Der Kurs in
SPIRITUELLER WISSENSCHAFT
(GEIST-WISSENSCHAFT)
Weiterer Titel:
„Wie tickt das Universum - Die Symphonie Gottes und mein einzigartiger
Beitrag darin“
3. Auflage 2012
Printed in Germany
2 Weitere Vertiefung 26
Das Jahr 1998/1999 26
Kinder des 20./21. Jahrhunderts 27
Medium und Hellseher – Korruption 30
Falsch verstandene Anthroposophie 32
Literaturhinweise Übung 39
Literaturhinweise 40
Wir stoßen hier auch auf das Thema unserer Sinne. Wir nehmen ja die materielle
Wahrnehmung ist
Welt, aber nicht die geistige wahr, also müssen sich unsere Sinne so entwickelt vor allem Aus-
haben, dass eben diese Filter eingebaut wurden, die heute die Wahrnehmungs- schluss von
forschung kennt. Unsere Sinne dienen nicht nur der Wahrnehmung, sondern vor Wahrnehmung
allem dem Ausschließen von Wahrnehmung, Und das ist der Einfluss von Luzifer
und Ahriman.
„Also von der Mitte der atlantischen Zeit an wirkt auf den Menschen die Schar Mitte von Atlantis
der ahrimanischen Geister ein. Wozu hat nun diese Schar der ahrimanischen ist der Beginn
Geister sozusagen den Menschen verführt? Sie hat ihn dazu verführt, dass er
das, was in seiner Umgebung ist, für stofflich, für materiell hält, dass er nicht
5
Ahriman baut einen Schleier um die Sinneswelt. Daraus entsteht die Illusion, die Maya, die große Il-
Maya einer realen materiellen Welt, die wir heute dank der Quantenphysik be- lusion
reits deutlich als eine solche erkennen.
„Und wenn wir dann auf Erden stehen (nach einem Austreten in die geistige
Welt und der Wahrnehmung der Göttlichkeit unseres Körpers als Tempel) in
unserem gewöhnlichen Bewusstsein – wie kommt es dann, dass alles anders
ist und wir ganz etwas anderes zu sein scheinen als dieser göttliche, leuch-
tende Tempel?
Das ist Ahriman, der uns den Schleier der Sinnesanschauung über die Augen Ahriman erzeugt
wirft und uns so den Blick für die im Physischen webende Gotteswelt ver- Sinnesillusion,
schleiert. Luzifer den E-
goismus
Und was in uns in dieser dann unser gewöhnliches Ich-Bewusstsein erleben
lässt, ist Luzifer, der uns das Gefühl vom persönlichen Ich bringt.“ 266c, 309
Luzifer verstrickt uns durch das sinnliche Begehren in die Sinneswelt und Ahri-
man hilft, indem er diesen Schleier erzeugt. So unterliegen wir zwei Illusionen,
einer der materiellen Welt und einer des persönlichen Ichs.
„Was haben nun dagegen diejenigen geistigen Wesenheiten, welche den Karma ist der Hei-
Menschen in seinem Fortschreiten erhalten wollen, gegen diese Verführung, ler des Ahrima-
gegen Irrtum und Illusion aus dem Sinnlichen unternommen? Sie haben da- nismus
gegen unternommen, dass der Mensch tatsächlich nunmehr erst mit Recht -
natürlich ist das langsam und allmählich gekommen, aber hier liegen die Kräf-
te, warum das gekommen ist - sozusagen in die Lage versetzt wird, aus der
sinnlichen Welt heraus wiederum die Möglichkeit zu gewinnen, über Irrtum
und Sünde und das Böse hinwegzukommen, das heißt, sie haben dem Men-
schen die Möglichkeit gegeben, sein Karma zu tragen und auszuwirken.
Haben also diejenigen Wesenheiten, welche die Verführung der luziferischen
Wesenheiten gutzumachen hatten, Leiden und Schmerzen, ja auch das, was
damit zusammenhängt, den Tod in die Welt gebracht, so haben diejenigen
Wesenheiten, welche auszubessern hatten, was aus dem Irrtum über die sinn-
liche Welt fließt, dem Menschen die Möglichkeit gegeben, durch sein Karma
allen Irrtum wieder zu beseitigen, alles Böse wiederum zu verwischen, das er
in der Welt angerichtet hat.“ 107, 22.03.09, S 246
Bei den Themen Gesundheit, Krankheit und Heilung werden wir darauf zurück-
kommen, dass die sinnliche Verstrickung und der Egoismus die großen Krank-
macher sind und daher gesunde (nicht-luziferische) Spiritualität und Selbstlosig-
keit die großen Heiler.
Die Krankheit als Schutz gegen Luzifer, das Karma als Schutz gegen Ahriman,
so wirkt das Universum. Ahriman gibt nicht das Heilmittel des Karma, es ist der
Christus.
„Geistig gesehen stellt sich das Auftreten der Furcht so dar, dass innerhalb
der Erdenkräfte, unter deren Einfluss der Mensch durch die luziferischen
Mächte gelangt war, andere Mächte wirksam waren, die viel früher in der Ent-
wicklungsstufe als die luziferischen Unregelmäßigkeit angenommen hatten.
Mit den Erdenkräften nahm der Mensch die Einflüsse dieser Mächte in sein
Wesen herein. Sie gaben Gefühlen, die ohne sie ganz anders gewirkt hätten,
7
Ahriman ist viel früher als Luzifer „gefallen“, also zurückgeblieben, nicht wie Luzi-
fer auf dem Mond, sondern auf der Sonne.
Wenn wir also in Zukunft auch dem Thema der Angst begegnen und es bearbei-
ten, dann haben wir hier schon eine erste Ahnung, worum es gehen wird.
„Ahriman kam von außen heran und schlich sich ein in den großen Umkreis
der den Menschen umgebenden Sinnenwelt, so dass also der ahrimanische Ahriman wirkt von
Einfluss eine Folge des luziferischen Einflusses ist, und infolge davon wird er außen über die
ergriffen durch das, was von außen auf ihn wirkt, von Ahriman. Sinne – Luzifer
von innen über
Die Geisteswissenschaft aller Zeiten, die wirklich die Tatsachen kennt, spricht
das Begehren.
auch wirklich von luziferischen und ahrimanischen Mächten. Nun werden Sie
es höchst merkwürdig finden, dass in den Anschauungen der verschiedenen
Völker, da wo sich diese Anschauungen mythologisch ausleben, nicht immer
in der gleichen Weise ein deutliches Bewusstsein vorhanden ist von Luzifer
auf der einen Seite und Ahriman auf der anderen Seite. Ein deutliches Be-
wusstsein davon ist zum Beispiel überall da nicht vorhanden, wo über das Alte
Hebräer kannten
Testament herauf, aus der ganzen semitischen Tradition heraus, sich eine re- nur den Luzifer
ligiöse Anschauung bildete. Da hat man nur ein gewisses Bewusstsein von
dem luziferischen Einfluss. Das können Sie schon aus der Erzählung des Al-
ten Testamentes von der Schlange entnehmen, die nichts anderes ist als ein
Bild für Luzifer. Daraus können Sie entnehmen, dass ein deutliches Bewusst-
sein vorhanden ist davon, dass Luzifer teilgenommen hat an der Entwicklung.
Dieses Bewusstsein ist in allen Traditionen, die verwandt sind mit der Bibel,
deutlich vorhanden. Aber das Bewusstsein des ahrimanischen Einflusses ist
da nicht in gleicher Weise vorhanden.
