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DEUTSCHE NORM Dezember 2012

DIN EN 13445-3
D
ICS 23.020.30 Ersatz für
DIN EN 13445-3:2011-12 und
DIN EN 13445-3/A1:2012-08

Unbefeuerte Druckbehälter –
Teil 3: Konstruktion;
Deutsche Fassung EN 13445-3:2009, nur auf CD-ROM
Unfired pressure vessels –
Part 3: Design;
German version EN 13445-3:2009, only on CD-ROM
Récipients sous pression non soumis à la flamme –
Partie 3: Conception;
Version allemande EN 13445-3:2009, seulement en CD-ROM

Gesamtumfang 842 Seiten


NormCD - Stand 2013-01

Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 52
www.din.de !$Ä5["
www.beuth.de 1921856
DIN EN 13445-3:2012-12

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 13445-3:2009) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte Druck-
behälter“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird. Das zuständige
deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 012-00-05 AA im Normenausschuss Chemischer
Apparatebau (FNCA).

Dieser Teil von DIN EN 13445 enthält alle in Zusammenhang mit der Konstruktion für Druckgeräte nach
dieser Europäischen Norm relevanten Festlegungen.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 13445-3:2003-11, DIN EN 13445-3/A1:2007-09, DIN EN 13445-3/A2:2007-07,


DIN EN 13445-3/A3:2007-07, DIN EN 13445-3/A4:2005-10, DIN EN 13445-3/A5:2006-05,
DIN EN 13445-3/A6:2006-06, DIN EN 13445-3/A8:2006-07, DIN EN 13445-3/A10:2008-10,
DIN EN 13445-3/A11:2007-03, DIN EN 13445-3/A16:2009-02 und DIN EN 13445-3/A17:2008-04
wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) der Anwendungsbereich wurde erweitert;

b) Aktualisierung der normativen Verweisungen;

c) Abschnitt 5 „Grundlegende Auslegungskriterien“ wurde überarbeitet;

d) Abschnitt 6 „Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen“


wurde überarbeitet;

e) Abschnitt 9 „Ausschnitte in Schalen und Böden“ wurde überarbeitet;

f) Abschnitt 10 „Ebene Böden“ wurde neu ersetzt;

g) Abschnitt 14 „Kompensatoren“ wurde überarbeitet;

h) Abschnitt 19 „Auslegung im Zeitstandbereich“ wurde neu aufgenommen;

i) Abschnitt 20 „Regeln für die Auslegung von verstärkten ebenen Wänden“ wurde neu aufgenommen;

j) Abschnitt 21 „Runde ebene Böden mit radialen Verstärkungsrippen“ wurde neu aufgenommen;

k) Anhang B wurde überarbeitet;

l) Anhang GA wurde ergänzt;

m) Anhang J wurde überarbeitet;

n) Anhang M wurde erweitert;

o) Anhang R wurde neu aufgenommen.

Gegenüber DIN EN 13445-3:2010-12 wurden folgende Korrekturen vorgenommen:

a) redaktionell überarbeitet.

Gegenüber DIN EN 13445-3:2011-12 und DIN EN 13445-3/A1:2012-08 wurden folgende Änderungen


vorgenommen:

a) Abschnitt 17.5.4 wurde neu aufgenommen;

b) redaktionell überarbeitet.
NormCD - Stand 2013-01

2
DIN EN 13445-3:2012-12

Frühere Ausgaben

DIN EN 13445-3: 2002-08, 2003-05, 2003-11, 2010-02, 2010-12, 2011-12


DIN EN 13445-3/A1: 2007-09, 2012-08
DIN EN 13445-3/A2: 2007-07
DIN EN 13445-3/A3: 2007-07
DIN EN 13445-3/A4: 2005-10
DIN EN 13445-3/A5: 2006-05
DIN EN 13445-3/A6: 2006-06
DIN EN 13445-3/A8: 2006-07
DIN EN 13445-3/A10: 2008-10
DIN EN 13445-3/A11: 2007-03
DIN EN 13445-3/A16: 2009-02
DIN EN 13445-3/A17: 2008-04
NormCD - Stand 2013-01

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DIN EN 13445-3:2012-12

— Leerseite —
NormCD - Stand 2013-01

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EUROPÄISCHE NORM EN 13445-3
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Juli 2009

ICS 23.020.30 Ersatz für EN 13445-3:2002

Deutsche Fassung

Unbefeuerte Druckbehälter —
Teil 3: Konstruktion

Unfired pressure vessels — Récipients sous pression non soumis à la flamme —


Part 3: Design Partie 3: Conception

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 30. Juni 2009 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN-CENELEC oder bei jedem CEN-
Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen jugoslawischen
Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der
Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel


NormCD - Stand 2013-01

© 2009 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 13445-3:2009 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Inhalt Seite

Vorwort................................................................................................................................................................ 6

1 Anwendungsbereich............................................................................................................................. 7
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 7
3 Definitionen ........................................................................................................................................... 8
4 Symbole und Abkürzungen ............................................................................................................... 10
5 Grundlegende Auslegungskriterien.................................................................................................. 12
5.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 12
5.2 Schutz vor Korrosion und Erosion ................................................................................................... 12
5.3 Lastfälle ............................................................................................................................................... 14
5.4 Konstruktions- und Berechnungsverfahren .................................................................................... 18
5.5 Wanddickenberechnungen (DBF) ..................................................................................................... 19
5.6 Schweißnahtfaktor .............................................................................................................................. 20
5.7 Gestaltungsforderungen für Schweißverbindungen ...................................................................... 21
6 Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen .......... 24
6.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 24
6.2 Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer
Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als
30 % ...................................................................................................................................................... 25
6.3 Alternatives Verfahren für Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4
und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm
von weniger als 30 % .......................................................................................................................... 25
6.4 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 30 % bis 35 % Bruchdehnung nach der
maßgeblichen Werkstoffnorm ........................................................................................................... 26
6.5 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 35 % (und mehr) Bruchdehnung nach
zugehöriger Werkstoffnorm ............................................................................................................... 26
6.6 Stahlgussstücke ................................................................................................................................. 27
7 Schalen unter Innendruck .................................................................................................................. 28
7.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 28
7.2 Zusätzliche Definitionen..................................................................................................................... 28
7.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen........................................................................................... 28
7.4 Zylinder- und Kugelschalen ............................................................................................................... 28
7.5 Gewölbte Böden.................................................................................................................................. 29
7.6 Kegelschalen und Kegelböden ......................................................................................................... 34
7.7 Stutzen im Krempenbereich .............................................................................................................. 42
8 Schalen unter Außendruck ................................................................................................................ 47
8.1 Zweck ................................................................................................................................................... 47
8.2 Zusätzliche Definitionen..................................................................................................................... 47
8.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen........................................................................................... 47
8.4 Allgemeines ......................................................................................................................................... 50
8.5 Zylinderschalen................................................................................................................................... 51
8.6 Kegelschalen ....................................................................................................................................... 72
8.7 Kugelschalen....................................................................................................................................... 80
8.8 Behälterböden ..................................................................................................................................... 81
9 Ausschnitte in Schalen und Böden .................................................................................................. 82
NormCD - Stand 2013-01

9.1 Zweck ................................................................................................................................................... 82


9.2 Zusätzliche Definitionen..................................................................................................................... 82
9.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen........................................................................................... 83
9.4 Allgemeines ......................................................................................................................................... 86
9.5 Einzelausschnitte................................................................................................................................ 98

2
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9.6 Mehrfachausschnitte ......................................................................................................................... 114


9.7 Ausschnitte in der Nähe von Störstellen der Schale ..................................................................... 124
10 Ebene Böden ...................................................................................................................................... 132
10.1 Anwendungsbereich ......................................................................................................................... 132
10.2 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 132
10.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 132
10.4 An Zylinderschalen angeschweißte runde ebene Böden ohne Ausschnitte .............................. 134
10.5 Verschraubte runde ebene Böden ohne Ausschnitte.................................................................... 141
10.6 Runde ebene Böden mit Ausschnitten ........................................................................................... 145
10.7 Nicht runde oder ringförmige ebene Böden ................................................................................... 149
11 Flansche ............................................................................................................................................. 153
11.1 Zweck .................................................................................................................................................. 153
11.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 153
11.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 153
11.4 Allgemeines........................................................................................................................................ 156
11.5 Flansche mit innenliegender Dichtung ........................................................................................... 160
11.6 Flansche mit durchgehender Weichstoffringdichtung .................................................................. 175
11.7 Dichtgeschweißte Flansche ............................................................................................................. 178
11.8 Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung .................................................................. 178
11.9 Innenliegende Flansche mit durchgehender Weichstoffdichtung ............................................... 181
11.10 Flansche mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss ................................................. 185
12 Tellerböden (verschraubte gewölbte Böden) ................................................................................. 188
12.1 Zweck .................................................................................................................................................. 188
12.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 188
12.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 188
12.4 Allgemeines........................................................................................................................................ 188
12.5 Tellerböden mit innenliegender Dichtung ......................................................................................188
12.6 Tellerböden mit durchgehender Dichtung ...................................................................................... 190
13 Wärmeaustauscher-Rohrböden ....................................................................................................... 192
13.1 Zweck .................................................................................................................................................. 192
13.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 192
13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 192
13.4 U-Rohr-Wärmeaustauscher .............................................................................................................. 195
13.5 Festkopf-Wärmeaustauscher ........................................................................................................... 209
13.6 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher .................................................................................................. 237
13.7 Eigenschaften von Rohrböden ........................................................................................................ 254
13.8 Höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden261
13.9 Höchstzulässige Knickspannung der Rohre .................................................................................. 262
13.10 Auslegung des Rohrbodenflansches mit schmaler Dichtfläche .................................................. 265
13.11 Auslegung des Rohrbodenflansches mit vollflächiger Dichtung ................................................ 268
13.12 Spezielle Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen........................................................................ 271
14 Kompensatoren ................................................................................................................................. 274
14.1 Zweck .................................................................................................................................................. 274
14.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 274
14.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 276
14.4 Geltungsbereich ................................................................................................................................ 278
14.5 Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil .................................................................... 280
14.6 Verstärkte Kompensatorbälge mit U-förmigem Profil ................................................................... 294
14.7 Torusbälge (Kompensatoren mit torusförmigem Wellenprofil) .................................................... 302
14.8 Herstellung ......................................................................................................................................... 309
14.9 Inspektion und Prüfung .................................................................................................................... 311
14.10 Kompensatoren unter Einwirkung von Axial-, Lateral- oder Angularbewegungen .................... 313
15 Rechteckige Druckbehälter .............................................................................................................. 318
NormCD - Stand 2013-01

15.1 Allgemeines........................................................................................................................................ 318


15.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 318
15.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 318
15.4 Allgemeines........................................................................................................................................ 319

3
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

15.5 Unverstärkte Behälter....................................................................................................................... 319


15.6 Verstärkte Druckbehälter ................................................................................................................. 325
15.7 Öffnungen .......................................................................................................................................... 332
16 Andere Einwirkungen als Druck...................................................................................................... 334
16.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 334
16.2 Zusätzliche Definitionen................................................................................................................... 334
16.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen......................................................................................... 335
16.4 Äußere Lasten an Stutzen in Kugelschalen ................................................................................... 336
16.5 Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen ................................................................................ 346
16.6 Streckenlasten .................................................................................................................................. 354
16.7 Aufhängeösen ................................................................................................................................... 360
16.8 Liegende Behälter auf Sätteln ......................................................................................................... 364
16.9 Liegende Behälter mit Ringlagerung .............................................................................................. 378
16.10 Stehende Behälter mit Tragpratzen ................................................................................................ 383
16.11 Stehende Behälter auf Stützfüßen .................................................................................................. 388
16.12 Stehende Behälter auf Standzargen ............................................................................................... 390
16.13 Stehende Behälter mit Ringlagerung.............................................................................................. 405
16.14 Globale Lasten .................................................................................................................................. 415
17 Vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer ............................................................... 420
17.1 Zweck ................................................................................................................................................. 420
17.2 Zusätzliche Definitionen................................................................................................................... 420
17.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen......................................................................................... 422
17.4 Bedingungen für die Anwendbarkeit .............................................................................................. 423
17.5 Allgemeines ....................................................................................................................................... 424
17.6 Ermittlung der zulässigen Anzahl von Druckzyklen ..................................................................... 425
17.7 Berechnungsregel ............................................................................................................................ 450
17.8 Konstruktion und Fertigung ............................................................................................................ 450
17.9 Prüfung .............................................................................................................................................. 451
18 Ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer ............................................................... 452
18.1 Zweck ................................................................................................................................................. 452
18.2 Zusätzliche Definitionen................................................................................................................... 452
18.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen......................................................................................... 455
18.4 Geltungsbereich................................................................................................................................ 457
18.5 Allgemeines ....................................................................................................................................... 459
18.6 Geschweißte Bauteile ....................................................................................................................... 461
18.7 Ungeschweißte Bauteile und Schrauben ....................................................................................... 466
18.8 Korrekturfaktoren zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich ......... 469
18.9 Ermüdung .......................................................................................................................................... 471
18.10 Ermüdungsfestigkeit geschweißter Bauteile ................................................................................. 474
18.11 Ermüdungsfestigkeit ungeschweißter Bauteile ............................................................................ 495
18.12 Ermüdungsfestigkeit von Stahlschrauben..................................................................................... 500
19 Auslegung im Zeitstandbereich ...................................................................................................... 503
19.1 Zweck ................................................................................................................................................. 503
19.2 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 503
19.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen......................................................................................... 503
19.4 Auslegung im Zeitstandbereich ...................................................................................................... 504
19.5 Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich ........................................................................ 504
19.6 Schweißnahtfaktor im Zeitstandbereich......................................................................................... 509
19.7 Überwiegend ruhende Druckbelastungen im Zeitstandbereich .................................................. 509
19.8 Auslegung nach Formeln DBF ........................................................................................................ 509
20 Regeln für die Auslegung von verstärkten ebenen Wänden........................................................ 513
20.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 513
20.2 Verankerte ebene Wände ................................................................................................................. 513
20.3 Zusätzliche Symbole für verankerte ebene Wände ....................................................................... 513
NormCD - Stand 2013-01

20.4 Erforderliche Wanddicke für verankerte ebene Wände ................................................................ 513


20.5 Erforderliche Maße und Anordnung von Stehbolzen und Ankern .............................................. 513
20.6 Anforderungen für Stehbolzen mit Gewinde ................................................................................. 514
20.7 Anforderungen für eingeschweißte Stehbolzen und geschweißte Anker .................................. 514

4
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

20.8 Tabellen für verankerte ebene Wände ............................................................................................. 515


20.9 Bilder/Verankerte ebene Wandungen .............................................................................................. 516
21 Runde ebene Böden mit radialen Verstärkungsrippen ................................................................. 519
21.1 Zweck .................................................................................................................................................. 519
21.2 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 519
21.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 521
21.4 Böden ohne zusätzliches Umfangsmoment ................................................................................... 522
21.5 Böden mit zusätzlichem Umfangsmoment ..................................................................................... 524
21.6 Ausschnitte ........................................................................................................................................ 526
21.7 Schweißnähte..................................................................................................................................... 526
21.8 Zentrierring......................................................................................................................................... 527
Anhang A (normativ) Anforderungen an die Ausführung von drucktragenden Schweißverbindungen528
Anhang B (normativ) Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren .................................. 552
Anhang C (normativ) Verfahren der Spannungskategorien für die Auslegung mit Analyseverfahren 582
Anhang D (informativ) Prüfung der Form von Druckbehältern unter Außendruck ............................... 601
Anhang E (normativ) Verfahren zur Berechnung der Unrundheit von Zylinder- und Kegelschalen ... 608
Anhang F (normativ) Zulässiger Außendruck für Druckbehälter mit toleranzüberschreitender
Unrundheit.......................................................................................................................................... 611
Anhang G (normativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und Flanschverbindungen
mit Dichtung ....................................................................................................................................... 613
Anhang GA (informativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und
Flanschverbindungen mit Dichtung ................................................................................................ 660
Anhang H (informativ) Dichtungsbeiwerte m und y .................................................................................. 723
Anhang I (informativ) Zusätzliche Angaben zu Rohrböden für Wärmeaustauscher ............................. 726
Anhang J (normative) Alternativverfahren zur Auslegung von Rohrböden für Wärmeaustauscher ... 730
Annex K (informativ) ...................................................................................................................................... 775
Annex L (informativ) Berechnungsgrundlage für andere Einwirkungen als Druck ............................... 781
Annex M (informativ) Überwachung im Betrieb von Behältern, die im Ermüdungsbereich bzw.
Kriechbereich betrieben werden ...................................................................................................... 783
Anhang N (informativ) Literaturhinweise zu Abschnitt 18 ....................................................................... 786
Anhang O (informativ) Physikalische Eigenschaften von Stahl ............................................................... 787
Anhang P (normativ) Klassifizierung von Einzelheiten von Schweißnähten, die unter Verwendung
von Hauptspannungen zu beurteilen sind ...................................................................................... 795
Anhang Q (normativ) Vereinfachte Methode zur Berechnung der Werkstoffermüdung für
ungeschweißte Bereiche .................................................................................................................. 808
Anhang R (informativ) Koeffizienten für Kriechbruch-Modellgleichungen für die Extrapolation der
Kriechbruchfestigkeit ........................................................................................................................ 809
Anhang S (informativ) Extrapolation der Berechnungsnennspannung auf der Basis des
zeitunabhängigen Werkstoffverhaltens im Zeitstandbereich ....................................................... 813
Anhang T (normativ) Auslegung nach experimentellen Verfahren .......................................................... 819
Anhang Y Entwicklung der EN 13445-3 ........................................................................................................ 832
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den
grundlegenden Anforderungen der EG-Druckgeräte-Richtlinie 97/23/EG................................... 833
NormCD - Stand 2013-01

5
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 13445-3:2009) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte Druckbehalter“
erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Dezember 2009, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Dezember 2009 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können. CEN
[und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU- Richtlinien.

Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.

Diese Europäische Norm über „Unbefeuerte Druckbehälter“ umfasst die folgenden Teile:

 Teil 1: Allgemeines

 Teil 2: Werkstoffe

 Teil 3: Konstruktion

 Teil 4: Herstellung

 Teil 5: Inspektion und Prüfung

 Teil 6: Anforderungen an die Konstruktion und Herstellung von Druckbehältern und Druckbehälterteilen aus
Gusseisen mit Kugelgraphit

 CR 13445-7 Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 7: Anleitung für den Gebrauch des


Konformitätsbewertungsverfahrens

 Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Aluminium und Aluminiumlegierungen

 CEN/TR 13445-9 Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 9: Gegenüberstellung der EN 13445-Normenreihe und


ISO 16528.

Dieses Dokument ersetzt EN 13445-3:2002. Diese neue Ausgabe enthält die Änderungen, welche vorher durch die
CEN Mitglieder angenommen wurden sowie die korrigierten Seiten bis Ausgabe 36 ohne weitere technische
Änderungen. Anhang Y der EN 13445-1:2009 beschreibt Einzelheiten der wesentlichen technischen Änderungen
zwischen dieser Europäischen Norm und der vorangegangen Ausgabe.

Änderungen zu dieser neuen Ausgabe werden bei Bedarf veröffentlicht und können dann sofort als Alternativen zu
den in dieser Ausgabe enthaltenen Regeln angewendet werden. Es ist vorgesehen, jährlich eine neue Ausgabe
der EN 13445:2009 zu erstellen, in welcher diese (neuen) Änderungen konsolidiert werden und in denen darüber
hinaus andere zwischenzeitlich (durch den Migration Helpdesk) festgestellte Berichtigungen enthalten sind.
Ausgabe 4 (2012-07) konsolidiert die Änderungen EN 13445-3:2009/A1:2012; es beinhaltet die in Anhang Y
aufgeführten korrigierten Seiten.
NormCD - Stand 2013-01

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die ehemalige
jugoslawische Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland,
Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz,
Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

6
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil 3 der Europäischen Norm legt die Anforderungen an die Konstruktion von unbefeuerten Druckbehältern
nach EN 13445-1:2009 und hergestellt aus Stählen nach EN 13445-2:2009 fest.

EN 13445-5:2009 gibt im Anhang C Bedingungen für die Konstruktion von Zugangs- und Besichtigungsöffnungen,
von Verschlüssen und besonderen Verschlusselementen.

ANMERKUNG Dieser Teil gilt für Konstruktion und Berechnung von Behältern vor der Inbetriebnahme. Er kann auch, mit
entsprechenden Anpassungen, für Berechnungen oder analytische Nachweise im Betrieb verwendet werden.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen nur
zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten
Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).

EN 286-2:1992, Einfache unbefeuerte Druckbehälter für Luft oder Stickstoff; Teil 2: Druckbehälter aus Stahl für
Druckluftbremsanlagen und pneumatische Hilfseinrichtungen in Kraftfahrzeugen und deren Anhängefahrzeugen

EN 764-1:2004, Druckgeräte — Terminologie — Teil 1: Druck, Temperatur, Volumen, Nennweite

EN 764-2:2002, Druckgeräte — Teil 2: Größen, Symbole und Einheiten

EN 764-3:2002, Druckgeräte — Teil 3: Definition der beteiligten Parteien

EN 837-1:1996, Druckmessgeräte — Teil 1: Druckmessgeräte mit Rohrfedern — Maße, Messtechnik,


Anforderungen und Prüfung

EN 837-3:1996, Druckmessgeräte — Teil 3: Druckmessgeräte mit Platten- und Kapselfedern — Maße,


Messtechnik, Anforderungen und Prüfung

EN 1092-1:2007, Flansche und ihre Verbindungen — Runde Flansche für Rohre, Armaturen, Formstücke und
Zubehörteile, nach PN bezeichnet — Teil 1: Stahlflansche

EN 1591-1:2001, Flansche und ihre Verbindungen — Anforderungen für die Auslegung von Flanschverbindungen
mit runden Flanschen und Dichtung — Teil 1: Berechnungsmethode

EN 1708-1:1999, EN 1708-1:1999/A1:2003, Schweißen — Verbindungselemente beim Schweißen von Stahl —


Teil 1: Druckbeanspruchte Bauteile

EN 10222-1:1998, EN 10222-1:1998/A1:2002, Schmiedestücke aus Stahl für Druckbehälter — Teil 1: Allgemeine


Anforderungen an Freiformschmiedestücke

EN 13445-1:2009, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 1: Allgemeines

EN 13445-2:2009, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 2: Werkstoffe

EN 13445-4:2009, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 4: Herstellung

EN 13445-5:2009, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 5: Inspektion und Prüfung


NormCD - Stand 2013-01

EN 13445-8:2009, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus


Aluminium und Aluminiumlegierungen

EN ISO 4014:2000, Sechskantschrauben mit Schaft — Produktklassen A und B (ISO 4014:1999)

7
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

EN ISO 4016:2000, Sechskantschrauben mit Schaft — Produktklasse C (ISO 4016:1999)

EN ISO 15613:2004, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe —
Qualifizierung aufgrund einer vorgezogenen Arbeitsprüfung

ISO 261:1998, ISO general-purpose metric screw threads — General plan

3 Definitionen
Für diesen Teil dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe und Definitionen nach EN 13445-1:2009, EN 13445-
2:2009 und die folgenden.

ANMERKUNG In EN 13445-1:2009 und EN 13445-2:2009 sind die Begriffe, Symbole und Definitionen aus EN 764-1:2004,
EN 764-2:2002 und EN 764-3:2002 übernommen worden.

3.1
Einwirkung
aufgebrachte thermo-mechanische Beeinflussung zur Erzeugung von Spannung und/oder Stauchung in einer
Konstruktion, z. B. das Aufbringen von Druck, Kraft oder Temperatur

3.2
Berechnungswanddicke
effektiv verfügbare Dicke, die den Belastungen im korrodierten Zustand standhält, in Abhängigkeit vom Lastfall,
siehe 5.3.2

3.3
angenommene Dicke
vom Konstrukteur angenommene Dicke zwischen der mindest erforderlichen Mantelwanddicke e und der
berechneten Mantelwanddicke ea

3.4
Berechnungsdruck
Differenzdruck, der zum Zweck der Berechnung eines Bauteiles verwendet wird
[EN 764-1:2004]

3.5
Berechnungstemperatur
Temperatur, die zum Zweck der Berechnung eines Bauteiles verwendet wird
[EN 764-1:2004]

3.6
Druckraum
ein Medium enthaltender Raum innerhalb eines Druckgerätes
[EN 764-1:2004]

3.7
Bauteil
Teil eines Druckgerätes, welches als ein eigenständiges Teil für die Berechnung betrachtet werden kann
[EN 764-1:2004]

3.8
Zeitstandbereich
Temperaturbereich, in dem die Eigenschaften der für die Konstruktion verwendeten Werkstoffe temperatur-
abhängig sind
NormCD - Stand 2013-01

ANMERKUNG Siehe auch 5.1.

3.9
Kryogene Einsatzbereiche
Einsatzbereiche für Flüssiggase bei niedriger Temperatur

8
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

3.10
Auslegungsdruck
Druck am höchsten Punkt jedes Druckraumes des Druckgerätes, der für die Ermittlung des Berechnungsdruckes
jedes Bauteils gewählt wird
[EN 764-1:2004]

ANMERKUNG Jeder andere Ort darf festgelegt werden

3.11
Auslegungstemperatur
Temperatur, die für die Ermittlung der Berechnungstemperatur jedes Bauteiles gewählt wird
[EN 764-1:2004]

3.12
Differenzdruck
Druck, dessen algebraischer Wert gleich der Druckdifferenz auf beiden Seiten einer Trennwand ist
[EN 764-1:2004]

3.13
maßgebende Schweißverbindung
durchgeschweißte Stumpfnaht, deren Gestaltung aufgrund des Schweißnahtfaktors die Wanddicke des Bauteils
bestimmt

3.14
Lastfall
Kombination zusammenfallender Einwirkungen

3.15
Hauptnaht
Schweißnaht zur Verbindung der drucktragenden Hauptteile

3.16
maximal zulässiger Druck
bei der Auslegung nach Formeln oder entsprechenden Verfahren nach EN 13445-3:2009 erzielter maximaler Druck
eines bestimmten Bauteils in einem bestimmten Lastfall oder, bei ganzen Druckbehältern, der kleinste dieser
maximal zulässigen Drücke aller Bauteile

ANMERKUNG 1 Die Differenzen der Berechnungsnennspannung, f, der Berechnungswanddicke, ea, und des Schweißnaht-
faktors, z, für die Berechnung des maximal zulässigen Drucks in verschiedenen Lastfällen sind in 5.3.2 festgelegt.

ANMERKUNG 2 Ist keine spezielle Gleichung für den maximal zulässigen Druck, Pmax, angegeben, kann dieser als der Druck
berechnet werden, bei dem die erforderliche Dicke der Berechnungswanddicke entspricht.

ANMERKUNG 3 Der maximal zulässige Druck, Pmax, für die vereinfachte Bewertung der Ermüdungslebensdauer nach
Abschnitt 17 und für die Berechnung der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite nach 5.4.2 wird für die Lastfälle
bei Normalbetrieb berechnet.

3.17
minimal mögliche Herstellungsdicke
kleinste erreichbare Dicke nach der Herstellung

3.18
Berechnungsnennspannung
Spannungswert, der in den Formeln zur Berechnung von drucktragenden Teilen zu verwenden ist

3.19
NormCD - Stand 2013-01

Nennwanddicke
in den Konstruktionszeichnungen angegebene Dicke

9
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

3.20
Prüfdruck
Druck, dem das Druckgerät zu Prüfzwecken ausgesetzt wird
[EN 764-1:2004]

3.21
Prüftemperatur
Temperatur, bei der die Druckprüfung am Druckgerät durchgeführt wird
[EN 764-1:2004]

3.22
Volumen
Innenvolumen eines Druckraums, einschließlich des Stutzenvolumens bis zur ersten Verbindung (Flansch, Muffe,
Schweißnaht), jedoch abzüglich des Volumens von Inneneinbauten (z. B. Leitbleche, Rührwerke)
[EN 764-1:2004]

3.23
Kehlnahtdicke (a-Maß)
Höhe des eingeschriebenen gleichschenkeligen Dreiecks gemessen vom theoretischen Wurzelpunkt

4 Symbole und Abkürzungen


Für diesen Teil dieser Europäischen Norm gelten in EN 13445-1:2009, EN 13445-2:2009 und die in Tabelle 4-1
angegebenen allgemeinen Symbole und Abkürzungen.
NormCD - Stand 2013-01

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Tabelle 4-1 — Symbole, Größe und Einheiten c

Symbol Größe Einheit


a Kehlnahtdicke (a-Maß) mm
e erforderliche Dicke mm
en Nenndicke mm
emin minimal mögliche Herstelldicke mm
ea (minimale) Berechnungsdicke mm
c Korrosionszuschlag mm
f Berechnungsspannung MPa
fd maximaler Betrag der Berechnungsspannung für normale Betriebslstfälle MPa
fexp maximaler Betrag der Berechnungsspannung für außergewöhnliche MPa
Betriebslstfälle
ftest maximaler Betrag der Berechnungsspannung für Prüflastfälle MPa
neq Anzahl gleicher voller Druckzyklen (siehe 5.4.2) -
P Berechnungsdruck MPa a
Pd Auslegungsdruck MPa a
Pmax maximal zulässiger Druck MPa a
PS , Ps maximal zugelassener Druck MPa a
Ptest Prüfdruck MPa a
R obere Streckgrenze MPa
eH
R Zugfestigkeit MPa
m
Rm/ T Zugfestigkeit bei Temperatur T MPa
R 0,2 % Dehngrenze MPa
p0,2
R 0,2 % Dehngrenze bei Temperatur T MPa
p0,2/T
R 1,0 % Dehngrenze MPa
p1,0
R 1,0 % Dehngrenze bei Temperatur T MPa
p1,0/T
T Temperatur °C
Td Berechnungstemperatur °C
Ttest Prüftemperatur °C
TSmax ,TSmin maximal/minimal zulässige Temperaturen °C
V Volumen mm3 b

z Schweißnahtfaktor —
 Querkontraktionszahl —
a die Einheit MPa ist nur für Berechnungszwecke zulässig; ansonsten ist die Einheit bar zu verwenden (1 MPa =10 bar).
b Die Einheit mm3 ist nur für Berechnungszwecke zulässig; ansonsten ist die Einheit Liter zu verwenden.
c Die in dieser Norm verwendeten Formeln sind dimensionsbehaftet.
NormCD - Stand 2013-01

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

5 Grundlegende Auslegungskriterien

5.1 Allgemeines

Die Anforderungen in Teil 3 gelten nur,

a) wenn die Werkstoffe und Schweißnähte keiner örtlich begrenzten Korrosion durch die Produkte unterliegen, für
die der Druckbehälter vorgesehen ist, oder die unter vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen im
Behälter sein können;

b) wenn alle Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs liegen oder wenn eine
Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich liegt und in der Werkstoffnorm zeitabhängige Werkstoffeigen-
schaften gegeben sind.

ANMERKUNG Siehe Begriff 3.8 Zeitstandbereich.

Im Hinblick auf die Auslegung ist der Zeitstandbereich der Temperaturbereich, in dem zeitunabhängige
Werkstoffeigenschaften für die Festlegung der Berechnungsnennspannung nicht mehr maßgebend sind.

Die Festigkeitseigenschaften des gewählten Werkstoffes müssen mit den in den verschiedenen Lastfällen im
Zeitstandbereich festgelegten Lebensdauerzeiten in Bezug stehen.

5.2 Schutz vor Korrosion und Erosion

5.2.1 Allgemeines

Im Rahmen der vorliegenden Europäischen Norm umfaßt der Begriff ”Korrosion" Erscheinungen wie Korrosion,
Oxidation, Verzunderung, Abrasion, Erosion und alle sonstigen Formen von Abtrag.

ANMERKUNG 1 Unter bestimmten Temperatur- und Umgebungseinflüssen kann Spannungsrisskorrosion auftreten. Ein
Korrosionszuschlag ist kein geeignetes Mittel, um dieser Korrosionsform und ähnlichen Erscheinungen entgegenzuwirken.
Vielmehr sind in diesen Fällen Überlegungen bezüglich der verwendeten Werkstoffe und der Eigenspannungen in den
fertiggestellten Druckbehältern anzustellen.

ANMERKUNG 2 Aufgrund der Komplexität der Korrosionserscheinungen ist es nicht möglich, eindeutige Anforderungen zum
Schutz vor ihren Auswirkungen festzulegen. Korrosion kann u. a. in den nachstehend angeführten Erscheinungsformen
auftreten:

 Chemische Reaktion, bei der Metall durch die Reagenzien angegriffen wird. Diese Reaktion kann auf der
gesamten Oberfläche oder örtlich begrenzt (mit der Folge von Lochfraß) oder als Kombination beider Arten
auftreten.

 Rostbildung durch die kombinierte Wirkung von Feuchtigkeit und Luft;

 Erosionskorrosion, bei der ein ansonsten unschädlicher Stoff mit einer Geschwindigkeit über die Oberfläche
strömt, die einen kritischen Wert überschreitet;

 Verzunderung (Oxidation bei hoher Temperatur).

Der Hersteller muss berücksichtigen, welche Auswirkung Korrosion (innen wie außen) auf die Nutzungsdauer des
Druckbehälters hat. In Zweifelsfällen sind Korrosionsprüfungen durchzuführen. Dabei sind die tatsächlich
verwendeten Metalle (einschließlich Schweißnähte bzw. Kombinationen verschiedener Metalle) den Chemikalien
auszusetzen, für die der Behälter im Betrieb benutzt wird. Korrosionsprüfungen sind über eine ausreichend lange
Zeit fortzusetzen, um ermitteln zu können, wie sich die Korrosionsgeschwindigkeit im Lauf der Zeit verändert.
NormCD - Stand 2013-01

ANMERKUNG 3 Es ist ein Trugschluss, dass der Hauptbestandteil einer Mischung verschiedener Chemikalien das aktive
Reagenz ist; in vielen Fällen können geringe Spuren einer Substanz eine korrosionsbeschleunigende oder –hemmende
Wirkung haben, die in keinem Verhältnis zu der vorhandenen Menge steht. Fluidtemperaturen
und -Strömungsgeschwindigkeiten in den Korrosionsprüfungen müssen denen im Betrieb entsprechen.

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

5.2.2 Korrosionszuschlag

Wenn als Folge von Oberflächenkorrosion oder -erosion, verursacht durch die Produkte im Druckbehälter oder die
Atmosphäre, mit einer Abnahme der Wanddicke an einer der Oberflächen zu rechnen ist, muss eine für die
Auslegungslebensdauer der Druckbehälterbauteile ausreichende zusätzliche Wanddicke veranschlagt werden. Der
Wert ist in der Konstruktionszeichnung des Druckbehälters anzugeben. Die Höhe des Zuschlags muss der
gesamten erwarteten Korrosion auf den betreffenden Oberflächen entsprechen.

Ein Korrosionszuschlag ist nicht erforderlich, wenn die Druckbehälterwände von beiden Seiten aus ausreichend
geprüft werden können, Erosion ausgeschlossen werden kann oder die verwendeten Werkstoffe gegenüber dem
Behälterinhalt korrosionsbeständig oder zuverlässig korrosionsgeschützt sind (siehe 5.2.4).

Für Wärmeaustauscherrohre oder andere für ähnliche Zwecke eingesetzte Bauteile ist kein Korrosionszuschlag
erforderlich, sofern nicht bestimmte korrosive Medien in der Betriebsumgebung dies erfordern.

Dieser Korrosionszuschlag schützt nicht sicher gegen Lochfraß oder Spannungsrisskorrosion; in solchen Fällen
sind die Verwendung anderer Werkstoffe, das Anbringen von Überzügen usw. geeignete Maßnahmen.

Ist mit tiefer Lochkorrosion zu rechnen, sollten entsprechend widerstandsfähige Werkstoffe gewählt oder
Schutzüberzüge auf die Oberflächen aufgetragen werden.

5.2.3 Zusammenhänge zwischen den definierten Wanddicken

Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen definierten Wanddicken sind in Bild 5-1 dargestellt.

m

e

ea e en
emin
eex

Legende
e Erforderliche Wanddicke
en Nennwanddicke
emin Mindestfertigungsdicke ( emin = en   e )
ea Berechnungswanddicke ( e = emin  c )
a
c Korrosionszuschlag
e Absolutwert der negativen Toleranz der Nenndicke des Bauteils (beispielsweise aus den Werkstoffnormen entnommen)
NormCD - Stand 2013-01

m Zuschlag für die mögliche Dickenabnahme beim Formen


eex Dickenzuschlag bis zur Nennwanddicke

Bild 5-1 — Zusammenhänge zwischen den definierten Wanddicken

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

5.2.4 Auskleidungen und Schutzüberzüge

Nur völlig undurchlässige, ausreichend dicke und chemisch stabile Schutzschichten, deren mittlere Lebensdauer
mindestens der des Druckbehälters entspricht, werden als zuverlässiger Schutz angesehen; dünne
Beschichtungen (durch Anstrich, Elektroplattierung, Verzinnen usw.) und Überzüge, die erfahrungsgemäß vor
Ablauf der Lebensdauer der Druckbehälterbauteile erneuert werden müssen, gelten als ungeeignet. Bei
Kunststoffüberzügen muss ihre Eignung nachgewiesen werden, wobei neben anderen Faktoren das
Diffusionsrisiko zu berücksichtigen ist. Die Korrosionsschutzprüfung gemäß Europäischer Norm EN 286-2:1992
wird für die in dieser Norm behandelten Druckbehälter als nicht ausreichend angesehen.

Druckbehälter können ganz oder teilweise mit korrosionsbeständigen Materialien ausgekleidet (oder beschichtet)
sein. Auskleidungen sollten fest mit dem Grundwerkstoff des Druckbehälters verbunden sein. Bei losen oder in
Abständen befestigten Auskleidungen sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:

 ausreichende Duktilität der Auskleidung, damit die im Betrieb auftretenden Beanspruchungen, z. B.


unterschiedliche Wärmeausdehnung, aufgenommen werden können;

 geeignete Oberflächenbehandlung des Grundwerkstoffs bei nichtmetallischen Beschichtungen.

Wenn der Kontakt des korrosiven Mediums mit dem Grundwerkstoff des Druckbehälters ausgeschlossen werden
kann, ist ein Korrosionszuschlag zur Kompensation des Abtrags auf der Innenoberfläche nicht erforderlich.

5.2.5 Verschleißplatten

Wenn starke Erosion oder Abrasion auftritt, sind an den betroffenen Stellen Schutz- oder Verschleißplatten direkt
im Strömungsweg des abtragenden Mediums anzubringen.

5.3 Lastfälle

5.3.1 Einwirkungen

Bei der Konstruktion eines Druckbehälters sind die folgenden Einwirkungen, soweit zutreffend, zu berücksichtigen:

a) Innendruck und/oder Außendruck;

b) maximaler statischer Druck des Fluids im Druckbehälter unter Betriebsbedingungen;

c) Masse des Druckbehälters;

d) maximale Masse des Behälterinhalts unter Betriebsbedingungen;

e) Masse des Wassers unter Wasserdruckprüfbedingungen;

f) Beanspruchung durch Wind, Schnee und Eis;

g) Belastung durch Erdbeben;

h) sonstige vom Druckbehälter aufgenommene oder auf den Behälter wirkende Lasten, einschließlich
Belastungen bei Transport und Montage.

In Fällen, in denen ein Nachweis der Angemessenheit der vorgeschlagenen Konstruktion, z. B. durch Vergleich mit
dem Verhalten anderer Druckbehälter, nicht möglich ist, sind ggf. die Wirkungen der nachstehend angeführten
Lasten zu berücksichtigen.

i) Beanspruchungen durch Stützpratzen, Stützringe, Träger, Sattelauflager, Inneneinbauten oder Anschlussrohre


NormCD - Stand 2013-01

oder durch beabsichtigten Mittellinienversatz zu benachbarten Teilen;

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

j) Stoßbeanspruchung durch Wasserschlag oder Schwallwirkung des Behälterinhalts;

k) Biegemomente aufgrund außermittiger Lage der Druckkräfte gegenüber der neutralen Achse des
Druckbehälters;

l) Spannungen aufgrund von Temperaturunterschieden einschließlich Transienten und unterschiedlichen


Wärmeausdehnungskoeffizienten;

m) Spannungen aufgrund von Druck- und Temperaturschwankungen sowie externen Belastungen, die auf den
Druckbehälter wirken;

n) Spannungen aufgrund der Zersetzung von instabilen Fluiden.

5.3.2 Klassifizierung der Belastungen

5.3.2.1 Lastfälle bei Normalbetrieb

Lastfälle bei Normalbetrieb treten beim normalen Betrieb des Druckbehälters einschließlich Anlauf und Abschalten
auf.

Für die Berechnung der Lastfälle bei Normalbetrieb sind folgende Parameter zu verwenden:

 der Berechnungsdruck, P, nach 5.3.10;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f = fd nach 6.1.3 bei Berechnungstemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin – c nach 5.2.3;

 der Schweißnahtfaktor, z, nach Tabelle 5.6-1.

5.3.2.2 Außergewöhnliche Lastfälle

Außergewöhnliche Lastfälle liegen dann vor, wenn Ereignisse mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, die
Sicherheitsabschaltung bzw. -Inspektion des Druckbehälters bzw. der Anlage erfordern. Beispiele hierfür sind der
Druckanstieg in der Außenhülle bzw. interne Explosionen.

Für die Berechnung außergewöhnlicher Lastfälle sind folgende Parameter zu verwenden:

 der Berechnungsdruck, P, nach 5.3.10;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f = fexp nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Berechnungstemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin – c nach 5.2.3;

 für den Schweißnahtfaktor gilt z = 1,0 nach 5.6.

5.3.2.3 Prüflastfälle

Prüflastfälle sind:

 Prüflastfälle für die abschließende Bewertung in Verbindung mit Prüfungen nach der Fertigung
entsprechend EN 13445-5:2009;
NormCD - Stand 2013-01

oder

 Prüflastfälle bei Betrieb in Verbindung mit Wiederholungsprüfungen während der vom Anwender fest-
gelegten Lebensdauer.

15
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bei der Berechnung der Prüflastfälle für die abschließende Bewertung sind folgende Parameter zu verwenden:

 für den Prüfdruck gilt Ptest = Pt nach EN 13445-5:2009;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f = ftest nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Prüftemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin, dabei entspricht emin den Festlegungen in 5.2.3 (kein Korrosions-
zuschlag);

 für den Schweißnahtfaktor gilt z = 1,0 nach 5.6.

Bei der Berechnung der Prüflastfälle bei Betrieb sind folgende Parameter zu verwenden:

 für den Prüfdruck gilt Ptest = Prüfdruck bei Betrieb, festgelegt vom Anwender unter Berücksichtigung nationaler
Vorschriften. Die Änderung des Prüfdruckes für Behälter bei hydrostatischem Druck nach EN 13445-5:2009,
10.2.3.3.1 b) ist anzuwenden, wobei der vom Anwender festgelegte Prüfdruck bei Betrieb statt Pt zu
verwenden ist;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f  ftest nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Prüftemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea  emin  c nach 5.2.3;

 für den Schweißnahtfaktor gilt z  1,0 nach 5.6.

5.3.3 In diesem Teil betrachtete Ausfalltypen

a) starke plastische Verformung (GPD);

b) plastische Instabilität (Platzen);

c) elastische oder plastische Instabilität (Knicken);

d) elastisches Einspielen (PD);

e) Ermüdung;

f) Kriechbruch

g) Kriechverformung

h) Kriechermüdung

ANMERKUNG 1 Detailliertere Informationen über die Ausfalltypen finden sich in Anhang B.

ANMERKUNG 2 Die plastische Instabilität wird durch die Grenzwerte für GPD abgedeckt.

5.3.4 (Höchster) zulässiger Druck PS eines Druckraums (bzw. einer Kammer)

Der (Höchster) zulässiger Druck PS eines Druckraums (oder einer Kammer) bei normaler Betriebsbelastung ist an
einer festgelegten Stelle zu definieren. Dies ist entweder der Anschlusspunkt von Sicherheits- und/oder
Begrenzungseinrichtungen, der höchste Punkt des Druckraums (bzw. der Kammer) oder, falls diese ungeeignet
sind, jeder andere festgelegte Punkt.
NormCD - Stand 2013-01

1) Der innere zulässige Betriebsüberdruck (bei normalen Betriebsbedingungen) darf nicht kleiner sein als:

a) der Differentialdruck, der an dem festgelegten Punkt im Druckraum (bzw. in der Kammer) herrscht, wenn
die Druckentlastungseinrichtung zu öffnen beginnt;

16
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

b) der höchste im Betrieb an diesem Punkt erreichbare Differentialdruck, wenn dieser nicht durch eine
Druckentlastungseinrichtung begrenzt wird.

2) Der Absolutwert des äußeren zulässigen Betriebsüberdrucks darf nicht kleiner sein als:

a) der Absolutwert des Drucks, der an dem festgelegten Punkt im Druckraum (bzw. in der Kammer) herrscht,
wenn die Druckentlastungseinrichtung zu öffnen beginnt;

b) der höchste im Betrieb an diesem Punkt erreichbare Absolutwert des Drucks, wenn dieser nicht durch
eine Druckentlastungseinrichtung begrenzt wird.

5.3.5 Auslegungsdruck für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer)

Der Absolutwert des Auslegungsdrucks Pd darf bei normaler Betriebsbelastung nicht kleiner sein als der
Absolutwert für PS.

5.3.6 Zulässige Maximal-/Minimaltemperaturen TSmax und TSmin für einen Druckbehälter (bzw. für eine
Kammer)

TSmax und TSmin müssen für eine normale Betriebsbelastung spezifiziert werden.

5.3.7 Auslegungstemperatur für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer)

Die Auslegungstemperatur Td darf nicht niedriger sein als die maximale Fluidtemperatur bei dem zugehörigen
Auslegungsdruck.

Wenn die zulässige Maximaltemperatur unter 20°C liegt, muss die Auslegungstemperatur 20°C betragen.

5.3.8 Kombinationen von Auslegungsdruck und -temperatur bei normalen Betriebsbedingungen

Es kann mehrere Kombinationen von Auslegungsdruck und Auslegungstemperatur geben.

5.3.9 Kombinationen von Auslegungsdruck und -temperatur bei Testbedingungen oder


außergewöhnlichen Betriebsbedingungen

Ferner sind Kombinationen außergewöhnlicher Auslegungsdrücke und –temperaturen bei besonderen Lastfällen
möglich (siehe 5.3.2).

5.3.10 Berechnungsdruck für ein Bauteil

Der Berechnungsdruck P muss auf der ungünstigsten Kombination von Druck und Temperatur beruhen. Der Wert
muss, soweit anwendbar, die auftretende maximale statische und dynamische Druckhöhe einschließen und auf der
größtmöglichen Druckdifferenz zwischen Behälterinnenseite und Behälteraußenseite (oder zwischen den zwei
benachbarten Kammern) basieren.

Druckbehälter unter Außendruckbelastung sind für den maximalen Differenzdruck auszulegen, dem sie im Betrieb
ausgesetzt sein können. Druckbehälter, die einem Vakuum ausgesetzt sind, sind für einen äußeren Überdruck von
0,1 MPa auszulegen, sofern nicht die Höhe des Teilvakuums z. B. durch ein Unterdruckventil oder eine ähnliche
Einrichtung begrenzt wird. In diesem Fall kann ein Auslegungsdruck zwischen 0,1 MPa und dem Einstelldruck
dieser Sicherheitseinrichtung vereinbart werden.
NormCD - Stand 2013-01

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

5.3.11 Berechnungstemperatur für ein Bauteil

Die Berechnungstemperatur T darf nicht niedriger sein als die im Betrieb zu erwartende tatsächliche
Wandtemperatur oder, wenn die Temperaturänderung über die Wanddicke bekannt ist, als die mittlere
Wandtemperatur. Die Berechnungstemperatur muss eine angemessene Toleranz für Unsicherheiten in der
Temperaturbemessung enthalten. Sind gesicherte Vorhersagen unterschiedlicher Metalltemperaturen für
verschiedene Teile des Druckbehälters möglich, kann der Berechnungstemperatur für jeden beliebigen Punkt im
Behälter die angenommene Metalltemperatur zugrunde gelegt werden.

5.4 Konstruktions- und Berechnungsverfahren

5.4.1 Allgemeines

Dieser Teil legt die Anforderungen an die Konstruktion von Druckbehältern oder Druckbehälterteilen fest, bei denen
die Auslegung nach Berechnungsverfahren (DBF, en: Design by formulae) angewendet wird.

Das DBF-Verfahren kann außerdem durch die beiden folgenden Verfahrensreihen ergänzt oder ersetzt werden:

a) analytischer Zulässigkeitsnachweis (vorher: Auslegung nach Analyseverfahren (DBA)), d. h. analytischer


Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren nach Anhang B, und analytischer Zulässigkeitsnachweis –
Verfahren der Spannungskategorien, nach Anhang C;

b) experimentelle Verfahren.

5.4.2 Behälter sämtlicher Prüfgruppen, Druckbelastung vorwiegend nicht-zyklischer Art

Die in den Abschnitten 7 bis 16, den Anhängen G und J und in Abschnitt 19 (nur für die Prüfung der
Untergruppen 1 c und 3 c) sowie die Anforderungen von Anhang B und C ergeben eine zufriedenstellende
Auslegung für Behälter unter ruhenden Druckbelastungen, d. h. bei denen die Anzahl der Druckzyklen über die
volle Schwingbreite bzw. die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite unter bzw. bei 500
liegt.

neq  500 (5.4-1)

Dann ist keine Analyse der Ermüdung erforderlich, und es kommen die Standardanforderungen der
zerstörungsfreien Prüfungen nach EN 13445-5:2009 zur Anwendung.

Für ni Druckzyklen bei einem Druck ∆ Pl, der geringer ist als der volle Druck P, ergibt sich die Anzahl der
gleichwertigen Druckzyklen über die volle Schwingbreite durch:

3
 Pi 
n eq   ni   
 (5.4-2)
 Pmax 

In der oben angegebenen Gleichung steht Pmax für den maximal zulässigen Druck, Pmax, der für den gesamten
Behälter (siehe 3.16) für den Lastfall bei Normalbetrieb berechnet wurde (siehe 5.3.2.1).

Zur Vereinfachung darf Pmax durch den Berechnungsdruck P ersetzt werden.

ANMERKUNG Der Wert von 500 äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite ist nur eine ungefähre Angabe. Es
kann davon ausgegangen werden, dass für Bauteile mit Unregelmäßigkeiten im Profil, einer stark variierenden örtlichen
Beanspruchung, auf die zusätzliche Beanspruchungen - nicht in Form von Druck - einwirken, eine Ermüdungsschädigung vor
500 Zyklen eintreten kann.
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18
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
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5.4.3 Druckbehälter der Prüfgruppe 4

Druckbehälter der Prüfgruppe 4 sind nach der Festlegung in EN 13445-5:2009 vorwiegend für den nicht zyklischen
Betrieb und Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs bestimmt. Sie sind für den Betrieb bis
zu 500 Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. äquivalente Druckzyklen begrenzt.

ANMERKUNG Ist die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite von 500 erreicht, sollte eine
Wasserdruckprüfung durchgeführt werden, gefolgt von einer umfassenden Sichtprüfung. Ist die Prüfung erfolgreich bestanden,
kann der Betrieb über weitere 500 Druckzyklen erneut aufgenommen werden.

5.4.4 Druckbehälter der Prüfgruppen 1, 2 und 3, die unterhalb des Zeitstandbereiches betrieben werden,
überwiegend zyklische Druckbelastungen

Liegt die Anzahl der Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. der äquivalenten Druckzyklen über die volle
Schwingbreite über 500, sind die Berechnungen für die Druckbehälter der Prüfgruppe 1, 2 und 3 entweder durch
eine vereinfachte Berechnung auf Ermüdungsfestigkeit nach Abschnitt 17 oder, falls erforderlich, durch eine
ausführliche Berechnung auf Ermüdungsfestigkeit nach Abschnitt 18 zu ergänzen.

Die Abschnitte 17 und 18 schreiben ferner die Bedingungen für die Festlegung von kritischen Zonen vor, wenn
zusätzliche Anforderungen an Schweißfehler bzw. NDT nach Definition im Anhang G zu EN 13445-5:2009 zur
Anwendung kommen sollen.

5.4.5 Ermüdungsanalyse für Kompensatoren

Der Abschnitt 14 enthält spezifische Ermüdungskurven für Kompensatoren.

5.4.6 Auslegung durch Analyse

Sofern in den Abschnitten 7 bis 16, den Anhängen G und J keine Anforderung für ein Teil angegeben ist, kommen
die Regeln der Anhänge B und C zur Anwendung.

Die Regeln von Anhang B, Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren, gelten nur für Behälter oder
Behälterteile der Prüfgruppe 1.

5.4.7 Experimentelle Verfahren

Der Zulässigkeitsnachweis der Konstruktion kann auch nach den experimentellen Verfahren erbracht werden.
Diese Verfahren können ohne Berechnungen angewendet werden, wenn das Produkt von maximal zulässigem
Druck PS und Volumen V kleiner ist als 6 000 barL; andernfalls dürfen sie nur als Ergänzung zu einer Auslegung
nach Formeln bzw. einer Auslegung nach Analyseverfahren dienen.

5.4.8 Vermeidung von Sprödbruch

Detaillierte Empfehlungen für Maßnahmen zum Schutz gegen Sprödbruch von Druckbehältern aus Stahl sind in
EN 13445-2:2009, Anhang B, enthalten.

5.5 Wanddickenberechnungen (DBF)

5.5.1 Festlegung der geforderten Wanddicke

Sofern nicht anders angegeben, sind sämtliche Auslegungsberechnungen im korrodierten Zustand mit zueinander
passenden Abmessungen (für Dicke, Durchmesser usw.) durchzuführen.

Die Formeln in diesem Teil der Norm beschreiben entweder:


NormCD - Stand 2013-01

 ein direktes Verfahren zur Ermittlung der erforderlichen Wanddicke oder

 ein iteratives Verfahren zur Überprüfung der ausreichenden Bemessung der Berechnungswanddicke.

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Toleranzen und Fertigungszuschläge sind entsprechend hinzuzufügen (siehe Bild 5-1).

ANMERKUNG In den einzelnen Abschnitten zu konstruktiven Einzelheiten können Einschränkungen bezüglich der
Wanddicke angegeben sein.

5.5.2 Auskleidungen

Korrosionsbeständige Auskleidungen können in der Berechnung der erforderlichen Wanddicke in Abhängigkeit


vom Auslegungsdruck nur dann berücksichtigt werden, wenn sie fest mit dem Grundwerkstoff des Behälters
verbunden sind (z. B. durch Sprengplattieren, Schweißplattieren u.ä.).

Bei der Berechnung der Instabilität darf die Festigkeit der Verkleidung nicht berücksichtigt werden.

Die DBF-Anforderungen der Abschnitte 7 bis 16 können mit einer äquivalenten Dicke zur Anwendung kommen,
wodurch das Vorhandensein der Auskleidung berücksichtigt wird. Als Berechnungsspannung ist der Wert des
Grundwerkstoffs zu verwenden: m1.

Wenn die Berechnungsnennspannung der Auskleidung m2 größer oder gleich der Berechnungsnennspannung des
Grundwerkstoffs ist, dann ist die äquivalente Dicke eeq gleich der Summe der Berechnungswanddicke der
Auskleidung und des Grundwerkstoffs.

e e e (5.5-1)
eq a, m1 a, m2

Ist die Berechnungsnennspannung der Auskleidung geringer als die Berechnungsnennspannung der Auskleidung
des Grundwerkstoffs, ergibt sich folgende äquivalente Dicke:

f
e e e  m2 (5.5-2)
eq a, m1 a, m2 f
m1
hierbei wird der Index m1 für den Grundwerkstoff verwendet,

der Index m2 wird für die Auskleidung verwendet.

