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Vorwort

Wegweiser 1

2
SIMATIC Produktübersicht

Anschließen 3
ET 200SP
Interfacemodul IM 155-6 PN ST 4
(6ES7155-6AU01-0BN0) Parameter/Adressraum

Alarme, Diagnose-, Fehler-


und Systemmeldungen 5
Gerätehandbuch

Kompatibilität 6

Technische Daten 7

Maßbild A

10/2020
A5E03576903-AE
Rechtliche Hinweise
Warnhinweiskonzept
Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von
Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck
hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden
die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG
bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen
nicht getroffen werden.

ACHTUNG
bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen
werden.
Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet.
Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben
Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.
Qualifiziertes Personal
Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung
qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen
Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf
Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen
und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten
Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG
Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation
vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen,
müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte
setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme,
Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden.
Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken
Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der
Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für
deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung
keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige
Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

Siemens AG A5E03576903-AE Copyright © Siemens AG 2012 - 2020.


Digital Industries Ⓟ 10/2020 Änderungen vorbehalten Alle Rechte vorbehalten
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DEUTSCHLAND
Vorwort

Zweck der Dokumentation


Das vorliegende Gerätehandbuch ergänzt das Systemhandbuch Dezentrales Peripheriesystem
ET 200SP (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293).
Funktionen, die das System generell betreffen, sind in diesem Systemhandbuch beschrieben.
Die Informationen des vorliegenden Gerätehandbuchs und der System-/Funktionshandbücher
ermöglichen es Ihnen, das Dezentrale Peripheriesystem ET 200SP in Betrieb zu nehmen.

Konventionen
Beachten Sie auch die folgendermaßen gekennzeichneten Hinweise:

Hinweis
Ein Hinweis enthält wichtige Informationen zum in der Dokumentation beschriebenen
Produkt, zur Handhabung des Produkts oder zu dem Teil der Dokumentation, auf den
besonders aufmerksam gemacht werden soll.

Security-Hinweise
Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den
sicheren Betrieb von Anlagen, Systemen, Maschinen und Netzwerken unterstützen.
Um Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke gegen Cyber-Bedrohungen zu sichern, ist
es erforderlich, ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu implementieren (und
kontinuierlich aufrechtzuerhalten), das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die
Produkte und Lösungen von Siemens formen einen Bestandteil eines solchen Konzepts.
Die Kunden sind dafür verantwortlich, unbefugten Zugriff auf ihre Anlagen, Systeme,
Maschinen und Netzwerke zu verhindern. Diese Systeme, Maschinen und Komponenten
sollten nur mit dem Unternehmensnetzwerk oder dem Internet verbunden werden, wenn
und soweit dies notwendig ist und nur wenn entsprechende Schutzmaßnahmen (z. B.
Firewalls und/oder Netzwerksegmentierung) ergriffen wurden.
Weiterführende Informationen zu möglichen Schutzmaßnahmen im Bereich Industrial
Security finden Sie unter (http://www.siemens.com/industrialsecurity).
Die Produkte und Lösungen von Siemens werden ständig weiterentwickelt, um sie noch
sicherer zu machen. Siemens empfiehlt ausdrücklich, Produkt-Updates anzuwenden, sobald
sie zur Verfügung stehen und immer nur die aktuellen Produktversionen zu verwenden. Die
Verwendung veralteter oder nicht mehr unterstützter Versionen kann das Risiko von Cyber-
Bedrohungen erhöhen.
Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, abonnieren Sie den Siemens Industrial
Security RSS Feed unter (http://www.siemens.com/industrialsecurity).

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 3
Inhaltsverzeichnis

Vorwort .................................................................................................................................................. 3
1 Wegweiser ............................................................................................................................................. 5
2 Produktübersicht ................................................................................................................................... 9
2.1 Eigenschaften ...................................................................................................................... 9
2.2 Funktionen ........................................................................................................................ 12
2.2.1 PROFIenergy ...................................................................................................................... 20
2.2.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen ................................................................................... 21
2.2.3 Einsatz von Technologiemodulen ....................................................................................... 21
2.2.4 Konfigurationssteuerung (Optionenhandling) .................................................................... 21
3 Anschließen ......................................................................................................................................... 22
3.1 Anschlussbelegung ............................................................................................................ 22
3.2 Prinzipschaltbild ................................................................................................................ 23
4 Parameter/Adressraum ........................................................................................................................ 24
4.1 Parameter.......................................................................................................................... 24
4.2 Erklärung der Parameter .................................................................................................... 24
4.2.1 Konfigurationssteuerung ................................................................................................... 24
4.3 Ersatzwertverhalten ........................................................................................................... 25
4.4 Status der Versorgungsspannung L+ der Peripheriemodule ................................................ 26
5 Alarme, Diagnose-, Fehler- und Systemmeldungen ............................................................................ 27
5.1 Status- und Fehleranzeigen ................................................................................................ 27
5.2 Alarme .............................................................................................................................. 31
5.2.1 Auslösung eines Diagnosealarms ....................................................................................... 31
5.2.2 Auslösung eines Prozessalarms .......................................................................................... 32
5.2.3 Auslösung eines Ziehen-/Steckenalarms ............................................................................. 32
5.3 Meldungen ........................................................................................................................ 32
5.3.1 Diagnosemeldungen .......................................................................................................... 32
5.3.2 Maintenance-Ereignisse ..................................................................................................... 33
5.3.3 Kanaldiagnosen ................................................................................................................. 34
5.3.4 Unzulässige Ausbauzustände des ET 200SP am PROFINET IO .............................................. 38
5.3.5 Ausfall der Versorgungsspannung L+ am BaseUnit BU...D ................................................... 38
5.3.6 STOP des IO-Controllers und Wiederkehr des IO-Devices ..................................................... 39
6 Kompatibilität ...................................................................................................................................... 40
7 Technische Daten ................................................................................................................................ 42
A Maßbild ................................................................................................................................................ 46

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


4 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Wegweiser 1
Die Dokumentation für das Dezentrale Peripheriesystem SIMATIC ET 200SP gliedert sich in
drei Bereiche.
Die Aufteilung bietet Ihnen die Möglichkeit gezielt auf die gewünschten Inhalte zuzugreifen.

Basisinformationen
Das Systemhandbuch beschreibt ausführlich die Projektierung, Montage, Verdrahtung und
Inbetriebnahme des Dezentralen Peripheriesystems SIMATIC ET 200SP. Die Online-Hilfe von
STEP 7 unterstützt Sie bei der Projektierung und Programmierung.

Geräteinformationen
Gerätehandbücher enthalten eine kompakte Beschreibung der modulspezifischen
Informationen wie Eigenschaften, Anschlussbilder, Kennlinien, Technische Daten.

Übergreifende Informationen
In den Funktionshandbüchern finden Sie ausführliche Beschreibungen zu übergreifenden
Themen rund um das Dezentrale Peripheriesystem SIMATIC ET 200SP, z. B. Diagnose,
Kommunikation, Webserver, Motion Control und OPC UA.
Die Dokumentation finden Sie zum kostenlosen Download im Internet
(http://w3.siemens.com/mcms/industrial-automation-systems-
simatic/de/handbuchuebersicht/tech-dok-et200/Seiten/Default.aspx).

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Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 5
Wegweiser

Änderungen und Ergänzungen zu den Handbüchern werden in einer Produktinformation


dokumentiert.
Die Produktinformation finden Sie zum kostenlosen Download im Internet
(https://support.industry.siemens.com/cs/de/de/view/73021864).

Manual Collection ET 200SP


Die Manual Collection beinhaltet die vollständige Dokumentation zum Dezentralen
Peripheriesystem SIMATIC ET 200SP zusammengefasst in einer Datei.
Sie finden die Manual Collection im Internet
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/84133942).

"mySupport"
Mit "mySupport", Ihrem persönlichen Arbeitsbereich, machen Sie das Beste aus Ihrem
Industry Online Support.
In "mySupport" können Sie Filter, Favoriten und Tags ablegen, CAx-Daten anfordern und sich
im Bereich Dokumentation Ihre persönliche Bibliothek zusammenstellen. Des Weiteren sind in
Support-Anfragen Ihre Daten bereits vorausgefüllt und Sie können sich jederzeit einen
Überblick über Ihre laufenden Anfragen verschaffen.
Um die volle Funktionalität von "mySupport" zu nutzen, müssen Sie sich einmalig registrieren.
Sie finden "mySupport" im Internet (https://support.industry.siemens.com/My/ww/de/).

"mySupport" - Dokumentation
Mit "mySupport", Ihrem persönlichen Arbeitsbereich, machen Sie das Beste aus Ihrem
Industry Online Support.
In "mySupport" können Sie Filter, Favoriten und Tags ablegen, CAx-Daten anfordern und sich
im Bereich Dokumentation Ihre persönliche Bibliothek zusammenstellen. Des Weiteren sind in
Support-Anfragen Ihre Daten bereits vorausgefüllt und Sie können sich jederzeit einen
Überblick über Ihre laufenden Anfragen verschaffen.
Um die volle Funktionalität von "mySupport" zu nutzen, müssen Sie sich einmalig registrieren.
Sie finden "mySupport" im Internet.

