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© by: Shunyata Mahat: Die Essenz von Heilung – Notizen zum Begriff des Symptoms, zu Krankheit und Gesundheit

aus
spiritueller Sicht | März 2009

In diesem Artikel stelle ich eine andere Sicht auf das dar, was begrifflich bisher nur von der
herkömmlichen oder alternativen Schulmedizin und Schulpsychologie und vielleicht noch von
VertreterInnen der Geistheilung formuliert wurde.
Nach einer Realisierung des Absoluten Bewusstseins verändert sich das Gewahrsein, mit dem wir die
Welt und uns selbst betrachten, deutlich. Diese Veränderung des Blickwinkels und auch der
Einstellungen, die ich selbst und einige meiner SchülerInnen seit einer Weile erfahren, ist keine stetige
Steigerung von Wachheit, die sich vielleicht erwartungsgemäß aus einer Zunahme von Wissen oder
technischem oder philosophischem Know-how ergeben hätte. Sie ist vielmehr eine Veränderung, die
in kleinen, zunächst unmerklichen, später aber immer deutlicheren und drastischeren Schritten
aufgetritt. Am Ende können wir gar von einem Quantensprung sprechen.
Im Jahr 2000 begann ich damit, die Realisierung, die mir im Laufe vieler Jahre gnadenvoll zugefallen
war, in Form von hochfrequenten Transmissionen, genannt sat dīkṣa, weiterzugeben. In der Folge
vertieften sich die Realisierungen unter anderem auf dem Gebiet der Heilung durch Hochfrequenzen.
Nachdem ich 2006 den heiligen Berg Arunachala, der das spirituelle Herz der Erde darstellt, mit dem
Anliegen umrundet hatte, geschickte Mittel zu finden, um Menschen gleichzeitig Heilung bringen und
sie auf dem Weg ihrer Erleuchtung ein Stück tiefer führen zu können, begannen kurz danach Symptome
bei mir aufzutreten, die keine Ärztin und kein Heilpraktiker, kein Geist- oder Energieheiler auflösen
konnte. Ich musste selbst neue Wege finden, mir zu helfen.
Ich wusste bereits aus der Vergangenheit, dass das Auftauchen von schweren Symptomen bei mir
immer ein Hinweis darauf ist, dass ich etwas herauszufinden hatte. In diesem Fall war es aber nicht nur
irgendetwas. Es waren ganz neue Heilmethoden, die sich mit der Zeit auf verschiedenen Ebenen und
in verschiedenen Gebieten als die Essenz von Heilung und Transzendenz entpuppten. Sie verblüfften
mich vollkommen – ebenso wie alle anderen, die sie bisher lernten oder an sich ausprobiert haben.
Außerdem war ich seit dem Jahr 2002, in dem erstmalig bei meinem ältesten Sohn eine schwere
chronische Krankheit festgestellt worden war, stetig damit beschäftigt, nach Möglichkeiten zu suchen,
seine Symptome zu lindern oder ihn ganz zu heilen. Mit ihm habe ich inzwischen mehrfach Heilungs-
sitzungen durchgeführt und gelangte dadurch zu einer Sicht seiner Krankheit, die alle bisherigen
Erklärungsversuche vollkommen transzendiert und das Geschehen in völlig neues Licht taucht. Dieses
Licht lässt die Krankheit nicht mehr als Krankheit erscheinen, sondern als Versuch seines spirituellen
Körpers, eine besondere Gabe, die seit seiner Geburt latent vorhanden ist, in die Inkarnation zu
bringen.
Aber auch die Arbeit mit Methoden wie zum Beispiel in der Transformativen Inneren Arbeit von SOMA®
vertiefte sich noch einmal gewaltig. Darüber hinaus konnte ich sehen, dass der Schamanismus, mit
dem meine SchülerInnen und ich bis dahin gearbeitet hatten, und mit dem ich seit langem unzufrieden
war, weil er die Essenz des Selbst nicht einbezog, eine neue Mitte bekam und nun zum ESSENZ-
SCHAMANISMUS® geworden ist.
Weitere Arbeiten folgten und folgen noch immer.
Aber in diesem Artikel geht es nicht um die einzelnen Heilmethoden. Es geht vielmehr um das, was all
diesen Methoden gemeinsam ist: die Frage, was Heilung eigentlich wirklich ist. Manche von uns
arbeiten im Heilwesen, sind aber so auf Krankheiten und Symptome konzentriert oder zuweilen gar
fixiert, dass wir die Frage, was unsere Absicht ist, gar nicht mehr stellen. Oder wir haben ein Konzept
davon, wie Gesundheit auszusehen hat: dass sie eine Folge bestimmter (heilender oder durch
Heilmethoden herbeigeführter) Ereignisse sein müsse. Dass sie vielleicht die Abwesenheit von