Bei den Ermüdungsanalyseprüfungen nach Abschnitt 17 und 18 muss das Vorhandensein einer Auskleidung
sowohl für die thermische Analyse als auch für die Spannungsanalyse berücksichtigt werden. Wenn dagegen die
Auskleidung fest mit dem Grundwerkstoff des Behälters verbunden ist und die Nenndicke der Auskleidung nicht
mehr als 10 Prozent der gesamten Nenndicke des Bauteils beträgt, braucht das Vorhandensein der Auskleidung
nicht berücksichtigt werden, d.h. das Modell beruht auf der Grundwerkstoffgeometrie.

5.6 Schweißnahtfaktor

Für die Berechnung der erforderlichen Wanddicke bestimmter geschweißter Teile (z. B. Zylinder, Kegel, Kugeln)
enthalten die Berechnungsformeln den Faktor z, d.h. den Schweißnahtfaktor der die Bemessung des betreffenden
Bauteils maßgebenden Schweißnaht.

Beispiele für die Bemessung des Druckbehälters maßgebende Schweißnähte sind:

 Längs- oder Wendelnähte in einer zylindrischen Schale;

 Längsnähte in einer kegelförmigen Schale;

 jede Hauptnaht in einer Kugelschale bzw. einem kugelförmigen Boden;


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 Hauptnähte in einem aus zwei oder mehreren Platten gefertigten gewölbten Boden.

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Folgende Schweißnähte sind nicht als maßgebende Schweißnähte anzusehen:

 Rundnähte zwischen zylindrischer oder kegelförmiger Schale und einem Zylinder, Kegel, Flansch oder nicht
halbkugelförmigem Boden;

 Schweißnähte zur Befestigung von Stutzen an Schalenschweißnähten;

 Schweißnähte, die ausschließlich Druckspannungen ausgesetzt sind.

ANMERKUNG Umlaufende Schweißnähte können bei externen Belastungen zu maßgebenden Schweißnähten werden.

Werte für z unter normalen Auslegungsbedingungen sind in Tabelle 5.6-1 angegeben. Der Wert ist auf die jeweilige
Prüfgruppe der bestimmenden Schweißnähte bezogen. Die Prüfgruppen sind in EN 13445-5:2009, Abschnitt 6
festgelegt.

Tabelle 5.6-1 — Schweißnahtfaktor und zugehörige Prüfgruppe


z 1 0,85 0,7
Prüfgruppe 1, 2 3 4

Im Grundwerkstoff außerhalb von maßgebenden Schweißnähten gilt: z = 1.

Unter außergewöhnlichen Bedingungen und Prüfbedingungen ist unabhängig von der Prüfgruppe der Wert 1 zu
wählen.

5.7 Gestaltungsforderungen für Schweißverbindungen

5.7.1 Allgemeine Anforderungen

Der Hersteller muss die für die Erfüllung der Anforderungen der vorliegenden Norm geeignetsten
Schweißverbindungen wählen und dabei insbesondere den folgenden Parametern Rechnung tragen:

 Sorte und Eigenschaften der verwendeten Metalle;

 Betriebsbedingungen, z, B. vorwiegend ruhende oder zyklische Beanspruchung, gefährliche oder korrosive


Fluide;

 betreffende Prüfgruppen, siehe EN 13445-5:2009, 6.6.1.1;

 Fertigungsverfahren.

Anhang A enthält Anforderungen und Empfehlungen für drucktragende Schweißverbindungen. Bei Anwendung des
Analytischen Zulässigkeitsnachweises — Direktes Verfahren für Behälter oder Behälterteile, die im
Zeitstandbereich betrieben werden, gelten die festgelegten besonderen Anforderungen.

5.7.2 Längsnähte

Bauteile von zylindrischen bzw. kegelförmigen Schalen, kugelförmige Bauteile sowie gewölbte oder ebene Böden
müssen mit Stumpfnähten verbunden werden, wobei durch die Wahl des Schweißverfahrens eine vollständige
Durchschweißung sicherzustellen ist.

Die Mittellinienversatz von Bauteilen, die mit Längsnähten mit zylindrischen oder kegelförmigen bzw. mit
kugelförmigen Schalen verbunden sind, darf im Bereich der Schweißnaht die Fertigungstoleranzen nach
EN 13445-4:2009 nicht überschreiten. Biegewirkungen müssen bei der Auslegung berücksichtigt werden.
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5.7.3 Rundnähte

Der Mittellinienversatz von Bauteilen gleicher Wanddicke darf die Toleranzgrenzen nach EN 13445-4:2009 nicht
überschreiten.

Mittellinienversatz von Bauteilen unterschiedlicher Wanddicke ist zulässig, darf jedoch die Toleranzgrenzen für
inneren und äußeren Oberflächenversatz nach EN 13445-4:2009 nicht überschreiten.

5.7.4 Sonderforderungen für bestimmte Schweißnahtarten

5.7.4.1 Sickennähte

Sickennähte sind zulässig, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind:

a) Prüfgruppe 3 oder 4 bei vorwiegend nichtzyklischem Betrieb oder zusätzlich Prüfgruppe 1 oder 2 bei
Tiefsttemperaturbetrieb;

b) Rundnähte zwischen Behälterboden und -schale; sämtliche Rundnähte bei Tiefsttemperaturbetrieb;

c) Werkstoffgruppe 1.1, 1.2 oder 8.1;

d) Wanddicke höchstens 8 mm bzw. 12 mm bei Tiefsttemperaturbetrieb;

e) Durchmesser höchstens 1 600 mm. Bei Durchmessern über 1 600 mm ist eine Prüfung des
Schweißverfahrens an einer Vollmaßprobe erforderlich. Der Durchmesser des Prüfstücks darf nicht kleiner als
der Nenndurchmesser und nicht größer als der doppelte Nenndurchmesser sein. Die Prüfung ist nach
EN ISO 15613:2004 durchzuführen und zu protokollieren. Bei Behältern für Tiefsttemperaturbetrieb ist der
Durchmesser nicht begrenzt.

f) Berechnungstemperatur:

  10°C  T  120°C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2

  196°C  T  120°C für Werkstoffgruppe 8.1;

  40°C  T  120°C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2, für Tiefsttemperaturbetrieb.

g) nichtkorrosive Bedingungen.

h) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2009.

5.7.4.2 Verbindungen mit bleibender Unterlage

Verbindungen mit bleibender Unterlage sind zulässig, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind:

a) Prüfgruppe 3 oder 4 bei vorwiegend nichtzyklischem Betrieb oder zusätzlich Prüfgruppe 1 oder 2 bei
Tiefsttemperaturbetrieb;

b) Rundnähte zwischen Behälterboden und -schale; sämtliche Rundnähte bei Tiefsttemperaturbetrieb;

c) Werkstoffgruppe 1.1, 1.2 oder 8.1;

d) Wanddicke höchstens 8 mm bzw. 30 mm bei Tiefsttemperaturbetrieb;


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e) Durchmesser höchstens 1 600 mm. Bei Durchmessern über 1 600 mm ist eine Prüfung des
Schweißverfahrens an einer Vollmaßprobe erforderlich. Der Durchmesser des Prüfstücks darf nicht kleiner als
der Nenndurchmesser und nicht größer als der doppelte Nenndurchmesser sein. Die Prüfung ist nach
EN ISO 15613:2004 durchzuführen und zu protokollieren. Bei Behältern für Tiefsttemperaturbetrieb ist der
Durchmesser nicht begrenzt.

f) Berechnungstemperatur:

  10°C  T  120°C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2

  196°C  T  120°C für Werkstoffgruppe 8.1;

  40°C  T  120°C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2, für Tiefsttemperaturbetrieb.

g) nichtkorrosive Bedingungen.

h) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2009 bei Wanddicken nicht über 8 mm; um die Hälfte verminderte
Toleranzwerte nach EN 13445-4:2009 bei Wanddicken über 8 mm und Tiefsttemperaturbetrieb

5.7.4.3 Überlappende Verbindungen

5.7.4.3.1 Allgemeiner Fall

Überlappende Verbindungen mit Kehlnähten dürfen nur verwendet werden, wenn sämtliche nachstehenden
Bedingungen erfüllt sind:

a) Prüfgruppe 4;

b) Rundnaht zwischen Behälterboden und -schale;

c) Werkstoffdicke höchstens 8 mm;

d) Durchmesser höchstens 1 600 mm;

e) Werkstoffgruppe 1.1;

f) Berechnungstemperatur:

 10°C  T  120°C

g) nichtkorrosive Bedingungen;

h) mit Ausnahme der Fälle C32, C33 und C35 in Tabelle A-2 sind beide Seiten der Überlappung zu schweißen
(siehe Bilder C31 und C34);

i) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2009

5.7.4.3.2 Verbindung von Kompensatoren

Die Fälle B 2, B 3 und B 5 in Tabelle A-9 sind nur unter nichtkorrosiven Bedingungen zulässig.
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6 Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen

6.1 Allgemeines

6.1.1 Dieser Abschnitt legt die maximal zulässigen Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden
Teilen, bei denen es sich nicht um Schrauben handelt, sowie die physikalischen Eigenschaften von Stählen fest.

Die im Zeitstandbereich einzusetzenden Werte sind in Abschnitt 19 angegeben.

ANMERKUNG Berechnungsnennspannungen für Schraubenwerkstoffe sind in den Abschnitten 11 und 12 angegeben.

6.1.2 Für spezielle Bauteile eines Druckbehälters, z. B. Bauteile aus bestimmten Werkstoffen oder mit
bestimmten Wanddicken, gelten unterschiedliche Werte für die Berechnungsnennspannung unter
Auslegungsbedingungen und Prüfbedingungen.

Für außergewöhnliche Lastfälle kann eine höhere Berechnungsnennspannung verwendet werden (siehe 6.1.3).
Der Hersteller muss in der Betriebsanleitung eine Inspektion des Druckbehälters vor der Wiederinbetriebnahme
nach Eintritt eines solchen außergewöhnlichen Falles vorschreiben

Bei der Bewertung von Prüfbedingungen oder außergewöhnlichen Lastfällen brauchen das elastische Einspielen
und Ermüdungsfestigkeitsforderungen nicht berücksichtigt zu werden.

6.1.3 Die maximalen Werte der Berechnungsnennspannung für Normalbelastung und für Prüfbelastung sind aus
den Werkstoffeigenschaften nach 6.1.5 und den Kennwerten in 6.2 bis 6.5 zu ermitteln. Die Formeln zur
Berechnung der Berechnungsnennspannungen sind in Tabelle 6-1 zusammengestellt.

Für die Prüfgruppe 4 ist der maximale Wert der Berechnungsnennspannung für normale Auslegungsbedingungen
mit dem Faktor 0,9 zu multiplizieren.

Der Sicherheitsbeiwert für außergewöhnliche Auslegungsbedingungen darf nicht kleiner sein als der für die
Prüfbedingungen.

6.1.4 Unter besonderen Umständen kann die Verwendung geringerer Werte für die Berechnungsnennspannung
erforderlich sein, z. B. bei Gefahr von Spannungsrisskorrosion, in besonderen Gefahrensituationen usw.

6.1.5 Zugfestigkeit und Streckgrenze der Werkstoffe müssen den Werten im Fertigstellungszustand
entsprechen, die wiederum mit den Mindestwerten der zugehörigen technischen Spezifikation übereinstimmen
müssen, die nach EN 13445-5:2009, Abschnitt 5 vorbereitet ist.

ANMERKUNG Diese Werte werden im allgemeinen erreicht, wenn die Wärmebehandlung den Bestimmungen in
EN 13445-4:2009 entspricht.

Diese Mindestwerte, die für den Lieferzustand gewährleistet werden, können für Konstruktionszwecke verwendet
werden, sofern nicht bekanntermaßen die Wärmebehandlung zu niedrigeren Werten führt, wobei in diesem Fall
dann die niedrigeren Werte verwendet werden müssen. Ergeben sich für das Schweißgut nach der Fertigung
niedrigere Werte, sind diese zu verwenden.

6.1.6 Für die Festlegung der Zugfestigkeit und der Streckgrenze bei einer Temperatur von über 20 °C kommt die
in EN 13445-2:2009, 4.2 vorgesehene Prozedur zur Anwendung.

6.1.7 Für die Festlegung der Bruchdehnung siehe EN 13445-2:2009, Abschnitt 4.


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6.2 Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer
Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als 30 %

6.2.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgende Werte
nicht übersteigen:

 den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2 % Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der
technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 bzw.

 den Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20°C nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den
Sicherheitsbeiwert 2,4.

6.2.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen f darf ftest, den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-
Dehngrenze bei Prüftemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,05
nicht überschreiten.

6.3 Alternatives Verfahren für Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4
und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von
weniger als 30 %

6.3.1 Allgemeines

Bei Anwendung des alternativen Verfahrens kann eine höhere Berechnungsnennspannung zugrunde gelegt
werden, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind:

a) Werkstoffanforderungen nach den Festlegungen in EN 13445-2:2009 für die Auslegung nach dem
Analyseverfahren — Direktes Verfahren (neu: Analytischer Zulässigkeitsnachweis).

b) Einschränkungen bei der Konstruktion und den Schweißverbindungen nach den Festlegungen, Abschnitt 5 und
Anhang A, für die Auslegung nach dem Analyseverfahren — Direktes Verfahren (neu: Analytischer
Zulässigkeitsnachweis).

c) Alle durch zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP) entsprechend den Anforderungen nach EN 13445-5:2009 zu
prüfenden Schweißnähte müssen sowohl während der Herstellung als auch während des Betriebes für diese
ZfP zugänglich sein.

d) In allen Fällen eine Berechnung der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 17 oder 18.

e) Herstellungsanforderungen nach den Festlegungen in EN 13445-4:2009 für die Auslegung nach dem
Analyseverfahren — Direktes Verfahren.

f) Zerstörungsfreie Prüfungen nach den Festlegungen in EN 13445-5:2009 für die Auslegung nach dem
Analyseverfahren — Direktes Verfahren.

g) Geeignete Prüfungen während des Betriebs sind in den Bedienungsanleitungen des Herstellers festgelegt.

ANMERKUNG Bis ausreichende innerbetriebliche Erfahrungen nachgewiesen werden können, wird für die Überprüfung der
Auslegung (Berechnungen) und Sicherstellung, dass alle Anforderungen an die Werkstoffe, Herstellung und ZfP erfüllt sind, die
Einbeziehung einer unabhängigen Stelle mit entsprechender Qualifikation empfohlen.
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6.3.2 Auslegungsbedingungen (Normalbetriebslastfälle)

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgende Werte
nicht übersteigen:

 den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der
technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 bzw.

 den Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20°C nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den
Sicherheitsbeiwert 1,875.

6.3.3 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen f darf ftest, den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-
Dehngrenze bei Prüftemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,05
nicht überschreiten.

6.4 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 30 % bis 35 % Bruchdehnung nach der
maßgeblichen Werkstoffnorm

6.4.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f darf fd, den Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach
der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 nicht überschreiten.

6.4.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen ftest darf den Quotienten aus dem in der Werkstoffnorm
angegebenen Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Prüftemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,05 nicht
überschreiten.

6.5 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 35 % (und mehr) Bruchdehnung nach
zugehöriger Werkstoffnorm

6.5.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf den größeren der beiden folgenden Werte nicht
überschreiten:

a) Wert nach 6.4.1; oder

b) falls ein Wert für Rm/T vorliegt, den niedrigeren der beiden folgenden Werte:

 den Mindestwert der Zugfestigkeit bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm,
geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 3,0 bzw.

 den Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm,
geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,2.

6.5.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Prüfbelastungen darf ftest, den größeren der beiden folgenden Werte nicht
überschreiten:
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a) Wert nach 6.4.2 bzw.

b) den Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Zugfestigkeit bei Prüftemperatur
und dem Sicherheitsbeiwert 2.
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6.6 Stahlgussstücke

6.6.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgenden Werte
nicht überschreiten:

 Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-
Dehngrenze bei Berechnungstemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,9 bzw.
 Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C und dem
Sicherheitsbeiwert 3,0.

6.6.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Prüfbedingungen darf ftest, den Quotient aus dem in der Werkstoffnorm
angegebenen Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2 %-Dehngrenze bei Prüftemperatur und dem
Sicherheitsbeiwert 1,33 nicht überschreiten.

ANMERKUNG Die physikalischen Eigenschaften von Stählen sind im Anhang O angegeben

Tabelle 6-1 — Maximal zulässige Werte für die Berechnungsnennspannung für drucktragende Teile
außer Schrauben
Prüfbedingungen
Stahl Auslegungsbedingungen a b
/ außergewöhnliche Bedingungenb c
Nichtaustenitische  Rp0,2/T R   Rp0,2/T 
Stähle nach 6.2 f d  min ; m/20   test 
 1,5  f test   
A  30 % d 2,4  1,05 
   

Nichtaustenitische  Rp0,2/T R   Rp0,2/T 


Stähle nach 6.3: f d  min ; m/20   test 
 1,5  f test   
Alternatives 1,875  1,05 
   
Verfahren
A  30 % d
Austenitische Stähle  Rp1,0/T   Rp1,0/T 
nach 6.4 fd     test 
 1,5  f test   
30 %  A  35 % d   

1,05 

Austenitische Stähle  Rp1,0/T


 Rp1,0/T  R  R 
nach 6.5 f d  max  ; min p1,0/T ; Rm/T  f test  max 
 test   m/T test 
 1,5   1,2 3   ;  
A  35 % d     
1,05

2

Stahlguss nach 6.6  Rp0,2/T R   Rp0,2/T 
f d  min ; m/20   test 
 1,9  f test   
3  1,33 
   

a Für Prüfgruppe 4 ist der Wert der Berechnungsnennspannung mit 0,9 zu multiplizieren
b Anstelle der 0,2%-Dehngrenze ReH darf die Streckgrenze (Fließgrenze) Rp0,2 verwendet werden, falls erstere der
Werkstoffnorm nicht entnommen werden kann.
c Siehe 5.3.2 und 6.1.2.
d Bruchdehnung siehe EN 13445-2:2009, Abschnitt 4.
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7 Schalen unter Innendruck

7.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Konstruktion von innendruckbeaufschlagten achssymmetrischen


Schalen, d. h. Zylinder- und Kugelschalen, Kugelkalotten, gewölbte Böden, Kegelschalen und Kegel-Zylinder-
Verbindungen. Darüber hinaus sind auch Verfahren zur Auslegung von versetzt angeordnetenen Kegelschalen zur
Verbindung zweier Zylinderschalen sowie für gewölbte Böden mit in den Krempenbereich reichenden Ausschnitten
angegeben.

7.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

7.2.1
Zylinder
Kreisförmiger Zylinder

7.2.2
Torisphärischer Boden
Ein gewölbter Boden bestehend aus einer Halbkugelschale (Kalotte), einer torusförmigen Krempe und einem
zylindrischen Bord ist. Die drei Teile haben an den Berührungslinien gemeinsame Tangenten

7.2.3
Klöpperboden
Sonderfall eines torisphärischen Bodens mit R/De = 1,0 und r/De = 0,1

7.2.4
Korbbogenboden
Sonderfall eines torisphärischen Bodens mit R/De = 0,8 und r/De = 0,154

7.2.5
Elliptischer Boden
Gewölbter Boden mit wahrer elliptischer Form.

7.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Tabelle 4-1.

De Außendurchmesser der Schale;

Di Innendurchmesser der Schale;

Dm Mittlerer Durchmesser der Schale;

r Innenradius der Krümmung einer Krempe

7.4 Zylinder- und Kugelschalen

7.4.1 Geltungsbereich

Die Formeln in 7.4.2 und 7.4.3 gilt nur für Schalen mit e/De  0,16. Die Formeln an Kugelschalen sind auch auf
kugelförmige Abschnitte von Schalen, Halbkugelböden, die Mittelbereiche von torisphärischen Böden und
NormCD - Stand 2013-01

Kugelabschnitte zur Verbindung einer kegelförmigen mit einer zylindrischen Schale (Krempe mit r/Di=0,5)
anzuwenden.

ANMERKUNG 1 Die Formeln in 7.4.2 und 7.4.3 dürfen auch für größere Werte von e/Di verwendet werden, sofern die
Berechnung durch eine ausführliche Ermüdungsberechnung ergänzt wird.

28
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

ANMERKUNG 2 Die angegebenen Wanddicken sind Mindestwerte. An Verbindungsstellen mit anderen Bauteilen, zur
Verstärkung an Stutzen oder Ausschnitten oder zur Aufnahme anderer Belastungen als Druck können größere Wanddicken
erforderlich sein.

7.4.2 Zylinderschalen

Die erforderliche Wanddicke wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet:

P  Di
e (7.4-1)
2f  z  P

oder

P  De
e (7.4-2)
2f  z  P

Für eine festgelegte geometrische Form:

2f  z  e a
Pmax  (7.4-3)
Dm

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

7.4.3 Kugelschalen

Die erforderliche Wanddicke wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet:

P  Di
e
4f  z  P (7.4-4)

oder

P  De
e
4f  z  P (7.4-5)

Für eine festgelegte geometrische Form:

4f  z  ea
Pmax  (7.4-6)
Dm

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

7.5 Gewölbte Böden

7.5.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 7.3.

De ist der Außendurchmesser des zylindrischen Bordes

Di ist der Innendurchmesser des zylindrischen Bordes


NormCD - Stand 2013-01

eb Erforderliche Wanddicke der Krempe zur Verhinderung plastischen Beulens

es Erforderliche Wanddicke des Bodens zur Begrenzung der Membranspannung in der Mitte

ey Erforderliche Wanddicke der Krempe zur Verhinderung achssymmetrischen Fließens

29
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EN 13445-3:2009 (D)
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fb Berechnungsnennspannung in der Beulgleichung

hi Innenhöhe eines elliptischen Bodens

K Berechnungsbeiwert für einen elliptischen Boden nach Definition in Gleichung (7.5-18)

N Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-12)

R Innenradius im Mittelbereich eines torisphärischen Bodens

X Verhältnis von Krempenradius zu Schaleninnendurchmesser

Y Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-9)

Z Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-10)

 Beiwert ermittelt aus Bild 7.5-1 und 7.5-2 oder durch das Verfahren in 7.5.3.5.

7.5.2 Halbkugelböden

Die erforderliche Wanddicke eines Halbkugelbodens ist durch die Gleichungen in 7.4.3 gegeben. Die Wanddicke
des zylindrischen Bords bis zur Tangente muss mindestens der Wanddicke der Zylinderschale nach 7.4.2
entsprechen.

7.5.3 Torisphärische Böden

7.5.3.1 Geltungsbereich

Die nachstehenden Anforderungen gelten nur für Böden, die alle folgenden Bedingungen erfüllen:

r  0,2Di

r  0,06Di

r  2e

e  0,08De

e  0,001De

R  De

7.5.3.2 Auslegung

Die erforderliche Wanddicke e ist gleich dem größten der folgenden Werte es, ey und eb:

P R
es = (7.5-1)
2f  z - 0,5P

β  P 0,75R  0,2D i 
ey 
f (7.5-2)

β kann aus Bild 7.5-1 oder dem Verfahren nach 7.5.3.5 entnommen werden, wobei e durch ey ersetzt wird.
NormCD - Stand 2013-01

und

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 1 
 
 P 0,825   1,5 
 Di 
eb  0,75R  0,2Di      (7.5-3)
111fb  r  
 

Dabei ist:

Rp0 ,2/T
fb  (7.5-4)
1,5

Ausgenommen sind kaltumgeformte nahtlose Böden aus austenitischem rostfreien Stahl, für die gilt:

1,6 Rp0 ,2/T


fb  (7.5-5)
1,5

Unter Prüfbedingungen muss für fb in den Gleichungen der Faktor 1,5 durch 1,05 ersetzt werden.

ANMERKUNG 1 Bei nicht kaltumgeformten Böden aus rostfreiem Stahl ist fb kleiner als f.

ANMERKUNG 2 Durch den Faktor 1,6 in der Gleichung für kaltumgeformte Böden wird die Werkstoffverfestigung
berücksichtigt.

ANMERKUNG 3 Die Berechnung von eb entfällt, wenn ey > 0,005Di ist.

ANMERKUNG 4 Die Innenhöhe eines torispärischen Bodens wird gegeben durch

hi  R  R  Di / 2   R  Di /2  2r 
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Bild 7.5-1 — Berechnungsbeiwert  für gewölbte Böden für die Auslegung

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7.5.3.3 Nachrechnung

Für eine bestimmte Geometrie ist der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax gleich dem niedrigsten der
folgenden Werte Ps, Py und Pb.

2f  z  e a
Ps  (7.5-6)
R  0,5 e a

f. ea
py = (7.5-7)
 0,75R + 0,2 D i 

Dabei wird  aus Bild 7.5-2 und den Gleichungen in 7.5.3.5 ermittelt.

,
15 0,825
 ea   r 
P b  111 f b     (7.5-8)
 0,75R  0,2 D i   Di

ANMERKUNG 1 Zur Anwendung der oben angegebenen Gleichungen auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

ANMERKUNG 2 Die Berechnung von Pb entfällt, wenn ea > 0,005Di ist.

Bild 7.5-2 — Berechnungsbeiwert  für gewölbte Böden für die Nachrechnung

7.5.3.4 Ausnahmen

Es ist zulässig, die Wanddicke im kugelförmigen Bereich des Bodens (Kalotte) auf den Wert es zu reduzieren; dies
gilt für eine Kreisfläche, deren Abstand von der Krempe mindestens dem Abstand R  e entspricht, wie in
Bild 7.5-3 dargestellt.
NormCD - Stand 2013-01

Der Bord muss die Anforderungen für zylindrische Schalen in 7.4.2 erfüllen, sofern seine Länge größer ist als
0,2 Di  e . Sofern der Bord gleich lang oder kürzer ist als 0,2 Di  e , darf die Wanddicke des Bords gleich der
Wanddicke in der Krempe sein.

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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

7.5.3.5 Gleichungen zur Berechnung des Beiwerts 

R.e
>- >- es

-> e

r
Di

De

Bild 7.5-3 — Geometrie torisphärischer Böden

Y = min(e/R ; 0,04) (7.5-9)

Z  log10 1 / Y  (7.5-10)

X = r/Di (7.5-11)

1 (7.5-12)
N  1 , 006 
 6 , 2  90 Y 4 
Für X = 0,06 gilt:


 0,06  N 0,3635 Z 3  2,2124 Z 2  3,2937 Z  18873
,  (7.5-13)

Für 0,06 < X < 0,1 gilt:


  25 ( 0,1  X )  0,06  ( X  0,06 )  0,1  (7.5-14)

Für X = 0,1 gilt:

 0,1  N (  0,1833 Z 3  10383


, Z 2  1,2943 Z  0,837 ) (7.5-15)

Für 0,1 < X < 0,2 gilt:


  10 (0,2  X ) 0,1  ( X  0,1) 0,2  (7.5-16)

Für X = 0,2 gilt:

 , Y  82,5Y 2 ) ; 0,5
 0,2  max 0,95( 0,56  194  (7.5-17)

ANMERKUNG Die vorstehenden Gleichungen für  führen bei Verwendung in 7.5.3.2 zu einer iterativen Berechnung. Dafür
wird ein rechnergestütztes Verfahren empfohlen.

7.5.4 Elliptische Böden


NormCD - Stand 2013-01

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nur für Böden mit 1,7 < K < 2,2.

K = Di/(2hi ) (7.5-18)

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Elliptische Böden sind wie äquivalente torisphärische Böden zu berechnen, wobei gilt:

r  Di 0,5 / K  - 0,08 (7.5-19)

und

R  D i (0,44K  0,02) (7.5-20)

7.6 Kegelschalen und Kegelböden

7.6.1 Anwendungsbedingungen

Die Anforderungen in 7.6.4 - 7.6.8 gelten für die Berechnung kreisförmiger Kegelschalen und Kegel-Zylinder-
Verbindungen, bei denen Kegel- und Zylinderschale eine gemeinsame Rotationsachse aufweisen. Anforderungen
an Kegelschalen mit Versatz der Mittellinie sind in 7.6.9 enthalten.

Die Anforderungen gelten nicht:

a) für Kegelschalen, deren halber Öffnungswinkel an der Spitze größer ist als 75 °;

b) für Kegelschalen mit

e  cos( )
 0,001 ; (7.6-1)
Dc

c) für kurze Kegelschalen zur Verbindung von Doppelmantel und Mantel.

Mindestwerte für den Abstand von anderen wesentlichen Störstellen sind in den einzelnen Abschnitten angegeben.

7.6.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgende Definition gilt zusätzlich zu denen in 7.2.

7.6.2.1
Verbindung zwischen Zylinder und Kegel
Schnittpunkt der Wanddickenmittellinien von Zylinder- und Kegelschale (Beispiele für die Verbindung an der
großen Kegelgrundfläche sind in Bild 7.6-1 und 7.6-2 dargestellt)

>
- 1,4l1
-> 1,
4l
2

α
-> ecyl

-> e1

2
-> e
DC

con
-> e
NormCD - Stand 2013-01

Bild 7.6.1 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche

34
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

>- 1,4 l1
-> 1,4
0,5 l1 l2

-> 0,7
l2
α
- ecyl

-> e1

r
>

2
-> e
Dc

con
-> e
Bild 7.6.2 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen mit Krempe an der großen Kegelgrundfläche

7.6.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Tabelle 7.3.

Dc Mittlerer Durchmesser der Zylinderschale an der Verbindungsstelle zur Kegelschale;


De Außendurchmesser der Kegelschale;
Di Innendurchmesser der Kegelschale;
DK Durchmesser nach Berechnung nach Gleichung (7.6-8);
Dm Mittlerer Durchmesser der Kegelschale;
econ Erforderliche Wanddicke der Kegelschale nach Berechnung in 7.6.4;
econ,a die (minimale) Berechnungsdicke der Kegelschale;
ecyl Erforderliche Wanddicke der Zylinderschale nach Berechnung in 7.4.2;
ej Erforderliche Wanddicke an der Verbindungsstelle an der großen Kegelgrundfläche;
e1 Erforderliche Wanddicke der Zylinderschale an der Verbindungsstelle;
e1a Berechnungswanddicke der verstärkten Zylinderschale;
e2 Erforderliche Wanddicke von Kegelschale und Krempe an der Verbindungsstelle;
e2a Berechnungswanddicke der verstärkten Kegelschale;
f Ist die Nennberechnungsspannung. In der Berechnung der Verbindungen nach 7.6.6 bis 7.6.9 ist es der
niedrigste der Werte für die einzelnen Bauteile;
l1 Länge entlang der Zylinderschale;
l2 Länge entlang der Kegelschale (große oder kleine Grundfläche);
r ist der Krempenradius;
 Halber Öffnungswinkel der Kegelschale an der Spitze (in Grad);
 Beiwert nach Definition in 7.6.6;
H Beiwert nach Definition in 7.6.8;
 Beiwert nach Definition in 7.6.7;

NormCD - Stand 2013-01

Beiwert nach Definition in 7.6.7;


 Beiwert nach Definition in 7.6.8.

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

7.6.4 Kegelschalen

Die erforderliche Wanddicke an jedem beliebigen Punkt entlang der Länge der Kegelschale wird nach einer der
beiden folgenden Gleichungen berechnet:

P  Di 1
e con   (7.6-2)
2f  z  P cos( )

oder

P  De 1
e con   (7.6-3)
2f  z  P cos( )

Dabei sind Di und De die Durchmesser im betrachteten Punkt.

Für eine bestimmte Geometrie:

2 f  z  econ,a  cos( )
Pmax  (7.6-4)
Dm

Dabei ist Dm der Durchmesser im betrachteten Punkt.

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

Für die Berechnung der erforderlichen Dicke an der großen Grundfläche eines mit einer Zylinderschale
verbundenen Kegelschale dürfen nachstehende Ersetzungen vorgenommen werden:

Di = D K (7.6-5)

De = DK + 2e2 cos() (7.6-6)

Dm = (Di + De) / 2 (7.6-7)

Dabei ist:

DK  D c  e1  2r 1  cos( )  l 2 sin( ) (7.6-8)

ANMERKUNG 1 Die angegebenen Wanddicken sind Mindestwerte. An Verbindungsstellen mit anderen Bauteilen, zur
Verstärkung an Stutzen oder Ausschnitten oder zur Aufnahme anderer Belastungen als Druck können größere Wanddicken
erforderlich sein.

ANMERKUNG 2 Da es sich bei der oben ermittelter Wanddicke um den zulässigen Mindestwert an diesem Punkt entlang der
Kegelschale handelt, ist es zulässig, eine Kegelschale aus Platten unterschiedlicher Dicke zu fertigen, sofern die Mindestdicke
an jedem Punkt erreicht wird.

7.6.5 Verbindungen

Die Anforderungen in 7.6.6, 7.6.7 und 7.6.8 gelten nur, wenn die Länge des ungestörten Bereichs zwischen dieser
Verbindung und einer anderen Verbindung oder wesentlichen Störstelle, z. B. eine andere Kegel-Zylinder-
Verbindung oder ein Flansch, an der Zylinderschale mindestens 2 l1 und an der Kegelschale mindestens 2 l2
beträgt. Dabei ist:

l1  D c . e1 (7.6-9)
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Dc .e2
l2  (7.6-10)
cos( )

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
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7.6.6 Kegel-Zylinder-Verbindung ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche

7.6.6.1 Geltungsbereich

Dien Anforderungen in 7.6.6.2 und 7.6.6.3 gelten nur, wenn die nachstehende Bedingung erfüllt ist: die Verbindung
ist eine Stumpfnaht, wobei die inneren und äußeren Nahtoberflächen gleichmäßig in die benachbarte Kegel- bzw.
Zylinderschale übergehen, ohne dass die Wanddicke örtlich vermindert wird.

ANMERKUNG Spezielle ZfP-Anforderungen gelten in EN 13445-5:2009 sofern für eine Konstruktion die Dicke an der Naht
nicht größer ist als 1,4 ej.

7.6.6.2 Auslegung

Die erforderliche Wanddicke e1 der Zylinderschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren der Werte für
ecyl und ej, wobei ej wie folgt berechnet wird:

Man nehme einen Wert für ej an und berechne:

1 Dc tan( )
   0,15 (7.6-11)
3 e j 1  1 / cos( )

P  Dc  
ej 
2f (7.6-12)

Die durch Gleichung (7.6-12) gegebene Dicke ist zulässig sofern sie nicht kleiner ist als die angenommene.

ANMERKUNG Der für ej erforderliche Wert kann durch iterative Anwendung dieser Prozedur erhalten werden, bis
Gleichung (7.6-12) einen Wert gleich dem angenommenen ergibt.

Der Wert von  kann auch dem Diagramm in Bild 7.6-3 entnommen werden.

Diese Wanddicke muss bis zu einem Abstand von der Verbindung von mindestens 1,4l1 entlang des Zylinders
beibehalten werden.
NormCD - Stand 2013-01

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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

5,0

4,5

4,0
α = 10º
α = 20º
3,5 α = 30º
α = 40º
α = 50º
3,0 α = 60º
β
2,5

2,0

1,5

1,0

0,5
0,001 0,010 0,100
P/f

Bild 7.6-3 — Werte für  für Kegel-Zylinder-Verbindung ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche

Die erforderliche Wanddicke e2 der Kegelschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren der Werte von e
und ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von der Verbindung von mindestens 1,4 l2 entlang des Kegels
beibehalten werden (siehe Bild 7.6-1).

Die Verstärkung darf wie folgt umverteilt werden, sofern die Mindestwanddicken nach 7.4.2 und 7.6.4 weiterhin
eingehalten werden.

Die Wanddicke der Zylinderschale kann nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert
werden, sofern die Querschnittsfläche der Zylinderwand bis zu einem Abstand von 1,4 l1 von der Verbindungsstelle
mindestens 1,4·e1·l1 beträgt. Des weiteren kann die Wanddicke der Kegelschale nahe der Verbindungsstelle erhöht
und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Kegelschale bis zu einem Abstand
von 1,4 l2 von der Verbindungsstelle mindestens 1,4·e2·l2 beträgt.

7.6.6.3 Nachrechnung

Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax für eine gegebene Wanddicke wird wie folgt ermittelt:

a) Pmax nach Gleichung (7.4-3) für die Zylinderschale berechnen.

b) Pmax nach Gleichung (7.6-4) für die Kegelschale berechnen.

c) Die Berechnungswanddicke e1a der verstärkten Zylinderschale an der Verbindungsstelle ermitteln.

d) Die Berechnungswanddicke e2a der verstärkten Kegelschale an der Verbindungsstelle ermitteln.

e) Pmax nach Gleichung (7.6-4) mit Wanddicke e2a und Durchmesser Dm berechnen.
NormCD - Stand 2013-01

f) Für ej den niedrigeren Wert von e1a und e2a einsetzen.

38
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

g) Den Wert von  aus Gleichung (7.6-11) berechnen; dann ist

2f  e j
P max  (7.6-13)
  Dc

h) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der niedrigste der in den Schritten a), b), e) und g) ermittelten
Drücke.

ANMERKUNG Die Berechnungswanddicke der verstärkten Zylinderschale in vorstehendem Schritt c) bzw. d) kann mit
folgendem Verfahren ermittelt werden:

1) Den Wert e1a schätzen. Der Ausgangswert sollte die Berechnungswanddicke an der Verbindungsstelle
sein.

2) Den Wert von l1 berechnen.

l1  14
, D c . e1a (7.6-14)

3) Ist die Wanddicke über die Länge l1 konstant, dann ist e1a bereits gefunden.

4) Andernfalls ist die Wandquerschnittsfläche A1 innerhalb eines Abstands l1 von der Verbindungsstelle zu
berechnen.

5) Aus der folgenden Gleichung ergibt sich eine bessere Näherung.

e1a  A1 l1 (7.6-15)

Das Ergebnis ist annehmbar, wenn der Wert nicht größer ist als der in Schritt 1) geschätzte Wert.

6) Ist das Ergebnis nicht annehmbar, zu 1) zurückgehen.

7) In gleicher Weise ist mit nachstehender Gleichung der Wert von e2a zu ermitteln.

D c . e 2a
l2  14
, (7.6-16)
cos ( )

7.6.7 Kegel-Zylinder-Verbindung mit Krempe an der großen Kegelgrundfläche

7.6.7.1 Geltungsbereich

Die Anforderungen dieses Unterabschnitts gelten nur, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind.

a) Die Krempe weist Torusform und gleichmäßige Übergänge zur benachbarten Kegel- bzw. Zylinderschale auf.

b) Der innere Krümmungsradius der Krempe ist r < 0,3 Dc.

ANMERKUNG Dieser Abschnitt schreibt keinen Mindestwert für den Krümmungsradius der Krempe vor.

7.6.7.2 Auslegung

Der Wert ej wird nach folgendem Verfahren berechnet:

Einen Wert für ej schätzen und dann wie folgt berechnen:


NormCD - Stand 2013-01

1 Dc tan( )
   0,15 (7.6-17)
3 e j 1  1 / cos( )

39
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

0,028r 
 . (7.6-18)
Dc  e j 1 1/ cos( )


 = 1+ (7.6-19)
 0,2 
1,2  1 + 
  

P  Dc  
ej  (7.6-20)
2f 

Die durch Gleichung (7.6-20) gegebene Dicke ist für die Krempe zulässig sofern sie nicht kleiner als die
angenommene ist.

ANMERKUNG Der für ej erforderliche Wert kann durch iterative Anwendung dieser Prozedur erhalten werden, bis Gleichung
(7.6-20) einen Wert gleich dem angenommenen ergibt.

Die erforderliche Wanddicke e1 der Zylinderschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren Wert von ec
bzw. ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von mindestens 1,4 l1 von der Verbindungsstelle und bis zu einem
Abstand von 0,5 l1 von der Tangente zwischen Zylinderschale und Krempe entlang der Zylinderschale beibehalten
werden.

Die erforderliche Wanddicke e2 von Krempe und Kegelschale an der Verbindungsstelle entspricht dem größeren
Werte von econ bzw. ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von mindestens 1,4 l2 von der Verbindungsstelle
und bis zu einem Abstand von 0,7 l2 von der Tangente zwischen Kegelschale und Krempe entlang der Kegelschale
beibehalten werden.

7.6.7.3 Nachrechnung

Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax für eine gegebene Geometrie wird wie folgt ermittelt:

a) Die Berechnungswanddicke e1a der Zylinderschale im Krempenbereich und e2a der Krempe und des
angrenzenden Teils der Kegelschale ermitteln.

b) Überprüfen, dass die Bedingungen in 7.6.7.1 erfüllt werden.

c) Pmax nach Gleichung (7.4-3) mit ea = e1a für die Zylinderschale berechnen.

d) Pmax nach Gleichung (7.6-4) mit econ,a =e2a für die Kegelschale berechnen.

e) Der Wert von ej ist der kleinere der für e1a und e2a ermittelten Werte.

f) Die Werte für  und  aus den Gleichungen (7.6-17) und (7.6-19) ermitteln und dann Pmax wie folgt berechnen:

2f    e j
Pmax  (7.6-21)
  Dc

g) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der niedrigste der in den Schritten c), d) und f) ermittelten Drücke.

7.6.8 Kegel-Zylinder-Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche

7.6.8.1 Geltungsbereich
NormCD - Stand 2013-01

Die Anforderungen in 7.6.8.2 und 7.6.8.3 gelten nur, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind.

a) Die erforderliche Wanddicke der Zylinderschale e1 wird bis zu einem Abstand l1 von der Verbindungsstelle und
die erforderliche Wanddicke der Kegelschale e2 bis zu einem Abstand l2 von der Verbindungsstelle beibehalten
(siehe Bild 7.6-4).

40
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

b) Die Wanddicken erfüllen die Anforderungen in 7.4.2 und 7.6.4.

e2
e1
l2
l1

Dc
Bild 7.6-4 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen an der kleinen Kegelgrundfläche

7.6.8.2 Auslegung

Die erforderlichen Wanddicken e1 und e2 werden wie folgt ermittelt:

Werte für e1 und e2 wählen.;

e2
s (7.6-22)
e1

Für s < 1 gilt:

s 1  s2
 s  (7.6-23)
cos( ) 2

Für s  1 gilt:

 1  s 2 
  1 s   
 2 cos( ) 
(7.6-24)

D c tan( )
 H  0,4   0,5
e1 
(7.6-25)

Wenn nachstehende Gleichung erfüllt ist

2f  z  e 1
P  (7.6-26)
Dc  H

sind die Werte für e1 und e2 annehmbar. Andernfalls die Berechnung mit höheren Werten für e1 und e2 wiederholen.

ANMERKUNG Nach vorstehenden Gleichungen werden e1 und e2 nicht getrennt berechnet. Diese Werte können beliebig so
gewählt werden, wie es für die Auslegung zweckmäßig ist, d. h. um beispielsweise einen günstigen Wert für l1 oder l2 zu
erhalten.

Unter der Voraussetzung, dass die Anforderungen in 7.4.2 und 7.6.4 weiterhin eingehalten werden, darf die
Berechnung nach der vorstehenden Regel wie folgt modifiziert werden:
NormCD - Stand 2013-01

41
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

a) Ist e1 = e2, dann kann eine Krempe derselben Dicke vorgesehen werden. Die Abstände l1 und l2 werden auch
weiterhin ab der Verbindungsstelle (dem Schnittpunkt der Mittellinien von Zylinder- und Kegelschale)
gemessen.

b) Die Wanddicke der Zylinderschale kann nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt
verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Zylinderschale bis zu einem Abstand von l1 von der
Verbindungsstelle mindestens l1·e1 beträgt. Des weiteren kann die Wanddicke der Kegelschale nahe der
Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der
Kegelschale bis zu einem Abstand von l2 von der Verbindungsstelle mindestens l2·e2 beträgt.

7.6.8.3 Nachrechnung

Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax, für eine bestimmte Geometrie und Normalbetriebslastfälle, wird wie
folgt ermittelt:

2f  z  e1a
P max  (7.6-27)
Dc  H

Dabei sind e1a und e2a die Berechnungswanddicken; H ist Gleichung (7.6-22) bis (7.6-25) zu entnehmen.

ANMERKUNG 1 Die Werte von e1a und e2a werden nach dem in der Anmerkung in 7.6.6.3 beschriebenen Verfahren
ermittelt.

ANMERKUNG 2 Die Berechnungswanddicken können die erforderliche Wanddicke übersteigen, ohne deshalb zu einer
Zunahme von l1 bzw. l2 zu führen.

7.6.9 Kegelschalen mit Mittellinienversatz

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten für Verbindungskegel zwischen zwei Zylinderschalen mit
Mittellinienversatz (siehe Bild 7.6-5). Die Mittellinien der beiden Zylinderschalen müssen parallel sein, wobei der
Versatz zwischen den Mittellinien nicht größer sein darf als die Differenz ihrer Radien. Die erforderliche Wanddicke
für die Verbindung an der großen Kegelgrundfläche wird nach 7.6.6 und für die Verbindung an der kleinen
Kegelgrundfläche nach 7.6.8 ermittelt. Der größere der beiden Werte ist auf die gesamte Kegelschale
anzuwenden. Für den Winkel  wird der größte Winkel zwischen Kegel- und Zylinderschale eingesetzt.

1
Legende
1 Mittellinienversatz

Bild 7.6-5 — Kegelschale mit Mittellinienversatz

7.7 Stutzen im Krempenbereich


NormCD - Stand 2013-01

7.7.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 7.5.1.

A Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-4) oder (7.7-8)

42
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
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A1 Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-12) oder (7.7-16)

B Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-5) oder (7.7-9)

B1 Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-13) oder (7.7-17)

k Beiwert für die Verschwächung durch den Stutzen nach Gleichung (7.7-10)

di Innendurchmesser des Stutzens

X Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-11) oder (7.7-15)

V Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-3) oder (7.7-7)

7.7.2 Grenzen der Anwendbarkeit

In diesem Unterabschnitt sind Bedingungen für Ausschnittverstärkungen in gewölbten Böden mit Stutzen
außerhalb des in 9.7.2.4 definierten Zentralbereiches enthalten, für die daher Abschnitt 9 nicht anwendbar ist.

Die Bedingungen sind beschränkt auf Klöpper- und Korbbogenböden mit

di/De ≤ 0,6 (7.7-1)

und

di
 6,7 (7.7-2)
ea  D e

Die Stutzenachse und die Behälterachse müssen in einer Ebene liegen. Die Stutzenachse muss zwischen der
Normalen zur Behälterwand und der Parallelen zur Bodenachse liegen. Der Stutzen muss so angeordnet sein,
dass er die Tangente zwischen Krempe und zylindrischem Mantel nicht kreuzt. Stutzen mit Achsen parallel zur
Bodenachse und mit Außenerzeugender in Fortsetzung des zylindrischen Bodenansatzes sind erfasst.

Die Bedingungen in 7.7 dürfen auch für elliptische Böden mit einem Durchmesserverhältnis K  2 angewendet
werden. Die Dicke eines solchen elliptischen Bodens mit Stutzen im Krempenbereich ist gleich der eines
Korbbogenbodens mit demselben Durchmesser.

Die entsprechend diesem Abschnitt erforderliche Wanddickenvergrößerung ist im gesamten Krempenbereich


erforderlich. Verstärkungsscheiben sind nicht zulässig. Die Dicke im Kalottenbereich darf geringer sein, sofern die
Bedingungen in 7.5.3.4 eingehalten werden und die Stutzenverstärkung im Kalottenbereich die Bedingungen des
Abschnitts 9 erfüllen.

Sofern der geringste Abstand der Durchdringung des Stutzens und der Krempe von der Tangente Krempe und
dem zylindrischen Bord kleiner ist als 2,5 e a  r (gemessen entlang der Oberfläche), ist die Anwendung dieser
Methode fragwürdig. Sofern in solchen Fällen die Zulässigkeit der Konstruktion nicht durch genauere Analyse oder
umfassende Erfahrung nachgewiesen wird, muss der Berechnungsdruck verdoppelt werden oder der zulässige
Druck der Konstruktion muss halbiert werden.

7.7.3 Auslegung

Für Klöpperböden gilt:

 P
V = log10  1000  (7.7-3)
 f
NormCD - Stand 2013-01

A = max (0,5 ; 0,264 + 0,938V - 0,592V 2 + 0,14V 3) (7.7-4)

43
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

B = min (4,2 ; 4,9 - 2,165V + 0,151V 2) (7.7-5)

 di d 
 k  max  A  B ; 1  0,3B i  (7.7-6)
 De De 

Für Korbbogenböden gilt:

 P
V = log10  1000  (7.7-7)
 f

A = 0,54 + 0,41V - 0,044V 3 (7.7-8)

B = 7,77 - 4,53V + 0,744V 2 (7.7-9)

 di d 
 k  max  A  B ; 1  0,5B i  (7.7-10)
 De De 

In Gleichung (7.5-2) und in Bild 7.5-1 muss P durch P k ersetzt werden, um die erforderliche Dicke zu erhalten.
Dieser Ersatz ist vor der Berechnung von  in 7.5.3.5 durchzuführen. Die Gleichungen (7.5-1) und (7.5-3) gelten
ohne Änderung weiter.

ef
ANMERKUNG Die Kurven in Bild 7.7-1 und 7.7-2 beruhen auf der vorstehenden Berechnung und geben als Funktion
PR
von P/f und di/De an.
NormCD - Stand 2013-01

Bild 7.7-1 — Auslegungswerte für Klöpperböden (Verhältnisgrößen)

44
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Bild 7.7-2 — Auslegungswerte für Korbbogenböden (Verhältnisgrößen)

7.7.4 Nachrechnung

Der einer gegebenen Geometrie des Behälters entsprechende höchstzulässige Berechnungsdruck kann durch ein
numerisches Suchverfahren ermittelt werden. Alternativ kann das nachstehende Verfahren angewandt werden, das
zu einer näherungsweise und in jedem Fall konservativen Schätzung von k. führt.

Für Klöpperböden gilt:

 e 
X = log10 1000 a  (7.7-11)
 De 

A1 = 1,07 max(0,71 - X ; 0,19X + 0,45) (7.7-12)

  1 
B1 = 1,02  min 3  5 X ;  (7.7-13)
  0,241  0,116 X  0,26 3 
 

 di d 
 k  max  A1  B1 ; 1  0,3B1 i  (7.7-14)
 De De 
NormCD - Stand 2013-01

45
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Für Korbbogenböden gilt:

 e 
X = log10 1000 a  (7.7-15)
 De 

1
A1 = 0,8
(7.7-16)
D 
,
1136  0,0053  e 
 di 

B1 = (8,87  4,35X  0,19X 3) (7.7-17)

 di  d  d  d  
 k  max(1  0,1 )  A1  B1 i  ;(1  11
, i )  1  0,5B1 i   (7.7-18)
 De  De  De  De  

Der Parameter  in Gleichung (7.5-7) ist durch k zu ersetzen. Gleichungen (7.5-6) und (7.5-8) Gelten weiterhin
unverändert.

7.7.5 Böden mit mehreren Stutzen im Krempenbereich

Die in Abschnitt 9 enthaltenen Anforderungen an Böden mit mehreren Ausschnitten gelten auch für nach diesen
Anforderungen berechnete Ausschnitten, bei denen die Stege zwischen benachbarten Stutzen vollständig
innerhalb des in Bild 9.5-4 dargestellten zentralen Bereiches des Bodens mit dem Radius 0,4De. Liegt die
Verbindungslinie zwischen zwei benachbarten Stutzen nicht vollständig in diesem Mittelbereich, muss die
Stegbreite mindestens gleich der Hälfte der Summe der beiden Ausschnittsdurchmesser der Stutzen sein.
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46
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8 Schalen unter Außendruck

8.1 Zweck

Dieser Abschnitt berücksichtigt die Belastungen von Schalen durch Außendruck. Die Anforderungen gelten für
versteifte und unversteifte Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen sowie gewölbte Böden.

Die Anforderungen gelten ebenfalls für den Zeitstandbereich, allerdings unter den in Abschnitt 19 angegebenen
Bedingungen sowie unter der Annahme, dass die Formabweichung während der Kriechverformung die in
EN 13445-4:2009 festgelegten Werte nicht überschreitet.

8.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

8.2.1
Zulässige Elastizitätsgrenze
die in diesem Abschnitt für die Auslegung unter Außendruck angewendete Elastizitätsgrenze.

8.2.2
Schwere Versteifung
Versteifungsring, vom Konstrukteur als 'schwere' Versteifung ausgelegt, auf den besondere Anforderungen dieses
Abschnitts zur Anwendung kommen

8.2.3
Leichte Versteifung
Versteifungsring, vom Konstrukteur als 'leichte' Versteifung ausgelegt, auf den besondere Anforderungen dieses
Abschnitts zur Anwendung kommen.

8.2.4
Versagen zwischen zwei Versteifungen
Versagen des Abschnitts einer Zylinderschale zwischen zwei Versteifungsringen oder zwischen einem
Versteifungsring und einem Behälterboden

8.2.5
Gesamtversagen
Versagen des Abschnitts einer Zylinderschale, der durch eine leichte oder schwere Versteifung verstärkt ist

8.2.6
Ebene mit tragender Versteifung
Behälterboden oder Ebene, der/die den Behälter in zwei Teile unterteilt, von denen ein jedes separat in bezug auf
den Außendruck behandelt wird

8.2.7
Sicherheitsbeiwert
Verhältniswert des niedrigsten geschätzten Versagensdrucks zum Berechnungsdruck

8.2.8
Seitliche Auslenkung von Versteifungen
Seitliche Verdrehung einer Versteifung um seine Verbindungsstelle mit der Schale

8.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.


