Sie sind auf Seite 1von 18

ĐẠI HỌC QUỐC GIA HÀ NỘI

TRƯỜNG ĐẠI HỌC NGOẠI NGỮ


KHOA NGÔN NGỮ VÀ VĂN HÓA ĐỨC
______________

TIỂU LUẬN MÔN HỌC CUỐI KỲ


MÔN: TIẾNG ĐỨC HỌC THUẬT

ĐỀ TÀI: Eine kontrastive Untersuchung zwischen


Protagonistinnen in vietnamesischem Märchen
“Tấm Cám” und deutschem Märchen
“Aschenputtel”

Giảng viên phụ trách: TS. Lê Tuyết Nga


Học viên: Phạm Thanh Vân
Khóa học: QH2017

Hà Nội – 03/2019
University of Languages and International Studies
der Vietnamesischen Nationaluniversität Hanoi (VNU-ULIS)
Fakultät für Deutsche Sprache und Kultur

Abschlussarbeit
für das Seminar Akademisches Deutsch

Thema: Eine kontrastive Untersuchung


zwischen Protagonistinnen in vietnamesischem
Märchen “Tấm Cám” und deutschem Märchen
“Aschenputtel”

vorgelegt von
Pham Thanh Van
Masterstudiengang: QHF2017.2G2
Gutachter: Dr. Lê Tuyết Nga

Hanoi, März 2019


INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung..................................................................................................................1
2. Theoretische Grundlage.............................................................................................2
2.1. Begriff................................................................................................................. 2
2.1.1. Märchen.......................................................................................................2
2.1.2. Protagonist...................................................................................................3
2.2. Nguyễn Đổng Chi und das Werk “Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam”..............4
2.2.1. Das Leben und das Werk “Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam”...................4
2.2.2. Protagonistinnen in vietnamesischen Märchen............................................4
2.3.Brüder Grimm und das Werk “Kinder- und Hausmärchen”.................................6
2.2.1. Das Leben und das Werk “Kinder- und Hausmärchen”...............................6
2.2.2. Protagonistinnen in den deutschen Märchen................................................7
3. Vergleich: Protagonistinnen in “Tấm Cám” und “Aschenputtel”..............................8
3.1. Zusammenfassung..............................................................................................8
3.1.1. Tấm Cám.....................................................................................................8
3.1.2. Aschenputtel................................................................................................8
3.2. Vergleich............................................................................................................9
3.2.1. Familienintergrund.......................................................................................9
3.2.2. Beziehung mit anderen Figuren.................................................................10
3.2.3. Ihre Leiden.................................................................................................11
3.2.4. Ihre Handlungen.........................................................................................12
3.3. Schlussfolgerung...............................................................................................13
4. Fazit und Ausblick...................................................................................................14
LITERATURVERZEICHNIS.....................................................................................15
1. Einleitung
Märchen gilt als eine der bedeutendsten literarischen Gattungen, die großen Wert im
Bereich Kultursuntersuchung beilegt. Märchen spiegeln kulturelle und soziale Aspekte
der ehemaligen Gesellschaft wider. Im Laufe der Zeit ist es zu beobachten, dass zwischen
Märchen verschiedener Länder außer den Unterschieden ebenfalls Ähnlichkeit bzw.
Gemeinsamkeit existieren. Viele Geschichten gelten als Versionen in unterschiedlichen
Sprachen von einander, beispielsweise das deutsche Märchen „Aschenputtel“ und
vietnamesisches Märchen „Tam Cam“. Die Arbeit sollte Unterschiede und
Gemeinsamkeit zwischen solchen Märchen herausfinden sowie analysieren, und daher
versuchen, die sozialen und kulturellen Gründe dafür zu finden. Wegen der
Beschränkung der Zeit und Literaturquellen lässt diese Forschung sich bei dem Vergleich
der Protagonistinnen der beiden Erzählungen einschränken.

Mithilfe der beschreibend-vergleichende Methode wird die Forschung in zwei Schritte


gleichzeitig durchgeführt. Die zwei Protagonistinnen von beiden Märchen werden nach
bestimmten Kriterien (Hintergrund, Beziehungen mit anderen Figuren, etc) vergliechen.
Die gebrauchten Primärliteraturen sind „Aschenputtel“ (Version 1857) von Brüder
Grimm und „Tấm Cám“ von Nguyễn Đổng Chi (nödliche Version).

Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile, und zwar theoretische Grundlage sowie den
Vergleich. Im ersten Teil ergänze ich den Begriff Märchen und Protagonist, sowie fasse
ich grundlegende Informationen über sowohl Brüder Grimm und Nguyễn Đổng Chi, als
auch die bedeutendsten Sammlungen von ihnen, die sich die zwei erforschten Werke
umfassen. Der zweite Teil befasst sich mit der Inhaltswiedergabe und dem Vergleich der
Protagonistinnen von beiden Märchen. Jeder Figur wird unter unterschiedlichen
Aspekten beschrieben, zum Beispiel Familienhintergrund, ihre Beziehung mit anderen
Figuren, ihr Leiden, ihre Handlungen. In jedem Punkt versuche ich, der Grund sowie das
Vorbild für solche Darstellungen zu entdecken. Zugleich kommt der Vergleich vor, in
dem nicht nur die Unterschiede, sondern auch die Gemeinsamkeiten zwischen beiden
Protagonistinnen „Aschenputtel“ und „Tấm Cám“ genannt und analysiert, von dort lassen
sich die spezifischen Eigenschaften deutscher und vietnamesischer Gesellchaft
verdeutlichen bzw. miteinander vergleichen.

1
2. Theoretische Grundlage
2.1. Begriff
2.1.1. Märchen
Das Wort „Märchen“ stammt aus dem ahd. mârî, mhd. maere. Solche Wörte bedeutend
ähnlich wie Märe, die in “Erzählung“, „Bericht“ sowie „Überlieferung” in der
gegenwärtigen Deutsch übersetzt werden können. Wenn man „Märe“ mit dem
Verkleinerungspräfix „-chen“ kombiniert, ergibt sich die Verkleinungsformen
„Märchen“, die sich als eine kurze Erzählung verstehen lässt.

