Arabian Horses
4/2019 (Vol. 20) • 6,50 € in the focus
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Wahre Werte.
Landbeschäler 2019
Weil-Marbacher Vollblutaraber
seit 1817
Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands –
72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de
Editorial
Was
Araber zum
Araber?
macht den
Editorial
ein Vollblutaraber. Dieser Abstammungsnachweis basiert einerseits auf certificate. This pedigree is based on the one hand on genetic data
genetischen Daten (Eltern und Großeltern sind auf ihre Elternschaft (parents and grandparents with parentage verification, etc.), on the
überprüft, etc.), andererseits auf historischen Daten, denn das letzte other hand on historical data, because the last horse in the pedigree
Pferd im Pedigree (meist in der 10.-20. Generation) sollte ein Import- (usually in the 10th-20th generation) should be an imported horse
pferd aus Arabien sein. Um diesen Umstand zu beweisen, wurden from Arabia. In order to prove this, historical documents were che-
vielfach historische Urkunden gewälzt, mündliche Aussagen in ihrem cked, oral statements were written down in their historical context,
historischen Kontext niedergeschrieben, über Jahrhunderte hinweg studbook records were kept for centuries, and much more.
Stutbuchaufzeichnungen geführt, und anderes mehr.
Wenn man nun die Naturwissenschaften - und hier die Genetik - und die If you now link natural sciences - and here genetics - and the his-
Geschichte des arabischen Pferdes verknüpft, kommt man der Rassen- tory of the Arabian horse, you come one step closer to the origin
werdung des arabischen Pferdes einen Schritt näher (siehe unser Beitrag of the Arabian horse as a breed (see our article " Search for Traces
"genetische Spurensuche"): Dabei geht die Forschung heute davon aus, on a Genetic Level"): Today, research assumes that the domestica-
dass das domestizierte Pferd ca. 4000 Jahre alt ist, und aus ganz weni- ted horse is approx. 4000 years old, and it emerged from very few
gen "Ursprungspferden" hervorging, dass sich erst vor 2600 Jahren diese "origin horses". Only 2600 years ago these domesticated horses split
domestizierten Pferde in eine nördliche und eine südliche Gruppe auf- into a northern and a southern group and from the southern group
gespaltet haben und sich aus der südlichen Gruppe vor 1500 Jahren die developed the Turkomans and Arabians about 1500 years ago. In-
Turkomanen und Araber herausgebildet haben. Interessanterweise fällt terestingly, this origin of the Arabian breed roughly coincides with
dann dieser Zeitraum der Rassebildung des arabischen Pferdes ungefähr the advent of Islam, and we know that the Prophet Mohammed
mit dem Aufkommen des Islam zusammen, und wir wissen ja, dass der made horse breeding a religious duty. This turns the "Arabian" horse
Prophet Mohammed die Zucht des Pferdes zur religiösen Pflicht erhob. - which was probably originally understood by Western horse bree-
Damit wird das "arabische" Pferd - was vermutlich ursprünglich als geo- ders as a geographical name - into a Bedouin horse and we bring
graphische Bezeichnung verstanden wurde - zum Beduinenpferd und the breed into a cultural and environmental context. The Bedouin
wir bringen die Rasse damit in einen kulturellen und umweltbezogenen horse originated in an extreme natural environment (desert), under
Kontext. Das Beduinenpferd entstand in einer extremen natürlichen certain religious (breeding) guidelines (Islam) and cultural condi-
Umwelt (Wüste), unter bestimmten religiösen (Zucht-)Richtlinien (Islam) tions. The question now is: if you take all of this from him because
und kulturellen Bedingungen. Die Frage ist nun: Wenn man ihm all dieses you take it out of its environment and take it to Europe, is it still a
nimmt, weil man es aus seiner Umwelt herausnimmt und nach Europa "Bedouin horse"?
verbringt, ist es dann noch ein "Beduinenpferd"?