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Krankheit oder die von Symptomen bedeute. Aber was sind Symptome? Und warum haben wir sie
überhaupt?
Die tiefe Einsicht in die Natur der Wirklichkeit kann nicht zu dem Schluss kommen, dass irgendetwas,
was in dieser Welt auftaucht, vollkommen sinn- oder nutzlos sei. Sie muss vielmehr ergründen, was
der wahre kausale Sinn und Zweck in allem Leben ist. Solchen kausalen Sinn können wir nicht im Labor
oder in Feldstudien erkennen. Hier ist eine Art der Ergründung notwendig, die im eigenen Inneren
erkennt, im Kern der eigenen Seele, der der Kern jeder Seele ist, die Welt und alles Wirken. So wird sie
zur Selbstergründung und damit zum Weg der Erleuchtung. Solche Ergründung würde ich eine
Wissenschaft im echten Sinn nennen – obwohl sie die Methoden der naturwissenschaftlichen
Forschung kaum benutzt und bereits zu einer Zeit angewendet wurde, als man das Wort „Wissen-
schaft” noch in seinem wahren Sinn meinte: Als eine Offenbarung des Göttlichen. Die ersten Wissen-
schaftler dieses Planeten waren – sofern man so etwas heute überhaupt sagen kann – Seher, Priester,
Weise (ṛṣis) und ihre Wissenschaft (śāstra) beruhte auf Methoden, die durch eine höhere, nämlich
göttliche Autorität begründet waren.1 Im Gegensatz dazu werden die heutigen wissenschaftlichen
Untersuchungsmethoden meistens auf der Grundlage eines rationalen Verstandes zusammengestellt
– dies geschieht vermutlich mangels Zugang zur göttlichen Autorität, der sich ja überall auf der Welt
seit dem Beginn des sogenannten „dunklen Zeitalters“ (kali yuga) eingestellt hat.
Wie ich schon schrieb, befinden wir uns in einem ganz neuen Zeitzyklus des Bewusstseins. Das, was
gerade passiert, ist so neu, dass wir möglicherweise noch gar nicht die geeigneten Mittel haben, um
es auf einer anderen als der erleuchteten Ebene zu untersuchen. Viele von uns kennen das
determinierte, objektiven Wissenschaftskriterien Stand haltende Newtonsche Weltbild so gut, dass sie
es wie das Blut in ihren Adern tragen. Andere haben bereits Momente erlebt, in denen tiefe subjektive
Seinserfahrungen dieses Weltbild vollkommen aus den Angeln hoben.
Was die Anerkennung von wirklichen spirituellen (nicht esoterischen) Erfahrungen und Methoden
betrifft, befinden wir uns gerade in einem Zwischen- oder Übergangsbereich. Nicht allen „objektiven”
Kriterien trauen wir heute mehr und andererseits sehen wir, dass die Wissenschaftler selbst mehr und
mehr ihre „subjektiven” Erfahrungen in ihr Weltbild einlassen – wie zum Beispiel in der Quantenphysik!
Der Zwischenbereich bringt so viel Verwirrung mit sich, weil er eigene Gesetze hat, die wir kaum
kennen, und neue Maßstäbe setzt, die unsere bisherigen zum Teil außer Kraft setzen. Wir befinden
uns nicht mehr auf so sicherem Boden wie noch vor wenigen Jahren und Kriterien, wie wir den
Zwischenbereich „wissenschaftlich” untersuchen können, haben wir noch nicht gefunden. Leider
bringt dieser Bereich auch recht viel Scharlatanerie und ideologische Schwärmerei mit sich, wenn es
um verlässliche Aussagen, Erfahrungsberichte und neue Methoden geht.
Doch wir mussten noch nie etwas ungeprüft glauben, was uns andere erzählten, und heute müssen
wir es weniger als je zuvor. Dieser Artikel will keine neue Ideologie ins Leben bringen, sondern
beschreibt die Essenz von Heilung auf einer so tiefen Ebene, wie das meines Wissens vorher selten
geschehen ist. Das Wundervolle an den Erfahrungen, auf denen die Beschreibungen beruhen, liegt
darin, dass jede/r einzelne von uns sie für sich selbst nachvollziehen kann. Subjektiv. Um dann, wenn
wir alle nur tief genug eintauchen, zu erkennen, dass unsere subjektiven Erfahrungen in der Essenz
dieselben sind. Sie werden ein neues Objektives, bevor sich diese Begrifflichkeit schließlich auflösen
und der Wahrheit jenseits von „subjektiv” und „objektiv” Raum geben wird.

Was ist eigentlich Heilung? Es wird häufig angenommen, dass Heilung eine Tat sei, dass wir also den
Zustand eines Wesens aus einem Gefühl oder einem Status von Krankheit oder Unwohlsein dorthin
führen, wo diese Krankheit, dieses Symptom, dieses Unwohlsein verschwunden ist. Für das
Verschwinden eines Symptoms, eines Gefühls oder eines bestimmten Zustandes benutzen wir oft das
Wort Heilung.

