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Karikaturenanalyse – „Das Veto der Bombe“

Die Karikatur „Das Veto der Bombe“ wurde von H. M. Brockmann gezeichnet und am 19.05.1956 in
der Zeitschrift „Simplicissimus“ veröffentlicht. Man sieht eine lange Tafel, an der Menschen
verschiedener Nationen versammelt sind. Am auffälligsten dabei ist die große Bombe, die sich im
Vordergrund auf den Tisch stützt. Im Hintergrund befinden sich weitere Personen, die um den Tisch
herum stehen. Unter dem Bild steht folgender Satz: „Es wird hier dauernd vom Frieden gesprochen –
meine Herre, der Friede bin ich!“.

Die Karikatur bezieht sich auf die Potsdamer Konferenz, die nach Ende des 2. Weltkrieges im
Juli/August 1945 stattfand. Auf dieser soll durch die Siegermächte UDSSR, USA und Großbritannien
entschieden werden, wie es mit Deutschland als Kriegsverlierer weitergehen soll. Die Gebiete des
ehemaligen Deutschen Reiches wurden in 4 Besatzungszonen aufgeteilt, da auch Frankreich als
Siegermacht galt, jedoch nicht an der Konferenz teilnahm. Das ursprüngliche Ziel der Alliierten war
es, einen wirtschaftlich starken demokratischen deutschen Staat neu aufzubauen. Um dies zu
erreichen, wurden folgende 5 Punkte beschlossen: die Demokratisierung, die Demilitarisierung, die
Denazifizierung, die Demontage und die Dezentralisierung.

Die Karikatur spielt auf die Folgen der Potsdamer Konferenz an und wurde während des Kalten
Krieges veröffentlicht. Die echten Folgen waren die neue Aufteilung des ehemaligen deutschen
Reiches und die atomare Aufrüstung der Länder. Das Potential dieser Waffen und den verheerenden
Schaden, den man damit anrichten könnte waren bekannt. Allen Nationen ist bewusst, dass wenn sie
selbst eine Atombombe zünden, es auch die gegnerischen Nationen machen würden. Dadurch galten
Atomwaffen als Abschreckung zur Friedenssicherung. Der Frieden wird dadurch gewahrt, dass
niemand eine Atombombe zündete, denn ein Atomkrieg würde weltweit verheerende Folgen haben.
Somit bleibt der Kalte Krieg „kalt“. Auf die Karikatur bezogen legt die Bombe das Veto ein, dass
niemand Atomwaffen benutzt, da diese am Ende auch eine Zerstörung der eigenen Nation bedeutet.
Der Gedanke des Krieges war nämlich im Hintergrund immer präsent. Das wird symbolisiert durch die
im Hintergrund stehenden Soldaten. Es scheint, als würden sie auf Befehle warten. Anhand der
Bildunterschrift kann man auch erkennen, dass das Veto der Bombe der Grund ist, den Frieden und
die Sicherheit aufrecht zu erhalten, denn sie meint „…der Friede bin ich!“.

Brockmann veröffentlichte sein Werk nach dem 2. Weltkrieg und nach den Verhandlungen für
Frieden und Sicherheit. Auf dieser Konferenz wurden Maßnahmen für Die Friedenssicherung
beschlossen, indem man sich auf das ehemalige deutsche Reich konzentrierte. Doch das eigentliche
Mittel für die Wahrung des Friedens waren atomare Waffen. Das atomare Wettrüsten war dafür da,
die jeweiligen anderen Nationen einzuschüchtern, um somit die eigene Nation zu schützen, denn nur
dann würde aus Angst vor eigener Vernichtung kein neuer Krieg ausbrechen. Das wollte Brockmann
in seiner Karikatur aussagen. Wir finden, dass er das gut gemeistert hat. Man braucht zwar einige
Zeit, um über die Karikatur nachzudenken und sie zu verstehen, aber wenn man das geschafft hat,
dann hat diese eine tiefgründige Aussage, welche man auch auf die heutige Zeit beziehen kann. Das
Ausmaß an Schaden, den Atomwaffen anrichten können ist immer noch der gleiche. Viele Länder
besitzen heutzutage noch immer funktionstüchtige Atombomben und ein Atomkrieg könnte somit
theoretisch jederzeit ausbrechen. Egal, ob er nun durch große Auseinandersetzungen verschiedener
Staaten ausgelöst wurde, oder ob nur Kleinigkeiten daran Schuld sind. Es ist sicher, dass so etwas
verheerende Folgen für die gesamte Welt haben wird.

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