"mySupport" - CAx-Daten
In "mySupport" haben Sie im Bereich CAx-Daten die Möglichkeit auf aktuelle Produktdaten für
Ihr CAx- oder CAe-System zuzugreifen.
Mit wenigen Klicks konfigurieren Sie Ihr eigenes Download-Paket.
Sie können dabei wählen:
• Produktbilder, 2D-Maßbilder, 3D-Modelle, Geräteschaltpläne, EPLAN-Makrodateien
• Handbücher, Kennlinien, Bedienungsanleitungen, Zertifikate
• Produktstammdaten

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


6 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Wegweiser

Sie finden "mySupport" - CAx-Daten im Internet


(http://support.industry.siemens.com/my/ww/de/CAxOnline).

Anwendungsbeispiele
Die Anwendungsbeispiele unterstützen Sie mit verschiedenen Tools und Beispielen bei der
Lösung Ihrer Automatisierungsaufgaben. Dabei werden Lösungen im Zusammenspiel
mehrerer Komponenten im System dargestellt - losgelöst von der Fokussierung auf einzelne
Produkte.
Sie finden die Anwendungsbeispiele im Internet
(https://support.industry.siemens.com/sc/ww/de/sc/2054).

TIA Selection Tool


Mit dem TIA Selection Tool können Sie Geräte für Totally Integrated Automation (TIA)
auswählen, konfigurieren und bestellen.
Es ist der Nachfolger des SIMATIC Selection Tools und fasst die bereits bekannten
Konfiguratoren für die Automatisierungstechnik in einem Werkzeug zusammen.
Mit dem TIA Selection Tool erzeugen Sie aus Ihrer Produktauswahl oder Produktkonfiguration
eine vollständige Bestellliste.
Sie finden das TIA Selection Tool im Internet
(http://w3.siemens.com/mcms/topics/de/simatic/tia-selection-tool).

SIMATIC Automation Tool


Mit dem SIMATIC Automation Tool können Sie unabhängig vom TIA Portal gleichzeitig an
verschiedenen SIMATIC S7-Stationen Inbetriebsetzungs- und Servicetätigkeiten als
Massenoperation ausführen.
Das SIMATIC Automation Tool bietet eine Vielzahl von Funktionen:
• Scannen eines PROFINET/Ethernet Anlagennetzes und Identifikation aller verbundenen
CPUs
• Adresszuweisung (IP, Subnetz, Gateway) und Stationsname (PROFINET Device) zu einer
CPU
• Übertragung des Datums und der auf UTC-Zeit umgerechneten PG/PC-Zeit auf die
Baugruppe
• Programm-Download auf CPU
• Betriebsartenumstellung RUN/STOP
• CPU-Lokalisierung mittels LED-Blinken
• Auslesen von CPU-Fehlerinformation
• Lesen des CPU Diagnosepuffers
• Rücksetzen auf Werkseinstellungen
• Firmwareaktualisierung der CPU und angeschlossener Module
Sie finden das SIMATIC Automation Tool im Internet
(https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/98161300).

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 7
Wegweiser

PRONETA
Mit SIEMENS PRONETA (PROFINET Netzwerk-Analyse) analysieren Sie im Rahmen der
Inbetriebnahme das Anlagennetz. PRONETA verfügt über zwei Kernfunktionen:
• Die Topologie-Übersicht scannt selbsttätig das PROFINET und alle angeschlossenen
Komponenten.
• Der IO-Check ist ein schneller Test der Verdrahtung und des Modulausbaus einer Anlage.
Sie finden SIEMENS PRONETA im Internet
(https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/67460624).

SINETPLAN
SINETPLAN, der Siemens Network Planner, unterstützt Sie als Planer von
Automatisierungsanlagen und -netzwerken auf Basis von PROFINET. Das Tool erleichtert
Ihnen bereits in der Planungsphase die professionelle und vorausschauende Dimensionierung
Ihrer PROFINET-Installation. Weiterhin unterstützt Sie SINETPLAN bei der
Netzwerkoptimierung und hilft Ihnen, Netzwerkressourcen bestmöglich auszuschöpfen und
Reserven einzuplanen. So vermeiden Sie Probleme bei der Inbetriebnahme oder Ausfälle im
Produktivbetrieb schon im Vorfeld eines geplanten Einsatzes. Dies erhöht die Verfügbarkeit
der Produktion und trägt zur Verbesserung der Betriebssicherheit bei.
Die Vorteile auf einen Blick
• Netzwerkoptimierung durch portgranulare Berechnung der Netzwerklast
• höhere Produktionsverfügbarkeit durch Onlinescan und Verifizierung bestehender
Anlagen
• Transparenz vor Inbetriebnahme durch Import und Simulierung vorhandener STEP7
Projekte
• Effizienz durch langfristige Sicherung vorhandener Investitionen und optimale
Ausschöpfung der Ressourcen
Sie finden SINETPLAN im Internet.

Siehe auch
My Documentation Manager
(http://support.industry.siemens.com/My/ww/de/documentation)

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


8 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht 2
2.1 Eigenschaften

Artikelnummer
6ES7155-6AU01-0BN0 (Interfacemodul IM 155-6 PN ST und Servermodul)
6ES7155-6AA01-0BN0 (Interfacemodul IM 155-6 PN ST mit BusAdapter BA 2×RJ45 und
Servermodul)

Ansicht des Moduls

Bild 2-1 Ansicht des Interfacemoduls IM 155-6 PN ST und des Servermoduls

Eigenschaften
Das Modul hat folgende technische Eigenschaften:
• Verbindet das Dezentrale Peripheriesystem ET 200SP mit PROFINET IO
• Versorgungsspannung 1 L+ DC 24 V (SELV/PELV). Der Anschluss-Stecker ist im
Lieferumfang des Interfacemoduls enthalten.
• PROFINET IO-Anschluss über wählbare BusAdapter für RJ45-Busanschluss-Stecker
(BA 2×RJ45), für Standard M12 Stecker oder Push-Pull-Stecker (BA 2xM12) oder für
direkten Anschluss der Busleitung (BA 2×FC)

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 9
Produktübersicht
2.1 Eigenschaften

• Einsatz von fehlersicheren Modulen


• Ab Firmware-Version V 3.0 ist es möglich, eine helle oder eine dunkle BaseUnit auf
Steckplatz 1 zu stecken.
Das Modul unterstützt folgende Funktionen (Seite 12).

Maximalausbau
• 32 Peripheriemodule
• 512 byte E/A-Daten
• 1 m Rückwandbus (ohne Interfacemodul)

Zubehör
Folgendes Zubehör ist separat bestellbar:
• BusAdapter BA 2xRJ45
• BusAdapter BA 2xFC
• Busadapter BA 2xM12
• DC 24 V Stecker
• Beschriftungsstreifen
• Referenzkennzeichnungsschild

Hinweis
Das Interfacemodul ist auch als Bundle mit dem BusAdapter BA 2xRJ45 (und dem
Servermodul) lieferbar. Die Artikelnummer lautet 6ES7155-6AA01-0BN0.

Eine ausführliche Liste des erhältlichen Zubehörs finden Sie im Systemhandbuch Dezentrales
Peripheriesystem ET 200SP (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293).

Servermodul
Das Servermodul ist im Lieferumfang des Interfacemoduls enthalten und separat als Zubehör
erhältlich.
Das Servermodul hat folgende Eigenschaften:
• Schließt den Rückwandbus des Dezentralen Peripheriesystems ET 200SP ab
• Enthält eine Halterung für 3 Reservesicherungen (5 × 20 mm)
• Identifikationsdaten I&M 0 bis 3

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


10 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht
2.1 Eigenschaften

Hinweis
In der Projektierungs-Software müssen Sie das Servermodul konfigurieren und parametrieren.
Dazu platzieren Sie das Servermodul auf den letzten Steckplatz der Konfiguration und stellen
Sie den Parameter Sammeldiagnose: fehlende Versorgungsspannung L+ ein. Bei 32
Peripheriemodulen wird das Servermodul auf Steckplatz 33 gesteckt.

Weitere Informationen finden Sie im Gerätehandbuch Servermodul


(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/63257531).

Erste BaseUnit einer ET 200SP im Aufbau (ab V3.0)

Hinweis
Erste BaseUnit einer ET 200SP im Aufbau
Wenn ein AC-Peripheriemodul oder AI Energy Meter ST gesteckt ist, dann darf die erste
BaseUnit einer ET 200SP Station eine dunkle sein. Beachten Sie die Hinweise zur Begrenzung
der Überspannung und Leistung in den Gerätehandbüchern der AC-Peripheriemodule.
Um die Versorgungsspannung DC 24 V über eine Sicherung zu führen, muss auf dem
Steckplatz des ersten DC 24 V-Peripheriemodules eine helle BaseUnit stecken.
Beachten Sie bei der Projektierung die Art der BaseUnits.

