjunkto-
ren im Englischen oft Infinitiv- und Gerundialkonstruktionen von den Verben
have und see entsprechen. Besonders bei den Zweck- und Folgesätzen scheint
das Deutsche über die Mehrzahl der funktional eindeutigen Subjunktoren zu
verfügen, denen im Englischen ein nuanciertes System der verschiedenen Infi-
nitive gegenübersteht (Rohdenburg 1990).

4.5 Partikeln

Im Deutschen werden Partikeln als eine allgemeine Kategorie angesehen, die die
unflektierten „kleinen Wörter“ umfasst, die keine Satzglieder sind und die den
Wahrheitswert von Sätzen nicht modifizieren (Helbing/Buscha 2007, S. 420). Man
unterscheidet im Deutschen gewöhnlich die Unterklassen der Abtönungs-/Mo-
dal-, Steigerungs- und Gradpartikeln (auch Fokuspartikeln genannt). Im Eng-
lischen werden Partikeln nicht als eine Wortart betrachtet, vielmehr werden die
einzelnen Partikeln in verschiedenen Kapiteln der englischen Grammatiken er-
wähnt. So findet man z. B. die Entsprechungen der deutschen Steigerungsparti-
keln unter „intensifiers“ (Quirk u. a. 1973) oder „adjuncts of degree“
(Huddleston / Pullum 2002), während Fokuspartikeln als „focusing adjuncts“
(Quirk u. a. 1973) oder „focusing modifiers“ (Huddleston / Pullum 2002) be-
schrieben werden. Allgemein lässt sich feststellen, dass das Deutsche mehr Parti-
keln einsetzt als das Englische (König 1982). Mangels der entsprechenden eng-
lischen Äquivalente für deutsche Partikeln müssen bei der Übersetzung ins Eng-
lische komplexere syntaktische Strukturen verwendet werden (erst – as … as …).
In den Fällen, in denen es vergleichbare Partikeln im Englischen und Deutschen
gibt, hat das Deutsche in der Regel eine größere Auswahl an Partikeln mit ausdif-
ferenzierteren Bedeutungen als das Englische („one-to-many relationship“, Kö-
nig / Gast 2007, S. 244). Eine ausführliche kontrastive Analyse der Fokuspartikeln
im Englischen und Deutschen findet man in König (1982, 1991).
Wie schon oben erwähnt, unterscheidet man im Deutschen Abtönungsparti-
keln (auch Modalpartikeln) als eine Unterklasse der Partikeln. Die wichtigsten
Abgrenzungskriterien für die prototypischen Fälle der Abtönungspartikeln
werden von Diewald (2009) wie folgt zusammengefasst:
„Die Abtönungspartikeln sind nicht-flektierbare Elemente, die nicht satzgliedfähig,
nicht erfragbar und nicht erststellenfähig sind, sondern im Mittelfeld auftreten, den
ganzen Satz ‚modifizieren‘ bzw. Äußerungsskopus haben, eine nicht-referentielle,
relationale und sprecherbezogene Bedeutung aufweisen und offen zu bestimmten
Satzmodi sind.“ (Diewald 2009, S. 128)