1Śāstra (Sanskrit) = Wissenschaft, Lehrkörper, göttliches Traktat, heiliges Buch, Zusammenstellung einer göttlichen Autorität
und mehr.
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Das ist nicht das, was wir im Trishula-Zentrum unter Heilung verstehen, wo wir die Essenz von Heilung
präsentieren, die immer aus spiritueller Sicht gesehen werden muss und nur von hier in ihrer Ganzheit
betrachtet werden kann.

Für uns ist Heilung eine sehr weit, sehr ausgedehnt gefasste Ebene von Präsenz.

Heilung ist der ultimative Zustand, der schon eigentlich kein Zustand mehr ist, weshalb er diesen
Namen auch nicht mehr verdient. Die Essenz von Heilung ist kein Zustand; sie ist jenseits von allen
Zuständen. Sie ist sozusagen der Extrakt des Absoluten – der Extrakt dessen, was wir als Ganzheit oder
als Einheit bezeichnen können.
Heilung ist also nicht etwas, was die Abwesenheit von Krankheit oder bestimmter Symptome
bezeichnet, sondern ein positiver Zustand, der dadurch definiert ist, dass alles anwesend ist, die
gesamte Fülle unseres Seins.
Mit unseren Heilungsmethoden kurieren wir keine Symptome. Wir beziehen uns zu fast keiner Zeit auf
Symptome überhaupt. Wir haben eigentlich damit gar nichts am Hut. Im Gegenteil. Wir behandeln sie
so, als wären sie völlig unbedeutend, denn das sind sie in Wahrheit auch. Wir befassen uns nicht mit
ihnen und wir machen sie auch nicht weg. Wir nehmen sie vielleicht als Ausgangspunkt unserer Suche,
als Anlass für die Erforschung dessen, was sie eigentlich ausdrücken möchten. Wir lassen uns von ihnen
einen roten Faden zeigen, den wir gern verfolgen wollen, wenn er uns dorthin führt, wo wir der Wahr-
heit näherkommen.
Wir wachsen quasi in die Essenz von Heilung hinein, so dass vermeintliche Symptome oder Zustände
von Unwohlsein, von Neurose oder wie sie auch immer heißen – wir haben ja nicht nur mit physischen
Störungen, sondern auch mit emotionalen, psychologischen Geschichten zu tun – sozusagen über-
flüssig werden und von selbst wegfallen, nachdem sie ihre Aufgabe, nämlich uns über einen
bestimmten Zustand unserer Energie, unserer Seele, unserer Strukturen zu informieren, erfüllt haben.
Immer wieder habe ich im Laufe meiner eigenen Heilungen und beim Bezeugen der Heilung anderer
gesehen, dass das Wegfallen von Symptomen oder das Aufhören von Krankheit sozusagen ein Neben-
effekt einer viel tieferen, spirituellen Weiterentwicklung auf dem Weg zur Ganzheit ist.
So wie wir mit der Dunkelheit umgehen, die es in Wahrheit gar nicht gibt, so gehen wir auch mit
Symptomen um, die es in Wahrheit auch gar nicht gibt. Das meine ich ganz wörtlich: es gibt sie in
Wahrheit nicht.
Wahrheit ist dabei nicht die materielle Erscheinungsebene, auf der wir natürlich einige der
Informationen unseres Seins als „Symptome” bezeichnet haben. Wahrheit ist vielmehr die Grundlage
unseres Seins, ist unser Absolutes, ist das, was wir wirklich sind. Das ist der „Ort”, an dem Heilung
blüht, an dem und von dem her die Essenz von Heilung sich bildet.
In Wahrheit existiert keine Dunkelheit. Wir müssen Dunkelheit nicht aus einem Raum hinaustragen,
damit darinnen keine Dunkelheit mehr herrscht, sondern wir machen Licht an. Dann sehen wir: Die
Dunkelheit ist weg. Wir müssen nichts mit der Dunkelheit tun, sondern wir bringen Licht hinein. Genau
das ist es auch, was wir hier in dieser Arbeit tun. Wir bringen Licht hinein.
Ich spreche hier nicht von dem üblichen Trallala der sogenannten Lichtarbeiter („Alles ist Licht und wir
sind alle eins”). Es ist buchstäblich so und wird heute bereits durch wissenschaftliche Erkenntnisse
untermauert, dass die Basis unseres Zelllebens das Photon ist; auch Bio-Photon genannt.
Ein Photon hat drei Anteile. Ein Anteil ist Licht. Ein Anteil ist Energie. Diese Energie haben wir in den
vergangenen Jahrzehnten immer wieder in vielen verschiedenen Energieheiltechniken kennengelernt;
da gibt es zum Beispiel Reiki, Qi Gong, Jin Shin und viele mehr. Mit Energien zu arbeiten ist in aller
Munde. Es gibt mittlerweile eine Energiemedizin, die dabei ist, an Universitäten eingeführt zu werden.
Energie ist also ein Wort, das inzwischen auch in wissenschaftlichen Kreisen nicht mehr so viel
