Graffiti-Geschichte der USA Jugendlichen in den Großstädten bekannt,
nachgeahmt und eigenständig weiterentwickelt
1968: ein Jugendlicher schreibt in Manhattan mit 1984 Filzstiften seinen Namenszug „JuLio“ an die erster besprühter Zug in Wien; 1985 zum Wände. ersten Mal in München Sonderkommissionen der (Bahn-)Polizei 1971: werden gegründet, um die illegalen Sprayer ein Artikel der „New York Times“ schreibt ausfindig zu machen (Aufklärungsrate bis zu einen Artikel über einen 16-Jährigen, der 80%) überall in New York seine Signatur „Taki 183“ anbringt. Dies wird zum Auftakt der 1985 Graffiti-Bewegung. Die Signaturen werden BLEK le rat führt in Paris Schablonengraffiti großformatig an Wände - auch in U- ein; hierbei wird eine Form/Figur aus Papier Bahnstationen – gesprüht. vorgezeichnet, ausgeschnitten und an einer Wand befestigt. Mit der Spraydose werden nun 1972: die ausgeschnittenen Teile ausgefüllt. Danach „Super Kool“ sprüht das erste „Masterpiece“ nimmt man die Schablone ab. Diese Technik wird von anderen Sprayern in Europa übernommen (z.B. Bananen-Sprayer von 1973: Köln) Die „Style-Wars“ beginnen: friedliche Wettkämpfe einzelnen Sprayern und „gangs“ 1986 um die besten Graffitis Gründung der Euro-Graffiti-Union (EGU) in München 1976: in Folge: legale Graffiti-Aktionen privater und aus Anlass der 200-Jahr-Feier der USA wird öffentlicher Veranstalter, Graffiti- der erste „whole-train“ gesprüht, ein Ausstellungen, Graffiti-Treffs, Kurse und kompletter Zug mit 11 Waggons („the freedom Workshops für Jugendliche train“) zahlreiche Polizeieinsätze gegen Sprayer Allgemeines
1980: - Einen S-Bahn-Waggon neu zu lackieren
erste Ansätze, Graffitis zu legalisieren kostet 5000 Euro! Graffiti wird zu einer Kunstform; Galerien und - Das Besprühen eines Waggons ist die New Yorker Kunstszene nehmen Kontakte Sachbeschädigung und verjährt erst nach 30 zu Graffiti-Künstlern auf, Künstler malen Jahren! Graffitis auf Leinwand - Bei Sprayaktionen kamen bereits einige Graffiti erobert sich einen Platz im Design und Jugendliche ums Leben (Verfolgung durch in der Werbung Polizei, riskante Orte wie Brücken...)! in Harlem wird legaler Raum zum Sprühen zur Verfügung gestellt („Graffiti Hall of fame“) Ursprünge des Graffitis
Graffiti –Geschichte Europas Graffiti gibt es eigentlich schon seit Bestehen
der Menschheit. Bereits in der Steinzeit Ende 60-er Jahre bemalten die Menschen Wände (z.B. in der Polit-Parolen und –zeichen, Sponti-Sprüche Bretagne) und im alten Rom schrieb man Wahlkampfparolen an Wände. 1977 Auch die Nationalsozialisten sprühten vor ihrer Harald Naegeli, der „Sprayer von Zürich“, Machtübernahme (vor 1933) Hakenkreuze an prangerte mit seinen Sprüchen soziale Wände. Nach dem 2. Weltkrieg dienten Missstände an Hauswände als Anzeigetafeln für im Krieg verschollene Familienangehörige. 1980 Ende der 60-er Jahre sprühten Studenten ihre durch Publikationen und Filme werden politischen Forderungen an Wände. Die American Graffiti bei den europäischen 1 Berliner Mauer war geradezu dafür geschaffen, Hackordnungen von „kingwriters“ (den Stars) Graffitis aufzusprühen. bis zu den „toys“ (Lehrlingen). Legale Graffitis sind eigentlich keine richtigen Graffitis mehr, denn die Verbreitung des Warum sprayen Sprayer und was ist Namens steht nicht mehr im Vordergrund. „fame“? Vocabulary of Graffiti Das Hauptanliegen eines Sprayers ist, bekannt zu werden. Daher versuchen sie, ihren