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„ FREIHEIT“

Der Kurs in
SPIRITUELLER WISSENSCHAFT
(GEIST-WISSENSCHAFT)

Auf der Basis des Wissens der


ANTHROPOSOPHIE
(WEISHEIT VOM MENSCHEN)

als persönliche Weiterbildung und persönliche Ausbildung

No 6 – Ahriman, Geist der Schwere

Ein Angebot der

Akademie Zukunft Mensch


Am Zenzenbach 6, 83451 Urwies, 08651-765345
www.akademie-zukunft-mensch.de
info@akademie-zukunft-mensch.de

Leitung: Axel Burkart


„FREIHEIT“ – Kurs in Spiritueller Wissenschaft

Weiterer Titel:
„Wie tickt das Universum - Die Symphonie Gottes und mein einzigartiger
Beitrag darin“

3. Auflage 2012

© Akademie Zukunft Mensch - Axel Burkart, Schulstraße 7b


83454 Anger

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.


Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgeset-
zes ist ihre Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig und strafbar. Das
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und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Printed in Germany

„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
INHALT

1 Das Wesen des Ahriman 5

Ahriman folgt Luzifer 5


Verblendung und Karma 5
Vater der Furcht 7
Vater der Lüge, Satan und Luzifer 8
Vater des Materialismus 9
Ahriman und Michael 12
Der Sturz der Geister der Finsternis 1879 14
Die Inkarnation Ahrimans 15
Herrschaft über Wirtschaft und Statistik 17
Welt der Parteienstreite und Zersplitterung 18
Der Krieg aller gegen alle 19
Nietzsche, Druckkunst und die Schriftsteller 21
Ahriman und Christus 23

2 Weitere Vertiefung 26
Das Jahr 1998/1999 26
Kinder des 20./21. Jahrhunderts 27
Medium und Hellseher – Korruption 30
Falsch verstandene Anthroposophie 32

3 Das Buch Hiob 34

4 Die Übung 4 – Positivität, Kontrolle der Einstellung 35


Literaturhinweise 39

Literaturhinweise Übung 39

Literaturhinweise 40

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
1 Das Wesen des Ahriman

Ahriman folgt Luzifer


Die luziferischen Wesen haben wir so weit erstmals kennen gelernt. Sie bewirken
Im Gefolge Luzi-
vor allem die Sinnlichkeit in uns und wirken wesentlich über das Fühlen. Die Ver- fers taucht Ahri-
strickung in die Materie und Sinneswelt war die Folge und das Gegengewicht der man auf.
„Götter“ waren die Krankheiten. Krankheiten führen uns wieder heraus aus der
Verstrickung. Nun wenden wir uns den ahrimanischen Wesen zu und ihrem Füh-
rer, Ahriman, um anschließend zu beginnen, uns das Mysterium des Christus
anzuschauen.

„Das war die gegenseitige Aufeinanderwirkung der luziferischen Geister und


der Geister der Form im lemurischen Zeitalter. Wären diese luziferischen
Geister nicht gekommen, dann würde der Mensch nicht so früh in die irdische
Sphäre hinuntergestiegen sein. Seine Leidenschaft, seine Begierde für die
sinnliche Welt hat es auch gemacht, dass er früher seine Augen aufgeschlos-
sen erhalten hat, dass er früher den ganzen Umkreis des sinnlichen Daseins
hat sehen können. Der Mensch hätte, wenn es regelmäßig nach den fort-
schreitenden Geistern gegangen wäre, etwa von der Mitte der atlantischen
Zeit an die Umwelt gesehen. Aber er hätte sie dann geistig gesehen, nicht so
wie heute, er hätte sie so gesehen, dass sie ihm überall der Ausdruck von
geistigen Wesenheiten gewesen wäre. Dadurch, dass der Mensch verfrüht
herunterversetzt worden ist in die irdische Sphäre, dass ihn seine irdischen In-
teressen und Begierden heruntergedrängt haben, dadurch kam es anders, wie
es sonst gekommen wäre in der Mitte der atlantischen Zeit.
Dadurch haben sich hineingemischt in das, was der Mensch hat sehen und
Der Irrtum ist Ah-
begreifen können, die ahrimanischen Geister, diejenigen Geister, die eben rimans Sphäre.
auch mit dem Namen mephistophelische Geister bezeichnet werden können.
Dadurch verfiel der Mensch in Irrtum, verfiel in das, was man eigentlich erst
die bewusste Sünde nennen könnte.“ 107, 22.03.09, S 245