Den Begriff „Märchen“ erschien erstmal im 18. Jahrhundert, der ehemalig als Synonym
mit „Volksmärchen“ verwendet wurde. Lüthi (vgl. 1964: 3) führt die Auffassungen von
Bolte-Polivka (1913), Thompson (1946) und Wesselski (1931) in seinem Buch, die
ähnliche Punkte äußern. Nach ihrem Sicht gilt Märchen als eine Kunstform, die eine
unwahre Welt bzw. Zauberwelt beschreiben. Die erzählten Geschichten zeigen keine
bestimmte Zeit sowie Ort und enthalten Folge von Motiven. Mit ihren Definitionen
charakterisieren solche Forscher spezifische Eigenschaften der literarischen Gattung, die
Märchen von anderen Kunstformen unterscheiden.

Auf anderer Seite definiert Jolles (1985: 219) Märchen als „eine Erzählung oder eine
Geschichte in der Art, wie sie die Gebrüder Grimm in ihren Kinder- und Hausmärchen
zusammengestellt haben“. Laut dem Autor gilt Brüder Grimms Märchen als den Maßstab
bei der Unterscheidung zwischen Märchen und anderen Gattungen. Aus diesem Grund
schlug er vor, dass die Gattung als „Gattung Grimm“ genannt werden sollte. Diese
Ansicht führt zur Verwerfungen in der Rezeption der Gattung zugleich der Ausnahme
viele damaligen Erzählungen, die nicht alle Eigenschaften der Brüder Grimms Märchen
dargestellt haben (vgl. ebd.).

Statt einer direkten Definition charakterisiert Neuhaus (vgl. 2005: 8) die literarische
Gattung Märchen durch die Klassifizierung zwischen verschiedenen Arten der Märchen,
und zwar Volksmärchen, Kunstmärchen und Wirklchkeitsmärchen. Volksmärchen ist die
populärste Art, die für viele Generationen von Menschen bekannt ist. Der Terminus
„Volksmärchen“ beschreibt mündliche Überlieferungen, die auf keine bestimmte Autoren
zurückgezogen werden. In solchen Märchen lässt sich eine unwahre erfundene Welt mit
fiktiven Figuren dargestellen. Typische Beispiel für Volksmärchen ist die Sammlung von
Märchen in Brüder Grimms „Kinder- und Hausmärchen“. Neben Volksmärchen gilt
Kunstmärchen als eine weit verbreitete Kunstform für eine Menge von Lesern,
beispielsweise „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Anders als
Volksmärchen sind Kunstmärchen nicht nur Produkte einzelner erkennbarer Autoren,
sondern unterscheiden sie sich auch durch inhaltliche sowie sprachliche Merkmale, zum

2
Beispiel Sprache, Komplexität der Handlung, Figurcharakterisierung oder das Ende der
Geschichten, etc. Die letzte Art des Märchens wird als Wirklichkeitsmärchen genannt.
Ähnliche wie Kunstmärchen bestimmen Wirklichkeitsmärchen sowohl genaue Orts- und
Zeitangaben, als auch die Darstellung von zwei Parallelwelte, die auf Fiktion und Realität
bezogen sind (vgl. ebd.).

Neben deutschen Forschen betrachten vietnamesische Forscher die Gattung „Märchen“


auf eigene Weise. Im Bereich Märchensuntersuchung ist Nguyễn Đổng Chi überall als
den besten Vertreter genannt. In seiner Forschung „Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam“
(2000) fand er es schwierig ist, die Grenze zwischen Märchen und anderen ähnlichen
Gattungen (wie Legend, Sage, etc) zu bestimmen. Nguyễn hat versucht, verschiedene
Kriterien zu nennen, die die Identifizierung der Merkmale des Märchens unterstützen.
Märchen kann zuerst durch die Eigenschaften des Alters identifiziert werden. Diese
Eigenschaften sind beispielsweise der Stil oder die Handlung, die alle zusammen
kombiniert werden, um ein ganzes Bild oder eine Atmosphäre aufzubauen, das zur alten
Kunst bzw. Kultur gehört. Laut dem Autor gehören Geschichten zur Gattung Märchen,
wenn sie keine zu fremde Elemente im Vergleich zu der Kultur des Landes enthalten,
beispielsweise muss die übernatürliche Kraft in deutschen Märchen statt Buddha durch
das Bild von Gott oder Fee dargestellt werden. Außerdem betont Nguyễn die Wichtigkeit
der künstlerischen Bedeutung sowie des moralischen Zweck. Andere genannten
Merkmale umfassen sich die große Rolle der Phantasie innerhalb der Erzählung, sowie
die Erscheinung von überarbeiteten Elementen (vgl. Nguyễn (2000)).

Es ist zu beobachten, dass eine allgemein akzeptierte Definition von Märchen nicht
häufig und einfach vorkommt, wenn unterschiedliche Forscher zur unterschiedlichen
Auffassungen darüber kommen. Wenn man allerdings einen Vergleich zwischen den
Definitionen macht, ist es zusammenzustellen, dass Märchen eine Produkt der Fiktion ist,
die verschiedene Typen von Figuren darstellt, sowie sich nach inhaltlichen und
sprachlichen Kriterien zwischen bestimmten Arten unterscheidet. Zwei Werke – die für
diese Arbeit Primärliteratur gebraucht werden – sind laut Neuhaus Volksmärchen, deren
Versionen ohne spezifische Orts- und Zeitangabe und verschiedene überarbeitete
Elemente enthalten, sowie stark von der Phantasie abhängen.

2.1.2. Protagonist
Jannidis (vgl. 2004: 104) unterscheidet zwischen unterschiedlichen Verwendungen von
den Terminus „Protagonist“. Nach dem Autor betrachtet man den Begriff „Protagonist“ –
früher als „Held“ genannt - als eine unbelastete Bezeichnung mit der Möglichkeit von
Doppeldeutigkeit. Allein verwendet bezeichnet „Protagonist“ diejenige Figur in einem
Text, die eindeutig für die Leser die Hauptfigure dargestellt ist. Allerdings kommen viele
Fälle vor, in denen die Hauptfigur nicht ganz eindeutig erscheint. Mit solchen Texten

3
vermeidet man den Begriff „Protagonist“. Auf anderer Seite definiert man „Protagonist“
anders, wenn dieser Begriff zusammen mit seinem Oppositionsbegriff „Antagonist“
verwendet wird. In diesem Fall bezieht er sich auf die „wichtigere Figur in einem
Konflikt zwischen zwei Figuren“ (Jannidis 2004: 104). Durch diesen Konflikt prägt sich
die Handlung in den Geschichten, was nicht so selten im Märchen oder Thriller zu finden
ist. Es bleibt allerdings unerkannt, was genau „wichtiger“ hier bestimmt wird.