Widerstand hervorruft. Das dritte Drittel, das das Photon füllt, ist Information.
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Die drei Teile des Photons, also Licht, Energie und Information, ruhen zusammen in etwas viel
Größerem, nämlich in der Frequenz des kosmischen Seins, der Frequenz des Absoluten. Diese Frequenz
des Absoluten ist die Essenz von Heilung, zu der wir hinwachsen, zu der wir uns hinentwickeln und zu
der wir unsere KlientInnen hinführen.
Unglücklicherweise hat jede einzelne Person, die sich hier inkarniert hat, irgendwann im Laufe von
vielen, vielen Leben dieses Sein vergessen. Es gibt verschiedene Tricks, sich wieder daran zu erinnern,
doch wir können das nicht bewusst machen. Wir können nicht sagen: „Schnips, jetzt weiß ich es
wieder.” Wir haben es hier auch nicht mit dem üblichen Gedächtnisverlust zu tun, von dem die Medizin
spricht. Unsere Amnesie reicht viel, viel tiefer. Es ist die basalste Ebene überhaupt, auf der dieses
Vergessen stattgefunden hat. Diese Ebene ist so basal, dass sie kollektiv ist.
Was tun wir also? Wir gehen Schritt für Schritt den Weg zurück. „Zurück” erfahren wir in unseren
Heilungen gleichzeitig als „in die Ausdehnung hinein, in die Weite hinein”. Angefangen beim
grobstofflichen, also physischen Körper nehmen wir alle Ebenen unseres Da-Seins wieder in Besitz: den
feinstofflichen Körper sowohl innerhalb des persönlich Fühlbaren, wo wir mit Empfindungen,
Gefühlen, Gedanken und Visionen zu tun haben, als auch jenseits des persönlich Fühlbaren, nämlich
im universellen und im kosmischen Bereich. Wie wir das tun, hat viele Hintergründe, und ich habe
unzählige Heilungs- und Erleuchtungswege im Inneren und im Außen erforscht, um die effektivsten
und geschicktesten Werkzeuge zu erschaffen.
Im Prinzip hat aber spirituelle Heilung und das Erreichen der wahren Ebene von Heilung immer damit
zu tun, dass langsam, langsam die Schwingung eines einzelnen Individuums erhöht und gestärkt wird
und dadurch mehr Raum einnehmen kann, damit eine Ausdehnung stattfindet. Wir können das auch
mit dem manchmal sehr zweifelhaften gebrauchten Wort „Aufstieg” bezeichnen.
Wenn unsere Schwingungsfrequenz sich immer mehr erhöht, können wir die Essenz von Heilung
wieder berühren. Es findet also eine Erinnerung statt, die sozusagen von der kleinsten Einheit
innerhalb der Zelle über das gesamte Wesen verläuft. Diese Erinnerung pflanzt sich fort und dehnt sich
aus, bis sie das Vorhandensein von Widerstand und Dunkelheit irgendwann überflüssig macht.
Ein Mensch, der sich guten Gewissens eine/n Spirituelle/n Heiler/in nennen möchte, sollte zunächst
selbst diesen Frequenzanstieg nachvollziehen, um ihn dann auch in den Heilungssitzungen, die er/sie
anbietet, für andere Menschen übertragen zu können. Das leuchtet wahrscheinlich ein. Wir können
nichts übertragen, wir können niemandem den Frequenz-Raum geben, den wir selbst nicht haben.
Methoden können wir immer weitergeben, Techniken und Verstandeskauderwelsch beziehungsweise
die Bedienung von Geräten sind nichts, was man nicht lernen kann. An Symptomen können wir
herumarbeiten und das alles von außen betrachten. Doch im Spirituellen Heilen und in der Frage nach
wahrer Heilung stehen wir immer mit unserer ganzen Person, mit unserem ganzen Wesen ein.
Diejenigen, die sich an unserem Zentrum ausbilden lassen, erhalten zunächst eine Grundheilung des
gesamten Systems. Erst, wenn wir Heilung erfahren haben – und damit ist nicht gemeint, dass wir frei
von Symptomen sind, soviel dürfte inzwischen klar geworden sein –, können wir von diesem Ort von
Heilung ausgehend unseren zukünftigen KlientInnen wirklich die Essenz von Heilung anbieten.
In diesem Heilraum, in dieser Essenz, passiert Transzendenz, da gehen wir über etwas hinaus – über
die alltägliche Ebene von Symptomen, von Verstandesgebabbel oder Interpretation von Energie, von
Hineintunwollen, Hinzufügenwollen und so weiter. An dieser Stelle begreifen wir – mit unseren Händen
und mit unserem gesamten Wesen –, dass wir ganz sind, dass wir bereits 100% haben, immer waren
und hatten, und dass wir deswegen nichts hinzufügen müssen. Wir brauchen nur das, was schon da
ist, dazu zu bringen, dass es sich erinnert.