Wir stoßen hier auch auf das Thema unserer Sinne. Wir nehmen ja die materielle
Wahrnehmung ist
Welt, aber nicht die geistige wahr, also müssen sich unsere Sinne so entwickelt vor allem Aus-
haben, dass eben diese Filter eingebaut wurden, die heute die Wahrnehmungs- schluss von
forschung kennt. Unsere Sinne dienen nicht nur der Wahrnehmung, sondern vor Wahrnehmung
allem dem Ausschließen von Wahrnehmung, Und das ist der Einfluss von Luzifer
und Ahriman.

Verblendung und Karma


Mit den ahrimanischen Wesen kommt nun neben der „Versuchung“ des Sinnli- Versucher und
chen die „Verblendung“ hinzu, die große Kraft des Irrtums im Materialistischen. Verblender
Luzifer erscheint als der Versucher, Ahriman als der Verblender.

„Also von der Mitte der atlantischen Zeit an wirkt auf den Menschen die Schar Mitte von Atlantis
der ahrimanischen Geister ein. Wozu hat nun diese Schar der ahrimanischen ist der Beginn
Geister sozusagen den Menschen verführt? Sie hat ihn dazu verführt, dass er
das, was in seiner Umgebung ist, für stofflich, für materiell hält, dass er nicht
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
durch dieses Stoffliche hindurchsieht auf die wahren Untergründe des Stoffli-
chen, auf das Geistige. Würde der Mensch in jedem Stein, in jeder Pflanze
und in jedem Tier das Geistige sehen, er würde niemals verfallen sein in Irr-
tum und damit in das Böse, sondern der Mensch würde, wenn nur die fort-
schreitenden Geister auf ihn gewirkt hätten, bewahrt geblieben sein vor jenen
Illusionen, denen er immer verfallen muss, wenn er nur auf die Aussage der
Sinneswelt baut.“ 107, 22.03.09, S 245

Ahriman baut einen Schleier um die Sinneswelt. Daraus entsteht die Illusion, die Maya, die große Il-
Maya einer realen materiellen Welt, die wir heute dank der Quantenphysik be- lusion
reits deutlich als eine solche erkennen.

„Und wenn wir dann auf Erden stehen (nach einem Austreten in die geistige
Welt und der Wahrnehmung der Göttlichkeit unseres Körpers als Tempel) in
unserem gewöhnlichen Bewusstsein – wie kommt es dann, dass alles anders
ist und wir ganz etwas anderes zu sein scheinen als dieser göttliche, leuch-
tende Tempel?
Das ist Ahriman, der uns den Schleier der Sinnesanschauung über die Augen Ahriman erzeugt
wirft und uns so den Blick für die im Physischen webende Gotteswelt ver- Sinnesillusion,
schleiert. Luzifer den E-
goismus
Und was in uns in dieser dann unser gewöhnliches Ich-Bewusstsein erleben
lässt, ist Luzifer, der uns das Gefühl vom persönlichen Ich bringt.“ 266c, 309

Luzifer verstrickt uns durch das sinnliche Begehren in die Sinneswelt und Ahri-
man hilft, indem er diesen Schleier erzeugt. So unterliegen wir zwei Illusionen,
einer der materiellen Welt und einer des persönlichen Ichs.