Ab Firmware V3.x unterstützen die Interfacemodule das Stecken von dunklen BaseUnits auf
Steckplatz 1. Damit können jetzt auch Module, die keine Verbindung zu den integrierten
Potenzialschienen P1 und P2 aufweisen, ab Steckplatz 1 projektiert werden. Aktuell sind es
folgende Module:
• DI 4x120..230VAC ST (6ES7131-6FD00-0BB1)
• DQ 4x24..230VAC/2A ST (6ES7132-6FD00-0BB1)
Voraussetzung für die Projektierung dieser Module auf Steckplatz 1 ist:
• Projektierung über GSD bzw. GSDML
• Projektierung ab STEP7 V5.5 SP4 ab
– HSP0241 V2.0 für IM155-6 PN ST
• Projektierung ab STEP7 V13 SP1

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 11
Produktübersicht
2.2 Funktionen

2.2 Funktionen

Einleitung
Das Interfacemodul unterstützt folgende PROFINET IO-Funktionen:
• Integrierter Switch mit 2 Ports
• Unterstützte Ethernet-Dienste: ping, arp, SNMP, LLDP
• Port-Diagnose
• Deaktivieren von Ports
• Isochronous Real-Time-Kommunikation
• Minimale Aktualisierungszeit 1 ms
• Priorisierter Hochlauf
• Medienredundanz (MRP)
• Shared Device
• Unterstützung von Submodulen auf geeigneten Peripheriebaugruppen
• Modulinternes Shared Input/Shared Output (MSI/MSO)
• Gerätetausch ohne PG und ohne topologische Projektierung
• Rücksetzen auf Werkseinstellungen über PROFINET IO
• Firmware-Update über PROFINET IO
• Stationserweiterung über ET-Connection
• Die Anschlusstechnik für PROFINET IO ermöglicht der BusAdapter. Für das Interfacemodul
IM 155-6 PN ST sind folgende Varianten verfügbar:
– Für Standard RJ45-Stecker: BA 2×RJ45
– Für direkten Anschluss der Busleitung: BA 2×FC
– Für Standard M12 Stecker oder Push-Pull-Stecker BA 2xM12
Das Interfacemodul unterstützt weitere Funktionen:
• Identifikationsdaten I&M 0 bis 3
• PROFIenergy
• Einsatz von fehlersicheren Modulen
• Konfigurationssteuerung (Optionenhandling)
• Wertstatus (Quality Information, QI) von Peripheriemodulen

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


12 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Hinweis
Docking System
Setzen Sie das Interfacemodul IM155-6 PN ST nicht als Docking Station ein. Der Einsatz als
Docking Unit (Funktion: im Betrieb wechselnde IO-Devices) in einem Docking System wird
unterstützt.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 13
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Voraussetzungen
Die folgende Tabelle zeigt die Software-Voraussetzungen für eine Konfiguration mit dem
Interfacemodul IM 155-6 PN ST:

Tabelle 2- 1 Versionsabhängigkeiten weiterer Funktionen des Moduls

Funktion Erzeugnis- Firmware- Projektierungs-Software


stand des Mo- Version des Projektierung STEP 7 ab V5.5 STEP 7
duls ab Moduls ab mit GSD-Datei SP3 mit HSP241 (TIA Portal) ab
(http://support. V11 SP2
automati-
on.siemens.co
m/WW/view/de/
19698639/1300
00)/Software
eines anderen
Herstellers 1
Real-Time-Kommunikation 1 V1.0.0 X X X
Isochronous Real-Time- 1 V1.0.0 X X X
Kommunikation
Priorisierter Hochlauf 1 V1.0.0 X X X
Gerätetausch ohne PG 1 V1.0.0 X X X
Medienredundanz (MRP) 1 V1.0.0 X X X
Shared Device 1 V1.0.0 X X X (ab V13 SP1)
PROFIenergy 1 V1.0.0 --- X X
Einsatz von fehlersicheren 1 V1.0.1 X X X (ab V13 SP1)
Modulen
Modulinternes Shared In- 1 V3.1.0 X X X (ab V13 SP1)
put/Shared Output (MSI/MSO)
Stationserweiterung über ET- 5 V3.1.0 X X X (ab V13 SP1)
Connection
Nutzdaten 512 byte 1 V3.1.0 X X X (ab V13 SP1)
Aufteilung der Kanäle eines 1 V3.3.0 X X (ab V5.5 SP4, X (ab V13 SP1,
Moduls auf mehrere Submo- HSP0241 V3) Update 6)
dule
Interfacemodul; 1 V4.1 X X (ab V5.5 SP4 X (ab V14
Artikelnummer: 6ES7155- HSP241 V4) HSP205)
6AU01-0BN0
BusAdapter BA 2xMA12 1 V4.2 X - X (ab V16 Up-
date 1)
1 Systeme anderer Hersteller: Abhängig vom Funktionsumfang des Fremdsystems

Hinweis
BusAdapter BA 2xMA12 und Firmware 4.1
Bitte beachten Sie, dass unter der Verwendung eines BusAdapter BA 2xMA12 und der
Firmware 4.1 erst ein Update über einen anderen Busadapter auf die Version V4.2 erfolgen
muss, damit die IM lauffähig ist.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


14 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Verkabelung bei fester Verbindungseinstellung


Wenn Sie in STEP 7 eine feste Verbindungseinstellung des Ports einstellen, deaktivieren Sie
zusätzlich "Autonegotiation/Autocrossover".
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und
• Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)
• Ab STEP 7 V5.5 im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)

Isochronous Real-Time-Kommunikation
Synchronisiertes Übertragungsverfahren für den zyklischen Austausch von IRT-Daten
zwischen PROFINET-Geräten. Für die IRT-Daten steht eine reservierte Bandbreite innerhalb
des Sendetakts zur Verfügung. Die reservierte Bandbreite garantiert, dass die IRT-Daten auch
von hoher anderer Netzlast (z. B. TCP/IP-Kommunikation oder zusätzlicher Real-Time-
Kommunikation) unbeeinflusst in reservierten, zeitlich synchronisierten Abständen
übertragen werden.
Bei IRT ist eine topologische Projektierung erforderlich.

Hinweis
IO-Controller als Sync-Master bei IRT-Kommunikation
Bei der Projektierung der IRT-Kommunikation empfehlen wir, den IO-Controller auch als Sync-
Master zu betreiben.
Sonst können bei Ausfall des Sync-Masters IRT- und RT-projektierte IO-Devices ausfallen.

Weitere Informationen zur Projektierung synchronisierter PROFINET-Geräte in Sync-Domains


finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und
• Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)
• Ab STEP 7 V5.5 im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)

Priorisierter Hochlauf
Priorisierter Hochlauf ist eine PROFINET IO-Funktionalität in einem PROFINET IO-System mit
IRT- und RT-Kommunikation. Sie verkürzt die Zeit, welche die entsprechend projektierten
IO-Devices für die Wiederkehr in den zyklischen Nutzdatenaustausch benötigen.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 15
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Die Funktion beschleunigt der Anlauf von IO-Devices in folgenden Fällen:


• Nach Wiederkehr der Versorgungsspannung
• Nach Stationswiederkehr
• Nach Aktivieren von IO-Devices

Hinweis
Abhängigkeit der Hochlaufzeit
Das Interfacemodul ermöglicht Hochlaufzeiten ab 0,9 s.
Die Hochlaufzeit ist abhängig von der Anzahl und Art der Module.

Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und


• Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)
• Ab STEP 7 V5.5 im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)

Gerätetausch

Gerätetausch ohne topologische Projektierung


Der Gerätename wird zusätzlich zum Interfacemodul auch auf dem BusAdapter gespeichert.
Ein im BusAdapter gespeicherter Gerätename ist Voraussetzung für einen Gerätetausch ohne
topologische Projektierung.
Beim Austausch des Interfacemoduls ergeben sich dann unterschiedliche Szenarien zur
Verwendung des Gerätenamens.

Tabelle 2- 2 Szenarien für Verwendung des Gerätenamens

Interfacemodul leer Interfacemodul mit Geräte-


namen
BusAdapter leer Kein Gerätename vorhanden Gerätenamen aus Interfacemo-
dul wird verwendet und auf
BusAdapter kopiert.
BusAdapter mit Gerätenamen Gerätenamen aus BusAdapter Gerätenamen aus BusAdapter
wird verwendet und auf Inter- wird verwendet und auf Inter-
facemodul kopiert. facemodul kopiert, falls diese
einen anderen Gerätenamen
enthält.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


16 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Beachten Sie folgende Randbedingungen:


• Ein Rücksetzen auf Werkseinstellungen löscht den Gerätenamen sowohl im
Interfacemodul als auch im BusAdapter. Um das Löschen des Gerätenamens im
BusAdapter zu verhindern, ziehen Sie den BusAdapter vor dem Rücksetzen auf
Werkseinstellungen vom Interfacemodul ab.
• Beim Tausch eines BusAdapters wird ein im BusAdapter gespeicherter Gerätename bei
NETZ-EIN im Interfacemodul übernommen.
• Das Ziehen/Stecken des BusAdapters unter Spannung ist nicht zulässig. Wenn Sie den
BusAdapter dennoch unter Spannung Ziehen/Stecken, dann läuft das Interfacemodul neu
an.

Gerätetausch mit topologischer Projektierung


IO-Devices mit dieser Funktion sind auf einfache Weise austauschbar:
• Der Gerätename muss nicht mit dem PG zugewiesen werden.
Das eingewechselte IO-Device erhält den Gerätenamen vom IO-Controller, nicht vom PG. Der
IO-Controller verwendet dabei die projektierte Topologie und die von den IO-Devices
ermittelten Nachbarschaftsbeziehungen. Dazu müssen alle beteiligten Geräte das Protokoll
LLDP (Link Layer Discovery Protocol) unterstützen. Die projektierte Soll-Topologie muss mit
der Ist-Topologie übereinstimmen.
Falls die IO-Devices schon einmal in einem anderen Aufbau verwendet wurden, dann setzen
Sie diese vor ihrer Wiederverwendung auf Werkseinstellungen zurück. Mehr dazu finden Sie
im SystemhandbuchDezentrales Peripheriesystem ET 200SP
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293).
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und
• Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)
• Ab STEP 7 V5.5 im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)

Ersatzteilfall eines IM 155-6 PN ST


Für den Ersatzteilfall versetzen Sie ein bereits in Betrieb befindliches IO-Device über
"Rücksetzen auf Werkseinstellungen" in den Auslieferungszustand. Weitere Informationen
finden Sie im Systemhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200SP
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293).

