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RAUMAKUSTIK

WHITEPAPER Einfach und verständlich erklärt.


SOUND BALANCE 2

SOUND BALANCE
ALLES, WAS MAN RUND UM RAUMAKUSTIK
WISSEN SOLLTE, LESEN SIE IN DIESEM WHITEPAPER.

INHALT
Bürolärm – ein großer Störfaktor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Was bedeutet Akustik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Weshalb reden wir über ­Raumakustik und was ist der Unterschied zwischen Raum- und Bauakustik?. . 5

Welche Raumelemente k
­ önnen die ­Raumakustik b
­ eeinflussen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Frequenz, Wellenlänge und Schalldruck – komplizierte Begriffe, einfach erklärt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Nachhallzeit: Der Schlüsselbegriff der Raumakustik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

DIN und VDI: Die Normen im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Raumakustikelemente: Schallabsorber und Schallabsorptionsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Raumakustikplanung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
SOUND BALANCE 3

BÜROLÄRM – EIN GROSSER


STÖRFAKTOR
Großraumbüros und Open-Space-Bereiche sind heutzutage im Trend und eine der belieb­
testen Formen
­­ der Arbeitsorganisation. Sie sind modern, bieten flache Hierarchien, sollen die
­Kommunikation fördern und die Mitarbeiter inspirieren. Aber wo viele Menschen zusammenar-
beiten und ständig miteinander kommunizieren, steigt natürlich auch der Geräuschpegel. Viele
Studien bestätigen, dass ein hoher Geräuschpegel einen großen Stressfaktor für Mitarbeiter
darstellt und sogar krank machen kann.
Doch welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Mitarbeiter vor zu hoher Geräusch-
belastung zu s­ chützen und die Arbeitsatmosphäre angenehmer zu gestalten? Wie ist es mög-
lich, einen Raum zu schaffen, der eine intensive kommunikative Zusammenarbeit fördert, aber
auch gleichzeitig Ruhe und Konzentration in direkter Nachbarschaft ermöglicht?
Hier gewinnt die Raumakustik entscheidend an Bedeutung. Gute Akustik ist heutzutage mehr
als nur ein Nice-to-have – sie fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter und trägt damit essen-
ziell zur Leistungsfähigkeit eines jeden Unternehmens bei.
Was genau versteht man unter Raumakustik, wo ist der Unterschied zwischen Raum- und Bau-
akustik und was muss bei der Akustikplanung beachtet werden? All diese Aspekte werden in
diesem Whitepaper erklärt.
SOUND BALANCE 4

WAS BEDEUTET AKUSTIK?


Der Begriff Akustik beschreibt die Lehre des Schalls, seine Entstehung und Ausbreitung
(s. Quellenangabe Nr. 2). Die Akustik befasst sich hauptsächlich mit der Lärmminderung,
der Beeinflussung des Hörempfindens sowie der akustischen Informationsübertragung.
Zuerst wollen wir Ihnen die wesentlichen Grundbegriffe der Akustik erläutern.

WANN SPRICHT MAN ­EIGENTLICH VON


HALL
­GERÄUSCHBELASTUNG? Reflexions- und Streuschall

Schall bezeichnet manversteht


Unter Lärm die mechanischen Schwingungenlaute Ge-
man jedes unerwünschte,
Wellen imräusch.
Hörbereich des Menschen, die sich in Luft
breiten. InLärm
einem Raum
wird breitetwahrgenommen.
subjektiv sich Schall meistBeispielsweise
kugelförmig hat
und wird von schallhartenein
wahrscheinlich Flächen reflektiert. Relevant
Flughafenmitarbeiter sind
ein anderes
mnach zweiEmpfinden
Arten von für
Schall:
LärmDirektschall und Reflexions-
als ein Yogalehrer. Das was der eine
als Lärm empfindet, muss der andere nicht zwangsläufig
w. Streuschall. Direktschall
auch als Lärm empfinden. Das heißt, es gibt keine klare
Abgrenzung erwünschten und unerwünschten Geräuschen
Die Lautstärke eines Geräuschs, also der Schallpegel wird
(3). Die Psychoakustik befasst sich mit dem Zusam-
in Dezibel gemessen (dB). Geräusche ab 30 dB(A) werden
menhang der menschlichen Empfindung von Schall und
HALLABSORPTION als störend empfunden. Laut Arbeitsstättenverordnung
dessen physikalischen Messdaten. Teilweisegeistige
Schallreflexion
sollte der Pegel für überwiegend Tätigkeit an
Ein Geräusch
allabsorption entsteht durch
ist die Umwandlung von Schall. Mit deminBegriff
Schallenergie an- Schall
einem Büroarbeitsplatz Schallabsorptionsgrad
höchstens 55 dB(A) betragen.
werden mechanische Schwingungen in einem
e Energieformen. Je nach Beschaffenheit einer Oberfläche elastischen
α = zwischen
Jedoch liegt der Schalldruckpegel 0 und Mehrperso-
in einem 1
Mediumunterschiedlich
den Schallwellen wie Gas, Flüssigkeit
starkoder einem Festkörper
absorbiert: Poröse be-
nenbüro oftmals darüber. Viele Arbeitnehmer sind im Büro
zeichnet.
erflächen wie Diese Schwingungen
ein Akustikpaneel breiten
absorbieren den sich in Form von
Schall, einer entsprechend hohen Geräuschbelastung ausgesetzt.
bei Schall- Schallwellen aus. Anhand
in Wärmeenergie des Mediums
umgewandelt kannOber-
wird. Harte zwischen Vollständige Schallabsorption
verschiedenen Schallarten unterschieden werden.
hen dagegen reflektieren den Schall zurück in den Raum. In der Schallabsorptionsgrad
Raumakustik
Fähigkeit eines spricht
Absorbers man vom Luftschall,
zur Absorption da das Medium,
oder Reflexion α = 1, keine Reflexion
die
Schall wird Raumluft,
mit Gas ist (4). Der Luftschall
dem Schallabsorptionsgrad ist direkt vom Ge-
beschrieben
hör wahrnehmbar.
= vollständige Absorption).
Der Schall kann sich in alle Raumrichtungen ausbreiten. Vollständige Schallreflexion
Je nach Ausrichtung ist in einzelne Richtungen die Schall- Schallabsorptionsgrad α = 0
abstrahlung höher als in andere Richtungen. In einem
Raum breitet sich Schall meist kugelförmig aus und wird
von schallharten Flächen reflektiert. Relevant sind dem-
nach zwei Arten von Schall: Direktschall und Reflexions-
bzw. Streuschall (5).
SORBERKLASSEN Schallabsorberklasse Schallabsorptionsgrad Absorptions­
sorberklassen dienen der Einordnung αw wirkung
akustischen Performance eines A – höchst absorbierend 0,90–1,00 optimal
orbers. Dafür wird der bewertete
B – hochabsorbierend 0,80–0,90 günstig
allabsorptionsgrad αw eines Ab-
bers im Hallraumtest ermittelt und C – absorbierend 0,65–0,80 weniger günstig
SOUND BALANCE 5