„Was haben nun dagegen diejenigen geistigen Wesenheiten, welche den Karma ist der Hei-
Menschen in seinem Fortschreiten erhalten wollen, gegen diese Verführung, ler des Ahrima-
gegen Irrtum und Illusion aus dem Sinnlichen unternommen? Sie haben da- nismus
gegen unternommen, dass der Mensch tatsächlich nunmehr erst mit Recht -
natürlich ist das langsam und allmählich gekommen, aber hier liegen die Kräf-
te, warum das gekommen ist - sozusagen in die Lage versetzt wird, aus der
sinnlichen Welt heraus wiederum die Möglichkeit zu gewinnen, über Irrtum
und Sünde und das Böse hinwegzukommen, das heißt, sie haben dem Men-
schen die Möglichkeit gegeben, sein Karma zu tragen und auszuwirken.
Haben also diejenigen Wesenheiten, welche die Verführung der luziferischen
Wesenheiten gutzumachen hatten, Leiden und Schmerzen, ja auch das, was
damit zusammenhängt, den Tod in die Welt gebracht, so haben diejenigen
Wesenheiten, welche auszubessern hatten, was aus dem Irrtum über die sinn-
liche Welt fließt, dem Menschen die Möglichkeit gegeben, durch sein Karma
allen Irrtum wieder zu beseitigen, alles Böse wiederum zu verwischen, das er
in der Welt angerichtet hat.“ 107, 22.03.09, S 246

Bei den Themen Gesundheit, Krankheit und Heilung werden wir darauf zurück-
kommen, dass die sinnliche Verstrickung und der Egoismus die großen Krank-
macher sind und daher gesunde (nicht-luziferische) Spiritualität und Selbstlosig-
keit die großen Heiler.

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
„Denn was wäre geschehen, wenn der Mensch nur dem Bösen, dem Irrtum
verfallen wäre? Dann würde der Mensch nach und nach sozusagen eins ge-
worden sein mit dem Irrtum, er würde unmöglich haben vorwärtsschreiten
können; denn mit jedem Irrtum, mit jeder Lüge, mit jeder Illusion werfen wir
uns ein Hindernis des Fortschreitens in den Weg. Wir würden immer um so
viel zurückkommen in unserem Fortschreiten, als wir uns Hindernisse durch
Irrtum und Sünde in den Weg werfen, wenn wir nicht in der Lage wären, Irrtum
und Sünde zu korrigieren, das heißt, wir könnten in Wahrheit das Menschen-
ziel nicht erreichen. Es wäre unmöglich, das, was das Menschenziel ist, zu er-
reichen, wenn nicht die gegensätzlichen Kräfte, die Kräfte des Karma, wirken
würden.
Denken Sie einmal, Sie begehen irgendein Unrecht in einem Leben. Dieses
Unrecht, das Sie begangen haben, das bedeutet, wenn es so stehen bliebe in
Ihrem Leben, nichts Geringeres, als dass Sie den Schritt, den Sie vorwärts
gemacht hätten, wenn Sie das Unrecht nicht begangen hätten, verloren ha-
ben. Und mit jedem Unrecht würden Sie einen Schritt verlieren, und dafür wä-
re gesorgt, dass genügend viele Schritte zurück gemacht werden. Wenn die
Möglichkeit nicht gegeben wäre, sich über den Irrtum zu erheben, so müsste
der Mensch zuletzt in Irrtum versinken. So aber ist die Wohltat des Karma
eingetreten.
Was bedeutet diese Wohltat für den Menschen? Ist Karma irgendetwas, vor
dem der Mensch sich fürchten soll, vor dem der Mensch schaudern soll? Nein!
Karma ist eine Macht, für die der Mensch eigentlich den Weltenplänen dank-
bar sein sollte. Denn Karma sagt uns: Hast du einen Irrtum begangen - Gott
lässt seiner nicht spotten! Was du gesät hast, das musst du auch ernten. Die-
ser Irrtum bewirkt, dass du ihn verbessern musst; dann hast du ihn aus dei-
nem Karma ausgetilgt und du kannst wieder ein Stück vorwärtsschreiten.
Ohne Karma wäre unser Fortschreiten in der menschlichen Laufbahn unmög-
lich. Karma erweist uns die Wohltat, dass wir jeden Irrtum wieder gutmachen
müssen, dass wir alles, was wir rückwärts getan haben, wieder vernichten
müssen. So trat als die Folge der Taten des Ahriman Karma auf.“ 107,
22.03.09, S 246