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 17
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Medienredundanz (MRP)
Funktion zur Sicherstellung der Kommunikations- und Anlagenverfügbarkeit. Eine
Ringtopologie sorgt dafür, dass bei Ausfall einer Übertragungsstrecke ein alternativer
Kommunikationsweg zur Verfügung gestellt wird.
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und
• Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)
• Ab STEP 7 V5.5 im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)

Shared Device
IO-Device, das seine Daten mehreren IO-Controllern zur Verfügung stellt.
Das Interfacemodul unterstützt Shared Device auf Submodul-Ebene.
Wenn keine Plausibilitätsprüfung der Shared Device-Projekte durch das Engineering
System erfolgt, beachten Sie Folgendes:
• Achten Sie auf die Konsistenz der Projektierungen. Weisen Sie die Module oder
Submodule jeweils nur einem Controller zu. Eine Mehrfachzuordnung verursacht Fehler,
da das Modul oder Submodul nur im ersten Controller verfügbar ist.
• Wenn Sie ohne oben genannte Plausibilitätsprüfung Shared Device-Konfigurationen
umprojektieren, dann müssen Sie ET 200SP erneut in Betrieb nehmen. Das heißt, Sie
müssen nach der Umprojektierung die Projekte aller beteiligten IO-Controller erneut in die
jeweilige CPU laden. Falls erforderlich, schalten Sie das Interfacemodul NETZ-AUS/NETZ-
EIN.
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und
• Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)
• Ab STEP 7 V5.5 im Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)

Hinweis
Bei Shared Device Anwendung achten Sie darauf, dass alle Controller mit dem gleichen
Sendetakt arbeiten. Der ungleiche Sendetakt bei dem Controller führt zu nicht eingerichteten
Kommunikationsbeziehungen.
Wenn Sie alle Controller in einem Projekt einrichten, ist der gleiche Sendetakt gewährleistet.
Stellen Sie bei Engineering in getrennten Projekten den gleichen Sendetakt ein.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


18 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Submodule
Das Interfacemodul IM 155-6 PN ST unterstützt die Aufteilung von Peripheriebaugruppen auf
bis zu 4 Submodule. Somit können Teile einer Peripheriebaugruppe separat konfiguriert und
parametriert werden.
Jedes dieser Submodule können Sie unterschiedlichen IO-Controllern zuordnen.
Die folgenden Funktionen werden nur dann ausgeführt, wenn Sie bei der Projektierung das
Submodul 1 konfiguriert haben:
• Firmware-Update
• I&M-Daten schreiben
• Kalibrierung
• PROFIenergy

Modulinternes Shared Input/Shared Output (MSI/MSO)


Die Funktion Modulinternes Shared Input erlaubt, dass ein Eingabemodul seine
Eingangsdaten bis zu zwei IO-Controllern (bei ET 200SP PN ST) zur Verfügung stellt. Jeder
Controller kann auf dieselben Kanäle lesend zugreifen.
Die Funktion Modulinternes Shared Output erlaubt, dass ein Ausgabemodul seine
Ausgangsdaten bis zu zwei IO-Controllern zur Verfügung stellt. Ein IO-Controller besitzt
Schreibzugriff. Ein weiterer IO-Controller kann auf dieselben Kanäle lesend zugreifen.
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7 und
● Ab STEP 7 V12 im Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856)

Wertstatus
Das Interfacemodul IM 155-6 PN ST unterstützt Peripheriemodule mit Wertstatus.
Weitere Informationen zum Wertstatus finden Sie in den Gerätehandbüchern der
Peripheriemodule.

GSD-Datei
Zu den bisherigen PROFINET GSD-Dateien steht eine zusätzliche GSD-Datei basierend auf der
Schema-Version V2.25 zur Verfügung. Diese ist ausschließlich dann zu verwenden, wenn das
genutzte Engineering-Tool keine GSD-Dateien der aktuellen Schema Version unterstützt.

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Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 19
Produktübersicht
2.2 Funktionen

Bei Benutzung der GSD-Datei mit der Schema-Version V2.25 sind Einschränkungen
gegenüber der GSD-Datei der aktuellen Schema-Version zu beachten:
• Mit dieser GSD V2.25 kann nur die IM 155-6 PN ST der Firmware-Version V4.2 projektiert
werden. Damit sind nur die IM 155-6 PN ST ab Firmware V4.2 und deren kompatible
Nachfolger einsetzbar.
• Funktionell ergeben sich folgende Unterschiede:
– Keine Unterstützung der S2 Systemredundanz
– Keine Unterstützung von Failsafe Modulen
– Keine Zuordnung von Prozessalarmen zu Organisationsbausteinen (OB) möglich
– IRT inklusive PerformanceUpgrade wird nicht unterstützt,
– PROFIenergy auf Modulebene wird nicht unterstützt (kann nur noch auf IM
angewendet werden)
– Keine Unterstützung von MRPD, MRT,
– Keine hierarchische Darstellung in den Parametermasken,
– Keine Konfigurationsprüfung bei automatischer Geräte-Taufe mit topologischer
Projektierung.
– StartupMode: kein AdvancedStartup, es wird nur der Legacy Mode unterstützt.

2.2.1 PROFIenergy

Eigenschaften
PROFIenergy (für PROFINET) ermöglicht die Reduzierung des Energieverbrauchs über
PROFIenergy-Kommandos während der produktionsfreien Zeit.

Verweis
Weitere Informationen zu PROFIenergy finden Sie im
• Gerätehandbuch Peripheriemodule
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/55679691/133300)
• Funktionshandbuch PROFINET mit STEP 7 V13
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/49948856).
• Systemhandbuch PROFINET Systembeschreibung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19292127)
• Produktinformation PROFIenergy
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/66928686).
• Internet (http://www.profibus.com) unter Common Application Profile PROFIenergy;
Technical Specification for PROFINET; Version 1.0; Januar 2010 Order No: 3.802.

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20 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Produktübersicht
2.2 Funktionen

2.2.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen

Eigenschaften
Das Interfacemodul IM 155-6 PN ST ab Firmware V1.0.1 unterstützt den Einsatz von
fehlersicheren Modulen.

Verweis
Weitere Informationen finden Sie im Systemhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET
200SP (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293).

2.2.3 Einsatz von Technologiemodulen

Technologiemodule
Ab Firmware-Version V3.1 unterstützt das Interfacemodul IM 155-6 PN ST die Betriebsart
"Positionserfassung für Motion Control" der Technologiemodule TM Count 1x24V (6ES7138-
6AA00-0BA0) und TM PosInput 1 (6ES7138-6BA00-0BA0).

2.2.4 Konfigurationssteuerung (Optionenhandling)

Eigenschaften
Die Konfigurationssteuerung ermöglicht Ihnen, den Aufbau Ihres Dezentralen
Peripheriesystems für zukünftige Erweiterungen und Änderungen vorzubereiten.
Konfigurationssteuerung bedeutet, dass Sie den geplanten Maximalausbau Ihres Dezentralen
Peripheriesystems im Vorfeld projektieren und später flexibel per Anwenderprogramm
variieren können.

Verweis
Weitere Informationen zur Konfigurationssteuerung finden Sie
• im Systemhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200SP
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293)
• im Internet unter folgendem Link: Applikationssammlung
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/29430270)
• in der Online-Hilfe von STEP 7.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 21
Anschließen 3
3.1 Anschlussbelegung

DC 24 V-Versorgungsspannung (X80)

Tabelle 3- 1 Anschlussbelegung DC 24 V-Versorgungsspannung

Ansicht Signalname1) Bezeichnung


Stecker An-
schluss
IM
1 1L+ + DC 24 V von der Versorgungsspannung
2 1M Masse von der Versorgungsspannung
3 2M Masse von der Versorgungsspannung zum
Weiterschleifen2)
4 2L+ + DC 24 V von der Versorgungsspannung zum
Weiterschleifen2)

1) 1L+ und 2L+ sowie 1M und 2M sind intern gebrückt


2) Maximal 10 A zulässig

Verweis
Weitere Informationen zum Anschließen des Interfacemoduls und zum Zubehör finden Sie im
Systemhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200SP
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293).

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 22
3.2 Prinzipschaltbild
Das folgende Bild zeigt das Prinzipschaltbild des Interfacemoduls IM 155-6 PN ST.

① Switch L+ Versorgungsspannung DC 24 V
② ET 200SP Rückwandbusanschaltung und M Masse
Elektronik
③ Rückwandbus LK 1,2 LED Link TX/RX
④ Interne Spannungsversorgung RN LED RUN (grün)
X80 DC Einspeisung Versorgungsspannung ER LED ERROR (rot)
24 V
X5 BusAdapter MT LED MAINT (gelb)
P1 R PROFINET-Schnittstelle X1 Port 1 PWR LED POWER (grün)
P2 R PROFINET-Schnittstelle X1 Port 2
Bild 3-1 Prinzipschaltbild zum Interfacemodul IM 155-6 PN ST

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 23
Parameter/Adressraum 4
4.1 Parameter

Parameter für Interfacemodul IM 155-6 PN ST


Die folgende Tabelle zeigt die Parameter für das Interfacemodul IM 155-6 PN ST.