Wir haben vor 200 Jahren begonnen, Beduinenpferde nach Europa zu We started 200 years ago to bring Bedouin horses to Europe in or-
bringen, um diese nach unseren Vorstellungen (Selektion), unter un- der to breed them according to our ideas (selection), under our en-
seren Umweltbedingungen (Klima, Stallhaltung, etc.) weiterzuzüchten. vironmental conditions (climate, stable keeping, etc.). Therefore, we
Daher sollten wir uns im Klaren darüber sein, dass wir uns mit jeder Ge- should be aware that with each generation we have moved a little
neration ein Stück weiter vom ursprünglichen Beduinenpferd entfernt further away from the original Bedouin horse. We have basically
haben. Wir haben im Grunde eine neue Rasse erschaffen, besonders created a new breed, this becomes particularly clear where a very
deutlich wird dies, wo eine sehr spezialisierte Selektion angewandt wird specialized selection is used (show and race horses). The changes
(Schau-, Rennpferde). Die Veränderungen durch Selektion und Umwelt through selection and environment over two centuries have created
über zwei Jahrhunderte hinweg haben einen "Kultur-Araber" geschaf- a "cultural Arab", who we know today as a "WAHO-recognized Ara-
fen, den wir heute als "WAHO-anerkannten Vollblutaraber" kennen. bian horse". We can only strive to maintain certain breed characte-
Wir können uns nur darum bemühen, gewisse charakteristische Ras- ristics such as hardness, performance and willingness, endurance,
semerkmale wie Härte, Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, Ausdauer, human-related character, etc., but he will not be a Bedouin horse.
menschenbezogener Charakter etc. zu erhalten, ein Beduinenpferd And even the old bloodlines in the native Arabs in countries such as
aber wird er nicht sein. Und selbst die alten Blutlinien in Ländern wie Syria, Iran, Jordan, Saudi Arabia and Egypt (see our article on the
Syrien, Iran, Jordanien, Saudi Arabien und Ägypten (siehe unser Beitrag Tahawi) have changed due to the abandonment of nomadic life -
über die Tahawi), haben sich durch die Aufgabe des Nomadenlebens they are the last remains of a cultural asset, of which its associated
verändert - sie sind die letzten Überreste eines Kulturguts, dessen dazu- culture, the Bedouin, is almost extinct.
gehörige Kultur, das Beduinentum, nahezu ausgestorben ist.
Gudrun Waiditschka
Chefredakteurin / Chief Editor
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Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Unser Titelbild
Der Vollblutaraberhengst
WM Malakil (DF Malik Jamil
/ Maaza) *2013, geritten von
Vera Munderloh, Züchter
und Besitzer: HuL-Gestüt
Marbach.
Purebred Arabian WM
Malakil (DF Malik Jamil /
Maaza) *2013, ridden by
Vera Munderloh, breeder and
owner: State Stud Marbach.
Content
of
Artikel World Championships -
Ta b l e o f C o n t e n t
Where are the Heroes of the Show Ring? 58
The Tahawi Bedouins -
State Stud Radautz -
The last Bedouin horses of Egypt 11
The Shagya-Arabians of the Bukowina 72
Race horse training -
Growing-up to be a Race Horse 19
Genealogy of the Horse -
Search for Traces on a Genetic Level 30
Rubriken
Stallion Parade 2020 42
Obituaries - In Memoriam Dates and Events 76
Wolfgang Eberhardt, Jan Calis, Sheikh Sultan 34 Masthead 77
Preview 78
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Das Staatsgestüt Radautz
Shagya-Araber
Die Shagya-Araber
aus der Bukowina
Hauptbeschäler der Dahoman-Linie
Dahoman XLI *2013
(Dahoman XXXIX /
434 Shagya LXII-7)
Dahoman XXXIX (D. XXXIV / 228 Sh. LIII) *1988 Dahoman XL (D. XXXIX / 684 K. XXXIII) *1997 Dahoman XLI (D. XXXIX / 434 Sh. LXII) *2013
D
ie Anfänge des Gestüts Radautz ge- und so nahm ich die Gelegenheit wahr, mit mänische Gesellschaft ganz allgemein. Und
hen auf das Jahr 1774 zurück, doch rumänischen Freunden aus Sibiu eine Reise so sieht man vielerorts neue Häuser, erbaut
Shagya-Araber
ein geregelter Zuchtbetrieb mit Mut- nach Radautz zu unternehmen und gleich- mit Geld, das im Westen verdient wurde.