WESHALB REDEN WIR ÜBER


­RAUMAKUSTIK UND WAS IST
DER UNTERSCHIED ZWISCHEN
RAUM- UND BAUAKUSTIK?
Innerhalb von Gebäuden wird zwischen zwei akustischen optimal auf seine Nutzung abzustimmen. Im Vordergrund
Hauptdisziplinen unterschieden, die Bau- und die Raum- steht zumeist die einwandfreie Sprachkommunikation und
akustik. Die BAUAKUSTIK befasst sich mit der Schall- die hierzu erforderliche Begrenzung der Nachhallzeit (9).
ausbreitung über mehrere Räume hinweg. Räume sollen Bau- und Raumakustik haben eine große Bedeutung für
hier beispielsweise gegen Außenlärm oder vom Lärm das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen.
nebenliegender Räume geschützt werden. Auf Grundlage ­Stetige Störungen durch Geräusche ziehen häufig unmit-
der Landesbauordnungen sind hierbei Mindestanforderun- telbare Beschwerden nach sich wie verminderte Konzent-
gen zur Sicherstellung des Gesundheitsschutzes einzu- rationsfähigkeit, Kopfschmerzen und vieles mehr. Nachfol-
halten (10). gend wollen wir uns näher mit der Raumakustik befassen,
Die RAUMAKUSTIK beschreibt das Schallereignis im um alle relevanten Fakten für die Raumakustikplanung zu
HALL Reflexions- und Streuschall
Raum, also am Arbeitsplatz oder auch in privaten Räu- klären.
s Schall bezeichnet man die mechanischen Schwingungen
men. Ziel der Raumakustik ist es, den Raum akustisch
d Wellen im Hörbereich des Menschen, die sich in Luft
sbreiten. In einem Raum breitet sich Schall meist kugelförmig

WELCHE RAUMELEMENTE
s und wird von schallharten Flächen reflektiert. Relevant sind
mnach zwei Arten von Schall: Direktschall und Reflexions-
w. Streuschall. Direktschall

­KÖNNEN DIE ­R AUMAKUSTIK


­BEEINFLUSSEN?
HALLABSORPTION
Teilweise Schallreflexion
hallabsorption ist die Umwandlung von Schallenergie in an- Schallabsorptionsgrad
re Energieformen. Je nach Beschaffenheit
Die Raumakustik einer Oberfläche
kann durch mehrere Faktoren positiv α = zwischen 0 und 1
rden Schallwellen unterschiedlich
oder negativ beeinflusst stark absorbiert:
werden. Poröse
Ein wichtiger Begriff
erflächen wie ein ist
hierfür Akustikpaneel absorbieren
die Schallabsorption. Sie den Schall, die Um-
beschreibt
bei Schall-wandlung
in Wärmeenergie umgewandelt wird. Energieformen.
Harte Ober- Vollständige Schallabsorption
von Schallenergie in andere
chen dagegen reflektieren den Schall zurück in den werden
Raum. Schall- Schallabsorptionsgrad
Je nach Beschaffenheit einer Oberfläche
e Fähigkeit wellen
eines Absorbers zur Absorption
unterschiedlich oder Reflexion
stark absorbiert: Poröse Ober- α = 1, keine Reflexion
n Schall wird mit dem
flächen, wieSchallabsorptionsgrad beschrieben
ein Akustikpaneel, absorbieren den Schall,
= vollständige
wobeiAbsorption).
Schall- in Wärmeenergie umgewandelt wird. Harte
Oberflächen dagegen reflektieren den Schall zurück in Vollständige Schallreflexion

den Raum. Schallabsorptionsgrad α = 0

SORBERKLASSEN Schallabsorberklasse Schallabsorptionsgrad Absorptions­


sorberklassen dienen der Einordnung αw wirkung
SOUND BALANCE 6

NACHFOLGEND WERDEN EINIGE RAUMELEMENTE UND DEREN W


­ IRKUNG AUF DIE RAUMAKUSTIK BESCHRIEBEN:

DECKE MÖBEL
Sie ist meist die größte freie Fläche im Raum. Mit einer Möbeloberflächen reflektieren den Schall. Schranktüren,
akustischen Decke können erkennbare Wirkungen erzielt die akustisch wirksam sind, können einen positiven Einfluss
werden. auf die Raumakustik ausüben.

WAND FENSTER
Wände sind meist schallhart. Sie reflektieren den Schall Fenster reflektieren den Schall stark. Mit schallabsorbieren-
und wirken oft schallverstärkend. Schallabsorbierende den Vorhängen oder Lamellen kann dem entgegengewirkt
Wandelemente mindern diese Problematik. werden.

BODEN MENSCH
Im Vergleich zu harten Böden nehmen Teppiche den Tritt- Der Körper eines Menschen wirkt wie ein Absorber und
schall auf und vermindern die Weitergabe von störenden nimmt Schallenergie auf.
Geräuschen. Da Teppiche den Schall absorbieren, wirken
PFLANZEN
diese sich meist positiv auf die Raumakustik aus.
Pflanzen sind zwar hübsch anzusehen, tragen aber leider
nicht zur Verbesserung der Raumakustik bei.

FREQUENZ, WELLENLÄNGE UND


SCHALLDRUCK – KOMPLIZIERTE
BEGRIFFE, EINFACH ERKLÄRT
DIE FREQUENZ (f) beschreibt die Anzahl der Schwin- Zu jeder Frequenz gibt es auch eine passende Wellenlän-
gungen pro Zeiteinheit. Die Frequenz wird mit der Einheit ge λ. Die Wellenlänge einer parodischen Welle ist der Ab-
Hertz (Hz) angegeben. Je höher der Wert ist, desto höher stand zwischen zwei benachbarten Wellenbergen. Sie liegt
ist auch der Ton. Zwischen 16 und 20.000 Hertz (Hz) liegt im raumakustisch relevanten Frequenzbereich zwischen 7
der vom Menschen wahrnehmbare Bereich (10). cm (5000 Hz) und 3,4 m (100 Hz).
Auch bei der Raumplanung gibt es relevante Frequenzbe-
reiche, auf die geachtet werden muss. Laut dem interna-
tional genormten Prüfverfahren für Schallabsorption (DIN
EN ISO 11654) bezieht man sich bei der raumakustischen
Planung auf den Frequenzbereich zwischen 100 und
5.000 Hz.
Büroraum ca. 0,5 bis 0,8 Sekunden
it den SIGEL Sound Balance Lösungen lässt sich die
achhallzeit in Mehrpersonenbüros spürbar reduzieren.
as entsprechende akustische Raumklima ermöglicht
SOUND BALANCE 7
onzentriertes Arbeiten auch in Büroräumen mit
elen Mitarbeitern. 60 dB

DER SCHALLDRUCK ist die Druckänderung, die durch SCHALLDRUCKPEGEL DIVERSER SCHALLQUELLEN
schwingende Luftmoleküle hervorgerufen wird. Er wird als
EZIBEL 120 dB Triebwerke eines Flugzeugs
Lautstärke wahrgenommen. Von besonderer Bedeutung
ezibel ist eine Messeinheit
dabei für Geräusche,
ist, dass diese die z. B. vom
Druckschwankungen ausgesprochen
enschlichen Gehör
gering wahrgenommen
sind. werden.atmosphärische
Der uns umgebende Laut Arbeits- Ruhe- 100 dB Presslufthammer, Kreissäge
ättenverordnung sollte der Pegel für überwiegend geistige
druck liegt bei etwa 1 bar, das sind etwa 100 000 Pascal
ätigkeit an einem Büroarbeitsplatz
– die Schmerzgrenze höchstens
liegt 55 Wechseldruck
bei einem dB (A) von 80 dB Lauter Straßenverkehr, lautes Gespräch
etragen*. Tatsächlich liegt der
etwa 63 Pascal undSchalldruckpegel
die Hörschwelle in einem
bei 0,00002 Pascal.
ehrpersonenbüro oftmals darüber.
Die Wahrnehmungs- undViele Arbeitnehmersind frequenz-
Schmerzgrenzen
75 dB Voll besetztes Büro
nd im Büroabhängig
einer entsprechend hohen
(tieffrequente Geräuschbelastung
Schallvorgänge erfordern z. B.
usgesetzt. 60 dB Normales Gespräch, telefonieren
zu ihrer Wahrnehmung größere Schalldrücke als hoch-
frequente) und individuell sehr unterschiedlich (5). In
30 dB Flüstern
der Akustik
rbeitsstättenverordnung, wird 2569.
VD1 Richtlinie üblicherweise mit dem Schalldruckpegel
gearbeitet.
10 dB Absolute Stille