Tabelle 4- 1 Parameter für Interfacemodul IM 155-6 PN ST (GSD-Datei)

Parameter Wertebereich Voreinstellung Wirkungsbereich


Konfigurationssteuerung sperren/freigeben sperren ET 200SP

4.2 Erklärung der Parameter

4.2.1 Konfigurationssteuerung
Mit diesem Parameter können Sie im Dezentralen Peripheriesystem ET 200SP die Funktion
Konfigurationssteuerung freigeben.

Hinweis
Wenn Sie die Freigabe projektieren, benötigt das Dezentrale Peripheriesystem ET 200SP einen
Steuerdatensatz 196 aus dem Anwenderprogramm, damit das Dezentrale Peripheriesystem
ET 200SP die Peripheriemodule bedienen kann.

Verweis
Weitere Informationen finden Sie im Systemhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET
200SP (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/58649293) und in der Online-
Hilfe von STEP 7.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 24
4.3 Ersatzwertverhalten
Im Dezentralen Peripheriesystem ET 200SP wird das Ersatzwertverhalten durch den
IO-Controller je Steckplatz durchgeführt.
Der jeweilige Ausgang verhält sich nach seinem parametrierten Ersatzwertverhalten:
• Stromlos/spannungslos
• Ersatzwert ausgeben
• Letzten Wert halten
Das Ersatzwertverhalten wird in folgenden Fällen ausgelöst:
• STOP Controller
• Controller-Ausfall (Verbindungsunterbrechung)
• Firmware-Update
• Rücksetzen auf Werkseinstellungen
• Stationsstopp, z. B. durch:
– fehlendes Servermodul
– Ziehen von mehr als einem Peripheriemodul gleichzeitig
– mindestens ein Peripheriemodul steckt auf einem falschen BaseUnit
• Deaktivieren des IO-Devices

Hinweis
Verkleinern einer Konfiguration
Wenn Sie die Konfiguration des Dezentralen Peripheriesystems ET 200SP verkleinern und
die Projektierung in die CPU laden, dann behalten die nicht mehr projektierten, aber noch
vorhandenen Module ihr ursprüngliches Ersatzwertverhalten bei. Dies gilt bis zum
Abschalten der Versorgungsspannung am Interfacemodul.

In folgende Fällen wird das Verhalten "stromlos/spannungslos" wirksam:


• Firmware-Update
• Rücksetzen auf Werkseinstellungen
• Konfigurationssteuerung: dem IM ist noch kein gültiger Steuerdatensatz 196 geschickt
worden
• falsch projektiertes Modul
• falsch parametriertes Modul

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 25
4.4 Status der Versorgungsspannung L+ der Peripheriemodule

Einleitung
Der "Status der Versorgungsspannung L+ der Peripheriemodule" wird ab IM 155-6 PN ST
V1.1.x und GSD-Datei 04/2013 auf dem Servermodul konfiguriert. Die Eingangsdaten sind
dann am Servermodul auslesbar. Die zugehörige Beschreibung finden Sie im Gerätehandbuch
Servermodul (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/63257531).

Konfigurationen
In der Projektiersoftware können Sie für das IM 155-6 PN ST bzw. das Servermodul der
IM 155-6 PN ST zwei Konfigurationen auswählen:
• Konfiguration ohne Eingangsdaten
• Konfiguration mit Eingangsdaten

Eingangsdaten
In den Eingangsdaten (Byte 0 bis 3) können Sie den Status der Versorgungsspannung L+
jedes Peripheriemoduls des ET 200SP auslesen.

Bild 4-1 Status der Versorgungsspannung L+

Hinweis
Ein gestecktes oder fehlendes Servermodul meldet immer für den Steckplatz "Bit = 0".

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


26 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Alarme, Diagnose-, Fehler- und Systemmeldungen 5
5.1 Status- und Fehleranzeigen

LED-Anzeige
Das folgende Bild zeigt die LED-Anzeige am Interfacemodul und BusAdapter.

① RN (grün)
② ER (rot)
③ MT (gelb)
④ PWR (grün)
⑤ LK1 (grün)
⑥ LK2 (grün)

Bild 5-1 LED-Anzeige am Interfacemodul und BusAdapter

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


27 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Bedeutung der LED-Anzeigen
In den folgenden Tabellen sind die Bedeutungen der Status- und Fehleranzeigen beschrieben.

LED RN/ER/MT am Interfacemodul

Tabelle 5- 1 Status- und Fehleranzeige RN/ER/MT

LEDs Bedeutung Abhilfe


RN ER MT
(RUN) (ERROR) (MAINT)
Keine oder zu geringe Versorgungs- Überprüfen Sie die Versorgungsspan-
aus aus aus spannung am Interfacemodul. nung bzw. schalten sie diese am Inter-
facemodul ein. *
Test der LEDs beim Anlauf: Die drei -
ein ein ein LEDs leuchten gleichzeitig für ca.
0,25 s.
Interfacemodul ist deaktiviert. Aktivieren Sie das Interfacemodul mit
blinkt aus aus der Projektiersoftware bzw. über das
Anwenderprogramm.
Interfacemodul ist nicht konfiguriert. Konfigurieren Sie das Interfacemodul
mit der Projektiersoftware.
ET 200SP läuft an. -
ET 200SP wird parametriert.
ET 200SP wird auf die Werkseinstellun-
gen zurückgesetzt.
nicht rele- nicht rele- ET 200SP befindet sich im Datenaus-
ein vant vant tausch mit dem IO-Controller.
nicht rele- nicht rele- Sammelfehler und Sammelfehler Kanä- Werten Sie die Diagnose aus und besei-
vant blinkt vant le. tigen Sie den Fehler.
Projektierter Aufbau stimmt nicht mit Prüfen Sie den Aufbau des ET 200SP, ob
dem tatsächlichen Aufbau des ET 200SP ein Modul fehlt, defekt ist oder ob ein
überein. nichtprojektiertes Modul steckt.
Unzulässige Ausbauzustände. Siehe Kapitel Unzulässige Ausbauzu-
stände des ET 200SP am PROFINET IO
(Seite 38)
Parametrierfehler im Peripheriemodul. Werten Sie die Anzeige des Baugrup-
penzustandes in STEP 7 aus und besei-
tigen Sie den Fehler im entsprechenden
Peripheriemodul.
nicht rele- nicht rele- Maintenance Siehe Kapitel Maintenance-Ereignisse
vant vant ein (Seite 33)
Der "Teilnehmer-Blinktest" wird durch- -
blinkt blinkt blinkt geführt (Die LEDs LK1 und LK2 der
PROFINET-Schnittstelle blinken eben-
falls).
Hardware oder Firmware defekt (Die Führen Sie ein Firmware-Update durch.
LEDs LK1 und LK2 der PROFINET- Besteht der Fehler weiterhin, wenden
Schnittstelle blinken nicht). Sie sich an Siemens Industry Online
Support.
Tauschen Sie das Interfacemodul aus.

* PWR-LED ein (am Interfacemodul): Überprüfen Sie den Rückwandbus auf Kurzschluss.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


28 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
LED PWR am Interfacemodul

Tabelle 5- 2 Statusanzeige PWR am Interfacemodul

LED PWR Bedeutung Abhilfe


Keine oder zu geringe Versorgungsspannung vor- Überprüfen Sie die Versorgungsspannung.
aus handen
Versorgungsspannung vorhanden -
ein

LED LK1/LK2 am BusAdapter

Tabelle 5- 3 Statusanzeige LK1/LK2am BusAdapter

LEDs LK1/LK2 Bedeutung Abhilfe


Es besteht keine Ethernet-Verbindung zwischen der Überprüfen Sie, ob das Buskabel zum
aus PROFINET IO-Schnittstelle Ihres PROFINET-Geräts Switch/IO-Controller unterbrochen ist.
und einem Kommunikationspartner (z. B.
IO-Controller).
Es besteht eine Ethernet-Verbindung zwischen der -
ein PROFINET IO-Schnittstelle Ihres PROFINET-Geräts
und einem Kommunikationspartner (z. B.
IO-Controller).
Der "Teilnehmer-Blinktest" wird durchgeführt (Die -
blinkt LEDs RN/ER/MTblinken ebenfalls).

LED-Anzeige von Aufbaufehlern


Am Interfacemodul werden über die LEDs ERROR (rot) und MAINT (gelb) Aufbaufehler des
Dezentralen Peripheriesystems ET 200SP ausgegeben.
Folgende Aufbaufehler werden durch die LEDs angezeigt:
• Mehr als ein Peripheriemodul gezogen
• Servermodul fehlt
• Unterbrechungen oder Kurzschluss am Rückwandbus

Funktionsweise
Die Information zur Fehlerursache ermitteln Sie über die LED-Fehleranzeige. Nach einer
Ankündigung mittels Blinksignal wird jeweils der Fehlertyp und anschließend der
Fehlerort/Fehlercode angezeigt.
Die LED-Fehleranzeige
• ist sowohl bei NETZ-EIN als auch während des Betriebes aktiviert.
• ist vorrangig gegenüber allen anderen Zuständen, die durch die ERROR- und MAINT-LED
angezeigt werden.
• bleibt solange eingeschaltet, bis die Fehlerursache behoben ist.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 29
Tabelle 5- 4 Anzeige von Fehlertyp und Fehlerort

Ablauf Beschreibung
1 LEDs ERROR und MAINT blinken 3x mit 0,5 Hz Ankündigung des Fehlertyps
2 LED MAINT blinkt mit 1 Hz Anzeige des Fehlertyps (dezimal)
3 LEDs ERROR und MAINT blinken 3x mit 2 Hz Ankündigung des Fehlerortes/Fehlercodes
4 LED ERROR blinkt mit 1 Hz Anzeige der Zehnerstelle (dezimal) des Fehler-
ortes/Fehlercodes
5 LED MAINT blinkt 1 Hz Anzeige der Einerstelle (dezimal) des Fehleror-
tes/Fehlercodes
6 Wiederholung von 1 bis 5 bis die Fehlerursache behoben ist.