terstutenhaltung und Pepiniere-Hengsten zeitig Land und Leute kennenzulernen so- Das fördert zwar die Bauindustrie, aber die
(Hauptbeschälern) begann erst ab 1792. wie auch einige Sehenswürdigkeiten am qualifizierten Arbeitskräfte fehlen im Land.
Seine Blütezeit erlebte Radautz dann wäh- Rande der Strecke zu besuchen – und da-
rend der k.u.k.Monarchie. Damals gehörte von hat Rumänien einige zu bieten! Das Pferd als Helfer
die Bukowina, und somit Radautz, zu Ös- Die Kleinstadt Radautz – oder Radauti, wie Während früher in den Ställen des Landge-
terreich-Ungarn. Der Ausbruch des Ersten es auf Rumänisch heißt – mit ihren 25.000 stüts neben den Shagya-Araber-Hengsten
Weltkrieges erforderte dann die Evakuie- Einwohnern liegt in der Bukowina, an den auch einige Gidrans und der eine oder an-
rung des Gestüts mit über 1700 Pferden Osthängen der Karpaten. Hier befinden sich dere Kaltblut- und Ponyhengst stand, will
nach Österreich. Nach dem Untergang der am Ortsrand das Landbeschälerdepot, die man sich nun ausschließlich auf die Sha-
österreichisch-ungarischen Monarchie wur- Rennbahn und die Gestütsverwaltung. Ge- gya-Araber-Zucht konzentrieren. Die Be-
de im Dezember 1918 die Einheit der rumä- stütsdirektor Gheorghe Olarian begrüßt uns schälperiode reicht für die Landbeschäler
nischen Teilstaaten verkündet, womit die überraschenderweise in perfektem Deutsch von März bis September oder Oktober, da-
Bukowina sowie das Banat und Transylvani- und erklärt uns bereitwillig den Gestütsbe- nach kommen sie von den Beschälplatten,
en an Rumänien fielen. In der Folgezeit er- trieb, dem er seit vier Jahren vorsteht. die überall im Land verteilt sind, wieder zu-
hielt Rumänien als Nachfolgestaat der k.u.k. Die Pferde sind auf drei Gestütshöfe verteilt. rück in die Landgestüte; gedeckt wird aus-
Monarchie einen kleinen Teil der Pferde In Radautz selbst befinden sich die Landbe- schließlich im Natursprung.