200
Wortarten im Deutschen und im Englischen

Als eine der Eigenschaften der Abtönungspartikeln nennt Diewald die Tatsa-
che, dass sie „Dubletten“ in anderen Wortklassen haben, z. B. Konjunktoren
(aber), Adverbien (schon, wohl), Adjektive (ruhig) und Modalwörter (vielleicht).
Durch ihre Funktion, auf eine Proposition zu verweisen, die der Sprecher als
pragmatisch gegeben behandelt, die jedoch nicht explizit versprachlicht wurde,
unterscheiden sich Abtönungspartikeln von Konjunktoren (die textuell ausge-
drückte Propositionen verbinden) einerseits und von Diskurspartikeln (die auf
nicht-propositionale Entitäten Bezug nehmen) andererseits (Diewald 2009, S.
128). Von den Modalwörtern werden Modalpartikeln durch einige morpholo-
gische (einsilbige Struktur, Unveränderlichkeit, Unbetonbarkeit) und syntak-
tische Kriterien (feste Stellung im Satz nach dem finiten Verb, Kombinierbarkeit
miteinander, Vorkommen in Frage- und Imperativsätzen) abgegrenzt (mehr
dazu Bublitz 1978, S. 35–41).
Die meisten kontrastiven Arbeiten stellen fest, dass es keine englischen
Partikeln gibt, die den deutschen Abtönungspartikeln entsprechen. Dennoch
wird im Englischen eine Reihe von prosodischen, syntaktischen und lexika-
lischen Mitteln verwendet, um die Sprechereinstellung, die im Deutschen
primär mithilfe der Abtönungspartikeln ausgedrückt wird, zu realisieren
(König / Gast 2007, S. 249–253). Bublitz (1978, S. 226–227) listet die folgenden
Mittel auf: Intonation, Wortakzent, „tag question“, Interjektionen oder ihnen
ähnliche Wörter (oh, why, well, etc.), „reinforcement of the main verb by the
use of been and, gone and“, einige Partikeln (just, then, ever) und Phrasen mit
Partikeln wie you know, you see, etc., die Wahl des Satztyps und Polarität, der
ungewöhnliche Gebrauch von you und akzentuiertem do in Aufforderungs-
sätzen).

(30) Die werden auch wieder heilen. / They’ll heal, to be sure, don’t worry!
(Bublitz 1978, S. 228)
(31) Komm ruhig rein! / Just come in! Don’t hesitate (Don’t be afraid) to come
in! (Bublitz 1978, S. 228)

4.6 Modalwörter

Wie schon in Abschnitt 4.5 angedeutet wurde, werden Modalwörter im Deut-


schen im Gegensatz zum Englischen als eine eigene Wortart angesehen (eine
ausführliche Beschreibung findet man u. a. in Lehmann/Spranger 1966, Spran-
ger 1972) und damit von den modalen Adverbien einerseits und Modalparti-
keln andererseits abgegrenzt. Die Tatsache, dass Modalwörter sich von den Mo-
daladverbien nach der morphologischen Form und auch der Position im Satz
nicht unterscheiden, trägt dazu bei, dass z. B. deutsche Sätze mit dem Adverb
bestimmt zwei Interpretationen erlauben, da einerseits die durch das Verb be-

201
Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

schriebene Handlung näher bestimmt werden kann (32) und andererseits da-
durch die Sprechereinstellung expliziert wird (33).2

(32) Er spricht bestimmt (= nachdrücklich, eindringlich) mit ihm. (Helbig/


Buscha 2007, S. 430)
(33) Er spricht bestimmt (= ohne Zweifel, sicherlich, ganz gewiss) mit ihm.
(Helbig / Buscha 2007, S. 430)

Wir haben bereits erwähnt, dass die englischen Entsprechungen der deutschen
Modalwörter und Modaladverbien unter der Wortart Adverbien behandelt
werden. Dabei findet man für ihre Bezeichnung die folgenden Termini:
„speaker-oriented adverbs“ (Jackendoff 1972) „modal adjuncts“ / „evaluative
adjuncts“ / „speech act-related adjuncts“ (Huddleston / Pullum 2002), „style
disjuncts“ / „attitudinal adjuncts“ (Quirk u. a. 1973) und „stance adverbials“
(Biber u. a. 2007). Anhand dieser Arbeiten lassen sich viele Ähnlichkeiten bei
den Vorkommensmöglichkeiten deutscher Modalwörter und den entsprechen-
den englischen Adverbien feststellen. So können sie nicht zum Fokus einer
Frage, einer Satznegation oder eines Satzvergleichs werden (*Did they leave early
probably or did they leave early possibly?; *Ist er acht Jahre alt zweifellos oder ist er acht
Jahre wahrscheinlich?, Bublitz 1978, S. 36), sie können ohne zusätzliche semanti-
sche Modifizierung nicht miteinander kombiniert werden (*Er wird wahrschein-
lich zweifellos kommen, *He will probably possibly come), sie entsprechen den eige-
nen Sätzen mit dem Verb oder Adjektiv (Ich vermute (= vermutlich), dass er kommt;
It is possible (= possibly) that he will come).