Fehleranzeige
Die folgende Tabelle zeigt mögliche Fehlerursachen, die auftreten können.

Tabelle 5- 5 Fehleranzeige

Fehlertyp Fehlerort Fehlerursache Maßnahme


(MAINT) (ERROR/MAINT)
1 02 bis 32* Es wird die Anzahl der gezogenen Peri- Prüfen Sie den Aufbau
pheriemodule angezeigt. Die Diagnose der ET 200SP.
wird ab 2 gezogenen Peripheriemodulen
erzeugt.
65* • Servermodul fehlt
• Unterbrechungen am Rückwandbus
• Kurzschluss der Kommunikation am
Rückwandbus

* Steckplatz

Hinweis
Ein Kurzschluss in der Rückwandbusversorgung oder in der Busanschlussversorgung wird
durch folgende LEDs angezeigt:
• PWR-LED: ein
• RN-, ER- und MT-LED: aus

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30 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
5.2 Alarme

Einleitung
Bei bestimmten Fehlern werden vom IO-Device Alarme ausgelöst. Die Alarmauswertung
erfolgt in Abhängigkeit vom eingesetzten IO-Controller.

Alarme mit IO-Controller auswerten


Das Dezentrale Peripheriesystem ET 200SP unterstützt folgende Alarme
• Diagnosealarme
• Prozessalarme
• Ziehen-/Steckenalarme
• Maintenance-Ereignisse
Im Falle eines Alarms werden in der CPU des IO-Controllers automatisch Alarm-OBs
aufgerufen.
Über die OB-Nummer und die Startinformation erhalten Sie bereits Aussagen zu
Fehlerursache und Fehlerart.
Detaillierte Informationen zum Fehlerereignis erhalten Sie im Fehler-OB mit der Anweisung
"RALRM" (Alarmzusatzinfo lesen).

Systemdiagnose
In STEP 7 (TIA Portal) steht für die Geräte des Automatisierungssystems S7-1500 (IO-
Controller CPU S7-1500) und ET 200SP (IO-Device) die innovierte Systemdiagnose zur
Verfügung. Meldungen werden unabhängig vom zyklischen Anwenderprogramm auf dem
Display der CPU S7-1500, dem CPU-Webserver und dem HMI-Gerät zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen zur Systemdiagnose finden Sie im Funktionshandbuch Diagnose
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/59192926).

5.2.1 Auslösung eines Diagnosealarms

Auslösung eines Diagnosealarms


Bei einem kommenden oder gehenden Ereignis (z. B. Drahtbruch auf einem Kanal eines
Peripheriemoduls) löst das Modul bei entsprechender Parametrierung einen Diagnosealarm
aus.
Die CPU unterbricht die Bearbeitung des Anwenderprogramms und bearbeitet den
Diagnosebaustein OB 82. Das Ereignis, welches zur Alarmauslösung geführt hat, wird in der
Startinformation des OB 82 eingetragen.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 31
5.2.2 Auslösung eines Prozessalarms

Auslösung eines Prozessalarms


Bei einem Prozessalarm unterbricht die CPU die Bearbeitung des Anwenderprogramms und
bearbeitet den Prozessalarmbaustein, z. B. OB 40. Das Ereignis, welches zur Alarmauslösung
geführt hat, wird in der Startinformation des Prozessalarmbausteins eingetragen.

Hinweis
Diagnose "Prozessalarm verloren" (vom Peripheriemodul)
Vermeiden Sie die zyklische Erzeugung von Prozessalarmen.
Wenn die Prozessalarmlast zu hoch ist, dann können in Abhängigkeit von der Anzahl der
Peripheriemodule und der Kommunikationslast Prozessalarme verloren gehen.

5.2.3 Auslösung eines Ziehen-/Steckenalarms

Auslösung eines Ziehen-/Steckenalarms


Bei einem Ziehen-/Steckenalarm unterbricht die CPU die Bearbeitung des
Anwenderprogramms und bearbeitet den Diagnosebaustein OB 83. Das Ergebnis, welches
zur Alarmauslösung geführt hat, wird in der Startinformation des OB 83 eingetragen.

5.3 Meldungen

5.3.1 Diagnosemeldungen

Aktionen nach einer Diagnosemeldung


Mehrere Diagnosemeldungen sind gleichzeitig möglich. Jede Diagnosemeldung führt zu
folgenden Aktionen:
• Die ERROR-LED auf dem Interfacemodul blinkt.
• Diagnosen werden als Diagnosealarme an die CPU des IO-Controllers gemeldet und
können über Datensätze gelesen werden.
• Nach einer Diagnosemeldung wird diese im Diagnosepuffer des IO-Controllers hinterlegt.
• Der OB 82 wird aufgerufen. Wenn der OB 82 nicht vorhanden ist, dann geht der
IO-Controller in den Betriebszustand STOP.
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


32 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Auslesen der Diagnose

Tabelle 5- 6 Auslesen der Diagnose mit STEP 7

Automatisierungssystem Anwendung Siehe ...


mit IO-Controller
SIMATIC S7 Diagnose als Klartext in STEP 7 über Online-Hilfe zu STEP 7
Online- und Diagnosesicht
• ab STEP 7 V12 Funktionshand-
Anweisung "RDREC" (SFB 52) buch PROFINET mit STEP 7 V13
Datensätze aus dem IO-Device
lesen (http://support.automation.sie
mens.com/WW/view/de/499488
Anweisung "RALRM" (SFB 54)
Alarme vom IO-Device empfangen 56)
• ab STEP 7 V5.5 Systemhand-
buch PROFINET Systembe-
schreibung
(http://support.automation.sie
mens.com/WW/view/de/192921
27)

Weitere Informationen zu den Datensätzen bei PROFINET IO


Den Aufbau der Diagnosedatensätze und Beispiele zur Programmierung finden Sie im
Programmierhandbuch Von PROFIBUS DP nach PROFINET IO
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/19289930) und im
Anwendungsbeispiel (http://support.automation.siemens.com/WW/View/de/24000238).

Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen


Die Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen der Diagnosemeldungen sind in den
Gerätehandbüchern der Peripheriemodule
(http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/55679691/133300) im Kapitel
Alarme/Diagnosemeldungen beschrieben.

Siehe auch
Kanaldiagnosen (Seite 34)

5.3.2 Maintenance-Ereignisse

Auslösung eines Maintenance-Ereignisses


Die PROFINET IO-Schnittstellen des Interfacemoduls unterstützen das Diagnosekonzept und
Maintenance-Konzept in PROFINET IO nach der Norm IEC 61158-6-10. Ziel ist das frühzeitige
Erkennen und Beseitigen von potenziellen Störungen.
Beim Interfacemodul signalisieren Maintenance-Ereignisse dem Anwender, wann eine
Überprüfung oder der Austausch von Netzwerkkomponenten erforderlich ist.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 33
Die CPU unterbricht die Bearbeitung des Anwenderprogramms und bearbeitet den
Diagnosebaustein OB 82. Das Ereignis, welches zur Auslösung des Maintenance-Ereignisses
geführt hat, wird in der Startinformation des OB 82 eingetragen.
Bei folgenden Ereignissen meldet das Interfacemodul ein Maintenance-Ereignis an das
übergeordnete Diagnosesystem:

Tabelle 5- 7 Auslösung eines Maintenance-Ereignisses

Maintenance- Ereignis Bedeutung


Meldung
Wartungsanforde- Synchronisati- • Kein Synchronisationstelegramm erhalten
rung (maintenance onsverlust
demanded) Nach der Parametrierung bzw. während des Betriebs
LED MAINT leuchtet wurde innerhalb der Timeout-Zeit kein Synchronisa-
tionstelegramm vom Sync-Master empfangen.
• Aufeinanderfolgende Synchronisationstelegramme
liegen außerhalb der zulässigen Grenzen (Jitter)

Systemmeldungen in STEP 7 (TIA Portal)


Die Maintenance-Informationen werden in STEP 7 mit folgenden Systemmeldungen
generiert:
• Wartungsanforderung - symbolisiert je Port durch einen gelb hinterlegten
Schraubenschlüssel in der Gerätesicht bzw. in der Hardwarekonfiguration.
Weitere Informationen finden Sie in der Online-Hilfe von STEP 7.

5.3.3 Kanaldiagnosen

Funktion
Die Kanaldiagnose gibt Auskunft über Kanalfehler der Module.
Kanalfehler werden als Kanaldiagnosen in IO-Diagnosedatensätze abgebildet.
Das Lesen des Datensatzes erfolgt mit der Anweisung "RDREC".