Reichert (vgl. 2019: 12) bestimmt „Protagonist“ durch genauere Vorbilder bzw.
Beispiele, einschließlich Vorkämpfer, Ideengeber, Anführer, etc. Diese Figuren muss
besonders einflussreich, bedeutend und herausragende Vertreter eines Standpunkts, einer
Leitlinie, einer Weltanschauung sein. Diese Definition ergänzt bzw. erklärt genauer den
Aspekt „wichtiger“ des Begriffs „Protagonist“ von Jannidis, wenn es zusammen mit dem
Oppositionsbegriff „Antagonist“ verwendet ist.

Beide Definitionen zeigen die Unterschiede zwischen Protagonisten zu anderen Figuren.


Durch die Rolle der Figuren in der Handlung der Geschichten erkennt man ihren Einfluss
und ihre Bedeutung, sodass ihre Wichtigkeit sich verdeutlichen lässt.

2.2. Nguyễn Đổng Chi und das Werk “Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam”
2.2.1. Das Leben und das Werk “Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam”
Nguyễn Đổng Chi wurde im Jahr 1915 geboren und ist 1984 gestorben. Er war ein
bekannter Kultur- und Literaturwissenschaftler sowie Schriftsteller, der für die
wöchentliche Zeitung “Thanh-Nghệ-Tĩnh” geschrieben hat. Während seinem Leben hat
er eine Menge seiner Zeit auf die Erforschung vietnamesischer Geschichte und Literatur
verbracht. Außer einzelner Forschungen hat er in vielen großen Forschungsprojekten
teilgenommen, die häufig im Bereich Literatur und Geschichte sind. (vgl. Nguyễn 2015).
Eins der bedeutendsten Werk von Nguyễn Đổng Chi ist seine einzelne Forschung über
vietnamesische Märchen, das als “Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam” genannt wird.

“Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam” umfasst sich 5 Bände, die in 25 Jahre (1958 – 1982)
veröffentlicht wurden. Sie enthalten insgesamt 200 vietnamesische Märchen und
Theorien über Märchen als eine literarische Gattung von Nguyễn Đổng Chi. Mit diesen
Theorien versucht er, den Begriff „Märchen“ zu erklären, die Merkmale der Gattung zu
bestimmen, sowie andere bezogene Aspekte zu analysieren (vlg. ebd.).

2.2.2. Protagonistinnen in vietnamesischen Märchen


Laut Nguyễn (2000b) gibt es überall zwei Haupttypen von Protagonistin: eine sich gegen
die sozialen Normen verhaltet und andere sich an die sozialen Normen halten.

Die erste Art - gegen die sozialen Normen – klassifiziert Nguyễn weiter zwischen drei
Kategorien: “nữ kiệt” (Heldin), “nữ quái” (abnormale Frauen), “nữ thức tỉnh” (erweckte

4
Frauen) (vgl. Nguyễn 2000b). Die Kategorie “nữ kiệt” bezeichnet sich phänomenale
Talente und Erreichte, die jedoch keine Eigenname hat, sondern mit der Name oder dem
Titel ihres Mannes erkennt wird, beispielsweise „vợ Quận Tề“, „vợ ba Đề Thám“, „vợ
Đốc Quất“. Wegen ihrer Außergewöhnlichkeit haben solche Charaktersart ruhmvoller
Tod oder werden nach ihrem großen Beitrag unsterblich. Niemand von ihnen stirbt eines
natürlichen Todes (vgl. ebd.). Die zweite Kategorie “nữ quái” beschreibt Figuren, die
sich hartnäckig charakterisieren und sich die damaligen sozialen Standards bekämpfen,
zum Beispiel gegen Paternalismus. Ihre Darstellung in vietnamesischen Märchen lässt
sich kontrovers vorkommen. Einerseits werden sie als Feen oder Monster betrachtet, vor
denen man großen Angst hat. Andererseits steckt man darin sein Vertrauen bzw. seine
Hoffnung und freien Wille. Manche Beispiele für diese Kategorie sind Liễu Hạnh oder
Tiên Dung (vgl. ebd.). Die letzte Kategorie in diesem Typ von Protagonistin nennt
Nguyễn (2000b) “nữ thức tỉnh”. Die Figuren zeigen sich am Anfang als normale Frauen,
die sich nach der Ordnung, Justiz und Sitte der Gesellschaft verhalten. Im Laufe der
Geschichte, und zwar nach einem grausamen Zwischenfall, verändern sie ihr Verhältnis
bzw. Wahrnehmung, in anderem Wort werden sie “erweckt”. Ihre starken entschlossenen
und gegen der sozialen Akzeptanz Reaktionen ergeben sich aus der Ungerechtigkeit, die
sie leiden müssen. Häufig kommen grausame Rache an ihren Feinden vor, beispielsweise
der Fall von Thanh Đề im „Sự tích cái chân sau con chó“. Der Höhepunkt ihre
Darstellung liegt bei dem Kontrast in der Charakterisierung: grausam aber gerecht.