wieder zurück. Es waren dies die Hengste schäler und die Ausbildungspferde, d.h. die In Rumänien ist das alte System der Haupt-
Gazal I (Gazal 1898 / 29 Mersuch-8) *1911 jungen Hengste und Stuten bis vierjährig, und Landgestüte noch aktiv. Es gibt in hier
sowie die auf ihre HLP bzw. ihren sportlichen Ein- noch immer ca. 700.000 Pferde (Angaben
Siglavy Bagdady I (Siglavy Bagdady Or.Ar. / satz vorbereitet werden. Die Grundausbil- aus 2015), davon sind aber nur wenige
61 Dzsingis-Khan) *1904 dung dauert sechs Monate. Derzeit stehen 'reinrassig'. Viele stammen zwar von einem
Shagya XV (Shagya X / 378 Shagya IV) hier 52 Pferde zur Ausbildung, wofür vier Landbeschäler ab, aber die Mutter ist viel-
*1909 und Reiter zuständig sind. Im Betriebsteil Mitoc, fach eine 'Landstute' ohne Papiere. Diese
Dahoman XXII (Dahoman XII /84 Dahoman der etwa 25 km entfernt ist, stehen die Arbeitspferde sind noch immer im Einsatz
X-2) *1906. Hauptbeschäler, einige Landbeschäler und zu sehen, wenngleich die Bedeutung des
Hinzu kamen drei Vollblutaraber- und 28 die Zuchtstuten mit ihren Fohlen. Außer- Pferdes als Transportmittel der Kleinbau-
Araberrasse-Stuten - mit diesen Pferden dem gibt es in den Karpaten noch die Au- ern deutlich abgenommen hat. Pferdege-
begann 1920 der Wiederaufbau der Zucht ßenstelle Brodina, etwa 45 km entfernt, wo spanne gehören daher nicht mehr so prä-
in Radautz. Im Zweiten Weltkrieg mußten die Jungpferde zur Aufzucht stehen, bis sie gend zum alltäglichen Straßenbild wie bei
die Pferde abermals verlegt werden, dies- dreijährig sind. Insgesamt umfasst Radautz meinen früheren Besuchen, aber je nach
mal nach Ruçetu, wo sie bis 1965 blieben. ca. 200 Pferde, davon 10 Hauptbeschäler, Gegend können sie dennoch ihre Herkunft
Es folgten weitere Umzüge nach Slobozia, 70 Mutterstuten und 41 Landbeschäler, der nicht verleugnen; hier um Radautz sieht
Jegalia, Brebeni, Mangalia und Slatina, Rest sind Jungpferde. Es arbeiten im Gestüt man häufig Bauernpferde mit arabischem
aber seit Ende der 80er Jahre sind die Sha- und in der Landwirtschaft ca. 60 Personen; Einschlag.
gya-Araber wieder vollständig nach Rad- der landwirtschaftliche Betrieb umfasst 700 Die Hauptgestütsherde besteht aus 70
autz übersiedelt, sodass diese alte Zucht- ha, auf denen Hafer, Roggen, Gerste, Wei- Shagya-Araber-Stuten, mit denen pro Jahr
stätte wieder zum Zentrum der rumäni- zen und Heu angebaut wird. etwa 30-45 Fohlen gezüchtet werden. Die-
schen Shagya-Araber-Zucht wurde. Personal ist ein großes Problem in den Ge- se Stuten sind ein genetisches Reservoir,
stüten - kaum ist einer im Umgang mit den und eine "Staatsherde", d. h. das Gestüt be-
Der Gestütsbetrieb heute Pferden und insbesondere den Hengsten kommt Geld vom Staat zur Erhaltung der
Diese ehrwürdige Zuchtstätte wollte ich – gewandt, geht er in den Westen, weil dort genetischen Vielfalt. Die Pferde des Haupt-
nach meinen Besuchen in den Jahren 2000 mehr Geld zu verdienen ist. Das betrifft gestüts werden nicht verkauft - sie sterben
und 2009 – nun zum dritten Mal besuchen, nicht nur den Pferdesektor, sondern die ru- im Gestüt.
El Sbaa XIV (El Sbaa XII / 281 Gazal XI) *1992 El Sbaa XV (El Sbaa XII / 363 Hadb. XXVII) *1993 El Sbaa XVI (El Sbaa XV / 415 Shagya LVI) *2003
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Das Zuchtprogramm und die Anpaarungen
werden unter Vermeidung von Inzucht bei
gleichzeitigem Linienerhalt erstellt und
müssen von ROMSILVA, der übergeordne-
ten Behörde in Bukarest genehmigt werden
(siehe auch den Bericht über Mangalia in AP
3/2019).
Die dreijährigen Pferde werden von einer
Kommission beurteilt und ihr weiterer Weg
Shagya-Araber
Gazal XVII (Gazal XIV / 218 Hadban XXII) *1989 Gazal XVIII (Gazal XVII / 408 Shagya LXI) *2001 Gazal XXII (Gazal XVIII / 397 Dah. XXXV) *2010
Shagya-Araber
unbedingt vom Exterieur ablesen lassen.