Aufbau der Diagnosedatensätze


Die Datensätze, die das Dezentrale Peripheriesystem ET 200SP unterstützt, basieren auf der
Norm PROFINET IO - Application Layer Service Definition V2.3.
Die Norm können Sie bei der PROFIBUS-Nutzerorganisation erwerben im Internet
(http://www.profibus.de).

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34 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Kodierung der erweiterten Kanaldiagnosen (ab Firmwarestand V3.3.0)
Beim Interfacemodul IM 155-6 PN ST werden folgende erweiterte Kanaldiagnosen gemeldet:

Steckplatznum- ChannelError- ExtendedChannel- Begleitwert Diagnose


mer Type (CET) ErrorType (ECET) AddValue
Steckplatz des 0x0602 0x0691 Steckplatz Stationsstopp - Modulparameter "Potenzi-
Moduls algruppe" fehlerhaft oder falsche BaseUnit
auf realem Steckplatz (AddValue)
Steckplatz 0 0x0602 0x0693 0x00 Diagnose bei fehlendem Servermodul
0x0602 0x0698 0x00 Diagnose Rückwandbus zu lang
0x0602 0x0699 Steckplatz Diagnose bei falschem Busausbau
0x0602 0x069C 0x00 Diagnose bei falsch gestecktem BusAdap-
ter
Steckplatz des 0x0610 0x06B0 0x00 Sammeldiagnose fehlende Versorgungs-
Servermoduls spannung L+ für die Potenzialgruppen.
Hinweis: im Element "ChannelNumber" ist
der Steckplatz kodiert, auf dem sich die
helle BaseUnit von der betroffenen Last-
baugruppe befindet.

Struktur der herstellerspezifischen Diagnosedatensätze (Firmwarestand < V3.3.0)


Die Struktur der Diagnosedatensätze wird über die BlockVersion unterschieden. Für die
Interfacemodule IM 155-6 PN ST gilt folgende BlockVersion:

Tabelle 5- 8 Struktur der herstellerspezifischen Diagnosedatensätze

Interfacemodul IM 155-6 PN ST BlockVersion


6ES7155-6AU00-0BN0 W#16#0101

Herstellerspezifische Diagnose in der User Structure Identifier (USI)


Beim Interfacemodul IM 155-6 PN ST werden folgende herstellerspezifische TDiagnosen in
der USI gemeldet:

Tabelle 5- 9 Herstellerspezifische Diagnosen in der USI

USI-Nr. W#16#... Diagnose


0003 Sammeldiagnose fehlende Versorgungsspannung L+ für die Potenzialgruppen *
0004 Diagnose bei fehlendem Servermodul
0005 Diagnose, wenn mehr als ein Peripheriemodul gezogen wurde
0006 Diagnose bei einem falschen BaseUnit
0007 Diagnose bei falschem Busausbau

* ab IM 155-6 PN ST V1.1.x und GSD-Datei 04/2013 wird diese Diagnose nur gemeldet, wenn am
Servermodul der Parameter "Sammeldiagnose fehlende Versorgungsspannung L+" aktiviert wurde.

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Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 35
Aufbau USI = W#16#0003

Tabelle 5- 10 Aufbau der USI = W#16#0003

Name des Datenblocks Inhalt Bemerkung Bytes


USI W#16#0003 Herstellerspezifische Diagnose bei einem Ausfall der Ver- 2
sorgungsspannung L+ ab Steckplatz x
Es folgt der Steckplatz, ab dem die Versorgungsspannung L+ ausgefallen ist.
Steckplatz W#16#0001 bis Bit 8 bis 15 1
W#16#0020 Bit 0 bis 7 1
Es folgen 2 reservierte Bytes.
reserviert 1
reserviert 1

Aufbau USI = W#16#0004

Tabelle 5- 11 Aufbau der USI = W#16#0004

Name des Datenblocks Inhalt Bemerkung Bytes


USI W#16#0004 Herstellerspezifische Diagnose bei fehlendem Servermodul 2
Folge: Stationsstopp
• Die Peripheriemodule fallen aus → Ersatzwertverhalten
• Das Interfacemodul befindet sich weiterhin im Daten-
austausch mit dem IO-Controller.
Es folgen 4 reservierte Bytes.
reserviert 1
reserviert 1
reserviert 1
reserviert 1

Aufbau USI = W#16#0005

Tabelle 5- 12 Aufbau der USI = W#16#0005

Name des Datenblocks Inhalt Bemerkung Bytes


USI W#16#0005 Herstellerspezifische Diagnose, wenn mehr als ein Peri- 2
pheriemodul gezogen wurde. Es wird die Anzahl der gezo-
genen Peripheriemodule angezeigt.
Folge: Stationsstopp
• Die Peripheriemodule fallen aus → Ersatzwertverhalten
• Das Interfacemodul befindet sich weiterhin im Daten-
austausch mit dem IO-Controller.
Es folgt die Anzahl der gezogenen Peripheriemodule
Anzahl W#16#0002 bis Bit 8 bis 15 1
W#16#0020 Bit 0 bis 7 1
Es folgen 2 reservierte Bytes.

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36 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Name des Datenblocks Inhalt Bemerkung Bytes
reserviert 1
reserviert 1

Aufbau USI = W#16#0006

Tabelle 5- 13 Aufbau der USI = W#16#0006

Name des Datenblocks Inhalt Bemerkung Bytes


USI W#16#0006 Herstellerspezifische Diagnose, wenn ein Peripheriemodul 2
auf einem falschen BaseUnit steckt.
Folge: Stationsstopp
• Die Peripheriemodule fallen aus → Ersatzwertverhalten
• Das Interfacemodul befindet sich weiterhin im Daten-
austausch mit dem IO-Controller.
Es folgt der Steckplatz des Peripheriemoduls
Steckplatz W#16#0001 bis Bit 8 bis 15 1
W#16#0020 Bit 0 bis 7 1
Es folgen 2 reservierte Bytes.
reserviert 1
reserviert 1

Aufbau USI = W#16#0007

Tabelle 5- 14 Aufbau der USI = W#16#0007

Name des Datenblocks Inhalt Bemerkung Bytes


USI W#16#0007 Herstellerspezifische Diagnose, wenn ein Betrieb mit dem 2
vorliegenden Busausbau nicht möglich ist
Folge: Stationsstopp
• Die Peripheriemodule fallen aus → Ersatzwertverhalten
• Das Interfacemodul befindet sich weiterhin im Daten-
austausch mit dem IO-Controller
Es folgt der Steckplatz des Peripheriemoduls
Steckplatz W#16#0001 bis Bit 8 bis 15 1
W#16#0040 Bit 0 bis 7 1
Wenn der Steckplatz 0 angegeben wird, überprüfen Sie die maximale Breite des Stationsaufbaus (maximal 1 m).
Es folgen 2 reservierte Bytes.
Reserviert 1
Reserviert 1

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Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 37
5.3.4 Unzulässige Ausbauzustände des ET 200SP am PROFINET IO

Unzulässige Ausbauzustände
Folgende unzulässige Ausbauzustände des Dezentralen Peripheriesystems ET 200SP führen
zu einem Ausfall des IO-Device bzw. verhindern den Austausch von Nutzdaten mit den
Peripheriemodulen.
• Modulanzahl überschreitet Maximalausbau
• Fehlerhafter Rückwandbus (z. B. defektes BaseUnit). Bei einer Unterbrechung des
ET 200SP-Rückwandbusses wird kein Alarm generiert.
• Mindestens ein Peripheriemodul steckt auf einem anderen BaseUnit als in den Parametern
eingestellt ist.
• Fehlendes Servermodul
• Unzulässiger oder fehlerhaft konfigurierter BusAdapter

Hinweis
Wenn Sie mehr als ein Peripheriemodul oder das Servermodul ziehen, dann führt dies zu
einem Stationsstopp. Alle Peripheriemodule des Dezentralen Peripheriesystems ET 200SP
fallen aus (Ersatzwertverhalten), das Interfacemodul befindet sich aber weiter im
Datenaustausch.
Die Aufhebung des Stationsstopps (durch Behebung des unzulässigen Ausbauzustandes)
führt zu einem kurzzeitigen Ausfall des Dezentralen Peripheriesystems ET 200SP mit
automatischem Neuanlauf.

Siehe auch
Status- und Fehleranzeigen (Seite 27)
Kanaldiagnosen (Seite 34)

5.3.5 Ausfall der Versorgungsspannung L+ am BaseUnit BU...D

Ausfall der Versorgungsspannung L+


Bei einem Ausfall der Versorgungsspannung L+ am BaseUnit BU...D verhalten sich die
Peripheriemodule wie folgt:
• Wird während des Ausfalls der Versorgungsspannung ein Peripheriemodul gezogen, so
wird ein Ziehenalarm generiert.
• Wird während des Ausfalls der Versorgungsspannung ein Peripheriemodul gesteckt, so
wird ein Steckenalarm generiert.

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38 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
5.3.6 STOP des IO-Controllers und Wiederkehr des IO-Devices

STOP des SIMATIC IO-Controllers


Treffen im Zustand STOP des IO-Controllers Diagnosen vom IO-Device ein, so führen diese
Diagnosen nach Anlauf des IO-Controllers nicht zum Start der entsprechenden
Organisationsbausteine. Sie müssen im OB 100 mit der Anweisung "RDREC" den Datensatz
E00CH lesen. Dort finden Sie alle Diagnosen für die einem IO-Controller zugeordneten
Steckplätze in einem IO-Device.