Ähnlich wie der erste Typ kann der zweite Typ – der sich an die sozialen Normen halten,
zugleich als Standard der sozialen Schönheit betrachtet wird – sich in drei Kategorien
unterteilen: “nữ liệt” (mutige Frauen), “nữ trí” (kluge Frauen), “nữ nhẫn nại” (geduldige
Frauen) (vgl. Nguyễn 2000b). Vergleichbar zu „nữ kiệt“ sind Frauen, die zur ersten
Kategorie „nữ liệt“ gehören. Mit starken Handlungen setzen diese Frauen ihr Leben aufs
Spiel, um die Justiz und die Güte der Gesellschaft zu bewahren. Trotz der vergleichbaren
Intensität bei den Handlungen bekämpfen sie sich nicht die sozialen Normen, sondern
bemühen sie sich darum, um die Würden der Gesellschaft zu schützen. Đế Bình und ihre
Mutter im „Sự tích đền Cờn“ gelten als Vertreter für diese Kategorien (vgl. ebd.). Im
Vergleich mit der dritten Kategorie „nữ thức tỉnh“ des ersten Typ kommt die nächste
Kategorie “nữ trí”. Die Frauenfiguren dieser Kategorie verstoßen gegen schwierige und
gefährliche Situationen – beispielsweise Verrat oder Betrug; sie geben aber nicht auf. Mit
ihrer Geduld und Klugheit verändern diese Frauen ihre Situation und lösen ihre
Probleme, ohne ihre Moral zu verschlechtern, und damit die von der Gesellschaft
hochgeschätzten Normen und Würden, beispielsweise die Frau des Kaufmannes in „Con
mụ Lường“ (vgl. ebd.). Die letzte Kategorie der zweiten Typ „nữ nhẫn nại“ beschreibt
Frauen, die entschlossen charakterisiert werden. Der Höhepunkt ihrer Eigenschaften liegt
bei der Geduld, wenn sie trotz ihrer Schicksalsverbindungen mit dummen, schlechten

5
Lebenspartner noch treu und geduldig bleiben. Obwohl diese Frauen tolerant mit ihrem
Männern sind, bedeutet diese Toleranz nicht gleich mit Passivität. Sie verlassen ihre
Lebenspartner nicht und versuchen zugleich diese Männer zu verändern bzw. zu
verbessern. Das Volk hat die Absicht, durch diese Figuren die nach der Gesellschaft
guten Eigenschaften der Frauen zu betonen. Diese Frauenfiguren können in Märchen wie
„Gái ngoan dạy chồng“ oder „Người lấy ếch“ gefunden werden (vgl. ebd.).

Im Allgemeinen kommen bei vietnamesischen Märchen zwei Figurensystem vor: Ein


umfasst sich um drei Kategorien („anh kiệt“, „kỳ quái“, „thức tỉnh“) – die die sozialen
Normen bekämpfen, während das andere nach drei Kategorien („tiết liệt“, „mưu trí“;
„nhẫn nại“) klassifiziert wird – die sich die gesellschaftliche Ordnung bewahren. Der
Basisunterschied liegt bei der ästhetische Bedeutung der Frauenfiguren: Während die
Frauen des ersten Typs sich gegen die sozialen Normen verhalten, bewahren sich die
Figuren des zweiten Typs die Bräuche und Würden der Gesellschaft. Allerdings ist die
Gemeinsamkeit innerhalb der Unterschied vorhanden, wenn die Handlungen der Figuren
des ersten Systems für die Bekämpfung des Bösen richten, und die Frauencharakter des
anderen Systems zielen darauf, das Gute, die wertvollen Traditionen sowie Würden zu
schützen (vgl. Nguyễn 2000b).

2.3.Brüder Grimm und das Werk “Kinder- und Hausmärchen”


2.2.1. Das Leben und das Werk “Kinder- und Hausmärchen”
Brüder Grimm sind zwei Gebrüder: Jacob (1785 – 1863) und Wilhelm Grimm (1786 –
1859), die bis heute als zwei der bedeutendsten Deutschen gelten. Am Anfang studierten
sie Rechtswissenschaft. Die beiden haben während der Studienzeit Clemens Brentano
und Achim von Arnim kennen gelernt, und seit diesem Punkt fingen sie an, Volkslieder,
Sagen und Märchen zu sammeln. In ihrem ganzen Leben haben die beiden Autoren
manche Sammlungen ergänzt, eine von den heißt “Kinder- und Hausmärchen” - das als
das bekannteste Werk von Grimms anerkannt wird (vgl. Kröll 1986: 6).

“Kinder- und Hausmärchen” (abk. KMH) wurden in zwei Bände veröffentlicht: Der
erste Band erschien früher im Jahr 1812, während der zweite Band sich 1815 publizieren
ließ. Bis 1850 enthielt die Sammlung insgesamt 200 Märchen (vgl. Fischer 2011: 231f).
Seit Anfang haben die Brüder Grimm darauf gezielt, KMH eine wissenschaftliche
Sammlung von Volksmärchen zugleich Erziehungsbuch anzufertigen. Alte mündliche
Überlieferungen wurden gesammelt, und später inhaltlich und sprachlich bearbeitet. Die
Brüder Grimm haben hohen Wert auf die Treue der Quellen gelegen. Aus diesem Grund
haben sie versucht, möglichst treu mit den Quellen zu bleiben (vgl. Fischer 2011: 231f).

6
2.2.2. Protagonistinnen in den deutschen Märchen
Nach Rölleke (vgl. 1985: 83) kann man zwischen drei Typen von Märchenheldinnen: der
passive Typ, der aktive Typ und der gemischte Typ.

Der passive Typ bezeichnet Frauenfiguren, die keine Kontrolle über ihr Schicksal und
was passiert haben. Sie warten immer auf jemanden – meistens einen Prinz oder eine
übernatürliche Kraft, der sie rettet und ihre Probleme löst. Diesem Typ gehören Charakter
wie Prinzessinnen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch gehorsam und naiv
chatakterisiert sind. Vertreter für diesen Typ sind Dornröschen und Schneewittchen.
Diese Bezeichnung spiegelt die ehemalige Situation der Frauen wider, dass sie keine
Wahl für ihr Leben haben, und zwar mit der Auswahl eigenes Lebenspartners. Die
Charakter dieses Typs finden Passivität die einfachste Lösung für ihre Probleme, dass sie
nichts tun und auf die Hilfe warten sollen (vgl. ebd.).

Auf anderer Seite spielt der aktive Typ die active Rolle in dem Versuch, die Probleme
oder Schwierigkeiten zu lösen, Die Aktivität lässt sich durch tatkräftiges Handeln,
Mitleid und Hilfsbereitschaft realisieren. Anstatt auf Hilfe zu warten, gehen diese
Protagonistinnen ihre Probleme direkt an. In den Geschichten mit solchen
Protagonistinnen wird Aktivität belohnt, Passivität wird entgegengesetzt bestraft.
Prinzessinnen und arme aber kluge Dienstmädchen charakterisieren den aktiven Typ (vgl.
ebd.).