Die wichtigsten Faktoren unserer Spirituellen Arbeit sind von Anfang an


Absicht, Präsenz und Gewahrsein.

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Seit ein paar Jahren hat sich Literatur eingestellt, die unsere Arbeit von der quantenphysikalischen
Seite her unterstützt und erklärt. Es ist nicht so, dass wir das brauchen; denn wir sehen, dass es wirkt.
Aber wir haben auch nichts dagegen. Wir haben nichts gegen die Schulwissenschaft. Wenn die
Schulwissenschaft Dinge nachvollziehen kann, die wir täglich in unserer Praxis erleben, können wir
durch die Berichte, die uns damit als Bestätigung dienen, wieder auf einer anderen Ebene antworten.
Wir sprechen übrigens in unserer Arbeit häufig nicht von Behandlungen (es sei denn, wir be-Hand-eln,
wie zum Beispiel in einer Massage), sondern von Heilungssitzungen. Wir behandeln nicht, sondern
dienen als Aspekte des Selbst dem höchsten Wohl. Wir bieten Heilung an, die nichts mit Symptomen
zu tun hat. Wir lassen die kosmische Intelligenz entscheiden, auf welcher Ebene die Heilung ansetzen
soll. Diese hat immer das letzte Wort, ganz egal, mit welcher Absicht der Klient uns aufsucht, und ganz
egal, mit welcher Absicht wir an ihn herantreten. Aus diesem Grund kann es hier auch niemals
Missbrauch geben.
Was sind aber nun eigentlich Symptome? Symptome sind aus Sicht der Spirituellen Heilung – um es
noch einmal zusammenzufassen – nichts, was in sich selbst Wahrheit hätte. Sie sind einfach
Informationen – ebenso ist der Körper ein Gedanke, der sich materialisiert hat. Er ist sozusagen Fleisch
gewordenes karma und drückt nicht etwa die ewig zeitlose Wahrheit des Seins aus, sondern folgt einer
Blaupause, die aus der „Zusammenarbeit” zwischen wahrem Herzen und karmischer Charakter-
fixierung entstand. Der Architekt, der diese Blaupause entwickelt hat, ist derselbe wie der, der unsere
„Symptome” erschafft. Es ist unsere Ursprungs-Seele.
Wenn wir den Botschaften von „Symptomen” tatsächlich zuhören, nehmen wir sie erst ernst. Insofern
haben sie auch einen Wert für uns: um uns etwas mitzuteilen, uns einen Anstoß zu geben, uns auf den
Weg zu schicken. Ich kenne einen Mann, der seit Jahrzehnten unter Bluthochdruck leidet. Dieses war
das einzige „Symptom”, das er ernst genug nahm, um sich damit bei HeilerInnen vorzustellen. Er litt
auch noch unter Schlaflosigkeit, Suchtproblematiken, neurotischem Fehlverhalten, enormen
depressiven Attacken und einigem mehr. Nachdem er ein paar Heilungssitzungen erhalten hatte, war
sein Bluthochdruck immer noch da und er war sehr verärgert. Als er befragt wurde, wie es mit seinen
anderen Problemen aussähe, schwieg er lange und musste dann zugeben, dass alle bis auf eine leichte
Spur von Depressionen sich aufgelöst zu haben schienen. Nur der Bluthochdruck war noch da und
sorgte dafür, dass er immer wieder Spirituelle Heilung aufsuchte, um sich zu reinigen und sich
weiterzuentwickeln.
Es ist nicht unser Körper, der diese informative Intelligenz besitzt, sondern unsere unsterbliche Seele.
Sie ist es, die etwas zu sagen hat, und sie ist es, die erwachen möchte. Wenn wir ihr nicht aus dem
Herzen lauschen, spricht sie über andere Ebenen mit uns: den Körper, unsere Umstände, unsere
Beziehungen.
Manchmal können wir jemanden in einer einzigen Spirituellen Heilungssitzung von all seinen
„Symptomen” befreien. Solche „Wunderheilungen” habe ich oft erlebt, aber sie sind nicht selbst-
verständlich. Viele Menschen benötigen länger, um jene Ebenen von Ganzheit zu erreichen, die es
unnötig machen, dass eine Information wieder und wieder in der materiellen Welt von Körper und
Umwelt manifestiert werden muss. Manchmal verschwindet ein physisches Symptom nach einer
Heilungssitzung und taucht dann kurze Zeit später wieder auf, oft jedoch in abgeschwächter Form. Das
ist auch eine Information. Vielleicht sagt sie: ‚Es ist gut, was du tust. Aber es ist noch nicht genug. Du
musst noch genauer lauschen.’
Viele Menschen werden von ihren „Symptomen” auf eine Reise in die mythischen Tiefen ihrer Seele
geschickt und sind nach einer Zeit dankbar dafür. Andere müssen gerade den Schmerz und die
Ausweglosigkeit einer schweren Krankheit erfahren, weil sie damit eine Struktur in ihrer Seele
errichten können, die sie sonst nicht hätten erfahren können. Ich kenne einen Mann – er war einst ein
spiritueller Lehrer, den ich ernst nahm –, der seinen SchülerInnen oft moralische Denkanstöße geben
wollte und meinte, ihnen Regeln vorschreiben zu müssen. Diese bezogen sich auf seine persönliche
Meinung darüber, wie sich ein satguru – ein realisierter Herzenslehrer – in den Bereichen Sexualität,