4.7 Die ing-Form

Die Aufteilung in die verschiedenen Wortarten ist bei den ing-Wörtern im


Englischen besonders problematisch. Die ing-Wörter können als Nomen,
Verben, Adjektive oder sogar Präpositionen dienen. Die von König / Gast
(2007, S. 73–78) aufgeführte Übersicht der verschiedenen Verwendungen der
ing-Form, die wir hier in Tabelle 3 wiedergeben, macht deutlich, dass die
Entscheidung über die Wortartzugehörigkeit einer konkreten Form alles an-
dere als eindeutig ist. Wir werden uns an dieser Stelle hauptsächlich mit dem
Substantiv-Verb-Kontinuum bei den zwei ing-Formen „gerund“ und „parti-
ciple“ beschäftigen. Die Kriterien für die Abgrenzung zwischen Nomen und
Adjektiven sowie Verben und Adjektiven findet man z. B. in Biber u. a. (2007,
S. 67–69).

2 Mehr dazu und auch über die entsprechenden syntaktischen Unterschiede in Helbig / Bu-
scha 2007, S. 430–432

202
Wortarten im Deutschen und im Englischen

a. Deverbal adjective This is very interesting.


b. Progressive aspect of a verb I am not talking to you.
c. Adverbial participle Walking along the river, I suddenly saw a crane.
d. Gerund(ive nominal) Not reading poetry impoverishes your life.
e. Non-finite relative clause The guy talking to George is my boss.
f. Attributive participle A barking dog is a nuisance.
g. Action nominalization No reading of poetry is good enough for Mary.
h. Nominal compound California is a real melting pot.
i. Deverbal preposition Concerning your recent proposal, I think …
Tabelle 3: Die ing-Wörter im Englischen (Biber u. a. 2007, S. 67–69)

Die Opposition „gerunds“ versus „participles“ im Englischen stand schon im-


mer im Mittelpunkt der syntaktischen Diskussionen. In den meisten Gramma-
tiken werden die ing-Formen in (d) und (g) normalerweise zum „gerund“
(= „verbal noun“) gerechnet, und zwar aus dem Grund, dass sie die Satzrolle
eines Subjekts haben. Die Fälle (e) und (f) werden als „participles“ (= „verbal
adjective“) angesehen, weil sie syntaktisch ein Nomen modifizieren. Bei solcher
Analyse wird aber ausschließlich die syntaktische Struktur des ganzen Satzes
erfasst ohne die interne Struktur der ing-Phrase zu berücksichtigen (Huddles-
ton 1984, S. 99).
Im Fokus vieler linguistischer Arbeiten steht inzwischen nicht die ing-Form
alleine, sondern die sogenannte „ing-clause“. So werden „gerunds“ als Sub-
stantivierungen betrachtet, deren äußere syntaktische Struktur die Struktur ei-
ner Nominalphrase ist, während ihre innere Struktur die Struktur einer Verbal-
phrase darstellt (Jespersen 1940; Heyvaert 2003; De Smet 2008). Die „participial
ing-clauses“ (auch „adverbial participles“, „free adjuncts“ oder „converb cons-
tructions“ genannt) haben wie „gerunds“ die interne Syntax einer Verbal-
phrase, ihre Distribution im Satz nähert sich aber den Adjektiven und Adverbi-
alen an (Jespersen 1940; Haspelmath / König 1995; De Smet 2008). Da es im
Deutschen keine Entsprechungen der englischen „gerunds“ gibt, werden sie ins
Deutsche mithilfe von Infinitivkonstruktionen (34) oder Konstruktionen aus da
+ Präposition (35) übersetzt. Die Partizipialkonstruktionen im Deutschen, ob-
wohl vorhanden, werden viel seltener benutzt als im Englischen. Bei ihrer
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche werden oft Nebensätze mit Sub-
junktoren eingesetzt (36).