Wiederkehr des SIMATIC IO-Devices


Wenn Sie die Diagnosen einer Station nach deren Stationswiederkehr auslesen wollen,
müssen Sie im OB 86 mit der Anweisung "RDREC" den Datensatz E00CH lesen. Dort finden Sie
alle Diagnosen für die einem IO-Controller zugeordneten Steckplätze in einem IO-Device.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 39
Kompatibilität 6
Kompatibilität zwischen den Versionen des IM 155-6 PN ST
Die folgende Tabelle beschreibt, welche Version in der Projektierung Sie für welche
tatsächlich gesteckte Version des Interfacemoduls IM 155-6 PN ST einsetzen können. Die
Tabelle beschreibt auch die funktionalen Unterschiede der Versionen des Interfacemoduls
IM 155-6 PN ST.

IM 155-6 PN ST- IM 155-6 PN ST gesteckt Änderungen gegenüber Vorgänger-Version


projektiert V1.0.x V1.1.x V3.1.x V3.3.x V4.1.x
V1.0 ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ---
V1.1 --- ✓ ✓ ✓ ✓ • Parameter "Sammeldiagnose fehlende Ver-
sorgungsspannung L+" auf dem Servermodul
einstellbar
• "Status der Versorgungsspannung L+ der
Peripheriemodule" auf dem Servermodul
konfigurierbar
V3.1 --- --- ✓ ✓ ✓ • Nutzdaten 512 byte
• Stationserweiterung über ET-Connection
V3.3 --- --- --- ✓ ✓ • Unterstützung von Submodulen
V4.1 --- --- --- --- ✓ ---

Hinweis
IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU00-0BN0) mit Firmwarestand V4.1
Sie können die Vorgängerversion des Interfacemoduls IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU00-
0BN0) auf den Firmwarestand V4.1 hochrüsten. Projektieren Sie in dem Fall das Modul als
Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0) mit Firmwarestand V4.1.

Status der Versorgungsspannung


Lastspannungsdiagnosen sind nur gültig, wenn die Station mit einer gültigen und
vollständigen Projektierung angelaufen ist.
• Für unparametrierte Module aus der folgenden Tabelle wird im Status der
Versorgungsspannung unabhängig vom tatsächlichen Status der Versorgungsspannung
"1" gemeldet.
• Ist eine Potenzialgruppe ausschließlich mit unparametrierten Modulen aus der folgenden
Tabelle aufgebaut, wird für diese Potenzialgruppe keine Sammeldiagnose "fehlende
Versorgungsspannung L+" gemeldet.

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 40
Module Artikelnummer
DI 8x24VDC ST 6ES7131-6BF00-0BA0
DI 16x24VDC ST 6ES7131-6BH00-0BA0
DI 8x24VDC HF 6ES7131-6BF00-0CA0
DQ 4x24VC/2A ST 6ES7132-6BD20-0BA0
DQ 8x24VDC/0,5A ST 6ES7132-6BF00-0BA0
DQ 16x24VDC/0,5A ST 6ES7132-6BH00-0BA0
DQ 8x24VDC/0,5A HF 6ES7132-6BF00-0CA0

Reaktionszeiten für die Fehlersicheren Module


Für die Berechnung der Reaktionszeiten der fehlersicheren Module müssen Sie folgende
maximale Reaktionszeit des Interfacemoduls berücksichtigen:
maximale Reaktionszeit = projektierte Aktualisierungszeit + 400 μs (mindestens jedoch
1,4 ms)

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 41
Technische Daten 7
Technische Daten des IM 155-6 PN ST

Artikelnummer 6ES7155-6AU01-0BN0
Allgemeine Informationen
Produkttyp-Bezeichnung IM 155-6 PN ST
HW-Funktionsstand ab FS03
Produktfunktion
• I&M-Daten Ja; I&M0 bis I&M3

• Modulwechsel im laufenden Betrieb (Hot- Ja; Single Hot-Swapping


Swapping)

• taktsynchroner Betrieb Nein

Engineering mit
• STEP 7 TIA Portal projektierbar/integriert ab V14
Version

• STEP 7 projektierbar/integriert ab Version ab V5.5 SP4

• PROFINET ab GSD-Version/GSD-Revision V2.3 / -

Konfigurationssteuerung
über Datensatz Ja
Versorgungsspannung
Nennwert (DC) 24 V
zulässiger Bereich, untere Grenze (DC) 19,2 V
zulässiger Bereich, obere Grenze (DC) 28,8 V
Verpolschutz Ja
Kurzschluss-Schutz Ja
Netz- und Spannungsausfallüberbrückung
• Netz-/Spannungsausfallüberbrückungszeit 10 ms

Eingangsstrom
Stromaufnahme (Nennwert) 450 mA
Stromaufnahme, max. 550 mA
Einschaltstrom, max. 3,7 A
I²t 0,09 A²·s
Leistung
Einspeiseleistung in den Rückwandbus 4,5 W
Verlustleistung
Verlustleistung, typ. 1,9 W
Adressbereich
Adressraum je Modul
• Adressraum je Modul, max. 256 byte; je Eingang / Ausgang

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Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 42
Artikelnummer 6ES7155-6AU01-0BN0
Adressraum je Station
• Adressraum je Station, max. 512 byte; projektierungsabhängig

Hardware-Ausbau
Baugruppenträger
• Anzahl der betreibbaren ET 200SP Module, 32
max.

• Anzahl der betreibbaren ET 200AL Module, 16


max.
Submodule
• Anzahl Submodule je Station, max. 256

Schnittstellen
Anzahl Schnittstellen PROFINET 1; 2 Ports (Switch)
1. Schnittstelle
Schnittstellenphysik
• Anzahl der Ports 2

• integrierter Switch Ja

• BusAdapter (PROFINET) Ja; einsetzbare BusAdapter: BA 2x RJ45, BA 2x FC,


BA 2x M12
Protokolle
• PROFINET IO-Device Ja

• Offene IE-Kommunikation Ja

• Medienredundanz Ja; PROFINET MRP

Schnittstellenphysik
RJ 45 (Ethernet)
• Übertragungsverfahren PROFINET mit 100 Mbit/s vollduplex (100BASE-TX)

• 10 Mbit/s Ja; für Ethernet-Dienste

• 100 Mbit/s Ja; PROFINET mit 100 Mbit/s vollduplex (100BASE-


TX)
• Autonegotiation Ja

• Autocrossing Ja

Protokolle
PROFINET IO-Device
Dienste
– IRT Ja; mit Sendetakten von 250 µs bis 4 ms in Schrit-
ten von 125 µs
– PROFIenergy Ja

– Priorisierter Hochlauf Ja

– Shared Device Ja

– Anzahl IO-Controller bei Shared Device, 2


max.
Redundanzbetrieb

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 43
Artikelnummer 6ES7155-6AU01-0BN0
• PROFINET-Systemredundanz (S2) Nein

Medienredundanz
– MRP Ja

– MRPD Nein
Offene IE-Kommunikation
• TCP/IP Ja

• SNMP Ja

• LLDP Ja

Alarme/Diagnosen/Statusinformationen
Statusanzeige Ja
Alarme Ja
Diagnosefunktion Ja
Diagnoseanzeige LED
• RUN-LED Ja; grüne LED

• ERROR-LED Ja; rote LED

• MAINT-LED Ja; gelbe LED

• Überwachung der Versorgungsspannung Ja; grüne PWR-LED


(PWR-LED)

• Verbindungsanzeige LINK TX/RX Ja; 2x grüne Link LED auf BusAdapter

Potenzialtrennung
zwischen Rückwandbus und Elektronik Nein
zwischen PROFINET und allen anderen Strom- Ja; AC 1 500 V (Type Test)
kreisen
zwischen Versorgung und allen anderen Nein
Stromkreisen
Zulässige Potenzialdifferenz
zwischen verschiedenen Stromkreisen Sicherheitskleinspannung SELV
Isolation
Isolation geprüft mit DC 707 V (Type Test)
Normen, Zulassungen, Zertifikate
Netzlastklasse 2
Security level Gemäß Security Level 1 Test Cases V1.1.1
Umgebungsbedingungen
Umgebungstemperatur im Betrieb
• waagerechte Einbaulage, min. 0 °C

• waagerechte Einbaulage, max. 60 °C

• senkrechte Einbaulage, min. 0 °C

• senkrechte Einbaulage, max. 50 °C

Höhe im Betrieb bezogen auf Meeresspiegel


• Aufstellungshöhe über NN, max. 5 000 m

Anschlusstechnik
ET-Connection

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


44 Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE
Artikelnummer 6ES7155-6AU01-0BN0
• über BU-/BA-Send Ja; + 16 ET 200AL-Module

Maße
Breite 50 mm
Höhe 117 mm
Tiefe 74 mm
Gewichte
Gewicht, ca. 147 g; ohne BusAdapter

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 45
Maßbild A
In diesem Anhang finden Sie das Maßbild des Moduls montiert auf einer Profilschiene. Die
Maße müssen Sie bei der Montage in Schränken, in Schalträumen usw. berücksichtigen.

Bild A-1 Maßbild des Interfacemoduls IM 155-6 PN ST (Front- und Seitenansicht)

Interfacemodul IM 155-6 PN ST (6ES7155-6AU01-0BN0)


Gerätehandbuch, 10/2020, A5E03576903-AE 46

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