NormCD - Stand 2013-01

a Schalenlänge plus Heiz-/Kühlwendel, siehe Bilder 8.5-11 und 8.5-12;

Ae Querschnittsfläche der Versteifung plus mittragende Schalenlänge (siehe Gleichung 8.5.3-30);

47
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Af Querschnittsfläche des Flansches einer Versteifung;

Am Modifizierte Querschnittsfläche der Versteifung (siehe Gleichung 8.5.3-17));

As Querschnittsfläche der Versteifung;

Aw Querschnittsfläche des Stegs;

B Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-18));

C Beiwert für die Berechnung der seitlichen Auslenkung einer Versteifung (siehe Gleichungen (8.5.3-50) und
(8.5.3-51));

CG s Lage des Flächenschwerpunkts einer Versteifung;

CGc Lage des Flächenschwerpunkts der Versteifung und der mittragenden Länge der Schale;

d Abstand bis zum äußersten Rand der Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-40));

d Steghöhe der Versteifung zwischen Flanschen (siehe Bild 8.5-14, 8.5-15, 8.5-16 und 8.5-17);

ef Dicke des Flansches einer Versteifung;

ew Dicke des Stegs einer Versteifung;

G Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-22));

h, h ' , h " Äußere Wölbungshöhe von gewölbten Böden (siehe Bild 8.5.1 und 8.5.2);

Ie Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und die Versteifung


unterstützender mittragender Schalenlänge (Le) um eine zur Zylinderachse parallele Achse durch den
Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche (siehe Gleichung (8.5.3-26));

I est Geschätztes Flächenträgheitsmoment einer Versteifung;

If Flächenträgheitsmoment des Flansches um seinen Flächenschwerpunkt;

Is Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche der Versteifung um eine zur Zylinderachse parallele


Achse durch den Flächenschwerpunkt;

Iw Flächenträgheitsmoment des Stegs um seinen Flächenschwerpunkt;

L Ungestützte Schalenlänge;

L cyl Zylinderschalenlänge zwischen Tangenten;

Lcon Axial Länge einer Kegelschale (siehe Bild 8.5-2);

Le Mittragende Schalenlänge zur Unterstützung einer leichten Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-34));
NormCD - Stand 2013-01

L eH Mittragende Schalenlänge zur Unterstützung einer schweren Versteifung nach 8.5.3.7;

LH Abstand zwischen schweren Versteifungen (siehe Tabelle 8.5-1);

L'H , L" H , Längen zwischen schweren Versteifungen (siehe Bild 8.5-7);


48
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Ls Mittlere Länge der unmittelbar benachbarten Feldweiten auf beiden Seiten einer leichten Versteifung
(siehe Tabelle 8.5-1);

LsH Mittlere Länge zweier Mantelzwischenräume auf beiden Seiten einer schweren Versteifung (siehe Tabelle
8.5-1);

L' s , L" s , Einzelne Längen leichter Versteifungen (siehe Bild 8.5-6 und 8.5-8);

N Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-21)
und Tabelle 8.5-2);

n Umfangswellenzahl eines versteiften Zylinders;

n cyl Umfangswellenzahl des unversteiften Teils der Zylinderschale (siehe 8.5.2.2);

P Geforderter Auslegungsaussendruck ;

PC Auslegungsdruck in einem Heiz-/Kühlkanal, wie in 8.5.3.5 verwendet;

Pg Theoretischer elastischer Beuldruck einer versteiften Zylinderschale (siehe Gleichung (8.5.3-24)) der einer
Kegelschale (siehe Gleichung (8.6.4-1));

PH Versagensdruck einer schweren Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-42));

Pm Theoretischer elastischer Beuldruck bei Versagen einer perfekten Zylinder-, Kegel- oder Kugelschale
(siehe Gleichungen (8.5.2-5), (8.6.3-2) und (8.7.1-2));

Pr Berechneter unterer Versagensdruck (nach Bild 8.5-5);

Py Druck, bei dem die mittlere Umfangsspannung einer Zylinder- oder Kegelschale in der Mitte zwischen den
Versteifungen bzw. einer Kugelschale die Fließgrenze des Werkstoffs erreicht (siehe Gleichungen (8.5.2-
4), (8.6.3-1) und (8.7.1-1));

Pys Druck, der Fließen der Versteifung in Umfangsrichtung verursacht (im Fall einer Zylinderschale siehe
Gleichung (8.5.3-38) bzw. einer Kegelschale siehe Gleichung (8.6.4-6));

R Mittlerer Radius einer Zylinder- oder Kugelschale bzw. der Radius der Kalotte eines torisphärischen
Bodens;

Rf Radius zu dem Teil der Versteifung mit dem größten Abstand von der Schale (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-
17);

Rs Radius des Flächenschwerpunkts der Versteifungsquerschnittsfläche;

Rp0,2 /T ,s 0,2-%-Dehngrenze der Versteifung bei einer Temperatur T °C;

ri Radius des der Schale nächstliegenden Punkts des Versteifungsstegs, der bei der Berechnung der
Auslenkung der Versteifung als Drehpunkt angenommen wird (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-17);

S s der in diesem Abschnitt angewandte Sicherheitsfaktor, siehe Gleichung (8.4.4-1);


NormCD - Stand 2013-01

Sf Faktor abhängig von der Fertigungsmethode für die Versteifung - Gleichungen (8.5.3-32) und (8.5.3-33);

u Zur Berechnung von L e verwendeter Parameter (siehe Gleichungen (8.5.3-36));

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wi Gesamte an der Schale anliegende Breite der Versteifung i (siehe Gleichung (8.5.3-39) und Bild 8.5-14
bis 8.5-17);

wf Überstandsbreite des Versteifungsflansches (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-17);

w 'i , w ' 'i An der Schale anliegende Breiten der Versteifung i (siehe Bild 8.5-8);

Xe Parameter in der Berechnung des Gesamtversagens (siehe Gleichung (8.5.3-27));

XeH Parameter in der Berechnung des Gesamtversagens (siehe Gleichung (8.5.3-44));

Y1,Y2 ,Y3 Beiwerte zur Berechnung von L e (siehe 8.5.3.6.3);

 Halbwinkel eines Kegels an seiner Spitze (in Grad) (siehe Bild 8.5-2);

 Parameter ermittelt aus Bild 8.5-13 oder berechnet mit Gleichung (8.5.3-25);

 Auslegungsparameter für Versteifungen (siehe Gleichungen (8.5.3-19) und (8.5.3-20));

 Mittlere elastische Dehnung in Umfangsrichtung bei Versagen (siehe 8.5.2.2);

' Modifizierte mittlere elastische Dehnung in Umfangsrichtung bei Versagen einer Kegelschale;

 Von der Lage der Versteifung abhängiger Parameter (siehe Gleichungen (8.5.3-28) und (8.5.3-29));

 e ,  es Nennelastizitätsgrenzen für Schale und Versteifung, siehe 8.4;

H Maximale Spannung in einer schweren Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-47));

i Instabilitätsspannung, bei der seitliche Auslenkung von Versteifungen auftritt (siehe Gleichungen (8.5.3.-
49) und (8.5.3-54));

s Maximale Spannung in leichten Versteifungen (siehe Gleichungen (8.5.3-37) und (8.6.4-5)).

8.4 Allgemeines

8.4.1 Die Wanddicke von Bauteilen unter äußerem Überdruck muss mindestens gleich der Wanddicke
vergleichbarer Bauteile unter gleich hohem inneren Überdruck nach dieser Norm sein, wobei ein Faktor von 1,0 zu
verwenden ist.

8.4.2 Für Schalen aus nichtaustenitischem Stahl wird die zulässige Elastizitätsgrenze wie folgt berechnet:

 e  Rp0,2 / T (8.4.2-1)

Für Versteifungen aus dem gleichen Werkstoff gilt:

 es  Rp0,2 / T ,s (8.4.2-2)

8.4.3 Für Schalen aus austenitischem Stahl wird die zulässige Elastizitätsgrenze wie folgt berechnet:

Rp0,2 /T
e  (8.4.3-1)
1,25
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Für Versteifungen aus dem gleichen Werkstoff gilt:

Rp0,2/T ,s
 es  (8.4.3-2)
1,25

ANMERKUNG Wenn der Wert für Rp0,2 nicht verfügbar ist, ist Rp1,0/1,3 eine sichere Annahme.

8.4.4 Der für die Bestimmungen dieses Abschnitts anzuwendende kleinste Sicherheitsbeiwert wird wie folgt
ermittelt:

Für Auslegungsbedingungen

S = 1,5 (8.4.4-1)

Für Testbedingungen

S = 1,1 (8.4.4-2)

8.5 Zylinderschalen

8.5.1 Zulässige Unrundheit

8.5.1.1 Prüfung auf Einhaltung der Toleranz

Die Anforderungen in 8.5.2 und 8.5.3 gelten nur für Zylinder, die mit einer Toleranz von 0,5 % des Radius (0,005R),
gemessen vom wahren Mittelpunkt, kreisrund sind. Die Toleranz muss auf der Behälterzeichnung angegeben
werden.

Meßverfahren zur Prüfung der Behälterform sind in Anhang D beschrieben. Ein Verfahren zur Bestimmung des
wahren Mittelpunkts anhand mehrerer Radiusmessungen und damit zur Ermittlung der Unrundheit eines Behälters
ist in Anhang E dargestellt.

Es ist möglich, die Toleranz etwas zu reduzieren, wenn eine ausreichende Dicke gegeben ist. Auf diesen Aspekt
wird in 8.5.1.2 eingegangen.

8.5.1.2 Zulässige Unrundheit bei Zylinderschalen mit überhöhter Wanddicke

Wenn der in 8.5.2.2 festgelegte zulässige Druck Pr / S größer ist als der Auslegungsdruck, dann kann die
geforderte Toleranz für die Zylinderschale erhöht werden auf:

Pr
Toleranz  0,005 (8.5.1-1)
PS

Für versteifte Zylinder muss Gleichung (8.5.3-37) erfüllt sein, wobei anstelle von 0,005 die gewünschte Toleranz
eingesetzt wird.

8.5.1.3 Zulässiger Druck bei Überschreiten der Toleranz von 0,5 %

Wird bei einer Schale nach der Fertigung ein Überschreiten der festgelegten Toleranz von 0,5 % festgestellt, ist der
zulässige Druck ebenfalls nach Anhang F zu berechnen.

ANMERKUNG In der Praxis ist es so, dass in den meisten Fällen, wenn eine Rundheitstoleranz für eine Zylinderschale nicht
eingehalten wird, es durch Anwendung des Anhangs F nachgewiesen werden kann, dass die derzeitige Form annehmbar ist.
Dies sollte jedoch nicht ohne Verwendung der Prozedur nach Anhang F angenommen werden.
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8.5.2 Unversteifte Zylinderschalen

8.5.2.1 Ungestützte Länge

Die Länge L in Bild 8.5-1 wird wie folgt berechnet:

L  Lcyl  0,4h ' + 0,4h " (8.5.2-1)

0,4 h' 0,4 h"

h' L cyl h"

Bild 8.5-1 — Zylinderschale mit Böden

Die Länge L in Bild 8.5-2 wird wie folgt berechnet:

 für   30°:

L  Lcyl  0,4h (8.5.2-2)

 für   30°:

L  Lcyl  0,4h  Lcon (8.5.2-3)

L
h
L cyl

α >_ 30

α < 30
0.4h L cyl L con

ANMERKUNG Kegel-Zylinder-Verbindungen siehe 8.6.5.

Bild 8.5-2 — Zylinderschale mit Boden und Kegel


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8.5.2.2 Wanddicke der Zylinderschale

Die Wanddicke der Zylinderschale muss mindestens dem nach nachstehendem Verfahren ermittelten Wert
entsprechen.

a) Einen Wert für e a schätzen und p y wie folgt berechnen:

 e  ea
Py  (8.5.2-4)
R

b) Den Wert p m aus der nachstehenden Gleichung berechnen; dabei für ea denselben Wert annehmen wie bei
vorstehender Berechnung:

E  ea  
pm  (8.5.2-5)
R

E ist der Wert des Elastizitätsmoduls bei Berechnungstemperatur.

ANMERKUNG 1 Die Berechnungstemperatur ist in 3.5 definiert und in 5.3.11 erläutert.

ANMERKUNG 2 Werte für E als Funktion der Temperatur können dem Anhang O.4 entnommen werden.

Der Wert von  wird entweder aus Bild 8.5-3 entnommen oder wie folgt berechnet:

 
 
 e a2 
1  1
n  
2
2
     1  Z2  (8.5.2-6)
2
n cyl  1
Z 2
  n cyl

2 

2

12 R 2 1   2  cyl

2   Z 2  1 
   

Dabei ist:

n cyl ganzzahlig und wird entweder Bild 8.5-4 entnommen oder berechnet, um einen möglichst kleinen Wert von
p m zu erhalten.

 R
Z
L (8.5.2-7)

Der Wert von L ist nach 8.5.2.1 zu ermitteln.

ANMERKUNG Bild 8.5-3 ergibt sich aus der Berechnung nach Gleichung (8.5.2-6).

pm p
c) Das Verhältnis berechnen und r aus Kurve 1) in Bild 8.5-5 ermitteln.
py py

Der Druckwert muss die folgende Gleichung erfüllen:

P  Pr / S (8.5.2-8)

Ist p r zu klein, muss die Wanddicke erhöht oder die Zylinderschale versteift werden.
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53
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300
250
200

150
125
100
80

60
50
40

30
25
20

15

10
50,00

10,00
9,00
8,00
7,00
6,00
5,00
4,00
3,50
3,00
2,50
2,00
1,80
1,60
1,40
1,20
2R
L

1,00

2R =
ea
0,90
0,80

1 0
0,70
0,60
0,50
15

0,40
0,35
20

0,30
25 30

0,25
0,20
0,18
40

0,16
0,14
50 60

0,12
0,1
0,09
0,08
80
2R =

60
50
40
30
25
20
15
12
10
ea

0,07
80
0
0
0

0
5
0

0
0
0
0
1

0,06
000

0,05 2 3 4 5 6 78 4 5 6 78
2 3 2 3 4 5 6 78 2 3 4 5 6 78
0,000 01 0,000 1 0,001 0,01
ε

Bild 8.5-3 — Werte für 

Für ncyl den Wert der am nächsten liegenden Kurve verwenden; in Zweifelsfällen sowohl den niedrigeren als auch
den höheren Wert für ncyl betrachten.
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54
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0.05

n cyl
0.04

=4
n
cy
l =5
0.03
n
cy =6
l

n cyl
0.02 n

=2
cy
l =7

n
cy
l =8

n cyl
n
cyl =

=3
9
0.01 n
cyl =
0.009 10
n
ea/2R

0.008 cyl =1
1
0.007 n
cyl =
12
0.006 n
cyl =1
nc 3
0.005 yl =
14
n
cyl =
nc 15
0.004 yl =
n 16
cyl =
17
0.003
n
cy
l=1
9
0.002
n cyl
n cyl

=1
=2

8
0

0.001
0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.8 1.0 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0.7 0.9
L / 2R

n cyl
Bild 8.5-4 — Werte für bei kleinstem Wert von p m
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1.2

0.8
1
2

pr/py

0.6

0.4

0.2

0
0 2 4 6 8 10 12 14
pm/py

Legende
1 - Zylinder- und Kegelschalen

pm / p y 0 0,25 0,5 0,75 1,0 1,25 1,5 1,75 2,0 2,25 2,5 2,75 3 3,25 3,5

pr / p y 0 0,125 0,251 0,375 0,5 0,605 0,68 0,72 0,755 0,78 0,803 0,822 0,836 0,849 0,861

pm / p y 3,75 4,0 4,25 4,5 4,75 5,0 5,25 5,5 5,75 6,0 6,25 6,5 6,75 > 7,0

pr / p y 0,87 0,879 0,887 0,896 0,905 0,914 0,917 0,923 0,929 0,935 0,941 0,947 0,953 0,959

2 - Kugelschalen und gewölbte Böden

pm / p y 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3,0 3,5 4 4,5 5,0 5,5 6 > 6,5

pr / p y 0 0,09 0,18 0,255 0,324 0,386 0,435 0,479 0,51 0,533 0,548 0,565 0,56 0,57

Bild 8.5-5 — Werte für pr / p y gegen p m / p y


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8.5.3 Versteifte Zylinderschalen

8.5.3.1 Einführung

Abschnitt 8.5.3 enthält ein Verfahren zur Festlegung dessen, ob eine Zylinderschale mit spezifizierten
Versteifungen dem Auslegungsaussendruck standhalten kann. Sämtliche Versteifungen müssen als 'schwer' oder
'leicht' bezeichnet werden. Kleinere Ringversteifungen brauchen nicht als Versteifungen angesehen zu werden.

ANMERKUNG Eine schwere Versteifung ist üblicherweise ein Umfangsflansch oder ein anderes größeres Bauteil, kann
jedoch auch eine große herkömmliche Versteifung sein. Eine leichte Versteifung ist üblicherweise ein Ring mit Rechteck-, T-, L-
oder I-Querschnitt. In den meisten praktischen Anwendungsfällen wird es eine Reihe von ähnlichen Versteifungen geben, die
gleichmäßig am Zylinder verteilt sind. Es ist dann am günstigsten, alle Versteifungen als 'leicht' zu klassifizieren, da die
Berechnung des Gesamtversagensdrucks die Festigkeit der Schale gegenüber diesem Ausfalltyp berücksichtigt, wohingegen,
wenn sie alle als 'schwere' Versteifungen klassifziert werden, die Berechnung einfacher ist.

8.5.3.2 Ungestützte Länge

Die ungestützten Längen von Zylinderschalen mit Versteifungen sind in Tabelle 8.5-1 aufgeführt; die
Formelzeichen sind den Bildern 8.5-6, 8.5-7 und 8.5-8 zu entnehmen.

Tabelle 8.5-1 — Definition der Zylinderschalenlängen

Zylinderschale mit leichten Versteifungen Zylinderschale mit leichten und schweren


Versteifungen
Für jeden Abschnitt getrennt Für jeden Abschnitt getrennt
 
L  L's  w 1''  0,4h' (8.5.3-1)  
 EMBED Equation.3 L  L's  w 1''  0,4h'
oder (8.5.3-3)
oder
L  L''s  w 1'  w 2'' (8.5.3-2) L  L''s  w 1'  w 2'' (8.5.3-4)
oder
L  L'''s  w 2'  w 3'' (8.5.3-5)

Für jede leichte Verstärkung getrennt Für jede leichte Verstärkung getrennt


Ls  L's  0,4h'L''s / 2  (8.5.3-6)

Ls  L's  0,4h'L''s / 2  (8.5.3-8)

oder

Ls  L''s  L'''s / 2 oder
(8.5.3-7)
 
Ls  L''s  L'''s / 2 (8.5.3-9)
Zur Prüfung von 
Zur Prüfung von 

LH  Lcyl  0,4h '0,4h " (8.5.3-10) LH  L'H  0,4h' (8.5.3-11)


oder
LH  L''H (8.5.3-12)
Für jede schwere Versteifung

LsH  L'H  0,4h'L''H / 2  (8.5.3-13)
oder

LsH  L''H  L'''H / 2 (8.5.3-14)
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57
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L's L"s L"'s

h' Lcyl h"

Bild 8.5-6 — Zylinderschale mit leichten Versteifungen

L's L"s L"'s

L'H L"H L'"H

h' L h"
cyl

Bild 8.5-7 — Zylinderschale mit leichten und schweren Versteifungen

L's L"s L'"s

w"1 w"2
w' 2 w' 3
L L L

Bild 8.5-8 — Einzelheiten zu den Abmessungen

Bei Verwendung von Flanschen als schwere Versteifungen ist die schraffierte Fläche nach Bild 8.5-9 a) zu
bestimmen. Der Punkt ‘A’ muss an der in Bild 8.5-9 b) gezeigten Stelle liegen, und w ist zu ermitteln.

Der Wert As eines Flansches wird aus der schraffierten Fläche minus e a e w  Le  berechnet.

Die kombinierten Werte von As und Le beider Flansche sind bei der Bewertung ihrer Wirksamkeit als
Versteifungen zugrunde zu legen.
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Ls or LH

ew

ea
ea
w w
L
Le
a) Bestimmung der schraffierten Fläche b) Lage von Punkt A

Bild 8.5-9 — Flansche als schwere Versteifungen

8.5.3.3 Ausführungen von Versteifungen

Versteifungen können in Form speziell für diesen Zweck gefertigter Ringe ausgeführt sein, die innen, außen oder
teils innen und teils außen an der Behälterschale angeordnet werden. Versteifungsringe können auch gleichzeitig
mehrere Funktionen erfüllen und z.B. zur Abstützung von Böden in Fraktioniertürmen und zur Verstärkung gegen
Außendruckwirkung dienen. Sie müssen die Anforderungen in 8.5.3 erfüllen und für die zu betreffende
Beanspruchung ausreichend bemessen sein.

Wenn Versteifungsringe so angeordnet sind, dass ein Zwischenraum zwischen Schale und Ring vorhanden ist,
darf die Länge der unversteiften Schalenwand den folgenden Wert nicht überschreiten:

Behälterum fang
4 ncyl

Siehe Bild 8.5-10.

Ist mit dem Auftreten von Spaltkorrosion zu rechnen, sind bei der Anbringung von Versteifungsringen an der
Schalenwand unterbrochene Schweißnähte nicht zulässig

ANMERKUNG Ein erster Näherungswert für die Bemessung von Versteifungsringen kann mit 10 % der Schalenfläche
zwischen den Versteifungen angenommen werden.

Bild 8.5-10 — Nicht vollständig an der Schalenwand anliegender innerer Versteifungsring


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8.5.3.4 Versagen zwischen zwei Versteifungen

Jeder Abschnitt einer unversteiften Schale ist auf Versagen zwischen zwei Versteifungen zu prüfen. Das Verfahren
entspricht dem in 8.5.2.2 für unversteifte Zylinderschalen, wobei L aus Tabelle 8.5-1 ermittelt wird, und zwar
entsprechend der Verstärkung der Zylinderschale durch leichte Versteifungen oder eine Kombination von leichten
und schweren Versteifungen.

a) Den Wert von p y wie folgt berechnen:

 e  ea
Py  (8.5.3-15)
R 1    G 

ANMERKUNG 1 Die Näherung   0 ist zulässig, da sie eine geringere Druckannahme darstellt.

Dabei ist:

 
Am  1  
 2
  (8.5.3-16)
 m
A  w  e a  1  B

Dabei ist:

 R2 
Am   A (8.5.3-17)
 R2  s
 S

2 ea  N
B (8.5.3-18)
  Am  w  e a 

3 1    
0,25
2

  (8.5.3-19)
R  ea

Für   0,3 ist dann:

128
,
  (8.5.3-20)
R  ea

cosh  L   cos  L 
N (8.5.3-21)
sinh  L   sin  L 

und

  L  L  L  L 
2  sinh   cos    cosh   sin  
  2   2   2   2 
G (8.5.3-22)
sinh  L   sin  L 

ANMERKUNG 2 Ist L  3 R  e a , kann G  0 verwendet werden.


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ANMERKUNG 3 Die Werte von G und N können Tabelle 8.5-2 entnommen werden.

b) Den Wert von pm nach 8.5.2.2 b) berechnen und L weiterhin aus Tabelle 8.5-1 entnehmen.

c) Den Wert von pr nach 8.5.2.2 c) ermitteln und prüfen, ob Gleichung (8.5.2-8) erfüllt wird.
60
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Tabelle 8.5-2 — Für G und N anzunehmende Werte

 L G N  L G N

0 1,000 0 3,2 0,411 1,090

0,2 1,000 0,100 3,4 0,335 1,085

0,4 1,000 0,200 3,6 0,264 1,077

0,6 0,999 0,300 3,8 0,200 1,066

0,8 0,996 0,400 4,0 0,144 1,054

1,0 0,990 0,497 4,2 0,095 1,042

1,2 0,979 0,593 4,4 0,054 1,032

1,4 0,961 0,685 4,6 0,019 1,023

1,6 0,935 0,772 4,7 0,004 1,019

1,8 0,899 0,851 (4,73) 0,000 1,018

2,0 0,852 0,921 4,8 0,000 1,015

2,2 0,795 0,979 5,0 0,000 1,009

2,4 0,728 1,025 5,2 0,000 1,005

2,6 0,653 1,058 5,4 0,000 1,001

2,8 0,573 1,078 5,5 0,000 1,000

3,0 0,492 1,088 > 5,5 0,000 1,000

8.5.3.5 Schalen mit Heiz- oder Kühlkanälen

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen zur Berechnung der Wanddicke von Zylinderschalen mit umlaufenden
Heiz- oder Kühlkanälen, die auch als Halbrohr-Heizkanäle bezeichnet werden. In Bild 8.5-11 und 8.5-12 sind zwei
typische Konstruktionsformen dargestellt.

Die Zylinderschalendicke, die erforderlich ist, um dem Druck in den Kanälen standzuhalten, wird dann wie folgt
berechnet.

Pc
ea (8.5.3-23)
3f

wobei a in den Bildern 8.5–11 und 8.5–12 angegeben ist.

Darüber hinaus muss die Zylinderschale die Vorgaben von 7.4.2 (Innendruck), 8.5.3.6 oder 8.5.3.7 (Außendruck)
erfüllen, wobei der Druck in den Kanälen nicht berücksichtigt werden darf. Die Kanäle können als Versteifungen
gegen Aussendruck angesehen werden.

ANMERKUNG Gleichung (8.5.3-23) enthält nicht den Druck P, da dieser von einer Membranlast in der Zylinderschale
getragen wird.
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Bild 8.5-11 — Halbrohrschlangen-Heiz- bzw Kühlkanäle

Bild 8.5-12 — Rechteckige Heiz- bzw Kühlkanäle

8.5.3.6 Auslegung leichter Versteifungen

8.5.3.6.1 Allgemeines

Die Auslegung leichter Versteifungen gegen Gesamtversagen muss nach den Verfahren in 8.5.3.6.2, 8.5.3.6.3 und
8.5.3.6.4 erfolgen.

8.5.3.6.2 Auslegung gegen elastisches Beulen

Der Wert von p g ist für n = 2 bis n = 6 wie folgt zu berechnen:

pg 
E  ea  
 3

n2  1
E  Ie
 (8.5.3-24)
R R  Ls

Dabei ist  entweder aus Bild 8.5-13 zu entnehmen oder wie folgt zu berechnen:

1
 (8.5.3-25)
    L 2 
2 2
1  R 
n 2  1     n 2  H   1
 2  LH      R  

ANMERKUNG Bild 8.5-13 ist die Darstellung der Berechnungsergebnisse von Gleichung (8.5.3-25).

Ls und LH sind Tabelle 8.5–1 zu entnehmen.


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50,00

10,00
9,00
8,00
7,00
6,00
5,00 n=
2
4,00
3,50
3,00 n=
3
2,50
2,00 n=
4
1,80
1,60 n=
1,40 5
n=
LH/2R

1,20 6
1,00
0,00
0,80
0,70
0,60
0,50

0,40
0,35
0,30
0,25

0,20
0,18
0,16
0,14
0,12
0,10
0,09
0,08
0,07
0,06
0,05 2 3 4 5 6 7 89 2 3 4 5 6 7 89 2 3 4 5 6 7 89 2 3 4 5 6 7 89
0,000 01 0,000 1 0,001 0,01 0,1
β

Bild 8.5-13 — Werte für 


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2
e a3  Le e 
Ie   Is  As  a   R  Rs   Ae  X e2 (8.5.3-26)
3 2 

Dabei ist:

  e a2  
 L  A  a   R  R  
e
 
 2  e s
 2
 s 
 
  
Xe  (8.5.3-27)
Ae

Dabei ist:

für innere Versteifungen:

  1 (8.5.3-28)

und für äußere Versteifungen:

  1 (8.5.3-29)

Ae = As  e a  Le (8.5.3-30)

Le wird nach 8.5.3.6.3 ermittelt.

Für n = 2, 3, 4, 5 und 6 gilt:

pg
P
Sf  S (8.5.3-31)

Dabei ist für vorgefertigte oder warmumgeformte Versteifungen (d.h. mit niedrigen Eigenspannungen):

S f  1,20 (8.5.3-32)

und für kaltumgeformte Versteifungen (d.h. mit hohen Eigenspannungen):

S f  1,33 (8.5.3-33)

Wird Gleichung (8.5.3-31) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder
die Wanddicke erhöht werden.

8.5.3.6.3 Ermittlung von L e

Die nachstehende Formel dient zur Errechnung von Le wenn 0,001095 ≤ ea/R ≤ 0,0346. Wenn ea/R > 0,0346 dann
ergibt sich Le durch Verwendung der Formel mit dem aktuellen Wert von Ls/R aber mit ea/R = 0,0346.

Y1 ea / R
Le / R 
Y3  x  1  Y2  x 2
(8.5.3-34)

Dabei ist:
NormCD - Stand 2013-01

e 
x  n2 a 
R
(8.5.3-35)

64
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Ls
R
u
ea
R (8.5.3-36)

Die Werte von Y1, Y2 und Y3 finden sich in Tabelle 8.5-3

Tabelle 8.5-3 — Parameter für die Berechnung von Le


Für u = Y1 = Y2 = Y3 =

u1 u/(1/1,098+0,03u3) 0 0,6(1-0,27u)u²

1 < u < 2,2 u-1

2,2  u  2,9 1,2

2,9 < u < 4,1 1,2 + 1,64 2/u 0,75 +1,0/u

4,1  u < 5 1,556 + 0,183/u

5u 0,65 +1,5/u

8.5.3.6.4 Maximale Spannungen in Versteifungen

Der Wert von  s ist wie folgt zu berechnen:

 s  S  S f 
 
 P   es  E  d 0,005 n 2  1 P  S  S f

R Pg  P  S  S f 
(8.5.3-37)
P 
 ys 
Dabei ist:

 
 es  ea  R f  Am 
Pys  1   (8.5.3-38)
2    2 N  ea 
R 1   wi  ea 
 2    

Dabei ist:

 Am berechnet nach Gleichung (8.5.3-17)

  berechnet nach Gleichung (8.5.3-19)

 N berechnet nach Gleichung (8.5.3-21) oder entnommen aus Tabelle 8.5-2

Für jede Versteifung gilt:


NormCD - Stand 2013-01

w i  w 'i  w " i (8.5.3-39)

und:

65
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  ea  
d  max   R  Rf   X e  2  ; X e  (8.5.3-40)
   

Dabei ist:

S f in den Gleichungen (8.5.3-32) oder (8.5.3-33) angegeben ist;

p g berechnet wird nach Gleichung (8.5.3-24)

Für die gesamte Berechnung gilt:

 Längen L, Ls aus Tabelle 8.5-1 entnommen

 L e für jeden Wert von n nach 8.5.3.6.3 ermittelt

Für n = 2, 3, 4, 5 und 6 gilt:

O   s   es (8.5.3-41)

Wird Gleichung (8.5.3-41) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder
die Wanddicke erhöht werden.

ANMERKUNG Die Vereinfachung Am = 0 ist stets zulässig, führt aber zu größeren Querschnittsflächen der Versteifungen.

8.5.3.7 Auslegung schwerer Versteifungen

8.5.3.7.1 Berechnung des Versagensdrucks

Für jede schwere Versteifung pH, wie folgt berechnen:

3
PH  E  I eH (8.5.3-42)
R  LsH
3

Dabei ist LsH aus Tabelle 8.5-1 entnommen.

2
e a3  LeH ea
I eH 
3
 I s  As 
 2

  R  Rs  2
 Ae  X eH (8.5.3-43)

Dabei ist:

LeH nach Gleichung (8.5.3-34) berechnet mit Ls  LsH in Gleichung (8.5.3-36).

e a2  LeH e 
 As  a   R  Rs 
2 2 
X eH  (8.5.3-44)
Ae

 ist aus Gleichung (8.5.3-28) oder (8.5.3-29) berechnet.

Ae  As  e a  LeH (8.5.3-45)
NormCD - Stand 2013-01

Für jede schwere Versteifung muss nachstehende Gleichung erfüllt sein:

pH
P (8.5.3-46)
Sf S

66
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Dabei ist S f nach Gleichung (8.5.3-32) oder (8.5.3-33) berechnet.

8.5.3.7.2 Berechnung der maximalen Spannung

Den Wert von H wie folgt berechnen:

P   es E  d  0,015 P  S  Sf
 H  S  Sf  (8.5.3-47)
Pys R PH  P  S  Sf 

wobei sich Pys ergibt aus der Gleichung (8.5.3-38)

ANMERKUNG Hierbei handelt es sich um die gleiche Formel wie für  s bei der Auslegung leichter Versteifungen, jedoch
mit n = 2.

Die Spannung H muss die nachstehende Gleichung erfüllen:

0   H   es (8.5.3-48)

Wird Gleichung (8.5.3-48) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder
die Wanddicke erhöht werden.

8.5.3.8 Seitliche Auslenkung von Versteifungen

8.5.3.8.1 Versteifungen mit nicht rechteckigem Querschnitt

a) Die Spannung  i muss die nachstehende Gleichung erfüllen:

 Pys 
 i  E  C     es
 (8.5.3-49)
 P 

Für Versteifungen nach Bild 8.5-14, 8.5-15 und 8.5-17, wird C wie folgt berechnet:

3
d  ew  8 e f  w f3
C = (8.5.3-50)
ri 6d 2

 e w  12 e f  w f 2 d  e f 
Für die Versteifung nach Bild 8.5-16, wird C wie folgt berechnet:

ef  wf3  4d  e w  3w f  e f 

C =
 
ri 6 d  ew  6 ef  wf 2 d  ef   d  ew  3w f  e f
2 

(8.5.3-51)
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Bild 8.5-14 — Äußere I-Profil-Versteifung

Bild 8.5-15 — Äußere T-Profil-Versteifung

Bild 8.5-16 — Äußerer Versteifungswinkel


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Bild 8.5-17 — Innere T-Profil-Versteifung

b) Ist die Versteifung außen an der Behälterschale angeflanscht, müssen die Abmessungen der Versteifung die
folgenden Gleichungen erfüllen:

d  E E  Pys 
 max  1,1 ; 0,67  (8.5.3-52)
ew   es  es  P 
 

oder

wf  E E  Pys 
 max  0,5 ; 0,32  (8.5.3-53)
ef   es  es  P 
 

8.5.3.8.2 Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt

i P  σ es
 (8.5.3-54)
4 Pys

Der Wert für  i ist für innere Versteifungen aus Tabelle 8.5-4 bzw. für äußere Versteifungen aus Tabelle 8.5-5 zu
entnehmen, wobei der Wert für n cyl aus Bild 8.5-4 zu verwenden ist.
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Tabelle 8.5-4 — Werte für  i / E  d / e w  für innere Versteifungen


2

mit rechteckigem Querschnitt

d/R 0,01 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20

n cyl

2 0,0119 0,0236 0,0466 0,0691 0,0913 0,114 0,135 0,157 0,180 0,202 0,225

3 0,0239 0,0461 0,0865 0,123 0,156 0,187 0,217 0,247 0,276 0,305 0,334

4 0,0395 0,0734 0,130 0,176 0,216 0,252 0,286 0,319 0,353 0,386 0,421

5 0,0577 0,103 0,171 0,223 0,266 0,304 0,341 0,378 0,416 0,456 0,498

6 0,0778 0,132 0,208 0,262 0,306 0,347 0,387 0,428 0,472 0,517 0,570

7 0,0981 0,160 0,240 0,294 0,340 0,382 0,427 0,474 0,527 0,580 0,643

8 0,119 0,186 0,268 0,322 0,369 0,415 0,465 0,517 0,580 0,647 0,725

9 0,139 0,210 0,290 0,345 0,394 0,445 0,502 0,565 0,638 0,720 0,812

10 0,158 0,231 0,310 0,365 0,417 0,474 0,536 0,614 0,696 0,792 0,903

11 0,176 0,249 0,328 0,383 0,440 0,502 0,575 0,662 0,758 0,874 1,010

12 0,193 0,266 0,343 0,400 0,461 0,531 0,614 0,715 0,831 0,966 1,121

13 0,209 0,280 0,356 0,416 0,483 0,560 0,657 0,768 0,903 1,058

14 0,224 0,293 0,368 0,431 0,502 0,594 0,700 0,831 0,981

15 0,237 0,304 0,379 0,446 0,527 0,628 0,749 0,894 1,068

16 0,249 0,314 0,389 0,461 0,551 0,662 0,797 0,961

17 0,260 0,324 0,399 0,476 0,575 0,696 0,850 1,034

18 0,270 0,332 0,409 0,493 0,599 0,734 0,903 1,106

19 0,279 0,339 0,418 0,507 0,623 0,773 0,961

20 0,287 0,346 0,427 0,522 0,652 0,816 1,019

ANMERKUNG 1 Da der Wert für  i / E  d / e w 2 auf maximal 1,14 begrenzt ist, sollte auch nicht über diesen Wert
hinaus extrapoliert werden.

ANMERKUNG 2 Zwischenwerte für d / R sind logarithmisch zu interpolieren.

Beispiel: Für n cyl  2 ist der Wert von  i / E  d / e w  für d / R  0,05 zu verwenden. Dann gilt:
2

 0,04 
z  lg 0,0466   lg 0,0691  lg 0,0466   00,,05
06  0,04 
NormCD - Stand 2013-01

 i / E  d / e w   10 z  0.0567
2

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Tabelle 8.5-5 — Werte für  i / E  d / e w  für äußere Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt
2

d/R
0,01 0.011 0,012 0,015 0,02 0,025 0,03 0,04 0,045 0,05 0,06 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20
ncyl

2 0,012 0,0132 0,0144 0,0180 0,0241 0,0303 0,0366 0,0492 0,0557 0,0622 0,0755 0,103 0,133 0,164 0,198 0,236 0,277 0,324

3 0,0257 0,0284 0,0311 0,0374 0,0537 0,0687 0,0846 0,119 0,138 0,157 0,201 0,310 0,462 0,695 1,10 1,99*

4 0,0466 0,0517 0,0570 0,0734 0,103 0,137 0,175 0,268 0,326 0,395 0,581 1,44*

5 0,0768 0,0860 0,0955 0,126 0,187 0,263 0,361 0,679 0,965 1,46*

6 0,120 0,136 0,153 0,211 0,340 0,537 0,881 1,44*

7 0,183 0,211 0,242 0,356 0,677 1,48*

8 0,279 0,331 0,390 0,648 1,92*

9 0,438 0,541 0,676 1,49*

10 0,736 0,998 1,42*

11 1,49*

* Diese Werte sind angegeben, um die Interpolation von Zwischenwerten zu ermöglichen.

ANMERKUNG 1 Beulen kann bei n > 10 und d/R > 0,01 unter Außendruck nicht auftreten.

ANMERKUNG 2 Der Wert für  i / E  d / e w 2 ist auf maximal 1,14 begrenzt.


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ANMERKUNG 3 Zwischenwerte für d/R sind logarithmisch zu interpolieren.

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8.6 Kegelschalen

8.6.1 Allgemeines

Die nachstehenden Anforderungen dienen dazu, Kegelschalen mit Öffnungswinkeln α 75° auf angemessene
Wanddicke zu prüfen.

Es gelten dieselben Toleranzen wie für Zylinderschalen - siehe 8.5.1.

ANMERKUNG Die Prozedur ist ähnlich wie für Zylinderschalen.

8.6.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen für Kegel

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 8.3.

d' Abstand bis zum äußersten Rand der Versteifung (siehe Gleichung 8.6.4-8)

e Mindestwanddicke über die gesamte Kegellänge

I' e Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Schale und Versteifung (siehe
Gleichung (8.6.4-2))

I' e,i Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung i und Schale im
Axialabstand Xi von der kleinen Kegelgrundfläche, wobei für jeden Zwischenraum getrennte Werte für ea
angenommen werden (siehe Gleichungen (8.6.4-2 und 8.6.4-14))

L’e, L‘‘e An eine Versteifung angrenzende mittragende Schalenlängen (siehe Bild 8.6-1)

NY Anzahl der Zwischenräume zwischen leichten Versteifungen der Länge LH

Ri Mittlerer Radius des dünnsten Querschnitts einer Kegelschale, gemessen in der Ebene der Versteifung i
(siehe Bild 8.6-6)

Rmax Größter Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Versagen zwischen zwei Versteifungen (siehe Bild 8.6-
2, 8.6-3 und 8.6-6)

R max Größter Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Gesamtversagen (siehe Bild 8.6-4 und 8.6-5)

Rn Mittlerer Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Versagen zwischen zwei Versteifungen (siehe Bild 8.6-
2, 8.6-3 und 8.6-6)

Rn Mittlerer Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Gesamtversagen (siehe Bild 8.6-4 und 8.6-5)

Xw Abstand des Flächenschwerpunkts des Stegs vom Flächenschwerpunkt der kombinierten


Querschnittsfläche von Versteifung und Schale (siehe Bild 8.6-1)

Xf Abstand des Flächenschwerpunkts des Flansches vom Flächenschwerpunkt der kombinierten


Querschnittsfläche von Versteifung und Schale (siehe Bild 8.6-1)

X’s, X‘‘s Abstände zwischen dem Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und
Schale und dem Flächenschwerpunkt der an die Versteifung angrenzenden mittragenden
Schalenabschnitte (siehe Bild 8.6-1)

Xi Axiale Teilung der Versteifung i (siehe Bild 8.6-6)


NormCD - Stand 2013-01

1 Maximale Umfangsspannung an der Verbindungsstelle ohne Verstärkung

2 Maximale Umfangsspannung in der Zylinderschale (siehe Gleichung (8.6.5-1))

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8.6.3 Versagen von Kegelschalen zwischen zwei Versteifungen

Für die Auslegung von Kegelschalen gegen Versagen zwischen zwei Versteifungen gelten folgende
Anforderungen:

a) Einen Wert für ea schätzen und dann berechnen

ea  e cos 
Py  (8.6.3-1)
Rmax

ANMERKUNG Diese Gleichung entspricht Gleichung (8.5.3-15) für Py, wobei ea durch ea cos  und R durch Rmax ersetzt
werden und für  = 0 gesetzt wird.

b) Wert berechnen

E ea  cos 3 
Pm  (8.6.3-2)
Rn

L L 2R 2R n cos 
ε ist aus Bild 8.5-3 zu ermitteln, wobei durch und durch zu ersetzen ist.
2R 2R n cos  ea ea

Rn und Rmax sind den Bildern 8.6-2 bis 8.6-6 zu entnehmen.

ANMERKUNG Gleichung (8.6.3-2) entspricht Gleichung (8.5.2-5) zur Berechnung von Pm, wobei ea durch ea cos , R durch
2 4
Rn cos , ε durch ε cos  und L durch L cos  ersetzt werden.

c) Pm berechnen und Pr aus Kurve 1 in Bild 8.5-5 ermitteln.

Der Berechnungsdruck muss die folgende Gleichung erfüllen:

Pr
P (8.6.3-3)
S

Ist das nicht der Fall (Gleichung 8.6.3-3 erfüllt), müssen entweder die Wanddicke erhöht oder die Abstände der
Versteifungsringe entsprechend verringert werden.
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ef
CGc

Xw
Xf
ea

X's
α

X"s
Le ' Le "
2 2

Bild 8.6-1 — Versteifungen

8.6.4 Gesamtversagen von versteiften Kegelschalen

8.6.4.1 Kegelschalen mit konstanter Wanddicke und gleichen Abmessungen und Abständen der
Versteifungen

8.6.4.1.1 Allgemeines

Die in Unterabschnitt 8.5.3.8 für Versteifungen an Zylinderschalen angegebenen Bedingungen für den
erforderlichen Widerstand gegen Kippen gelten ohne Änderung.

Innere Versteifungen an Kegelschalen sind durch diese Bedingungen nicht erfaßt.

8.6.4.1.2 Leichte Versteifungen

Die Berechnung leichter Versteifungen an Kegelschalen konstanter Dicke, siehe Bild 8.6-1, folgt der Methode
leichter Versteifungen an Zylinderschalen, siehe 8.5.3.6, mit folgenden Abweichungen:

Pg 
E  ea   cos 3 

n 2

 1 E  l ' e cos
(8.6.4-1)
3
Rn R max  Ls

wobei  durch Bild 8.5-13 oder Gleichung (8.5.3-25), mit R ersetzt durch R n cos  , bestimmt ist.

R n und R max sind entsprechend Bild 8.6-4 und Bild 8.6.5 festgelegt.

 e  L' e  2  ea  L" e  e    L' 


3
 L"  
3
l ' e  Af  X f2  Aw  X w2   a  X ' s   X " s2 l f  l w   a  sin 2    e    e  
 2   2   12   2   2  

 e3   L' L" 
  a  cos 2   e  e  (8.6.4-2)
 12   2 2 
 

L' e und L" e sind entsprechend 8.5.3.6.3 zu bestimmen, mit:

 ea 
x  n 2   (8.6.4-3)
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 R i  cos  

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Ls
Ri
u (8.6.4-4)
ea
cos 
Ri

Hierin ist Ri er mittlere Schalenradius gemessen an der Versteifung i.

Zur Berechnung der maximalen Spannung in der Versteifung gilt:

 P   es   E  d'  0,005(n 2  1)P  S  Sf


 s  S  Sf    (8.6.4-5)
 Pys   R max  (Pg  P  S  Sf )
   

mit

 

 es  ea  R f cos   Am 
Pys  1  (8.6.4-6)
2
R max (1   / 2)   w N  
 ea  cos   cos   2   
i

  

cos 
  1,28 (8.6.4-7)
R i  ea

ef
d'  X f  (8.6.4-8)
2

8.6.4.1.3 Schwere Versteifungen

Die Berechnung schwerer Versteifungen an Kegelschalen konstanter Dicke, siehe Bild 8.6-1 (wobei L'e und L''e
durch L'eH bzw. L''eH ersetzt werden), folgt der Methode für schwere Versteifungen an Zylinderschalen, siehe
8.5.3.7, mit folgenden Abweichungen:

3E  I ' eH cos 
PH  3
(8.6.4-9)
R max  LsH

R max ist entsprechend Bild 8.6-4 und Bild 8.6-5 zu bestimmen.

LsH entsprechend Tabelle 8.5-1.

 e  L' eH   e  L" eH  e   L' 


2
 L" 
3
I ' eH  Af  X f2  Aw  X w2   a ( X ' s ) 2   a ( X " s ) 2  I f  I w   a  sin 2   eH    eH  
 2   2   12   2   2  
 
 e3   L' L" 
  a  cos 2   eH  eH 
 12   2 2 
  (8.6.4-10)

L' eH und L" eH sind entsprechend 8.5.3.6.3 zu bestimmen, mit:


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 ea 
x  n 2  
R
 i  cos   (8.6.4-11)

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Ls
Ri
u
ea
cos 
Ri
(8.6.4-12)

und mit Ls ersetzt durch LsH

Zur Berechnung der maximalen Spannung in der Versteifung gilt:

 P    E  d'  0,015 P  S  S f
H  S  S f  es   (8.6.4-13)
 Pys  R  ( PH  P  S  S f )
   max 

mit Pys gegeben durch Gleichung (8.6.4-6).

8.6.4.2 Kegelschalen mit veränderlicher Wanddicke und unterschiedlichen Abmessungen und


Abständen der Versteifungen

Die Mindestwanddicke für alle Zwischenräume zwischen Ebenen tragender Versteifungen muss nach dem
Verfahren nach 8.6.3 ermittelt werden.

Die Anforderungen für Abmessungen und Abstände von Versteifungsringen gelten unverändert.

Für die Berechnung leichter Versteifungen, und zwar sowohl solcher mit unterschiedlichen Abmessungen und
Abständen als auch solcher für Kegelschalen für mit veränderlicher Wanddicke siehe Bild 8.6-6, ist es zulässig, das
Verfahren zur Berechnung versteifter Zylinder mit den Gleichungen aus 8.6.3 unter Berücksichtigung folgender
Punkte zu verwenden.

a) Sind Abstände und Abmessungen der Versteifungen konstant, bei der Berechnung von pg und py an jedem
Punkt entlang des gesamten betrachteten Kegelabschnitts die Mindestwanddicke verwenden.

b) Jede Versteifung getrennt unter Verwendung der entsprechenden Mindestwanddicke und Rmax für jeweils den
halben Zwischenraum beiderseits der Versteifung und β = 0 betrachten.

c) Jede Versteifung getrennt unter Verwendung der entsprechenden Mindestwanddicke und Rmax für jeweils den
halben Zwischenraum beiderseits der Versteifung betrachten.

Für n > 2 den Wert von pe nach vorstehendem Schritt b) berechnen; für n = 2 die nachstehende Gleichung
verwenden.

 X 
I' e, i  sin 2   i 
E  e   cos  2 E  cos  n  1
3
 2
 i NY
 LC 
Pg 
Rn

LH
 i 0 Ri 3
(8.6.4-14)

LH LH
wobei  ermittelt werden muss aus Bild 8.5.13 mit anstelle von oder aus Gleichung (8.5.3-25) mit
2 R n cos  2R
Rn cos anstelle von R.
NormCD - Stand 2013-01

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

8.6.5 Kegel-Zylinder-Verbindungen

8.6.5.1 Ebenen tragender Versteifung

Ist keine Krempe vorhanden, ist die Verbindung zwischen einem Zylinder und einem Kegel (sowohl an der großen
wie an der kleinen Kegelgrundfläche) stets eine Ebene einer tragenden Versteifung, wenn   30 gilt und die Zahl
n für den unteren Grenzwert des Beuldrucks ncyl (aus Bild 8.5-4 oder aus Gleichung 8.5.3-24 für Schalen mit
leichten Versteifungen) weder für den Kegel noch für den Zylinder gleich 2 ist.

Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind (entweder   30 oder ncyl = 2), ist der Abstand L zwischen Ebenen
einer tragenden Versteifung gleich der Summe der mittragenden ungestützten Länge(n) der Zylinderschale oder
der Zylinderschale plus der axialen Länge der Kegelschale. Die Wanddicke der Kegelschale und des kleinen
Zylinders muss mindestens gleich der nach 8.5.3.4 erforderlichen Wanddicke der Zylinderschale sein. Ggf.
vorhandene.

leichte Versteifungen müssen sowohl am Kegel und kleinen Zylinder als auch am großen Zylinder die nach 8.6.3.1
ermittelten Abstände und Abmessungen aufweisen.

8.6.5.2 Verstärkung der Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche

Verstärkungen durch Erhöhungen der Wanddicke und/oder örtliche Versteifungen an der kleinen Kegelgrundfläche
sind vorzusehen, wenn die maximale lokale Umfangsspannung innerhalb annehmbarer Grenzen gehalten werden
muss. Dabei ist wie folgt vorzugehen.

Die maximale Umfangsspannung im Zylinder ist wie folgt zu berechnen:

p  R 1    G 
2  (8.6.5-1)
e

Die maximale Umfangsspannung 1 an der Verbindungsstelle ist ohne Verstärkung, d. h. mit der Dicke ea, zu
berechnen.

ANMERKUNG Für die Berechnung der örtlichen Umfangsspannung 1 steht keine Gleichung zur Verfügung; sie ist daher
durch eine Spannungsanalyse zu ermitteln.

Wenn gilt 1  2, dann ist keine Verstärkung notwendig. Ist jedoch eine Verstärkung erforderlich, dann muss die
Dicke entweder des Kegels oder des Zylinders oder von beiden erhöht werden oder es muss zusätzlicher
Werkstoff in Form einer Ringversteifung oder als Übergangsstück eingebracht werden, damit bei einer
Nachberechnung die Gleichung 1  2 erfüllt ist.
NormCD - Stand 2013-01

77
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

L /2

Rn
L

L /2

R max.

Bilder 8.6-2 — Unverstärkter Kegelabschnitt zwischen Versteifungsringen

α
L /2
L

Rn
L /2

Rmax.
NormCD - Stand 2013-01

Bild 8.6-3 — Unverstärkter Kegelabschnitt zwischen zwei Zylinderschalen

78
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

LH/2

Rn
Ls
LH

LH/2

R max.

Bilder 8.6-4 — Verstärkte Kegelschale mit leichten und schweren Versteifungen

α
LH/2

Ls
LH

Rn
LH/2

R max.
NormCD - Stand 2013-01

Bilder 8.6-5 — Verstärkte Kegelschale mit ausschließlich leichten Versteifungen

79
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

ea1

Ic1

X1
X1 + X2
2
R1

LH/2

X2
ea2 R1 max.

X3
Ic2
LH

R2
ea3
Rn
LH/2

Ic3

R3

Bild 8.6-6 — Verstärkte Kegelschale mit veränderlicher Wanddicke und


unterschiedlichen Abständen der Versteifungen (siehe 8.6.4.2)

8.7 Kugelschalen

8.7.1 Auslegung

Bei Auslegungsdicke wird mit der nachstehenden Methode ermittelt:

a) Einen Wert für e a annehmen und py wie folgt berechnen:

2  e  ea
Py  (8.7.1-1)
R

b) Den Wert für p m wie folgt berechnen:

, E  e a2
121
pm  (8.7.1-2)
R2

pm p
c) Den Wert für berechnen und r aus Bild 8.5-5, Kurve 2, ermitteln.
py py

Pr
P (8.7.1-3)
S

Ist p r zu niedrig, muss der angenommene Wert für e a erhöht und die Prozedur wiederholt werden.
NormCD - Stand 2013-01

80
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

8.7.2 Zulässige Formabweichungen

Die Anforderungen in 8.7.1 gelten nur für Kugelschalen, die mit einer Toleranz von 1 % des Radius exakt
kugelförmig sind und deren Krümmungsradius basierend auf einer Bogenlänge von 2,4 e a  Rmax den Nennwert
um nicht mehr als 30 % überschreitet.

In einigen Fällen kann dieses Kriterium aufgrund von Schwierigkeiten bei der Fertigung und Messung zu streng
sein. In diesen Fällen ist es zulässig, den durch die vorstehende Berechnung ermittelten Druck durch den Faktor
(Rmax/(1,3 R)² zu dividieren. Dabei ist Rmax der maximale örtliche Krümmungsradius, der an der betrachteten Stelle
entweder gemessen oder konservativ geschätzt wird.

Methoden zur Überprüfung der Kugelform finden sich im Anhang D.6. Der maximale örtliche Kurvenradius ist auf
der Behälterzeichnung angegeben.

8.8 Behälterböden

8.8.1 Halbkugelförmige Böden

Halbkugelförmige Böden müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden.

8.8.2 Torisphärische Böden

Torisphärische Böden müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden, deren mittlerer
Radius R gleich dem äußeren Auskümpelungs- oder Wölbungsradius ist.

Bei der Berechnung des Innendrucks gewölbter Böden nach 7.5.3 muss für den Faktor N in der Kurve für  (siehe
Gleichung 7.5-12) der Wert 1,0 eingesetzt werden. Die Graphen in Bild 7.5-1 und 7.5-2 kommen nicht zur
Anwendung.

8.8.3 Elliptische Böden

Exakt halbelliptische Böden nach 7.2.5 müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden,
deren mittlerer Radius R gleich dem maximalen Wölbungsradius ist:

R  De2 /( 4h)
(8.8.3-1)

mit De und h wie in 7.5.1 und 8.3 definiert.


NormCD - Stand 2013-01

81
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9 Ausschnitte in Schalen und Böden

9.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält die Anforderungen für die Auslegung von kreisrunden, elliptischen und länglich runden
Ausschnitten in Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen sowie gewölbten Böden unter Innen- und Außendruck.

Dieser Abschnitt gilt für Ausschnitte, Stutzen und Verstärkungsscheiben in gewölbten Böden, die vollständig
innerhalb eines zentralen Bereichs angeordnet sein müssen, der durch einen Radius von 0,4De begrenzt wird
(siehe Bild 9.5-4). Für andere Positionen (d.h. Stutzen im Krempenbereich) gelten die entsprechenden
Auslegungsregeln in Abschnitt 7.

Die Festigkeitswerte gegenüber anderen als durch Druck verursachten Beanspruchungen werden in Abschnitt 16
ermittelt.