(34) Reading poetry is fun. / Dichtung zu lesen macht Spaß. (König / Gast 2007,
S. 76)
(35) I insist on your taking that medication. / Ich bestehe darauf, dass du dieses
Medikament nimmst. (König / Gast 2007, S. 76)

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Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

(36) Not knowing the artist, he bought the picture. / Da (obwohl) er den Künst-
ler nicht kannte, kaufte er das Bild. (König / Gast 2007, S. 76)

Aus den verschiedenen Analysen der internen und externen Struktur der „ing-
clauses“ haben sich kontroverse Ansichten von „gerunds“ als einer Wortart des
Englischen herauskristallisiert. In der neuesten Übersicht von De Smet (2010)
werden zwei gegenüberstehende Perspektiven vorgestellt. Huddleston / Pul-
lum (2002, S. 1220–1221) vertreten in Opposition zu den traditionellen Gram-
matiken die Meinung, dass „gerunds“ und „participles“ zu einer allgemeinen
Kategorie „gerund participials“ gehören. Dabei wird „gerund“ aus der Klassi-
fikation der Wortarten ausgeschlossen und unter eine Kategorie gefasst, die nur
als „language-specific“ definiert werden kann und somit keine Parallelen in an-
deren Sprachen hat. Im Gegensatz zu Huddleston / Pullum schlägt Aarts (2006)
vor, „gerunds“ als eine „mixed category“ zu betrachten, die die Eigenschaften
von Nomen und Verben kombiniert. In diesem Fall wird auf das „gerund“ als
eine Wortart verzichtet, wobei aber der Fokus auf die sprachübergreifenden an-
statt sprachspezifischen Kategorien gelegt wird. In seiner Analyse der von den
beiden Seiten vorgeschlagenen Argumente unter dem Gesichtspunkt der Kon-
struktionsgrammatik und Prototypentheorie stellt De Smet (2010) fest, dass
aufgrund der uns heute zugänglichen Evidenz die Frage der Kategorisierung
von „gerund“ und „participle“ im Englischen sich nicht eindeutig beantworten
lässt.

5. Schlussbetrachtungen: Die Vermittlung des Deutschen als Fremdspra-


che

Die erfolgreiche Vermittlung einer Fremdsprache setzt eine systematische kon-


trastive Beschreibung der Grammatik der beteiligten Sprachen voraus, wobei
die beteiligten Wortartensysteme einen wesentlichen Teil einer solchen Be-
schreibung ausmachen. Ansätze für solche Beschreibung des Deutschen und
Englischen findet man z. B. bei Helbig (1968), der in Anlehnung an die syntak-
tische Wortartenklassifikation des Englischen von Fries (1964) eine vergleich-
bare Beschreibung des Deutschen vorgenommen hat.
Aus unserer Sicht sollte eine systematische kontrastive Beschreibung der
Wortarten in den beiden Sprachen die folgenden Schritte umfassen: (1) Darstel-
lung der morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien für pro-
totypische Mitglieder der Wortklassen in den beiden Sprachen, um zu verdeut-
lichen, wie die Grenzen für jede Wortart in einem Sprachsystem festgelegt sind
(vgl. Abschnitt 2); (2) Diskussion der kontroversen Bereiche, in denen diese
Grenzen weniger eindeutig sind oder überschritten werden, wie z. B. bei Gram-
matikalisierungs- und Lexikalisierungsphänomenen oder der Polyfunktionali-