DIES SIND DIE HÄUFIGSTEN GERÄUSCHQUELLEN


IN GROSSRAUMBÜROS:
1. DIE MITARBEITER SELBST 3. BÜROGERÄTE
In jedem Büro sind zahlreiche Gespräche zu hören. Ein Betriebsgeräusche von Druckern, Kopierern, Telefonen
sprechender Mensch verursacht einen Schalldruckpegel und Aktenvernichtern sowie deren Geräusche bei der Nut-
von etwa 63 dB(A). Hinzu kommt, dass in lauter Umge- zung tragen stark zu einer Geräuschbelastung am Arbeits-
bung gerne noch lauter gesprochen wird. Auch Telefonate platz bei.
von Kollegen und Klingeltöne stören. Somit ist der vorge-
gebene Wert von 55 dB(A) kaum einzuhalten (10).

2. TECHNISCHE INSTALLATIONEN 4. EXTERNE LÄRMQUELLEN


Kontinuierliche Geräusche von Geräten wie beispielswei- Unter externen Quellen sind Geräusche, die von außer-
se Klimaanlagen, Ventilatoren und Lüftungen können ein halb des Gebäudes kommen, zu verstehen.
sogenanntes Sound Masking hervorrufen. Sound Masking Dazu zählen Straßenlärm, vorbeifahrende ­Fahrzeuge
beschreibt Hintergrundgeräusche in einem Raum, die den ­sowie Lärm aus Nachbargebäuden.
störenden Umgebungslärm maskieren.

Höchstwert
Raumart
Hintergrundgeräuschpegel
Konferenzräume 30 dB(A) bis 35 dB(A)

Einzelbüros 30 dB(A) bis 40 dB(A)

Großraumbüros 35 dB(A) bis 45 dB(A)

Industrielle Arbeitsstätten 65 dB(A) bis 70 dB(A)


DER AKUSTIK
SOUND BALANCE 8

SYSTEMLÖSUNG

Die SIGEL Sound Balance Systemlösung ist ein ganzheitliches

NACHHALLZEIT:
Konzept, das durch das Zusammenwirken verschiedener Absor-
ber eine optimale akustische Performance liefert. Die Sound

DER SCHLÜSSELBEGRIFF
Balance Raumelemente absorbieren Direktschall in einem Raum,
während die Wandelemente zur Reduzierung des Streuschalls

DER RAUMAKUSTIK
beitragen. Die Kombination beider Varianten ist ideal für eine
nachhaltige Optimierung der Raumakustik in Büroräumen.

NACHHALLZEIT UND ­SPRACHVERSTÄNDLICHKEIT


NACHHALLZEIT
Die NACHHALLZEIT beschreibt die raumakustische Güte Raumtyp
Raumart Nachhallzeit
Nachhallzeit
eines
Die Raums. Als
Nachhallzeit wichtigste
beschreibt dieKenngröße gibt Güte
raumakustische sie an, wie
Kirche ca. 4 bis 8 Sekunden
schnell
eines nachAls
Raums. Abschalten
wichtigste einer Schallquelle
Kenngröße derwie
gibt sie an, Schall-
druckpegel um 60 dB abfällt. In einem Büroraum liegt die Schwimmbad maximal 1,7 Sekunden
schnell nach Abschalten einer Schallquelle der Schall-
ideale Nachhallzeit bei ca. 0,5 bis 0,8 Sekunden.
druckpegel um 60 dB abfällt. In einem Büroraum liegt Konferenzraum ca. 0,8 bis 1,2 Sekunden
Doch einige Faktoren können die Nachhallzeit positiv
die ideale Nachhallzeit bei ca. 0,5 bis 0,8 Sekunden. Büroraum ca. 0,5 bis 0,8 Sekunden
oder negativ beeinflussen. Darunter fällt das Volumen
Mit den SIGEL Sound Balance Lösungen lässt sich die
des Raumes, die Oberflächen im Raum und die vorhande-
Nachhallzeit in MehrpersonenbürosAuch
nen Einrichtungsgegenstände. spürbar reduzieren.
Personen im Raum
Das entsprechende
können akustische
die Nachhallzeit Raumklima Jedoch
beeinflussen. ermöglicht
gilt meist
konzentriertes
die Regel: Je Arbeiten auchhöher
größer und in Büroräumen
der Raummit
ist, desto länger
vielen
ist dieMitarbeitern.
Nachhallzeit. Je mehr absorbierende Flächen wie 60 dB
Teppiche, Vorhänge, Menschen etc. vorhanden sind, desto
kürzer wird die Nachhallzeit (10). T
Durch die Nachhallzeit kann die sogenannte SPRACH­
VERSTÄNDLICHKEIT gemessen werden. Je niedriger die
Nachhallzeit, desto besser ist die Sprachverständlichkeit.
Aber auch Faktoren wie das Raumvolumen, der Grund-
DEZIBEL 120 dB Triebwerke eines Flugzeugs
geräuschpegel und die Platzierung von schallabsorbieren-
Dezibel ist eine Messeinheit für Geräusche, die z. B. vom
den Materialien beeinflussen die Sprachverständlichkeit.
menschlichen Gehör wahrgenommen
Im Großraumbüro alle Geräusche werden.
zu hörenLaut
kannArbeits-
störend
100 dB Presslufthammer, Kreissäge
stättenverordnung sollte
sein, deswegen soll dieder Pegel für überwiegend geistige
Sprachverständlichkeit auf kurzen
Tätigkeit
Distanzenan einem Büroarbeitsplatz höchstens 55 dB (A)
hoch sein. 80 dB Lauter Straßenverkehr, lautes Gespräch
betragen*. Tatsächlich liegt der Schalldruckpegel in einem
Mehrpersonenbüro oftmals darüber. Viele Arbeitnehmer 75 dB Voll besetztes Büro
sind im Büro einer entsprechend hohen Geräuschbelastung
ausgesetzt. 60 dB Normales Gespräch, telefonieren

30 dB Flüstern
* Arbeitsstättenverordnung, VD1 Richtlinie 2569.