Die Krankheit als Schutz gegen Luzifer, das Karma als Schutz gegen Ahriman,
so wirkt das Universum. Ahriman gibt nicht das Heilmittel des Karma, es ist der
Christus.

Vater der Furcht


Wir hatten in Heft 5 gesehen, dass mit dem Luziferischen die Sicht auf die geisti-
ge Welt verdeckt wurde und dadurch auch die Furcht auftreten konnte. Diese a-
ber gehört in die ahrimanische Sphäre.

„Geistig gesehen stellt sich das Auftreten der Furcht so dar, dass innerhalb
der Erdenkräfte, unter deren Einfluss der Mensch durch die luziferischen
Mächte gelangt war, andere Mächte wirksam waren, die viel früher in der Ent-
wicklungsstufe als die luziferischen Unregelmäßigkeit angenommen hatten.
Mit den Erdenkräften nahm der Mensch die Einflüsse dieser Mächte in sein
Wesen herein. Sie gaben Gefühlen, die ohne sie ganz anders gewirkt hätten,
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
die Eigenschaft der Furcht. Man kann diese Wesenheiten die ahrimanischen
nennen.“ 13

Ahriman ist viel früher als Luzifer „gefallen“, also zurückgeblieben, nicht wie Luzi-
fer auf dem Mond, sondern auf der Sonne.
Wenn wir also in Zukunft auch dem Thema der Angst begegnen und es bearbei-
ten, dann haben wir hier schon eine erste Ahnung, worum es gehen wird.

Vater der Lüge, Satan und Luzifer


Im Johannes-Evangelium hören wir von Ahriman aus anderer Sicht:
„Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun.
Derselbige ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; Ahriman = Satan
denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von sei- Vater der Lüge
nem Eignen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselbigen.“ Joh. 8, 44
So wissen wir, dass Ahriman – im Christentum ist es der Satan! – auch der Vater
der Lüge ist. Vom Teufel ist die Rede hier, vom Satan. Dieser wird gleichgesetzt
mit Luzifer, was falsch ist, wie wir in Heft 5 aufgezeigt haben. Die Unterscheidung
zwischen diesen beiden ist auch erst durch Steiner klar nach außen gebracht
worden. Das liegt auch daran, dass es eben Ahrimans Ziel ist, nicht erkannt zu
werden. Darin besteht auch das Geheimnis des Rumpelstilzchens. Rumpelstilzchen!