Zuletzt ist es zu beobachten, dass Figuren des gemischten Typ am häufigsten in Märchen
vorkommen. Bei den Handungen in den Geschichten verhalten diese Protagonistinnen
zuerst passiv, wenn sie mit Geduld die Leide, Schwierigkeiten zu leiden. Später ergreifen
sie die Initiative und übernehmen sie die aktive Rolle in dem Prozess, ihre Probleme
frontal anzugehen. Diese Eigenschaften findet man beim Charakter wie Aschenputtel
(vgl. ebd.).

Im Vergleich mit dem Klassifizierungssystem der Protagonistinnen in vietnamesischen


Märchen ist relativ unterschiedliche Unterscheidungsweise bei den deutschen Märchen
zu finden. Statt der persönlichen Eigenschaften sowie Merkmalen der Situationen
unterscheiden sich die Protagonistinnen in deutschen Märchen nach Kriterien der
Passivität oder Aktivität beim Angehen, wenn sie Schwierigkeiten bzw. Probleme treffen.
Bestimmte Figuren charaktersieren jeden Typ – aktiv, passiv und gemischt, und zwar
Prinzessinnen, arme kluge Dienstmädchen oder Waisenkind.

7
3. Vergleich: Protagonistinnen in “Tấm Cám” und “Aschenputtel”
3.1. Zusammenfassung
3.1.1. Tấm Cám
Nach dem Tod seine Frau hat Tams Vater eine anderer Frau heiratet, die für ihn später
eine Tochter – Cam – geboren hat. Nicht lange danach starb Tams Vater. Seitdem lebte
Tam zusammen mit ihrer Stiefmutter und Schwester und wurden sehr schlecht von ihnen
behandelt. Eines Tages wollte die Stiefmutter, dass Tam und Cam Fische fingen, die mit
mehren gefangenen Fische ein rotes Top bekommen konnte. Tam hatte einen Korb voller
Fische gefangen, aber Cam hat Tam betrogen und die Fische gestohlen. Als Tam weinte,
erschien Buddha, der ihr sagt, dass sie den letzten Fisch im Korb nach Hause
mitzunehmen und ihn dreimal pro Tag füttern sollte. Wenn der Fisch groß wurde, wurde
er von Tams Stiefmutter und Cam gefangen und gegessen. Als Tam noch mal weinte,
erschien der Buddha und riet er Tam, den Fischgräten zu finden und dann unter ver Beine
des Bettes zu vergraben. Als der König eines Tages ein Fest bereitete, bekam Tam
schöne Bekleidungen aus dem Fischgräten. Auf der Weg zum Fest hat Tam einen Schuh
verloren. Der König bekam später den Schuh und bat alle Frauen, anzuprobieren.
Jemand, dem der Schuh passte, seine Königin werden sollte. Der Schuh passte
niemandem, außer Tam. Danach hat der König Tam heiratet. Als Tam zurück nach Hause
kam, haben ihre Stiefmutter und Cam sie betrogen und getötet, damit Cam ihre Stelle als
Königin nehmen konnte. Tam hat danach in einen Pirol verwandelt und bei dem König
geblieben. Cam hat den Pirol gefangen und gegessen. Sein Feder wurde dann zu einem
Baum, der später von Cam gefällt wurde, um einen Webstuhl zu machen. Später hat sie
den Webstuhl verbrannt und die Aschen weit von dem Schloss weggeworfen. Aus den
Aschen ist ein Baum gewachsen, der nur eine Frucht hatte. Eine alte Frau hat sie danach
nach Hause mitgenommen. Jeden Tag ging Tam von der Frucht aus und den Haushalt
machte. Wenn die alte Frau das entdeckt hat, hat sie die Schale der Frucht abgezogen,
sodass Tam nicht mehr verstecken konnte. Sie beiden lebten dann zusammen. Eines
Tages ist der König auf die Jagd gegangen und sich bei dem Haus der alten Frau
ausgeruht. Als er Tee und Betel aus der alten Frau bekam, fand er das, der Betel sah
genauso aus wie der von seiner alten Frau Tam. Er hat dann Tam erkannt, zusammen
gingen sie zurück nach dem Schloss. Cam und die Stiefmutter dann für ihren bösen Tat
bestraft wurden. Tam lebte fortan für ewig glücklich.

3.1.2. Aschenputtel
Nach dem Tod der Frau heiratete der Vater des Mädchens eine neue Frau, die schon zwei
Töchte hatte. Wenn sie alle zusammen lebten, musste das Mädchen hart arbeiten. Es
musste in der Asche in der Küche schlafen, deshalb wurde es schmutzig und als
Aschenputtel genannt. Eines Tages bereitete der König ein Fest und alle schönen

8
Jungfrauen eingeladen wurden, eine von ihnen konnte zur Frau des Prinzes werden.
Aschenputtel wollte auch gern an diesem Fest teilnehmen, aber konnte sie gehen nur
nachdem sie ihre Arbeit in kurzer Zeit geschafft hatte. Obwohl sie gelungen war, durfte
sie nicht mitkommen. Ein Vogel hat ihr dann ein schönes Kleig geschenkt, damit sie zum
Fest gehen konnte. Dort durfte sie mit dem Prinz für drei Tage tanzen. Nach dem dritten
Tag musste sie nach Hause gehen, und in Eile hat sie einen Schuh hinterlassen. Der
Prinz bekam dann ihren Schuh und hat er befohlen, dass er die Person – der dieser Schuh
passte – heiraten sollte. Zweimal hat der Prinz die falsche Tochter mitgenommen, aber
mithilfe von den Vögeln fand er Aschenputtel zum dritten Mal. Aschenputtel wurden
danach die Braut des Prinz, während die zwei anderen Schwestern von den Vögeln
bestraft wurden und ihre Augen verloren.