Namen black-books: Skizzenbuch für tags und pieces an so viele Wände, Mauern, Brücken... zu setzen, wie nur möglich. Ideal sind S-Bahnen bubble-styles: Seifenblasenartige, kugelrunde und Züge, denn dann „fährt der Name überall Schrift hin“. Unter Sprayern besteht der Wettkampf, an crossing out: ein Graffiti wird übermalt besonders gefährlichen und riskanten Orten (ausradiert) ihren Schriftzug anzubringen. Je besser man ist, desto mehr „fame“ genießt man. So ist es can: Farbsprühdose nicht erstrebenswert, seinen „tag“ (Schriftzug) an einem Ort anzubringen, wo man nicht character: in den Schriftzug eingearbeitete erwischt werden kann, wie z.B. im eigenen figürliche Details und Bilder, auch als Keller. Schafft man es aber, seinen tag an ein eigenes piece angefertigt. Polizei-Auto, das vor dem Kommissariat parkt, aufzusprayen, hat man sicher den größten highlights: Glanzlichter auf den fame. Buchstaben, die mehr Räumlichkeit erzeugen Besonderes und Spezielles piece: ein großformatiges, aufwändiges In Köln begann der „Bananen-Sprayer“ seine Graffitibild mit einer farbigen, ausgefallen Arbeit. An jedes Museum, das er als gestalteten Schrift mit Umrisslinie, außergewöhnlich gut befand, sprühte er eine Glanzlichtern (highlights) oder 3D Banane. Mittlerweile ist die Banane wie eine (Masterpiece: außerordentliches Meisterwerk) Art Gütesiegel für Museen. Welches eine „Banane bekommt“ gilt als ausgesprochen gut. style: Kennzeichen des Sprayers, persönliche Bananen sind seit dem heiß begehrt. Art und Weise seine Buchstaben und Mitte der 70-er Jahre wurde die so genannte Charakters ganz individuell zu kreieren Wolke erfunden. Sie diente als Hintergrund für die Schrift. Manche Zeichen wurden von ihr tag: Rohform des writings; eine einfache, verdeckt. Bald entdeckte man die Tiefenwirkung von dreidimensionalen persönliche Signatur oder Unterschrift des Buchstaben, welche dem Graffiti eine weitere Sprayers meist mit Markern oder Dimension verleihen. Spraydose angefertigt (s. Beispiel) Ist die Schrift besonders rund und kugelig, spricht man vom „bubble-style“. Die writer: Schreiber / Graffiti-Künstler Buchstaben erinnern an geformte Seifenblasen. writing: Das Schreiben des Namens durch Von der Schrift zur Kunst die Sprayer.
Die Sprayer begannen damit, ihre Namen als
einfache Schriftzüge schlicht an Wände zu schreiben. Mit der Zeit gab es aber so viele Sprayer, dass man sich, um aufzufallen etwas Besonderes einfallen lassen musste. Die „tags“ (Schriftzüge) wurden immer kunstvoller und ausgefallener. Das „piece“ entwickelte sich. Es ergaben sich richtige Ausbildungs- 2 Arbeitsaufträge:
- Lies dir alle Texte gründlich durch, denn hier findest du alle Informationen zu diesen Fragen!
1) Nenne 4 Graffiti-Sprayer!
2) piece, style, tag, character, highlight: Definiere diese Ausdrücke
kurz und knapp!
3) Was haben Wolken und Bananen mit Graffiti zu tun?
4) Erkläre den Begriff „fame“!
5) Steinzeitmenschen, Römer, Nationalsozialisten und Studenten Ende
der 60er Jahre: Wo liegen die Wurzeln des Graffitis?
6) Wer arbeitet mit Schablonen-Graffitis (zwei Namen!)? Kannst du
dir vorstellen, wo die Vorteile einer Schablone bestehen könnten?
7) Was geschah 1976 in den USA? (nur eine Nennung!)
8) Der Beginn der Graffiti-Bewegung in den USA: Beschreibe, wie
alles begann bis 1972!
9) Was ist ein Masterpiece? (ein Wort!)
10) Warum entwickelten sich einfache tags zu aufwändigen pieces?