10 dB Absolute Stille

28
SOUND BALANCE 9

DIN UND VDI:


DIE NORMEN IM ÜBERBLICK
Die DIN 18041 , eine Norm für „Hörsamkeit in Räumen“,
legt die empfohlenen Nachhallzeiten in Abhängigkeit der
Raumgröße fest. Die Normfassung differenziert die Räume
in Gruppe A und Gruppe B. Raumgruppe A soll eine gute
Hörsamkeit über mittlere und große Entfernungen bieten
(z. B. Unterrichtsräume oder Hörsäle). Gruppe B soll hin-
gegen eine gute Hörsamkeit über geringe Entfernungen
sicherstellen (z. B. Büros) (6).

In den RÄUMEN DER GRUPPE A wird die Hörsamkeit


durch die Lenkung des Schalls mithilfe der optimalen
Positionierung der absorbierenden und reflektierenden
Flächen im Raum erreicht. Laut der DIN 18041 gehören die Einzelbüros zur „Nut-
Räume der Gruppe A nach DIN 18041 und Nutzungsarten zungsart B3“ und Mehrpersonenbüros in die Kategorie
sind: „Nutzungsart B4“. Noch genauere Vorgaben, speziell
für Büroräume, macht jedoch die Richtlinie VDI 2569
→ A1: „Musik“
„Schallschutz und akustische Gestaltung im Büro“, die im
→ A2: „Sprache/Vortrag“
Oktober 2019 verabschiedet wurde (11).
→ A3: „Unterricht/Kommunikation“ sowie
VDI 2569 teilt Einzel- und Mehrpersonenbüros in drei
„Sprache/Vortrag inklusiv“
Klassen ein.
→ A4: „Unterricht/Kommunikation inklusiv“
→ A5: „Sport“ → A: „Erwartungsniveau hoch“
→ B: „Erwartungsniveau mittel“
→ C: „Erwartungsniveau gering“
Bei RÄUMEN DER GRUPPE B wird die Hörsamkeit durch
eine Dämmung des Grundgeräuschpegels im Raum mit Während im Einzelbüro und im kleinen Einzelbüro als
Hilfe der absorbierenden Oberflächen gewährleistet, was raumakustische Kenngrößen die maximale Nachhallzeit
zu einer Reduzierung der Nachhallzeit führt. Tmax und der Störschalldruckpegel der bauseitigen Geräu-
Die DIN 18041 unterscheidet auch bei Räumen der sche LNA,Bau berücksichtigt werden, kommen im großen
­Gruppe B zwischen fünf Nutzungsarten: Mehrpersonenbüro noch weitere Kenngrößen hinzu, die
eher die kognitive Leistungsfähigkeit betreffen.
→ B1: „Räume ohne Aufenthaltsqualität“
Deswegen wird es sehr empfohlen, bei der Raumakustik-
(ohne Anforderung)
planung für Mehrpersonenbüros über 70 m² einen Akusti-
→ B2: „Räume zum kurzfristigen Verweilen“
ker zu beauftragen und eine akustische Messung durch-
→ B3: „Räume zum längerfristigen Verweilen“
führen zu lassen.
→ B4: „Räume mit Bedarf an Lärmminderung und
Raumkomfort“
→ B5: „Räume mit besonderem Bedarf an
­Lärmminderung und Raumkomfort“
1,8 Raumakustikklasse
SOUND BALANCE 10
1,6 1,8 A Raumakust
1,6 B
1,4
C

Nachhallzeit Tmax (s)


1,2 1,4

Nachhallzeit Tmax (s)


1,0 1,2

0,8 1,0

VDI 2569 ZUR NACHHALLZEIT


0,6 IN EINZELBÜROS,
0,8 KLEINEN MEHR-
0,6
PERSONENBÜROS UND
0,4
GROSSEN MEHRPERSONEN­
0,4
BÜROS
0,2
Die folgende Tabelle zeigt die Empfehlungen der VDI 2569 0,2zur Nachhallzeit Tmax in Einzelbüros
125 250 500 1000 2000 4000
(links), kleinen Mehrpersonenbüros (rechts)Frequenz
und großen
f (Hz)
Mehrpersonenbüros
125 250 500
(unten),
1000
jeweils
2000 4000
für die Raumakustikklassen A, B und C (8). Frequenz f (Hz)

1,8 Raumakustikklasse
1,8 1,6 Raumakustikklasse 1,8 A Raumakust
1,6 A 1,6 B
1,4
B C
Nachhallzeit Tmax (s)

1,4 1,2 1,4


C
Nachhallzeit Tmax (s)