9.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

9.2.1
Stegprüfung
Prüfung der Verstärkung zwischen zwei benachbarten Ausschnitten

9.2.2
Ausschnitt
Eine durchgängige Öffnung in einer Schale, die ggf. mit einer Verstärkungsscheibe, einem Verstärkungsring oder
einem Stutzen verstärkt ist

9.2.2
Länglich runder Ausschnitt
Eine Öffnung mit länglich runder Form, bestehend aus zwei Halbkreisen, die durch zwei gerade Linien verbunden
sind

9.2.3
Gesamtprüfung
Prüfung der Verstärkung im Querschnitt einschließlich der Schalenwände auf beiden Seiten des Ausschnitts sowie
der Länge der angrenzenden Schale

9.2.4
Verstärkung
Die beanspruchte Querschnittsfläche des Werkstoffs, die die Festigkeit gegenüber Druckeinwirkung an einem
Ausschnitt gewährleistet

9.2.5
Verstärkter Ausschnitt
Ausschnitt mit einer Verstärkung durch die Schale, durch einen Stutzen, eine Verstärkungsscheibe oder durch
einen Verstärkungsring

9.2.6
Verstärkungsscheibe
Eine zur Verstärkung beitragende mit der Schale kehlnahtverschweißte Blechplatte

9.2.7
Verstärkungsring
NormCD - Stand 2013-01

Ein zur Verstärkung beitragender eingeschweißter Ring

9.2.8
Einschweißstutzen
Ein durch die Schale durchgesteckter und auf der Innen- und Außenseite der Schale verschweißter Stutzen (siehe
Bild 9.4-8)
82
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9.2.9
Aufschweißstutzen
Ein lediglich auf der Außenseite der Schale verschweißter Stutzen (siehe Bild 9.4-7)

9.2.10
Schale
Zylinder-, Kegel- oder Kugelschale bzw. gewölbter Boden

9.2.11
Störstelle (in der Schale)
Eine Verbindungsstelle zwischen zwei der folgenden Teile: Zylinderschale, achsenversetzte Zylinderschale,
Kegelschale, gewölbter Boden, Kugelkalotte, Flansch oder ebener Boden

9.2.12
Kleiner Ausschnitt
Ein einzelner Ausschnitt mit kleinem Durchmesser, der die Kriterien nach Gleichung (9.5-18) erfüllt

9.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole, Indizes und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

9.3.1 Indizes

Die folgenden Indizes werden bei den Symbolen in Tabelle 9.3-2 verwendet:

a Berechnungswanddicke eines Bauteils;

b Stutzen oder Abzweig;

c Mittelwert einer Abmessung;

e Abmessung auf der Außenseite;

i Abmessung auf der Innenseite;

L Stegprüfung;

O Gesamtprüfung;

o Berechneter Maximalwert oder Minimalwert unter verschiedenen Werten;

p Verstärkungsscheibe;

r Verstärkungsring;

s Schale;

w Verstärkungsrelevante Fläche der Kehlnaht;

 Zusätzliche druckbeanspruchte Fläche bei einem schrägen Stutzen;

1 Erster von zwei benachbarten Ausschnitten;

2 Zweiter von zwei benachbarten Ausschnitten.


NormCD - Stand 2013-01

83
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9.3.2 Symbole

Symbol Beschreibung Einhei


a Abstand zwischen dem Ausschnittmittelpunkt und der Außenkante eines mm
Einschweißstutzens oder Rings, gemessen entlang des Schalenabschnitts mittlerer
Dicke; ist kein Stutzen oder Ring vorhanden oder der Stutzen aufgeschweißt, ist a der
Abstand zwischen Ausschnittmittelpunkt und Innenkante des Ausschnitts
a1, a2 Werte für a auf der Stegseite des Ausschnitts (siehe Bilder 9.6-2 und 9.6-3) mm
a’1, a’2 Werte für a auf der gegenüber liegenden Seite des Ausschnitts bis zum Steg (siehe mm
Bild 9.6-5)
Af Verstärkungsrelevante spannungsbeanspruchte Querschnittsfläche mm2
AfLs Af der Schale für die Länge Lb (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4). mm2
AfOs Af der Schale für die Länge Lb1 (siehe Bilder 9.6-5 bis 9.6-6). mm2
Afw Querschnittsfläche der Kehlnaht zwischen Stutzen (oder Scheibe) und Schale mm2
(siehe 9.5.2.3.3 und Bilder 9.4-4 und 9.5-1)
Ap Druckbeanspruchte Fläche mm2
ApLs Ap der Schale für die Länge Lb (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4 ). mm2
ApOs Ap der Schale für die Länge Lb1 (siehe Bilder 9.6-5 bis 9.6-6 ). mm2
Ap Zusätzliche druckbelastete Fläche für schräge Stutzenverbindung, abhängig vom mm2
Winkel  (siehe Bilder 9.5-1 bis 9.5-3).
d Durchmesser (oder maximale Weite) eines Ausschnitts ohne Stutzen in einem Mantel mm
oder Boden
deb Außendurchmesser eines Stutzens an einem Mantel oder Boden mm
dib Innendurchmesser eines Stutzens an einem Mantel oder Boden mm
dip Innendurchmesser einer Verstärkungsscheibe mm
der Außendurchmesser eines Verstärkungsrings mm
dir Innendurchmesser eines Verstärkungsrings mm
dix Innendurchmesser eines ausgehalsten Ausschnitts mm
Dc Mittlerer Durchmesser einer Zylinderschale an der Verbindungsstelle mit einem mm
anderen Bauteil
De Außendurchmesser einer Zylinder- oder Kugelschale, des zylindrischen Teils eines mm
gewölbten Bodens, einer Kegelschale in der Ausschnittsmitte
Di Innendurchmesser einer Zylinder- oder Kugelschale, des zylindrischen mm
Teils eines gewölbten Bodens, einer Kegelschale in der Ausschnittsmitte
e1 Erforderliche Wanddicke einer Zylinderschale an der Verbindungsstelle mit einem mm
anderen Bauteil (siehe Bilder 9.7-6 und 9.7-10)
e2 Erforderliche Wanddicke einer Kegelschale an der Verbindungsstelle mit einer mm
Zylinderschale (siehe Bilder 9.7-6 und 9.7-10)
eb Mittragende Wanddicke eines Stutzens (oder mittlere Wanddicke über die Länge lbo mm
oder lbio), bei der Verstärkungsberechnung berücksichtigt
ea,b Berechnungswanddicke eines Stutzens (oder mittlere Berechnungswanddicke über mm
die Länge lb innen bzw. aussen an der Schale)
ea,m Durchschnittliche Dicke entlang der Länge lo für Versteifungsringe (siehe Gleichung mm
9.5-48)
ec,s Angenommene Schalenstärke der Schalenwand (siehe Gleichung (9.5-2) zur mm
Überprüfung der Verstärkung einer Öffnung. Die Dicke kann vom Konstrukteur
zwischen der erforderlichen minimalen Schalenstärke e und der
Berechnungswanddicke ea,s angenommen werden. Die angenommene Dicke muss
dann konsistent für alle Anforderungen verwendet werden.)
ANMERKUNG Für ec,s kann die Berechnungswanddicke immer verwendet werden, aber
NormCD - Stand 2013-01

manchmal kann es vorteilhafter sein, einen kleineren Annahmewert zu verwenden, um kleinere


Abstände von benachbarten Störungsstellen in der Schale zu erhalten.

84
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Symbol Beschreibung Einhei


ep Mittragende Wanddicke einer Verstärkungsscheibe, bei der Verstärkungsberechnung mm
berücksichtigt
ea,p Berechnungswanddicke einer Verstärkungsscheibe mm
er Mittragende Wanddicke eines Verstärkungsrings, bei der Verstärkungsberechnung mm
berücksichtigt
ea,r Berechnungswanddicke eines Verstärkungsrings mm
ea,s Berechnungswanddicke der Schale oder mittlere Berechnungswanddicke über die mm
Länge l's und ohne die Wanddicke der Verstärkungsscheibe (sofern vorhanden)
e's Einstecktiefe eines Stutzens in der Schalenwand bei nicht vollständig mm
durchgestecktem Einschweißstutzen
fb Berechnungsnennspannung des Stutzenwerkstoffs MPa
fp Berechnungsnennspannung des Werkstoffs des Verstärkungsrings MPa
fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs MPa
h Innenhöhe eines gewölbten Bodens ohne zylindrischen Bord mm
k Abminderungsbeiwert für lso (verwendet für Gesamtprüfung in 9.6.4) _
lb Aus der Schale herausragende Länge eines Stutzens mm
l’b Aus der Schale herausragende mittragende Länge eines Stutzens zur mm
Verstärkungsberechnung
lbi In die Schale hineinragende Länge eines Stutzens (z. B. überstehender Stutzen) mm
l’bi In die Schale hineinragende mittragende Länge eines Stutzens zur mm
Verstärkungsberechnung
lbo Größte aus der Schale herausragende Länge eines Stutzens zur mm
Verstärkungsberechnung
lcyl Länge der Zylinderschale ermittelt nach Gleichung (9.7-3) und verwendet zur mm
Festigkeitsanalyse einer Verbindung (siehe Bild 9.7-6) zwischen einem Zylinder und:
- der kleinen Grundfläche einer koaxialen Kegelschale;
- einer zum Zylinder konvexen Kugelschale;
- einer Zylinderschale mit konvergierender Achse
lcon Länge einer Kegelschale ermittelt nach Gleichung (9.7-7) und verwendet zur mm
Festigkeitsanalyse einer Verbindung zwischen der kleinen Grundfläche einer
Kegelschale und einer Zylinderschale (siehe Bild 9.7-6)
ln Abstand zwischen der Mittellinie einer Stumpfnaht der Schale und dem Mittelpunkt mm
eines an die Stumpfnaht angrenzenden oder sie überschneidenden Ausschnitts
lo Maximale Länge der Ring- bzw. Schalenwand in Versteifungsringen mm
lp Breite einer Verstärkungsscheibe mm
lpi Breite einer Verstärkungsscheibe zwischen zwei benachbarten Ausschnitten (siehe mm
Bild 9.6-5)
l’p Mittragende Breite einer Verstärkungsscheibe zur Verstärkungsberechnung mm
lr Breite eines Verstärkungsrings mm
l’r Mittragende Breite eines Verstärkungsrings zur Verstärkungsberechnung mm
ls Länge der Schale vom Rand eines Ausschnitts oder vom Außendurchmesser eines mm
Stutzens bis zu einer Störstelle der Schale
l’s Zur Ausschnittverstärkung anrechenbare mittragende Länge einer Schale mm
lso Zur Ausschnittverstärkung anrechenbare maximale Länge einer Schale, gemessen mm
am mittleren Krümmungsradius der Schalenwand
Lb Mittelpunktabstand zwischen zwei Ausschnitten oder Stutzen, gemessen am mittleren mm
Krümmungsradius der Schale (siehe Abbildung 9.6-2)
Lb1 Länge der Querschnittsfläche der Schale einschließlich des gesamten Querschnitts mm
zweier benachbarter Ausschnitte, gemessen am mittleren Krümmungsradius der
NormCD - Stand 2013-01

Schale
ris Innerer Krümmungsradius der Schale im Ausschnittmittelpunkt mm
R Innenradius eines halbkugelförmigen Bodens oder des gewölbten Teils eines mm
torisphärischen Bodens

85
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Symbol Beschreibung Einhei


w Abstand zwischen Ausschnittrand und Störstelle der Schale (siehe Bilder 9.7-1 bis mm
9.7-11)
wmin Mindestwert für w mm
wp Mindestwert für w ohne Einfluss auf ls durch Störstellen der Schale mm
 Halber Öffnungswinkel einer Kegelschale Grad
 für einen Stutzen mit Längsschweißnaht, Winkel zwischen der Ebene, gebildet Grad
zwischen der Stutzenachse und der Linie der Längsschweißnaht, und der Ebene,
gebildet zwischen der Stutzenachse und der Mantellinie des Behälters, die durch die
Mittelachse der Öffnung geht.
 Neigungswinkel an den Querschnittsflächen in Längs- oder Querrichtung, gemessen Grad
zwischen der Senkrechten zur Wandung an der Öffnungsmitte und dem Überstand
der Stutzenachse auf dem betrachteten Querschnitt
e Projektion von  in die Ebene von Lb zur Stegprüfung von Mehrfachausschnitten rad
 Winkel zwischen der Mittelpunkt-Verbindungslinie zweier Ausschnitte oder Stutzen Grad
und der Mantellinie einer Zylinder- oder Kegelschale (0°    90°) (siehe Bild 9.6-1)
 für Einzelausschnitte, Winkel zwischen Schalenmantellinie und der Achse mit dem Grad
größten Durchmesser für benachbarte Ausschnitte, Winkel zwischen der Ebene, in der
die Ausschnittsmittelpunkte liegen, und der Achse mit dem größten Durchmesser.
9.4 Allgemeines

9.4.1 Schalen mit Ausschnitten müssen im Bereich um den Ausschnitt angemessen verstärkt werden, um die
Verschwächung der druckbeanspruchten Querschnittsfläche auszugleichen. Die Verstärkung kann durch eines der
nachstehenden Verfahren erfolgen:

a) Erhöhen der Wanddicke der Schale gegenüber der erforderlichen Mindestdicke der unverschwächten Schale
(siehe Bilder 9.4-1 und 9.4-2);

b) Aufschweißen scheibenförmiger Verstärkungen (Verstärkungsscheiben) (siehe Bilder 9.4-3 und 9.4-4);

c) Einschweißen ringförmiger Verstärkungen (Verstärkungsringe) (siehe Bilder 9.4-5 und 9.4-6);

d) Erhöhen der Stutzenwanddicke (siehe Bilder 9.4-7 und 9.4-8) über den für die Membran-Druckspannung
geforderten Wert;

e) Kombination der genannten Verfahren (siehe Bilder 9.4-9 bis 9.4-13).

9.4.2 Die Abmessungen der zu verstärkenden Querschnittsfläche eines Ausschnitts müssen zunächst geschätzt
werden. Die Auslegung ist dann durch das nachstehend beschriebene Verfahren zu verifizieren.

Das Verfahren soll sicherstellen, dass die Reaktionskraft des Werkstoffs größer oder gleich der Druckbelastung ist.
Die Reaktionskraft ist die Summe des Produkts der mittleren Membranspannungen in allen Bauteilen und ihrer
spannungsbeanspruchten Querschnittsflächen (siehe Bilder 9.4-1 bis 9.4-13). Die Druckbelastung ist die Summe
des Produkts von Druck und druckbeanspruchten Querschnittsflächen. Ist die Verstärkung nicht ausreichend
bemessen, muss sie erhöht und die Berechnung wiederholt werden.

Verstärkung und Festigkeit können um die Stutzenachse herum unterschiedlich sein. Es ist nachzuweisen, dass
die Verstärkung in allen Ebenen ausreichend hoch bemessen ist.

9.4.3 Das Verfahren ist anwendbar, wenn der Ausschnitt sich in einem bestimmten Mindestabstand von einer
Störstelle in der Schale befindet. Die Ermittlung dieses Abstands ist in 9.7 beschrieben.
NormCD - Stand 2013-01

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Ausgabe 4 (2012-07)

9.4.4 Elliptische oder länglich runde Ausschnitte

Elliptische oder länglich runde Ausschnitte, die aus einem runden Stutzen schräg zur Schalenwand resultieren,
müssen nach 9.5.2.4.5 berechnet werden.

Für sämtliche anderen elliptischen bzw. länglich runden Ausschnitte darf das Verhältnis zwischen dem größten und
dem kleinsten Durchmesser maximal 2 betragen.

9.4.4.1 Elliptische oder länglich runde Ausschnitte verstärkt durch höhere Wanddicke,
Verstärkungsplatten oder Verstärkungsringe (siehe 9.4.1 a), b) oder c))

Bei Zylinder- oder Kegelschalen wird der Durchmesser d für die Verstärkungsberechnung wie folgt genommen:

 entlang der Mantellinie der Schale bei Einzelausschnitten;

 in der Ebene der Ausschnittsmittelpunkte.

Bei Kugelschalen und gewölbten Böden wird der Durchmesser d für den Ausschnitt wie folgt genommen:

 entlang der größten Abmessung der Öffnung (Hauptachse) bei Einzelausschnitten;

 in der Ebene der Ausschnittsmittelpunkte.

9.4.4.2 Ausschnitte verstärkt durch elliptische oder länglich runde Stutzen senkrecht zur Schalenwand
(siehe 9.4.1 d)

In zylindrischen bzw. konischen Schalen wird der Durchmesser d des Ausschnitts wie folgt berechnet:

d max ( d min  d max )


d  d min  ( sin 2     cos 2  ) (9.4-1)
d min 2  d min

wobei dmin und dmax der kleinste und der größte Durchmesser im Ausschnitt sind,

und :

 für Einzelausschnitte, der Winkel zwischen der Schalenerzeugenden durch die Ausschnittsmitte und der
Hauptachse des Ausschnitts;

 für benachbarte Ausschnitte und für jeden der beiden Ausschnitte, der Winkel zwischen der kürzesten
(gekrümmten) Verbindungslinie der beiden Ausschnittsmitten an der Schalenoberfläche und der Schnittlinie
der Schalenoberfläche mit der durch die Stutzenachse und den größten Schalendurchmesser (des Ausschnitts
für den d berechnet wird) aufgespannten Ebene.

In kugelförmigen und gewölbten Böden wird der Durchmesser d des Ausschnitts wie folgt berechnet:

d min  d max
d  d max  ( ) (9.4-2)
2  d min

wobei für dmin und dmax die vorstehenden Definitionen gelten.

Der Durchmesser für die Berechnung des Werts lbo in Gleichung (9.5-75) ist in 9.5.2.4.4.1 festgelegt.
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ANMERKUNG Bei Stutzen mit elliptischem oder länglich rundem Querschnitt ruft der Druck nicht nur
Membranbeanspruchungen hervor, sondern auch Biegebeanspruchungen in Umfangsrichtung. Deshalb müssen die
verbundene Schalenwand auf der einen Seite und der verbundene Flansch bzw. Rundrohr auf der anderen Seite den Stutzen
halten, wenn dessen Wanddicke nur unter Zugrundelegung von Membranbeanspruchungen festgelegt wurde. Der Stutzen
beansprucht die Schale und es ist möglich, dass der Durchmesser, der für den elliptischen bzw. länglich runden Stutzen zur
Anwendung kommt, breiter ist als die größte Achse.

9.4.4.3 Für elliptische und länglich runde Stutzen, die nicht senkrecht zur Schalenwand sind, ist 9.4.4.2 nicht
anwendbar; deshalb muss 9.4.4.1 ohne Beitrag von Stutzenwänden zur Verstärkungsberechnung verwendet
werden.

9.4.5 Durchmesserbegrenzungen

9.4.5.1 Ausschnitte mit Erhöhung der Schalenwanddicke

Ausschnitte mit erhöhter Schalenwanddicke ohne Stutzen oder Verstärkungsscheibe müssen die folgende
Bedingung erfüllen:

d
 0,5 (9.4-3)
2ris

9.4.5.2 Ausschnitte mit Verstärkungsscheiben

Bei Ausschnitten mit Verstärkungsscheiben muss — egal ob ein Stutzen vorhanden ist oder nicht — die Bedingung
der Gleichung (9.4-3) erfüllt werden.

Verstärkungsscheiben befinden sich üblicherweise an der Schalenaußenseite, sie dürfen jedoch auch auf der
Innenseite oder beidseitig angeordnet sein.

Bei hohen mittleren Wandtemperaturen für die Schale (mehr als 250 °C) oder bei extremen Temperaturgradienten
durch die Schale sollte der Einsatz von Verstärkungsscheiben vermieden werden; gegebenenfalls muss für die
Verstärkungsscheibe dieselbe Werkstoffgüte gewählt werden wie für die Schale; mit speziellen Maßnahmen bzw.
über spezielle Hinweise muss eine konzentrierte thermische Beanspruchung vermieden werden.

9.4.5.3 Ausschnitte in gewölbten Böden

Bei Ausschnitten in Kugelschalen und gewölbten Böden darf das Verhältnis d/De einen Wert von 0,6 nicht
überschreiten. Entsprechend darf bei einer Ausschnittverstärkung durch einen Stutzen oder einen Verstärkungsring
auch das Verhältnis dib / De und das Verhältnis dir / De einen Wert von 0,6 nicht überschreiten.

9.4.5.4 Mit Stutzen verstärkte Ausschnitte

Bei mit Stutzen verstärkten Ausschnitten in Zylinderschalen darf das Verhältnis dib/2(ris) einen Wert von 1,0 nicht
überschreiten (siehe Bilder 9.4-14 und 9.4-15).

9.4.6 Begrenzungen der Stutzenwanddicke

9.4.6.1 bei Anwendungen im Dauerfestigkeitsbereich, wenn die Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt


17 bewertet wird und der Ausschnitt ein kritischer Bereich ist (siehe Definition in Abschnitt 17.2)

Das Verhältnis eb/ea, s darf den aus dem Diagramm in Bild 9.4-14 entnommenen Wert nicht überschreiten und der
Wert eb darf den Wert ea, b in keinem Fall überschreiten. Die über den nach Bild 9.4-14 ermittelten Wert
hinausgehende Stutzenwanddicke darf bei der Berechnung der Verstärkung nicht berücksichtigt werden.
NormCD - Stand 2013-01

Darüber hinaus darf das Verhältnis ea, b/ea, s den aus dem Diagramm in Bild 9.4-15 entnommenen Wert nicht
überschreiten.

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ANMERKUNG 1 Der Wert eb ist die mittragende Wanddicke des Stutzens, die für die Überprüfung der Verstärkung zu
verwenden ist. Der Wert ea, b ist die Berechnungswanddicke des Stutzens. Das Verhältnis eb/ea, s begrenzt den für die
Ausschnittverstärkung anrechenbaren Anteil des Stutzens. Das Verhältnis ea, b/ea, s begrenzt die Berechnungswanddicke des
Stutzens und folglich die Fertigungswanddicke, um mögliche Spannungen aufgrund großer Wanddickenunterschiede zu
begrenzen und um möglicherweise auftretende Probleme im Dauerfestigkeitsbereich zu vermeiden.

ANMERKUNG 2 Wenn die Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt 18 bewertet wird, ist keine Begrenzung des
Wanddickenverhältnisses notwendig, da in diesem Fall genauere Spannungen für die Ermüdungsberechnungen verwendet
werden.

9.4.6.2 bei Anwendungen im Zeitstandbereich (d. h.: wenn die Berechnungstemperatur im


Zeitstandbereich liegt)

Die mittragende Wanddicke eb kann der Berechnungswanddicke ea, b des Stutzens gleichgesetzt werden.

Das Verhältnis ea, b/ea, s darf jedoch den aus dem Schaubild in Bild 9.4-15 entnommenen Wert nicht überschreiten.

9.4.6.3 bei Anwendungen ohne Zeitstandbeanspruchung und ohne Bewertung der Ermüdungsfestigkeit
gemäß Abschnitt 17 (d. h. wenn die Berechnungstemperatur außerhalb des Zeitstandbereiches liegt und
der Ausschnitt kein kritischer Bereich gemäß der Definition in Abschnitt 17.2 ist)

Die mittragende Wanddicke eb darf der Berechnungswanddicke ea, b des Stutzens gleichgesetzt werden und für das
Verhältnis ea, b/ea, s gelten keine Begrenzungen.

9.4.7 Mit der Schale verschweißte Stutzen

Stutzen liegen üblicherweise in folgender Verbindungsform vor: geschweißt (eingeschweißt, aufgeschweißt,


hervorstehende Stutzen), ausgehalst oder geschraubt.

Bei geschweißten Stutzen kann die Querschnittsfläche des Stutzens immer für die Verstärkung des Ausschnitts
berücksichtigt werden, sofern die Schweißmaße den Tabellen A-6 und A-8 des Anhangs A dieser Norm
entsprechen.

Bei aus der Schale ausgehalste Stutzen kann die Querschnittsfläche des Stutzens für die Verstärkung des
Ausschnitts berücksichtigt werden, sofern die Anforderungen nach 9.5.2.4.4.2 erfüllt werden.

Bei geschraubten Stutzen darf die Querschnittsfläche des Stutzens nicht für die Verstärkung des Ausschnitts
berücksichtigt werden.

9.4.8 Abstand zwischen Stutzen und Stumpfnaht der Schale

Der Abstand zwischen der Mittellinie einer Stumpfnaht der Schale (Längs- oder Rundnaht) und dem Mittelpunkt
eines Ausschnittes muss entweder kleiner als dib/6 oder größer als der Wert für ln sein, der sich wie folgt ergibt:

ln  min 0,5 d eb  2ea,s ; 0,5 d eb  40  (9.4-4)


NormCD - Stand 2013-01

89
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.4-1 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Wanddickenerhöhung

Bild 9.4-2 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch
Wanddickenerhöhung
NormCD - Stand 2013-01

Bild 9.4-3 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsscheibe


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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.4-4 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch
Verstärkungsscheibe

Bild 9.4-5 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsring, mit externem
Blindflansch B
NormCD - Stand 2013-01

91
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.4-6 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch
Verstärkungsring, mit innerem Blindflansch B
NormCD - Stand 2013-01

Bild 9.4-7 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und aufgeschweisstem Stutzen

92
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.4-8 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und eingeschweisstem Stutzen
NormCD - Stand 2013-01

Bild 9.4-9 — Kugelschale mit Einzelausschnitt, Verstärkung durch höhere Wanddicke und
eingeschweisstem Stutzen

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
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ANMERKUNG Die für den Fall eines Stutzens in einer Kugelschale mit Verstärkungsscheibe eingetragenen Längen und
Flächen gelten auch für den Fall eines Stutzens in einer Zylinderschale mit Verstärkungsscheibe.

Bild 9.4-10 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Schale, Stutzen und
Verstärkungsscheibe
NormCD - Stand 2013-01

94
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Figure 9.4-11 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und stumpfgeschweißtem Stutzen (siehe X) und
ausgehalster Schale (siehe Y)

Bild 9.4-12 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit in die Schale eingehalstem Einzelausschnitt, mit
externem Blindflansch B
NormCD - Stand 2013-01

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Bild 9.4-13 — Konische Schale mit isolierter Öffnung Kombinierte Verstärkung von Schale und Stutzen
NormCD - Stand 2013-01

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Bild 9.4-14 — Begrenzung des Wanddickenverhältnisses von Stutzen für die Verstärkungsberechnung

dib

2 ּ◌ris

Bild 9.4-15 — Begrenzung des tatsächlichen Wanddickenverhältnisses von Stutzen für die Fertigung
NormCD - Stand 2013-01

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9.5 Einzelausschnitte

9.5.1 Geltungsbereich

Ein Ausschnitt gilt als Einzelausschnitt, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:

Lb  a1 + a2 + lso1 + lso2 (9.5-1)

Dabei sind

die Werte a1 und a2 in den Bildern 9.6-1 bis -4 dargestellt und lso1 und lso2 werden wie folgt berechnet:

l so  (2ris  ec, s )  ec, s


(9.5-2)

Dabei ist

ec, s die angenommene Schalendicke, die — wie in 9.3.2 erklärt — verwendet werden muss; normalerweise kann
der Wert der Schalenberechnungsdicke ea, s verwendet werden, dies kann jedoch zu konservativen Ergebnissen
führen, und mitunter kann die Verwendung eines kleineren Schätzwertes für ec, s von Vorteil sein, um kleinere
Mindestabstände von den benachbarten Schalenunterbrechungen zu erhalten;

ris ergibt sich wie folgt:

 bei Zylinder- oder Kugelschalen:


De
ris   ea, s
2 (9.5-3)

 bei halbkugelförmigen oder torisphärischen Böden:

ris = R (9.5-4)

 bei elliptischen Böden:

0,44 Di2
ris   0,02 Di
2h
(9.5-5)

 bei Kegelschalen:
De
r is   e a, s
2 cos 
(9.5-6)

9.5.2 Verstärkungsregeln

9.5.2.1 Allgemeine Verstärkungsgleichung und Ableitungen

9.5.2.1.1 Die allgemeine Gleichung für die Verstärkung eines Einzelausschnitts lautet wie folgt:

 Af s   
 Af w   f s  0,5 P   Af p  f op  0,5 P  Af b  f ob  0,5 P   P Ap s  Ap b  0,5 Ap   (9.5-7)

Dabei ist
NormCD - Stand 2013-01

fob = min (fs ; fb) (9.5-8)

fop = min (fs ; fp) (9.5-9)

Wenn ein Verstärkungsring eingebaut wird, müssen Afr und Apr durch Afb bzw. Apb ersetzt werden.

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EN 13445-3:2009 (D)
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9.5.2.1.2 Für alle Ausschnitte, außer kleinen Ausschnitten und solchen mit Verstärkungsringen, kommt die
Gleichung (9.5-7) zur Anwendung, insbesondere:

a) Ist entweder fb oder fp kleiner oder gleich fs, wird die Verstärkung nach Gleichung (9.5-7) ermittelt und

Pmax wird wie folgt berechnet:

Af s + Af w   f s + Af b  f ob + Af p  f op
Pmax  (9.5-10)
 Ap + Ap + 0,5 Ap  + 0,5  Af + Af + Af + Af 
 s b   s w b p

a) Sind fb und fp beide größer als fs, wird die Verstärkung wie folgt berechnet:

Af s  Af w  Af p  Af b    f s  0,5 P   P Aps  Ap b  0,5 Ap   (9.5-11)

 Af  Af  Af  Af   f
 s w b p s
Pmax  (9.5-12)
 Ap  Ap  0,5 Ap   0,5  Af  Af  Af  Af 
 s b   s w b p

9.5.2.1.3 Für Ausschnitte mit Verstärkungsring gilt:

a) Ist fr kleiner als fs, gilt folgende Gleichung:

 Af s 
 Af w    f s  0,5 P   Af r   f or  0,5 P   P Ap s  Ap r  0,5 Ap   (9.5-13)

Pmax wird wie folgt berechnet:

Af s  Af w   f s  Af r  f or
Pmax  (9.5-14)
 Ap  Ap  0,5 Ap   0,5 Af  Af  Af 
 s r  s w r

Dabei wird for wie folgt ermittelt:

for = min (fs; fr) (9.5-15)

a) Ist fr größer oder gleich fs, gilt folgende Gleichung:

 Af s 
 Af w  Af r    f s  0,5 P   P Ap s  Ap r  0,5 Ap   (9.5-16)

Pmax wird wie folgt berechnet:

Af s  Af w  Af r   f s
Pmax  (9.5-17)
 Ap  Ap  0,5 Ap   0,5 Af  Af  Af 
 s r  s w r

ANMERKUNG Zur Anwendung der Gleichungen (9.5-10), (9.5-12), (9.5-14) und (9.5-17) auf verschiedene Lastfälle, siehe
3.16, Anmerkung 1.

9.5.2.2 Kleine Ausschnitte

Als kleine Ausschnitte gelten Ausschnitte, die die folgende Bedingung erfüllen:
NormCD - Stand 2013-01

d  0,15 (2ris  e c, s )  ec, s (9.5-18)

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Ausgabe 4 (2012-07)

Ist der Abstand wp eines kleinen Ausschnitts von einer Störstelle der Schale größer als der in 9.7.3 angegebene
Wert, ist keine Verstärkung erforderlich. Ist er kleiner als der Wert nach 9.7.3, ist eine Verstärkung nach Gleichung
(9.5-7) oder (9.5-11) erforderlich. Der Abstand w zwischen dem kleinen Ausschnitt und der Störstelle der Schale
muss auf jeden Fall den in 9.7.1 geforderten Mindestwert wmin einhalten.

9.5.2.3 Allgemeine Anforderungen für Verstärkungen

9.5.2.3.1 Verstärkungsscheiben

Werden für die Verstärkung Verstärkungsscheiben verwendet (siehe Bilder 9.4-3, 9.4-4, 9.4-10), gilt:

 Verstärkungsscheiben müssen unmittelbar an der Schale anliegen.

 Die für die Verstärkung anrechenbare Breite der Verstärkungsscheibe l p' wird wie folgt berechnet:


l p'  min l so ; l p  (9.5-19)

 der für die Berechnung von Afp verwendete Wert von ep darf den folgenden Wert nicht überschreiten:


e p  min e a, p ; e c, s  (9.5-20)

Darüber hinaus muss die Berechnungswanddicke der Verstärkungsscheibe die folgende Gleichung erfüllen:

e a, p  1,5 e a, s (9.5-21)

 ea, p und lp sind Maße von Verstärkungsscheiben, die in Gleichungen für Ausschnitte eingesetzt werden, die
auch durch Verstärkungsscheiben verstärkt werden dürfen; ist keine Verstärkungsscheibe vorhanden, sind die
Werte ea, p und lp gleich Null zu setzen. Trägt die Verstärkungsscheibe zur Verstärkung bei, dann gilt in allen
Fällen:

Af p  l p'  e p (9.5-22)

9.5.2.3.2 Schweißnahtfaktor

9.5.2.3.2.1 Ausschnitt im Bereich einer bestimmenden Schweißnaht der Schale

Befindet sich im Bereich des Ausschnitts eine bestimmende Schweißnaht der Schale (siehe 5.6), muss der Wert fs
in Gleichung (9.5-7, 11, 13 und 16) für den Schalenwerkstoff durch fs · z ersetzt werden, wobei z der
Schweißnahtfaktor der die Bemessung bestimmenden Schweißnaht ist.

9.5.2.3.2.2 Stutzen mit Längsnaht

Bei einem Stutzen mit Längsnaht und einem Schweißnahtfaktor z muss der Wert fb für den Stutzenwerkstoff durch
fb · z ersetzt werden, ausgenommen sind Ausschnitte in Zylinder- oder Kegelschalen, wenn der Winkel  nach der
Festlegung in 9.3.2 größer als 45° ist.

9.5.2.3.3 Als Ausgleich dienende Kehlnahtflächen

In allen Fällen gilt:

Afw ist die Fläche aller Verbindungsnähte zwischen verschiedenen Bauteilen (Schale und Stutzen, Schale und
NormCD - Stand 2013-01

Verstärkungsring oder Verstärkungsscheibe) innerhalb der Länge l s' auf der Schale (siehe 9.5.2.4.2) und den
Längen l b' und l bi' auf dem Stutzen (siehe 9.5.2.4.4.1). Bereits in anderen Flächen berücksichtigte
Schweißnahtflächen, z. B. Afs, Afr, Afp oder Afb, dürfen nicht in Afw aufgenommen werden (siehe Bilder 9.4-6 und
9.4-10).

100
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9.5.2.4 Druckbeanspruchte Querschnittsflächen Ap und spannungsbeanspruchte Querschnittsflächen Af

9.5.2.4.1 Allgemeines

Mit Bezug auf die allgemeinen Gleichungen und Ableitungen nach 9.5.2.1 sind die spannungs- und
druckbeanspruchten Querschnittsflächen nach verschiedenen Gleichungen in Abhängigkeit der unterschiedlichen
Fälle von Schalen und Stutzen zu berechnen.

Bei Vorhandensein von Verstärkungsscheiben ist die Querschnittsfläche Afp nach 9.5.2.3.1 zu berechnen.

Bei den zur Verstärkung beitragenden Kehlnahtflächen muss die Querschnittsfläche Afw nach 9.5.2.3.4 errechnet
werden.

Für die zusätzliche druckbelastete Querschnittsfläche Ap  aufgrund der Schrägstellung eines Stutzens, siehe
9.5.2.4.5.

9.5.2.4.2 Schalen mit Ausschnitten ohne Stutzen oder Verstärkungsring, mit oder ohne
Verstärkungsscheiben

9.5.2.4.2.1 An einer Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-1 und 9.4-3 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt
zu berechnen:

d
a (9.5-23)
2

De
ris   ea, s (9.5-24)
2

l so  (( De  2e a, s )  e c, s )  ec, s (9.5-25)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-26)

  
Ap s  ris l s'  a  a  e a, s  ea, p  (9.5-27)

Af s  l s'  e c, s (9.5-28)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale liegt (siehe Bild 9.4-2), dann gilt:

Ap s  ris (l s'  a ) (9.5-29)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.2.2 An einer Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:

d
a
2 (9.5-30)
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101
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EN 13445-3:2009 (D)
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De
ris   e a, s
2 cos 
(9.5-31)

  De  
l so     2e a, s   e c, s   e c, s
 cos    (9.5-32)

l s'  min (l so ; l s )
(9.5-33)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-34)

    
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   a  (ea, s  e a, p )
(9.5-35)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale angeordnet ist, dann gilt:

  
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   (9.5-36)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.2.3 An Kugelschalen, gewölbten Böden, Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in


Quer-richtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-2 und 9.4-4, müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der
Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.

l so  (2ris  ec, s )  e c, s (9.5-37)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-38)

rms  (ris  0,5  e a, s ) (9.5-39)

d
 (9.5-40)
2  rms

a  rms  arcsin  (9.5-41)

l s'  a
Ap s  0,5  ris2   a  (ea, s  e a, p ) (9.5-42)
0,5  e a, s  ris

Af s  l s'  e c, s (9.5-43)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale angeordnet ist, dann gilt:

l s'  a
Ap s  0,5  ris2  (9.5-44)
0,5  e a, s  ris

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.
NormCD - Stand 2013-01

102
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9.5.2.4.3 Schalen mit Ausschnitten ohne Stutzen, verstärkt durch Verstärkungsringe

Es dürfen nur eingeschweißte Verstärkungsringe nach den Bildern 9.4-5 und 9.4-6 verwendet werden. Die für die
Verstärkung anrechenbare Breite er des Verstärkungsrings wird wie folgt berechnet:

 
e r  min e a, r ; max 3e c, s ; 3l r  (9.5-45)

ANMERKUNG Bei der hier beschriebenen Auslegung wird die Dichtheit nicht berücksichtigt. Zusätzliche Berechnung kann
erforderlich sein. Siehe Anhang G zur Flanschöffnung im Kugelboden (Bild G.3-7 b)).

Wenn Ring plus Schale als Schalenwand mit variabler Dicke betrachtet werden, die ab der Bohrung des
Verstärkungsrings beginnt (siehe Bilder 9.4-5 und 9.4-6), ergibt sich die maximale Länge lo von Ring plus Schale
aus der Bohrung, welche als Austrittsverstärkung fungiert, aus:

l o  (2ris  e a, m )  e a, m (9.5-46)

l o  l r  l o  l r  (9.5-47)

wobei ea, m die durchschnittliche Dicke ist (erreicht durch die Berücksichtigung von er und ec, s und durch iterative
Berechnung) an der Länge lo:


e a,m  e c, s  e r  ec, s   lr
lo
(9.5-48)

mit

lr
1 (9.5-49)
lo

Ist die Breite des Verstärkungsrings lr größer als lo, kann für die Verstärkungsberechnung lr = lo angesetzt werden.

Deshalb beträgt die effektive Länge l s' der Schale für die Berechnung von Aps und Afs:

l s'  min l s ; l o  l r  (9.5-50)

9.5.2.4.3.1 Verstärkungsring an Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-5 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:

d ir
a
2 (9.5-51)

De
ris   e a, s
2 (9.5-52)

l o  (( De  2e a, s )  e a, m )  e a, m
(9.5-53)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-54)

Af r  l r  e r
NormCD - Stand 2013-01

(9.5-55)

D
 2

 
Aps   e  ea, s   ls'  lr  a  ea, r  a
 (9.5-56)

103
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt:

D 

Ap s   e  e a, s   l s'  l r  a  (9.5-57)
 2 

9.5.2.4.3.2 Verstärkungsring an Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-5 und 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie
folgt zu berechnen:

d ir
a
2 (9.5-58)

De
ris   e a, s
2 cos 
(9.5-59)

  De  
lo    2e   e a, m   ea, m

 cos  a, s 
   (9.5-60)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-61)

Af r  l r  e r (9.5-62)

    
Ap s  0,5  l s'  l r  a  2ris  l s'  l r  a tan   ea, r  a
(9.5-63)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt:

  
Aps  0,5  ls'  lr  a  2ris  ls'  lr  a tan    (9.5-64)

9.5.2.4.3.3 Verstärkungsring an Kugelschale, gewölbtem Boden, Zylinder- und Kegelschale,


Querschnitts-fläche in Querrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-6 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis
(9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-65)

d er
r 
2  rms
(9.5-66)

d er  d ir  2l r
(9.5-67)

a r  rms  arcsin  r (9.5-68)

l o  (2ris  e a, m )  e a, m
(9.5-69)
NormCD - Stand 2013-01

104
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

d ir

2  rms
(9.5-70)

a  rms  arcsin  (9.5-71)

ls'  ar
Aps  0,5  ris2   ea, r  a
0,5  ec, s  ris
(9.5-72)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-73)

Af r  l r  e r (9.5-74)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt:

l s'  a r
Ap s  0,5  ris2  (9.5-75)
0,5  e c, s  ris

9.5.2.4.4 Stutzen senkrecht zur Schale, mit oder ohne Verstärkungsscheiben

9.5.2.4.4.1 Allgemeines

Dieser Unterabschnitt bezieht sich auf die Bilder 9.4-7 bis 9.4-13.

Bei Aufschweißstutzen (siehe Bild 9.4-7) oder Einschweißstutzen (siehe Bild 9.4-8) darf die für die Verstärkung
anrechenbare Länge des Stutzens nicht größer sein als lbo. Der Wert für lbo wird wie folgt berechnet:

l bo  d eb  eb   eb
(9.5-76)

Für die Berechnung des Wertes lbo muss der Durchmesser deb von Stutzen mit elliptischen oder länglich rundem
Querschnitt neben der kleinsten Größe der Bohrung genommen werden.

Für überstehende Stutzen (siehe Bilder 9.4-8 bis 9.4-10) gilt:

l bi'  min l bi ; 0,5 l bo  (9.5-77)

Für Einschweißstutzen gilt:


Af b  e b  l b'  l bi'  es'  (9.5-78)

Af s  l s'  e c, s (9.5-79)

Für Aufschweißstutzen gilt:

Af b  e b  l b' (9.5-80)

 
Af s  l s'  e b  e c, s (9.5-81)

Dabei ist
NormCD - Stand 2013-01

l b'  min l bo ; l b  (9.5-82)

l s'  min l so ; l s  (9.5-83)

105
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Der Wert es' ist die Einstecktiefe (vollständig oder teilweise) des Einschweißstutzens in der Schalenwand und darf
nicht größer sein als ea, s.

Für Einschweiß- und Aufschweißstutzen gilt:


Ap b  0,5d ib  l b'  ea, s  (9.5-84)

Wird für die Verstärkung zusätzlich eine Verstärkungsscheibe verwendet, dann gilt:

Ap p  0 (9.5-85)

Af p  e p  l p' (9.5-86)

mit


l p'  min l so ; l p  (9.5-87)


e p min e a, p ; e c, s  (9.5-88)

Darüber hinaus muss die Berechnungswanddicke der Verstärkungsscheibe die folgende Gleichung erfüllen:

e a, p  1,5 e a, s (9.5-89)

9.5.2.4.4.2 Ausgehalste Stutzen

Für ausgehalste Stutzen gelten die Bilder 9.4-11, Form Y und 9.4-12. Sowohl Afs als auch Afb müssen zum
Ausgleich für Dickenabnahmen bei der Herstellung mit dem Faktor 0,9 multipliziert werden, wenn die Mindestdicke
bzw. die tatsächliche Dicke des ausgehalsten Teils nicht bekannt ist.

Für stumpfgeschweißte Stutzen nach Bild 9.4-11, Form X und ausgehalste Stutzen nach Bild 9.4-11, Form Y und
Bild 9.4-12 müssen die druckbeanspruchten Flächen Ap und die spannungsbeanspruchten Querschnittsflächen Af
der Stutzen nach einem geeigneten Verfahren berechnet werden.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.4.3 Stutzen in Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-7 und 9.4-9 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt
zu berechnen:
d eb
a
2 (9.5-90)

De
ris   ea, s
2 (9.5-91)

l so  (( De  2e a, s )  e c, s )  e c, s
(9.5-92)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-93)

 
NormCD - Stand 2013-01

Ap s  ris  l s'  a
(9.5-94)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

106
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

9.5.2.4.4.4 Stutzen in Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:
d eb
a
2 (9.5-95)

De
ris   e a, s
2 cos 
(9.5-96)

  De  
l so     2e a, s   e c, s   ec, s
  cos    (9.5-97)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-98)

   
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   (9.5-99)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.4.5 Stutzen in Kugelschalen, gewölbten Böden, Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche


in Querrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-8 und 9.4-10 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der
Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.

l so  (2ris  ec, s )  e c, s
(9.5-100)

l s'  min (l so ; l s )
(9.5-101)


rms  ris  0,5  ea, s  (9.5-102)

d eb

2  rms
(9.5-103)

a  rms  arcsin  (9.5-104)

l s'  a
Ap s  0,5  ris2 
0,5  e a, s  ris
(9.5-105)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.5 Stutzen schräg zur Schale, mit oder ohne Verstärkungsscheiben

9.5.2.4.5.1 Allgemeines

Dieser Unterabschnitt bezieht sich auf die Bilder 9.5-1, 9.5-2 und 9.5-3.
NormCD - Stand 2013-01

107
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Für den schrägen Stutzen gilt in allen Fällen:

 Ap  ist die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens und ist gleich Null   0  , wenn der
Stutzen senkrecht   0  zur Schale angeordnet ist (siehe Bilder 9.5-1 und 9.5-3).

9.5.2.4.5.2 Allgemeines für Zylinder- und Kegelschalen

Wenn ein Stutzen schräg zur Querschnittsfläche in Querrichtung verläuft (siehe Bild 9.5-2) und  den folgenden
Wert nicht überschreitet:

  arcsin 1    (9.5-106)

mit

d eb


2 ris  0,5e a, s  (9.5-107)

dann ist die Verstärkung für die Querschnittsflächen in Längs- und Querrichtung zu prüfen. Für die Prüfung der
Querschnittsfläche in Längsrichtung ist  gleich Null zu setzen.

Wenn die Stutzenachse schräg zur Querschnittsfläche in Längsrichtung verläuft (siehe Bild 9.5-1) und  einen
Winkel von 60° nicht überschreitet, dann ist eine Prüfung der Verstärkung lediglich für die Querschnittsfläche in
Längsrichtung erforderlich.

Die Verstärkung muss immer an der Seite des Stutzens berechnet werden, auf der der Winkel zwischen Stutzen-
und Schalenwand kleiner als 90° ist:

Der Abstand a wird wie folgt berechnet:

i) bei Zylinder- und Kegelschalen für die Querschnittsflächen in Längsrichtung:

d eb
a  0,5  (9.5-108)
cos 

i) bei Zylinder- und Kegelschalen für die Querschnittsfläche in Querrichtung:

a  0,5 rms  arcsin   sin    arcsin   sin   (9.5-109)

mit


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-110)

d eb
 (9.5-111)
2  rms

Die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens ist wie folgt zu bestimmen:

d ib2
Ap    tan  (9.5-112)
2

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.
NormCD - Stand 2013-01

108
DIN EN 13445-3:2012-12
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Ausgabe 4 (2012-07)

9.5.2.4.5.3 Schräger Stutzen in Zylinderschalen, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.5-1 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:


Aps  ris  l s'  a  (9.5-113)

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.3 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.5.4 Schräger Stutzen in Kegelschalen, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.5-1 und 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie
folgt zu berechnen:

   
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   (9.5-114)

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet.

ANMERKUNG Dies gilt auch, wenn die tatsächliche Richtung der Stutzenachse zu einem reduzierten Wert für Aps auf der
Stutzenseite führt, für die die Verstärkung zu berechnen ist. Das bedeutet, dass die Gleichung für Aps bei einer Neigung der
Stutzenachse entlang der Mantellinie der Kegelschale sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung anzuwenden ist.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.4 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.5.5 Schräger Stutzen in Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in Querrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.5-2 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:.

ls'  a
Aps  0,5  ris2  (9.5-115)
0,5  ea, s  ris

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.5 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.
NormCD - Stand 2013-01

109
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Ausgabe 4 (2012-07)

9.5.2.4.5.6 Allgemeines für schräge Stutzen an Kugelschalen und gewölbten Böden

Dieser Unterabschnitt gilt für Stutzen an Kugelschalen und kugelförmigen Abschnitten gewölbter Böden sowie
elliptischer Böden (siehe Bild 9.5-3), deren Achse schräg zum Schalenradius verläuft und einen Winkel  mit
diesem bildet, der nicht größer sein darf als der durch die folgende Gleichung gegebene Wert:

  arcsin 1    (9.5-116)

mit

d eb
 (9.5-117)
2  rms


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-118)

Mit Bezug auf Bild 9.5-3 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis
(9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.

Die Verstärkung muss in der Ebene berechnet werden, die durch die Stutzenachse und den Kugelradius durch den
Stutzenmittelpunkt gebildet wird. Bei der Berechnung sind nur die Flächen auf der Seite des Stutzens zu
berücksichtigen, auf der der Winkel zwischen Stutzenwand und Kugeloberfläche kleiner 90° ist. Allerdings muss l s'
auf beiden Seiten des Stutzens berechnet werden, wobei dann der kleinere der beiden Werte zu wählen ist.

Für Kugelschalen und gewölbte Böden wird der Wert für a wie folgt berechnet:

a  0,5 rms  arcsin   sin    arcsin   sin   (9.5-119)

Dabei ist


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-120)

d eb
 (9.5-121)
2  rms

Die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens ist wie folgt zu bestimmen:

d ib2
Ap    tan  (9.5-122)
2

Mit Bezug auf Bild 9.5-3 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:

ls'  a
Aps  0,5  ris2  (9.5-123)
0,5  ea, s  ris

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.6 berechnet.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.5 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af s , Af b , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.
NormCD - Stand 2013-01

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

110
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Bild 9.5-1 — Zylinderschale mit zur Schnittfläche in Längsrichtung schräg angeordnetem Stutzen
NormCD - Stand 2013-01

111
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Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.5-2 — Zylinderschale mit zur Schnittfläche in Querrichtung schräg angeordnetem Stutzen
NormCD - Stand 2013-01

112
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Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.5-3 — Kugelschale mit nicht radial angeordnetem Stutzen


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Bild 9.5-4 — Lage von Ausschnitten, Stutzen und Verstärkungsscheiben in gewölbtem Böden

113
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9.6 Mehrfachausschnitte

9.6.1 Benachbarte Ausschnitte

Für die in diesem Unterabschnitt beschriebene Stegprüfung (in 9.6.3) und Gesamtprüfung (in 9.6.4) gelten die
folgenden Anwendungskriterien.

Genügt der in Bilder 9.6-1 und 9.6-3 dargestellte Abstand Lb der Mittelpunkte zweier benachbarter Ausschnitte
nicht dem Kriterium in Gleichung (9.5-1), muss, sofern nicht alle Bedingungen in 9.6.2 erfüllt werden, eine
Stegprüfung gemäß 9.6.3 durchgeführt werden. Wird die Forderung der Stegprüfung nicht erfüllt, muss eine
Gesamtprüfung durchgeführt werden. Bei Erfüllung der Stegprüfung ist keine Gesamtprüfung erforderlich.

Kein Steg zwischen den Stutzen darf kleiner sein als:

max (3e a,s ; 0,2 (2r is  e c,s )  e c,s ) (9.6-1)

wobei ris der Mittelwert zwischen den Schalenradien an den Mittelpunkten von zwei benachbarten Stutzen (z. B.
einer kegelförmigen Schale) ist.

Die Forderungen in 9.5 für Einzelausschnitte müssen in allen Fällen erfüllt werden.

9.6.2 Bedingungen für Entfallen der Stegprüfung

Werden alle folgenden Bedingungen erfüllt, ist eine Stegprüfung nicht erforderlich:

a) Die Summe aller Stutzendurchmesser (oder größten Breiten) erfüllt nachstehende Gleichung:

(d 1  d 2  ..  d n )  0,2 (2r e )e (9.6-2)


is c, s c, s

b) Die Stutzen liegen vollständig innerhalb eines Kreises mit dem Durchmesser dc, der wie folgt berechnet wird:

d c  2 (2r e )e (9.6-3)


is c, s c, s

c) Die Stutzen sind von allen anderen Ausschnitten oder Störstellen außerhalb dieses Kreises getrennt.

9.6.3 Stegprüfung benachbarter Ausschnitte

9.6.3.1 Allgemeines

Die Stegprüfung ist bestanden, wenn die folgende Gleichung erfüllt ist (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4):

(AfLs  Afw)( fs 0,5P)  Afb1 ( fob1  0,5P)  Afp1 ( fop1 0,5P)  Afb2 ( fob20,5P) 

 Afp2 ( fop20,5P)  P (ApLs  Apb1  0,5 Ap1  Apb2  0,5 Ap2) (9.6-4)

Bei Verwendung eines Verstärkungsrings können Afb und Apb durch Afr und Apr ersetzt werden.

Die in dieser Gleichung verwendeten Flächen AfLs und ApLs der Schale sind in 9.6.3.2.2 und 9.6.3.2.3 definiert.

Für Gruppen von Ausschnitten ist die Stegprüfung bei jedem Paar benachbarter Ausschnitte durchzuführen.

9.6.3.2 Ausschnitte in Zylinder- und Kegelschalen


NormCD - Stand 2013-01

9.6.3.2.1 Bei zwei benachbarten Ausschnitten in Zylinder- und Kegelschalen (siehe Bilder 9.6-1 und 9.6-2) muss
Gleichung (9.6-4) in der Ebene erfüllt sein, die senkrecht zur Schalenwand liegt und in der sich die Mittelpunkte
beider Ausschnitte befinden. Die Werte von ApLs und AfLs sind 9.6.3.2.2 und 9.6.3.2.3 zu entnehmen.

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Ausgabe 4 (2012-07)

9.6.3.2.2 Für Zylinderschalen wird ApLs wie folgt ermittelt:

0,5r is2  Lb  (1  cos )


Ap Ls  (9.6-5)
r is  0,5e a,s  sin

Dabei ist ris durch Gleichung (9.5-3) gegeben.

Für Kegelschalen wird ApLs wie folgt ermittelt:

0,25ris1  ris 2 2  Lb  1  cos  


ApLs  (9.6-6)
ris1  ris 2  ea,s  sin

Dabei ist ris durch Gleichung (9.5-6) gegeben.

In allen Fällen ist der Winkel aus Bild 9.6-1 und Lb nach den Bildern 9.6-1 bis 9.6-6 zu entnehmen.

9.6.3.2.3 AfLs wird wie folgt ermittelt:

AfLs  (Lb  a1  a2 )  ec,s (9.6-7)

Die entlang der Linie Lb gemessenen Abstände a1 und a2 werden wie folgt berechnet (siehe Bilder 9.6-1 und 9.6-2):

a) In Fällen mit  0° (d.h. Stutzen in der Behälterachse) gilt:

0,5d eb
a (9.6-8)
cos  e

b) In Fällen mit   0°, in denen:

 der schräge Stutzen zum benachbarten Ausschnitt hin geneigt ist, gilt:

a  ros  [arcsin (  sin e )  e ] (9.6-9)

 der schräge Stutzen vom benachbarten Ausschnitt weg geneigt ist, gilt:

a  ros  [e arcsin (   sin e )] (9.6-10)

Dabei ist:

ris
ros   0,5ea,s (9.6-11)
sin 2

deb
  (9.6-12)
2ros

Der Wert des Arkussinus (arcsin) wird in rad angegeben.

Bei benachbarten schrägen Stutzen, die auf der gleichen Mantellinie liegen, sind die Stutzenachsen in die Ebene
zu projizieren, in der die Mittelpunkte der Ausschnitte und die Schalenachse liegen.

Die Werte für Ap1 und Ap2 sind nach 9.5.2.4.5.2 zu berechnen.
NormCD - Stand 2013-01

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9.6.3.3 Ausschnitte in Kugelschalen und gewölbten Böden

Bei zwei benachbarten senkrechten Ausschnitten (siehe Bild 9.6-3) muss die Gleichung (9.6-4) in der Ebene erfüllt
sein, die senkrecht zur Schalenwand liegt und in der sich die Mittelpunkte beider Ausschnitte befinden.

Für diesen Zweck werden die Abstände a1 und a2 und die Flächen ApLs und AfLs mit den Gleichungen in 9.6.3 für
Zylinderschalen und mit einem Winkel  90° berechnet.

Bei benachbarten schrägen Stutzen (siehe Bild 9.6-4) sind die Stutzenachsen in die Ebene zu projizieren, in der
die Senkrechten zur Schalenwand im Mittelpunkt jedes Ausschnitts liegen. Die Werte für Ap1 und Ap2 sind nach
9.5.2.4.5.6 zu berechnen.

9.6.3.4 Benachbarte Ausschnitte mit regelmäßigem Lochmuster

Benachbarte Ausschnitte liegen dann in einem regelmäßigen Lochmuster, wenn mindestens 3 Stutzen auf
derselben Linie liegen (Umfangs- oder Längslinie mit einem Winkel  zur Mantellinie für zylindrische oder
kegelförmige Schalen und in sämtlichen Richtungen für kugelförmige Schalten und gewölbte Böden). Keine
Ausschnitte dürfen sich in einer Entfernung von weniger als 2lso in der Nähe dieser benachbarten Ausschnitte
befinden.