Zwar legt man hier in Rumänien weniger
Wert auf arabischen Typ als im Westen, da-
für wird auf Arbeitswillen, Härte und einen
guten Charakter bei den Hengsten geach-
tet. Daher ist es in Rumänien auch gang
und gäbe, dass der Shagya-Araber in der
Sportpferdezucht eingesetzt wird, denn
es gibt kaum ein rumänisches Sportpferd,
das neben Englischem Vollblut, Furioso-
und/oder Gidran-Blut nicht auch einen An-
teil an Shagya-Araber-Blut aufweist.
Koheilan XLII *2001 ist einer der besten Shagya-Araber-Hengste im Gestüt. Er zeichnet sich Züchterisch bewegt man sich leider seit
durch eine elegante Halsung aus und kann sich auch entsprechend bewegen. vielen Jahren im eigenen Genpool, womit
Foto: G. Waiditschka es natürlich schwierig oder gar unmöglich
ist, neue Impulse zu setzen. Ein Anschluss
ge dieses Stammes. Koheilan XLII zeichnet Shagya LXII (Shagya LVI / 219 Koheilan XXIX- an den Qualitätsstandard des Westens er-
sich durch einen sehr schön angelegten, 11) *1995 - diesen Hengst hatte ich bereits scheint damit in weiter Ferne. Natürlich
geschwungenen Hals aus, den er auch in vor 19 Jahren gesehen, damals gerade mal würde man trotzdem gerne mehr Pfer-
in der Bewegung zu tragen weiß. Seinen 5-jährig und frisch als Beschäler aufgestellt. de ins Ausland verkaufen, doch ist auch
Vater Koheilan XXXIX hatte ich vor 19 Jah- Er zeichnete sich schon damals durch sei- die geographische Lage Rumäniens am
ren gesehen, ein großer, vielleicht etwas nen Rahmen und seinen arabischen Typ Ostrand Europas nicht gerade 'verkaufsför-
knochiger Hengst im Reitpferdemodell. Vor aus, der auch heute sofort ins Auge fällt. dernd'. Dabei hätten die Pferde für einen
10 Jahren war auch sein Halbbruder aufge- Er hat ein kräftiges, noch immer trockenes Distanzreiter sicher einiges zu bieten: Die
stellt, Koheilan XL - ein kalibriger Hengst Fundament, lediglich der Rücken hat (mit harte Aufzucht der Jungpferde mit viel Be-
mit gutem Ausdruck, aber insgesamt etwas 24 Jahren) etwas nachgegeben. wegung auf riesigen, kargen Weiden und
schwer. Shagya LXV (Shagya LXII-61) (Shagya LXII / ein im Sommer trockenes, im Winter kaltes
Koheilan XLIII (Koheilan XXXVII-48) (Kohei- 452 Dahoman XXXIX-70) *2012 - der jun- Klima prädestiniert die Pferde geradezu
lan XXXVII / 691 Dahoman XXXI-121) *1998 ge Hauptbeschäler steht seinem Vater zur für den Distanzsport. Da die Distanzrei-
- ist ein kalibriger Hengst mit schwerem Seite, und ist ein sehr schöner, eleganter terei sich wachsender Beliebtheit erfreut,
Hals, der insbesondere in der Bewegung Brauner, der viel arabischen Typ ausstrahlt, wäre hier vielleicht ein Markt zu finden.
