Grammatik 3. Semester
Die intransitiven Verben zeigen das Ergebnis einer Handlung oder den Zustand,
in den jemand oder etwas durch die Handlung geraten ist.
Passivumschreibungen sind Ersatzformen für das Passiv und werden diesem häufig
vorgezogen.
Vom Passiv unterscheiden sich die Passivumschreibungen dadurch, daß sie zwar passivische
Bedeutung, aber aktivische Verbformen haben. Mit dem Passiv gemeinsam haben sie, daß das
Subjekt nicht Urheber oder Verursacher (causant) (auch: “Täter”), sondern Objekt der
Handlung, also identisch mit dem Akkusativobjektdes Aktivsatzes ist.
Konjunktiv II verwenden wir, wenn wir über etwas sprechen, das zurzeit nicht
möglich ist. Auch in der indirekten Rede oder bei besonders höflichen
Fragen/Aussagen nehmen wir Konjunktiv II.
In weniger förmlichen Situationen bevorzugen wir auch für viele starke Verben
die würde-Form (würde + Infinitiv).
Beispiel:
gehen – ich ginge/ich würde gehen
Konjunktiv II für Situationen in der Vergangenheit
Für Situationen in der Vergangenheit verwenden wir die Konjunktiv II von
sein/haben + Partizip II.
Beispiel:
ich wäre gegangen/ich hätte gesagt
In der folgenden Übersicht findest du je ein Konjugationsbeispiel im
Konjunktiv II für die Vergangenheit für Verben, die sein bzw. haben verlangen.
Hätte er wenigstens eine Decke, um sich Было бы у него по крайней мере одеяло,
einzuwickeln. (W. Bredel) чтобы укутаться.
Beispiel:
Er sagte, sie seien im Kino.
▪ Bei allen anderen Verben verwenden wir Konjunktiv I meist nur noch in
der 3. Person Singular(er/sie/es/man). Dazu müssen wir nur
das n vom Infinitiv entfernen. (Die Modalverben sind noch in der 1. und
3. Person Singular üblich.)
Beispiel:
haben – er habe
schreiben – er schreibe
müssen - ich müsse, er müsse
▪ In der 2. Person (du/ihr) unterscheiden sich Konjunktiv I
und Indikativ nur durch das e beim Konjunktiv I. Oft bevorzugen wir
deshalb Konjunktiv II – so lässt sich die Form besser vom Indikativ
unterscheiden.
Beispiel:
du träumst – du träumest
ihr geht – ihr gehet
▪ Für die 1. Person Singular (ich) und die 1./3. Person Plural (wir,
sie) unterscheidet sich Konjunktiv I nicht vom Indikativ. Deshalb müssen
wir für diese Personen Konjunktiv II verwenden.
(Ausnahme: Modalverben - siehe oben)
Beispiel:
„Sie gehen joggen.“ – Er sagt, sie gingen joggen. (Konj. II)
Beispiel für deutsche Zeiten im Konjunktiv I
Den Konjunktiv I können wir im Präsens, Perfekt und Futur bilden. In der
folgenden Übersicht gibt es für jede Zeitform je ein Beispiel für Verben, die das
Perfekt mit haben/sein bilden.
Von den Zeitformen des präsentischen Konjunktivs wird nur das Präsens im
selbständigen Satz gebraucht. Das Perfekt und das Futur Konjunktiv kommen
nur im Nebensatz vor. Das Präsens Konjunktiv bezeichnet einen erfüllbaren
Wunsch, einen Befehl, eine Anweisung, eine Einräumung (der optative,
imperativische oder heischende Konjunktiv). Es wird gebraucht:
2. zum Ausdruck eines Befehls, einer Aufforderung, die an eine dritte Person (bzw.
dritte Personen) gerichtet wird (gleichfalls in der gehobenen, pathetischen Rede);
4. Der Gebrauch des Präsens Konjunktiv zum Ausdruck der Einräumung beschränkt
sich auf einige mehr oder weniger erstarrte Wendungen.
22.Gebrauch der präsentischen Formen des Konjunktivs im einfachen
Satz.