Wenn Bohrungen in einem regelmäßigen Lochschema gebohrt werden, können die in der Wasserrohrkesselnorm
(siehe EN 12952) angegebenen Konstruktionsmethoden zum Einsatz kommen.

9.6.3.4.1 Wenn benachbarte Ausschnitte in einem regelmäßigen Lochschema denselben Wert des
Innendurchmessers dib und dieselbe Entfernung Lb untereinander haben, mit Stutzen senkrecht zur Schale mit
denselben Abmessungen und mit Wert fb nicht kleiner als fs der Schale, dann können die nachstehenden
Bedingungen für die Beurteilung der Verstärkung angewandt werden.

Unter Berücksichtigung der Länge n x Lb, die durch die Bohrungen belegt ist, lässt sich die allgemeine Gleichung
(9.6-4) wie folgt vereinfachen:

n  Af Ls  ( f s  0,5P )  n  2 Af b ( f s  0,5P )  P  n  ( Ap Ls  2 Ap b ) (9.6-13)

wobei

AfLs = ec,s ( Lb - dib ) (9.6-14)

Afb = lbo ea,b (9.6-15)

Apb = 0,5dib lbo (9.6-16)

ApLs ist in 9.6.3 für verschiedenen Schalentypen und verschiedene Werte von  definiert

r i 1  r in
für kegelförmige Schalen r i  (9.6-17)
2

Deshalb kommen die nachstehenden Bedingungen auf die Verstärkung der benachbarten Ausschnitte zur
Anwendung, die in ein regelmäßiges Lochmuster gebohrt sind:

P
ec , s  ( Lb  d ib )  2  ea ,b  l bo   ( Ap Ls  d ib  l bo ) (9.6-18)
( f s  0,5P )

9.6.4 Gesamtprüfung benachbarter Ausschnitte

Wird die Stegprüfung nicht erfüllt, ist eine Gesamtprüfung durchzuführen, bei der die Berechnung auf eine größere
NormCD - Stand 2013-01

Querschnittsfläche ausgedehnt wird, die beide Wände jedes Stutzens und die angrenzenden Flächen der
Schalenwand einschließt (siehe Bilder 9.6-5 und 9.6-6). Dabei müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

a) Lb + a’1 + a’2 < 2 (lso1 + lso2) (9.6-19)

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Dabei werden a’1 und a’2 in der zum Steg entgegengesetzten Richtung genommen.

b) Gleichung (9.6-4) muss erfüllt sein, wobei der zweite Term auf der rechten Seite mit dem Faktor 0,85
multipliziert wird.

c) Im Bereich der beiden betrachteten Ausschnitte liegt kein weiterer benachbarter Ausschnitt.

d) Keiner der beiden Ausschnitte liegt in der Nähe von Störstellen (siehe 9.7.2).

Eine weitere Verstärkungsberechnung ist durchzuführen, in die der gesamte Schalenquerschnitt auf der Länge Lb1
einbezogen wird. Dabei ist:

Lb1  Lb  a’1  a’2  k  lso1  k  lso2 (9.6-20)

Dabei ist Lb1 wie in 9.5.1 definiert, und der Wert von k wird wie folgt ermittelt:

Lb  a'1 a' 2
k  2 (9.6-21)
l so1  l so2

Ist der Wert von k größer 1, ist er gleich 1 zu setzen.

Die folgende Bedingung muss erfüllt sein (siehe Bilder 9.6-5 und 9.6-6):

(AfOs  Afw)(fs  0,5P)  2Afb1(fob1  0,5P)  2Afb2 (fob2 0,5P)  Afpo1 (fop1 0,5P) 

 Afpo2 (fop2 0,5P)  Afp i (fopi 0,5P)  P (ApOs  2Apb1  Ap1  2Apb2  Ap2) (9.6-22)

Dabei ist:

ApOs und die Abstände a1 und a2 sowie a'1 und a'2 werden nach 9.6.3 berechnet, wobei Lb durch Lb1 ersetzt und ris
wie in Gleichung (9.5-3 bis -6) definiert verwendet wird.

AfOs  (Lb1  a1  a2  a’1  a’2)ec,s (9.6-23)

Afw ist die Summe der Schweißnahtflächen auf der Länge Lb1.

 Für jeden Stutzen werden die Werte für Afb, Apb und Ap  nach 9.5.2.4.4 und 9.5.2.4.5 berechnet;

 Für Verstärkungsscheiben außerhalb von Lb gilt:

Afpo  ep  l’p (9.6-24)

l’p  min (lp ; klso) (9.6-25)

 Für Verstärkungsscheiben zwischen Stutzen und innerhalb von Lb gilt:

Afpi  ep  Lbp (9.6-26)

Lbp  min ( lp ; (Lb  al  a2) ) (9.6-27)


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Legende
1) Richtung der Erzeugenden
ANMERKUNG Der in den Bildern 9.6-1 und 9.6-2 dargestellte Schnitt illustriert den Fall   0

Figure 9.6-1 — Stegprüfung benachbarter senkrechter Stutzen in einer Zylinderschale


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ANMERKUNG Der in den Bildern 9.6-1 und 9.6-2 dargestellte Schnitt illustriert den Fall   0

Figure 9.6-2 — Stegprüfung benachbarter schräger Stutzen in einer Kegelschale


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Figure 9.6-3 — Stegprüfung benachbarter senkrechter Stutzen in einer Kugelschale


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Ausgabe 4 (2012-07)

Figure 9.6-4 — Stegprüfung benachbarter schräger Stutzen in einer Kugelschale


NormCD - Stand 2013-01

121
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Ausgabe 4 (2012-07)

Figure 9.6-5 — Gesamtprüfung benachbarter Stutzen in einer Zylinderschale


NormCD - Stand 2013-01

122
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Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.6-6 — Gesamtprüfung benachbarter Stutzen in einer Kugelschale oder einem gewölbten Boden
NormCD - Stand 2013-01

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Ausgabe 4 (2012-07)

9.7 Ausschnitte in der Nähe von Störstellen der Schale

9.7.1 Für den zulässigen Abstand w (siehe Bilder 9.7-1 bis 9.7-11) zwischen einem Ausschnitt und einer
Störstelle der Schale gelten zwei Bedingungen:

a) Der Abstand w (siehe Bilder 9.7-1 bis 9.7-11) eines Ausschnitts von einer Störstelle darf nicht kleiner sein als
der Mindestwert wmin nach 9.7.2.1.

b) Liegt ein Ausschnitt innerhalb eines Abstands wp von einer Störstelle, muss die für die Ausschnittverärkung
anrechenbare Länge der Schale ls nach 9.7.3 verringert werden.

9.7.2 Anforderungen für wmin

9.7.2.1 Ausschnitte in Zylinderschalen

a) Bei Zylinderschalen, die mit gewölbten oder halbkugelförmigen Böden, der großen Grundfläche eines Kegels ,
ebenen Böden, Rohrböden und beliebigen Flanschen verbunden sind, wird der Abstand w wie in den Bildern
9.7-1 bis 9.7-3 und 9.7-5 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = max (0,2 (2ris  ec,s )  ec,s ; 3ea,s ) (9.7-1)

b) Bei Zylinderschalen, die mit der kleinen Grundfläche eines Kegels, zum Zylinder konvexen Kugelschalen und
anderen nicht koaxialen Zylinderschalen verbunden sind, wird der Abstand w wie in den Bildern 9.7-6 bis 9.7-8
dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = lcyl (9.7-2)

Dabei ist:

lcyl = Dc  e1 (9.7-3)

c) Bei Zylindern, die mit Kompensatoren verbunden sind, wird der Abstand w wie in Bild 9.7-4 dargestellt
gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = 0,5lcyl (9.7-4)

9.7.2.2 Ausschnitte in Kegelschalen

a) Bei Kegelschalen, die mit ihrer großen Grundfläche mit einer koaxialen Zylinderschale verbunden sind, wird
der Abstand w wie in Bild 9.7-9 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

 Dc  ea,s 
w  wmin = max  0,2 ; 3ea,s  (9.7-5)
 cos 
 

Dabei ist Dc der mittlere Durchmesser der Zylinderschale, ea,s die Wanddicke der Kegelschale und  der halbe
Öffnungswinkel.

b) Bei Kegelschalen, die mit ihrer kleinen Grundfläche mit einer koaxialen Zylinderschale verbunden sind, wird
der Abstand w wie in Bild 9.7-10 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = lcon (9.7-6)


NormCD - Stand 2013-01

Dabei ist:

Dc  e 2
lcon = (9.7-7)
cos 

124
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9.7.2.3 Ausschnitte in gewölbten und verschraubten Böden

Bei Ausschnitten in gewölbten und verschraubten Böden wird der Abstand w zwischen dem Ausschnittrand und
dem Flansch wie in Bild 9.7-11 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = max (0,2 (2ris  ec,s )  ec,s ; 3ea,s ) (9.7-8)

9.7.2.4 Ausschnitte in elliptischen und torisphärischen Böden

Bei gewölbten Böden wird der Abstand w entlang des Meridians zwischen dem Rand des Ausschnitts
(Außendurchmesser von Stutzen oder Scheibe) und dem Punkt auf dem gewölbten Boden gemessen, der wie in
Bild 9.5-4 dargestellt durch den Abstand De/10 festgelegt ist (d. h. wmin = 0).

9.7.2.5 Ausschnitte in Halbkugelböden

Für einen mit einem zylindrischen Mantel, einem Flansch, oder einer Rohrplatte verbundenen Halbkugelboden
muß die Distanz w folgende Bedingung erfüllen:


w  w min  max 0,2 2ris  ec,s   ec,s ; 3e a,s  (9.7-9)

9.7.3 Anforderungen für wp

Ist der nach den Bildern 9.7-1 bis 9.7-11 gemessene Abstand w eines Ausschnitts von einer Störstelle kleiner als
der nachstehend nach a), b) oder c) ermittelte Wert wp, wird die zur Verstärkung anrechenbare Schalenlänge ls in
Gleichung (9.5-26) und weiteren entsprechenden Gleichungen auf die folgenden Werte verkleinert.

a) Bei Störstellen nach 9.7.2.1.(a), 9.7.2.2.(a), 9.7.2.3, 9.7.2.4 und 9.7.2.5:

w < wp = lso (9.7-10)

ls = w (9.7-11)

b) Bei Störstellen nach 9.7.2.1.(b) und (c):

w < wp = lso + wmin (9.7-12)

ls = w - wmin (9.7-13)

c) Bei Störstellen nach 9.7.2.2.(b):

w < wp = lso + lcon (9.7-14)

ls = w - lcon (9.7-15)
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Bild 9.7-1 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer gewölbtem Boden

Bild 9.7-2 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer großen Grundfläche eines
Kegels
NormCD - Stand 2013-01

126
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.7-3 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einem ebenen Boden oder
Rohrböden

Bild 9.7-4 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einem Kompensator
NormCD - Stand 2013-01

127
DIN EN 13445-3:2012-12
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Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.7-5 — Ausschnitt in einer Zylinderschale nahe einer Flanschverbindung

Bild 9.7-6 — Ausschnitt in einer Zylinderschale nahe der Verbindung mit der kleinen
Kegelgrundfläche eines kegelförmigen Reduzierstücks
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DIN EN 13445-3:2012-12
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Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.7-7 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer Kugelschale

Bild 9.7-8 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer anderen nicht axialen
Kegelschale
NormCD - Stand 2013-01

129
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 9.7-9 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer koaxialen Zylinderschale an
der großen Grundfläche

Bild 9.7-10 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer koaxialen Zylinderschale an
der kleinen Grundfläche
NormCD - Stand 2013-01

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Bild 9.7-11 — Ausschnitt in gewölbten und verschraubten Boden nahe einer Flanschverbindung
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10 Ebene Böden

10.1 Anwendungsbereich

10.1.1 Dieser Abschnitt legt die Verfahren zur Berechnung der Dicke runder und nicht runder unverankerter
ebener Böden unter Druck sowie ausreichender Verstärkungen für Ausschnitte in derartigen Böden fest. Andere
als Druckbelastungen sind in diesen Anforderungen nicht berücksichtigt.

ANMERKUNG 1 Dieses Verfahren berücksichtigt die Spannungen, die bei verschweißten Böden durch die Kräfte und
Momente an der Verbindung und bei verschraubten Böden durch die Kräfte und Momente durch Flansch und Verschraubung
verursacht werden.

ANMERKUNG 2 Für die Berechnung von Behältern mit rechteckigem Querschnitt gelten die Anforderungen in Abschnitt 15.

10.1.2 Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für verankerte Platten, d. h. Platten, die durch Streben,
Rundanker oder Ankerrohre gestützt werden.

ANMERKUNG Verankerte Platten können nach den Gleichungen und Verfahren der Europäischen Norm für Groß-
wasserraumkessel (siehe EN 12953) mit den zulässigen Spannungen dieser Norm berechnet werden.

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für Wärmeaustauscher-Rohrböden. Diese werden in Abschnitt 13
behandelt.

10.1.3 Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für selbstabdichtende Deckel, das heißt Deckel, bei
denen der Dichtungsdruck durch die Wirkung des Innendrucks erzeugt wird und die mit einer Anschraubvorrichtung
versehen sind.

10.2 Zusätzliche Begriffe

Folgende Begriffe gelten zusätzlich zu den Begriffen in Abschnitt 3 und 11.

10.2.1
ebener Boden
unverankerte ebene Platte von konstanter Dicke, die mit einer Schale verschweißt oder verschraubt ist; sie wird
weder durch Anker oder Ankerrohre gestützt, noch durch Träger versteift und liegt nur an ihrem Rand auf, so dass
sie überwiegend durch Biegung beansprucht wird

10.2.2
Ansatz
zylindrischer oder kegelförmiger Bördelrand an einem ebenen Boden, der es ermöglicht, den Boden durch eine
Stumpfnaht mit einer Zylinderschale zu verschweißen (siehe Bild 10.4-1)

10.2.3
Entlastungsnut
Umfangsnut in einem ebenen Boden, der durch eine Stumpfnaht mit einer Zylinderschale zu verschweißen ist
(siehe Bild 10.4-3)

10.2.4
ringförmiger Boden
ebene ringförmige Platte, die an ihrem Außendurchmesser mit einer Zylinderschale und an ihrem
Innendurchmesser mit einer zweiten Zylinderschale verbunden ist und überwiegend durch Biegung und nicht durch
Schub beansprucht wird

10.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen


NormCD - Stand 2013-01

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in den Abschnitten 4 und 11.

A Verstärkend wirkender Stutzenabschnitt, siehe 10.6.2.2;


a’ Kleineres Breitenmaß rechteckiger, elliptischer oder länglich runder Platten;

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b' Größeres Breitenmaß rechteckiger, elliptischer oder länglich runder Platten;


C1, C2 Beiwerte für die Berechnung runder ebener Böden;
C3, C4 Beiwerte für die Berechnung nicht runder ebener Böden;
c Mittlerer Abstand zwischen wirksamem Dichtungsdurchmesser und Lochkreisdurchmesser;
Deq Äquivalenter Durchmesser eines Bodens mit Ansatz, siehe Bild 10.4-1;
DF Durchmesser des ebenen Teils eines Bodens mit konischem Ansatz, siehe Bild 10.4-1;

DI Innendurchmesser der Zylinderschale mit verschweißtem ebenen Boden. Ist die Wanddicke im
Anschlussbereich nicht konstant, ist Di der Innendurchmesser des äquivalenten Zylinders mit
der mittleren Wanddicke es (siehe Bild 10.4-1b);

DX Innendurchmesser eines ringförmigen Bodens;

DY Außendurchmesser eines ringförmigen Bodens;

d Ausschnittdurchmesser, äquivalenter Stutzendurchmesser, mittlerer Durchmesser von zwei


Ausschnitten oder mittlerer äquivalenter Durchmesser von zwei Stutzen;

dI Stutzeninnendurchmesser;

de Stutzenaußendurchmesser;

e1 Erforderliche Dicke des Flanschbereichs eines ebenen Bodens;

eab Berechnungswanddicke des äußeren Stutzenquerschnitts, siehe Bild 10.6-3;

e’ab Berechnungswanddicke des inneren Stutzenüberstands, siehe Bild 10.6-4;

eaf Berechnungswanddicke eines Bodens mit Ansatz;

eb Erforderliche Stutzenwanddicke für die Druckbelastung;

eo Erforderliche Dicke eines Bodens ohne Ausschnitte für die Berechnung eines Bodens mit
Ausschnitten;

er Erforderliche Dicke eines Bodens an der Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3;

es Berechnungswanddicke einer Zylinderschale mit konstanter Wanddicke oder äquivalente


Wanddicke einer Zylinderschale mit konischem Übergang des Ansatzes;

fA Berechnungsnennspannung des Werkstoffs bei Raumtemperatur;

fb Berechnungsnennspannung des Stutzens bei Berechnungstemperatur;

fmin Kleinerer Wert der Berechnungsnennspannung f des Bodens und fs der Schale

fs Berechnungsnennspannung der Schale bei Berechnungstemperatur;

h Kleinster Abstand des Mittelpunkts eines Ausschnitts von der Schaleninnenseite, siehe
Bild 10.6-1;

hw Abstand der Außenwand eines Bodens mit Entlastungsnut von der Schweißnaht auf der
Schale (siehe Bild 10.4-3);

j Aus der Lage eines Ausschnitts ermittelter Faktor, siehe 10.6.2.1;

k Abstand zwischen den Mittelpunkten zweier Ausschnitte, siehe Bild 10.6-2;


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l Mittragende Länge des äußeren Stutzenüberstands;

l’ Mittragende Länge des inneren Stutzenüberstands, siehe Bild 10.6-3;

lcyl Länge der Zylinderschale, wie in Bild 10.4-1 bis 10.4-3 dargestellt, die zur Festigkeit von
ebenen Böden (aller Arten von ebenen Böden) und der Verbindung ebener Böden und
Schalen (direkt an die Schale angeschweißte Böden) beiträgt;

n Anzahl der Schrauben an einem ebenen, nicht kreisförmigen Boden;

r Innerer Übergangsradius eines Ansatzes, siehe Bild 10.4-1;

rd Innerer Radius einer Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3;

tB Mittlere Schraubenteilung in einem verschraubten ebenen Boden;

Y1 Berechnungsbeiwert der Ausschnittverstärkung, siehe Gleichung (10.6-3);

Y2 Berechnungsbeiwert der Ausschnittverstärkung, siehe Gleichung (10.6-4);

 Querkontraktionszahl des Bodenwerkstoffs;

10.4 An Zylinderschalen angeschweißte runde ebene Böden ohne Ausschnitte

10.4.1 Allgemeines

Die Anforderungen in 10.4.2 bis 10.4.5 gelten für folgende runde ebene Böden ohne Ausschnitt:

 Böden mit Ansatz, siehe Bild 10.4-1;

 kehlnahtverschweißte Böden, siehe Bild 10.4-2;

 Böden mit Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3.

10.4.2 Geltungsbereich

10.4.2.1 Auf der Länge lcyl (siehe Bilder 10.4-1 bis 10.4.-3) darf keine weitere Verbindung zwischen der Schale
und einem Boden, Rohrboden oder Flansch oder einer anderen Schale liegen.

10.4.2.2 Für Böden mit Ansatz gelten folgende Bedingungen:

a) Der Übergangsradius des Ansatzes muss die nachstehenden Gleichungen erfüllen: r  es und r  1,3 eaf;

b) Ansatz und anschließender Zylinder dürfen versetzt sein, der Versatz ihrer Wandmittellinien darf jedoch die
Differenz zwischen ihren Nennwanddicken nicht überschreiten;

c) bei einem konischen Ansatz darf die Abschrägung nicht größer sein als 1 : 3;

d) ist die an den Boden anschließende Wanddicke der Zylinderschale konstant (siehe Bild 10.4-1(a)), wird lcyl wie
folgt berechnet:

l cyl  0,5 ( Di  e s ) e s (10.4-1)

e) ist die an den Boden anschließende Wanddicke der Zylinderschale nicht konstant (siehe Bild 10.4-1(b)), ist
zunächst für lcyl ein Wert anzunehmen und die mittlere Wanddicke über diese Länge zu berechnen. Dieser
NormCD - Stand 2013-01

Dickenwert ist in Gleichung (10.4-1) einzusetzen und damit lcyl zu berechnen. Ist der berechnete Wert größer
als der angenommene, muss die Berechnung mit einem größeren angenommenen Wert für lcyl wiederholt
werden.

Ebene Böden, die diese Gleichungen nicht erfüllen, sind als kehlnahtverschweißte Böden zu behandeln.

134
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10.4.2.3 Die Länge lcyl für kehlnahtverschweißte Böden (siehe Bild 10.4-2) ist durch folgende Gleichung
gegeben:

l cyl  ( Di  es ) es (10.4.2)

10.4.2.4 Für ebene Böden mit Entlastungsnut (siehe Bild 10.4-3) gelten die folgenden Bedingungen:

a) lcyl ist auch durch Gleichung (10.4-2) gegeben;

b) der Radius rd muss mindestens 0,25 es oder 5 mm betragen, es gilt der jeweils höhere Wert;

c) der Mittelpunkt des Radius muss innerhalb der Dicke des Bodens liegen und der Abstand hw der Schweißnaht
zwischen Boden und Schale von der Außenfläche des Bodens muss größer sein als (e – 2 mm),
(siehe Bild 10.4-3).

10.4.3 Ebene Böden mit Ansatz

Die erforderliche Mindestdicke des Bodens mit Ansatz wird wie folgt berechnet:

P
e  C1  Deq (10.4-3)
f

Wenn der Abstand von der Innenfläche des ebenen Teils des Bodens zu der Schweißnaht zwischen Boden und
Schale größer ist als lcyl + r, wird der Beiwert C1 aus Bild 10.4-4 ermittelt oder durch:

  D  es    es   
C1  max  0,40825 A1 i  , 0,299 1  1,7  (10.4-4)
  Di    Di   

Dabei ist:

 es 
A1  B1 1  B1 
 2 Di  e s  
(10.4-5)

P 3 2 Di  es  es
2 4
3f  es  3  Di  2
B1  1       
P D e  D e  f 4 Di  es 3
 i s  16  i s  (10.4-6)

Wenn dieser Abstand kleiner ist als lcyl + r wird der Beiwert C1 ebenfalls aus Bild 10.4-4 ermittelt, jedoch wird P/f
anstelle von P/fmin eingesetzt.

Bei konstanter Wanddicke der Schale nach Bild 10.4-1(a) gilt:

Deq  Di  r (10.4-7)

Bei konisch abnehmender Wanddicke der Schale nach Bild 10.4-1(b) gilt:

D i  DF 
Deq  (10.4-8)
2

Folgende Bedingung muss erfüllt sein:


NormCD - Stand 2013-01

e af  e (10.4.9)

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10.4.4 Kehlnahtverschweißte ebene Böden

10.4.4.1 Die erforderliche Mindestdicke des Bodens muss dem größten der wie folgt berechneten Werte
entsprechen:

 P   P 
e  max  C1  Di    C 2  Di  (10.4-10)
 f  
  f min 

Dabei ist

f min  min  f ; f s  (10.4-11)

C1 ergibt sich:

 entweder aus Bild 10.4-4;

 oder durch Gleichung (10.4-4), errechnet mit dem aus den Gleichungen (10.4-5) und (10.4-6) abgeleiteten
Wert für A1 , wobei fmin für f eingesetzt wird.

C2 ergibt sich aus Bild 10.4-5.

P
Anstatt C2 aus Bild 10.4-5 zu entnehmen, kann der Ausdruck C 2  Di auch direkt mit dem Verfahren nach
f min
10.4.6 berechnet werden.

ANMERKUNG Gleichung (10.4-10) gilt nur für Werte von P/f bis 0,1 (siehe Bilder 10.4-4 und 10.4-5). Für Werte von P/f
kleiner als 0,01 darf der Wert entsprechend P/f = 0,01 verwendet werden. Für Werte von P/f größer als 0,1 wird der analytische
Zulässigkeitsnachweis entsprechend Anhang B oder C empfohlen.

Beträgt C2 weniger als 0,30, dann ist nur der erste Term der Gleichung (10.4-10) zu berücksichtigen.

10.4.4.2 Für den außergewöhnlichen Betriebslastfall und Bedingungen der Wasserdruckprüfung ist bei der
Berechnung von e nur der erste Term der Gleichung (10.4-10) zu berücksichtigen:

P
e  C1  D i (10.4-12)
f

10.4.4.3 In den Gleichungen (10.4-10) bis (10.4-12) sind f, fs und P als Grundsymbole für alle Arten von
Lastfällen anzusehen (normale, außergewöhnliche und unter Prüfbedingungen) und haben die folgende
Bedeutung:

 normaler Betriebslastfall: f  f d , f s   f d s und P  Pd ;

 außergewöhnlicher Betriebslastfall: f  f exp , f s  f exp  s und P  Pexp ;


 Lastfall unter Bedingungen der Wasserdruckprüfung: f  f test , f s   f test s und P  Ptest .

10.4.4.4 Für einen normalen Betriebslastfall darf die erforderliche Mindestdicke des Bodens wahlweise mit
Gleichung (10.4-12) anstatt Gleichung (10.4-10) berechnet werden, sofern eine vereinfachte Berechnung der Er-
müdungslebensdauer der Verbindung ebener Boden und Zylinderschalen nach Abschnitt 17 durchgeführt wird. Bei
Durchführung dieser Berechnung:
NormCD - Stand 2013-01

 ist folgender Spannungsfaktor einzusetzen:

 Pmax, 1 
 3  (10.4-13)
 Pmax, 2 
 
136
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Dabei ist

Pmax,1 maximal zulässiger Druck, abgeleitet aus Gleichung (10.4-12) für die Berechnungswanddicke ea;

Pmax,2 maximal zulässiger Druck, abgeleitet aus Gleichung (10.4-10) für die gleiche Dicke ea.

ANMERKUNG 1 Die zur Bestimmung von Pmax,1 und Pmax,2 erforderlichen iterativen Berechnungen können vermieden werden,
indem Gleichung (10.4-13) durch die folgende konservativere Gleichung ersetzt wird:

2
C  f
  3 2  (10.4-14)
 C1  f min

Dabei sind C1 und C2 die für den Berechnungsdruck P ermittelten Werte.

 Für die Berechnung der pseudoelastischen Spannungsschwingbreite  mit Gleichung (17.6-1), muss der für
den maximal zulässigen Druck Pmax einzusetzende Wert Pmax, 1 sein.

ANMERKUNG 2 Die zur Bestimmung von Pmax, 1 erforderlichen iterativen Berechnungen können vermieden werden, indem
Pmax, 1 durch den Berechnungsdruck P ersetzt wird; dies führt zu einem konservativeren Ergebnis.

 der entsprechende Korrekturfaktor für Spannungen im überelastischen Bereich ist nach der Festlegung in
17.6.1.3 für  anzuwenden.

 die der tatsächlichen Schweißverbindung zwischen ebenem Boden und Zylinderschalen entsprechende
Ermüdungsklasse ist nach den Festlegungen in Abschnitt 17 (siehe Tabelle 17.4) zu berücksichtigen.

 bei Behältern der Prüfgruppe 4 ist nach den Anforderungen der Prüfgruppe 3a bzw. 3b (siehe Tabelle 6.6.2-1
in EN 13445-5:2009) eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbindung ebener Boden und
Zylinderschalen durchzuführen.

10.4.5 Ebene Böden mit Entlastungsnut

Die erforderliche Mindestdicke des ebenen Bodens mit Entlastungsnut ist nach den gleichen Regeln zu bestimmen,
wie in 10.4.4 für ebene Böden ohne Entlastungsnut festgelegt.

Die erforderliche Mindestdicke am Nutgrund wird wie folgt berechnet:

  f s 
e r  max es ; es   (10.4-15)
  f 

eaf eaf
r
r DF
==
Deq
Deq
l cyl

es Di
l cyl

es Di
NormCD - Stand 2013-01

a) Konstante Schalenwanddicke b) Konisch abnehmende Schalenwanddicke

Bild 10.4-1 — Runde ebene Böden mit Ansatz


137
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e
l cyl
es Di

Bild 10.4-2 — Kehlnahtverschweißte runde ebene Böden


(zulässige Schweißverbindung siehe Anhang A)

Bild 10.4-3 — Runde ebene Böden mit Entlastungsnut


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C1 0.42

es I D i =
0,0025
0.40 0,003
0,004
0,005
0,0065 0,008
0,01
0.38 0,0125
0,015
0,02
0,025
0,03
0.36 0,04
0,05
0,065
0,08
0.34

0.32

0.30
0,001 0,01 0,1

P/f min

Bild 10.4-4 — Werte für den Beiwert C1

ANMERKUNG 1 Liegt P/f unter dem Wert, der dem Schnittpunkt zwischen der es/Di-Kurve und der unteren Kurve (Punktlinie)
entspricht, ist C1 der im Schnittpunkt der horizontalen Linie durch diesen Punkt liegende Wert.

ANMERKUNG 2 In bestimmen Fällen ist P/f anstelle von P/fmin einzusetzen, siehe 10.4.3.
NormCD - Stand 2013-01

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DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Bild 10.4-5 — Werte für den Beiwert C2

10.4.6 Direkte Berechnung des Terms mit dem Beiwert C2 in Gleichung 10.4-10

a) die folgenden Größen sind nacheinander zu berechnen:

Di
g  (10.4-16)
Di  e s

H 
4

12 1   2  es
Di  e s
(10.4-17)

3 f min Di2
J   1 (10.4-18)
P 4  Di  e s  e s

2 2    g 
U (10.4-19)

3 1 2 
f1  2g 2  g 4
(10.4-20)

 3 U  Di   es 
A    2 J  1    1  1     (10.4-21)
 4 es   Di  e s 
NormCD - Stand 2013-01

  3 U  Di  
 J  H 2  2    g  g  H
3
B    (10.4-22)
  8 es  2 

140
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

3 D  es es  2 es
 H  3 2    g  g
3
F   U  g  f1 i  2J  (10.4-23)
 8 16 e s D i  es  D i  es

3  es 
2
G   f1  2 J 
 D e


H (10.4-24)
8  i  
 s

B
a (10.4-25)
A

F
b (10.4-26)
A

G
c (10.4-27)
A

b a2
N   (10.4-28)
3 9

c a b a3
Q   (10.4-29)
2 6 27

N3
K (10.4-30)
Q2

Wenn Q  0 : S 
3

Q 1   1  K 1/2  (10.4-31)

Wenn Q < 0 : S 
3

Q 1   1  K 1/2  (10.4-32)

b) Der Wert für den Term mit dem Beiwert C2 in Gleichung (10.4-10) ergibt sich wie folgt:

P N a
C 2  Di   Di  e s    S   (10.4-33)
f min S 3

10.5 Verschraubte runde ebene Böden ohne Ausschnitte

10.5.1 Allgemeines

10.5.1.1 Die in 10.5.2 und 10.5.3 genannten Anforderungen gelten für die Ermittlung der Dicke verschraubter
runder ebener Böden ohne Ausschnitte, bei denen folgende Dichtungsausführungen verwendet werden:

a) Dichtung innerhalb des Schraubenlochkreises (innenliegende Dichtung) (siehe Bild 10.5-1a) bis d)

b) Dichtung beiderseits des Schraubenlochkreises (durchgehende Dichtung) (siehe Bild 10.5-2)

10.5.1.2 Die Dicke des Flanschbereichs (siehe Bilder 10.5-1b) bis d) und 10.5-2) kann kleiner sein als e, muss
jedoch den Anforderungen in 10.5.2.2 bzw. 10.5.3.2 entsprechen.
NormCD - Stand 2013-01

141
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

10.5.2 Böden mit innenliegender Dichtung

10.5.2.1 Die Mindestdicke innerhalb der Dichtung wird wie folgt berechnet:


e  max e A ; e P  (10.5-1)

Dabei ist:

3( C  G )  W 
eA  C F  
 G  f A 
(10.5-2)

 3 3  ν  2 G  P
eP   G  3C F   2b  m C  G 
 32  4   f (10.5-3)

 
 
 tB 
C F  max  ; 1
6e1,a
 2d b  
 m  0,5 
 (10.5-4)

In den vorstehenden Gleichungen gilt: e1, a ist die Berechnungswanddicke des Flanschbereichs, db ist der
Schraubenaußendurchmesser, C ist der Lochkreisdurchmesser, m der Dichtungsfaktor, G der wirksame
Dichtungsdurchmesser, b die wirksame Dichtungsbreite und W ist die Auslegungsschraubenlast für den
Montagezustand, nach Definition in Abschnitt 11.

ANMERKUNG Gleichung (10.5-2) gilt für den Einbauzustand, Gleichung (10.5-3) für den Betriebszustand. Die Gleichung
(10.5-3) gilt mit PT für P und ftest für f auch für Prüfbedingungen.

10.5.2.2 Die Mindestdicke des Flanschbereichs wird wie folgt berechnet:

e1  max e A ; e P 1 (10.5-5)

Dabei wird

eA aus Gleichung (10.-5-2) und

eP1 aus nachstehender Gleichung ermittelt:

G  P
e P 1  3 C F   2b  m  C  G  (10.5-6)
 4  f

ANMERKUNG Gleichung (10.5-2) gilt für den Einbauzustand, Gleichung (10.5-6) für den Betriebszustand. Die Gleichung
(10.5-6) gilt mit PT für P und ftest für f auch für Prüfbedingungen.
NormCD - Stand 2013-01

142
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Ausgabe 4 (2012-07)

e
2
e1

e
3
e

4
e1

Bild 10.5-1 — Verschraubte runde ebene Böden mit innenliegender Dichtung


1) Flansch ohne Dichtleiste
2) Flansch mit Dichtleiste
3) Vorspringende Dichtfläche (mit Feder)
4) Rückspringende Dichtfläche (mit Nut)
e1

e
NormCD - Stand 2013-01

Bild 10.5-2 — Verschraubter runder ebener Boden mit durchgehender Dichtung

143
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10.5.3 Böden mit durchgehender Dichtung

10.5.3.1 Die Mindestdicke des Bodens mit durchgehender Dichtung wird wie folgt berechnet:

P
e  0,41 C
f
(10.5-7)

ANMERKUNG C ist der Durchmesser des Schraubenlochkreises nach Definition in Abschnitt 11.

10.5.3.2 Die Mindestdicke des Flanschbereichs wird wie folgt berechnet:

e1  0,8 e (10.5-8)

Die reduzierte Dicke des Flanschbereichs muss auf eine Wölbungsfläche mit einem Innenumfang von mindestens
0,7 C begrenzt sein.

10.5.4 Böden mit Schrauben in ungleichmäßigem Abstand

Runde ebene Böden mit Schrauben in ungleichmäßigem Abstand können wie runde ebene Böden mit Schrauben
in gleichem Abstand berechnet werden, wenn alle Berechnungen mit einer äquivalenten Anzahl Schrauben nEQ
nach folgender Gleichung durchgeführt werden:

 C
n EQ 
t Bmax
(10.5-9)

Dabei ist

tBmax die maximale Schraubenteilung, die auch in Gleichung (10.5-4) anstelle von tB einzusetzen ist. Die
äquivalente Anzahl Schrauben nEQ muss keine ganze Zahl sein.
NormCD - Stand 2013-01

144
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10.6 Runde ebene Böden mit Ausschnitten

10.6.1 Allgemeines

10.6.1.1 Die in 10.6.2 angegebenen Anforderungen gelten für die Verstärkung eines oder mehrerer Ausschnitte
in ebenen runden Böden, die mit der Schale verschweißt oder verschraubt sind. Die Ausschnitte können beliebig
im Boden angeordnet sein (siehe Bild 10.6-1).

ANMERKUNG Ausschnitte in einem ebenen Boden können Öffnungen mit einem Schraubflansch oder mit einem Stutzen
sein.

10.6.1.2 Sacklöcher mit Gewinde für Schrauben zum Anschluss genormter Rohrleitungsflansche müssen nicht
verstärkt werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

 der Bohrungsdurchmesser des Ausschnitts ist nicht größer als der des Standardrohrflansches;

 die verbleibende Dicke am Grund der Bohrung beträgt mindestens 50 % des Schraubendurchmessers.

10.6.1.3 Diese Anforderungen gelten für runde Ausschnitte oder Stutzen, deren Durchmesser weniger als 50 %
des Schaleninnendurchmessers (Di) bei verschweißten Böden bzw. 50 % des wirksamen Dichtungsdurchmessers
(G bzw. C) bei verschraubten Böden beträgt.

10.6.2 Dicke ebener Böden mit Ausschnitten

10.6.2.1 Ein runder ebener Boden mit Ausschnitten muss die in 10.4 bzw. 10.5 festgelegten Bedingungen
erfüllen. Seine Dicke darf zudem die durch die nachstehenden Gleichungen gegebenen Werte nicht unterschreiten.

Verschweißte ebene Böden (siehe Bilder 10.4-1 bis 10.4-3):

  P 
e  max (Y1  eo );  C 1  Y2  D i  (10.6-1)
  f 
 

Verschraubte ebene Böden (siehe Bilder 10.5-1 and 10.5-2):

e  Y2  e o (10.6-2)

In den Gleichungen (10.6-1) und (10.6-2) ist eo ist die erforderliche Dicke des Bodens ohne Ausschnitte, berechnet
nach 10.4 bzw. 10.5; die Beiwerte Y1 und Y2 werden wie folgt berechnet:

 j 
Y1  min 2; 3  (10.6-3)
 jd 

j
Y2  (10.6-4)
jd

Bei Böden mit einem Ausschnitt (siehe Bild 10.6-1) gilt:

 d ist der Durchmesser des Ausschnitts oder der äquivalente Stutzendurchmesser nach 10.6.2.2;

 j ist gleich: 2 h in Gleichung (10.6-3).

 Di in Gleichung 10.6-4 bei verschweißten Böden ohne Ansatz,


NormCD - Stand 2013-01

 Deq in Gleichung 10.6-4 bei verschweißten Böden mit Ansatz,

 G in Gleichung 10.6-4 bei verschraubten Böden.

145
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Bei Böden mit zwei Ausschnitten (siehe Bild 10.6-2) gilt:

 d ist der (arithmetische) Mittelwert der Durchmesser der Ausschnitte oder der äquivalenten
Stutzendurchmesser nach 10.6.2.2;

 j ist gleich k, dem Abstand zwischen den Mittelpunkten der Ausschnitte.

Bei Böden mit mehreren Ausschnitten ist jeder Ausschnitt als Einzelausschnitt und darüber hinaus jede mögliche
Ausschnittpaarkombination zu berechnen. Wenn eine vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer des
Steges nach Abschnitt 17 durchgeführt wird, darf wahlweise anstelle der Berechnung der
Ausschnittpaarkombination eine Berechnung eines fiktiven Einzelausschnitts durchgeführt werden, in dessen
Durchmesser beide Durchmesser des Ausschnittpaares einbeschrieben sind.

Bei der Durchführung dieser Berechung gilt:

 die pseudoelastische Spannungsschwingbreite im Steg wird gleichgesetzt mit:

2
 C  Y  Di 
∆  2  1 2   ∆P (10.6-5)
 ea 

Dabei ist Y2 unter Berücksichtigung des mittleren Durchmessers (oder des mittleren äquivalenten
Durchmessers) der beiden Ausschnitte zu berechnen.

 der entsprechende Korrekturfaktor für die Spannung im überelastischen Bereich ist nach der Festlegung in
17.6.1.3 für  anzuwenden.

 für Ausschnitte mit Stutzen ist die der tatsächlichen Schweißverbindung zwischen Stutzen und ebenem Boden
entsprechende niedrigste Ermüdungsklasse nach den Festlegungen in Abschnitt 17 (siehe Tabelle 17-4) zu
berücksichtigen, während für Ausschnitte ohne Stutzen die ebenfalls in Abschnitt 17 festgelegte
Ermüdungskurve für nicht geschweißte Bauteile zu berücksichtigen ist.

 bei Behältern der Prüfgruppe 4 ist nach den Anforderungen der Prüfgruppe 3a bzw. 3b (siehe Tabelle 6.6.2-1
in EN 13445-5:2009) eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbindung zwischen Stutzen und ebenem
Boden durchzuführen.

10.6.2.2 Bei Ausschnitten mit Stutzen wird der äquivalente Stutzendurchmesser wie folgt berechnet:

 für Aufschweißstutzen:

2 A'
d  di  (10.6-6)
e

 für Einschweißstutzen:

2 A'
d  de  (10.6-7)
e

Dabei ist:

 fb 
A'  min  A; A  (10.6-8)
 f 

In dieser Gleichung ist A die Gesamtfläche der Verstärkung in mm2 nach den Bildern 10.6-3 und 10.6-4.
NormCD - Stand 2013-01

Der Wert eb ist die erforderliche Stutzendicke für die jeweilige Druckbelastung nach 7.4.2.

l  0,8 di  eab  eab (10.6-9)

146
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EN 13445-3:2009 (D)
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l '  0,8 di  e'ab  e'ab (10.6-10)

Ergeben die Gleichungen (10.6-6) und (10.6-7) einen negativen Wert für den äquivalenten Stutzendurchmesser, ist
eine weitere Berechnung nach 10.6.2.1 nicht erforderlich.

Di

Bild 10.6-1 — Ebener Boden mit Einzelausschnitt


k

Di

Bild 10.6-2 — Ebener Boden mit zwei Ausschnitten


NormCD - Stand 2013-01

147
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Bild 10.6-3 — Ebener Boden mit Aufschweißstutzen

eab

eb

A
l
e

l'

e'ab

de
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Bild 10.6-4 — Ebener Boden mit Einschweißstutzen

148
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10.7 Nicht runde oder ringförmige ebene Böden

10.7.1 Allgemeines

Diese Anforderungen gelten für verschweißte oder verschraubte, nicht runde und ringförmige ebene Böden, die
eine regelmäßige Form (rechteckig, quadratisch, elliptisch, länglich rund oder ringförmig) aufweisen und an ihrem
Rand gleichmäßig aufgelagert sind.

ANMERKUNG Das Berechnungsverfahren für nicht runde ebene Böden in 10.7 entspricht im Wesentlichen dem für runde
ebene Böden in 10.4 und 10.5. Es handelt sich jedoch um ein empirisches Verfahren, das zu sehr konservativen Ergebnissen
führen kann. Verfahren auf der Grundlage einer Spannungsanalyse sollten daher in Betracht gezogen werden.

10.7.2 Rechteckige, elliptische und länglich runde ebene Böden ohne Ausschnitte

10.7.2.1 Die erforderliche Mindestdicke rechteckiger, elliptischer und länglich runder ebener Böden darf den
folgenden Wert nicht unterschreiten:

P
e  C 3  a' (10.7-1)
f

Dabei wird C3 wie folgt ermittelt:

 für verschweißte ebene Böden aus Bild 10.7-1;

 für verschraubte ebene Böden mit durchgehender Dichtung aus Bild 10.7-2 (rechteckige Böden) bzw.
Bild 10.7-3 (elliptische und länglich runde Böden);

 für verschraubte ebene Böden mit innenliegender Dichtung aus:

6 W  c
C3  C 4  (10.7-2)
P  n  t B  a' 2

C4 wird dabei aus Bild 10.7-4 ermittelt.

10.7.2.2 Die erforderliche Dicke e1 des Flanschbereichs darf die folgenden Werte nicht unterschreiten:

6 W  c
e1  (10.7-3)
n  tB  f

6 W  c
e1  (10.7-4)
n  tB  fA

ANMERKUNG Gleichung (10.7-3) gilt für den Betriebszustand, Gleichung (10.7-4) für den Einbauzustand.

10.7.3 Ringförmige ebene Böden ohne Ausschnitte

Ebene Böden in Form eines an beiden Rändern aufgelagerten kreisförmigen Rings sind wie rechteckige Böden mit
folgenden Abmessungen zu betrachten:

DY  DX
a'  (10.7-5)
2
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149
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DY  DX
b'   (10.7-6)
2

10.7.4 Verstärkung von Ausschnitten in rechteckigen, elliptischen, länglich runden und ringförmigen
ebenen Böden

Die erforderliche Mindestdicke rechteckiger, elliptischer, länglich runder und ringförmiger ebener Böden mit
Ausschnitten darf den folgenden Wert nicht unterschreiten:

P
e  C 3  Y2  a ' (10.7-7)
f

Dabei ist Y2 der Gleichung (10.6-4) zu entnehmen und alle in dieser Gleichung festgelegten Maße sind, bezogen
auf einen ideal kreisrunden ebenen Boden zu bestimmen, dessen maximaler Durchmesser in den Durchmesser
des nicht runden, ebenen Bodens einbeschrieben werden kann.

C3 0,71

0,69

0,67

0,65

0,63

0,61

0,59

0,57

0,55
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0

a'/b'

Bild 10.7-1 — Beiwert C3 für die Berechnung verschweißter nicht runder ebener Böden
NormCD - Stand 2013-01

150
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

C3 0,95

0,90

0,85

0,80

0,75

0,70

0,65
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0

a'/b'

Bild 10.7-2 — Beiwert C3 für die Berechnung verschraubter rechteckiger ebener Böden
mit durchgehender Dichtung
NormCD - Stand 2013-01

151
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

a'/b' 1,0

0,9

0,8

0,7

0,6

0,5
0,60 0,65 0,70 0,75 0,78
C3

Bild 10.7-3 — Beiwert C3 für die Berechnung verschraubter elliptischer und länglich runder ebener Böden
mit durchgehender Dichtung

C4 0,80

0,75

0,70

0,65

0,60

0,55

0,50

0,45

0,40

0,35

0,30

0,25
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0

a'/b'
NormCD - Stand 2013-01

Bild 10.7-4 — Beiwert C4 für die Berechnung verschraubter nicht runder ebener Böden
mit innenliegender Dichtung

152
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Ausgabe 4 (2012-07)

11 Flansche

11.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von geschraubten Flanschverbindungen. Dazu gehören innen-
oder außendruckbeanspruchte Flansche mit durchgehenden und innenliegenden Dichtungen sowie innenliegende
Flansche und dichtgeschweißte Flansche (mit Schweißlippendichtung). Die Regeln dieses Abschnitts beruhen auf
dem allgemein anerkannten Taylor-Forge-Verfahren. Anhang G enthält ein modernes Alternativverfahren für die
Berechnung von Flanschen mit innenliegenden Dichtungen.

ANMERKUNG Das Alternativverfahren nach Anhang G ist besonders geeignet, wenn a) Schwankungen der thermischen
Beanspruchung eine wesentliche Rolle spielen, b) die Schraubenspannung durch Anwendung eines definierten
Anzugverfahrens kontrolliert wird, c) signifikante zusätzliche Belastungen (Kräfte und Momente) einwirken oder d) Dichtheit von
besonderer Bedeutung ist.

11.2 Zusätzliche Definitionen

Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

11.2.1
Einbauzustand:
Dieser Zustand liegt vor, wenn die Auflagefläche der Dichtung oder Verbindung bei der Montage bei
Umgebungstemperatur vorverformt und die Belastung ausschließlich durch die Schrauben verursacht wird

11.2.2
Betriebszustand:
Der Zustand, in dem die Innendruckkraft aufgrund des Auslegungsdrucks (Innen- oder Aussendruck) am Flansch
wirkt

11.2.3
Flansch mit innenliegender Dichtung:
Flansch, dessen Dichtung vollständig innerhalb des Schraubenlochkreises liegt und außerhalb des
Schraubenlochkreises keine Kontaktfläche hat

11.2.4
Flansch mit durchgehender Dichtung (glatter Flansch):
Flansch, dessen Dichtfläche sich mit oder ohne Dichtung oder Abstandsring über den Schraubenlochkreis hinaus
erstreckt

11.2.5
Innenliegender Flansch:
Flansch, der an seinem Außendurchmesser mit der Behälterschale verbunden ist

11.2.6
Schale:
Rohr, Behälterwand oder anderer Zylinder, der mit dem Flansch verbunden ist und ihn trägt

11.2.7
Losflanschverbindung:
Flanschverbindung, bei der die Schraubenkraft über einen losen Flanschring auf einen Vorschweißbund
übertragen wird, an dem sich auch die Dichtfläche befindet

ANMERKUNG Am Vorschweißbund sitzt die Kontaktfläche.


NormCD - Stand 2013-01

11.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

A Außendurchmesser des Flansches oder, bei bis an den Flanschrand reichenden Lang-löchern, der
Durchmesser am Teilkreis der Langlöcher
153
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

AB Spannungsquerschnitt/Kernquerschnitt der Schrauben im Querschnitt des kleinsten


Schraubendurchmessers

AB,min Erforderlicher Spannungsquerschnitt/Kernquerschnitt der Schrauben

A2 Außendurchmesser der Dichtfläche zwischen losem Flanschring und Vorschweißbund einer


Losflanschverbindung (siehe Bild 11.5-9)

B Flanschinnendurchmesser

B2 Innendurchmesser der Dichtfläche zwischen losem Flanschring und Vorschweißbund einer


Losflanschverbindung (siehe Bild 11.5-9) (typisch)

b Wirkbreite der Dichtung oder Verbindung

b0 Theoretische Sitzbreite der Dichtung oder Verbindung

C Schraubenlochkreisdurchmesser

CF Korrekturfaktor für die Schraubenlochteilung

D Schaleninnendurchmesser

db Schraubenaußendurchmesser

dn Schraubennenndurchmesser

e Erforderliche Flanschdicke, gemessen am dünnsten Querschnitt

fB Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Betriebstemperatur (siehe 11.4.3)

fB,A Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Montagetemperatur (siehe 11.4.3)

fH Berechnungsnennspannung des Ansatzes, siehe 11.5.4.2

G Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche nach den Anforderungen in 11.5.2

G1 Angenommener Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche zwischen losem Flanschring und


Vorschweißbund einer Losflanschverbindung

g0 Dicke des Ansatzes am dünnen Ende

g1 Ansatzdicke an der Flanschrückseite

H Gesamtwert der Innendruckkraft

HD Über die Schale auf den Flansch wirkende Innendruckkraft

HG Druckkraft an der Dichtung zur Gewährleistung der Dichtheit der Verbindung

HT Innendruckkraft aufgrund des Drucks an der Flanschdichtfläche

h Ansatzlänge
NormCD - Stand 2013-01

hD Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HD

hG Radialer Abstand zwischen Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche und dem Schraubenlochkreis

154
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EN 13445-3:2009 (D)
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hL Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche am


losen Flanschring einer Losflanschverbindung

hT Radial gemessener Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HT

K Verhältnis der Flanschdurchmesser - siehe Gleichungen 11.5-21 und 11.9-13

k Spannungsbeiwert nach Definition in 11.5.4.2

l0 Längenparameter nach Gleichung (11.5-22);

M Flanschmoment je Längeneinheit, wie in 11.5.4.1 definiert;

MA Gesamtmoment am Flansch im Einbauzustand

Mop Gesamtmoment am Flansch im Betriebszustand

m Dichtungsbeiwert

Pe Berechnungsaußendruck, ausgedrückt als positive Zahl

W Berechnungs-Schraubenkraft für den Einbauzustand

WA Erforderliche Schraubenkraft für den Einbauzustand

Wop Erforderliche Schraubenkraft für den Betriebszustand

w Wirkbreite der Dichtung, begrenzt durch Dichtungsbreite und Flanschdichtfläche

y Setzdruck von Dichtung oder Verbindung

F Beiwert für die Flanschberechnung von Festflanschen (siehe Bild 11.5-4)

FL Beiwert für Losflansche mit Ansatz (siehe Bild 11.5-7)

T Beiwert aus Gleichung (11.5-23);

U Beiwert aus Gleichung (11.5-24);

V Beiwert für Festflansche (aus Bild 11.5-5)

VL Beiwert für Losflansche mit Ansatz (aus Bild 11.5-8)

Y Faktor aus der Gleichung 11.5-25;

 Nennspalt zwischen Schale und Losflansch

b Abstand zwischen den Mittellinien benachbarter Schrauben

 Beiwert nach Definition in 11.5.4.1

b Auflagerspannung in einer Losflanschverbindung

H Berechnete Längsspannung im Ansatz


NormCD - Stand 2013-01

r Berechnete Radialspannung im Flansch

155
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

 Berechnete Tangentialspannung im Flansch

 Korrekturbeiwert für die Ansatzspannung bei der Flanschberechnung von Festflanschen (nach Bild 11.5-6)

11.4 Allgemeines

11.4.1 Einführung

Mit Dichtung versehene oder dichtgeschweißte runde verschraubte Flanschverbindungen für Druckbehälter nach
dieser Norm müssen einer der nachstehenden Vorschriften entsprechen:

a) einer einschlägigen EN-Norm für Rohrleitungsflansche und den Forderungen in 11.4.2,

b) den Forderungen für verschraubte Flanschverbindungen in diesem Abschnitt oder

c) den Alternativregeln in Anhang G.

Beide Flansche einer Flanschverbindung müssen nach denselben Regeln oder Normen konstruiert sein. Dies gilt
auch, wenn es sich bei einem der Flansche um einen verschraubten ebenen Boden oder Deckel handelt. Die
Regeln für verschraubte ebene Böden in Abschnitt 10 und verschraubte gewölbte Böden in Abschnitt 12 werden
als Teils des Regelwerks dieses Abschnitts betrachtet.

11.4.2 Verwendung von Standardflanschen ohne Berechnung

Flansche, die einer EN-Norm für Rohrleitungsflansche entsprechen, können ohne weitere Berechnung für
Druckbehälter verwendet werden, wenn sie sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllen:

a) Unter normalen Betriebsbedingungen liegt der Berechnungsdruck unter dem in den Tabellen der
einschlägigen EN-Norm angegebenen Nenndruck für Flansch und Werkstoff bei Berechnungstemperatur.

b) Unter Prüfbedingungen oder außergewöhnlichen Bedingungen überschreitet der Berechnungsdruck nicht das
1,5fache des in den genannten Tabellen angegebenen Nenndrucks bei der entsprechenden Temperatur.

c) Die Dichtung ist nach Tabelle 11.4-1 für den Flansch der betreffenden PN-Reihe oder Klasse zugelassen.

d) Die Schrauben gehören mindestens zu der Festigkeitskategorie (siehe Tabelle 11.4-2), die als
Mindestforderung nach Tabelle 11.4-1 für den in der Flanschverbindung verwendeten Dichtungstyp festgelegt
ist.

e) Der Behälter ist überwiegend nichtzyklischen Belastungen ausgesetzt (siehe 5.4.2).

f) Die Differenz zwischen mittlerer Temperatur von Schrauben und Flansch überschreitet unter keinen
Bedingungen 50 °C.

g) Die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Schrauben- und Flanschwerkstoff bei 20 °C differieren um mehr als
10 % (z. B. Flansche aus austenitischem und Schrauben aus ferritischem Stahl), die Betriebstemperatur
beträgt jedoch maximal 120 °C. Die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Schrauben- und Flanschwerkstoff
bei 20 °C differieren um maximal 10 %.

11.4.3 Verschraubung

11.4.3.1 Schrauben

Es müssen mindestens vier Schrauben verwendet werden.


NormCD - Stand 2013-01

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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Schrauben sind gleichförmig zu verteilen. Flansche mit unterschiedlicher Schraubenteilung dürfen wie Flansche mit
gleichförmiger Schraubenteilung berechnet werden, sofern in allen Unterabschnitten der im Vergleich mit AB min
verwendete Spannungsquerschnitt aller Schrauben gegenüber dem tatsächlichen Spannungsquerschnitt aller
Schrauben verringert wird indem die tatsächliche Schraubenzahl durch die durch:

 C
n EQ  (11.4-1)
 B max

definierte äquivalente Schraubenzahl ersetzt wird. Hierin ist  B max die größte Schraubenteilung, die auch in
Gleichung (11.5-20) an Stelle von  B zu verwenden ist. Die äquivalente Schraubenzahl nEQ muß nicht ganzzahlig
sein.