Nur da ist es vorhanden, wo man geisteswissenschaftlich unterrichtete. Des-
halb haben diejenigen, welche die Evangelien geschrieben haben, dies auch
Im neuen Testa-
berücksichtigt. Sie finden daher, weil zur Zeit der Evangelienschreiber das ment:
Wort „Dämon“ aus dem Griechischen hergenommen ist, dass im Markus - E- Daimonos für Lu-
vangelium da, wo nicht von der Versuchung des Jesus die Rede ist, von ei- zifer, Satan für
nem „Dämon“ gesprochen wird. Da aber, wo von Ahriman die Rede ist, ist das Ahriman
8
Der Begriff „Ahriman“ stammt also aus dem Persischen und Zarathustra hat da-
mals erstmals über ihn gesprochen.
„Wir wissen, dass heute ein großer Teil der Menschheit schon nach der einen Sachlich nüchtern,
oder anderen Seite hin beherrscht ist von sehr starken und immer stärker prosaisch, pedan-
werdenden ahrimanischen Weltwesenskräften.“ tisch, philiströs,
kleinkariert, das
Ahriman ist diejenige Macht, die den Menschen nüchtern, prosaisch, philiströs sind ahrimanische
macht, die den Menschen verknöchert, die den Menschen zum Aberglauben Attribute.
des Materialismus bringt.
Das Ahrimanische
Sie ist eine übersinnliche, wir könnten auch sagen, eine untersinnliche We- verknöchert und
senheit, und ihr Einfluss wurde insbesondere in dem fünften nachatlantischen sklerotisiert.
Zeitraum mächtig und immer mächtiger.“ 193, 27.10.19
Auf das Wesen des Philiströsen (was auch kleinbürgerlich, pedantisch bedeutet)
werden wir in späteren Kursteilen noch weiter eingehen. Steiner macht uns be-
wusst, dass Luzifer und Ahriman Schleier vor unser Bewusstsein weben, was die
alten Inder schon immer als „Maya“ bezeichnet hatten. Daher leben wir, wenn wir
die Welt wahrnehmen, bereits in einer Illusion. Denn wir sehen die geistigen We-
sen dahinter nicht, die eigentliche „Realität“. Wenn sich heute also jemand als
„Realist“ bezeichnet, weil er nur an die Materie glaubt, dann unterliegt er einer Il-
lusion, obwohl er selber das Gegenteil glaubt. Genau dieser Glaube ist das Wir- Materialismus
ken Ahrimans. Er gaukelt uns vor, dass es keine geistige Welt gibt. Das ganze heute ist reiner
Aberglaube.
naturwissenschaftlich-mathematische Modell ist ein Ausdruck davon und zeigt
heute bereits stark abergläubische Züge. Aber:
Dass die moderne Sicht eine Illusion ist, zeigt uns die moderne Quantenphysik
längst auf. Trotzdem kann sich die Wissenschaft in ihrem Materialismus noch
Quantenphysik hat
nicht von dieser Sicht lösen, obwohl sie es bereist erkannt hat. Daran erkennen die Illusion längst
wir den machtvollen Einfluss Ahrimans, den ungeheuer machtvollen Einfluss. durchschaut.
Wir werden dieses Thema der Blickwinkel vertiefen, wenn wir zu den so genann-
ten „12 Weltanschauungen“ kommen, bei denen wir lernen werden, dass der Ma-
terialismus durchaus in gewisser Hinsicht auch inhaltlich seine Berechtigung hat,
sozusagen eine der 12 kosmischen Photographien ist.
In diesem Text kommt auch bereits der Hinweis auf Ahrimans Inkarnation vor, die
wir gleich bearbeiten werden.
„Er würde den größten Erfolg haben können, den stärksten Triumph erleben
können, wenn es zuwege gebracht werden könnte, dass jener wissenschaftli-
che Aberglaube, der heute alle Kreise ergreift, und nach dem die Menschen Das Übertragen
sogar ihre Sozialwissenschaft einrichten wollen, bis ins 3. Jahrtausend hinein des Berechenba-
herrschen würde, und wenn Ahriman dann als Mensch zur Welt kommen ren in das Soziale
könnte innerhalb der westlichen Zivilisation und den wissenschaftlichen Aber- wäre der größte
Triumph Ahrimans
glauben finden würde.
Aber ziehen Sie aus dem nur ja keine falschen Schlüsse. Ein falscher Schluss
wäre es, die Wissenschaft der Gegenwart zu meiden. Das ist der allerfal-
scheste Schluss, den Sie ziehen können. Man soll sie kennen lernen. Man soll
gerade all dasjenige, was von dieser Seite kommt, kennen lernen, aber mit Wir dürfen aber
die Wissenschaft
dem vollen Bewusstsein: ein Illusionsaspekt wird uns dadurch gegeben. Nicht
nicht meiden – im
dadurch, dass wir die Wissenschaft der Gegenwart etwa meiden, bewahren Gegenteil!
wir uns vor Ahriman, sondern dadurch, dass wir sie in ihrer wahren Gestalt
kennen lernen. Denn die Wissenschaft muss uns eine äußere Illusion von
dem Weltenall geben. Wir brauchen diese äußere Illusion. Glauben Sie nur
nicht, dass wir diese äußere Illusion nicht brauchen. Wir müssen sie nur von
ganz anderer Seite her durch die Geistesforschung mit wahrer Wirklichkeit er-
10
Beachten wir bitte, dass der Materialismus über den Darwinismus den Sozial- Im Sozialdarwi-
darwinismus entwickelt und damit längst Ahriman hier große Erfolge erzielt hat. nismus und den
Die Folge waren ja die verheerenden Wirkungen das Kommunismus und des Na- daraus folgenden
tionalsozialismus. Dass Ahriman hier auf beiden Seiten stand ist das Faszinie- Kommunismus
rende. und Nationalsozia-
lismus zeigt sich
Und denken wir daran, wie teilweise heute gegen die Naturwissenschaft ge- ein großer Erfolg
kämpft wird. Überall mit den falschen Argumenten und wir sehen auch hier einen Ahrimans.
großen Trick Ahrimans. Denn das bringt die Menschen von der Durchdringung
ihres Geistes in der Naturwissenschaft weg, was aber das Heilmittel ist und bringt Und der Kampf
heute gegen Na-
sie in Abhängigkeit und in die Flucht zur Esoterik und damit in die Hände Luzi-
turwissenschaft ist
fers. Da arbeiten beide Geister, die eigentlich Gegner sind, eng zusammen, so auch ein Trick, ei-
wie ja auch Hitler und Stalin als Gegner einen wichtigen Pakt geschlossen ha- ne weitere Ver-
ben. blendung!
In Verbindung mit dem Materialismus steht Ahrimans Hass auf alle Freiheit des
Ahriman hat Hass
Menschen.
auf alle Freiheit!
„Anders stehen die ahrimanischen Mächte in der Welt. Sie sind der völlige
Gegensatz der göttlich-geistigen Wesen, mit denen der Mensch ursprünglich
verbunden ist. Diese sind gegenwärtig rein geistige Mächte, die sich in voll-
kommene freie Intelligenz und vollkommenen freien Willen tragen, die aber
Die Götter kennen
dieser Intelligenz und diesem Wollen die weise Einsicht von der Notwendigkeit
das Quantifizierba-
des Berechenbaren, Unfreien als Weltgedanken schaffen, aus dessen Schoße re, durchdringen
der Mensch als freies Wesen sich entfalten soll. Und sie sind mit allem Bere- es aber mit Liebe.
chenbaren, mit dem Weltgedanken, im Kosmos in Liebe verbunden. Diese
Liebe strömt von ihnen durch das Weltall.“ 26, 174
Zur Erklärung: Das Notwendige, das Berechenbare ist die Welt der Materie und
der Naturgesetze. Die Tiere unterliegen den notwendigen Gesetzen der Natur.
Sie haben keinen freien Willen. Das, was wir in der Naturwissenschaft entdecken Freiheit! entsteht
ist die Welt des Berechenbaren, die Welt der Mathematik, die Welt der Physik auf diesem Boden
der Naturgesetze. Auf diesem Boden kann aber erst unsere Freiheit! entstehen.