Geld und Macht zu verhalten habe. Es war deutlich, dass der Mann sich selbst vieles abschnitt und
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seine persönliche Meinung, die zudem unreflektiert war, hier zur Absolutheit erklärte. Einige Jahre,
nachdem ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte, wurde bekannt, dass er eine langjährige sexuelle
Affäre mit einer Schülerin gehabt hatte. Nicht nur, dass der Mann damit gegen seine eigenen „Satguru-
Regeln” verstoßen hatte, er war selbst angeblich glücklich verheiratet. Doch das, was dem Ganzen die
Krone aufsetzt, geht weit über Persönliches hinaus: Der Lehrer hatte seine Geliebte kurzerhand für
erleuchtet erklärt und ihr empfohlen, selbst „Satsang” zu geben – also als realisierte Lehrerin andere
zu führen. Und während all der Jahre, in denen die Affäre lief, hielt er selbst auch weiterhin Satsangs
ab. Sexualität, Geld und Macht – alle drei Bereiche wurden ihm zum Verhängnis.
Ein halbes Jahr, nachdem die ganze Sache aufgeflogen war, erkrankte der Lehrer schwer an einer
seltenen Form von Blutkrebs und musste monatelang durch die tiefsten Täler des Leidens gehen. Er
unterzog sich einer Chemotherapie und erkannte, dass er dem Tod niemals wirklich ins Auge gesehen
hatte. Er musste auf eine Weise „loslassen”, wie er sie zwar vorher von seinen SchülerInnen verlangt,
aber selbst offenbar nie erfahren hatte. Er wird vielleicht nie wieder ganz frei sein von Krebs und nie
wieder ohne Behandlung auskommen können – das ist zumindest seine heutige Prognose. Seine
Lebenszeit haben die ÄrztInnen auf weitere fünf Jahre bemessen. Seine „Symptome” sind ihm
geblieben, aber er ist dem, was Heilung in Wahrheit ist, um einiges näher als vorher – und dafür ist er
extrem dankbar.2
Manchmal bringen „Symptome”, seien sie körperlich oder psychisch, auch ganz andere Informationen
mit sich. Sie können Zeichen aus einem anderen Leben sein, sie können Bürden darstellen, die wir für
eine frühere Verantwortungslosigkeit auf uns genommen haben, um ein Gleichgewicht im Verlauf des
Ganzen herzustellen. Sie können auch Opfer sein, die wir für andere übernehmen. An dieser letzten
Krankheitsform leiden oft HeilerInnen oder spirituelle LehrerInnen. Der indische Meister Śri Ramana
Maharśi, der größte Heilige des vergangenen Jahrhunderts, litt in den letzten 15 Jahren seines Lebens
schwer unter Hautkrebs, der meines Erachtens auf der Basis einer Darmkrankheit aufgetaucht war, die
ihn bereits sein ganzes Leben lang eingeschränkt hatte. Hier vermischte sich eine karmische Disposition,
die Ramana, der Mensch, in einem früheren Leben aufgebaut hatte (auch Erleuchtete sind Menschen
und leiden an Verdauungsproblemen, denn das war es, was Ramana quälte), mit einer Bereitwilligkeit,
den Menschen zu zeigen, dass es möglich ist, unbeeinflusst von solchen physischen Zuständen dem
Einen Selbst treu zu sein und sich ganz in Seine Hände zu begeben, ganz egal, wohin es führen mag.
Ich sprach einmal mit einem sehr ignoranten Physiotherapeuten, der aufgrund von Ramanas „Sympto-
matik” die „klare Ahnung” kund tat, dann sei der Heilige wohl doch nicht so erleuchtet gewesen.3
Wenn wir versuchen, einen Menschen lediglich aufgrund der äußeren „Symptome”, die sein Körper
oder seine Umstände uns zeigen, zu beurteilen, erweisen wir ihm keine Ehre und tun ihm oft Unrecht.
Wenn wir uns selbst verurteilen, weil wir ein bestimmtes Symptom nicht loswerden, eine bestimmte
Information nicht verstehen können, hilft uns das nicht weiter. Es gibt einfach Dinge, die wir nicht
ändern können. Aber wir können damit sein.
Die Spirituelle Heilung hat sehr oft ganz entschieden viel bessere Heilerfolge als die herkömmliche oder
alternative Medizin oder die geistige Heilung – und zwar sowohl bei physischen Krankheiten als auch
bei „Symptomen” der Psyche, des Verhaltens, der Umstände und der Beziehungsstrukturen. Aber wir
greifen mit unserer Arbeit niemals in den freien Willen ein. Wenn sich jemand dazu entschieden hat,
in diesem Leben zu lernen, was es heißt, mit einem Gehirntumor zu leben, dann wird das auch
weiterhin sein Leben bestimmen. Ramana Maharśi wurden mehrmals die Krebsgeschwüre wegoperiert,
doch er hatte von Anfang an gesagt: „Ihr könnt das gerne machen, aber es wird nichts ändern.” Er
unterzog sich diesen Operationen nur seinen Schülern zuliebe, so dass diese sehen konnten, dass
nichts zu ändern war. Es war Ramanas Aufgabe, diesen Krebs zu tragen. Auf eine bestimmte Weise
musste er damit bis zum Ende sein. Und das wusste er.