Bei dünnen Schrauben ist es ggf. erforderlich, durch Verwendung eines Drehmomentschlüssels oder eines
anderen geeigneten Werkzeugs zu verhindern, daß die Schrauben überlastet werden.

Durch besondere Vorkehrungen ist bei dicken Schrauben sicherzustellen, daß beim Anziehen der Schrauben eine
ausreichende Vorspannung erreicht wird. Dies gilt insbesondere für Schrauben mit einem Durchmesser über 38
mm.

Empfohlene Werte für die zulässige Schraubenspannung zur Ermittlung des erforderlichen Schraubenquerschnitts
nach 11.5.2 sind:

 für Kohlenstoffstähle und andere nichtaustenitische Stähle der kleinere Wert von Rp0,2/3 bei
Auslegungstemperatur und Rm/4 bei Umgebungstemperatur:

 für austenitische nichtrostende Stähle Rm/4 bei Auslegungstemperatur.

11.4.3.2 Muttern

Die festgelegte Mindestprüfkraft von Mutterm darf nicht kleiner sein als die Prüfkraft der Schrauben, mit denen sie
verschraubt sind, entsprechend der Mindestzugfestigkeit dieser Schrauben.

Muttern mit Regelgewinde erfüllen diese Bedingung sofern sie

 eine Höhe mindestens gleich 0,8dn,

 eine Streckgrenze oder Festigkeitsklasse mindestens gleich der der Schrauben haben.

Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, so darf die Höhe der Muttern nicht kleiner sein als

Rp,screw
0,8d n
Rp,nut

ANMERKUNG R p steht für Rp0,2 für austenitische Stähle und für Rp1,0 für sonstige Stähle.

11.4.3.3 Gewindebohrungen

Die Eingriffslänge von Schrauben in Gewindebohrungen darf nicht kleiner sein als

 R p,screw 
max  0,8  d n ; 0,8  d n 
 R p,component 
 
NormCD - Stand 2013-01

ANMERKUNG R p steht für Rp0,2 für austenitische Stähle und für Rp1,0 für sonstige Stähle.

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EN 13445-3:2009 (D)
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Tabelle 11.4-1 — Dichtungen für Standardflansche

Erforderliche
PN-
Klassen Schraubenfestigkeitskat
Reihen (1) Dichtungstyp
(1) egorie (siehe Tabelle
11.4-2)
2,5 bis -  Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
16
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
25 150 Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Mittlere Festigkeit
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
40 -  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Mittlere Festigkeit
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Ummantelte Metall-Flachdichtung mit Füllstoff Hohe Festigkeit
 Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
63 300  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Mittlere Festigkeit
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Ummantelte Metall-Flachdichtung mit Füllstoff Hohe Festigkeit
 Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung
 Metall-Runddichtung
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Mittlere Festigkeit
100 600  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Ummantelte Metallflachdichtung mit Füllstoff Hohe Festigkeit
 Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung
 Metall-Runddichtung
(1)
Die PN- bzw. Klassenangaben in dieser Tabelle beschränken sich auf die in den EN-Normen für
Stahlflansche aufgeführten Flansche bis PN 100 bzw. Klasse 600.

Tabelle 11.4-2 — Schraubenfestigkeitskategorien

Geringe Festigkeit Mittlere Festigkeit Hohe Festigkeit

Rp,Schraube/Rp,Flansch 1  1,4  2,5

ANMERKUNG Rp ist Rp0,2 für nicht austenitische Stähle und Rp1,0 für austenitische. Sofern Rp1,0 nicht
gegeben ist, ist Rp0,2 für Schrauben und Flansch zu verwenden.

Sowohl für die Montage als auch für den Betrieb gelten im Hinblick auf die Festlegung der Nennaus-
legungsspannungen die normalen Auslegungsbedingungen.

Für Prüfbedingungen und außergewöhnliche Betriebsbedingungen können die Werte der zulässigen Spannungen
mit dem Faktor 1,5 multipliziert werden.
NormCD - Stand 2013-01

ANMERKUNG Die angegebenen Spannungen sind insofern Nennwerte, als sie in der Praxis u. U. überschritten werden
müssen, um alle Zustände zu unterbinden, die zu Undichtheit der Verbindung führen können. Die vorhandene
Sicherheitsreserve reicht jedoch aus, um zufriedenstellende Dichtwirkung zu erreichen, ohne die Schrauben zu überlasten oder
regelmäßig nachziehen zu müssen.

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11.4.4 Flanschbauart

Es wird unterschieden zwischen Flanschen, bei denen die Flanschöffnung mit der Schalenöffnung bündig
abschließt (z. B. Schweißverbindung F1, F2, F3 und F5 in Anhang A Tabelle A.7) und Flanschen, die durch eine
Kehlnaht mit dem Ende der Schale verbunden sind (z. B. Schweißverbindung F4) und bei denen die beiden
Öffnungen nicht bündig übereinander liegen. Diese Flansche werden als Vorschweißflansche (siehe Bild 11.5-1)
bzw. Aufschweißflansch (siehe Bild 11.5-2) bezeichnet.

Eine weitere Unterscheidung wird zwischen Überschiebflanschen mit Ansatz (siehe Bild 11.5-3), bei denen ein
geschmiedeter Flansch mit konischen Ansatz über die Schale geschoben und an beiden Enden verschweißt wird,
und anderen Schweißflanschen vorgenommen.

Der Radius der Ausrundung zwischen Flansch und Ansatz oder Schale muss mindestens 0,25 g0 bzw. 5 mm
betragen.

Bei der Fertigung von Flanschen mit Ansatz darf der Ansatz keinesfalls ohne besondere Prüfungen direkt aus dem
Plattenwerkstoff gearbeitet werden.

Kehlnähte dürfen bei Auslegungstemperaturen über 370 °C nicht verwendet werden.

11.4.5 Oberflächenbearbeitung

Die Auflagefläche der Muttern muss mit einer Toleranz von 1° parallel zur Flanschfläche sein.
Bearbeitungsmaßnahmen wie Hinterendplandrehen oder Stirnen, um diese Parallelität zu erreichen, dürfen nicht
dazu führen, dass Flansch- oder Ansatzdicke unter das Nennmaß sinken. Der Durchmesser der gestirnten Fläche
muss mindestens gleich dem Eckenmaß der Mutter plus 3 mm sein. Der radiale Abstand zwischen der Rückseite
des Flansches und dem Ansatz bzw. Schale muss konstant bleiben.

Bei der Oberflächengüte der Dichtflächen sind die Empfehlungen der Dichtungshersteller oder Erfahrungswerte zu
beachten.

11.4.6 Dichtungen

Die Dichtungsbeiwerte m und y werden gewöhnlich vom Dichtungshersteller angegeben; entsprechende


Vorgabewerte sind auch in Anhang H enthalten.

Mindestwerte für die Wirkbreite w sind ebenfalls in Anhang H angegeben.

ANMERKUNG In vielen Ländern Europas ist die Verwendung asbesthaltiger Dichtungen verboten.
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11.5 Flansche mit innenliegender Dichtung

11.5.1 Allgemeines

g0

h
g1
W

HD
B
e hD

HG HT
hT

hG G
C
A

Bild 11.5-1 — Flansche mit innenliegender Dichtung – Vorschweißflansche

HD

g
0
W
hD

D
h

g
1

e
B

hT HG HT

hG G
C
A
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Bild 11.5-2 — Flansche mit innenliegender Dichtung – Aufschweißflansche

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HD

g0

h g1
W

hD
e

HT
hT HG

h G
G

C
A

Bild 11.5-3 — Flansche mit innenliegender Dichtung - Überschiebflansch mit Ansatz

Die Berechnung innendruckbeaufschlagter runder Flansche mit innenliegender Dichtung erfolgt unter Beachtung
der in 11.5.4 angegebenen Ausnahmen nach einem der drei folgenden Verfahren.

a) Festflanschverfahren. Das Festflanschverfahren darf nicht für Überschiebflansche mit Ansatz oder lose
Flanschringe in Losflanschverbindungen angewandt werden. Es ermöglicht die Berechnung von Flanschen mit
geschweißtem konischen Ansatz, wobei die Abschrägung des für die Berechnung angenommenen Ansatzes
höchstens 1: 1 betragen darf, d. h. g1  h + g0.

b) Losflanschverfahren. Das Losflanschverfahren darf außer bei losen Flanschringen in Losflanschverbindungen


nur angewandt werden, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind.

1) g0  16 mm;

2) P  2 MPa;

3) B/g0  300;

4) Betriebstemperatur  370 °C.

a) Verfahren für Losflansche mit Ansatz. Dieses Verfahren ist auf Überschiebflansche mit Ansatz und
Vorschweißbünde in Losflanschverbindungen anzuwenden.

ANMERKUNG 1 Beim Festflanschverfahren wird die stützende Wirkung der Schale berücksichtigt und es werden die
Spannungen in der Schale berechnet; beim Losflanschverfahren wird dagegen davon ausgegangen, daß der Flansch keinerlei
Stützwirkung durch die Schale erfährt; die Spannungen in der Schale bleiben unberücksichtigt.
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ANMERKUNG 2 Für die Berechnung von Ansätzen mit ungewöhnlicher Form kann es erforderlich sein, für g1 und h Werte zu
wählen, die für einen einfachen konischen Ansatz gelten, dessen Profil in das des tatsächlichen Ansatzes paßt.

ANMERKUNG 3 Bei Überschiebflanschen mit Ansatz gibt es keinen Mindestwert für h.

ANMERKUNG 4 Die Berechnung des Werts von M ist unabhängig vom gewählten Berechnungsverfahren.

11.5.2 Schraubenkräfte und –querschnitte

b0 = w/2 (11.5-1)

Ausnahme: Flansche mit Ringnut (siehe Anhang H), für die gilt:

b0 = w/8; (11.5-2)

Für b0 = 6,3 mm gilt:

b = b0 (11.5-3)

Für b0 > 6,3 mm gilt:

b = 2,52 b0 (11.5-4)

(Diese Gleichung gilt nur, wenn die Abmessungen in mm angegeben sind).

Für b0  6,3 mm gilt G = mittlerer Durchmesser der Dichtungsauflagefläche.

Für b0 > 6,3 mm gilt G = Außendurchmesser der Dichtungsauflagefläche minus 2 b.

 2
H   (G  P ) (11.5-5)
4
HG = 2 G  b  m  P (11.5-6)

Schraubenkräfte und -querschnitte sind sowohl für den Einbauzustand als auch den Betriebszustand zu
berechnen.

a) Einbauzustand. Die erforderliche Schraubenkraft wird wie folgt berechnet:

WA = b  G  y (11.5-7)

ANMERKUNG Die für eine ordnungsgemäße Verbindung erforderliche Schraubenkraft ist abhängig von der Dichtung und der
Wirksamen Fläche der Dichtung.

b) Betriebszustand. Die erforderliche Schraubenkraft wird wie folgt berechnet:

Wop = H + HG (11.5-8)

Der erforderliche Schraubenquerschnitt AB,min wird wie folgt berechnet:

 W A Wop 
AB,min  max   (11.5-9)
f ; f 
 B,A B 

Die Verschraubung ist so auszulegen, dass die Bedingung AB ≥ AB,min erfüllt ist.
NormCD - Stand 2013-01

ANMERKUNG Durch Innendruck wird die Verbindung auseinander gedrückt; durch die Schraubenkraft muss ein
ausreichender Druck auf die Dichtung aufrechterhalten werden, um die Dichtheit der Verbindung zu gewährleisten. Die
erforderliche Schraubenkraft unter dieser Bedingung ist abhängig von Auslegungsdruck, Dichtungswerkstoff und der unter
Druck aufrechtzuerhaltenden wirksamen Fläche der Dichtung. Es kann erforderlich sein, die Berechnung für mehr als einen
Betriebszustand durchzuführen.
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EN 13445-3:2009 (D)
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11.5.3 Flanschmomente


HD   (B 2  P ) (11.5-10)
4

HT = H - HD (11.5-11)

hD = (C - B - g1)/2 (11.5-12)

außer für Überschubflansche mit Ansatz und Aufschweißflansche für welche

hD = (C - B) / 2 (11.5-13)

hG = (C - G) / 2 (11.5-14)

hT = (2C - B - G) / 4 (11.5-15)

W = 0,5 (AB,min + AB) fB,A (11.5-16)

a) Einbauzustand. Das Gesamtflanschmoment wird wie folgt berechnet:

MA = W  hG (11.5-17)

b) Betriebszustand. Das Gesamtflanschmoment wird wie folgt berechnet:

Mop = HD  hD + HT  hT + HG  hG (11.5-18)

Für Flanschpaare mit unterschiedlichen Auslegungsbedingungen, z. B. bei einem Rohrboden, müssen die
Schraubenkräfte getrennt für jede Flansch-Dichtung-Kombination sowohl für den Einbau- wie für den
Betriebszustand berechnet werden. Für Wop und WA ist der größere der berechneten Werte zu verwenden. Für den
Flansch mit dem niedrigeren berechneten Wert für Wop muss der Wert von HG wie folgt erhöht werden:

HG,new = HG + Wop,max – Wop,min (11.5-19)

11.5.4 Spannungen am Flansch und Belastungsgrenzen

11.5.4.1 Spannungen im Flansch

11.5.4.1.1 Berechnung der Flanschspannungen

 
 b 
; 1
CF  max 6e  (11.5-20)
 2 db  
 m  0,5 
 

K = A/B (11.5-21)

l0 = Bg 0 (11.5-22)

2

K 1  8,55246 log (K )  1
10

T 
 
1,0472  1,9448 K K  1
2
(11.5-23)

 
NormCD - Stand 2013-01

2
K 1  8,55246 log (K )  1
10
U  2
 
1,36136 K  1 (K  1)
(11.5-24)

163
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

 K log (K ) 
2

Y 
1 0,66845  5,7169
10  (11.5-25)
K  1 K 1 
2
 
Die Spannungen am Flansch werden wie folgt aus dem Flanschmoment M berechnet:

Für den Einbauzustand:

CF
M  MA (11.5-26)
B

Für den Betriebszustand:

CF
M  M op (11.5-27)
B

a) Festflanschverfahren

F V und  sind durch die Gleichungen (11.5-28) bis (11.5-30) gegeben oder können den Bildern 11.5-4 bis 11.5-6
entnommen werden

E 6
βF  (11.5-28)
1/ 4
 C  1  A3

 

 3 1  v 
2 C

mit den in den Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C und E6, für Flansche mit zylindrischem
Ansatz ist F = 0,908920.

E4
βν  (11.5-29)

31  ν 2

 1/ 4
1  A3
 C 

mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C und E4, für Flansche mit
zylindrischem Ansatz ist V = 0,550103.

C 36
 (11.5-30)
1 A

mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, and C36.
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0,908920
0,10
0,9 0,20
0,25
0,30
0,35
0,40
0,45
0,50
0,8
0,60
βF
0,70

0,80
0,7
0,90
1,00
h = h
0,6 1,25
l 0 Bg 0 1,50

0,5 2,00
1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5
g1/g0

Bild 11.5-4 — Werte für F (Beiwert für das Festflanschverfahren)

0,6
0,550103
h = h
0,5 l 0 Bg 0

0,4 0,10
0,12
0,14
0,16
βV 0,3 0,18
0,20
0,25
0,2 0,30
0,35
0,40
0,1 0,45
0,50
0,60
0,70
0 0,80
1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 0,90
1 1,00
1,25
g /g 1,50
1 0
2,00

Bild 11.5-5 — Werte für V (Beiwert für das Festflanschverfahren)


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25 0
0,05
ϕ = 1 (minimum) 0,10
20 0,15
ϕ = 1 for hubs of uniform thickness (g /g = 1)
1 0 0,20
15 0,25
0,30
0,35
0,40
10 0,45
9
0,50
8
7 0,60
6
0,70
ϕ 5 h h
= 0,80
4 l Bg0
0
0,90
3
1,00
2,5
1,10
2
1,20
1,5
1,30

1
1 1,5 2 3 4 5
g /g
1 0

Bild 11.5-6 — Werte für  (Beiwert für das Festflanschverfahren)r)

e l e 3   V 
   F 0
 (11.5-31)

T  l0  U  l 0  g 02 

Die Längsspannung im Ansatz wird wie folgt berechnet:

M
H = 2
(11.5-32)
g 1

Die Radialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

(1,333e  F  l 0 )M
r  2
(11.5-33)
e l 0

Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

Y  M K2  1
   r (11.5-34)
e2 K2  1

b) Losflanschverfahren
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Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

Y M
  (11.5-35)
e2
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Die Radialspannung im Flansch und die Längsbeanspruchung im Ansatz sind:

r  H  0 (11.5-36)

c) Verfahren für Losflansche mit Ansatz

 FL und  VL sind gegeben durch die Gleichungen (11.5-37) und (11.5-38) oder können Bild 11.5-7 bzw. Bild 11.5-
8 entnommen werden:

3  A  21  11A   3  2A   9  5 A 
C18    C21   C24   
βFL   6   84   210   360  (11.5-37)
1/ 4
 C  1  A
3
 2 
 3 (1  v )  C

mit den durch die Gleichungen in11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C, C18, C21 und C24.

1 C 24 3C 21
   C18
β VL  4 5 2 (11.5-38)

3 1 v 2 

1/ 4
 1  A 
3
 C 

mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C, C18, C21 und C24.

Bild 11.5-7 — Werte für FL (Beiwert für das Verfahren für Losflansche mit Ansatz)
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100
80
60 0,10
40 0,12
30
0,14
20
0,16
10 0,18
8 0,20
6
4 0,25
3
2 0,30
β VL 0,35
1 0,40
0,8 0,45
0,6 0,50
0,4
0,3 0,60
0,2 0,70
0,80
0,2 0,90
0,1
0,08 1,00
h = h
0,04
0,03 l0 Bg 1,50
0
0,02
0,01 2,00
1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 5,0
g / g0
1

Bild 11.5-8 — Werte für VL (Beiwert für das Verfahren für Losflansche mit Ansatz)

 e 
 l0
FL e3  VL 
 
 Tl0  U l 0 g 02 
 (11.5-39)

Die Längsspannung im Ansatz wird wie folgt berechnet:

M
H  2
g 1
(11.5-40)

Die Radialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

(1,333e   FL  l 0 )M
 r 2
  e  l0
(11.5-41)

Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

2
Y M K 1
  2
r 2
e K 1 (11.5-42)

11.5.4.1.2 Koeffizienten zur Berechnung der Flanschspannungen

g
A  1 1
g0
(11.5-43)
NormCD - Stand 2013-01

4
h
C  48 (1  v 2 )  
 l0  (11.5-44)

168
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

1 A
C1   (11.5-45)
3 12

5 17 A
C2   (11.5-46)
42 336

1 A
C3   (11.5-47)
210 360

11 59 A 1  3 A
C4    (11.5-48)
360 5040 C

1 5A (1  A) 3
C5    (11.5-49)
90 1008 C

1 17 A 1
C6    (11.5-50)
120 5040 C

215 51A  120  225 A  150 A2  35 A3  1


C7    (11.5-51)
2772 1232  14 C

31 128 A  66  165 A  132 A2  35 A3  1


C8    (11.5-52)
6930 45045  77 C

533 653 A  42  198 A  117 A2  25 A3  1


C9    (11.5-53)
30240 73920  84 C

29 3 A  42  198 A  243 A2  91A3  1


C10    (11.5-54)
3780 704  84 C

31 1763 A  42  72 A  45 A2  10 A3  1
C11    (11.5-55)
6048 665280  84 C

1 71A  88  198 A  156 A2  42 A3  1


C12     (11.5-56)
2925 300300  385 C

761 937 A  2  12 A  11A2  3 A3  1


C13     (11.5-57)
831600 1663200  70 C

197 103 A  2  12 A  17 A2  7 A3  1
C14     (11.5-58)
415800 332640  70 C

233 97 A  6  18 A  15 A2  4 A3  1
C15     (11.5-59)
831600 554400  210 C

NormCD - Stand 2013-01


C16  C1 .C7 .C12  C2 .C8 .C3  C3 .C8 .C2  C32 .C7  C82 .C1  C22 .C12  (11.5-60)

169
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

 
C17  C4 .C7 .C12  C2 .C8 .C13  C3 .C8 .C9  C13 .C7 .C3  C82 .C4  C12 .C2 .C9  C1
16
(11.5-61)

 
C18  C5 .C7 .C12  C2 .C8 .C14  C3 .C8 .C10  C14 .C7 .C3  C82 .C5  C12 .C2.C10  C1
16
(11.5-62)

 
C19  C6 .C7 .C12  C2 .C8 .C15  C3 .C8 .C11  C15 .C7 .C3  C82 .C6  C12 .C2 .C11 C 1
16
(11.5-63)

 
C 20  C1 . C 9 . C12  C 4 . C 8 . C 3  C 3 . C13 . C 2  C 32 . C 9  C13 . C 8 . C1  C12 . C 4 . C 2 C1
16
(11.5-64)

 
C 21  C1 . C10 . C12  C 5 . C 8 . C 3  C 3 . C14 . C 2  C 32 . C10  C14 . C 8 . C1  C12 C 5 . C 2 C1
16
(11.5-66)

 
C 22  C1 . C11 . C12  C 6 . C 8 . C 3  C 3 . C15 . C 2  C 32 . C11  C15 . C 8 . C1  C12 . C 6 . C 2 C1
16
(11.5-67)

 
C 23  C1 . C 7 . C13  C 2 . C 9 . C 3  C 4 . C 8 . C 2  C 3 . C 7 . C 4  C 8 . C 9 . C1  C 22 . C13 C1
16
(11.5-68)

 
C 24  C1 . C 7 . C14  C 2 . C10 . C 3  C 5 . C 8 . C 2  C 3 . C 7 . C 5  C 8 . C10 . C1  C 22 . C14 C1
16
(11.5-69)

 
C 25  C1 . C 7 . C15  C 2 . C11 . C 3  C 6 . C 8 . C 2  C 3 . C 7 . C 6  C 8 . C11 . C1  C 22 . C15 C1
16
(11.5-70)

1/ 4
C 
C 26    (11.5-71)
4

5
C27  C20  C17   C17 . C26 (11.5-72)
12

1
C28  C22  C19   C19 . C26 (11.5-73)
12

1/ 2
C 
C 29    (11.5-74)
4

3/4
C 
C30    (11.5-75)
4

3A
C31   C17 . C30 (11.5-76)
2

1
C32   C19 . C30 (11.5-77)
2
NormCD - Stand 2013-01

170
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

C .C  C .C 
C33  26 32  C28 . C31 . C29   30 28  C32 . C27 . C29  (11.5-78)
2  2 

1
C34   C18  C21  C18 . C26 (11.5-79)
12

C35  C18 .C30 (11.5-80)

1
C 36  C 28 . C 35 . C 29  C 32 . C 34 . C 29  (11.5-81)
C 33

 C .C C .C  1
C37   26 35  C34 . C31 . C29  30 34  C35 . C27 . C29  (11.5-82)
 2 2  C33

E1  C17 . C36  C18  C19 . C37 (11.5-83)

E2  C20 . C36  C21  C22 . C37 (11.5-84)

E3  C23 . C36  C24  C25 . C37 (11.5-85)

3  C37  3C36 2E3  15E2  10E1


E4   (11.5-86)
12 10

3  A  21  11A   3  2A 
E5  E1   E2    E3   (11.5-87)
 6   84   210 

 7 A 3A  1 A  1 A 1
E6  E5  C36       C37     (11.5-88)
 120 36 C  40 72  60 120 C 

11.5.4.2 Belastungsgrenzen

Sowohl für die Montage als auch für den Betrieb gelten im Hinblick auf die Festlegung der
Nennauslegungsspannungen die normalen Auslegungsbedingungen.

Die Berechnungsnennspannung f ist nach Abschnitt 6 zu bestimmen, ausgenommen Teile aus austenitischen
Stählen entspr. 6.5, für die die Berechnungsspannung für Normalbetriebslastfälle durch den Wert nach 6.5.1a)
alleine gegeben ist, und für Prüflastfälle durch den Wert nach 6.5.2a) alleine.

Der Parameter fH ist die zulässige Spannung des Schalenwerkstoffs; dies gilt jedoch nicht für die Berechnung von
Vorschweißbünden und Überschiebflanschen mit Ansatz.

Für B ≤ 1000 mm gilt k = 1,0.

Für B ≥ 2000 mm gilt k = 1,333.

Für Werte von B zwischen 1 000 mm und 2 000 mm wird k wie folgt berechnet:

2 B 
k  1  
3 2 000  (11.5-89)
NormCD - Stand 2013-01

Die nach 11.5.4.1 berechneten Spannungen dürfen die folgenden Grenzwerte nicht überschreiten:

k   H  1,5 min f ; fH 
(11.5-90)

171
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

k r  f (11.5-91)

k   f
(11.5-92)

0,5 k ( H   r )  f
(11.5-93)

0,5k ( H   θ )  f
(11.5-94)

11.5.5 Flansche mit innenliegender Dichtung unter Außendruck

Flansche, die sowohl durch Innen- als auch durch Außendruck beansprucht sind, müssen auch für beide Zustände
berechnet werden. Der Außendruck kann jedoch vernachlässigt werden, wenn der Berechnungsaußendruck Pe
kleiner ist als der Berechnungsinnendruck.

Die Berechnung von Flanschen unter Außendruck erfolgt nach 11.5.4 unter Berücksichtigung folgender
Abweichungen:

a) P wird durch Pe ersetzt;

b) M op  H D ( hD  hG )  H T ( hT  hG ) (11.5-95)

und

c) Wop = 0 (11.5-96)

ANMERKUNG Bei außendruckbeanspruchten Flanschen ist keine erforderliche Schraubenkraft vorgeschrieben, was zu Wop
= 0 führt. Dies ist eine konservative Annahme, da sämtliche Schraubenkräfte das Nettomoment am Flansch reduzieren.

Bei einem auf Außendruckbeanspruchung ausgelegten Flansch, der Bestandteil eines Flanschpaars mit
unterschiedlichen Auslegungsbedingungen ist, muss für Wop der für den anderen Flansch des Flanschpaars
berechnete Wert und für Mop der größere der berechneten Werte von Mop nach vorstehender Gleichung und WophG
verwendet werden.

11.5.6 Losflanschverbindungen

11.5.6.1 Allgemeines

Der lose Flanschring einer Losflanschverbindung kann einen Ansatz aufweisen. Der Vorschweißbund der
Verbindung kann mit jedem für verschraubte Flansche zulässigen Verfahren mit der Schale verbunden sein.

Die Schraubenkräfte und -querschnitte müssen die Forderungen in 11.5.2 bzw. 11.6.2 erfüllen, je nachdem,
welches Verfahren für den Vorschweißbund in 11.5.6.2 angewandt wird.

Für den Durchmesser G1 der Beanspruchungsreaktion zwischen Vorschweißbund und Losflansch ergibt sich ein
Wert, der zwischen (A2–) und (B2+) liegt.

ANMERKUNG Sofern nichts für eine andere Handhabung spricht, sollte der durch die Gleichung (11.5-97) gegebene Wert
verwendet werden.

G1  ( A2  B 2 )/2
(11.5-97)

Die Kontaktfläche zwischen den beiden Flanschen ergibt sich durch:


NormCD - Stand 2013-01

Ac 

2

min A2     G1 ; G1  B 2   
2 2 2 2

(11.5-98)

172
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Sind die Durchmesser A2 und B2 durch dasselbe Bauteil definiert, wie es bei einem Losflansch mit vorspringender
Auflagefläche nach Bild 11.5-9 der Fall ist, gilt  = 0 in Gleichung (11.5-48).

Die Auflagespannung b an der Kontaktfläche wird sowohl für die Montagebedingungen als auch für die
Betriebsbedingungen mit folgender Gleichung ermittelt:

W op W
b  or  b  (11.5-99)
Ac Ac

δ
A2
B2

Bild 11.5-9 — Loser Flanschring mit vorspringender Auflagefläche

Die Auflagerspannung darf das 1,5fache des niedrigeren der zulässigen Spannungswerte der beiden Flansche
nicht überschreiten;

11.5.6.2 Vorschweißbund

Der Vorschweißbund muss eine der in 11.4.4 angegebenen Formen aufweisen; die Berechnung erfolgt entweder
nach dem Verfahren für Flansche mit innenliegender Dichtung (11.5) oder nach dem für Flansche mit
durchgehender Dichtung (11.6).

ANMERKUNG Wenn G1 größer ist als der Außendurchmesser der Dichtung, kommt die Methode für Flansche mit
durchgehender Dichtung nicht zur Anwendung. Auch wenn G1 kleiner ist als der Außendurchmesser der Dichtung, kommt die
Methode für Flansche mit innenliegender Dichtung zur Anwendung, obwohl sie möglicherweise weniger rentabel ist.

Der Vorschweißbund muss die Forderungen für einen direkt durch Schraubenkraft belasteten Flansch in 11.5.4
bzw. 11.6 erfüllen, wobei allerdings eine Wirkung der Schraubenkraft auf den Durchmesser G1 angenommen wird,
der dann entsprechend den Parameter C in der Berechnung der Hebelarme hD, hG und ht ersetzt. Als
Schraubenlochdurchmesser dh in 11.6 ist der Wert 0 zu verwenden.

11.5.6.3 Loser Flanschring

Siehe Bild 11.5-10 und 11.5-11.

hL  C  G1 /2 (11.5-100)

Der Hebelarm am losen Flanschring muss für alle Lastkomponenten hL sein, d. h.:

M op  W op  hL
(11.5-101)

ANMERKUNG Bei Aussendruck, Wop = 0 – siehe 11.5.5.


NormCD - Stand 2013-01

M A  W  hL (11.5-102)

Die Spannungen und Belastungsgrenzen in losen Flanschringen müssen die Forderungen in 11.5.4 erfüllen.

173
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

g0

h
W B

δ
g1

e hL B2

G1

A2

Bild 11.5-10 — Loser Flanschring mit konischem Ansatz

δ
e
hL B2

G1

A2
NormCD - Stand 2013-01

Bild 11.5-11 — Loser Flanschring ohne Ansatz


174
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

11.5.7 Geteilte Flansche

Es ist zulässig, den losen Flanschring einer Losflanschverbindung geteilt auszuführen, um den Abbau von
Stutzenhals oder Schale zu erleichtern. Die Auslegung muss unter Berücksichtigung der folgenden Abweichungen
nach 11.5.6.3 erfolgen.

Besteht der Losflansch aus einem einzelnen geteilten Flanschring, ist der Flansch nach den Regeln für ungeteilte
Flansche zu berechnen, wobei der doppelte Wert der nach 11.5.6.3 geforderten Momente Mop und/oder MA zu
verwenden ist.

Besteht der Losflansch aus zwei geteilten Flanschringen, ist jeder Ring wie ein ungeteilter Flansch mit 75 % des
nach 11.5.6.3 geforderten Moments zu berechnen. Das Doppelringpaar muss so eingebaut werden, daß die
Trennfugen um 90° versetzt sind und mittig zwischen zwei Schraubenlöchern liegen.

11.6 Flansche mit durchgehender Weichstoffringdichtung

B
HD

hD
g 1/2

dh

g0
g1
HG
e HR 2b'' H T

A1

b"
hT
G
hR hG

b'0 /2 b'0 /2
C
G0

Bild 11.6-1 — Flansch mit durchgehender Dichtung (Weichstoffdichtung)


NormCD - Stand 2013-01

11.6.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3.

ANMERKUNG Siehe Bild 11.6-1 zwecks Illustration der verschiedenen Größen.

175
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche

b' Wirkbreite der Dichtung

2b” Wirksame Druckbreite der Dichtung; wird mit 5 mm angenommen

b'0 Theoretische Sitzbreite der Dichtung beim ersten Anziehen der Schrauben

dh Innendurchmesser der Schraubenbohrungen

G Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche

G0 Außendurchmesser von Dichtung oder Flansch, je nachdem, welcher Wert kleiner ist

H Gesamtwert der Innendruckkraft

HG Flächenpressung an der Dichtung zur Gewährleistung der Dichtheit der Verbindung

HR Außerhalb des Schraubenlochkreises wirkende Gegenkraft zum Ausgleich der durch die Belastung
innerhalb des Schraubenlochkreises verursachten Momente

hR Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HR

hT Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HT

hG Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HG

MR Gegenmoment in radialer Richtung im Flansch entlang der Schraubenlochlinie

n Anzahl der Schrauben

b Schraubenabstände

11.6.2 Schraubenkräfte und -querschnitte

Für 2b” wird der Wert 5 mm eingesetzt.

b'0 = min(G0 - C; C - A1 ) (11.6-1)

b' = 4 bo (11.6-2)

(Diese Gleichung gilt nur für Abmessungen in mm.)

G = C - (dh + 2b”) (11.6-3)

 2
H   (C  d )  P
4 h
(11.6-4)


HD   B2  P (11.6-5)
4

HT = H - H D (11.6-6)

H G  2b"  G  m  P (11.6-7)
NormCD - Stand 2013-01

hD = (C-B-g1)/2 (11.6-8)

hT = (C + dh + 2b” - B) /4 (11.6-9)

176
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

hG = (dh + 2b”) / 2 (11.6-10)

hR = (G0 - C + dh) / 4 (11.6-11)

M R  H D  hD  H T  hT  H G  hG (11.6-12)

MR
HR  (11.6-13)
hR

Die Schraubenquerschnitte sind nach 11.5.2 zu berechnen mit:

W A   C  b'y (11.6-14)

W op  H  H G  H R (11.6-15)

11.6.3 Flanschberechnung

Die Dicke des Flansches muss mindestens dem Wert von e in der nachstehenden Gleichung ent-sprechen:

6M R
e (11.6-16)
f C - nd h 

e
m  0,5  
( b  2d b )
(11.6-17)
E/200000 0,25 6

wobei E ausgedrückt ist als MPa

( A1  2g 1 )P
e (11.6-18)
2f

Sollen zwei Flansche mit unterschiedlichen Innendurchmessern miteinander verschraubt werden, die beide nach
den Regeln in 11.6.4 berechnet sind, gelten folgende zusätzliche Forderungen:

a) Als Wert von MR für beide Flansche ist der für den Flansch mit dem kleineren Innendurchmesser berechnete
Wert zu verwenden.

b) Die erforderliche Dicke des Flansches mit dem kleineren Innendurchmesser darf nicht kleiner sein als:

3M 1  M 2  A  B 
e= (11.6-19)
 f  B A  B 

Dabei sind

M1 und M2 die für beide Flansche berechneten Werte von MR.

11.6.4 Flansche mit durchgehender Dichtung unter Außendruck

Flansche, die sowohl durch Innen- als auch durch Außendruck beansprucht sind, müssen auch für beide Zustände
NormCD - Stand 2013-01

berechnet werden. Der Außendruck kann jedoch vernachlässigt werden, wenn der Berechnungsaußendruck
kleiner ist als der Berechnungsinnendruck.

Die Berechnung von Flanschen unter Außendruck erfolgt nach 11.6 unter Berücksichtigung folgender
Abweichungen:

177
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

a) P wird durch Pe ersetzt;

b) Gleichung (11.6-17) gilt nicht;

c) Wop = 0.

11.7 Dichtgeschweißte Flansche

Dichtgeschweißte Flansche (siehe Bild 11.7-1) müssen unter Berücksichtigung folgender Abweichungen nach 11.5
berechnet werden.

a) Es wird nur der Betriebszustand betrachtet;

b) G = DL , der Innendurchmesser der Schweißlippe, wie in Bild 11.7-1 dargestellt

c) HG = 0.

d) Die Flanschdicke e muss als mittlere Dicke des Flansches festgelegt werden.

DL

Bild 11.7-1 — Dichtgeschweißter Flansch

11.8 Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung

11.8.1 Flansche unter Innendruck

Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung (siehe Bild 11.8-1 und 11.8-2) unter Innendruck müssen unter
Berücksichtigung folgender Abweichungen nach 11.5 berechnet werden.

Die Grenzwerte von g0 und B/g0 für die Berechnung nach dem Losflanschverfahren gelten nicht.

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3:

A Flanschinnendurchmesser;
NormCD - Stand 2013-01

B Flanschaußendurchmesser;

HT Nettodrucklast an den Flanschdichtflächen.

178
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

hD hG HG
G
HD

h
hT HT

A
g1

g0 C

Bild 11.8-1 — Innenliegender Vorschweißflansch


NormCD - Stand 2013-01

179
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

hD hG HG
G
HD

h
hT HT

g1 C

g0

B= D

Bild 11.8-2 — Innenliegender Einschiebflansch

Anstelle der Gleichungen in 11.5 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen:

HD = /4 P D2 (11.8-1)

HT = HD - H (11.8-2)

hD = (B - C - g1) / 2 (11.8-3)

Ausgenommen hiervon sind Einschiebflansche mit Kehlnaht (mit B = D), bei denen gilt:

hD = (B - C) / 2 (11.8-4)

hT = (2C - G - D) / 4 (11.8-5)

Mop = HT  hT + HD  hD (11.8-6)

M = (MA oder Mop) CF / A (11.8-7)

K = B/A (11.8-8)

Das Vorzeichen von hT, das auch negativ sein kann, muss beachtet werden.
NormCD - Stand 2013-01

ANMERKUNG Das durch die Dichtungskraft verursachte Moment wird für den Betriebszustand als Null angenommen. Dies
ist eine konservative Annahme, da Dichtungslasten das Moment im Flansch reduzieren.

180
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

11.8.2 Flansche unter Außendruck

Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung unter Außendruck müssen unter Berücksichtigung der
Änderungen in 11.5.5 nach 11.8.1 berechnet werden, ausgenommen Gleichung (11.5-5), die ersetzt wird durch:

Mop = HD(hD + hG) + HT(hG - hT). (11.8-9)

11.9 Innenliegende Flansche mit durchgehender Weichstoffdichtung

11.9.1 Allgemeines

Die Berechnung dieser Flansche muss entweder nach 11.9.2 oder 11.9.3 erfolgen; beide Verfahren sind zulässig.
Bei beiden Verfahren müssen Dichtungen und Schraubenkräfte im Einbauzustand den Forderungen in 11.6
entsprechen.

ANMERKUNG Für die Berechnung innenliegender Flansche mit durchgehender Dichtung gibt es zwei alternative
Berechnungsverfahren. Das erste folgt dem Rechenweg in 11.5 für den Betriebszustand und geht von der Annahme aus, daß
der Widerstand gegen Verdrehen durch den Flansch selbst verursacht wird; das zweite Verfahren folgt dem Rechenweg in 11.6
und setzt einen größeren Schraubenquerschnitt voraus.

11.9.2 Berechnung nach dem Verfahren in 11.5

ANMERKUNG siehe Bild 11.9-1. zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen.

Die Berechnung für den Betriebszustand muss mit folgenden Änderungen nach 11.5 erfolgen.

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3.

A Flanschinnendurchmesser

A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche

B Flanschaußendurchmesser

HS Innendruckkraft aufgrund des Drucks an der druckbeaufschlagten Flanschseite

hS Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HS


NormCD - Stand 2013-01

181
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

G0

W
HD HT

hD hT

h hs A
Hs
D
g0
A1
g1

Bild 11.9-1 — Innenliegender Flansch mit durchgehender Dichtung nach 11.9.2

Es gelten folgende zusätzliche Gleichungen:

w = (C - A1) / 2 (11.9-1)

HS = HD - /4 P A12 (11.9-2)

hS = (2C - D - A1 ) / 4 (11.9-3)

Anstelle der Gleichungen in 11.5 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen:


H   P C  d h 2 (11.9-4)
4

HD = /4 P D2 (11.9-5)

HG = 2b C m P (11.9-6)

HT = (H - HD + HS) / 2 (11.9-7)

hD = (B - g1 - C) / 2 (11.9-8)

Ausgenommen hiervon sind Einschiebflansche (mit B  D), für die gilt:

hD = (B - C) / 2 (11.9-9)
NormCD - Stand 2013-01

hT = (2C + dh - 2A1 ) / 6 (11.9-10)

Mop = HD  hD - HT  hT + HS  hS (11.9-11)

182
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

M = Mop  CF / A (11.9-12)

K = B/A (11.9-13)

Das Vorzeichen von hS, das auch negativ sein kann, muss beachtet werden.

ANMERKUNG Das durch die Dichtungskraft verursachte Moment wird für den Betriebszustand als Null angenommen, da
diese Annahme zu höheren Spannungen führt.

11.9.3 Berechnung nach dem Verfahren in 11.6

ANMERKUNG siehe Bild 11.9-2 zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen.

Die Regeln in 11.9.3 gelten nur für innenliegende Flansche, die mit einem Rohrboden bzw. einem flachen Boden
gepaart werden.

Die Berechnung für den Betriebszustand muss mit folgenden Änderungen nach 11.6 erfolgen.

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3.

A Flanschinnendurchmesser

A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche

B Flanschaußendurchmesser
NormCD - Stand 2013-01

183
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

G0

W
HR

HD
hD hR A1

h hC

HC

A
g1
C
g0

Bild 11.9-2 — Innenliegender Flansch mit durchgehender Dichtung nach 11.9.3

HC Druckkraft auf Flanschdichtfläche außerhalb des Schraubenlochkreises

hC Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HC

Es gelten folgende zusätzliche Gleichungen:

HC = HD – /4 P C 2 (11.9-14)

hC = (D - C) / 4 (11.9-15)

Anstelle der Gleichungen in 11.6 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen:

HD = /4 P D 2 (11.9-16)

hD = (B - C - g1 ) / 2 (11.9-17)

MR = HD hD - HC hC (11.9-18)
NormCD - Stand 2013-01

Wop = HD - HC + HR (11.9-19)

184
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

11.10 Flansche mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss

11.10.1 Allgemeines

ANMERKUNG siehe Bild 11.10-1 zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen.

Die Regeln nach 11.10.2 gelten für Flansche, bei denen sowohl innerhalb als auch außerhalb des
Schraubenlochkreises Metallkontakt besteht, bevor die Schrauben mit einer nennenswerten Vorspannung
angezogen werden, und als Dichtung ein O-Ring oder ein vergleichbarer Dichtring verwendet wird.

Durch entsprechende Fertigungsverfahren und -toleranzen muss sichergestellt sein, daß der Flansch nicht in einer
Weise gewölbt ist, bei der sich die Flanschflächen zuerst außerhalb des Schraubenkreises berühren.

ANMERKUNG 1 Die Regeln führen zu konservativen Ergebnissen, wenn der erste Kontakt am Flanschinnendurchmesser ist.

ANMERKUNG 2 Die Regeln gelten unter der Annahme, daß eine selbstdichtende Dichtung verwendet wird, die etwa mit der
Wand des angeschlossenen Rohrs oder der Schale fluchtet, und daß die Vorverformungskraft und andere Axiallasten der
Dichtung vernachlässigt werden können.

11.10.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3:

G Mittlerer Dichtungsdurchmesser

HR Außerhalb des Schraubenlochkreises wirkende Gegenkraft zum Ausgleich der durch die Belastung
innerhalb des Schraubenlochkreises verursachten Momente

hR Radialer Abstand zwischen dem Schraubenlochkreis und dem Wirkkreis von HR

MR Gegenmoment in radialer Richtung im Flansch entlang der Schraubenlochlinie

n Anzahl der Schrauben


NormCD - Stand 2013-01

185
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

W HD
HR hD

g
I

dh
e

hR h T HT

G
C

Bild 11.10-1 — Flansch mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss und O-Ring


NormCD - Stand 2013-01

186
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

11.10.3 Berechnung

Die folgenden Regeln gelten für Flanschverbindungen von zwei identischen Flanschen oder von Flansch und
ebenem Deckel.

Die Schraubenkräfte müssen nach 11.5.2 berechnet werden, wobei gilt:

hR = (A - C) / 2 (11.10-1)

M R  H D  hD  H T  hT (11.10-2)

H R  M R /hR (11.10-3)

WA = 0 (11.10-4)

W op = H  H R (11.10-5)

Die erforderliche Flanschdicke darf nicht kleiner sein als:

6M R
e (11.10-6)
f C  n  d h 

Dabei ist dh der Durchmesser der Schraubenlöcher.

Sollen zwei Flansche mit unterschiedlichen Innendurchmessern miteinander verschraubt werden, die beide nach
den Regeln dieses Abschnitts berechnet sind, gelten folgende zusätzliche Forderungen:

a) Als Wert von MR für beide Flansche ist der für den Flansch mit dem kleineren Innendurchmesser berechnete
Wert zu verwenden.

b) Die erforderliche Dicke des Flansches mit dem kleineren Innendurchmesser wird wie folgt berechnet:

3 M 1 - M 2  A + B 
e= (11.10-7)
f  B A - B 

Dabei sind M1 und M2 die für beide Hälften berechneten Werte von MR.
NormCD - Stand 2013-01

187
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EN 13445-3:2009 (D)
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12 Tellerböden (verschraubte gewölbte Böden)

12.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung verschraubter druckseitig konvex oder konkav gewölbter
Böden mit durchgehender oder innenliegender Dichtung. Die in diesem Abschnitt enthaltenen Anforderungen an
Böden mit innenliegender Dichtung sind anerkannte und bewährte Verfahren; Anhang G enthält hierzu eine
moderne Alternative; siehe 11.1, Anmerkung 1.

12.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgende Definition gilt zusätzlich zu denen 11.2.

12.2.1
Tellerboden (verschraubter gewölbter Boden)
Deckel oder Blindflansch aus miteinander verschweißtem Flansch und Kalottenteil mit konstantem
Krümmungsradius

12.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3:

a Entfernung von der Flanschspitze zur neutalen Faser in der Wand des Kalottenteils, wo dieses mit dem
Flansch zusammentrifft;

eD erforderliche Wanddicke des Kalottenteils;

fD zulässige Nennspannung des Kalottenteils

Hr am Rand wirkende radiale Komponente der Membranspannung im Kalottenteil;

hr axialer Abstand zwischen der mittleren Oberfläche des Kalottenteils am Rand und dem Mittelpunkt des
Flanschringquerschnitts, gemäß Gleichung (12.5-3);

R innerer Krümmungsradius des Kalottenteils.

12.4 Allgemeines

Für Flansche, die nach Abschnitt 12 berechnet werden, gelten auch die entsprechenden Teile von 11.4.

12.5 Tellerböden mit innenliegender Dichtung

12.5.1 Druckseitig konkave Böden

ANMERKUNG Siehe Bild 12-1:

Schraubenkräfte und -Querschnittsflächen sowie Dichtungskräfte sind nach 11.5.2 zu berechnen.

Die erforderliche Wanddicke des Kalottenteils wird wie folgt berechnet:

5P  R
eD = (12.5-1)
6fD
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188
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Momente und Hebelarme müssen nach 11.5.3 berechnet werden, wobei allerdings Gleichung (11.5-18) durch
Gleichung (12.5-4) zu ersetzen ist.

4R 2  B2
Hr  H D 
B (12.5-2)

hr  e/2  a (12.5-3)

e D

W HD

hD
a
e/2
Hr
hr
e
R

H T

hG G

HG
hT

Bild 12.1 — Tellerboden mit innenliegender Dichtung

Das unter Betriebsbedingungen am Flansch wirkende Moment beträgt:

M op = H D  h D + H G  hG + H T  hT  H r  h r (12.5-4)

Die Einbau- und Betriebsbedingungen sind beides Berechnungsbedingungen zur Bestimmung der zulässigen
Nennspannung.

Die absolute Wert von Mop ist in die Gleichung (12.5-6) einzusetzen.

Die folgenden Bedingungen müssen gegeben sein:

a) die Flanschdicke muss die Bedingung e ≥ 2eD erfüllen;


NormCD - Stand 2013-01

189
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

b) für die Spannung im Einbauzustand gilt:

3M A  A  B  C F
f (12.5-5)
 A  B  B  e
2

c) für die Spannung im Betriebszustand gilt:

H r  B  e  3M op A  B CF
f (12.5-6)
 A - B  B  e
2

12.5.2 Druckseitig konvexe Böden

Die erforderliche Mindestdicke des Kalottenteils muss größer sein als die nach 12.5.1 und den Anforderungen an
Behälter unter Außendruck in Abschnitt 8 ermittelte Wanddicke.

Die Auslegung des Flansches muss mit Ausnahme nachstehender Gleichung nach dem Verfahren in 12.5.1
erfolgen:

M op  H D hD  hG   H T hT  hG   H r  hr (12.5-7)

12.6 Tellerböden mit durchgehender Dichtung

12.6.1 Druckseitig konkave Tellerböden mit durchgehender Dichtung

ANMERKUNG Die Darstellung der Belastungen und Abmessungen ist in Bild 12-2 dargestellt.

Die Anforderungen aus 12.6 finden nur für Tellerböden Anwendung, die mit einem Rohrboden verschraubt sind.

Druckseitig konkave Tellerböden mit durchgehender Weichstoffdichtung werden wie folgt berechnet:

a) Für den Kalottenteil sind die Anforderungen aus 12.5.1 anzuwenden.

b) HD, hD, HT, hT, HG und hG sind nach 11.6 zu berechnen; in Gleichung (11.6-8) muss g1 = 0 eingesetzt werden.

c) Hr und hr sind nach 12.5.1 zu berechnen.

d) MR ist nach folgender Gleichung zu berechnen:

M R  H D  hD  H G  hG  H T  h T  H r  hr (12.6-1)

e) Schraubenkräfte und Flansch sind nach 11.6 vollständig zu berechnen; in Gleichung (11.6-18) muss g1 = 0
eingesetzt werden.

f) Falls erforderlich, ist Wanddicke e zu erhöhen, bis nachstehende Gleichung erfüllt ist:

H r  f  eA  B  2d h  (12.6-2)

ANMERKUNG Durch Begrenzung von Hr ist sichergestellt, dass die Umfangsspannung am Flanschring nicht zu groß wird.
NormCD - Stand 2013-01

190
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

HD

W
d eD

hD
a

e/2

Hr
hr
e
R

HR HG HT A1
b"
hR hG G

hT

GO

Bild 12.2 — Tellerboden mit durchgehender Dichtung

12.6.2 Druckseitig konvexe Tellerböden mit durchgehender Dichtung

Druckseitig konvexe Tellerböden mit durchgehender Dichtung müssen wie folgt berechnet werden:

a) Die Anforderungen aus 11.6.4 sind anzuwenden.

b) Für den Kalottenteil sind die Anforderungen aus 12.5.2 anzuwenden.

c) Gleichung (12.6-2) ist anzuwenden.


NormCD - Stand 2013-01

191
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

13 Wärmeaustauscher-Rohrböden

13.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die folgenden drei Typen von Wärmeaustauschern (synonyme Bezeichnung:
Wärmeübertrager) mit Rohrböden:

a) U-Rohr-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1a), behandelt in 13.4,

b) Festkopf-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1b), behandelt in 13.5,

c) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1c), behandelt in 13.6.

Die Regeln dieses Abschnitts beruhen auf der klassischen Elastizitätstheorie dünner Schalen, unter der Annahme,
dass der Rohrboden auf einer elastischen aus den Rohren gebildeten Bettung ruht. Es wird auf Anhang J
verwiesen, in dem hierzu ein Alternativverfahren auf Grundlage der Grenzlastanalyse beschrieben wird.

ANMERKUNG Dieses Alternativverfahren kann insbesondere dann anstelle des klassischen Verfahrens angewandt werden,
wenn der betrachtete Wärmeaustauscher außerhalb des Anwendungsbereichs des klassischen Verfahrens liegt.

13.2 Zusätzliche Definitionen

Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

13.2.1
U-Rohr-Wärmeaustauscher
Wärmeaustauscher mit einem einzigen Rohrboden, der an Schale und Vorkammer befestigt ist (siehe Bild 13.2-1a)

13.2.2
Festkopf-Wärmeaustauscher
Wärmeaustauscher mit zwei Rohrböden, die jeweils an Schale und Vorkammer befestigt sind (siehe Bild 13.2-1b)

13.2.3
Schwimmkopf-Wärmeaustauscher
Wärmeaustauscher mit zwei Rohrböden (siehe Bild 13.2-1c), und zwar

 einem festen, an Schale und Vorkammer befestigten Rohrboden (2’) und

 einem axial beweglichen Rohrboden (2").

13.2.4
Mit Dichtung versehener Rohrboden
Rohrboden, der durch Verschrauben an Schale und/oder Vorkammer befestigt ist

13.2.5
Angeschweißter Rohrboden
Rohrboden, der durch Schweißung an Schale und/oder Vorkammer befestigt ist

13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Zusätzliche Symbole sind in den folgenden relevanten Unterabschnitten definiert.


NormCD - Stand 2013-01

192
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

(1)

(1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.4.1 ausführlich beschrieben.
a) : U-Rohr-Wärmeaustauscher

(1) (1)

(1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.5.1 ausführlich beschrieben.
b) : Festkopf-Wärmeaustauscher
(1) (1)

(1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.6.1 ausführlich beschrieben.
c) : Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

Bild 13.1.1 — Drei Typen von Wärmeaustauschern mit Rohrböden


NormCD - Stand 2013-01

193
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

a) U-Rohr-Wärmeaustauscher

b) : Festkopf-Wärmeaustauscher

c) : Schwimmkopf-Wärmeaustauscher
1 Vorkammer mit festem Boden 7 Kompensator
2 Festkopf-Rohrboden 8 Schwimmkopf-Deckel
2' Fester (stationärer) Rohrboden 9 Schwimmkopf-Flansch
2'' Beweglicher Rohrboden (Schwimmkopf) 10 Schwimmkopf-Gegenhalter
3 Rohre 11 Leitbleche oder Stützplatten
4 Schale 12 Längsleitblech
5 Schalenflansch 13 Durchgangstrennwand
6 Deckelflansch
NormCD - Stand 2013-01

Bild 13.2.1 — Bauteile von Wärmeaustauschern

194
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

13.4 U-Rohr-Wärmeaustauscher

13.4.1 Geltungsbereich

a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von U-Rohr-Wärmeaustauschern, welche einen Rohrboden
aufweisen, der an der Schale und an der Vorkammer befestigt ist und mit einem U-Rohr-Bündel verbunden ist
(siehe Bild 13.4.1-1).

(1) Konfiguration a, b, c, d, e oder f (siehe Bild 13.4.1-2)

Bild 13.4.1-1 — Typischer U-Rohr-Wärmeaustauscher

b) Der Rohrboden kann eine der sechs in Bild 13.4.1-2 dargestellten Konfigurationen aufweisen:

 Konfiguration a: Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden.

 Konfiguration b: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch
ausgelegt.

 Konfiguration c: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als
Flansch ausgelegt.

 Konfiguration d: Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch oder nicht als
Flansch ausgelegt.

 Konfiguration e: Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, als Flansch
ausgelegt.

 Konfiguration f: Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, nicht als
Flansch ausgelegt.

Die Konfiguration d umfasst die Fälle, in denen der Rohrboden (siehe Bild 13.4.1-3):

 nicht als Flansch ausgelegt ist (Konfiguration d1).

 als Flansch ausgelegt ist (Konfiguration d2).

c) Die Unterabschnitte 13.4.2 bis 13.4.6 betreffen die Konfiguration a (bei welcher der Rohrboden verschweißt
ist) und die Konfigurationen b, c, d, e und f, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer
NormCD - Stand 2013-01

schmalen Dichtung versehen ist.

Im Unterabschnitt 13.4.7 wird dargelegt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b', d', e' anzuwenden sind,
bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer durchgehenden Dichtung versehen ist.