„In vollem Gegensatz dazu lebt in dem gierigen Begehren der ahrimanischen
Mächte der kalte Hass auf alles in Freiheit sich Entfaltende. Ahrimans Streben Ahriman will nur
das Berechenba-
geht dahin, aus dem, was er von der Erde in den Weltenraum strömen lässt,
re.
eine kosmische Maschine zu machen. Sein Ideal ist «einzig und allein» «Maß,
Zahl und Gewicht». Er wurde in den der Menschenentwicklung dienenden
Kosmos hereingerufen, weil » «Maß, Zahl und Gewicht», sein Gebiet, entfaltet
werden musste.“ 26, 174
Hier hören wir also von der kosmischen Bedeutung und Aufgabe Ahrimans. Er
beherrscht die Materie, die berechenbare. Aber er will sie alleine gelten lassen.
11
„Denn mit dem industriell-kommerziellen Impulse wird sich aus dasjenige ver-
binden, was aus anderen zurückgebliebenen Impulsen, aus chinesisch - japa-
nischen, namentlich aus japanischem Element heraus immer mehr und mehr
in den Materialismus gerät, was da aus Asien nachkommt, das wird gerade
eine besondere Form des Materialismus sein. Darüber soll man sich in allen
Fällen klar sein, dass man sich mit aller Kraft den materialistischen Wogen
entgegenstellen muss. Das kann jeder Mensch. Die Früchte des Bestrebens
werden schon aufgehen.
In zwei Sätzen lässt sich zusammenfassen, was man braucht, um dem Mate-
rialismus, der ja seine Berechtigung hat, entgegenzuarbeiten. Die Welt wird im Materialismus aus
fünften nachatlantischen Zeitraum in der Zukunft noch mehr von Industriellem Japan!
und Kommerziellem durchsetzt sein; aber der Widerpol, der Gegenpol muss
da sein: Menschen müssen da sein, die aus Verständnis heraus auf der ent-
gegengesetzten Seite arbeiten.“ 174, 15.01.17
Nun mag ein jeder von uns die heutige Zeit betrachten und die Zeit der „Poke-
mons“ und all der anderen monsterartigen Spiele aus Japan!
„Ahriman lebt seit dem letzten Drittel der atlantischen Zeit im Physischen und
greift dem Menschen die Seele an mit der Sinneswahrnehmung, also von au-
ßen.“ 109, 31.5.09
Meditation ist ein Heilmittel dagegen. Weil aber Ahriman das merkt, werden Me- Ahriman will die
ditierende von ihm dabei attackiert, was sich in übermäßigen Gedanken zeigt. Menschen, will die
Ahrimans Wirken geht dahin, den Menschen zunächst an die Erde heranzubrin- Materie der Erde
in seine eigene
gen. Das ist seine kosmische Aufgabe. Sein Bestreben aber ist, den Menschen
Sphäre bringen,
an die Erde zu binden, ihn in seine eigene Machtsphäre zu bringen, die bei den die 8. Sphäre.
Eingeweihten auch als „Achte Sphäre“ bezeichnet wird.
Der Materialismus hatte seinen eigentlichen Höhepunkt im Geistigen um das
Jahr 1840. Von dieser Zeit an begann er dann in unserer Gesellschaft sichtbar zu
werden. „Im Geistigen“ sagen wir deshalb, weil dort der Kampf stattfindet, der
Der große Gegner
dann auf der Erde sichtbar wird. Dieses Wirken findet vor allem in der 5. Epoche Ahrimans ist Mi-
statt. Der Kampf ist ein Kampf, an dem ein Wesen beteiligt ist, mit dem wir uns chael.
noch intensiv befassen werden und dessen Kampf mit dem Drachen ja immer
wieder dargestellt wird: der Erzengel Michael.
12
Das Thema der Apokalypse und Offenbarung des Johannes wird uns in unserem
Kurs auch noch begegnen, und es soll hier bereits ein Anklang gegeben werden, 1840/42 war der
Beginn eines gro-
weil dieser mit Ahriman und dem Jahr 1840 zu tun hat:
ßen Kampfes der
beiden, der sich im
„Mit diesem Beginn der vierziger Jahre beginnt der sechste Posaunen-Engel beginnenden Ma-
zu blasen, und er wird blasen, bis am Ende des 20. Jahrhunderts diejenigen terialismus auf der
Ereignisse eintreten, wo der siebente Posaunen-Engel zu blasen beginnt. Erde zeigte.
Wir stehen also mitten drinnen im Gebiete der Wehen. Es ist das die zweite
Es begann die Zeit
Wehe, die wir im Gebiet der Bewusstseinsseele als zivilisierte Menschheit ha- der 6. Posaune.
ben und dem schon etwa anderthalb Jahrhunderte dasjenige voranging, was
die fünfte Posaune war.“ 346, S 184
Im Jahr 1845 erschien das Werk, das maßgeblich zur Verbreitung des Materia-
Karl Vogt
lismus beigetragen hat: „Physiologische Briefe an die Gebildeten aller Stände“,
von Karl Vogt.
Wir hören hier auch bereits von dem wichtigen Umbruch um 2000, das wir alle,
wenn wir jetzt bewusst hinschauen, als den Aufbruch der verheerenden „Globali- 2000 ist die Zeit
sierung“ erleben. Alles, was wir derzeit an großen Krisen erfahren und weiter er- der 7. Posaune.
fahren werden, ist der Beginn der siebenten Posaune der (erst kleinen) Apoka-
lypse. Die große Apokalypse kommt sehr viel später.
Nehmen wir einmal die bekannte mystische Zahl 1000 oder noch besser die
1001 (1001 Nacht) und teilen dies durch 7, so erhalten wir die Zahl 143. Das wä-
re die Zahl, die hier einem Posaunenengel entspricht.
Beginnen wir nun im Jahre 1413, dem Beginn des Bewusstseinsseelenzeitalter
und zählen wir jeweils die 143 Jahre hinzu, so erhalten wir Wendemarken um die
Jahre: 1413 – 1556 – 1699 – 1842. Es geht dabei aber nicht um das einzelne
Jahr.
Was geschah um das Jahr 1556? 1555 wurde der „Augsburger Religionsfriede“
geschlossen. Damit gab es die beiden christlichen Kirchen und der Reformati-
onskampf war beendet.
Was geschah um das Jahr 1699? Im Jahr 1699 wurde der „Friede von Karlowitz“
und im Jahre 1700 „der Friede von Konstantinopel“ geschlossen. Diese beende-
ten die großen Türkenkriege und damit war die türkische Gefahr von Europa ab-
gewendet. Es begann im Jahre 1700 allerdings auch gleich noch eine neue Aus-
einandersetzung mit dem starken schwedischen Reich.
Wir sehen also durchaus, dass diese Jahre Wendepunkte waren. Eine kurze
Darstellung über die „Mission Michaels“ in Bezug auf Ahriman zeigt uns der fol-
gende Text:
„Die dritte Phase der Entwicklung ist ein weiteres Loslösen der kosmischen In-
telligenz von ihrem Ursprunge. In den Sternenwelten waltet nun nicht mehr die
13
Michael sieht aber auch, wie die Gefahr, dass die Menschheit den ahrimani- Früher hat er sie
schen Mächten verfällt, immer größer wird. Er weiß: für sich wird er Ahriman unter seiner Macht
immer unter seinen Füßen haben; ob aber auch für den Menschen?“ 26 gehabt.
Die kosmische Intelligenz wird seit Urzeiten von Michael verwaltet und ist für die Heute ist sie für
die Erde an die
Erde in die Hände der Menschen gegeben worden, um den Menschen frei zu
Menschheit abge-
machen. Die Gefahr besteht nun, dass Ahriman sie den Menschen entreißt. geben.