„Ahriman kam von außen heran und schlich sich ein in den großen Umkreis
der den Menschen umgebenden Sinnenwelt, so dass also der ahrimanische Ahriman wirkt von
Einfluss eine Folge des luziferischen Einflusses ist, und infolge davon wird er außen über die
ergriffen durch das, was von außen auf ihn wirkt, von Ahriman. Sinne – Luzifer
von innen über
Die Geisteswissenschaft aller Zeiten, die wirklich die Tatsachen kennt, spricht
das Begehren.
auch wirklich von luziferischen und ahrimanischen Mächten. Nun werden Sie
es höchst merkwürdig finden, dass in den Anschauungen der verschiedenen
Völker, da wo sich diese Anschauungen mythologisch ausleben, nicht immer
in der gleichen Weise ein deutliches Bewusstsein vorhanden ist von Luzifer
auf der einen Seite und Ahriman auf der anderen Seite. Ein deutliches Be-
wusstsein davon ist zum Beispiel überall da nicht vorhanden, wo über das Alte
Hebräer kannten
Testament herauf, aus der ganzen semitischen Tradition heraus, sich eine re- nur den Luzifer
ligiöse Anschauung bildete. Da hat man nur ein gewisses Bewusstsein von
dem luziferischen Einfluss. Das können Sie schon aus der Erzählung des Al-
ten Testamentes von der Schlange entnehmen, die nichts anderes ist als ein
Bild für Luzifer. Daraus können Sie entnehmen, dass ein deutliches Bewusst-
sein vorhanden ist davon, dass Luzifer teilgenommen hat an der Entwicklung.
Dieses Bewusstsein ist in allen Traditionen, die verwandt sind mit der Bibel,
deutlich vorhanden. Aber das Bewusstsein des ahrimanischen Einflusses ist
da nicht in gleicher Weise vorhanden.
Nur da ist es vorhanden, wo man geisteswissenschaftlich unterrichtete. Des-
halb haben diejenigen, welche die Evangelien geschrieben haben, dies auch
Im neuen Testa-
berücksichtigt. Sie finden daher, weil zur Zeit der Evangelienschreiber das ment:
Wort „Dämon“ aus dem Griechischen hergenommen ist, dass im Markus - E- Daimonos für Lu-
vangelium da, wo nicht von der Versuchung des Jesus die Rede ist, von ei- zifer, Satan für
nem „Dämon“ gesprochen wird. Da aber, wo von Ahriman die Rede ist, ist das Ahriman
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Wort „Satan“ gebraucht. Aber wer beachtet den wichtigen Unterschied dieser
Bezeichnungen im Markus- und im Matthäus - Evangelium? Im Exoterischen
beachtet man solche Feinheiten gar nicht. Bei den äußeren Traditionen ist
dieser Unterschied nicht vorhanden.
Bemerkenswert tritt dieser Unterschied hervor in dem Gegensatz zwischen
Indertum und Persertum. Da kommt er in einer gewissen Zeit in ganz auffälli-
ger Weise zum Ausdruck. Das Persertum kennt weniger den luziferischen Ein- Erst die Perser
fluss; man sah da mehr den ahrimanischen. Da ist insbesondere der Kampf sprechen von Ah-
gegen die Mächte, die uns ein äußeres, falsches Weltbild geben und die uns riman, dem dunk-
len Gott als Ge-
in Dunkelheit und Finsternis hineinbringen in das, was das Verhältnis des
genspieler zum
Menschen zur Außenwelt angeht. Vorzugsweise als ein Gegner des Guten Lichtgott in der
und Lichtvollen wird Ahriman genannt. Woher kommt das? Weil in der zweiten Sonne.
Kulturperiode das menschliche Anschauungsvermögen sich entwickelte mit
Bezug auf die Anschauung auf die Außenwelt. Bedenken Sie, dass Zarathust-
ra darauf ausgeht, den Sonnengeist, den Geist des Lichtes erkenntlich zu ma-
chen. Er muss also zuerst darauf hinweisen, dass in diese Welt hineinge-
mischt ist neben dem Geiste des Lichtes der Geist der Finsternis, der unsere
Erkenntnis der äußeren Welt trübt.“ 121

Der Begriff „Ahriman“ stammt also aus dem Persischen und Zarathustra hat da-
mals erstmals über ihn gesprochen.

Vater des Materialismus


Der Materialismus ist keine wissenschaftliche Sicht, sondern letztlich eine neue
Religion und ein neuer Aberglaube. Das sollte uns bewusst sein.