3.2. Vergleich
3.2.1. Familienintergrund
„Tấm Cám“ ist die Geschichte über eine Waise namens Tấm, deren Mutter und Vater
früh gestorben sind. Zusammen lebt sie mit der zweiten Frau ihres Vaters und ihrer
Halbschwester. Tấm muss Tag und Nacht sowohl den Haushalt als auch die Arbeit auf
dem Feld übernehmen, während ihre Halbschwester Cám nichts macht und verwöhnt
wird. Außerdem wird sie von dieser Frau und ihrer Halbschwester gemobbt. Ähnlich wie
Tấm wird Aschenputtel früh eine Waise, wenn ihre Mutter auch früh gestorben ist. Vor
ihrem Tod ruft Aschenputtels Mutter sie zu sich ans Bett und sagt, dass sie ein nettes,
gehorsames und fleißiges Mädchen sein soll. Aus diesem Grund arbeitet Aschenputtel
fleißig, wie was ihre Mutter zu ihr gesagt hat. Nach dem Tod seiner Frau verheiratet sich
Aschenputtels Vater wieder. Die zweite Frau – zusammen mit ihren zwei Töchter –
mobben Aschenputtel und zwingen ihr den Haushalt auf. Die relevanteste Ähnlichkeit
zwischen beiden Protagonistinnen liegt bei den Charaktern der Figuren, wenn sie sich
immer als gehorsam und fleißig bezeichnen lassen. Das spiegeln die ehemaligen sozialen
Standards über eine „perfekte“ Frau wider, dass eine „nette“ Frau gehorsam sein und
fleißig arbeiten muss. Zusätzlich kommt die Gemeinsamkeit zwischen Tấm und
Aschenputtel vor, dass sie beide von ihrer Stiefmutter bzw. anderer Frau ihres Vaters und
Töchter gemobbt werden. Die Auffassung der Gesellschaft über Stiefmutter zeigt sich
dadurch, dass die Stiefmutter immer schlecht die eigene Tochter ihres Mannes behandeln.
Jedes Märchen endet allerdings mit einem Happy-Ending für sie, dass sie nicht mehr
leiden müssen sowie ihre Traummänner finden. Solche Muster drücken die Ansicht der
Gesellschaft damals aus, dass eine Frau gegen ihre Schwierigkeiten siegt und ein gutes
Leben hat, wenn sie gehorsam und fleißig ist. Unter diesem Punkt versteht man, dass
eine gute Endung auf Frauen zutrifft, wenn sie sich nach der sozialen Normen und
Standards verhalten.

9
Neben den Ähnlichkeiten befinden sich Unterschiede zwischen beiden Figuren. Während
des Namens Tấm damals ein relativ normaler Name für Frauen auf dem Land in Vietnam
war, wird kein Name für die Protagonistin in „Aschenputtel“ am Anfang der Geschichte
genannt. Der Name“ Aschenputtel“ ergibt sich als eine Beleidigung, weil sie nach vielen
Haushalten und Arbeiten immer staubig und schmutzig aussieht. Tấm verliert ihre beiden
Eltern und musste allein mit der zweiten Frau ihres Vaters und ihrer Halbschwester
leben, ohne Schutz ihrer Blutverwandter. Auf anderer Seite lebt Aschenputtel zusammen
mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter und der zwei Töchter, sie bekommt jedoch keinen
Schutz aus ihrem Vater. Während in „Tấm Cám“ Tấm Böse von der zweiten Frau ihres
Vaters und ihrer Halbschwester leidet, quält Aschenputtel sich von ihrer Stiefmutter und
ihren Stiefschwestern.

3.2.2. Beziehung mit anderen Figuren


Tấm und Aschenputtel haben ähnliche Beziehungen mit anderen Figuren: Stiefmutter,
Stief-/ Halbschwester und dem Prinz. Die beiden leiden unter dem Mobben der
Stiefmutter und Stief-/ Halbschwester. Wenn sie an dem Ball des Prinzen teilnehmen
möchte, stoßt sie auf Schwierigkeiten aus der Stiefmutter und Schwester. Die Prinzen in
beiden Erzählung verlieben sich in Protagonistinnen sowie sie später suchen zu heiraten.
Keine Freundschaft von beiden Figuren wird in den Märchen erwähnt, sondern
bekommen beide Frauen während ihrem Problemlösungsprozess Hilfe von der
übernatürlichen Kraft in verschiedenen Formen. Die Geschichten reflektieren besonders
die Einstellung der Gesellschaft über die Beziehung zwischen Stieftochter und
Stiefmutter, dass sie immer mit einander auf schlechtem Fuß stehen. Die Stiefmutter
versuchen die ganze Zeit, ihren Stieftöchtern immer Umstände zu machen. Trotz der
Ungerechtigkeit bleiben die beiden Frauen gehorsam. Und die Frauen können die Liebe
von ihrem Traumman bekommen, wenn sie nett, fleißig und gehorsam bleiben.

Auf anderer Seite zeigt es sich nicht in „Tấm Cám“, ob die Beziehung zwischen der
Protagonistin und ihren Eltern gut war. In dem Fall von Aschenputtel sieht man die enge
Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter, wenn sie das Wort ihrer Mutter folgt sowie
immer bei dem Grab von ihr weint, wenn sie ihre Mutter vermisst. Die übernatürliche
Kraft wird durch unterschiedliche Figuren dargestellt. In „Tấm Cám“ bekommt die
Protagonistin Hilfe von einer Fee, wenn sie auf Schwierigkeiten stoßt und kann nichts
außer Weinen machen. Auf anderer Seite ist Aschenputtel von einem Vogel geholfen,
nachdem sie jeder Zeit unter dem Baum weint und betet.

Im Allgemeinen lässt sich die Einstellung der Gesellschaft über den Konflikt zwischen
Stiefmüttern und Stieftöchter erhöht. Ein Grund dafür liegt wahrscheinlich dabei, dass
man die schlechte Beziehung zwischen Stiefmüttern und Stieftöchtern betonen will,
deshalb fokussiert die Erzählung auf die Beschreibung solcher Beziehung. Diese

10
Betonung kommt sowohl in dem vietnamesischen als auch deutschen Märchen vor, was
die ähnliche Ansicht von beiden Gesellschaften impliziert.