Nachhallzeit Tmax (s)


1,2 1,0 1,2
1,0 0,8 1,0
0,8 0,6 0,8
0,6 0,4 0,6
0,4 0,2 0,4
0,2 0,2
125 250 500 1000 2000 4000
125 250 500 1000 2000 4000 Frequenz f (Hz) 125 250 500 1000 2000 4000
Frequenz f (Hz) Frequenz f (Hz)

1,8 Raumakustikklasse
1,8 1,6 Raumakustikklasse 1,8 A Raumakust
1,6 A 1,6 B
1,4
B C
Nachhallzeit Tmax (s)

1,4 1,2 1,4


C Minimalwert
Nachhallzeit Tmax (s)

Nachhallzeit Tmax (s)

1,2 1,0 1,2


1,0 0,8 1,0
0,8 0,6 0,8
0,6 0,4 0,6
0,4 0,2 0,4
0,2 0,2
125 250 500 1000 2000 4000
125 250 500 1000 2000 4000 Frequenz f (Hz) 125 250 500 1000 2000 4000
Frequenz f (Hz) Frequenz f (Hz)

1,8 Raumakustikklasse
1,6 A
B
1,4
C
Nachhallzeit Tmax (s)

1,2 Minimalwert
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2

125 250 500 1000 2000 4000


Frequenz f (Hz)
Teilweise Schallreflexion
Schallabsorptionsgrad
SOUND BALANCE 11
α = zwischen 0 und 1

RAUMAKUSTIKELEMENTE:
Vollständige Schallabsorption
Schallabsorptionsgrad
α = 1, keine Reflexion

SCHALLABSORBER UND
SCHALLABSORPTIONSGRAD
Vollständige Schallreflexion
Schallabsorptionsgrad α = 0

Die Raumakustik beeinflusst heutzutage maßgeblich das Wohlbefinden der Arbeitnehmer


und hat eine große Auswirkung auf deren Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
orberklasse Schallabsorptionsgrad Absorptions­
Doch durch
αw
welche Oberflächen können überhaupt optimale Hörbedingungen im Raum
wirkung
­geschaffen werden?
SCHALL Reflexions- und Streuschall
t absorbierend 0,90–1,00 optimal
Als Schall bezeichnet man die mechanischen Schwingungen
bsorbierend 0,80–0,90 günstig
und Wellen im Hörbereich des Menschen, die sich in Luft
SCHALLABSORBER
bierend ausbreiten. In 0,65–0,80 weniger
einem Raum breitet sich Schall günstig
meist kugelförmig
aus und wird von schallharten Flächen reflektiert. Relevant sind
Schallabsorber werden häufig zur Optimierung
er absorbierend 0,30–0,65 ungünstig der akusti- Die Schallabsorber unterscheiden sich in der Qualität
demnach zwei Arten von Schall: Direktschall und Reflexions-
schen Eigenschaften eines Raumes eingesetzt. Sie können und Wirkung. Der Schallabsorptionsgrad α beschreibt
absorbierend 0,15–0,30
bzw. Streuschall. nicht ausreichend Direktschall
die Nachhallzeit verkürzen sowie störende Hintergrund- die Eigenschaft eines Materials, auftreffenden Schall in
geräusche reduzieren. Die Nachrüstung eines Büroraums ­andere Energieformen, z. B. Wärme- oder Bewegungs­
mit akustisch hochwirksamen Absorbern ermöglicht energie, umzuwandeln und somit zu absorbieren.
damit eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit und sorgt Ein idealer Schallabsorber, der 100 % des auftreffenden
SCHALLABSORPTION
für eine bessere Leistung – und erhöht gleichzeitig die Schalls „schluckt“, hat einen Schallabsorptionsgrad von
Teilweise Schallreflexion
­Zufriedenheitist
Schallabsorption der Mitarbeiter.
die Umwandlung (5).
von Schallenergie in an- 1, eine vollständig reflektierende Fläche dagegen einen
Schallabsorptionsgrad
dere Energieformen. Je nach Beschaffenheit einer Oberfläche Schallabsorptionsgrad von
α =0.zwischen
Deswegen haben
0 und 1 alle reale
werden Schallwellen
0 T1 = Nachhallzeit
unterschiedlich stark absorbiert: Poröse Materialien einen Schallabsorptionsgrad zwischen 0 und 1.
Oberflächen wie ein Akustikpaneel absorbieren denmit Absorber
Schall, Anhand des bewerteten Schallabsorptionsgrades eines
Schalldruckpegel L in dB

wobei Schall-
20 in Wärmeenergie umgewandelt T2
wird. Harte Ober-
= Nachhallzeit Vollständige Schallabsorption
Absorbers nach der DIN EN ISO 11654 können die Absor-
flächen dagegen reflektieren den Schall zurück in den Raum. Schallabsorptionsgrad
ohne Absorber ber in verschiedene Absorberklassen eingeordnet werden
40 eines Absorbers zur Absorption oder Reflexion
Die Fähigkeit α = 1, keine Reflexion
(7).
von Schall wird mit dem Schallabsorptionsgrad beschrieben
60 Der Schallabsorptionsgrad eines Materials ist in hohem
(1 = vollständige Absorption).
Maße von der Frequenz abhängig.
Vollständige Schallreflexion
80 Daher muss auch die Absorptionswirkung von Materialien
Schallabsorptionsgrad α= 0
0 T1 T2 Zeit t frequenzabhängig betrachtet werden.