„Wir wissen, dass heute ein großer Teil der Menschheit schon nach der einen Sachlich nüchtern,
oder anderen Seite hin beherrscht ist von sehr starken und immer stärker prosaisch, pedan-
werdenden ahrimanischen Weltwesenskräften.“ tisch, philiströs,
kleinkariert, das
Ahriman ist diejenige Macht, die den Menschen nüchtern, prosaisch, philiströs sind ahrimanische
macht, die den Menschen verknöchert, die den Menschen zum Aberglauben Attribute.
des Materialismus bringt.
Das Ahrimanische
Sie ist eine übersinnliche, wir könnten auch sagen, eine untersinnliche We- verknöchert und
senheit, und ihr Einfluss wurde insbesondere in dem fünften nachatlantischen sklerotisiert.
Zeitraum mächtig und immer mächtiger.“ 193, 27.10.19

Auf das Wesen des Philiströsen (was auch kleinbürgerlich, pedantisch bedeutet)
werden wir in späteren Kursteilen noch weiter eingehen. Steiner macht uns be-
wusst, dass Luzifer und Ahriman Schleier vor unser Bewusstsein weben, was die
alten Inder schon immer als „Maya“ bezeichnet hatten. Daher leben wir, wenn wir
die Welt wahrnehmen, bereits in einer Illusion. Denn wir sehen die geistigen We-
sen dahinter nicht, die eigentliche „Realität“. Wenn sich heute also jemand als
„Realist“ bezeichnet, weil er nur an die Materie glaubt, dann unterliegt er einer Il-
lusion, obwohl er selber das Gegenteil glaubt. Genau dieser Glaube ist das Wir- Materialismus
ken Ahrimans. Er gaukelt uns vor, dass es keine geistige Welt gibt. Das ganze heute ist reiner
Aberglaube.
naturwissenschaftlich-mathematische Modell ist ein Ausdruck davon und zeigt
heute bereits stark abergläubische Züge. Aber:

„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
„Die Illusion brauchen wir, weil die Menschheit in ihren verschiedenen Ent-
wicklungsstadien verschiedene Formen von Erziehung durchgeht. Zur neu-
zeitlichen Erziehung brauchen wir einfach diese Illusionen mathematischer Art Die Illusion der
über das Weltenall. Aber wir sollten wissen, es sind Illusionen. Naturwissenschaft
ist aber notwendig.
Nun hat Ahriman, damit sich für ihn seine Inkarnation am fruchtbarsten gestal-
ten werde, das größte Interesse daran, dass die Menschen sich in dieser Illu-
sionswissenschaft, die ja im Grunde genommen unsere ganze heutige Wis-
senschaft ist, vervollkommnen, dass sie aber nicht darauf kommen, dass es
eine Illusionswissenschaft ist. Ahriman hat das größte Interesse, den Men-
schen Mathematik beizubringen, aber ihnen nicht beizubringen, das die ma-
thematisch-mechanischen Anschauungen nur Illusionen über das Weltenall
sind.
Ahriman hat das größte Interesse daran, Chemie, Physik, Biologie und so wei-
ter, so wie sie heute unter den Menschen vertreten und zur bewunderten An-
schauung gemacht werden, dem Menschen beizubringen, aber ihn glauben zu Materialismus ist
machen, dass das absolute Wahrheiten sind, dass das nicht gleichsam nur nur eine von 12
Gesichtspunkte sind, Photographien von einer Seite.“ 193, 27.10.19 Sichtweisen.

Dass die moderne Sicht eine Illusion ist, zeigt uns die moderne Quantenphysik
längst auf. Trotzdem kann sich die Wissenschaft in ihrem Materialismus noch
Quantenphysik hat
nicht von dieser Sicht lösen, obwohl sie es bereist erkannt hat. Daran erkennen die Illusion längst
wir den machtvollen Einfluss Ahrimans, den ungeheuer machtvollen Einfluss. durchschaut.
Wir werden dieses Thema der Blickwinkel vertiefen, wenn wir zu den so genann-
ten „12 Weltanschauungen“ kommen, bei denen wir lernen werden, dass der Ma-
terialismus durchaus in gewisser Hinsicht auch inhaltlich seine Berechtigung hat,
sozusagen eine der 12 kosmischen Photographien ist.
In diesem Text kommt auch bereits der Hinweis auf Ahrimans Inkarnation vor, die
wir gleich bearbeiten werden.