3.2.3. Ihre Leiden


Eine relativ eindeutige Gemeinsamkeit – die in beiden Märchen zu finden ist – ist die
Leiden und Schwierigkeiten, auf die die Protagonistinnen bei dem Suchen des Glücks
stoßen. Ihre Leiden stammen aus ihren Stiefmüttern und Halb-/ Stiefschwester. Nicht nur
müssen Tấm und Aschenputtel wegen des Aufnötigens ihrer Stiefmütter und Schwester
die Haushalte übernehmen, werden sie schlechtt und ungerecht behandelt. Während Tấm
sich bemüht, um Fisch zu fangen, macht Cám nichts und wartet auf Tấm, um später Tấms
gefangene Fische zu stehlen. Im Aschenputtels Fall kann sie keine schöne Kleidung
tragen, sondern wird sie mit alten und schmutzigen Kleidungen gekleidet, sowie muss die
Protagonistin in der Küche schlafen. Aus diesem Grund sieht die Hauptfigur staubig und
schmutzig aus, und wird mit dem Name „Aschenputtel“ genannt.

Die Probleme – die sie beim dem Suchen des Glücks treffen – sind relativ ähnlich, wenn
beide Figuren herausgefordert werden. Der gleiche Anlass führt zur diesen
Herausforderungen, und das ist der Ball von dem Prinz, um seine zukünftige Frau
auszuwählen. Der Inhalt der Herforderungen lässt sich von ähnlicher Art entworfen. Die
Protagonistinnen müssen schwierige Aufgaben anfertigen, die für nur eine normale Frau
unmöglich zu erfüllen sind.

Die Unterschiede liegen bei manchen Punkten, die sich auf die Aufgaben beziehen. Im
„Tấm Cám“ gibt ihre Stiefmutter Tấm eine Aufgabe, dass sie den Reis aus dem Rohreis
auslesen muss, um zu dem Ball zu gehen. Anders als Tấm wird Aschenputtel zweimal
von der Stiefmutter herausfordert. Nachdem sie die erste Aufgabe – eine Schüssel Linsen
in zwei Stunden auszulesen - schnell erfühlt hat, steigt die Stiefmutter die Grad der
Schwierigkeit, und Aschenputtel wird eine schwieriger Herausforderung gegeben: zwei
Schüsseln voll Linsen in einer Stunde rein auszulesen. Die Leisen der beiden Frauen
hören sich nicht hier auf. Nachdem sie die Aufgaben mithilfe der übernatürlichen Kraft
angefertigt haben, stoßen sie auf andere Schwierigkeiten, wenn sie keine passende
Kleidung für den Ball haben. Außerdem unterscheiden zwei Märchen sich von einander
durch die später Entwicklung der Geschichte, wenn Aschenputtel - nachdem der Prinz sie
gefunden hat – das Glück bekommt, während Tấm nach der gleichen Handlung weiter
angetan bzw. geschadet, was zu ihrem dreimal Tode und später dreimal Wiedergeboren
führt. Die Stiefmutter und Halbschwester von Tấm werden auf einer Weise böser
dargestellt, wenn sie Tấm mehrmals töten. Auf anderer Seite findet Aschenputtel das
Glück ebenfalls nicht einfach, wenn der Ball drei Tage dauert, und vor der Mittelnacht
jedes Tages muss Aschenputtel nach Hause zurückommen, sodass ihre Stiefmutter und
Stiefschwester ihr Geheimnis nicht entdecken. Am Ende würde der Prinz die Besitzerin

11
des gefundenen Schuhs nicht finden, wenn das Vogel ihm nicht helfen würde, denn die
Stiefmutter Aschenputtel vorsteckt hat. Es ist zu bemerken, dass drei eine besondere
Nummer bei beiden Märchen ist, wenn Tấm dreimal wiedergeboren wird, und
Aschenputtel sich dreimal vor dem Prinz versteckt, und der Prinz nach drei Male sie
findet.

Man kann feststellen, dass bei den Leiden der Protagonistinnen sowohl Ähnlichkeiten als
auch Unterschiede vorkommen. Vor dem Happy-Ending müssen die Figuren gegen
verschiedene Hindernisse siegen, die meistens aus der Stiefmutter und -schwester
kommen. Die Unterschiede liegen jedoch bei den Details (dem Inhalt der Aufgaben) und
der Entwicklung der Geschichten.

3.2.4. Ihre Handlungen


Einerseits verhalten die beiden Frauenfiguren sich auf ähnlicher Weise, andererseits lösen
sie ihre Schwierigkeiten anders als einander. Die Geschichte von ihnen fängen gleich an,
wenn beide Protagonistinnen gemobbt wurden, folgen aber noch dem Wort ihrer
Stiefmütter und gehorsam bleiben, sowie fleißig arbeiten. Nachdem ihre Wille erscheint -
das Glück zu suchen, versuchen sie das zu erreichen. Sie beten für die Hilfe aus einer
übernatürlichen Kraft, um eine Lösung für ihre Probleme zu bekommen. Hier spricht
man über eine Veränderung bei den Handllungen, wenn die Protagonistinnen nicht mehr
passiv warten auf das Glück, sondern aktiv versuchen, die Lösungen für ihre
Schwierigkeiten zu finden.

Auf anderer Seit werden diese Änderung jedoch anders verursacht, wenn Tấm nach
einem unglücklichen Zufall (von der Stiefmutter und -schwester getötet wird) ihre
Wahrnehmung und Handlungen verändert, während es für Aschenputtel auf natürlicher
Weise passiert, dass sie ihr Glück verfolgen will, wenn sie das sieht. Außerdem liegt die
größte Unterschied bei der Handlung der Protagonistinnen gegen ihre Stiefmütter und -
schwester – die als den Stamm ihrer Schwierigkeiten und Probleme gelten. In dem Fall
von Aschenputtel rächt sie nicht an ihrer Stiefmutter und zwei Stiefschwestern, obwohl
sie ungerecht behandelt wird. Während ihre zwei Töchter von der übernatürlichen Kraft
in der Form des Vogels bestraft werden (wegen des Angriffs des Vogels blind werden),
bekommt die Stiefmutter keine Strafe. Eine mögliche Erklärung dafür ist die soziale
Norm, dass Frauen das Wort ihrer Eltern (in diesem Fall Stiefmutter) befolgen müssen,
um eine nach der Standards der Gesellschaft gute Frau zu sein. Wenn man nichts schlecht
macht und sich nach den sozialen Normen verhalten, wird man für seine gute Tat
belohnt. Andererseits nimmt Tấm sich selbst die Strafe an ihrer Stiefmutter und
Halbschwester, wenn sie nach ihrem Wiedergeboren Cám tötet, und die Stiefmutter
betrügt, ihre eigene Tochter zu essen. Anstatt auf die Strafe aus einer übernatürlichen
Kraft zu warten, nimmt Tấm die Rache an ihrer Stiefmutter und Schwester in eigene

12
Hand. Solche Handlung illustriert das Vertrauen der vietnamesischen Gesellschaft daran,
dass man “erntet, was man sät”.