2Nachsatz 2021: Dieser Lehrer ist immer noch am Leben und gibt seit 10 Jahren wieder Satsangs – oder vielleicht nun
authentische satsaṅgas.
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Und nun zum letzten Punkt: dem der Gesundheit. Gesundheit ist ein Begriff, der mit vielen
Bedingungen verknüpft ist. In unserer Gesellschaft ist Gesundheit oft etwas, was durch Laborwerte
definiert wird. Dabei werden alle Menschen über einen Kamm geschoren, der aber nur den wenigsten
entspricht.
In seinem Buch „Die unbekannten Gesundheiten” schrieb der große Eingeweihte und Heiler Herbert
Fritsche bereits im Jahre 1957, dass wir den Singular der Gesundheit immer als bedroht betrachten
durch einen Plural von Krankheiten. Er zitiert den Philosophen Egon Friedell, der Gesundheit als eine
„Stoffwechselerkrankung” bezeichnet, und Fritsche fügt hinzu, wie viele Menschen er beobachtet
habe, die mit einer Begabung auf diese Welt gekommen seien, die mit einer gesundheitlichen Labilität
einher gegangen sei und durch diese sogar gefördert wurde. Als diese dann „ins Banal-Gesunde”
gelangten, „so wird ihre Gesundheit tatsächlich eine Stoffwechselerkrankung, ein Rückfall in den
bloßen Bios, dessen wesentlichstes Charakteristikum nun einmal der Stoffwechsel ist. ”
In astrologischen Dharma-Expertisen erlebe ich immer wieder, dass die kreativsten, ethisch tiefsten
und ehrbarsten Menschen, ja auch die heilsten, die am meisten geheiligten, häufig diejenigen sind, die
viele herausfordernde Persönlichkeitsaspekte in ihrem Leben meistern mussten. Horoskope, die nur
die sogenannten „positiven” Aspekte aufweisen, gehören oft zu langweiligen und manchmal gar faulen
Individuen, die sich in erster Linie um ihr eigenes Wohl kümmern, das sie aber nicht einmal als solches
erleben.
Ich kannte einmal einen jungen Mann, der in seinem Leben noch niemals eine Ausbildung fertiggestellt
oder eine ernsthafte Arbeit angenommen hatte. Er war kräftig und gesund, er war auch psychisch
einigermaßen in Ordnung. Aber er weigerte sich einfach, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen
oder gar dem Wohl aller zu dienen. Stattdessen war er – und er ist es noch immer, obwohl er
mittlerweile um die 50 Jahre alt ist – Sozialhilfe-, Arbeitslosengeld- und Hartz IV-Empfänger. Diese
Mittel sind grundsätzlich wertvoll und in unserer Gesellschaft auch nötig. Und wenn wir einmal darauf
angewiesen sind, können wir froh sein, dass es sie gibt. Aber jener Mann verließ sich darauf, sein Leben
lang an der Brust von Vater Staat zu saugen, um dann den ganzen Tag zu meckern und zu schimpfen,
weil die Gelder immer mehr eingeschränkt wurden und er „nun auch noch“ gebeten wurde, bei sozialen
Projekten mitzuhelfen. Weder ehrt er das Geld, das er bekommt, noch die Zeit, die er hat, um sich ganz
allein sich und seiner Entwicklung zu widmen. Sein Körper ist das, was die Ärzte als gesund bezeichnen,
aber in seiner Seele hat sich diese „Gesundheit”, die ihn niemals herausforderte, sondern ihn bequem
werden ließ, als nicht förderlich erwiesen. (Übrigens sieht er das selbst so – ich würde mir nicht
anmaßen, ein Urteil über ihn zu fällen!)
Eine weitere Frage stellt sich in diesem Zusammenhang. In der heutigen Zeit sind viele Erkrankungen,
die als durch kleinste Erreger wie Bakterien oder ähnliches verursacht angesehen werden, leicht zu
schwächen oder zu vernichten. Durch die kausalen oder technischen „Heilmaßnahmen” wird der
Kranke dann also vom medizinischen Standpunkt als „gesund” angesehen. Doch „ist ein Mensch, dem
man die Krankheitserreger technisch wegputzt, wirklich daraufhin ein Gesunder?” fragt Herbert