Michael hat Ahriman im Jahr 1879 auf der Erde verbannt (Kampf mit dem Dra-
chen) und hat ihn so unter seinen Füßen (obwohl Michael nur ein Erzengel ist, Darin liegt die
Freiheit und liegt
Ahriman ein Archai, aber es heißt Michael ist mittlerweile auch auf die Ebene der
die Gefahr, denn
Archai aufgestiegen). Ahriman ist nun auf der Erde, wirkt hier und Michael ist im Ahriman will sie an
gefolgt. Die Folge dieses Kampfes waren unter anderem die beiden Weltkriege. sich reißen.
Wenn wir heute also die Politik und das Weltgeschehen betrachten, dann wissen
wir jetzt, dass es ein Kampf hinter den Kulissen gibt und wir auf der Erde den Dieser Kampf
zeigte sich irdisch
Ausdruck dieses Kampfes darstellen und ihn hier ausfechten. Wir haben dabei
mit den beiden
die Wahl, uns auf die Seite Michaels und des Christus zu stellen – wenn wir dar- Weltkriegen.
um wissen – was eben Ahriman verhindern will!
„Wenn ich charakterisieren soll, was diese Wesenheiten eigentlich wollten mit
ihrem Rebellenkampf von 1841 bis 1879, so muss ich sagen, sie wollten es
dahin bringen, verhindern zu können, dass die notwendige spirituelle Weis-
heit, die sich dem Menschen vom 20. Jahrhundert ab offenbaren will, in die
Menschenseelen hineinkommen kann; sie wollten diese oben behalten und
nicht an die Menschenseelen hineinlassen.
Nur dadurch konnte bewirkt werden, dass vom 20. Jahrhundert ab Menschen
den Sinn für spirituelle Erkenntnisse geöffnet bekamen, dass die hindernden
Geister der Finsternis aus dem geistigen Reich entfernt worden sind. Das
machte den Himmel frei von diesen Wesenheiten, aber die Erde voll von ih-
nen.
Dass dieses Ereignis vorgeschrieben ist in der Weltenentwicklung, das kön-
nen Sie in vielen Büchern lesen. Das hat auch Eliphas Levy, das hat Baader,
das hat Saint - Martin, sie alle haben es gewusst, das ist nichts irgendwie Eso-
terisches.“ 178, 13.11.17
So wurde in einem Buch im Jahre 1522 bereits in einem Buch geschrieben, dass
der Erzengel Michael im Oktober 1879 sein Amt antreten wird.
15
Die massive Einflusszeit des Luzifer ist vorbei. Er hat die Weltgeschichte in der
Vergangenheit im Äußeren beeinflusst. Wir erleben aber sein Wirken heute
noch deutlich in den Strömungen der Esoterik. Jetzt aber steht das Wirken Ah-
rimans im Vordergrund.
Was erleben wir heute so massiv? Computer, Maschinen und Technik. Das ist
die Welt Ahrimans, der aus ihr am liebsten eine riesige Maschine und einen gro-
ßen Computer machen möchte. Das ist die große Gefahr, in der die Menschheit
heute schwebt. Doch diese Zeit der Dunkelheit, des Maschinenhaften hat auch
eine andere Seite. Sie bringt uns eben genau durch das Bewusstsein über Ahri-
man die höhere spirituelle Entwicklung! Darin „dient“ uns Ahriman.
„Auf der anderen Seite darf aber auch gesagt werden, dass, verglichen mit
den verschiedenen Perioden unsere fünfte nachatlantische Zeit von gewissen
Gesichtspunkten aus die größte Zeit ist, diejenige, die der Menschheit am al-
lermeisten bringt, diejenige, die ungeheure Entwicklungs- und Daseinsmög-
lichkeiten für den Menschen in sich beherbergt. Und gerade durch das, was
der Mensch in diesem Zeitalter ganz besonders, ich möchte sagen, als Schat-
tenseite des spirituellen Daseins ausbildet, nimmt er den Weg um dann, wenn
er sich richtig verhält, den Weg in die spirituelle Welt hineinfinden. Namentlich
kann er den Weg zu seinem wahren, höchsten Menschenziel finden. Die Ent-
wicklungsmöglichkeiten sind in unserer Zeit so groß, wie sie in den abgelaufe-
nen Phasen der nachatlantischen Entwicklung von einem gewissen Gesichts-
punkt aus nicht waren.“ 180, 08.01.18
Dass diese Zeit so speziell ist, mag auch der Grund dafür sein, dass unsere
Bevölkerung so explodiert, weil die Seelen daran teilhaben sollen und wollen.
Das Bewusstwerden Ahrimans und seiner Inkarnation ist im Grunde die wich-
tigste Botschaft für die Menschheit. „Stelle dir vor, es ist Krieg und keiner geht
hin“. Dieser Spruch gilt für Ahriman. „Stell dir vor, Ahriman kommt und jeder
weiß es.“ Das Rumpelstilzchen wäre gebannt und verbannt. Für alle wirklich
spirituell Erkennenden erscheint das die große Aufgabe, an der Aufklärung dar-
über mitzuwirken.
Eine Thematik, die Ahrimans Wirkung bestärkt, ist das Bildungswesen:
16
Ahriman wird sich gegen jede Form freier Bildung wehren, weil diese seine Nie-
derlage bedeutet. Und wenn man sieht, wie heute gegen Waldorfschulen und
Daher dieser mas-
Waldorfpädagogik geschossen wird, dann wissen wir jetzt warum. Und: haben sive Kampf gegen
wir das je bei Montessori-Schulen oder andere private Schulen erlebt? Was kön- Waldorfpädagogik
nen wir daraus eventuell schließen? Dass diese nicht wirklich eine Gefahr für Ah-
riman sind?
„Sehen Sie, Ahriman bereitet sein Ziel gut vor: Eben seit der Reformation und
Renaissance stieg ja in der modernen Zivilisation der ökonomische Mensch Der Ökonom und
als der tonangebende Herrschertypus herauf. Das ist eine wirklich geschichtli- die Wirtschaft sind
die ahrimanischen
che Tatsache. Wenn Sie in alte Zeiten zurückgehen, wer waren denn die
Herrscher im Äu-
Herrschertypen? Initiierte! Die ägyptischen Pharaonen, die babylonischen ßeren.
Herrscher, die Herrscher Asiens, sie waren Initiierte. Dann kam der Priesterty-
pus als Herrschertypus herauf. Und der Priestertypus herrschte im Grunde
genommen bis zur Reformation und Renaissance. Seit jener Zeit herrscht der
ökonomische Typ Mensch. Die Herrscher, die sind ja nur die Handlanger der
ökonomischen Menschen. 193, 27.10.19
Wir erleben das derzeit sehr klar an der Macht der Banken und der Banker. Wie Aktuell bestätigt in
selbstverständlich schützen wir diese. Und ein besonderes Mittel, das eben mit der Bankenkrise
der Berechenbarkeit der Welt zusammenhängt, ist die Statistik:
„Die Menschen lieben heute in der Wissenschaft die Zahl, sie lieben sie aber
auch im sozialen Leben. Und aus Statistiken, das heißt aus Zahlen, werden
die wichtigsten Dinge geschlossen, erschlossen. Nun, auch mit Zahlen lässt
sich alles beweisen und alles glauben. Denn die Zahl ist nicht ein Mittel, etwas
zu beweisen, sondern die Zahl ist gerade ein Mittel, die Menschen zu täu-
schen. Sobald man nicht von den Zahlen auf das Qualitative sieht, über die
Zahl hinwegsieht und auf das Qualitative sieht, kann man durch die Zahl am
17
Schauen wir die Politik heute an. Woran krankt sie? Dass vor allem auf die Sta-
tistik geschaut wird. Die Faszination der Zahl in der Politik ist enorm. So domi-
niert eine einzige Zahl, die Wachstumsrate nahezu alles.