gewinnt, wo dann der arabische Typ zum insgesamt harmonisch gebaut ist und über Rumänien ist eines der ärmsten Länder
Tragen kommt. Wie erwähnt mit obiger eine sehr schön geschwungene Oberlinie Europas. Dennoch versuchen die Verant-
Gruppe über den 1939 geborenen Koheilan verfügt. wortlichen mit großem Engagement, das
XIII verwandt. Siglavy Bagdady XX (Siglavy Bagdady XVII / Erbe ihrer Vorgänger fortzuführen. Mit den
Mersuch XXVII (Mersuch XXV-30) (Mersuch 446 Dahoman XXXIX-64) *2010 - ein Halb- Stämmen Mersuch, Hadban, Dahoman
XXV / 446 Dahman XXXIX-64) *2008 - ein bruder mütterlicherseits zu Mersuch XXVII und El Sbaa finden sich hier noch Blutli-
eher kleiner Hengst, der fast zierlich wirkt und wie dieser eher klein und zierlich. Sei- nien, die im Westen wenig vertreten sind.
im Vergleich zu seinen Stallgenossen. Sei- nen Vater hatte ich 2009 gesehen, er war Wenn die Shagya-Araber-Zucht am Erhalt
nen Vater Mersuch XXV hatte ich im Jahr ein im Warmbluttyp stehender Hengst. ihrer vielfältigen Blutlinien Interesse hat,
2000 hier gesehen, er war ein großer, langli- sollten diese rumänischen Stämme nicht
niger Hengst mit schöner Halsung; ein Sohn Eingeschränkter Genpool außer Acht gelassen werden.
von Mersuch XIX, der nach Deutschland Insgesamt zeigen die Hengste große Un- Gudrun Waiditschka
verkauft wurde. terschiede in Gebäude und Typ und ent-
Hadban XXXVII (H. XXXV / 383 Sh. LVII) *1997 Hadban XXXIX (H. XXXVII / 436 El Sbaa XII) *2011 Koheilan XLIII (Koh. XXXVII / 691 Dah. XXXI) *1998
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State Stud Radautz
Shagya-Araber
The Shagya-Arabians
of the Bukovina Chief Sires of the Koheilan-Line
Dahoman XL *1997
(Dahoman XXXIX /
684 Koheilan XXXIII-18)
Koheilan XL (Koh. XXXIV / 300 Koh. XXXII) *1990 Koheilan XXXIX (Koh. XXXIV / 233 K. XXIX) *1991 Koheilan XLII (Koh. XXXIX / 412 Mer. XXIV) *2001
T
he beginnings of the stud Radautz go to take a trip to Radautz with Romanian
back to the year 1774, but a regular friends from Sibiu, while getting to know
Shagya-Araber
breeding operation with broodmares the country and people as well and to visit
and Pepiniere stallions (Chief sires) began some sights along the route - and Romania
only in 1792. Its heyday, however, Radautz has quite some nice sights to offer!
experienced during the k.u.k. Monarchy. At The small town of Radautz - or Radauti, as
that time, the Bukovina, and thus Radautz, it is called in Romanian - with its 25,000
belonged to the Austro-Hungarian empire. inhabitants is located in the Bukovina, on
The outbreak of the First World War then re- the eastern slopes of the Carpathian Moun-
quired the evacuation of the stud with more tains. Here, on the outskirts of the city, are
than 1700 horses to Austria. After the fall of the stables for the public stallions locat-
the Austro-Hungarian monarchy, the unity ed, the racecourse and the administration
of the Romanian states was announced in buildings. Stud manager Gheorghe Olarian
December 1918, and in the following the surprisingly welcomed us in perfect Ger-
Bukovina, the Banat and Transylvania fell man and willingly explained the stud farm
to Romania. In the subsequent period, Ro- that he has been managing for four years.
mania - as a successor state of k.u.k. Mon- The horses are divided among three sec-
archy - got back a small number of the hors- tions of the stud farm. In Radautz itself
es. These were the stallions: are the public sires and the horses in train-
Gazal I (Gazal 1898 / 29 Mersuch-8) ing, i.e. the young stallions and mares up
*1911 as well as to the age of four, who are prepared for
Siglavy Bagdady I (Siglavy Bagdady Or.Ar. their stallion performance test or their
/ 61 Dzsingis-Khan) *1904 sportive use. The basic education lasts A picture of the past - the very impressive
Shagya XV (Shagya X / 378 Shagya IV) six months. Currently there are 52 horses stallion Dahoman XXXIX, sire of the two chief
*1909 and here for training, for which four riders are sires of the Dahoman-line in Radautz today
Dahoman XXII (Dahoman XII /84 Daho- responsible. At Mitoc, which is about 25 (picture taken in 2000).