LEXIKON DER LAUTSTÄRKE 29

ABSORBERKLASSEN Schallabsorberklasse Schallabsorptionsgrad Absorptions­


Absorberklassen dienen der Einordnung αw wirkung
der akustischen Performance eines A – höchst absorbierend 0,90–1,00 optimal
Absorbers. Dafür wird der bewertete
B – hochabsorbierend 0,80–0,90 günstig
Schallabsorptionsgrad αw eines Ab-
sorbers im Hallraumtest ermittelt und C – absorbierend 0,65–0,80 weniger günstig
anschließend nach DIN EN ISO 11654 D – weniger absorbierend 0,30–0,65 ungünstig
der entsprechenden Klasse zugeordnet.
E – kaum absorbierend 0,15–0,30 nicht ausreichend
Alle Sound Balance Produkte haben
eine hohe akustische Wirksamkeit und
entsprechen den Absorberklassen A
und B (zertifiziert durch Müller-BBM).
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HIER EINE ÜBERSICHT DER GÄNGIGSTEN ABSORBERTYPEN:

PORÖSE SCHALLABSORBER
Dieser Schallabsorber ist bei den Herstellern sehr beliebt
und wird am häufigsten eingesetzt. Geeignete Materialien
sind Mineralfasern oder offenporige Schaumstoffe wie
Vliese, Mineralwolle, Perlite, Textilien aber auch Holzfa-
sern, Jute, Hanf oder Schafwolle (9).
Dämmstoffe wie Styropor sind eher ungeeignet, da die
Poren geschlossen sind.
Der poröse Schallabsorber wirkt folgendermaßen: Wenn
der Schall auf das poröse Material trifft, reiben sich die
Luftteilchen in den Poren des Absorbers. Somit wird die
Schallenergie in Wärmeenergie umgewandelt.
Poröse Absorber können für eine breitbandige Schall-
absorption eingesetzt werden. Welcher Frequenzbereich
tatsächlich abgedeckt wird, ist von der Materialdicke des
Absorbers abhängig. Bei hohen Frequenzen reichen ca. 10
mm Stärke aus, bei tieferen Frequenzen bis 125 Hz ist ein MIKROPERFORIERTE ABSORBER
poröser Absorber mit ca. 100 mm Dicke einzusetzen. Sie wandeln wie die porösen Absorber Schallenergie in
Wärmeenergie um. Mikroperforierte Absorber bestehen
RESONANZABSORBER aus dünnem Material und einer Lochplatte mit sehr vielen
Soll speziell eine tiefe Frequenz absorbiert werden, kleinen Löchern, wobei dieser Anteil nur ca. 1% der Ober-
kommen Absorber wie Helmholtz-Resonatoren, Platten- fläche beträgt. Die mikroperforierten Absorber wirken in
schwinger aber auch mikroperforierte Absorber zum einem relativ breiten Frequenzbereich.
Einsatz. Dies sind die sogenannten Resonanzabsorber. Der
Absorber funktioniert auf folgende Art und Weise: Eine Oftmals ist es zielführend, die verschiedenen Absorber
Platte oder Folie wird in Schwingung versetzt, auftref- miteinander zu kombinieren. Damit lassen sich die Vor-
fende Schallenergie wird hier in kinetische Energie bzw. teile der verschiedenen Absorber bestmöglich miteinan-
Bewegungsenergie umgewandelt. Häufig werden Reso- der vereinbaren. Zudem werden bei der Produktion von
nanzabsorber in Räumlichkeiten wie Tonstudios, Aufnah- Schallabsorbern auch oft unterschiedliche Absorbertypen
meräumen oder Theatersälen eingesetzt, da diese eine in einem Absorber kombiniert, damit die Absorptions-
besonders hohe Anforderung an die Raumakustik haben. fähigkeit des Materials einen großen Frequenzbereich
abdecken kann.
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RAUMAKUSTIKPLANUNG
Das Ziel der RAUMAKUSTIK besteht darin, den Raum so zu gestalten, dass er den Anforderungen
für die vorhergesehene Nutzung entspricht. Mit folgenden Parametern muss sich ein Planer be-
schäftigen, um beispielsweise eine gute Hörsamkeit in den Räumen zu g ­ ewährleisten und optimale
Ergebnisse zu erzielen. Folgende vier Schritte zur guten Hörsamkeit sollten eingehalten werden:

1. ERMITTLUNG DER GRUND- AKUSTISCHE MESSUNG

LEGENDEN RAUM- UND Die Regelung für die Messung der Nachhallzeit in Büros
ist in DIN EN ISO 3382-3 (8) verordnet. Die Kenngrößen
­BAUTEILINFORMATION: und Verfahren beziehen sich auf Großraumbüros, da
mehrere Faktoren zu berücksichtigen sind (10).
Zuerst müssen das RAUMVOLUMEN bzw. die Raum-
Diese sind:
geometrie ermittelt werden. Darunter fällt die Erfassung
→ Räumliche Abklingrate des A-bewerteten Schall-
wichtiger Größen wie Länge, Breite und Höhe des Rau-
druckpegels der Sprache, kurz D2,s
mes. Diese Parameter beeinflussen die NACHHALL­
→ Ablenkungsabstand, kurz rD und Vertraulichkeitsab-
ZEITEN des Raumes (4).
stand, kurz rp bewerteter Schalldruckpegel
Auch die Beschaffenheiten von Wänden, Decken, Böden
→ Die Sprache in einem Abstand von 4 m, kurz Lp,A,S,4m
und Fensterflächen eines Raumes haben einen erheb-
lichen Einfluss auf die Raumakustik, denn diese weisen
verschiedene Reflexionswerte auf. AKUSTISCHE BERECHNUNG
Sie erfolgt auf Basis von Daten, die vorab erfasst
werden müssen, wie z. B. Raumgrößen oder Bau- und
2. ERMITTLUNG DER Raumkomponenten. Die klassische Betrachtung zur Be-
RAUMAKUSTISCHEN rechnung der Nachhallzeit geht auf W.C. Sabine zurück,

­ANFORDERUNGEN der die nach ihm benannte Formel empirisch abge-


leitet hat. Es wird zuerst die vorhandene Nachhallzeit
Darüber hinaus muss überlegt werden, für welche Tätig­ berechnet. Die Berechnung erfolgt für den konkreten
keiten der Raum genutzt werden soll. Denn für ein Groß- Arbeitsbereich unter Berücksichtigung von Normen und
raumbüro gelten andere Anforderungen wie für einen Richtlinien. Durch Diagramme wird die Nachhallzeit vor
Hörsaal. Auch die Anzahl der Arbeitsplätze im Raum ist und nach der Umsetzung von raumakustischen Maß-
zu berücksichtigen, da beispielsweise Personen wie nahmen ersichtlich.
Schallabsorber wirken.

4. GEGENÜBERSTELLUNG UND
3. UNTERSUCHUNG DES ERMITTLUNG DER NOTWEN-
­RAUMES (IST-ZUSTAND) DIGEN RAUMAKUSTISCHEN
Folgende Frage stellt sich bei der Untersuchung des Ist- MASSNAHMEN
Zustandes: Welche Nachhallzeit stellt sich im raumakus-
tisch „unberührten“ Raum ein? Dann wird entschieden, ob Bedarfs- und Produktanforderung: Unter Berücksichtigung
eine AKUSTISCHE MESSUNG nötig oder nur die Berech- von Punkt 2 und Punkt 3 sowie den Raumnutzungs-Normen
nung ausreichend ist. DIN 18041 und VDI 2569 wird die Bedarfs- und Produktan-
forderung ermittelt, um das bestmögliche Ziel zu erreichen.
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Die Raumakustik ist ein spannendes und vielseitiges Thema,


welches aus modernen Arbeitswelten nicht mehr wegzuden-
ken ist. Die richtige raumakustische Ausstattung kann helfen,
Kollaboration und Konzentration in die Balance zu bringen –
für zufriedenere Mitarbeiter und eine höhere Leistungsfähig-
keit im ganzen Unternehmen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Raumakustikplanung!

IHR FEEDBACK IST UNS WICHTIG!

Sie haben Fragen oder benötigen eine Raumakustik-­


Berechnung? Wir können Ihnen gern behilflich sein.
Kontaktieren Sie uns und profitieren Sie von unseren
Kompetenzen und unserer Erfahrung.

kontakt@sigel.de

Quellen:
1. Hochschule Luzern - Technik & Architektur / Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP): Sibylla Amstutz, Sandra Kündig // SECO-Arbeit und
Gesundheit: Dr. Christian Monn // Bern, Horw. SBiB-Studie. Schweizerische Befragung in Büros. April 2010 http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/
attachments/18922.pdf
2. Spiegel. Lärm in Großraumbüros. Am schlimmsten ist das Plappern der Kollegen. https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/laerm-am-arbeitsplatz-laute-gross-
raumbueros-verursachen-stress-a-966676.html
3. Die Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR). Mai 2018. https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Regelwerk/ASR/pdf/ASR-A3-7.
pdf?__blob=publicationFile&v=3
4. Magazin BM Innenausbau/Möbel/Bauelemente, Ausgabe 04/18, S.87
5. C. Nocke. Raumakustik im Alltag. Hören-Planen-Verstehen. Frauenhofer IRB Verlag. 2019
6. DIN 18041:2016-03. Hörsamkeit in Räumen - Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung
7. DIN EN ISO 11654:2017-10. Akustik - Schallabsorber - Bewertung von Schallabsorptionsgraden (ISO/DIS 11654:2017)
8. C. Nocke. Raumakustik – zur Normbarkeit von Räumen. Akustik Journal 03/19.
https://www.dega-akustik.de/fileadmin/dega-akustik.de/publikationen/akustik-journal/19-03/akustik_journal_2019_03_online_artikel2.pdf
9. Magazin BM Innenausbau/Möbel/Bauelemente, Ausgabe 09/18, S. 91
10. Raumakustik. Akustische Bedingungen am Arbeitsplatz effektiv gestalten. 3., überarbeitete Auflage 2016. Industrieverband Büro und Arbeitswelt.
https://iba.online/site/assets/files/2259/fachschrift_8_raumakustik_web.pdf
11. VDI 2569:2019-10. Schallschutz und akustische Gestaltung in Büros.

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