„Freiheit jedem einzelnen Volksstamm, auch dem kleinsten - es war ein schö-
nes Wort. Aber die Worte sind immer schön, welche die den Menschen geg-
nerischen Mächte gebrauchen, um unter den Menschen Verwirrung zu stiften,
um solche Dinge zu erreichen, wie sie Ahriman für seine Inkarnation erreichen
will. Wenn Sie heute fragen: Wer reizt denn die Völker gegeneinander? so lau-
tet die Antwort: die ahrimanische Verführung, die in den Menschen hinein-
spielt. 193, 27.10.19
Zu jener Zeit war ja die große Zeit des Nationalismus, der die Weltkriege geför-
dert hat. Jeder wollte seine eigenen Kolonien haben, und der deutsche Kaiser hat
durch die Entscheidungen, deutsche Kolonien aufzubauen, die Gegnerschaft
hervorgerufen.
18
Politisch bedeutet das, dass durchaus die Idee von Europa richtig ist. Was nur
gesehen werden muss ist, ob gute Ideen, nicht von gewissen Mächten miss-
braucht werden. Denn heute haben wir ja auch den ganz starken Zug, dass die
EU in ihrer Einheit im Wesentlichen auf das Ökonomische ausgerichtet ist.
Der Streit der Parteien und der Staaten ist ein Anzeichen für eine zukünftige Krieg aller gegen
Entwicklung. alle
Was wir heutzutage erleben ist, dass wir Menschen uns immer mehr voneinan-
der isolieren und anfangen gegeneinander um Kindergartenplätze, Krippenplät-
ze, Arbeitsplätze, Parkplätze, usw. kämpfen. Das ist der Beginn jener Entwick-
lung:
„Nur durch das Erringen der Selbstlosigkeit wird es möglich sein, die Mensch- Selbstlosigkeit ist
heit vom Rande des Verderbens zurückzuhalten. Der Untergang unserer ge- Heilmittel
genwärtigen Wurzelrasse wird herbeigeführt werden durch den Mangel an
Moralität.
Die lemurische Rasse ist durch Feuer zugrunde gegangen, die atlantische
durch Wasser und unsere heutige wird untergehen gegen durch den Krieg al-
ler gegen alle, das Böse, durch den Kampf der Menschen untereinander.
Die Menschen werden sich selbst im gegenseitigen Kampf vernichten. Und es
wird das Trostlose sein – trostloser als andere Untergangsarten -, dass die
Menschen selbst die Schuld daran tragen werden.
Namentlich in der siebenten Unterrasse wird dieser Kampf aller gegen alle
sich in der furchtbarsten Weise austoben.“ 93
„Der «Krieg aller gegen alle» sollte vom gegenwärtigen Zeitpunkt an durchaus
als etwas sehr, sehr Ernstes und Bedeutsames aufgefasst werden. Es sollte
so aufgefasst werden, dass es nicht bloß eine theoretische Wahrheit bleibt,
19
Das war damals geschrieben nach dem 1. Weltkrieg. Der 2. folgte bald, und seit
dieser Zeit haben wir weltweit Hunderte von Kriegen gehabt, auch wenn wir
glücklicherweise in Europa verschont geblieben sind. Es scheint überhaupt Eu-
ropa ein Zentrum zu sein, das friedensbestimmend für die Welt wirken kann. Je-
doch ist die Frage, wie sich die derzeitigen Krisen auf das soziale Klima auswir-
ken werden, sehen wir doch bereits an vielen Stellen wieder nationalistische und
soziale Kämpfe beginnen, vor allem im Osten Europas.
Steiner zeigt uns an vielen Stellen auf, dass die moderne Technik, wenn sie nicht
zusätzlich ästhetisch und mit Liebe durchdrungen ist, dämonenhafte Wesen er-
zeugen wird (alles ist Wesen!), denen wir dann in jenem fernen Krieg begegnen
werden. Heute gibt es ja bereits viele apokalyptische Spielfilme, die Szenarien
darstellen, wo wir Menschen gegen Maschinenwesen kämpfen. Genau das aber
ist eine Beschreibung, die Steiner über jenen großen Krieg gibt. Und das, was wir
heute im Internet und der modernen Robotertechnik erleben, gibt uns einen Vor-
geschmack darauf, was wir erschaffen werden und was kommen wird, wenn sich
die Menschheit nicht genügen dagegen stemmen wird:
Wir erschaffen
durch rein mate-
„Und aus der Erde wird aufsprießen ein furchtbares Gezücht von Wesenhei-
rielle Technik ohne
ten, die ihrem Charakter nach zwischen dem Mineralreich und dem Pflanzen- Liebe dämonen-
reich drinnen stehen, als automatenartige Wesen mit einem überreichlichen hafte Wesen zwi-
Verstande. Die Erde wird wie mit einem Netz überzogen werden, einem Ge- schen Stein und
webe von furchtbaren Spinnen, Spinnen von einer riesigen Weisheit, die alles Pflanze, die uns
imitieren werden, was die Menschen ausdachten mit dem schattenhaften In- später bekriegen
werden.
tellekt.“ 204, 13.05.21
20
Wir wissen, dass Hitler sehr inspiriert worden ist von Nietzsches Werken und wir Hitler folgte Nietz-
wissen nun auch, warum. Dass Ahriman sich eventuell als Schriftsteller inkarnie- sches Gedanken.
ren kann, ist angedeutet. Denn heutzutage liegt darin viel Machtpotential verbor-
gen. Wenn wir nämlich heute die Bestsellerlisten anschauen in Bezug auf die
Fachbücher, dann findet man durchaus an der ersten Stelle Bücher wie „Der Got-
teswahn“ von Dawkins oder „Wer bin ich und wenn ja wie viele“ von Richard
Precht. Ohne diese Bücher oder die Personen schlecht zu machen, geht es dar-
um, zu sehen, welcher Geist hier die Menschen fasziniert. Gerade letzteres ist
ein gutes Lehrmaterial für Teilnehmer unseres Kurses, weil darin das Wirken Ah-
rimans gut zu erkennen ist. Es geht darum, hinzuschauen. Ein weiteres damali-
ges Werk von Nietzsche, der „Antichrist“, geht auch von diesem Geist aus:
Das Kali Yuga ist nach den Lehren der Inder das „dunkle Zeitalter“, das auch die
Griechen kannten. Diese sprachen wie die alten Inder von vier Zeitaltern. Wenn
das dunkle zu Ende geht, kommt das goldene, das Sat Yuga. Nach Rudolf Stei-
ner ist das Kali Yuga im Jahre 1899 zu Ende gegangen.
„Auf seinem Gebiete ist er nicht nur eine durchaus brauchbare, sondern wohl-
tätige Macht; denn diejenigen Wesenheiten, die auf einem Niveau des Welt-
geschehens wohltätig sind, sie sind auf einem anderen außerordentlich
schädlich. Deshalb braucht nicht vorausgesetzt zu werden, wenn man die
Werke Ahrimans charakterisieren will, das diese Werke besonders abzukan-
zeln wären. Man kann sie sogar, wenn man sich dessen bewusst ist, was da
vorliegt, bewundern. Aber man muss eben den ahrimanischen Charakter er-
kennen!“ 240, 196
Ahriman ist der Satan im christlichen Sinne. Und wenn nun jemand davon
spricht, dass der Satan wohltätig sein kann, dann würde er natürlich von dem
normalen Menschengeist dafür verdammt werden. Aber in der Geist- Das „Böse“ ist
Wissenschaft geht es um sachliche, umfassende Sichtweisen und nicht einseitige nicht absolut böse.
religiöse Vorstellungen. Das Böse muss relativiert werden, wie Steiner es hier
auch tut: auf der einen Ebene wohltätig, auf der anderen schädlich.