man X-2) *1906. km away, there are the chief sires, some photo: G. Waiditschka
In addition, there were three purebred Ara- public stallions, and the broodmares with
bians and 28 mares of the so-called "Ar- their foals. In addition, in the Carpathians nian society in general. And so you see in
aberrasse" (Arabian breed, later named there is another farm called Brodina, about many places new houses, built with mon-
Shagya-Arabian). With these horses began 45 km away, where the young horses are ey that was earned in the West. Although
in 1920, the re-establishment of breeding raised until they are three years old. Alto- this supports the construction industry, the
in Radautz. In the Second World War, the gether Radautz comprises approximately country is lacking the skilled workforce.
horses had to be relocated again, this time 200 horses, of which 10 are chief sires, 70
to Ruçetu, where they remained until 1965. broodmares and 41 public stallions, the The horse as a helper
There were further moves to Slobozia, Jega- rest are young horses. There are about 60 While in previous years, Radautz had also
lia, Brebeni, Mangalia and Slatina, but since people working at the stud farm including some Gidran stallions and one or the oth-
the late 1980s, the Shagya Arabians have the agricultural sector; the farm covers er draft horse and pony stallion at stud,
relocated completely to Radautz again, so 700 hectares, where oats, rye, barley, the management now has concentrated
that this old stud became again the center of wheat and hay are grown. exclusively on the Shagya-Arabian breed.
the Romanian Shagya-Arabian breed. Staff is a big problem in the studs - many of The breeding season ranges for the public
the workers who have learned the basics in stallion from March to September or Octo-
The Stud Farm today dealing with the horses and especially the ber, then they come back into the stud from
I wanted to visit this venerable stud for the stallions, go to Western Europe, because their stallion depots, which are distributed
third time after my visits in the years 2000 there is more money to earn. This concerns throughout the country; all stallions cover
and 2009, and so I took the opportunity not only the horse sector, but the Roma- exclusively in natural service.
Mersuch XIX (Mersuch XVI / 127 Sh. XXXIX) *1977 Mersuch XXV (Mers. XIX / 304 Nedjari VIII) *1991 Mersuch XXVII (M. XXV / 446 Dah. XXXIX) *2008
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In Romania, the old system of main and
public studs is still active. There are still
about 700,000 horses here (2015 data),
but only a small percentage are 'pedi-
gree horses'. Although many have a public
stallion as sire, the dam is often a farmers
mare without papers. These workhorses
are still in use, although the importance of
the horse as a means of transport for small
Shagya-Araber
Shagya LXIII (Sh. LVII / 200 Hadban XVIII) *1989 Shagya LXII (Sh. LVI / 219 Koheilan XXIX) *1995 Shagya LXV (Sh. LXII / 452 Dah. XXXIX) *2012
Shagya-Araber
persistent and easy to handle. These are all
characteristics that can not necessarily be
deduced from the exterior. Although here
in Romania, people place less importance
on the Arab type than we do in the West,
they pay attention to a horse's willingness
to work, his hardness and good character.