195
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

a) Konfiguration a b) Konfiguration b c) Konfiguration c


Mit der Schale verschweißter und
Mit Schale und Vorkammer Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter
verschweißter Rohrboden vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch
Rohrboden, als Flansch ausgelegt ausgelegt

d) Konfiguration d e) Konfiguration e f) Konfiguration f


Schalenseitig abgedichteter und mit
Schalenseitig und vorkammerseitig Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter
abgedichteter Rohrboden, als der Vorkammer verschweißter Rohrboden, nicht als Flansch
Flansch oder nicht als Flansch Rohrboden, als Flansch ausgelegt ausgelegt
ausgelegt

Bild 13.4.1-2 — Konfigurationen von Rohrböden von U-Rohr-Wärmeaustauschern

a) Konfiguration d1 b) Konfiguration d2
NormCD - Stand 2013-01

Rohrboden nicht als Flansch ausgelegt Rohrboden als Flansch ausgelegt

Bild 13.4.1-3 — Verschiedene Typen der Konfiguration d (beidseitig abgedichteter Rohrboden)

196
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

13.4.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

13.4.2.1 Rohrboden

Der Rohrboden muss die nachstehenden Anwendbarkeitsbedingungen erfüllen:

a) Der Rohrboden muss eben, kreisrund und von konstanter Dicke sein.

b) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder eine
Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke e a,p mindestens das 0,8fache der
Berechnungswanddicke e a des Rohrbodens beträgt (siehe Bild 13.4.2-1):

e a,p  0,8 e a (13.4.2-1)

Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden
Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von
Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist.

ea,p ea
ea,p ea

a) Konfiguration a b) Konfiguration b und e

ea,p ea ea,p ea

c) Konfiguration d d) Konfiguration c und f

Bild 13.4.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung am Umfang des Rohrbodens

c) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist, muss die Dicke der Flanschverlängerung berechnet werden
nach:

 13.10, wenn die Dichtung schmal ist (Konfigurationen b, d2, e),

 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist (Konfigurationen b', d '2 , e').
NormCD - Stand 2013-01

d) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in den Rohrböden eingewalzt sind:

 Für d t  25 mm:

197
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

ea  0,75 d t (13.4.2-2)

 Für 25 mm  d t  30 mm:

e a  22 mm (13.4.2-3)

 Für 30 mm  d t  40 mm:

e a  25 mm (13.4.2-4)

 Für 40 mm  d t  50 mm:

ea  30 mm (13.4.2-5)

e) Der Rohrboden muss auf einer kreisförmigen Fläche vom Durchmesser Do gleichmäßig mit Rohrlöchern
versehen sein, und zwar so, dass die Mittelpunkte benachbarter Rohrlöcher gleichseitige Dreiecke oder
Quadrate bilden. Unberohrte Reihen für Trennwände sind jedoch zulässig, wenn der Abstand UL zwischen
zwei benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Bedingung erfüllt:

UL  4 p (13.4.2-6)

Dabei ist p die Rohrteilung.

13.4.2.2 Rohre

a) Die Rohre müssen in ihrem geraden Teil gleiche Nennwanddicken und Durchmesser aufweisen, und sie
müssen aus demselben Werkstoff bestehen.

b) Sie müssen starr mit dem Rohrboden verbunden sein.

13.4.2.3 Schale und Vorkammer

Schale und Vorkammer müssen an ihrer Verbindung mit dem Rohrboden zylindrisch sein.

13.4.2.4 Belastung

Rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps werden als gleichförmig in jedem Kreis angenommen.

Andere Belastungen, wie etwa Eigengewicht oder Druckabfall, werden nicht berücksichtigt.

13.4.3 Symbole

Alle Momente in diesem Abschnitt sind Momente pro Längeneinheit [Nmm/mm].

A Außendurchmesser des Rohrbodens;

C Bolzenkreisdurchmesser;

Dc Innendurchmesser der Vorkammer (siehe Bild 13.4.1-1);


NormCD - Stand 2013-01

Ds Innendurchmesser der Schale (siehe Bild 13.4.1-1);

Do Durchmesser der berohrten Rohrbodenfläche gemäß Gleichung (13.7.5-1);

dt Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);


198
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

E E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Ec E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Es E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

E* Effektiver E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7);

e angenommene Dicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3);

ec Wanddicke der Vorkammer (siehe Bild 13.4.1-1);

es Wanddicke der Schale (siehe Bild 13.4.1-1);

F Koeffizient, der in 13.4.4.3d angegeben ist;

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fc Berechnungsnennspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

G1 Durchmesser des Mittelpunktes der Berührungsfläche zwischen Flansch und Rohrboden gemäß Gleichung
(11.5-97);

Gc Vorkammerseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

Gs Schalenseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

hg' Effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7);

K Rohrbodendurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-6);

kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen nach Tabelle 13.4.4-1;

ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen nach Tabelle 13.4.4-1;

Mo Im Mittelpunkt des Rohrbodens wirkendes Moment gemäß Gleichung (13.4.5-7);

MP Am Umfang des Rohrbodens wirkendes Moment gemäß Gleichung (13.4.5-6);

M Pc Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge des Druckes in der angeschweißten
Vorkammer wirkendes Moment nach Tabelle 13.4.4-1;

M Ps Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge des Druckes in der angeschweißten Schale
wirkendes Moment nach Tabelle 13.4.4-1;

M TS Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge der Drücke Ps und Pt wirkendes Moment
NormCD - Stand 2013-01

gemäß Gleichung (13.4.4-5);

M* Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens wirkendes Moment (siehe 13.4.5.1);

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;


199
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Ps' Koeffizient des schalenseitigen Berechnungsdruckes nach Tabelle 13.4.4-1;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

Pt' Koeffizient des rohrseitigen Berechnungsdruckes nach Tabelle 13.4.4-1;

Wmax Maximale Flansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand gemäß Gleichung (13.4.4-11);

Wc Vorkammerflansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand (siehe 13.4.4.3);

Ws Schalenflansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand (siehe 13.4.4.3);

c Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

s Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

c Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

s Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

 Grundlegender Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

* Effektiver Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

c Querkontraktionszahl des Vorkammerwerkstoffs;

s Querkontraktionszahl des Schalenwerkstoffs;

* Effektive Querkontraktionszahl des Rohrbodens (siehe 13.7);

c Vorkammerdurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-3) und (13.4.4-4);

s Schalendurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-1) und (13.4.4-2);

 Berechnete Spannung in einem Bauteil:

Indizes:

b Biegebeanspruchung;

c Vorkammer;

eq äquivalent;

m Membran;

p Umfang;

s Schale;
NormCD - Stand 2013-01

t Rohre;

Für den Rohrboden wird kein Index verwendet.

200
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Ausgabe 4 (2012-07)

13.4.4 Auslegungsüberlegungen

13.4.4.1 Lastzustände

Zu den verschiedenen zu betrachtenden Lastzuständen gehören die normalen Betriebszustände, Anfahr- und
Abfahrzustände, außergewöhnliche Betriebszustände und Druckprüfzustände, welche für die Auslegung der
Rohrböden bestimmend sein können.

Für jeden Zustand sind die folgenden Belastungsfälle zu betrachten:

 Belastungsfall 1 : Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps  0 .

 Belastungsfall 2 : Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt  0 .

 Belastungsfall 3 : Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig.

 Dieser Belastungsfall 3 muss stets betrachtet werden, wenn auf einer Seite ein Unterdruck vorhanden ist.

Können die Belastungsfälle 1 und 2 im Betrieb nicht auftreten, kann die Berechnung ausschließlich auf Grundlage
von Belastungsfall 3 erfolgen.

13.4.4.2 Auslegungsbedingungen

a) Die Auslegung ist für den korrodierten Zustand vorzunehmen, außer für die Rohre, für die der
Nennaußendurchmesser d t und die Nennwanddicke e t zu verwenden sind.

b) Da das Berechnungsverfahren iterativ ist, muss ein Wert e für die Rohrbodendicke angenommen werden, um
zu berechnen und zu prüfen, dass die maximalen Spannungen in Rohrboden, Schale und Vorkammer die
maximal zulässigen Spannungen nicht übersteigen. Es wird empfohlen, einen Anfangswert für die
Rohrbodendicke anzunehmen, der nicht kleiner ist als der durch die folgende Formel gegebene Wert:

Do
e Ps  Pt
4  0,8 f 

 Es sind zwei Fälle möglich:

 Liegt die berechnete Spannung des Bauteils innerhalb der zulässigen Grenzen, können die
Berechnungen unter Verwendung einer geringeren Dicke des Bauteils wiederholt werden, bis die
berechnete Spannung gleich der zulässigen Spannung ist, um auf diese Weise die erforderliche
Mindestdicke zu erhalten.

 Übersteigt die berechnete Spannung des Bauteils den zulässigen Wert, müssen die Berechnungen mit
einer höheren Dicke des Bauteils (oder nach Änderung anderer Parameter) wiederholt werden, solange,
bis die berechnete Spannung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt.

13.4.4.3 Bestimmung von Zwischenwerten

a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Nach 13.7 sind zu berechnen:

 der Durchmesser der mit Rorlöchern versehenen Rohrbodenfläche Do

 der grundlegende Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert 


NormCD - Stand 2013-01

201
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 der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert  *

 der effektiver E-Modul E *

 die Querkontraktionszahl  *

 Die Werte von  * , E * ,  * sind für die angenommene Rohrbodendicke e zu bestimmen.

b) Durchmesserverhältnisse  s and  c und Moment M TS :

 Verhältnis  s für die Schale:

 Konfigurationen a, b, c:

Ds
s  (13.4.4-1)
Do

 Konfigurationen d, e, f:

Gs
s  (13.4.4-2)
Do

 Verhältnis  c für die Vorkammer:

 Konfigurationen a, e, f:

Dc
c  (13.4.4-3)
Do

 Konfigurationen b, c, d:

Gc
c  (13.4.4-4)
Do

 Moment M TS , hervorgerufen von den Drücken Ps und Pt , die auf den nicht mit Rohrlöchern versehenen
Rohrbodenrand wirken:

M TS 
Do2
16
     
 s  1  s2  1 Ps   c  1  c2  1 Pt (13.4.4-5)

c) Koeffizienten für die angeschweißte Schale und/oder Vorkammer und Momente M Ps und/oder M Pc , die
infolge des Drucks in der angeschweißten Schale und/oder Vorkammer auf den Rohrboden wirken (siehe
Tabelle 13.4.4-1).
NormCD - Stand 2013-01

202
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Tabelle 13.4.4-1 — Koeffizienten für angeschweißte Schale und/oder Vorkammer

Angeschweißte Schale Angeschweißte Vorkammer


(Konfigurationen a, b, c) (Konfigurationen a, e, f)

s 
4 
12 1   s2  c 
4 
12 1   c2 
Ds  es   es Dc  ec   ec

E s e s3 E c e c3
ks  s kc   c

6 1   s2  
6 1   c2 
3 Ds   2 
2
3 Dc   2 
2
s  k s   s2    s    c  k c   c2    c   
2e   e  2e   e 
 

2  s D s2 2  c Dc2
Ps'    Ps Pt'    Pt
8 E s es 8 E c ec

M Ps   s k s  s 1  e  s  Ps' M Pc   c k c  c 1  e  c  Pt'

ANMERKUNG Diese Koeffizienten gelten nicht, wenn die Schale (Konfigurationen d, e, f) oder die Vorkammer
(Konfigurationen b, c, d) mit dem Rohrboden verschraubt/abgedichtet ist.

d) Durchmesserverhältnis K für Rohrboden und Koeffizient F:

 Durchmesserverhältnis K:

A
K  (13.4.4-6)
Do

 Koeffizient F:

 Konfiguration a:

1 *
F   s  c  E ln K  (13.4.4-7)
E*

 Konfigurationen b und c:

1 *
F   s  E ln K  (13.4.4-8)
E*

 Konfiguration d:

1 *
F  E ln K  (13.4.4-9)
E*

 Konfigurationen e und f:
NormCD - Stand 2013-01

1 *
F  c  E ln K  (13.4.4-10)
E*

203
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e) Flansch-Auslegungsbolzenlasten, die auf den abgedichteten Rohrboden wirken:

 Konfigurationen d2, e, f: W s ist aus Gleichung (11.5-16) von Abschnitt 11 zu berechnen.

 Konfigurationen b, c, d2: W c ist aus Gleichung (11.5-16) von Abschnitt 11 zu berechnen.

Für Konfiguration d1 (Rohrboden nicht als Flansch ausgelegt) ist die Flansch-Auslegungsbolzenlast gegeben
durch:

W max  max W s  ; W c  (13.4.4-11)

13.4.5 Auslegung des Rohrbodens

13.4.5.1 Ermittlung der maximalen Biegemomente im Rohrboden

13.4.5.1.1 Auf den nicht mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenrand wirkendes Moment M *

 Für Konfiguration a:

M *  M TS  MPc  MPs (13.4.5-1)

 Für Konfiguration b:

Wc C  Gc 
M *  M TS  MPs  (13.4.5-2)
2  Do

 Für Konfiguration c:

Wc G1  Gc 
M *  MTS  MPs  (13.4.5-3)
2  Do

 Für Konfiguration d:

 Konfiguration d1:

Wmax Gc  Gs 
M *  MTS  (13.4.5-4)
2  Do

 Konfiguration d2:

Ws C  Gs   Wc C  Gc 
M *  M TS  (13.4.5-5)
2  Do

 Für Konfiguration e:

Ws C  Gs 
M *  M TS  MPc  (13.4.5-6)
2  Do

 Für Konfiguration f:

Ws G1  Gs 
NormCD - Stand 2013-01

M *  MTS  MPc  (13.4.5-7)


2  Do

204
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13.4.5.1.2 Am Umfang des Rohrbodens wirkendes Moment M p

Do2
M*  F Ps  Pt 
Mp  32 (13.4.5-8)
1 F

13.4.5.1.3 In der Mitte des Rohrbodens wirkendes Moment M 0

M0  Mp 
Do2
64
 
3   * Ps  Pt  (13.4.5-9)

13.4.5.1.4 Am Rohrboden wirkendes maximales Biegemoment


M  max M p ; M 0  (13.4.5-10)

13.4.5.2 Biegespannung im Rohrboden

a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

6M
  (13.4.5-11)

 e  hg'
*
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Biegespannung im Rohrboden  einen Wert von 2 f
überschreiten:

  2f (13.4.5-12)

13.4.5.3 Schubspannung im Rohrboden

a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

 1  D 
     o  Ps  Pt (13.4.5-13)
4  e 

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung im Rohrboden  einen Wert von 0,8 f
überschreiten:

  0,8 f (13.4.5-14)

13.4.6 Auslegung von Schale und Vorkammer an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden

Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfigurationen a, b, c, e, f:

13.4.6.1 Ermittlung der Spannungen in der Schale (Konfigurationen a, b, c)

Die Schale muss eine konstante Dicke e s auf einer minimalen Länge l s in einem an den Rohrboden
angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird:

l s  1,4 Ds  e s  e s (13.4.6-1)


NormCD - Stand 2013-01

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a) Die axiale Membranspannung wie folgt berechnet:

Ds2
 s, m  Ps (13.4.6-2)
4 e s Ds  e s 

b) Die axiale Biegespannung wie folgt berechnet:

6  1   * Do  2   Do2 
 s, b  2
k s   P
s s
'
 3  2
  s  

M p  Ps  Pt  (13.4.6-3)
es  E* e  e 32 

c) Die Vergleichsspannung in der Schale an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden wird wie folgt berechnet:


 s, eq  max  s, m   s, b  Ps ;  s, m   s, b  (13.4.6-4)

13.4.6.2 Ermittlung der Spannungen in der Vorkammer (Konfigurationen a, e, f)

Die Vorkammer muss eine konstante Dicke e c auf einer minimalen Länge l c in einem an den Rohrboden
angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird:

l c  1,4 Dc  ec  ec (13.4.6-5)

a) Die axiale Membranspannung wie folgt berechnet:

Dc2
 c, m  Pt (13.4.6-6)
4 e c Dc  e c 

b) Die axiale Biegespannung wie folgt berechnet:

6  1   * Do  2   Do2 
 c, b  k   c Pt'  3      M  P  P  (13.4.6-7)
e   
c c p s t
ec2  E* e2  32 

c) Die Vergleichsspannung in der Vorkammer an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden wird wie folgt
berechnet:


 c, eq  max  c, m   c, b  Pt ;  c, m   c, b  (13.4.6-8)

13.4.6.3 Prüfung der Vergleichsspannungen von Schale und Vorkammer

a) Für alle Belastungsfälle bei normalem Betrieb müssen  s, eq und  c, eq den folgenden Bedingungen genügen:

 Für die Konfigurationen a, b, c:

 s, eq  1,5 f s (13.4.6-9)

 Für die Konfigurationen a, e, f:

 c, eq  1,5 f c (13.4.6-10)
NormCD - Stand 2013-01

b) Falls  s, eq  1,5 f s (Konfigurationen a, b, c)

oder  c, eq  1,5 f c (Konfigurationen a, e, f),

206
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

muss die Auslegung neu berechnet werden. Dazu kann nach einer der folgenden 3 Optionen oder nach einer
Kombination derselben vorgegangen werden:

Option 1: Die angenommene Rohrbodendicke e erhöhen und die Schale und/oder die Vorkammer gemäß
13.4.6 neu auslegen. Die relevanten Koeffizienten von 13.4.4.3, welche von e abhängen, müssen ggf.
neu berechnet werden.

Option 2: Die Wanddicke der angeschweißten Schale und/oder Vorkammer wie folgt erhöhen:

 Konfigurationen a, b, c: falls  s  1.5 f s , die Schalendicke e s erhöhen;

 Konfigurationen a, e, f: falls  c  1.5 f c , die Schalendicke e c erhöhen.

 Den Rohrboden nach 13.4.5 und die Schale und/oder Vorkammer nach 13.4.6 neu berechnen.

 Die relevanten Koeffizienten von 13.4.4.3, welche von e s , Ds und/oder e c , Dc abhängen, müssen
ggf. neu berechnet werden.

Option 3: Diese Option kann nur verwendet werden, wenn gilt:

  s  3 f s (Konfigurationen a, b, c).

  c  3 f c (Konfigurationen a, e, f).

Eine vereinfachte elastisch-plastische Berechnung durch Verwendung eines verringerten E-Moduls für die
angeschweißte Schale und/oder Vorkammer durchführen, zur Darstellung der erwarteten Lastverschiebung
aufgrund des plastischen Verhaltens an der Verbindung zwischen Schale und/oder Vorkammer und Rohrboden.
Hieraus kann ggf. eine höhere Rohrboden-Biegespannung  resultieren.

 Ersetzen:

1,5 f s
 E s durch Es und k s , s , Ps' und M Ps neu berechnen (Konfigurationen a, b, c).
 s, eq

1,5 f c
 E c durch E c und k c , c , Pt ' und M Pc neu berechnen (Konfigurationen a, e, f).
 c, eq

 Die Rohrboden-Biegespannung  nach 13.4.5.2 neu berechnen.

 Falls   2 f : Die angenommene Rohrbodendicke e ist annehmbar, und die Auslegung ist
abgeschlossen.

 Falls   2 f : Die angenommene Rohrbodendicke ist nicht annehmbar, und die Auslegung muss
unter Verwendung von Option 1 oder 2 neu berechnet werden.

13.4.7 Behandlung von Konfigurationen mit durchgehender Dichtung

13.4.7.1 Geltungsbereich

Dieser Unterabschnitt gilt für die folgenden Konfigurationen, bei denen der Rohrboden schalenseitig und/oder
NormCD - Stand 2013-01

vorkammerseitig mit einer durchgehenden Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.4.7-1):

 Konfiguration b': Rohrboden mit der Schale verschweißt und vorkammerseitig abgedichtet.

207
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Ausgabe 4 (2012-07)

 Konfiguration d': Rohrboden schalenseitig und vorkammerseitig abgedichtet.

 Konfiguration e': Rohrboden schalenseitig abgedichtet und mit der Vorkammer verschweißt.

(1) (2) (1) (2) (1) (2)

Konfiguration b' Konfiguration d' Konfiguration e'

(1) Vorkammer
(2) Schale

Bild 13.4.7-1 — Rohrboden als Flansch ausgebildet, mit einer durchgehenden Dichtung
(Konfigurationen b', d', e')

Konfiguration d' umfasst die Fälle, in denen der Rohrboden (siehe Bild 13.4.7-2):

 nicht als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration d 1' ).

 als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration d 2' ).

a) Rohrboden nicht als Flansch ausgebildet b) Rohrboden als Flansch ausgebildet


(Konfiguration d1' ) (Konfiguration d '2 )

Bild 13.4.7-2 — Verschiedene Typen von Konfiguration d'

13.4.7.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

Es gelten die in 13.4.2 angegebenen Bedingungen für die Anwendbarkeit, wobei die unter Verwendung einer
Dichtung am Rohrboden befestigte Schale und/oder Vorkammer als mit dem Rohrboden verschweißt betrachtet
wird.

13.4.7.3 Auslegungsregel

Die Auslegung ist nach 13.4.4 bis 13.4.6 vorzunehmen, mit den folgenden Änderungen:
NormCD - Stand 2013-01

a) Die Schale ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen d', e'), als mit
dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k s folgender Wert zu verwenden ist:

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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

3
1  s E s es
ks  

2 6 1 -  s2  (13.4.7-1)

b) Die Vorkammer ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen b', d'), als
mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k c folgender Wert zu verwenden ist:

3
1  c E c ec
kc  

2 6 1 -  c2  (13.4.7-2)

13.5 Festkopf-Wärmeaustauscher

13.5.1 Geltungsbereich

a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Konstruktion von Festkopf-Wärmeaustauschern, bei denen zwei
Rohrböden an der Schale und an der Vorkammer befestigt sind und durch ein Bündel gerader Rohre
miteinander verbunden sind, wie in Bild 13.5.1-1 dargestellt.

 Die Schale kann mit einem Kompensator ausgestattet sein.

(1) Konfigurationen a, b, c oder d (siehe Abbildung 13.5.1-2)

Bild 13.5.1-1 — Typischer Festkopf-Wärmeaustauscher

b) Die Rohrböden können eine der vier in Bild 13.5.1-2 dargestellten Konfigurationen aufweisen:

 Konfiguration a: Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden.

 Konfiguration b: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch
ausgelegt.

 Konfiguration c: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als
Flansch ausgelegt.
NormCD - Stand 2013-01

 Konfiguration d: Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt.

209
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

c) Die Unterabschnitte 13.5.2 bis 13.5.9 betreffen die Konfiguration a (bei welcher der Rohrboden verschweißt
ist) und die Konfigurationen b, c und d, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer
schmalen Dichtung versehen ist.

Im Unterabschnitt 13.5.10 wird dargelegt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b' und d' anzuwenden sind,
bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer durchgehenden Dichtung versehen ist.

Der Unterabschnitt 13.5.9 ermöglicht es, Schalen zu betrachten, die in dem an den Rohrboden angrenzenden
Bereich eine andere Dicke oder einen anderen Werkstoff aufweisen, wenn sie mit dem Rohrboden verschweißt
sind (Konfigurationen a, b, c).

a) Konfiguration a b) Konfiguration b

Mit Schale und Vorkammer Mit der Schale verschweißter und


verschweißter Rohrboden vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden,
als Flansch ausgelegt

c) Konfiguration c d) Konfiguration d
Mit der Schale verschweißter und
Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter
vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden,
Rohrboden,
nicht als Flansch ausgelegt
nicht als Flansch ausgelegt

Bild 13.5.1-2 — Konfigurationen von Rohrböden von Festkopf-Wärmeaustauschern

13.5.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

13.5.2.1 Rohrböden

Die Rohrböden müssen die folgenden Anwendbarkeitsbedingungen erfüllen:

a) Die zwei Rohrböden müssen eben, kreisrund und identisch sein (d.h. dieselbe konstante Dicke und dieselbe
Verbindung mit Schale und Vorkammer aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen).
NormCD - Stand 2013-01

b) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder eine
Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke e a,p mindestens das 0,8 fache
der Berechnungswanddicke e a des Rohrbodens beträgt (siehe Bild 13.5.2-1):

210
DIN EN 13445-3:2012-12
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Ausgabe 4 (2012-07)

e a,p  0,8 e a (13.5.2-1)

Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden
Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von
Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist.

ea,p ea
ea,p ea

a) Konfiguration a b) Konfiguration b

ea,p ea ea,p ea

c) Konfiguration c d) Konfiguration d

Bild 13.5.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung am Umfang des Rohrbodens

c) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist, muss die Dicke der Flanschverlängerung berechnet werden
nach:

 13.10, wenn die Dichtung schmal ist (Konfiguration b),

 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist (Konfiguration b').

d) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in den Rohrböden eingewalzt sind:

 Für d t  25 mm:

ea  0,75 d t (13.5.2-2)

 Für 25 mm  d t  30 mm:

e a  22 mm (13.5.2-3)
NormCD - Stand 2013-01

 Für 30 mm  d t  40 mm:

e a  25 mm (13.5.2-4)

211
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

 Für 40 mm  d t  50 mm:

ea  30 mm (13.5.2-5)

e) Der Rohrboden muss auf einer kreisförmigen Fläche vom Durchmesser Do gleichmäßig mit Rohrlöchern
versehen sein, und zwar so, dass die Mittelpunkte benachbarter Rohrlöcher gleichseitige Dreiecke oder
Quadrate bilden.

Unberohrte Reihen für Trennwände sind jedoch zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei benachbarten
Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Bedingung erfüllt:

UL  4 p (13.5.2-6)

 Dabei ist p die Rohrteilung.

f) Ein nicht mit Rohrlöchern versehener Kreisring ist zulässig, wenn folgende Bedingung erfüllt ist:

Do  0,85 De (13.5.2-7)

13.5.2.2 Rohre

a) Die Rohre müssen gerade und identisch sein (d. h. dieselbe konstante Wanddicke und denselben
Durchmesser aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen).

b) Sie müssen starr mit den Rohrböden verbunden sein.

13.5.2.3 Schale

a) Die Schale muß zylindrisch und von konstanter Wanddicke und konstantem Durchmesser sein. Im Fall einer
integralen Verbindung mit der Rohrplatte (Konfigurationen a, b, c) darf der Mantel im Anschluss an die
Rohrplatte dicker ausgeführt werden,wie in Bild 13.5.9-1 dargestellt.

Für Konfigurationen a, b und c muß der Mantel eine konstante Dicke über eine Länge von

l s  1,4 Ds  es   es (13.5.2-8)

aufweisen. Die effektiven Schalenlängen im Anschluß an die Rohrböden sind wie in Bild 13.5.9-1 zu messen.
Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe
aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

b) Die Schale kann mit einem Kompensator ausgestattet sein, sofern sich die Enden des Kompensators in einem
Abstand von den Rohrböden befinden, der mindestens gleich 1,4 Ds  e s   e s ist.

13.5.2.4 Vorkammer

a) Die Innendurchmesser Ds und Dc der Schale bzw. der Vorkammer müssen folgende Bedingung erfüllen:

 für die Konfiguration a:

0,9 Ds  Dc  11
, Ds (13.5.2-9)
NormCD - Stand 2013-01

 für die Konfigurationen b und c:

0,9 D s  Gc  1,2 D s (13.5.2-10)

212
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

 für die Konfiguration d:

0,9 G s  Gc  1,1G s (13.5.2-11)

b) Wenn die Vorkammern mit den Rohrböden verschweißt sind (Konfiguration a), müssen sie zylindrisch sein und
eine konstante Dicke e c auf einer minimalen Länge l c in einem an die Rohrböden angrenzenden Bereich
aufweisen, die wie folgt berechnet wird:

l c  1,4 Dc  ec   ec
(13.5.2-12)

Die effektiven Schalenlängen im Anschluß an die Rohrböden sind wie in 13.5.2.3 a) beschrieben, zu messen.
Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe
aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

13.5.2.5 Belastung

Dieser Abschnitt betrifft Wärmeaustauscher, auf welche einwirken:

 Ein rohrseitiger Druck Pt und ein schalenseitiger Druck Ps , die als gleichförmig in jedem Kreis angenommen
werden.

 Belastungen, die durch die Wärmeausdehnung  hervorgerufen werden.

Andere Belastungen, wie etwa Eigengewicht oder Druckabfall, werden nicht berücksichtigt.

13.5.3 Symbole

Dc Innendurchmesser der Vorkammer (siehe Bild 13.5.1-1);

De Effektiver Rohrbodendurchmesser gemäß den Gleichungen (13.5.4-1) bis (13.5.4-4);

DJ Balgwelleninnendurchmesser des Kompensators (dieser Durchmesser Dj entspricht dem Durchmesser Di in


Bild 14.1-1);

Ds Innendurchmesser der Schale (siehe Bild 13.5.1-1);

Do Äquivalenter Durchmesser des äußeren Rohrbegrenzungskreises gemäß Gleichung (13.7.5-1);

D* Äquivalente Biegesteifigkeit des Rohrbodens gemäß Gleichung (13.7.9-1);

dt Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

E E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Ec E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Es E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Et E-Modul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;


NormCD - Stand 2013-01

E* Effektiver E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7);

e Dicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3);

213
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

ec Wanddicke der Vorkammer (siehe Bild 13.5.1-1);

es Wanddicke der Schale (siehe Bild 13.5.1-1);

et Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

Fi Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.6-1 und
2);

Fq Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.4-1 und
2);

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fc Berechnungsnennspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

ft Berechnungsnennspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

f t,bk Maximal zulässige Knickspannung der Rohre;

f t, j Maximal zulässige Spannung der Verbindung Rohr/Rohrboden;

Gc Vorkammerseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

Gs Schalenseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

H Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.5-1 und
2);

hg' Effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7);

J Verhältnis der Axialsteifigkeiten von Kompensator und Schale gemäß Gleichung (13.5.4-11)

J = 1,0 falls kein Kompensator vorhanden ist;

KJ Axialsteifigkeit des Kompensators (siehe Abschnitt 14);

Ks Axialsteifigkeit der Schale gemäß Gleichung (13.5.4-8);

K s,t Verhältnis der Axialsteifigkeiten von Schale und Rohrbündel gemäß Gleichung (13.5.4-9);

Kt Axialsteifigkeit der Rohre gemäß Gleichung (13.5.4-7);

Kw Modul der dem Rohrbündel äquivalenten elastischen Bettung gemäß Gleichung (13.5.4-10);

kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen gemäß Gleichung (13.5.4-15);
NormCD - Stand 2013-01

ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen gemäß Gleichung (13.5.4-13);

214
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

L Rohrlänge zwischen den Innenflächen der Rohrböden gemäß Gleichung (13.5.4-4);

Lt Rohrlänge zwischen den Außenflächen der Rohrböden (siehe Abbildung 13.5.1-1);

Nt Anzahl der Rohre;

Pe Effektiver Druck am Rohrboden gemäß Gleichung (13.5.4-18);

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

Ts,m Mittlere Schalenwandtemperatur über die Schalenlänge, in °C;

Tt,m Mittlere Rohrwandtemperatur über die Rohrlänge, in °C;

wJ Höhe des Kompensators (siehe Abschnitt 14);

X Steifigkeitsbeiwert Rohrbündel/Rohrboden gemäß Gleichung (13.5.4-12);

xs Schalenseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert gemäß Gleichung (13.5.4-5);

xt Rohrseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert gemäß Gleichung (13.5.4-6);

Z Beiwert für die Rohrboden-Randeinspannung durch Schale und Vorkammer gemäß Gleichung (13.5.4-17);

 s,m Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Schalenwerkstoffs bei Temperatur Ts,m ;

 t,m Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Rohrwerkstoffs bei Temperatur Tt,m ;

 Differenz der axialen Wärmeausdehnung zwischen Rohren und Schale gemäß Gleichung (13.5.4-19);

 Grundlegender Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

* Effektiver Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

c Querkontraktionszahl des Vorkammerwerkstoffs;

s Querkontraktionszahl des Schalenwerkstoffs;

t Querkontraktionszahl des Rohrwerkstoffs;

* Effektive Querkontraktionszahl der Rohrböden (siehe 13.7);

 Berechnete Spannung in einem Bauteil;

 Berechnete Schubspannung in einem Bauteil;


NormCD - Stand 2013-01

215
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Ausgabe 4 (2012-07)

Indizes:

b Biegebeanspruchung;

c Vorkammer;

eq äquivalent;

J Kompensator;

m Membran;

p Umfang;

s Schale;

t Rohre;

Für den Rohrboden wird kein Index verwendet.

13.5.4 Auslegungsüberlegungen

13.5.4.1 Lastzustände

Es müssen alle zu erwartenden Lastzustände ermittelt werden, damit sichergestellt ist, dass die ungünstigste
Lastkombination bei der Auslegung berücksichtigt wird.

ANMERKUNG Es ist im allgemeinen nicht möglich, durch Beobachtung den mit der stärksten Beanspruchung verbundenen
Zustand der gleichzeitigen Einwirkung der Drücke Pt und Ps und der Wärmeausdehnung  zu ermitteln.

Zu den verschiedenen zu betrachtenden Lastzuständen gehören die normalen Betriebszustände, Anfahr- und
Abfahrzustände, außergewöhnlichen Betriebszustände und Druckprüfzustände, welche für die Auslegung der
Hauptbestandteile des Wärmeaustauschers (d. h. Rohrböden, Rohre, Schale, Vorkammer) bestimmend sein
können.

Für jeden dieser Zustände müssen die folgenden Belastungsfälle betrachtet werden, um den in den
Berechnungsformeln zu verwendenden effektiven Druck Pe zu bestimmen:

 Belastungsfall 1 : Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps  0 , keine Wärmeausdehnung   0 .

 Belastungsfall 2 : Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt  0 , keine Wärmeausdehnung   0 .

 Belastungsfall 3: Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig, keine
Wärmeausdehnung   0 .

 Belastungsfall 4: Es wirkt nur die Wärmeausdehnung  Pt  0, Ps  0 .

 Belastungsfall 5: Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps  0 , mit Wärmeausdehnung  .

 Belastungsfall 6: Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt  0 , mit Wärmeausdehnung  .


NormCD - Stand 2013-01

 Belastungsfall 7: Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig, mit
Wärmeausdehnung  .

Können die Belastungsfälle 1, 2, 5 und 6 während des Betriebs nicht eintreten, können für die Auslegung
ausschließlich die Belastungsfälle 3, 4 und 7 zugrunde gelegt werden.
216
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

Für die Druckprüfung müssen nur die Belastungsfälle mit   0 untersucht werden (Fälle 1, 2 und 3).

Nähere Angaben zu den zu betrachtenden Belastungsfällen sind in Anhang I enthalten.

13.5.4.2 Auslegungsbedingungen

a) Die Auslegung ist für den korrodierten Zustand vorzunehmen, außer für die Rohre, für die der
Nennaußendurchmesser d t und die Nennwanddicke e t zu verwenden sind.

b) Da das Berechnungsverfahren iterativ ist, muss ein Wert e für die Rohrbodendicke angenommen werden, um
zu berechnen und zu prüfen, dass die maximalen Spannungen in Rohrböden, Rohren, Schale und Vorkammer
die maximal zulässigen Spannungen nicht übersteigen. Es sind zwei Fälle möglich:

 Liegt die berechnete Spannung des Bauteils innerhalb der zulässigen Grenzen, können die Berechnungen
unter Verwendung einer geringeren Dicke des Bauteils wiederholt werden, bis die berechnete Spannung
gleich der zulässigen Spannung ist, um auf diese Weise die erforderliche Mindestdicke zu erhalten.

 Übersteigt die berechnete Spannung des Bauteils den zulässigen Wert, müssen die Berechnungen mit einer
höheren Dicke des Bauteils (oder nach Änderung anderer Parameter) wiederholt werden, solange, bis die
berechnete Spannung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt.

 Sind die Rohrböden mit der Schale verschweißt (Konfigurationen a, b und c), besteht eine andere Lösung
darin, die Dicke des an den Rohrboden angrenzenden Schalenabschnitts zu erhöhen (siehe 13.5.9).

ANMERKUNG Der Konstrukteur muss sich dessen bewusst sein, dass sich bei Erhöhen oder Vermindern der Dicke eines
Bauteils nicht nur die Spannungen in diesem Bauteil ändern, sondern auch in anderen Bauteilen.

c) Da jede Erhöhung der Rohrbodendicke zu Überbeanspruchungen in Rohren, Schale oder Vorkammer führen
kann, ist eine abschließende Überprüfung erforderlich, bei der in die Gleichungen die Berechnungswanddicken
von Rohrböden, Rohren, Schale und Vorkammer eingesetzt werden.

13.5.4.3 Bestimmung von Zwischenwerten

a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Nach 13.7 sind zu berechnen:

 der Durchmesser der mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenfläche Do

 der grundlegende Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert 

 der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert  *

 der effektiver E-Modul E *

 die Querkontraktionszahl  *

 Die Werte von  * , E * ,  * sind für die angenommene Rohrbodendicke e zu bestimmen.

b) Effektiver Rohrbodendurchmesser

 Für Konfiguration a:

D s  Dc
De  (13.5.4-1)
NormCD - Stand 2013-01

217
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 Für die Konfigurationen b und c:

D s  Gc
De  (13.5.4-2)
2

 Für Konfiguration d:

Gs  Gc
De  (13.5.4-3)
2

c) Effektive Rohrlänge:

L  Lt  2 e (13.5.4-4)

d) Rohrboden-Bohrbeiwerte:

2
d 
x s  1  N t   t 
 (13.5.4-5)
 De 

2
 d  2 et 
x t  1  N t   t 
 (13.5.4-6)
 De 

e) Axialsteifigkeiten:

 e t  d t  e t   E t
Kt  (13.5.4-7)
L

 e s   Ds  e s   E s
Ks  (13.5.4-8)
L

Ks
K s,t  (13.5.4-9)
Nt K t

8 Nt  K t
Kw  (13.5.4-10)
 D e2

1
J  (13.5.4-11)
K
1 s
KJ

f) Steifigkeitsverhältnis Rohrbündel/Rohrboden:

0,25
K  De
X   w*   (13.5.4-12)
D  2

g) Biegesteifigkeiten

 Für die Schale:


NormCD - Stand 2013-01

 Konfigurationen a, b, c:

218
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Ausgabe 4 (2012-07)

2 Es  e s 
2,5
ks  (13.5.4-13)
  
0,75
  Ds  e s 
0,5
12 1   2s

 Konfiguration d:

ks  0 (13.5.4-14)

 Für die Vorkammer:

 Konfiguration a:

2 Ec  e c 
2,5
kc  (13.5.4-15)
  
0,75
  Dc  e c 
0,5
12 1   2c

 Konfigurationen b, c, d:

kc  0 (13.5.4-16)

h) Beiwert für die Rohrboden-Randeinspannung durch Schale und Vorkammer:

ks  kc
Z  (13.5.4-17)
 
0,75
K w  0,25
 D*

ANMERKUNG Für kleine Werte von Z (nahe bei 0) : Der Rohrboden ist im wesentlichen als frei aufliegend zu betrachten.

ANMERKUNG Für große Werte von Z (größer als 5) : Der Rohrboden ist im wesentlichen als eingespannt zu betrachten.

13.5.4.4 Effektiver Druck Pe

Der effektive Druck, der die Drücke Pt und Ps und die Wärmeausdehnung berücksichtigt, wird wie folgt berechnet:

J  K s,t  2 s 1 J D  2 w J 2  Ds2 
Pe   x s  2  t  1  x s     J   Ps
1  J  K s,t  Fq  K s,t 2 J  K s,t Ds2 

J  K s,t  1 
  x t  2  t  1  x t     Pt
1  J  K s,t  Fq  J  K s,t 

J  K s,t  Kw 

1  J  K s,t  Fq  2   (13.5.4-18)
 

Dabei ist:

    t,m  Tt,m  20C    s,m  Ts,m  20C    L (13.5.4-19)

13.5.5 Auslegung des Rohrbodens


NormCD - Stand 2013-01

13.5.5.1 Biegespannung

a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

219
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2
 1,5 Fm   D e 
 P
   (13.5.5-1)
 *   e  h'  e
   g 

1
Fm  (13.5.5-2)
6H

ANMERKUNG Die Mindestbiegespannung im Rohrboden wird erhalten, wenn der Wert von Z nahe bei 0,52 liegt. Dieser
Wert kann durch Verändern der Dicke des an den Rohrboden angrenzenden Schalen- oder Vorkammerabschnitts erreicht
werden (siehe 13.5.9).

b) Die berechnete Spannung  muss wie folgt mit der zulässigen Spannung verglichen werden.

1) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration b):

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Rohrbodenspannung , die ausschließlich durch die
Drücke ( Pt und Ps ) hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert 1,5 f
übersteigen:

  15
, f (13.5.5-3)

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle bei Normalbetrieb darf die Rohrbodenspannung , die durch die
gleichzeitige Einwirkung der Drücke ( Pt und Ps ) und der Wärmeausdehnung   hervorgerufen wird, den
Wert 2,25 f übersteigen:

  2,25 f (13.5.5-4)

 Die Dicke der Flanschverlängerung ist zu berechnen nach:

 13.10, wenn die Dichtung schmal ist,

 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist.

2) Wenn der Rohrboden nicht als Flansch ausgebildet ist (Konfigurationen a, c und d):

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Rohrbodenspannung , die ausschließlich durch die
Drücke ( Pt und Ps ) hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert 2 f
übersteigen:

 2f (13.5.5-5)

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle bei Normalbetrieb darf die Rohrbodenspannung , die durch
die gleichzeitige Einwirkung der Drücke ( Pt und Ps ) und der Wärmeausdehnung   hervorgerufen wird,
den Wert 3 f übersteigen:

 3 f (13.5.5-6)

c) Sind die vorstehenden Bedingungen nicht erfüllt, ist die Berechnung mit einem höheren Wert für die
Rohrbodendicke e zu wiederholen.

Ist der Rohrboden mit Schale oder Vorkammer verschweißt (Konfigurationen a, b und c), so kann, wie in
NormCD - Stand 2013-01

13.5.9 dargelegt, auch die Dicke dieser beiden Teile im an den Rohrboden angrenzenden Bereich erhöht
werden; dies gilt insbesondere, wenn Z nahe bei 0,5 liegt.

220
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

13.5.5.2 Schubspannung

a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

 1  D 
      o   Pe
 4   e  (13.5.5-7)

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung  einen Wert von 0,8 f überschreiten:

  0,8 f (13.5.5-8)

13.5.6 Auslegung der Rohre

13.5.6.1 Axiale Membranspannung

a) Die maximale axiale Spannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:

 Für die äußerste Rohrreihe:

 t,o 
1
x t  xs
 P s  x s  Pt  x t  - Pe  Fq  (13.5.6-1)

 Für die inneren Rohrreihen:

 t,i 
1
xt  xs
 Ps  x s  Pt  x t  - Pe  Fi  (13.5.6-2)

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf der absolute Wert dieser Spannungen die höchstzulässige
Spannung f t,j der Verbindung von Rohren und Rohrboden überschreiten, die in 13.8 festgelegt ist:

 t,o  f t,j (13.5.6-3)

 t,i  f t, j (13.5.6-4)

c) In keinem der Belastungsfälle, in denen  t,o oder  t,i negativ ist (Rohre auf Druck beansprucht), darf der
absolute Wert dieser Spannungen die höchstzulässige Knickspannung ft,bk der Rohre überschreiten, die in 13.9
festgelegt ist:

 t,o  f t,bk (13.5.6-5)

 t,i  f t,bk (13.5.6-6)

13.5.6.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:


 t,eq  max  t,i   t, ;  t,i   t,r ;  t,   t,r ;  t,o   t, ;  t,o   t,r  (13.5.6-7)
NormCD - Stand 2013-01

221
DIN EN 13445-3:2012-12
EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

 Dabei ist:

  t, die mittlere Umfangsspannung in den Rohren:

Pt d t  2e t   Ps  d t
 t,  (13.5.6-8)
2 et

  t,r die mittlere Radialspannung in den Rohren:

Pt  Ps
 t,r   (13.5.6-9)
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung  t,eq , die ausschließlich durch die
Drücke Pt und Ps hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert f t übersteigen:

 t,eq  f t (13.5.6-10)

 In keinem der Belastungsfälle mit   0 darf die Vergleichsspannung  t,eq den Wert 1,5 f t übersteigen:

 t,eq  1,5 f t (13.5.6-11)

13.5.7 Auslegung der Schale

13.5.7.1 Auslegung der Schale in größerem Abstand von den Rohrböden

13.5.7.1.1 Axiale Membranspannung

a) Die axiale Membranspannung in der Schale wird wie folgt berechnet:

D s2
 s,m   Pt  Pe  (13.5.7-1)
4 e s Ds  e s 

b) In keinem der Belastungsfälle, in denen  s,m negativ ist (Schale auf Druck beansprucht), darf der absolute
Betrag die zulässige Knickspannung der Schale fs,bk übersteigen

 s,m  fs,bk (13.5.7-2)

 Dabei ist:

es  Es
f s,bk  K  (13.5.7-3)

4 Ds  e s 
 Dabei gilt: K = 1,0 für normale Betriebszustände.

 K = 1,35 für außergewöhnliche Betriebszustände und Druckprüfzustände.


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222
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

13.5.7.1.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung wird wie folgt berechnet:

 s,eq  max  s,m   s, ;  s,m   s,r ;  s,   s,r  (13.5.7-4)

 Dabei ist:  s, die mittlere Umfangsspannung in der Schale:

Ps  Ds
 s,  (13.5.7-5)
2 es

  s,r die mittlere Radialspannung in der Schale:

Ps
 s,r   (13.5.7-6)
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung  s,eq , die ausschließlich durch die
Drücke Pt und Ps hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert fs übersteigen:

 s,eq  f s (13.5.7-7)

c) In keinem der Belastungsfälle mit   0 darf  s,eq den Wert 1,5 fs übersteigen:

 s,eq  1,5 f s (13.5.7-8)

13.5.7.2 Auslegung der Schale an ihrer Verbindung mit den Rohrböden

Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfigurationen, bei denen die Schale mit den Rohrböden verschweißt ist
(Konfigurationen a, b, c).

13.5.7.2.1 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Schale an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt berechnet:

2
ks 1  D 
 s,b     e   Pe (13.5.7-9)
k s  k c I1 
 2 es 

Dabei ist:

 2   1  *  
I1  H     Fq,     1    (13.5.7-10)
  X  Z   X  Z  

Hierbei sind H  und Fq,  die Werte der Koeffizienten H und Fq für Z   (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1).
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13.5.7.2.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Schale an der Verbindung zu den Rohrböden wird wie folgt
berechnet:

 s,eq,1  max  s,m   s,b  Ps ;  s,m   s,b  (13.5.7-11)

 Dabei ist  s, m gemäß der Gleichung (13.5.7.-1) zu berechnen.

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle im Normalbetrieb darf  s,eq,1 den Wert 3 fs übersteigen:

 s,eq,1  3 f s (13.5.7-12)

ANMERKUNG Wird diese Bedingung nicht erfüllt, kann, wie in 13.5.9 dargelegt, die Dicke des an die Rohrböden
angrenzenden Schalenabschnitts erhöht werden.

13.5.8 Auslegung der Vorkammer an ihrer Verbindung mit dem Rohrboden

Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfiguration, bei welcher die Vorkammer mit dem Rohrboden verschweißt ist
(Konfiguration a).

13.5.8.1 Axiale Membranspannung

Die axiale Membranspannung in der Vorkammer wird wie folgt berechnet:

Dc2
 c,m   Pt (13.5.8-1)
4 e c  Dc  e c 

13.5.8.2 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt
berechnet:

2
kc 1  D 
 c,b     e  Pe (13.5.8-2)
k s  k c I1 
 2 ec 

Dabei ist II gemäß Gleichung (13.5.7-10) z berechnen.

13.5.8.3 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt
berechnet:

 c,eq,1  max  c,m   c,b  Pt ;  c,m   c,b  (13.5.8-3)

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle im Normalbetrieb darf  c,eq,1 den Wert 3 fc übersteigen:

 c,eq,1  3 f c (13.5.8-4)
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224
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13.5.9 Schale mit abweichender Wanddicke oder unterschiedlichem Werkstoff in dem an den Rohrboden
angrenzenden Schalenabschnitt

13.5.9.1 Zweck

In diesem Abschnitt wird die Anwendung der Regeln aus 13.5 für den Fall beschrieben, dass die an die Rohrböden
angrenzenden Schalenabschnitte eine andere Wanddicke aufweisen bzw. aus einem anderen Werkstoff bestehen
(siehe Bild 13.5.9-1). Zielsetzung dabei ist:

 die hinsichtlich der Spannungen geltenden Forderungen für Rohrboden, Schale oder Vorkammer zu
erfüllen, wenn die Spannungen in diesen Bauteilen zu hoch sind;

 die Rohrbodendicke zu verringern;

 den Randeinspannungsbeiwert Z auf einen Wert von annähernd 0,52 zu bringen und damit die
Biegespannung  im Rohrboden zu minimieren. . Bei Ausführung iterativer Berechnungen mit Hilfe der
Gleichungen in 13.5.5.1 führt dies zur optimalen Auslegung der Rohrbodendicke. ;

 das Problem nicht kompatibler Werkstoffe von Schale und Rohrböden zu lösen.

13.5.9.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

Dieser Abschnitt betrifft nur Konfigurationen, bei denen die Schale mit dem Rohrboden verschweißt ist
(Konfigurationen a, b, c).

Dieser Abschnitt ist zusätzlich zu den Abschnitten 13.5.1 bis 13.5.8 anzuwenden.

Die an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte müssen denselben Durchmesser und dieselbe konstante
Dicke aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen.

Ihre Längen l 1 und l 1' , die unterschiedlich sein können, müssen mindestens betragen:

l s,1  1,4 Ds  es,1  es,1 (13.5.9-1)

(2)

(1) (1)

(1) Konfiguration a, b oder c


(2) Anstieg ≤ 1/3

Bild 13.5.9-1  Schale mit erhöhter Wanddicke im Bereich der Rohrböden


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225
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13.5.9.3 Zusätzliche Symbole

Folgende Symbole gelten zusätzlich zu denen in 13.5.3.

E s,1 E-Modul des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich bei Auslegungstemperatur;

e s,1 Wanddicke der Schale im an die Rohrböden angrenzenden Bereich;

f s,1 Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich;

l 1 , l '1 Längen der an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte mit Wanddicke e s,1 (siehe Abbildung
13.5.9-1);

K s* Äquivalente axiale Steifigkeit der Schale gemäß Gleichung (13.5.9-2);

 s,m,1 Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich


bei Temperatur Ts,m ;

* Differenz der axialen Wärmeausdehnung zwischen Rohren und Schale gemäß Gleichung (13.5.9-3);

13.5.9.4 Auslegungsberechnungen

Die Berechnungen sind gemäß 13.5.4 bis 13.5.8 unter Berücksichtigung folgender Änderungen durchzuführen:

a) In der Gleichung (13.5.4-11) zur Berechnung von J und in der Gleichung (13.5.4-9) zur Berechnung von K s,t
ist K s durch K s* zu ersetzen, wobei:

 Ds  e s 
K s* 
L  l 1 - l 1' l +l'
 1 1
es  E s e s,1  E s,1
(13.5.9-2)

b) In der Gleichung (13.5.4-13) zur Berechnung von k s ist zu ersetzen:

 e s durch e s,1 ,

 E s durch E s,1 .

c) In der Gleichung (13.5.4-8) zur Berechnung von Pe ist  durch  * zu ersetzen, wobei:

   
 *  Tt,m  20C  t,m  L  Ts,m  20C   s,m L  l1  l1'   s,m,1 l1  l1'  (13.5.9-3)

d) In 13.5.7.2 ist e s durch e s,1 und f s durch f s,1 zu ersetzen.

13.5.10 Behandlung von Konfigurationen mit einer durchgehenden Dichtung

13.5.10.1 Geltungsbereich
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Dieser Unterabschnitt gilt für die folgenden Konfigurationen, bei denen der Rohrboden schalenseitig und/oder
vorkammerseitig mittels einer durchgehenden Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.5.10-1):

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 Konfiguration b': Rohrboden mit der Schale verschweißt und vorkammerseitig abgedichtet.

 Konfiguration d': Rohrboden schalenseitig und vorkammerseitig abgedichtet, nicht als Flansch
ausgebildet.

Konfiguration b' Konfiguration d'

Bild 13.5.10-1  Rohrboden mit durchgehender Dichtung (Konfigurationen b', d')

13.5.10.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

Es gelten die in 13.5.2 genannten Bedingungen für die Anwendbarkeit, wobei die mittels Dichtung verbundene
Schale oder Vorkammer als mit dem Rohrboden verschweißt betrachtet wird.

13.5.10.3 Auslegungsregel

Die Auslegung ist nach 13.5.4 bis 13.5.8 vorzunehmen, mit den folgenden Änderungen in 13.5.4.3g:

a) Die Schale ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfiguration d'), als mit dem
Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k s folgender Wert zu verwenden ist:

1 2 E s  e s2,5
ks  (13.5.10-1)
  s
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
s s

b) Die Vorkammer ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen b', d'), als
mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k c folgender Wert zu verwenden ist:

1 2 E c  e c2,5
kc  (13.5.10-2)
  c
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
c c

13.5.9 ist nicht anwendbar.


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(1)

(2)

(1) Für X  5
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(2) Für X  5 : siehe Bild 13.5.4-2

Bild 13.5.4-1  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fq für 0  X  20

228
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NormCD - Stand 2013-01

Die Werte der Koeffizienten Fq für X < 5 sind in Tabelle 13.5.4-1 angegeben.

Bild 13.5.4-2  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fq für 0  X  5

229
229
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Ausgabe 4 (2012-07)

(1)

(2)
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(1) Für X > 5


(2) Für X < 5 :siehe Bild 13.5.5-2

Bild 13.5.5-1  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten H für 0  X  20

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Die Werte der Koeffizienten H für X < 5 sind in Tabelle 13.5.5-1 angegeben
NormCD - Stand 2013-01

Bild 13.5.5-2  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten H für 0  X  5

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(2) (1) Fi    i  X   i

(1) Für X  13 :
(2) Für X  5 : siehe Bild 13.5.6-2
NormCD - Stand 2013-01

 Die Werte der Koeffizienten Fi für X  13 sind in Tabelle 13.5.6-1 angegeben

Bild 13.5.6-1  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fi für 0  X  20

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Die Werte der Koeffizienten Fi für X ≤ 5 sind in Tabelle 13.5.6-1 angegeben

Bild 13.5.6-2  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fi für 0  X  5


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Tabelle 13.5.4-1  Werte für den Koeffizienten Fq für X < 5


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Tabelle 13.5.5-1  Werte für den Koeffizienten H für X < 5


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Tabelle 13.5.6-1  Werte für den Koeffizienten Fi für X  13


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13.6 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

13.6.1 Zweck

a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Konstruktion von Schwimmkopf-Wärmeaustauschern. Dieser
Wärmeaustauschertyp hat zwei Rohrböden, die wie in Bild 13.6.1-1 gezeigt über ein Bündel aus gerade
verlaufenden Rohren miteinander verbunden sind, davon:

 einen festen Rohrboden, der fest mit Schale und Vorkammer verbunden ist, und;

 einen beweglichen Rohrboden, der mit einem Schwimmkopf-Deckel verbunden ist.

Drei Bauarten von Wärmeaustauschern sind denkbar (siehe Bild 13.6.1-1):

 eingetauchter Schwimmkopf;

 schalenseitig abgedichteter Schwimmkopf;

 vorkammerseitig abgedichteter Schwimmkopf.