„Ahriman wird seine Arbeit fortsetzen. Und notwendig ist es in der Zukunft auf
der Erde, Wachsamkeit haben zu können, damit man nicht alles, was einem in
der Schriftstellerei entgegentritt, als gleichartig hinnimmt. Menschenwerke
werden herauskommen, aber wissen müssen einzelne Menschen, dass einer
sich schult, um einer der glänzendsten Schriftsteller in der nächsten Zukunft
zu werden: Ahriman! Menschenhände werden die Werke schreiben, aber Ah-
riman wird der Schriftsteller sein.“ 240, 197
Das gedruckte Wort, das in Form gebrachte, materiell gewordene Wort ist also
der Machtbereich Ahrimans und über dieses Mittel wirkt er massiv.
„Dann enthüllen sich aber für die heutige Zeit erschütternde Wahrheiten! Denn
dadurch, dass durch diese ahrimanische Gegenschule zur Schule des Michael
die Druckkunst sich auf der Erde verbreitet hat, ist ja auf der Erde im weitern
Umfange aufgetreten die «Schriftstellerei».
Wer war denn früher Schriftsteller? Solche waren es, die eigentlich n ur im
engsten Kreise ihre Schriften verbreiten konnten, in Kreisen, die übrigens da-
zu vorbereitet waren. Denn in wie viele Hände kam denn ein Buch, bevor die
Druckkunst verbreitet war? Wie es damit eigentlich ist, das kann man so recht
ermessen, wenn man folgendes bedenkt: Eine Art Surrogat der Druckkunst,
bis zu einer hohen Vollkommenheit gediehen, war ja schon in der alten chine-
sischen Kultur vorhanden. Da gab es schon eine Art Druckkunst, auch zu ei-
ner Zeit begründet, in der eine Michael-Herrschaft oben war und unten eine
22
An späterer Stelle, wenn wir uns mit Michael beschäftigen werden, werden wir
von der geistigen Schule Michaels hören. Ahriman wirkt sozusagen durch seine
materialistische Schulung dagegen.
Diese Texte Steiners sollten nun nicht so gesehen werden, dass man nun wieder
Bücherverbrennungen fordert (wir können nun vielleicht verstehen, warum Men-
schen instinktiv zu solchen Mitteln greifen!). Das wäre völlig falsch, weil es eben
nicht darum geht, Ahriman zu verleugnen, sondern mit Bewusstsein durch diese
Entwicklung hindurchzugehen. Es ist ja gerade in der Anthroposophie, das heißt Keine Dogmen
in der offiziellen anthroposophischen Bewegung, die Gefahr und vielen Ortes die aus diesen Er-
kenntnissen ma-
Realität, dass aus den Texten Steiners ähnlich diesem Dogmen und Verbote
chen!
gemacht wurden. Das ist aber alles genau der falsche, eben nicht-
anthroposophische Weg. Genau darauf weist auch Steiner im weiteren Text die- Keine falschen
ser Stelle hin, wenn er von „Gleichmaß“ spricht: Schlüsse daraus
ziehen!
„Nun hat aber der Ahrimanismus in der Druckkunst der neueren Zeit seine
große Bedeutung gehabt. Das Schriftstellertum ist sozusagen populär gewor-
den. Und eins ist möglich geworden, eines, das ebenso wunderbar, glänzend
und blenden ist, wie es auf der anderen Seite zwar aufgenommen werden
muss im vollen Gleichmaß der Seelenkräfte, aber doch in seiner Bedeutung
gewürdigt werden muss. Erste Versuche sind da, die aus der Region des Mi-
chael heraus bezeichnet werden können als: Es ist Ahriman als Schriftsteller
aufgetreten! In Michael-Kreisen bildet es heute ein bedeutsames Ereignis: Ah-
riman als Schriftsteller!“ 240, 95
„Es hilft nichts, über diese Dinge sich Illusionen hinzugeben. Ahriman wird in
Menschengestalt erscheinen. Es wird sich nur darum handeln, wie er die
Menschen vorbereitet findet: ob seine Vorbereitungen dazu helfen, dass er die
ganze Menschheit, die sich heute die zivilisierte nennt, zu seinen Anhängern
hat, oder ob er die Menschheit so findet, dass sie ihm Widerstand leisten
kann. Es hilft heute nichts, sich über diese Dinge Illusionen hinzugeben. Die
Menschen fliehen heute gewissermaßen die Wahrheit, die man in ganz unge-
schminkter Gestalt doch nicht geben kann, weil sie sie verlachen, verspotten,
verhöhnen würden.“ 193, 27.10.19
23
„Aber das, dass man die Dinge nicht haben will, das ist gerade eines der Mit-
tel, deren sich die ahrimanischen Mächte bedienen können, damit Ahriman
dann, wenn er erscheint, eine möglichst große Anhängerschaft auf der Erde
haben werde.
Gerade das Sich-Hinwegsetzen über die wichtigsten Wahrheiten, das wird Ah-
riman die beste Brücke für das Gedeihliche seiner Inkarnation bauen. Denn
sehen Sie, es hilft nichts anderes, die richtige Stellung zu finden gegenüber
dem, was da in der Menschheitsentwicklung sich durch Ahriman abspielen
wird, als unbefangen die Kräfte kennen zu lernen, durch die das Ahrimanische
wirkt, und auch die Kräfte kennen zu lernen, durch welche die Menschheit sich
wappnen kann, um nicht versucht und verführt zu werden durch die ahrimani-
schen Mächte.
Das eine Mittel, das Ahriman hat, sein Inkarnation möglichst wirksam zu ma-
chen ist: die Menschen bei dem wissenschaftlichen Aberglauben zu halten.
Das andere Mittel, das er hat, ist: alles das zu schüren, was die Menschen
heute in Gruppen, in kleine Gruppen zerteilt, die sich gegenseitig befehden.“
193, 27.10.19
Über diese beiden Mittel haben wir schon gehört. Nun aber betreten wir den Bo-
den der Religion:
„Wie zahlreich sind heute die Menschen, die glauben, aus christlicher Be- Denn sie sind im
scheidenheit heraus zu sprechen, aber in Wahrheit aus einem furchtbaren Grunde hochmü-
Hochmut heraus sagen: ´Oh, wir brauchen keine geistige Wissenschaft´.“ tig, weil sie den
193, 27.10.19 Weg der Erkennt-
nis ablehnen und
glauben, diesen
„Was sich heute oftmals als bescheiden, als schlicht aufspielt, ist gerade das
nicht zu benötigen.
Allerhochmütigste. In den Sekten, in den Konfessionen leben die hochmütigs-
ten Menschen.“ 193, 04.10.19
Hier wird uns die große Bedeutung der Geist-Wissenschaft, der Spirituellen Wis-
senschaft bewusst. Gerade die Abwehr der gläubigen Menschen gegen das
Denken, die Erkenntnis und vor allem gegen die Wissenschaft vom Geist, natür-
lich geschürt von den Kirchen, ist eine große Unterstützung Ahrimans.
Damit wollen wir zunächst die Welt Ahrimans verlassen und beginnen, uns dem
Christus zuzuwenden. Hier müssen wir erst das Wesen seiner Geschichte ver-
stehen, um dann mit der Zeit in weitere Tiefen des Christentums - als spirituelle
Tatsache und nicht als Religion! - vorzudringen.
25
„Seit den neunziger Jahren schon kommen sehr viele ichlose Menschen vor,
Inkarnationen von
wo keine Reinkarnation vorliegt, sondern wo Menschenform ausgefüllt wird
„Dämonen“ in
von einer Art Naturdämon. Menschenkörpern.