Therefore, it is also common practice in
Romania that the Shagya Arabian is used
in sport horse breeding, and consequent-
ly there is hardly a Romanian sport horse
that carries, in addition to English Thor-
Shagya LXII, one of the best chief sires today at Radautz. He has fulfilled the hopes placed in him, oughbred, Furioso and / or Gidran blood,
when I saw him first 19 years ago. not also a share of Shagya-Arabian blood.
photo: G. Waiditschka Unfortunately, Shagya-Arabian breed-
ing has been within its own gene pool
ing horse model', perhaps his neck should Mersuch XXVII (Mersuch XXV-30) (Mer- for many years, which of course makes it
be a little longer and lighter, but that's a such XXV / 446 Dahman XXXIX-64) * 2008 difficult or even impossible to set new im-
problem that is often seen here. His son, - a rather small stallion that looks almost pulses. To get close to the quality stand-
however, I do not like so much, he has quite dainty compared to his stable mates. I saw ard of the West thus appears a long way
a coarse head for an Arabian horse. his father Mersuch XXV here in 2000, he was off. Of course, the Romanians would still
Koheilan XLII (Koheilan XXXIX-25) (Koheilan a tall stallion with long-lines and a beauti- like to sell more horses abroad, but also
XXXIX / 412 Mersuch XXIV-12) * 2001 - the ful neck; a son of Mersuch XIX, who was sold the geographical location of Romania on
two Koheilan stallions currently at stud are to Germany. the eastern edge of Europe is not exactly
only distantly related, and it is necessary to Shagya LXII (Shagya LVI / 219 Koheilan XXIX- 'promotional'. The horses would certainly
go back to Koheilan XIII, born in 1939, to 11) * 1995 - I had already seen this stallion have something to offer for a endurance
find the common ancestor in the sireline; 19 years ago, at the time just 5 years old rider: the raising of the young horses with
they represent two different branches of and new in the chief sire stable. Even then a lot of exercise on huge pastures, in dry
this strain. Koheilan XLII is characterized he distinguished himself by his frame and summers and cold winters, predestines
by a beautifully arched neck, which he also his Arabian type, which is still immediately the horses for the endurance sport. Since
knows to carry in motion. 19 years ago, I apparent today. He has strong, dry legs, only endurance riding is growing in popularity,
had seen his sire Koheilan XXXIX, a tall, per- the back has given way (at 24 years) a little. here might be a market to find.
haps somewhat bony stallion in the riding Shagya LXV (Shagya LXII / 452 Dahoman Romania is still one of the poorest coun-
horse model. His half-brother was at stud XXXIX-70) * 2012 - this young chief sire tries in Europe. Nevertheless, those respon-
10 years ago, Koheilan XL - a strong stal- stands by his father's side, and is a very sible are trying with great commitment to
lion with good expression, but overall a bit beautiful, elegant brown, radiating much continue the legacy of their predecessors.
heavy. of the Arabian type, overall harmoniously With the strains Mersuch, Hadban, Daho-
Koheilan XLIII (Koheilan XXXVII-48) (Ko- built and with a very nicely curved top line. man and El Sbaa there are still bloodlines
heilan XXXVII / 691 Dahoman XXXI-121) Siglavy Bagdady XX (Siglavy Bagdady XVII / that are little represented in the West. If
* 1998 - is a heavy-necked strong stallion 446 Dahoman XXXIX-64) * 2010 - a mater- the Shagya-Arabian community is inter-
that wins especially in movement where nal half-brother to Mersuch XXVII and like ested in preserving the variusbloodlines of
the Arabian type comes into play. As men- him rather small and petite. I saw his sire in the breed, these Romanian strains should
tioned above related to the above group 2009, he was a stallion with the frame and not be ignored.
through Koheilan XIII born in 1939. type of a warmblood. Gudrun Waiditschka
Sigl. Bagdady XVII (S. B. XV / 375 K. XXXIV) *1996 Sigl. Bagdady XX (S.B. XVII / 446 D. XXXIX) *2010
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Vorschau - Preview Ausgabe 1/2019 - erhältlich Ende März 2019
Vo r s c h a u - P r e v i e w
Wie jedes Jahr analysieren wir die FN-Statistik und verraten ihnen,
wer in der vergangenen Turniersaison im Dressur- und Springsport
am besten abgeschnitten hat.
Wir nehmen die neuen und alten Deckhengste unter die Lupe - Ped-
igrees, Zuchtrichtungen, Nachkommen....