Die Bauarten eingetaucht und schalenseitig abgedichtet werden in den Abschnitten 13.6.1b bis 13.6.9 behandelt.
Die vorkammerseitig abgedichteten Schwimmköpfe sind in Abschnitt 13.6.10 behandelt.

b) Der feste Rohrboden kann wahlweise eine der sechs in Bild 13.6.1-2 gezeigten Konfigurationen haben:

 Konfiguration a: mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden;

 Konfiguration b: mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter, zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden;

 Konfiguration c: mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden;

 Konfiguration d: schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter


Rohrboden;

 Konfiguration e: schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden;

 Konfiguration f: schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, nicht zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden.

Der bewegliche Rohrboden kann wahlweise eine der drei in Bild 13.6.1-3 gezeigten Konfigurationen haben:

 Konfiguration A: beidseitig verschweißter Rohrboden;

 Konfiguration B: abgedichteter Rohrboden, zum Flansch ausgebildet;

 Konfiguration C: abgedichteter Rohrboden, nicht zum Flansch ausgebildet.

c) Die Unterabschnitte 13.6.2 bis 13.6.8 gelten für Konfiguration a (bei denen der feste Rohrboden verschweißt
ist) und für die Konfigurationen b, c, d, e und f, bei denen der abgedichtete Rohrboden eine verengte Dichtung
aufweist.
NormCD - Stand 2013-01

Der Unterabschnitt 13.6.9 beschreibt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b‘, d‘ und e‘ anzuwenden sind, bei
denen der abgedichtete Rohrboden eine vollflächige Dichtung aufweist.

237
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(1) (2)

(1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (2) Beweglicher Rohrboden, Konfiguration A, B, oder C
(a) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit eingetauchtem Schwimmkopf

(1)
(2)

(1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (2) Beweglicher Rohrboden, Konfiguration C


(b) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit schalenseitig abgedichtetem Schwimmkopf

(1)

(1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f


(c) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit vorkammerseitig abgedichtetem Schwimmkopf

Bild 13.6.1-1 — Typische Schwimmkopf-Wärmeaustauscher


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238
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a) Konfiguration a b) Konfiguration b c) Konfiguration c


mit Schale und Vorkammer mit der Schale verschweißter mit der Schale verschweißter
verschweißter Rohrboden und vorkammerseitig und vorkammerseitig
abgedichteter, zum Flansch abgedichteter, nicht zum
ausgebildeter Rohrboden Flansch ausgebildeter
Rohrboden

d) Konfiguration d e) Konfiguration e f) Konfiguration f


schalenseitig und schalenseitig abgedichteter schalenseitig abgedichteter
vorkammerseitig und mit der Vorkammer und mit der Vorkammer
abgedichteter, nicht zum verschweißter, zum Flansch verschweißter, nicht zum
Flansch ausgebildeter ausgebildeter Rohrboden Flansch ausgebildeter
Rohrboden Rohrboden

Bild 13.6.1-2 — Konfigurationen für feste Rohrböden


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239
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Ausgabe 4 (2012-07)

a) Konfiguration A: Verschweißter Rohrboden

b) Konfiguration B: Abgedichteter, zum Flansch ausgebildeter Rohrboden

c) Konfiguration C: Abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden

Bild 13.6.1-3 — Konfigurationen beweglicher Rohrböden

13.6.2 Anwendungsbereich

13.6.2.1 Rohrböden

Die Rohrböden müssen nachstehende Bedingungen erfüllen:

a) Beide Rohrböden müssen eben, kreisrund, von gleicher konstanter Dicke und aus demselben Werkstoff
gefertigt sein.

b) Die effektiven Durchmesser des festen Rohrbodens, De, und des beweglichen Rohrbodens, De,f, müssen so
sein, dass:

0,9 De  De,f  1,1 De

wobei der effektive Durchmesser De,f wie folgt ist (siehe Bild 13.6.2-2):
NormCD - Stand 2013-01

 bei Konfigurationen B und C: der Dichtlastreaktionsdurchmesser des beweglichen Rohrbodens:


De, f = Gf

240
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 bei Konfiguration A: der Innendurchmesser Df der am Rohrboden angebrachten Vorkammer:


De, f = Df

c) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder
Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke ep,a mindestens das 0,8fache der
Berechnungswanddicke ea des Rohrbodens beträgt (siehe Bilder 13.6.2-1 und 13.6.2-2).

e a,p  0,8 e a (13.6.2-1)

Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden
Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von
Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist.

ea,p ea
ea,p ea

a) Konfiguration a b) Konfiguration b und e

ea,p ea
ea,p ea

c) Konfiguration d d) Konfiguration c and f

Bild 13.6.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung an der Peripherie von festen Rohrböden
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241
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Ausgabe 4 (2012-07)

ea,p ea

a) Konfiguration A

ea,p ea ea,p ea

b) Konfiguration B c) Konfiguration C

Bild 13.6.2-2 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung an der Peripherie von beweglichen Rohrböden

d) Wenn die Rohrböden zum Flansch ausgebildet sind, so ist die Flanschdicke zu berechnen nach:
 13.10, wenn die Dichtung verengt ist (Konfigurationen b, d und e);

 13.11, wenn die Dichtung vollflächig ist (Konfigurationen b‘, d‘ und e‘).

e) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in die Rohrböden übergehen:
 für d t  25 mm:

ea  0,75 d t (13.6.2-2)

 für 25 mm  d t  30 mm:

ea  22 mm (13.6.2-3)

 für 30 mm  d t  40 mm:

ea  25 mm (13.6.2-4)

 für 40 mm  d t  50 mm:

ea  30 mm (13.6.2-5)

f) Die Rohrböden müssen auf einer kreisförmigen Fläche mit dem Durchmesser Do gleichmäßig berohrt sein,
und zwar mit gleichseitig dreieckiger oder rechteckiger Rohranordnung.
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242
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Unberohrte diametrische Reihen für Trennwände sind zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei
benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Gleichung erfüllt:
UL  4 p (13.6.2-6)

wobei p die Rohrteilung ist.

g) Ein unberohrter Ring ist zulässig, wenn folgende Gleichungen erfüllt sind:

Do  0,85 De (13.6.2-7)

13.6.2.2 Rohre

a) Die Rohre müssen gerade und identisch sein (d.h. konstante Nennwanddicken, denselben Werkstoff und
Durchmesser aufweisen).

b) Sie müssen starr mit dem Rohrboden verbunden sein.

13.6.2.3 Schale

a) Die Schale muss an ihrem Übergang zum Rohrboden zylindrisch sein.

b) Die Schale muß zylindrisch und von konstanter Wanddicke und konstantem Durchmesser.
Für Konfigurationen a, b und c muß der Mantel im Anschluß an den Rohrboden eine konstante Dicke es über
eine Länge ls von

l s  1,4 Ds  e s   es (13.6.2-8)

aufweisen. Die effektiven Schalenlänge (l1) im Anschluß an den Rohrboden ist wie in Bild 13.5.9-1 dargestellt
zu messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in
Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

13.6.2.4 Vorkammer

a) Die Vorkammer muss an ihrem Übergang zum Rohrboden zylindrisch sein.

b) Die Durchmesser Ds, Gs sowie Dc, Gc von Schale und Vorkammer müssen so sein, dass:bei Konfiguration a:

0,9 Ds  Dc  11
, Ds (13.6.2-9)

 für Konfigurationen b und c:

0,9 Ds  Gc  1,2 Gs (13.6.2-10)

 für Konfiguration d:

0,9 Gs  Gc  1,1 Gs (13.6.2-11)

 für Konfigurationen e und f:

0,9 Gs  Dc  1,1 Gs (13.6.2-12)


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c) Im Fall einer integralen Verbindung (Konfigurationen a, e, f) muß der Mantel anschließend an den Rohrboden
eine konstante Dicke ec über eine Länge ls von mindestens

l c  1,4 Dc  ec   ec
(13.6.2-13)

aufweisen. Die effektive Schalenlänge im Anschluß an den Rohrboden sind wie in 13.5.2.3a) beschrieben, zu
messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in
Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

13.6.2.5 Belastung

Rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps werden in jedem Kreis als gleichförmig angenommen.

Andere Belastungen wie Gewicht oder Druckabfall werden vernachlässigt.

13.6.3 Symbole

Dc ist der Innendurchmesser der Vorkammer;

De ist der effektive Durchmesser des festen Rohrbodens nach 13.6.4-3b;

Ds ist der Innendurchmesser der Schale;

Do ist der effektive Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung nach Gleichung (13.7.5-1);

D* ist die äquivalente Biegesteifigkeit des festen Rohrbodens nach Gleichung (13.7.9-1);

dt ist der Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

E ist das E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Ec ist das E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Es ist das E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Et ist das E-Modul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

E* ist das effektive E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7)

e ist die Dicke des festen Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3);

ec ist die Dicke der Vorkammer;

es ist die Dicke der Schale;

et ist die Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

Fi ist ein Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.6-1 und
13.5.6-2);

Fm ist ein Beiwert aus Gleichung (13.6.5-2);


NormCD - Stand 2013-01

Fq ist der Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.4-1 und
13.5.4-2);

244
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

f ist die Nennauslegungsspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fc ist die Nennauslegungsspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fs ist die Nennauslegungsspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

ft ist die Nennauslegungsspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Gc ist der Durchmesser der Dichtlastreaktionsvorkammer (siehe Abschnitt 11);

Gs ist der Durchmesser der Dichtlastreaktionsschale (siehe Abschnitt 11);

H ist der Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.5-1 und
13.5.5-2);

hg ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7);

Kt ist die Axialsteifigkeit des Rohrs nach Gleichung (13.6.4-7);

Kw ist das Modul einer dem Rohrbündel äquivalenten elastischen Bettung nach Gleichung (13.6.4-8);

kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel
zu verdrehen nach Gleichung (13.6.4-11);

ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen nach Gleichung (13.6.4-10);

L ist die Rohrlänge zwischen den Innenflächen der Rohrböden Gleichung (13.6.4-4);

Lt ist die Rohrlänge zwischen den Außenflächen der Rohrböden;

Nt ist die Rohranzahl;

Pe ist der effektiv auf den Rohrboden wirkende Druck nach den Gleichungen (13.6.4-13 und 13.6.4-14);

Ps ist der schalenseitige Berechnungsdruck. Bei einem Unterdruck wird dieser als negativ betrachtet;

Pt ist der rohrseitige Berechnungsdruck. Bei einem Unterdruck wird dieser als negativ betrachtet;

X ist der Steifigkeitsbeiwert Rohrbündel/Rohrboden nach Gleichung (13.6.4-9);

xs ist der schalenseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert nach Gleichung (13.6.4-5);

xt ist der rohrseitige Rohrboden-Bohrbeiwert nach Gleichung (13.6.4-6);

Z ist der durch Schale und Vorkammer verursachte Kantenrückhaltebeiwert nach Gleichung (13.6.4-
12);

µ ist der Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens (siehe 13.7);


NormCD - Stand 2013-01

245
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Ausgabe 4 (2012-07)

µ* ist der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens (siehe 13.7);

c ist die Poissonsche Konstante des Vorkammerwerkstoffs;

s ist die Poissonsche Konstante des Schalenwerkstoffs;

t ist die Poissonsche Konstante des Rohrwerkstoffs;

* ist die effektive Poissonsche Konstante des Rohrbodens (siehe 13.7);

 ist die berechnete Spannung in einem Bauteil;

ist die berechnete Schubspannung in einem Bauteil.

Indexe:
b für Krümmung;

c für Kanal;

eq für Verhältnis;

m für Membran;

p für Peripherie;

s für Schale;

t für Rohre;

Für den Rohrboden wurde kein Index verwendet.

13.6.4 Auslegungsüberlegungen

13.6.4.1 Lastzustände

Die zu betrachtenden Lastzustände müssen die normalen Betriebszustände, Anfahr- und Abfahrzustände,
außergewöhnlichen Betriebszustände und Druckprüfzustände umfassen, die Einfluss auf die Auslegung der
wichtigsten Bauteile des Wärmeaustauschers haben (d.h. Rohrböden, Rohre, Schale, Vorkammer).

Für jeden dieser Lastzustände müssen folgende Belastungsfälle berücksichtigt werden, um den in den
Auslegungsformeln zu verwendenden effektiven Druck Auslegungsdruck Pe (siehe 13.6.4.4) zu bestimmen:

 Belastungsfall 1 - Nur rohrseitiger Druck Pt Ps  0 ;

 Belastungsfall 2 - Nur schalenseitiger Druck Ps Pt  0 ;

 Belastungsfall 3 - Gleichzeitig rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps.

Dieser Belastungsfall ist stets bei Unterdruck auf einer Seite zu betrachten.

Können die Belastungsfälle 1 und 2 im Normalbetrieb nicht auftreten, kann für die Auslegung ausschließlich
Belastungsfall 3 zugrunde gelegt werden.
NormCD - Stand 2013-01

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Ausgabe 4 (2012-07)

13.6.4.2 Auslegungsbedingungen

a) Die Berechnung erfolgt für den korrodierten Zustand. Hiervon ausgenommen sind Rohre, bei denen der
Nennaußendurchmesser dt und die Nenndicke et verwendet werden;

b) Die Berechnungen erfolgen für feste Rohrböden. Bewegliche Rohrböden haben dieselbe Dicke wie feste
Rohrböden;

c) Da es sich bei der Berechnung um ein iteratives Verfahren handelt, muss ein Wert für die Dicke e des festen
Rohrbodens angenommen werden, um die maximalen Spannungen in den Rohrböden und Rohren berechnen
und mit den höchstzulässigen Berechnungsspannungen vergleichen zu können. Es wird empfohlen, einen
Ausgangswert für die Rohrbodendicke anzunehmen, der nicht geringer ist, als in folgender Formel angegeben:

Do
e Pe
4  0,8 f 

Zwei Fälle sind möglich:

 Wenn die berechnete Spannung im Bauteil unterhalb des zulässigen Berechnungsspannung liegt, ist die
Berechnung iterativ so lange mit niedrigeren Dickenwerten für das Bauteil zu wiederholen, bis die
berechnete Spannung gleich der zulässigen Berechnungsspannung ist und auf diese Weise die
erforderliche Mindestdicke ermittelt ist.;

 Wenn die berechnete Spannung im Bauteil die zulässige Berechnungsspannung überschreitet, muss die
Berechnung mit höheren Dickenwerten (oder geänderten anderen Parametern) wiederholt werden, bis die
berechnete Spannung kleiner oder gleich der zulässigen Berechnungsspannung ist.

ANMERKUNG Der Konstrukteur muss sich darüber im klaren sein, dass er durch Erhöhen oder Vermindern der Dicke eines
Bauteils nicht nur die Spannungen in diesem Bauteil ändert, sondern auch die in anderen Bauteilen.

13.6.4.3 Ermittlung der Zwischenwerte

a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Berechnung nach 13.7:

 den Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung, Do

 den Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert, µ

 den effektiven Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert, µ*

 die effektive Elastizitätskonstante, E*

 die Poissonsche Konstante, *.

Die Werte für µ*, E*, * werden für die angenommene Rohrbodendicke e ermittelt.

b) Effektiver Rohrbodendurchmesser:

 Für Konfiguration a:

D s  Dc
De  (13.6.4-1)
2

 Für Konfigurationen b und c:


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D s  Gc
De  (13.6.4-2)
2

247
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 Für Konfiguration d:

Gs  Gc
De  (13.6.4-3)
2

Dc  G s
 Für Konfigurationen e und f: De 
2

c) Effektive Rohrlänge:

L  Lt  2 e (13.6.4-4)

d) Rohrboden-Bohrbeiwerte:

2
d 
x s  1  N t   t  (13.6.4-5)
 De 

2
 d  2 et 
x t  1  N t   t 
 (13.6.4-6)
 De 

e) Axialsteifigkeit

 e t  d t  e t   E t
Kt  (13.6.4-7)
L

8 Nt  K t
Kw  (13.6.4-8)
 D e2

f) Steifigkeitsverhältnis Rohrbündel/Rohrboden:

0,25
K  De
X   w*   (13.6.4-9)
D  2

g) Biegesteifigkeit

 Für die Schale:

 Konfigurationen a, b, c:
2 E s  e s 
2,5
ks  (13.6.4-10)
  
0,75
  Ds  e s 
0,5
12 1   2s

- Konfigurationen d, e, f:

ks = 0

 Für die Vorkammer:

 Konfigurationen a, e, f:
NormCD - Stand 2013-01

2 E c  e c 
2,5
kc  (13.6.4-11)
  
0,75
  Dc  e c 
0,5
12 1   2c

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 Konfigurationen b, c, d:

kc  0

h) Durch Schale und Vorkammer verursachter Rohrboden-Kantenrückhaltefaktor:

ks  kc
Z  (13.6.4-12)
 
0,75
K w  0,25
 D*

ANMERKUNG für geringe Werte von Z (nahe 0): Rohrboden wird im wesentlichen unterstützt;
für hohe Werte von Z (über 5): Rohrboden wird im wesentlichen geklemmt.
13.6.4.4 Effektiver Druck Pe

Der effektive Druck Pe , verursacht durch die Drücke Pt und Ps , die auf den festen Rohrboden wirken, wird
angegeben durch:

 für eingetauchte Schwimmkopf-Wärmeaustauscher:

Pe  Ps  Pt (13.6.4-13)

 Für außen abgedichtete Schwimmkopf-Wärmeaustauscher:

Pe  Pt (13.6.4-14)

13.6.5 Auslegung des Rohrbodens

13.6.5.1 Biegespannung

a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

2
 1,5 Fm   De 
    Pe (13.6.5-1)
  *   e  h' 
   g

1
Fm  (13.6.5-2)
6H

HINWEIS: Die Mindest-Biegespannung im Rohrboden erreicht man, wenn der Wert für Z 0,52 beträgt.

b) Bei keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Biegespannung  des Rohrbodens folgende Werte
überschreiten:

 2 f bei den Konfigurationen mit festem Rohrboden a, c, d, f in Verbindung mit den Konfigurationen mit
beweglichem Rohrboden A bzw. C (bei denen weder der feste noch der bewegliche Rohrboden als
Flansch ausgeführt ist):

 2f (13.6.5-3)

 1,5 f bei anderen Konfigurationen (bei denen entweder der feste oder der bewegliche Rohrboden als
Flansch ausgeführt ist):
NormCD - Stand 2013-01

  15
, f (13.6.5-4)

249
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Die Dicke des Flanschs ist zu berechnen:

 nach 13.10, wenn die Dichtung verengt ist;

 13.11, wenn die Dichtung vollflächig ist.

13.6.5.2 Schubspannung

a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

 1  D 
      o   Pe (13.6.5-5)
 4    e 

b) Bei keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung  den Wert von 0,8 f überschreiten.

  0,8 f (13.6.5-6)

13.6.6 Auslegung der Rohre

13.6.6.1 Axiale Membranspannung

a) Die maximale axiale Membranspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:

 Für die äußere Rohrreihe gilt:

 t,o 
1
xt  xs
 Ps  x s  Pt  x t   Pe  Fq  (13.6.6-1)

 Für die inneren Rohrreihen gilt:

1
 t,i   Ps  x s  Pt  x t   Pe  Fi  (13.6.6-2)
xt  xs

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf der Absolutwert dieser Spannungen die höchstzulässige
Berechnungsspannung der Verbindung von Rohren und Rohrboden ft,j überschreiten, die in 13.8 festgelegt ist.

 t,o  f t,j (13.6.6-3)

 t,i  f t,j (13.6.6-4)

c) In keinem der Belastungsfälle, in denen t,o oder t,i negativ ist, darf der Absolutwert dieser Spannungen die
höchstzulässige Knickspannung ft,bk der Rohre überschreiten, die in 13.9 festgelegt ist.

 t,o  f t,bk (13.6.6-5)

 t,i  f t,bk (13.6.6-6)


NormCD - Stand 2013-01

250
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13.6.6.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:


 t,eq  max  t,i   t, ;  t,i   t,r ;  t,   t,r ;  t,o   t, ;  t,o   t,r  (13.6.6-7)

Dabei ist:

 t, die mittlere Umfangsspannung in den Rohren:

Pt d t  2 e t   Ps  d t
 t,  (13.6.6-8)
2 et

 t,r die mittlere radiale Spannung in den Rohren:

Pt  Ps
 t,r   (13.6.6-9)
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung t,eq den Wert ft übersteigen.

 t,eq  f t (13.6.6-10)

13.6.7 Auslegung der Schale an der Verbindung zum festen Rohrboden

Dieser Unterabschnitt gilt nur dann, wenn die Schale mit dem festen Rohrboden verschweißt ist (Konfigurationen
a, b, c).

13.6.7.1 Axiale Membranspannung

Die axiale Membranspannung in der Schale wird wie folgt berechnet:

D s2
 s,m   Pt  Pe  (13.6.7-1)
4 e s D s  e s 

13.6.7.2 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Schale an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt
berechnet:

2
ks 1  D 
 s,b     e   Pe
 (13.6.7-2)
k s  k c I1  2 es 

mit:

 2   1  *  
I1  H     Fq,     1    (13.6.7-3)
  X  Z   X  Z  

und dabei sind H und Fq,  die Werte für die Beiwerte H und Fq für Z   (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1).
NormCD - Stand 2013-01

13.6.7.3 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Schale an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt
berechnet:
251
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 s,eq  max  s,m   s,b  Ps ;  s,m   s,b  (13.6.7-4)

b) Bei keinem der Belastungsfälle im Normalbetrieb darf s,eq den Wert von 3 fs überschreiten:

 s,eq  3 f s (13.6.7-5)

13.6.8 Auslegung der Vorkammer an der Verbindung zum festen Rohrboden

Dieser Unterabschnitt gilt nur dann, wenn die Vorkammer mit dem festen Rohrboden verschweißt ist
(Konfigurationen a, e, f).

13.6.8.1 Axiale Membranspannung

Die axiale Membranspannung in der Vorkammer wird wie folgt berechnet:

Dc2
 c,m   Pt (13.6.8-1)
4 e c  Dc  e c 

13.6.8.2 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Vorkammer an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie
folgt berechnet:

2
kc 1  D 
 c,b     e  Pe (13.6.8-2)
k s  k c I1 
 2 ec 

mit:

 2   1  *  
I1  H     Fq,     1    (13.6.8-3)
  X  Z   X  Z  

dabei sind H und Fq,  die Werte für die Beiwerte H und Fq für Z   (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1).

13.6.8.3 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Vorkammer an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie
folgt berechnet:


 c,eq  max  c,m   c,b  Pt ;  c,m   c,b  (13.6.8-4)

b) Bei keinem der Belastungsfälle im Normalbetrieb darf  c,eq,1 den Wert von 3 fc überschreiten:

 c,eq  3 f c (13.6.8-5)
NormCD - Stand 2013-01

252
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13.6.9 Konfigurationen mit vollflächiger Dichtung

13.6.9.1 Zweck

Dieser Unterabschnitt gilt nur für die folgenden Konfigurationen, bei denen der verschweißte Rohrboden zur Schale
und/oder zur Vorkammer mit einer vollflächigen Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.6.9-1):

 Konfiguration b‘ : Rohrboden mit der Schale verschweißt, und zur Vorkammer abgedichtet;

 Konfiguration d‘ : Rohrboden zu Schale und Vorkammer abgedichtet, nicht als Flansch ausgeführt;

 Konfiguration e‘ : Rohrboden zur Schale abgedichtet und zur Vorkammer verschweißt.

Konfiguration b' Konfiguration d' Konfiguration e'

Bild 13.6.9-1  Rohrboden mit vollflächiger Dichtung


(Konfigurationen b', d', e')

13.6.9.2 Anwendungsbedingungen

Die in 13.6.2 angegebenen Anwendungsbedingungen gelten unter der Voraussetzung, dass die abgedichtete
Schale und/oder Vorkammer mit dem Rohrboden verschweißt ist.

13.6.9.3 Auslegungsregel

Die Auslegung erfolgt nach 13.6.3 bis 13.6.8 mit folgenden Änderungen in 13.6.4.3g:

a) Die Schale gilt, wenn sie zum festen Rohrboden abgedichtet ist (Konfigurationen d’, e’), als mit dem
Rohrboden verschweißt, wobei für k s folgendes eingesetzt wird:

1 2 E s  e s2,5
ks  (13.6.9-1)
  s 
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
s s

b) Die Vorkammer gilt, wenn sie zum festen Rohrboden abgedichtet ist (Konfigurationen b’, d’), als mit dem
Rohrboden verschweißt, wobei für kc folgendes eingesetzt wird:

1 2 E c  e c2,5
kc  (13.6.9-2)
  c 
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
c c
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253
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13.6.10 Innen abgedichteter Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

13.6.10.1 Zweck

Dieser Unterabschnitt enthält Regeln für die Auslegung von innen abgedichteten Schwimmkopf-
Wärmeaustauschern (siehe Bild 13.6.1-1). Wärmeaustauscher dieser Bauart haben zwei Rohböden:

 einen mit Schale und Vorkammer verbundenen festen Rohrboden (Konfigurationen a, b, c, d, e, f – siehe
Bild 13.6.1-2);

 einen innen abgedichteten beweglichen Rohrboden (siehe Bild 13.6.1-1).

13.6.10.2 Anwendungsbedingungen

 Die Rohrböden müssen den Bedingungen von 13.6.2.1a, d, e und f entsprechen;

 Die Rohre müssen den Bedingungen von 13.6.2.2 entsprechen;

 Die Schale muss den Bedingungen von 13.6.2.3a entsprechen;

 Die Vorkammer muss den Bedingungen von 13.6.2.4a entsprechen;

 Die Belastungen müssen den Bedingungen von 13.6.2.5 entsprechen.

13.6.10.3 Auslegung des Rohrbodens

Der feste Rohrboden muss eine Berechnungswanddicke ea besitzen, die die durch Anwendung von Bedingung
13.6.2.1e ermittelt wird, unabhängig davon, ob die Rohre in den Rohrboden übergehen oder nicht.

13.6.10.4 Auslegung der Rohre

Die Rohre sind nach 13.6.6 auszulegen, wobei 13.6.6.1 a) gilt:

Ps  x s  Pt  x t
 t,o   t,i  (13.6.10-1)
x t  xs

13.7 Eigenschaften von Rohrböden

13.7.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Ermittlung der effektiven Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut, der
Rohrlochsteg-Verschwächungswerte und der effektiven Elastizitätskonstanten von Rohrböden.

13.6.5 Anwendungsbedingungen

a) Rohrböden müssen eben, kreisrund, von konstanter Dicke sein;

b) Die Rohrböden müssen auf einer kreisförmigen Fläche mit dem Durchmesser Do gleichmäßig berohrt sein
(siehe Bild 13.7.3-1), und zwar mit gleichseitig dreieckiger oder rechteckiger Rohranordnung (siehe Bild
13.7.3-4);

c) Unberohrte diametrische Reihen für Trennwände sind zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei
NormCD - Stand 2013-01

benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) kleiner ist als:

UL  4 p (13.7.2-1)

254
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EN 13445-3:2009 (D)
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13.7.3 Symbole

ct ist der rohrseitige Korrosionszuschlag;

Do ist der effektive Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung (siehe Bild 13.7.3-1) nach Gleichung (13.7.5-1);

D* ist die effektive Biegesteifigkeit des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur nach Gleichung (13.7.9-1);

dt ist der Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

d* ist der effektive Rohrlochdurchmesser nach Gleichung (13.7.7-2);

E ist das Elastizitätsmodul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Et ist das Elastizitätsmodul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

E* ist das effektive E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe Bilder 13.7.8-1 und 13.7.8-2);

e ist die Rohrbodendicke (siehe Bild 13.7.3-3);

et ist die Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

f ist die Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

ft ist die Berechnungsnennspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

hg ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe Bild 13.7.3-2);

hg' ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut nach Gleichung (13.7.5-2);

l t,x  
ist die Rohreinwalzlänge im Rohrboden 0  l t,x  e , (siehe Bild 13.7.3-3);

p ist die Rohrteilung;

p* ist die effektive Rohrteilung nach Gleichung (13.7.7-4);

ro ist der Radius der äußersten Rohrlochmitte (siehe Bild 13.7.3-1);

S ist die gesamte Fläche nicht-berohrter Gassen (siehe Bild 13.7.3-5);

UL ist der größte Mitte/Mitte-Abstand zwischen benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1);

 ist der Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens für die Schubspannung nach
Gleichung (13.7.6-1);

* ist der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens für die Biegespannung nach
Gleichung (13.7.7-1);

* ist die effektive Poissonsche Konstante für den Rohrboden, (siehe Bilder 13.7.8-1 und 2);
NormCD - Stand 2013-01

 ist das Tiefenverhältnis der Rohreinwalzlänge zur Rohrbodendicke 0    1 nach Gleichung (13.7.7-3).

255
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

13.7.4 Auslegungsüberlegungen

a) Die Werte für  *  E * /E und  * sind für die angenommene Dicke e des Rohrbodens und für den
entsprechenden Wert von  zu bestimmen, was als Konstante gewählt werden kann, bzw. aus e und l t,x zu
berechnen.

b) Die vorliegenden Regeln gelten für die normale Schweißnaht Rohr/Rohboden. Andere Verbindungen siehe
13.12.
Do

UL p
ro hg
e

Bild 13.7.3-1  Rohrfeldmaße des Rohrbodens Bild 13.7.3-2  Definition von hg

l t, x
e

et
dt

Bild 13.7.3-3  Definition von l t,x


NormCD - Stand 2013-01

256
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EN 13445-3:2009 (D)
Ausgabe 4 (2012-07)

p
p

p
p

a) Dreieckige Rohrteilung b) Rechteckige Rohrteilung

Bild 13.7.3-4  Rohrteilung

UL

UL

ro ro
S UL S

UL

Bild 13.7.3-5  Bestimmen der Fläche S

13.7.5 Berechnung der effektiven Maße von Rohrböden

c) Der Durchmesser des berohrten Rohrbodenbereichs ergibt sich aus:

D o  2 ro  d t (13.7.5-1)

b) Die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut ergibt sich aus:

 
hg'  max hg  c t ; 0,0   (13.7.5-2)

13.7.6 Berechnung des grundlegenden Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwerts  für


Schubbeanspruchung

Der bei der Berechnung der Schubbeanspruchung zu verwendende grundlegende Rohrlochsteg-


Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens wird wie folgt berechnet:

p  dt
  (13.7.6-1)
p
NormCD - Stand 2013-01

13.7.7 Berechnung des effektiven Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwerts µ* für Biegebeanspruchung

Der bei der Berechnung der Biegebeanspruchung zu verwendende effektive Rohrlochsteg-


Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens wird wie folgt berechnet:

257
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p*  d *
*  (13.7.7-1)
p*

Dabei gilt:

 Der effektive Rohrlochdurchmesser d* wird angegeben durch:

   Et  f   
d *  max 

d t  2 e t  
E
 t    ;
f
d t  2 et  

(13.7.7-2)
 

wobei:

l t,x
  (13.7.7-3)
e

ANMERKUNG
 kann - entweder als Konstante gewählt;
- oder aus den Werten e und l t,x berechnet werden.

 Die effektive Rohrteilung p * wird angegeben als:

p
p*  (13.7.7-4)
min S  ; 4Do p 
1 4
 Do2

Gibt es keine unberohrte diametrale Rohrgasse, (S = 0), so ist:

p*  p

Gibt es nur eine unberohrte diametrale Rohrgasse mit der Breite U L (siehe Bild 13.7.3-1):

p
p*  (13.7.7-5)
4 UL
1
 Do

13.7.8 Berechnung der effektiven Elastizitätskonstanten E * und  *

Die effektiven Elastizitätskonstanten E* und * des Rohrbodens werden als Funktion des effektiven Rohrlochsteg-
Verschwächungsbeiwerts * für verschiedene Werte des Verhältnisses e/p wie folgt ermittelt:

 für eine gleichseitig dreieckige Rohranordnung nach Bild 13.7.8-1 a) bzw. b) ;

 für eine rechteckige Rohranordnung nach Bild 13.7.8-2 a) bzw. b).

Die zu verwendende Dicke e ist die in der entsprechenden Regel angenommene Rohrbodendicke.

13.7.9 Berechnung der effektiven Biegesteifigkeit des Rohrbodens D *

Die effektive Biegesteifigkeit des Rohrbodens wird wie folgt berechnet:


NormCD - Stand 2013-01

E*  e3
D*  (13.7.9-1)

12 1   *2 

258
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Ausgabe 4 (2012-07)

a) E * / E (Gleichseitig dreieckige Rohranordnung) b)  * (Gleichseitig dreieckige Rohranordnung)

Es können auch die nachstehenden polynomen Gleichungen verwendet werden.

ANMERKUNG — Diese Beiwerte gelten nur gültig für den Bereich 0,1   *  0,6 .
— Für Werte von e/p unter 0,1 stets e/p = 0,1 verwenden.
— Für Werte von e/p über 2,0 stets e/p = 2,0 verwenden.

a) Gleichseitig dreieckige Rohranordnung E * / E   0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4


e / p 0 1 2 3 4
0.10 0.0353 1.2502 -0.0491 0.3604 -0.6100
0.25 0.0135 0.9910 1.0080 -1.0498 0.0184
0.50 0.0054 0.5279 3.0461 -4.3657 1.9435
2.00 -0.0029 0.2126 3.9906 -6.1730 3.4307

b) Gleichseitig dreieckige Rohranordnung    0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4


e/p 0 1 2 3 4
0.10 -0.0958 0.6209 -0.8683 2.1099 -1.6831
0.15 0.8897 -9.0855 36.1435 -59.5425 35.8223
0.25 0.7439 -4.4989 12.5779 -14.2092 5.7822
0.50 0.9100 -4.8901 12.4325 -12.7039 4.4298
1.00 0.9923 -4.8759 12.3572 -13.7214 5.7629
2.00 0.9966 -4.1978 9.0478 -7.9955 2.2398
NormCD - Stand 2013-01

Bild 13.7.8-1  Kurven zur Ermittlung von E * / E und  * (gleichseitig dreieckige Rohranordnung)

259
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Ausgabe 4 (2012-07)

a) E * / E (Rechteckige Rohranordnung) b)  * (Rechteckige Rohranordnung)

Es können auch die nachstehenden polynomen Gleichungen verwendet werden.

ANMERKUNG: — Diese Beiwerte gelten nur gültig für den Bereich 0,1   *  0,6 .
— Für Werte von e/p unter 0,1 stets e/p = 0,1 verwenden.
— Für Werte von e/p über 2,0 stets e/p = 2,0 verwenden

a) Rechteckige Rohranordnung E * / E   0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4
e / p 0 1 2 3 4
0.10 0.0676 1.5756 -1.2119 1.7715 -1.2628
0.25 0.0250 1.9251 -3.5230 6.9830 -5.0017
0.50 0.0394 1.3024 -1.1041 2.8714 -2.3994
2.00 0.0372 1.0314 -0.6402 2.6201 -2.1929

b) Rechteckige Rohranordnung    0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4
e/p 0 1 2 3 4
0.10 -0.0791 0.6008 -0.3468 0.4858 -0.3606
0.15 0.3345 -2.8420 10.9709 -15.8994 8.3516
0.25 0.4296 -2.6350 8.6864 -11.5227 5.8544
0.50 0.3636 -0.8057 2.0463 -2.2902 1.1862
1.00 0.3527 -0.2842 0.4354 -0.0901 -0.1590
2.00 0.3341 0.1260 -0.6920 0.6877 -0.0600

Bild 13.7.8-2  Kurven zur Ermittlung von E / E und  (rechteckige Rohranordnung)


* *
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260
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13.8 Höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden

13.8.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln zur Bestimmung der höchstzulässigen Berechnungsspannung an der Verbindung
zwischen Rohr und Rohrboden.

13.8.2 Symbole

at ist die Schweißnahthöhe

dt ist die Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3)

et ist die Nennrohrwanddicke (siehe Bild 13.7.3-3)

f ist die Berechnungsspannung für Rohrbodenwerkstoff bei Auslegungstemperatur

ft ist die Berechnungsspannung für Rohrwerkstoff bei Auslegungstemperatur

l t,x  
ist die Rohreinwalzlänge im Rohrboden 0  l t,x  e , (siehe Bild 13.7.3-3);

fmin ist die Mindestberechnungsspannung von Rohrboden- und Rohrwerkstoff

fmin  min f ; f t  (13.8.2-1)

13.8.3 Berechnung der höchstzulässigen Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und
Rohrboden

Die höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden f t,j wird wie folgt
berechnet:

a) Für eingeschweißte Rohre:

 a  
f t,j  min  fmin  t  ; f t   (13.8.3-1)
  et  

b) Für eingewalzte Rohre:

 glatt, ohne Rille:

  l t,x  
f t,j  0,5 f min  min    ; 16
,  (13.8.3-2)
  d t  

 mit einer Rille:

f t,j  0,6 fmin (13.8.3-3)

 mit zwei oder mehr Rillen:

f t,j  0,8 fmin (13.8.3-4)


NormCD - Stand 2013-01

Diese Formeln können auch angewandt werden, falls am Ende der Walzverbindung eine Schweiβnaht zur
Abdichtung ausgeführt wird, unter der Vorraussetzung, dass die Schweiβnaht für die Walzverbindung nicht
schädlich ist.

261
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c) Die Werte von ft,j können bis zum Wert von ft, erhöht werden, falls das Verfahren zur Verbindung der Rohre mit
der Rohplatte allgemein anerkannt ist und durch Rohrausziehversuche geprüft wurde.

13.9 Höchstzulässige Knickspannung der Rohre

13.9.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Ermittlung der höchstzulässigen Längsknickspannung in Rohren von
Wärmeaustauschern, bei denen ein Rohrbodenpaar durch ein Bündel gerader Rohre verbunden ist. Zielsetzung ist
dabei, die Grenzbedingungen für das Versagen der Rohre durch elastisches Einbeulen und Knicken unter
Einwirkung einer axialen Druckkraft und der Drücke Pt und Ps zu erfassen.

13.9.2 Zusätzliche Symbole

b0 Rohrfehlerbeiwert

dt Außenrohrnenndurchmesser (siehe Bild 13.7.3-3);

Et Elastizität des Rohrmaterials bei Auslegungstemperatur;

et Rohrwandnenndicke (siehe Bild 13.7.3-3);

f t,bk Höchstzulässige Knickspannung der Rohre

l t,bk Knicklänge der Rohre

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum ist dieser als negativ zu definieren;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum ist dieser als negativ zu definieren;

R p 0,2/t Dehngrenze des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

x Sicherheitsbeiwert gegen Knicken der Rohre

 t,cr Kritische Eulersche Knickspannung für Rohre

 t,p Faktor zur Berücksichtigung der Druckwirkung auf die Rohre

Die Symbole l1, l '1 , l 2, l '2 und l3 sind in Bild 13.9.3-1 definiert.

13.9.3 Berechnung der höchstzulässigen Knickspannung

a) Die Knicklänge der Rohre l t,bk wird wie folgt berechnet:


 wenn einige Rohre nicht durch ein Leitblech gestützt sind:

l t,bk  0,5 L (13.9.3-1)

 wenn sämtliche Rohre durch mindestens ein Leitblech gestützt sind (siehe Bild 13.9.3-1):

 0,5L ; max  0,7 l  ; 0,7 l '1  ; 0,7 l 2  ; 0,7 l ' 2  ; l 3   


NormCD - Stand 2013-01

l t,bk  min 1 (13.9.3-2)

262
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b) Folgende Berechnungen sind durchzuführen:


 t,cr   t,cr 
b0  0,206 1  0,2 (13.9.3-3)
Rp0,2/T  Rp 0,2/T 
 

x = 1,1 (13.9.3-4)

Ps  d t2  Pt d t  2 e t 
2
 t,p  (13.9.3-5)
d t2  d t  2 e t 
2

d t2  d t  2 e t 
2
 2  Et
 t,cr  2
 (13.9.3-6)
l t,bk 16

c) Die höchstzulässige Knickspannung der Rohre f t,bk wird wie folgt berechnet:
 
 
 
1 Rp 0,2/T  x  t,p 
f t,bk   x  t,p   (13.9.3-7)
x 2 
  1  b0  Rp 0,2/T  x  t,p  
 1 +  
 
   t,cr 
   

Das Ergebnis für f t,bk muss positiv sein. Wird ein negatives Ergebnis erzielt, muss die Knicklänge reduziert werden,
bis für f t,bk ein positives Ergebnis erzielt wird.
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263
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L L

a) Wärmeaustauscher ohne Leitblech oder mit einem Leitblech, von dem nicht alle Rohre des Rohrbündels
gestützt werden
l'1 l2

l1 l1
l1 l1 l'1
l2 l3
l'1

l'2 l2
l'1 l'2

b) Wärmeaustauscher mit mehreren Leitblechen, von denen nicht alle Rohre des Rohrbündels gestützt werden
l1
l1
l'1 l2
l'2
l'1

l1
l2 l1
l'1 l2 l3
l'2
l'1

c) Wärmeaustauscher mit einem oder mehren Leitblechen, von denen alle Rohre des Rohrbündels gestützt
werden

Bild 13.9.3-1  Definition der Längen l1, l'1, l2, l'2 und l3
NormCD - Stand 2013-01

264
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13.10 Auslegung des Rohrbodenflansches mit schmaler Dichtfläche

13.10.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung eines zum Flansch ausgebildeten Rohrbodens mit schmaler
Dichtfläche, wie in Abbildung 13.10.1-1 dargestellt. Er bezieht sich auf die Konfigurationen b, d2 (nur bei dem
Rohrboden eines U-Rohres) und e.

13.10.2 Geltungsbereich

Die Regeln gelten nur, wenn

 der Berechnungsdruck P positiv ist (d. h. Innendruck);

 die Dichtung einem der in Abschnitt 11 beschriebenen Dichtungstypen entspricht;

 Dex  G .

a) Konfiguration b: b) Konfiguration e: c) Konfiguration d2:


Fester Rohrboden Fester Rohrboden U-Rohr-Rohrboden
mit Abdichtung zur Vorkammer mit Abdichtung zur Schale mit Abdichtung an beiden Seiten
G  Gc G  Gs G  G s or Gc
Dex  D s,e Dex  Dc,e Dex  Do
P  Pt P  Ps P  Ps oder Pt

Bild 13.10.1-1  Zum Flansch ausgebildete Rohrböden

13.10.3 Symbole

A Außendurchmesser des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.10.1-1);

b Wirksame Breite der Dichtung (siehe Abschnitt 11);

C Durchmesser des Schraubenlochkreises (siehe Bild 13.10.1-1);


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Dc Innendurchmesser der Vorkammer;

265
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Dc,e Außendurchmesser der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden (normalerweise:


D c,e  D c  2 e c ) (siehe Bild 13.10.1-1);

D ex Innendurchmesser des Rohrbodenflansches nach Gleichung 13.10.4a;

Do Durchmesser des Lochbereichs am Rohrboden, (siehe Gleichung 13.7.3-1);

Ds Innendurchmesser der Schale;

Ds,e Außendurchmesser der Schale an der Verbindung zum Rohrboden (normalerweise:


D s,e  D s  2 e s ) (siehe Bild 13.10.1-1);

ea Berechnungswanddicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.10.4-1);

e a,p Berechnungswanddicke des Rohrbodenrandes;

ec Vorkammerdicke;

e fl Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches;

e fl,a Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches (siehe Abbildung 13.10.4-1);

es Schalendicke;

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffes bei Betriebsbedingungen;

fA Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffes im Einbauzustand;

G Schalenseitiger oder rohrseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche ( G s oder G c );

Gc Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Vorkammer ;

Gs Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Schale;

MA Gesamtmoment am Rohrboden im Einbauzustand (siehe Gleichung 13.10.5-2);

M op Gesamtmoment am Rohrboden im Betriebszustand (siehe Gleichung (13.10.5-4);

m Dichtungsbeiwert (siehe Abschnitt 11);

P Berechnungsdruck am Rohrboden, siehe 13.10.2;

Ps schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren;

Pt rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren;

W Schraubenkraft im Einbauzustand (siehe Abschnitt 11);

 Poisson’sche Zahl des Rohrbodenwerkstoffs.


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13.10.4 Auslegungsgrundlagen

a) Der Innendurchmesser D ex des Rohrbodenflansches und der Auslegungsdruck P werden wie in Abbildung
13.10.1-1 berechnet;

b) Die Berechnungen sollten für jeden die Berechnung regelnden Belastungsfall einschließlich des Einbaufalls
durchgeführt werden;

c) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenrandes, e a,p , muss mindestens gleich der Berechnungsdicke des
Rohrbodenflansches e fl,a sein (siehe Bild 13.10.4-1)

e a,p  e fl,a (13.10.4-1)

d) Berechnungen zur Konfiguration d2 sollten rohr- und schalenseitig durchgeführt werden.

efl,a
efl,a ea
efl,a

a) Glatte Dichtfläche b) Dichtfläche mit c) Dichtfläche mit einfachem Vor-


vorspringender Dichtleiste und Rücksprung

e fl,a
e fl,a

d) Dichtfläche mit doppeltem Vor- und e) Ringnut für O-Ring-Dichtung


Rücksprung

Bild 13.10.4-1  Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches


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267
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Ausgabe 4 (2012-07)

13.10.5 Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches

a) Die erforderliche Mindestdicke für den Einbauzustand, e fl,A , wird wie folgt berechnet:

12 MA
efl,A   (13.10.5-1)
  D   fA
2

 A  1     1     ex  
  A  

Dabei ist:

C G
MA  W  (13.10.5-2)
2

b) Die erforderliche Mindestdicke für Betriebszustände, e fl,op , wird wie folgt berechnet:

12 M op
efl,op   (13.10.5-3)
  Dex  
2
f
 A  1     1      
  A  

Dabei ist:

  D2  C  D  G2  D2   2 C  D  G C  G 
M op              2 b  G  m  
ex ex ex ex
     P (13.10.5-4)
  4  2   4  4   2  

c) Die erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches, e fl , wird wie folgt berechnet:

 
e fl  max e fl,A  ; e fl,op  (13.10.5-5)

d) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenflansches, e fl,a , sollte mindestens e fl entsprechen:

e fl,a  e fl (13.10.5-6)

13.11 Auslegung des Rohrbodenflansches mit vollflächiger Dichtung

13.11.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung eines zum Flansch ausgebildeten Rohrbodens mit vollflächiger
Dichtung, wie in Bild 13.11.1-1 dargestellt. Er bezieht sich auf die Konfigurationen b, d2 (nur bei dem Rohrboden
eines U-Rohres) und e’.

13.11.2 Geltungsbereich

Die Regeln gelten nur, wenn

 der Berechnungsdruck P positiv ist (d. h. Innendruck);


NormCD - Stand 2013-01

 die Dichtung einem der in Abschnitt 11 beschriebenen Dichtungstypen entspricht.

268
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a) Konfiguration b': Fester b) Konfiguration e': Fester c) Konfiguration d '2 : U-Rohr-


Rohrboden mit Abdichtung zur Rohrboden mit Abdichtung zur Rohrboden mit Abdichtung an
Vorkammer Schale beiden Seiten
G  Gc G  Gs G  G s or Gc
P  Pt P  Ps P  Ps or Pt

Bild 13.11.1-1  Zum Flansch ausgebildete Rohrböden

13.11.3 Symbole

B Innendurchmesser des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.11.1-1);

2 b" Wirksame Breite der Dichtung (siehe Abschnitt 11.6);

C Durchmesser des Schraubenlochkreises (siehe Bild 13.11.1-1);

db Außendurchmesser der Schraube;

dh Durchmesser der Schraubenlöcher;

ea Berechnungswanddicke des Rohrbodens;

e fl Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches durch Gleichung (13.11.5-1);

e fl,a Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.11.4-1);

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Umgebungstemperatur;

G Schalenseitiger oder rohrseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche ( G s oder G c );

Gc Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Vorkammer;

Gs Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Schale;


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g1 Dicke des Ansatzes auf der Flanschrückseite (siehe Abschnitt 11.3);

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Mr Gesamtmoment am Rohrboden im Betriebszustand (siehe Gleichung 13.11.5-2);

m Dichtungsbeiwert (siehe Abschnitt 11);

n Anzahl der Schrauben;

P Berechnungsdruck am Rohrboden, siehe Abschnitt 13.11.2;

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren.

13.10.4 Berechnungen

a) Die Berechnungen sollten für jeden die Berechnung regelnden Belastungsfall durchgeführt werden.

b) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenrandes, e a,p , muss mindestens gleich der Berechnungsdicke des
Rohrbodenflansches e fl,a sein (siehe Bild 13.11.4-1)

e a,p  e fl,a (13.11.4-1)

c) Berechnungen zur Konfiguration d2 sollten rohr- und schalenseitig durchgeführt werden.

Bild 13.11.4-1  Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches

13.6.6 Erforderliche Wanddicke des Rohrbodenflansches

Die erforderliche Wanddicke des Rohrbodenflansches wird wie folgt berechnet:

6 Mr
e fl  (13.11.5-1)
 C - n d h  f
Dabei ist:

  B2  C  B  g  G2  B2   2C  B  G  
C G 
Mr      1
      2 b"G  m    P (13.11.5-2)
 4      
NormCD - Stand 2013-01

2 4  4   2  
  

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13.12 Spezielle Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen

13.12.1 Zweck

Dieser Anhang erläutert die Anwendung der Regeln von 13.7, wenn die Art der Rohr-Rohrboden-
Schweißverbindung von der üblichen in Abschnitt 13.7 erläuterten Verbindung abweicht.

In diesem Abschnitt werden die folgenden Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen behandelt:

 am äußeren Rohrboden angeschweißte Rohre mit maschinell bearbeiteten Fugen (siehe 13.12.3);

 wie folgt durch Kehlnaht an die Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre:

 durch maschinell bearbeitete Schweißnahtfugen in den Rohrboden eingesetzte Rohre (siehe 13.12.4);

 nur teilweise in den Rohrboden eingesetzte Rohre (siehe 13.12.5);

 durch Stumpfschweißnaht an die Innenseite des Rohrbodens mit

 Ansätzen (siehe 13.12.6);

 maschinell bearbeiteten Schweißnahtfugen (siehe 13.12.7):

13.12.2 Zusätzliche Symbole

Die folgenden Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 13.7.3

d ist der Rohrlochdurchmesser

hw ist die Tiefe der Ringnut

13.12.3 An der Außenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

a) Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.3-1).

b) Die wirksame Tiefe hg' der Trennwandnut, soweit vorhanden, kann mit der folgenden Beziehung angegeben
werden:

  
hg'  max hg  c t  h w , 0  (13.12.3-1)

hw

e
NormCD - Stand 2013-01

Bild 13.12.3-1  An der Außenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

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13.12.4 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.4-1).

hw

Bild 13.12.4-1  An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

13.12.5 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre

a) Der Durchmesser Do des gelochten Teils des Rohrbodens ergibt sich aus der folgenden Gleichung:

Do  2 r o  d (13.12.5-1)

b) Der nominale Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  ergibt sich aus:

pd
 (13.12.5-2)
p

c) Der effektive Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  * ergibt sich aus:

p*d
*  (13.12.5-3)
p*
d

d t  2 et  d  d t

Bildung 13.12.5-1  An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre


NormCD - Stand 2013-01

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13.12.6 An der Innenseite des Rohrbodens mit Ansatz und Stumpfnaht verschweißte Rohre

a) Der Durchmesser Do des gelochten Teils des Rohrbodens ergibt sich aus der folgenden Gleichung:

Do  2 r o  d (13.12.6-1)

b) Der nominale Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  ergibt sich aus:

pd
 (13.12.6-2)
p

c) Der effektive Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  * ergibt sich aus:

p*d
*  (13.12.6-3)
p*

Bild 13.12.6-1  An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht und Ansatz verschweißte Rohre

13.12.7 An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

a) Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.7-1).

hw

Bild 13.12.7-1  An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht verschweißte Rohre, mit gefräster
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Ringnut

b) Die Anforderungen a), b) und c) von 13.12.6 gelten.

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14 Kompensatoren

14.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung folgender drei Typen ein- oder mehrwelliger Kompensatoren:

a) unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil (U-Bogen-Kompensator) (siehe Bild 14.1-1a);

b) verstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil (siehe Bild 14.1-1b);

c) Kompensatoren mit torusförmigem Profil (Torus-Balgkompensator) (siehe Bild 14.1-1c).

die Innen- oder Außendruck und zyklischen Bewegungen ausgesetzt sind.

Die Kompensatoren sind für den Einbau in Druckbehältern, insbesondere solche mit Rohrboden-
Wärmeaustauschern, vorgesehen, um sowohl Flexibilität bei Wärmeausdehnung als auch ausreichende
Innendruckfestigkeit zu gewährleisten.

ANMERKUNG Die Auslegung von Kompensatoren erfordert die besondere Aufmerksamkeit des Konstrukteurs, da sich die
Anforderungen hoher Festigkeit bei ausreichender Flexibilität im allgemeinen widersprechen. Nähere Angaben hierzu sind
Abschnitt K.1 zu entnehmen.

Muss aufgrund der Geschwindigkeit des geförderten Mediums mit Erosion oder Schwingung gerechnet werden, ist
die Verwendung eines Leitrohres zu empfehlen.

14.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Begriffe und Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

14.2.1
Kompensator (Synonym: Kompensatorbalg)
flexibles Bauteil mit einer oder mehreren Balgwellen und Endborden

14.2.2
Balgwelle
flexibles Element eines Kompensators (siehe Bild 14.1-1)

14.2.3
Bord
gerader, nicht gewellter Abschnitt am Kompensatorende (siehe Bild 14.1-1)

14.2.4
Bordring
zylindrischer Abschnitt, der zur Verstärkung am Bord angebracht ist (siehe Bild 14.1-1)

14.2.5
Verstärkungs- und Ausgleichsringe
In die Wellentäler eingepasste Vorrichtungen zur Erhöhung der Innendruckfestigkeit des Balges.

Verstärkungsringe werden aus Rohren oder Rundstäben hergestellt. Ausgleichsringe haben einen etwa T-förmigen
Querschnitt und dienen vorwiegend zur Begrenzung der gesamten äquivalenten axialen Bewegung.
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(1) Balgwelle (2') Bord mit Bordring


(2) Bord ohne Bordring (3) Stützring
a) Unverstärkter Kompensator mit U-förmigem Profil

(1) Balgwelle (4) Endverstärkungsring


(2) Bord (5) Zwischenverstärkungsring
(3) Stützring (6) Verstärkungsringe
b) Verstärkter Kompensator mit U-förmigem Profil

Legende
1 Welle
2 Bordring
c) Kompensator mit torusförmigem Profil (Torusbalg)
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Bild 14.1-1 — Drei Kompensatorausführungen

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14.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

A ist die durch Gleichung (14.5.2-7) oder (14.6.3-7) gegebene Querschnittsfläche des Werkstoffes einer
Balgwelle

Cp , Cf , Cd sind für U-förmige Bälge verwendete Koeffizienten, (siehe Bilder 14.5.2-1, -2 und -3)

C1, C2 sind die durch die Gleichungen (14.5.2-8) und (14.5.2-9) oder (14.6.3-8) und (14.6.3-9) gegebene
Koeffizienten, zur Bestimmung der Koeffizienten Cp , Cf , Cd ;

Dc ist der durch Gleichung (14.5.2-2) oder (14.6.3-2) oder (14.7.3-2) gegebene mittlere Durchmesser
eines Stützrings

Di Innendurchmesser von Balgwelle und zylindrischem Endbord (siehe Bild 14.1-1)

Dm ist der durch Gleichung (14.5.2-3) oder (14.6.3-3) oder (14.7.3-3) gegebene mittlere Durchmess