Ich suche , du suchest, er suche, wir suchen, ihr suchet ,sie suchen.
Beim Gebrauch der präsentischen Formen des Konjunktivs im einfachen Satz gibt es drei
Felle:
Indikativ/Konjunktiv
Ich suchte , du suchtest, er suchte, wir suchen, ihr suchtet, Sie suchten.
1. Zum Ausdruck eines realen Wunsches wird der Konjunktiv Präsens gebraucht (meistens
in Losungen, Sentenzen, Parolen, Poesie, Dichtung, emotional gefärbter Publizistik).
2. Zum Ausdruck eines irrealen Wunsches benutzt man den Konj. Präteritum oder den
Konj. Plusquamperfekt (Wäre ich doch in meiner Heimat – d. h. Ich möchte dort sein, aber ich
bin nicht in der Heimat).
3. In irrealen Wunschsätzen benutzt man (wie bei irrealen Konditionalsätzen): den Konj.
Prät. für einen Wunsch in der Gegenwart; den Konj. Plusquamperfekt für einen Wunsch in
bezug auf die Vergangenheit.
Der Potentielle Konjunktiv tritt in den Sätzen auf, wo auf eine potentiale(
aber recht unsichere) oder irreale Möglichkeit hingewiesen wird.
Potentiale Möglichkeit
Zukunft
Ich würde Sie gerne sprechen/Ich spräche Sie gerne
Vergangenheit (nicht verwirklichte Möglichkeit).
Ich wäre fast (beinahe) nach Hause gegangen.
Höfliche Bitte (diplomatischer Konjunktiv)
Wann würde ich Sie sprechen?
Höfliche, unsichere Behauptung (konstatierender Konjunktiv)
Da wären wir nach Hause gegangen.
Zweifel
Du hättest sie gesprochen?
In einigen Fällen haben die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs die ihnen
sonst eigene Bedeutung der Irrealität nicht. Man gebraucht sie:
In einigen Fällen haben die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs die ihnen
sonst eigene Bedeutung der Irrealität nicht. Man gebraucht sie:
Nach bestimmten Verben. Das sind Verben, die sich auf eine 2. Handlung beziehen und
kein Nomen als Ergänzung haben.
• „Ich schlage vor, dass wir heute Abend ins Kino gehen.“
Im Beispiel ist das Subjekt im Hauptsatz nicht mit dem Subjekt vom Nebensatz identisch.
Aber: Wenn das Subjekt im Nebensatz nicht wichtig ist, da es allgemein bekannt ist oder nur
ein bestimmtes vom Sinn her möglich ist, kann immer der Infinitivsatz mit zu gebildet
werden.
Wenn das Subjekt aber zur Verständlichkeit erwähnt werden muss, da mehrere
Personen oder Dinge in Frage kommen, kann nicht immer der Infinitiv mit zu gebildet
werden:
„Ich hoffe, dass er bald perfekt Deutsch spricht.“
Da das Subjekt im Infinitivsatz wegfällt, funktioniert der Infinitiv mit zu nur bei
gleichem Subjekt oder wenn das Subjekt im Nebensatz („dass-Satz“) mit
dem Akkusativ- bzw. Dativobjekt aus dem Hauptsatz identisch ist.
„Ich hoffe, bald perfekt Deutsch zu sprechen.“
Wenn ich also ausdrücken möchte, dass jemand anderes bald perfekt Deutsch spricht, kann
ich den Infinitiv mit zu nicht benutzen, da das Subjekt nicht gleich und hier im Beispiel auch
nicht offensichtlich ist.
Beispiele mit identischen Akkusativ- bzw. Dativobjekt:
Akkusativobjekt mit Subjekt im „dass-Satz“ identisch:
Der Infinitiv kann mit seinen näheren Bestimmungen eine Infinitivgruppe bilden
und steht in dieser meist mit zu: Die Mutter bat den Sohn, sich in der Schule
mehr anzustrengen.
Die Infinitivkonstruktion mit haben und sein erfüllt eine ähnliche Rolle wie ein
→ Modalverb. Sie hat die Bedeutungen "Notwendigkeit" und "Möglichkeit".