„Er würde den größten Erfolg haben können, den stärksten Triumph erleben
können, wenn es zuwege gebracht werden könnte, dass jener wissenschaftli-
che Aberglaube, der heute alle Kreise ergreift, und nach dem die Menschen Das Übertragen
sogar ihre Sozialwissenschaft einrichten wollen, bis ins 3. Jahrtausend hinein des Berechenba-
herrschen würde, und wenn Ahriman dann als Mensch zur Welt kommen ren in das Soziale
könnte innerhalb der westlichen Zivilisation und den wissenschaftlichen Aber- wäre der größte
Triumph Ahrimans
glauben finden würde.
Aber ziehen Sie aus dem nur ja keine falschen Schlüsse. Ein falscher Schluss
wäre es, die Wissenschaft der Gegenwart zu meiden. Das ist der allerfal-
scheste Schluss, den Sie ziehen können. Man soll sie kennen lernen. Man soll
gerade all dasjenige, was von dieser Seite kommt, kennen lernen, aber mit Wir dürfen aber
die Wissenschaft
dem vollen Bewusstsein: ein Illusionsaspekt wird uns dadurch gegeben. Nicht
nicht meiden – im
dadurch, dass wir die Wissenschaft der Gegenwart etwa meiden, bewahren Gegenteil!
wir uns vor Ahriman, sondern dadurch, dass wir sie in ihrer wahren Gestalt
kennen lernen. Denn die Wissenschaft muss uns eine äußere Illusion von
dem Weltenall geben. Wir brauchen diese äußere Illusion. Glauben Sie nur
nicht, dass wir diese äußere Illusion nicht brauchen. Wir müssen sie nur von
ganz anderer Seite her durch die Geistesforschung mit wahrer Wirklichkeit er-

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
füllen, müssen von dem illusionären Charakter zu der wahren Wirklichkeit auf-
steigen.
Sie können ja auch nicht wünschen, dass der Regenbogen vor Ihnen ver-
schwindet, weil Sie ihn als eine Lichtillusion, als eine Farbenillusion erken-
nen.“ 193, 27.10.19

Beachten wir bitte, dass der Materialismus über den Darwinismus den Sozial- Im Sozialdarwi-
darwinismus entwickelt und damit längst Ahriman hier große Erfolge erzielt hat. nismus und den
Die Folge waren ja die verheerenden Wirkungen das Kommunismus und des Na- daraus folgenden
tionalsozialismus. Dass Ahriman hier auf beiden Seiten stand ist das Faszinie- Kommunismus
rende. und Nationalsozia-
lismus zeigt sich
Und denken wir daran, wie teilweise heute gegen die Naturwissenschaft ge- ein großer Erfolg
kämpft wird. Überall mit den falschen Argumenten und wir sehen auch hier einen Ahrimans.
großen Trick Ahrimans. Denn das bringt die Menschen von der Durchdringung
ihres Geistes in der Naturwissenschaft weg, was aber das Heilmittel ist und bringt Und der Kampf
heute gegen Na-
sie in Abhängigkeit und in die Flucht zur Esoterik und damit in die Hände Luzi-
turwissenschaft ist
fers. Da arbeiten beide Geister, die eigentlich Gegner sind, eng zusammen, so auch ein Trick, ei-
wie ja auch Hitler und Stalin als Gegner einen wichtigen Pakt geschlossen ha- ne weitere Ver-
ben. blendung!
In Verbindung mit dem Materialismus steht Ahrimans Hass auf alle Freiheit des
Ahriman hat Hass
Menschen.
auf alle Freiheit!