3.3. Schlussfolgerung
Zwischen „Tấm Cám“ und „Aschenputtel“ kommen sowohl Gemeinsamkeiten als auch
Unterschiede, und zwar bei den Darstellungen der Protagonistinnen. Man betrachtet die
beiden Märchen unter bestimmten Aspekten: ihre Familienhintergrund, ihre Beziehung
mit anderen Figuren, ihre Leiden und Handlungen.

Unter Familienhintergrund befinden sich Gemeinsamkeiten bei dem Fakt, dass die beiden
Frauen Waisen sind und zusammen mit ihrer Stiefmutter und Stief-/ Halbschwester leben
müssen. Aus diesem Grund werden sie gemobbt und schlecht behandelt. Neben den
Ähnlichkeiten kommen auch die Unterschiede in Details vor, und zwar der Ursprung
ihrer Namen „Tấm“ und „Aschenputtel“, sowie die Stiefmutter und -schwester.

Die Beziehung von Tấm und Aschenputtel mit anderen Figuren in jedem Märchen lässt
sich ähnlich darstellen, wenn der Höhepunkt bei der schlechten Beziehung zwischen den
Protagonistinnen und ihren Stiefmüttern und -schwestern liegt. Ihre Beziehungen mit
anderen Figuren wie dem Prinz bezeichnet sich ähnlich.

Große Ähnlichkeit kann man unter dem Aspekt der Leiden der Figuren finden. Sie beiden
stoßen auf Hindernisse und Schwierigkeiten, bevor sie eigenes Glück finden können.
Hauptsächlich stammt solche Schwierigkeiten aus ihren Stiefmüttern. Allerdings werden
Tấms Leiden komplizierter beschrieben.

Neben der Ähnlichkeit unterscheidet „Tấm Cám“ sich von „Aschenputtel“am meisten
durch die Handlungen der Figuren. Während Aschenputtel keine Rache nimmt, rächt sich
Tấm an ihrer Stiefmutter und Halbschwester.

Hinter jeder Ähnlichkeit bzw. Unterschied liegt bestimmter Grund, der meistens die
unterschiedlichen Einstellungen der ehemaligen vietnamesischen und deutschen
Gesellschaften über Frauen sowie die standardisierten Verhältnisse eines Menschen,
wenn man auf Schwierigkeiten stoßt.

13
4. Fazit und Ausblick
Zusammenfassend lässt sich feststellen, Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zwischen
den Protagonistinnen im „Tấm Cám“ und „Aschenputtel“ vorkommen. Unter bestimmten
Aspekten (Familienhintergrund, Beziehung mit anderen Figuren, Leiden und
Handlungen) befinden sich neben den Ähnlichkeiten spezifische Merkmale, die die
eigenen Einstellung der ehemaligen Gesellschaften in beiden Länden widerspiegeln.
Solche Ergebnisse bieten als eine Referenzquelle bei den kulturellen bzw. literarischen
Forschungen jedes Landes an, wenn man die Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen ehemaliger deutscher und vietnamesischer Gesellschaft.

Allerdings konnte diese Arbeit wegen der Beschränkung der Zeit und Primärliteratur
keine Antwort dafür finden, wie die anderen Versionen der gleichen Märchen „Tấm
Cám“ und „Aschenputtel“ sich von einander unterscheiden; ob die gefundenen
Merkmalen zutreffen.

Die Ergebnisse dieser Arbeit könnten für Forschungen über andere Frauenfiguren in
vietnamesischen und deutschen Märchen als Referenzquelle genutzt werden. Außerdem
kann man sie als Ausgangpunkt für ähnliche Forschungen über Protagonistinnen in den
Märchen der anderen Länder verwenden, wenn man die Forschung nicht nur in
vietnamesischen und deutschen Werken begrenzen möchte.

14
LITERATURVERZEICHNIS
1. Fischer, S. (2011). Jacob und Wilhelm Grimm – Ein Name, zwei Brüder, ein
Mythos. In: Guttenberg, z. S. (2011) (Hrg.): Die Märchen-Apotheke: Grimms
Märchen als Heilmittel für Kinderseelen. Ausgewählt und kommentiert von Silke
Fischer und Bernd Philipp. München: Kosel. S. 231 – 237.
2. Jannidis, F. (2004). Figur und Person. Beitrag zu einer historischen Narratologie.
Berlin: Walter de Gruyter.
3. Jolles, A. (2006). Einfache Formen: Legende, Sage, Mythe, Rätsel, Spruch, Kasus,
Memorabile, Märchen, Witz. Tübingen: Max Niemeyer.
4. Kröll, W. (1986). Vorwort. In Solms, W. & Oberfeld, C. (1986). Das
selbstverständliche Wunder. Beiträge germanistischer Märchenforschung.
Marburg: Hitzeroth.
5. Lüthi, M. (1964). Märchen. Stuttgart: J. B. Metzler.
6. Neuhaus, S. (2017). Märchen. 2. Aufl. Tübingen: A. Francke
7. Nguyễn, C. A (2015). Nguyễn Đổng Chi – Nhà văn, nhà khoa học. In: Tạp chí
Văn học. Số 4. 07 & 08.1984.
8. Nguyễn, Đ. C. (2000a). Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam. Tập 1. Hanoi; NXB
Giáo dục
9. Nguyễn, Đ. C. (2000b). Kho tàng truyện cổ tích Việt Nam. Tập 1. Hanoi; NXB
Giáo dục
10. Reichert, T. B. (2019). Handbuch zur rationalen Bibelauslegung! Christliche
Mythologie und biblische Märchen logisch erklärt. Norderstedt: BoD – Books on
Demand.
11. Rölleke, H. (1985). Die Frau in den Märchen der Brüder Grimm. In: Früh, S. &
Wehse, R (Hrg.) (1985). Die Frau im Märchen. Kassel: Erich Röth.

15

Das könnte Ihnen auch gefallen