204
Wortarten im Deutschen und im Englischen

tät mancher sprachlicher Einheiten; (3) Beschreibung der systematischen Pro-


zesse, die hinter diesen „Problembereichen“ im Sprachsystem stecken.
Die Bereiche des von uns in diesem Artikel vorgenommenen Versuchs einer
solchen Beschreibung lassen im Bezug auf diese drei Punkte Folgendes feststel-
len: Die Grenzen für prototypische Mitglieder der Hauptwortarten Substantiv,
Verb und Adjektiv in den Sprachsystemen des Deutschen und Englischen sind
größtenteils parallel gezogen. Der wesentliche Unterschied zwischen den bei-
den Sprachen besteht darin, dass das morphologische Kriterium im Englischen
eine geringere Rolle spielt als im Deutschen. Dafür werden die syntaktischen
Kriterien und insbesondere die Distributionsbedingungen entscheidend. Bei
Adverbien scheint die Lage umgekehrt zu sein, d. h. durch fehlende morpholo-
gische Markierung werden Adverbien im Deutschen hauptsächlich anhand ih-
rer syntaktischen Eigenschaften erkannt, während im Englischen prototypische
Adverbien eher morphologisch definiert werden.
Im Bereich der Nebenwortarten fällt auf, dass die Grenzen für die entspre-
chenden Kategorien im Englischen und Deutschen unterschiedlich gezogen
werden. Wie wir schon am Beispiel der Modalwörter und Partikeln gezeigt ha-
ben, wird in den deutschen Grammatiken in der Regel eine feinere Differenzie-
rung vorgenommen, was in einer größeren Zahl der Nebenwortarten im Deut-
schen im Vergleich zum Englischen resultiert. Dadurch muss man im Eng-
lischen automatisch mit einer höheren Polyfunktionalität der Nebenwortarten
sowie mit zahlreicheren Unterteilungen innerhalb einer Wortart rechnen als im
Deutschen (z. B. bei Adverbien oder Präpositionen). Betrachtet man nun die
Grenze zwischen Haupt- und Nebenwortarten in den beiden Sprachen, so stellt
man fest, dass viele Funktionen, die im Deutschen von Nebenwortarten erfüllt
werden, im Englischen durch nicht-prototypische Mitglieder der Hauptwortar-
ten übernommen werden (z. B. Präpositionen und Konjunktoren im Deutschen
vs. nicht-finite Verbformen im Englischen).
Neben den prototypischen Mitgliedern jeder Wortart, die sich nach den in
unserem Artikel vorgestellten Kriterien ziemlich deutlich der einen oder der
anderen Wortart zuweisen lassen, gibt es im Deutschen und Englischen Über-
gangszonen, in denen die Wortartzugehörigkeit umstritten ist. Obwohl viele
solcher Übergangsphänomene in den beiden Sprachen durch den Wortbil-
dungsprozess der Konversion entstehen, haben sie im Englischen und Deut-
schen einen unterschiedlichen Charakter. Im Deutschen sind es Substantivie-
rungen von verbalen Infinitiven und Adjektiven, die der Peripherie der Wortart
Substantiv zugeordnet werden; ebenso Partizip 1 und 2, die sich am Rande der
Wortart Verb angesiedelt haben, oder adverbial verwendete Adjektive, die ent-
weder zu peripheren Adjektiven oder peripheren Adverbien gezählt werden.
Im Englischen bereiten die Nomen-Verb- und Verb-Nomen-Konversionen so-
wie die Polyfunktionalität der ing-Form Schwierigkeiten bei der Wortartenzu-

205
Peter Siemund / Tatiana Perevozhchikova

weisung, da sie voraussetzen, dass eine Einheit mehrere syntaktische Funkti-


onen gleichzeitig ausüben kann.
Die Beschreibung der systematischen Prozesse, die hinter den oben genann-
ten Unterschieden im Deutschen und Englischen stehen, liegt außerhalb un-
seres Beitrags. Jedoch erscheinen uns einige Anmerkungen dazu sinnvoll und
notwendig. Wir werden uns dabei auf Vogels (1996) Konzeptualisierung von
Wortartensystemen stützen, die den Vorteil hat, dass das Wortartensystem
einer Sprache als ganzes betrachtet wird. Vogel (1996) unterscheidet zwischen
Nomen-Verb-Sprachen, in denen die Wortart an ein Lexem fest gebunden ist,
und sog. Nominalität-Verbalität-Sprachen, in denen die Wortart an die syntak-
tische Funktion allein gebunden ist und die Lexeme somit multifunktional sind.
Laut Vogel (1996), befindet sich das heutige Englische mit der Multifunktiona-
lität und Konzeptneutralität seiner Substantive und Verben ein Stück näher an
den Nominalität-Verbalität-Sprachen als das Deutsche (a. a. O., S. 273). Im Eng-
lischen kann ein Element auf Grund seiner Multifunktionalität und der damit
verbundenen Wortartenneutralität verschiedenen Wortarten angehören, je
nach seiner syntaktischen Funktion. Eine solche syntaktische Umkategorisie-
rung ist auch in Nomen-Verb-Sprachen wie dem Deutschen möglich, obwohl
sich hier nicht die für das Sprachsystem inhärente Wortartenneutralität wider-
spiegelt, sondern zusammen mit der Derivation „die Instrumente, mit Hilfe de-
rer Wortarten um neue Elemente bereichert werden können“, darstellt (a. a. O.,
S. 274).

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