Fritsche. (Ich möchte in diesem Artikel die selbstverständlich hoch zu schätzende Medizin, die durch
solche Mittel oder durch Operationen lebensrettend sein kann, nicht diskutieren!)
Fangen wir ein wenig früher an zu schauen: bei der Frage nach der Disposition. Wieso bekommt ein
Mensch eine Erkältung, während derjenige, der mit ihm im selben Bett schläft, sie nicht bekommt?
Diese Argumentation ist hinreichend bekannt. Hier jedoch sollten wir uns fragen, was das mit unserer
Gesundheit zu tun hat. Ich möchte zu bedenken geben, dass „Gesundheit” niemals über die
Abwesenheit von Symptomen oder die Werte einer labortechnischen Analyse definiert werden kann,
nicht über Normen und auch nicht über die Definition von Krankheiten. Gesundheit ist immer
individuell.
Ich hatte in meinem Leben sehr viele sehr schwere Krankheiten. Angefangen bei einer Hüftluxation,
durch die ich im Alter von 25 Jahren ein ganzes Jahr nicht laufen konnte, über Magenkrebs, ein
Zwölffingerdarmgeschwür, Colitis Ulcerosa und so weiter, von psychischen Symptomen und extrem
schwierigen Lebensumständen gar nicht zu reden. Jedes einzelne „Symptom” war mir Aufforderung
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zum tiefen Lauschen, war mir Wegbegleiter und immer wieder Lehrer. Ich habe all diese überwunden,
weil ich allen tief gelauscht habe (ohne Operationen und ohne chemische Mittel). Und jedes Mal fand
ich – weil mich selten jemand „behandeln” konnte – eine neue Heilmethode. Andere Zustände von
„Ungesundheit” habe ich behalten. Ich habe zum Beispiel seit jeher einen zu niedrigen Blutdruck –
gemessen an der Norm. Als ich mich einmal von einem Arzt dazu überreden ließ, etwas dagegen
einzunehmen (auch wenn es ein Naturheilmittel war), fühlte ich mich nicht mehr stimmig.
MEINE Gesundheit schließt den Blutdruck ein, mit dem ich geboren wurde. Und meine schwereren
„Symptome” und Krankheiten waren einfach nur Fragen zu bestimmten Antworten, die von mir
gefunden werden wollten. Im Grunde meines Herzens habe ich immer gewusst, dass ich eigentlich
vollkommen gesund bin.
In unserer Arbeit und Sicht des Spirituellen Heilens verstehen wir einen gesunden Menschen nicht als
jemanden, dem Krankheiten fehlen. Ebensowenig verstehen wir einen starken Menschen als einen,
der keine Schwächen hat. Wir verstehen Loslassen nicht als etwas, das alles hergibt und sich von allem
isoliert, sondern als vollkommenes Zulassen, das alles einschließt. Gesundheit ist für uns eine
individuelle Balance, innerhalb derer wir uns immer mehr dem Sein von wahrer Heilung annähern, der
göttlichen Existenz, dem Seelenlicht in unserem Herzen.
Und für die Arbeit, die wir anderen anbieten, sind wir insofern verantwortlich, als wir all unser Wissen
und unsere Präsenz in die Waagschale werfen, um einem Menschen zu helfen. Damit erfüllen wir die
notwendige Bedingung dafür, dass er auf allen Ebenen heilen kann. Die hinreichende Bedingung
jedoch muss er selbst erfüllen: Er muss bereitwillig sein.
Wir gehen immer mit der Absicht zur vollkommenen Gesundheit beziehungsweise Heilung an unsere
KlientInnen heran. Aber wir zwingen sie ihnen nicht auf. Wir bauen auf ihre Bereitwilligkeit. Und
schließlich hat das letzte Wort das Sein selbst. Mit anderen Worten: die Absicht der Unendlichkeit hat
immer das stärkste Gewicht.

In Liebe und Achtung vor der Wahrheit von Heilung,


der individuellen Balance von Gesundheit
und der spirituellen Herausforderung unserer Symptome!

Shunyata Mahat

(Iti Śivaḥ)

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