Wir würden auch nicht einen solchen Niedergang der Kultur haben, wenn ein
starkes Gefühl dafür vorhanden wäre, dass manche Leute herumgehen, die
gerade dadurch, dass sie rücksichtslos sind, etwas werden, dass die keine
Menschen sind, sondern Dämonen in Menschengestalt.“ 300, 03.07.23
„Da kommen wir aber auf eine Sache, die man, ich möchte sagen, nicht gern
sagt, die aber natürlich zu den Dingen gehört, die gerade in das Priesterwir-
ken hereinschlagen. Diese Heuschreckenplage ist ja, vom reinen Bewusst-
Schon eingetreten!
seinsstandpunkt aus gesehen, im allereminentesten Sinne schon eingetreten,
nicht wahr, wenn wir theoretisch sprechen. Wenn wir zu Menschen sprechen,
wo ja immer Gesundungen eintreten können bei kranken Verhältnissen, dann
dürfen solche Dinge nicht erörtert werden; aber wenn es sich um priesterli- Priester müssen
ches Wirken handelt, dann muss man doch wissen, mit wem man es bei den das wissen.
Menschen in der Regel zu tun hat.
Es ist ja so, dass in der Regel ungeheure Fröhlichkeit besteht bei denen, die
sich heute liberale oder demokratische Menschen nennen, wenn sie wieder Damals frohe
und wieder anführen können, dass sich die Menschheit in einem bestimmten Stimmung über
Gebiet der Erde so ungeheuer vermehrt. Bevölkerungszunahme ist ja das, Bevölkerungs-
was so stark ersehnt wird besonders von demokratisch-liberalen Menschen, wachstum.
ich meine im politischen Sinn, auch von allen, wie sie meinen, geistig frei
Denkenden.
Nun, sehen Sie, erstens ist das nicht ganz richtig, weil die Statistiken auf Irr-
tümern beruhen; man nimmt bei den statistischen Vergleichsrechnungen nicht
Einseitige Statisti-
die ganze Erde, man nimmt immer nur ein Stück der Erde und denkt nicht
ken!
daran, dass die anderen Teile der Erde zu anderen Zeiten eben dichter bevöl-
kert waren als heute. Es ist also im Einzelnen nicht immer ganz richtig, aber
im Ganzen ist es schon richtig, dass in unserer Zeit eine Art überzähliger Men- Es erscheint heute
schen erscheinen, die ichlos sind, die keine Menschen in Wirklichkeit sind. eine Art überzähli-
Das ist eine furchtbare Wahrheit. ger – ichloser –
Menschen.
Sie gehen herum, sie sind keine Inkarnationen eines Ich, sie werden herein-
gestellt in die physische Vererbung, bekommen Ätherleib und Astralleib, sie
27
„Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen
vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des
Abgrunds gegeben.
Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus
dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert
die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens.
Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde
Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.
Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden
noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen,
die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.
Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht dass sie sie töteten, sondern sie quäl-
ten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion,
wenn er einen Menschen sticht.
Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden,
sie werden begehren zu sterben und der Tod wird von ihnen fliehen.
Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind,
und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der
Menschen Antlitz;
und sie hatten Haar wie Frauenhaar und Zähne wie Löwenzähne und hatten
Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln
der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen, und hatten Schwänze wie
Skorpione und hatten Stacheln, und in ihren Schwänzen war ihre Kraft, Scha-
den zu tun den Menschen fünf Monate lang;
sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds; sein Name heißt
auf Hebräisch Abaddon und auf Griechisch hat er den Namen Apollyon.
Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehen danach.
Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus
den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott;
die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Lass los die vier
Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat.
Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und
den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen.
29
Einen ersten deutlichen Hinweis zum Thema der Korruption und der Gefahren
des Mediumismus gibt Steiner wie folgt:
„Sie müssen nur einsehen, meine lieben Freunde, wie das beim Medium zu- Einweihung in Ba-
stande kommt. Nicht wahr, ein Mensch wird dadurch zum Medium - und das bylon.
war auch so bei den babylonischen Priestern -, dass durch äußere Gewalt he-
Andere Wesen
rausgezogen werden Ich und astralischer Leib aus dem physischen und dem besetzen Körper.
Ätherleib. Aber in dem Augenblick, wo Ich und Astralleib beim Medium aus
dem physischen und ätherischen Leib herausgezogen sind, sitzt auch schon
eine andere Macht in diesem Ich und Astralleibe drinnen.
Daher vom Ein-
Je nachdem, ob der Initiator, der so etwas bewirkt, gute oder böse Absichten
weiher abhängig,
hat, ob er der linken oder der rechten Richtung angehört, kann das eine gute welche Macht be-
oder eine böse Macht sein. In der alten babylonischen Zeit kamen auf einem setzt.
solchen Wege ganz ausgezeichnete Erkenntnisse und Offenbarungen zutage.
Daraus ergaben
Aber in späterer Zeit und heute zeigt sich der Nachteil: Wenn das Medium
sich auch Nachtei-
wieder zurückkommt in den physischen Leib, was tritt dann ein? Sehen Sie, le.
mit der Logik, die man in der physischen Welt hat, um in der physischen Welt
zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, kommt man in der geistigen
Welt nicht zurecht. Es ist ein völliger Irrtum, zu glauben, dass man die Begriffe
von Lüge und Wahrheit, wie man sie in der physischen Welt mit Recht Die materielle Lo-
braucht, auch in der geistigen Welt anwenden kann. In der geistigen Welt ist gik ist nicht auf
den Geist an-
nichts da, was man so unterscheiden sollte. Dort sind Wesenheiten da, die gut
wendbar und die
sind und solche, die böse sind. Man muss sie aus sich heraus erkennen, geistige Logik
denn sie sagen einem nicht, welcher Art sie sind. Aber auch die bösen sind in nicht auf die Mate-
ihrer Art wahr. Natürlich ist das schwer zu begreifen, wie überhaupt alles das rie.
30
Ansprache an
„Sie sind nur erst eine kleine Bewegung und gering an der Zahl. Aber wenn Christengemein-
Sie das Bewusstsein davon in sich tragen, dass Sie in der Wahrheit wirken, schaft.
31
Bei vielen „Anthroposophen“ ist es verbreitet, alles aus dem Leben auszuschlie-
ßen, was ahrimanischer oder luziferischer Natur ist. Ist das Anthroposophie?
„Es ist immer ein falsches Prinzip, wenn man so vorgehen wollte, wie es viele Luzifer und Ahri-
Anthroposophen machen wollen, wenn von Ahriman und Luzifer und ihren man dürfen wir
Einflüssen auf die Menschheitsentwicklung gesprochen wird, die dann sagen: nicht ablehnen –
Das sind Dinge, welche die Menschheitsnatur schädigen, also müsse man wenn dann läutern
sich vor ihnen hüten. und erlösen.
Das würde aber dazu führen, den Menschen von allem auszuschließen, was
ihn konstituieren soll.
So kann man auch nicht die Ausbildung des vorstellungsmäßigen Elementes
Neben der wis-
verhindern. Man muss es ausbilden, aber man darf nie außer Acht lassen, zu senschaftlichen ist
einer anderen zeit mit dem Plastisch-Bildnerischen an die Menschennatur he- die künstlerische
ranzukommen. Dadurch ergibt sich die Einheit.“ 294, 39 Bildung genauso
wichtig.
Mit diesen zusätzlichen Aspekten wollen wir das Thema zunächst abschließen.
es oll als Grundlage reichen, diese Kraft zu erfassen, die eine so wichtige Rolle
heutzutage spielt.
32
33
Satan kommt im alten Testament vor allem in dem Buch Hiob vor, dass wir des-
halb hier wiedergeben.
1. Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig
und mied das Böse.
2. Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter,
3. und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünf-
hundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten.
4. Und seine Söhne gingen hin und machten ein Festmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem
Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trin-
ken.
5. Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich
früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine
Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.
6. Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam
auch der Satan unter ihnen.
7. Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem
HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.
8. Der HERR sprach zum Satan: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist sei-
nesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.
9. Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet.
10. Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk
seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.
11. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt's, er wird dir ins Ange-
sicht absagen!
12. Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst
lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN.
13. An dem Tage aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bru-
ders, des Erstgeborenen,
14. kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen gingen neben ihnen
auf der Weide,
15. da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe
des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.
16. Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und traf
Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.
17. Als der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen
über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des
Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.
18. Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im
Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,
19. und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hau-
ses; da fiel es auf die jungen Leute, dass sie starben, und ich allein bin entronnen, dass ich
dir's ansagte.
20. Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte
sich tief
21. und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahin-
fahren
22. In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott.
34
Als vierte aus der Gruppe von 6 Übungen, die Rudolf Steiner gegeben hat, wollen wir uns jetzt der
Ausbildung einer „Positivität“ („Schauen des Schönen und Wahren in allen Dingen“, „Vertrauens in
die Umwelt“, „Sinn für Bejahung“) im Durchdringen des Denkens im Fühlen und in der Wechselwir-
kung zuwenden.
Bei dieser Übung geht es darum, eine innere Haltung zu entwickeln, bei der es einem gelingt, das
Wahre, Gute und Schöne überall zu suchen und auch zu finden, auch wenn es unter viel Schlech-
tem und Irrtümlichen versteckt und verdeckt ist.
Es geht darin ganz wesentlich darum, die Positivität nicht mit Kritiklosigkeit zu verwechseln. Es ist
nicht gemeint, gegenüber dem Schlechten und Falschen die Augen zu verschließen sondern viel-
mehr dazu zu kommen, dass man durch das Schlechte nicht abgehalten wird, das Gute, durch den
Irrtum nicht das Wahre zu übersehen.
Ein ganz wichtiger Impuls und sozialer Gesichtspunkt dieser Übung ist, sich im ersten Schritt einer
Kritik zu enthalten und zuerst auf das Positive zu schauen. Insbesondere wenn diese Übung in
Bezug auf andere Menschen angewendet wird.
Es wird im Folgenden einsichtig, dass diese Übung sowohl das Denken als auch das Fühlen an-
spricht.
Eine wichtige Eigenschaft wird in Verbindung mit dieser Übung auch gefördert, nämlich das (vorei-
lige) Enthalten von Kritik durch ein hohes Maß an Selbstüberwindung und vorurteilsloser Offenheit
für den andere Menschen oder eine Sache. Beim Menschen ist vor allem eine neue oder andere
35
Bezeichnungen:
Für diese Übung wählt Rudolf Steiner verschiedene Bezeichnungen wie u. a. Duldsamkeit, Tole-
ranz, Vertrauen in die Umwelt, Sinn für Bejahung, Positivität, Unbefangenheit, Schauen de Schö-
nen und Wahren in allen Dingen.
Beschreibung zur Übung und Ausführung aus ausgewählten Büchern und Vorträgen Rudolf
Steiners:
„Es gibt eine schöne Legende die besagt von dem Christus Jesus, dass er mit einigen anderen
Personen an einem toten Hund vorübergeht. Die anderen wenden sich ab von dem hässlichen
Anblick. Der Christus Jesus spricht bewundernd von den schönen Zähnen des Tieres. Man kann
sich darin üben, gegenüber der Welt eine solche Seelenverfassung zu erhalten, wie sie im Sinne
dieser Legende ist. Das Irrtümliche, Schlechte, Hässliche soll die Seele nicht abhalten, das Wah-
re, Gute und Schöne überall zu finden, wo es vorhanden ist.
…..
Man kann das Schlechte nicht gut, den Irrtum nicht wahr finden; aber man kann es dahin bringen,
dass man durch das Schlechte nicht abgehalten werde, das Gute, durch den Irrtum nicht das
Wahre zu sehen.“ 13, S.245
„Das vierte ist die Duldsamkeit (Toleranz) gegenüber Menschen, anderen Wesen und auch Tat-
sachen. Der Geheimschüler unterdrückt alle überflüssige Kritik gegenüber dem Unvollkomme-
nen, Bösen und Schlechten, und sucht vielmehr alles zu begreifen, was an ihn herantritt. Wie die
Sonne ihr Licht nicht dem Schlechten und Bösen entzieht, so er nicht seine verständnisvolle An-
teilnahme. Begegnet dem Geheimschüler irgendein Ungemach, so ergeht er sich nicht in abfälli-
gen Urteilen, sondern er nimmt das Notwendige hin und sucht, soweit seine Kraft reicht, die Sa-
che zum Guten zu wenden. Andere Meinungen betrachtet er nicht nur von seinem Standpunkte
aus, sondern er sucht sich in die Lage des andere zu versetzen.“ 10, S. 128
„Für das Denken und Fühlen ist ein weiteres Bildungsmittel die Erwerbung der Eigenschaft, wel-
che man Positivität nennen kann …Das Irrtümliche, Schlechte, Hässliche soll die Seele nicht ab-
halten, das Wahre, Gute und Schöne überall zu finden, wo es vorhanden ist. Nicht verwechseln
soll man diese Positivität mit Kritiklosigkeit, mit dem willkürlichen Verschließen der Augen gegen-
über dem Schlechten, Falschen und Minderwertigem.“ 13, S.334 ff.
“Im vierten Monat soll man als neue Übung die so genannte Positivität aufnehmen. Sie besteht
darin, allen Erfahrungen, Wesenheiten und Dingen gegenüber stets das in ihnen vorhandene Gu-
te, Vortreffliche, Schöne, u.s.w. aufzusuchen …(Der Geistesschüler) wird alsbald merken, dass
36
37
• Verfolgen der jeweiligen Fortschritte durch Notizen im Notizheft, sonst wird auch das nachhal-
tig vergessen (es wird sehr viele kleine Erfolge geben, an die man sich in einer Rückschau ab
und zu erinnern sollte).
• Auch für diese Übung sei in Erinnerung gerufen, dass die Temperamente auch hierin mit be-
einflussenden Faktoren sind, und für Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker
38
Literaturhinweis Übung
(1) Die Belebung des Herzchakra, Lowndes, Florin, Verlag Freies Geistesleben
(2) Flensburger Hefte Nr. 47,1994, Übungen zur Selbsterziehung, Beitrag von Frank Linde, Wege
zur Selbsterziehung
(3) Rudolf Steiner, siehe detaillierte Angaben zur jeweiligen GA und Seite im Literaturverzeichnis
39
(4) Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dor-
nach, GA 10
(5) Die Stufen der höheren Erkenntnis, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 12
(6) Geheimwissenschaft, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 13
(7) Kosmogonie-Populärer Okkultismus - Das Johannes-Evangelium, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 94
(8) Das Johannes-Evangelium, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 103
(9) Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 107
(10) Das Lukas-Evangelium, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 114
(11) Die Mission einzelner Volksseelen, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 121
(12) Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag,
Dornach, GA 176
(13) Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA
177
(14) Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 178
(15) Der Sturz der Geister der Finsternis, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 180
(16) Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 191
(17) Der innere Aspekt des sozialen Rätsels, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 193
(18) Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwicklung, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 196
(19) Gegensätze in der Menschheitsentwicklung, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA
197
(20) Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge VI, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag,
Dornach, GA 240
(21) Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden III, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA
266 c
(22) Perspektive der Menschheitsentwicklung, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 204
(23) Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken III, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dor-
nach, GA 346
Zum Titelblatt:
Rudolf Steiner hat die Trinität von Luzifer, Christus und Ahriman in einer gewaltigen Holzplastik dar-
gestellt. Sie ist 9 m hoch und steht im Goetheanum in Dornach.
40