„Anders stehen die ahrimanischen Mächte in der Welt. Sie sind der völlige
Gegensatz der göttlich-geistigen Wesen, mit denen der Mensch ursprünglich
verbunden ist. Diese sind gegenwärtig rein geistige Mächte, die sich in voll-
kommene freie Intelligenz und vollkommenen freien Willen tragen, die aber
Die Götter kennen
dieser Intelligenz und diesem Wollen die weise Einsicht von der Notwendigkeit
das Quantifizierba-
des Berechenbaren, Unfreien als Weltgedanken schaffen, aus dessen Schoße re, durchdringen
der Mensch als freies Wesen sich entfalten soll. Und sie sind mit allem Bere- es aber mit Liebe.
chenbaren, mit dem Weltgedanken, im Kosmos in Liebe verbunden. Diese
Liebe strömt von ihnen durch das Weltall.“ 26, 174

Zur Erklärung: Das Notwendige, das Berechenbare ist die Welt der Materie und
der Naturgesetze. Die Tiere unterliegen den notwendigen Gesetzen der Natur.
Sie haben keinen freien Willen. Das, was wir in der Naturwissenschaft entdecken Freiheit! entsteht
ist die Welt des Berechenbaren, die Welt der Mathematik, die Welt der Physik auf diesem Boden
der Naturgesetze. Auf diesem Boden kann aber erst unsere Freiheit! entstehen.

„In vollem Gegensatz dazu lebt in dem gierigen Begehren der ahrimanischen
Mächte der kalte Hass auf alles in Freiheit sich Entfaltende. Ahrimans Streben Ahriman will nur
das Berechenba-
geht dahin, aus dem, was er von der Erde in den Weltenraum strömen lässt,
re.
eine kosmische Maschine zu machen. Sein Ideal ist «einzig und allein» «Maß,
Zahl und Gewicht». Er wurde in den der Menschenentwicklung dienenden
Kosmos hereingerufen, weil » «Maß, Zahl und Gewicht», sein Gebiet, entfaltet
werden musste.“ 26, 174

Hier hören wir also von der kosmischen Bedeutung und Aufgabe Ahrimans. Er
beherrscht die Materie, die berechenbare. Aber er will sie alleine gelten lassen.

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Das ist die große Gefahr, und wir sehen hier auch die große Bedeutung des
Themas Freiheit! unseres Kurses. Das erinnert uns vielleicht auch ein wenig an Maß, Zahl und
Gewicht – die
Politiker, die wegen ihrer Kompetenz in einem Gebiet an die Macht kommen und
Domäne Ahrimans
dann dieser Macht verfallen, um ihr Gebiet zum allein selig machenden zu gestal-
ten und dem alles unterzuordnen.
Auf eine besondere Form des Materialismus weist Steiner hin:

„Denn mit dem industriell-kommerziellen Impulse wird sich aus dasjenige ver-
binden, was aus anderen zurückgebliebenen Impulsen, aus chinesisch - japa-
nischen, namentlich aus japanischem Element heraus immer mehr und mehr
in den Materialismus gerät, was da aus Asien nachkommt, das wird gerade
eine besondere Form des Materialismus sein. Darüber soll man sich in allen
Fällen klar sein, dass man sich mit aller Kraft den materialistischen Wogen
entgegenstellen muss. Das kann jeder Mensch. Die Früchte des Bestrebens
werden schon aufgehen.
In zwei Sätzen lässt sich zusammenfassen, was man braucht, um dem Mate-
rialismus, der ja seine Berechtigung hat, entgegenzuarbeiten. Die Welt wird im Materialismus aus
fünften nachatlantischen Zeitraum in der Zukunft noch mehr von Industriellem Japan!
und Kommerziellem durchsetzt sein; aber der Widerpol, der Gegenpol muss
da sein: Menschen müssen da sein, die aus Verständnis heraus auf der ent-
gegengesetzten Seite arbeiten.“ 174, 15.01.17

Nun mag ein jeder von uns die heutige Zeit betrachten und die Zeit der „Poke-
mons“ und all der anderen monsterartigen Spiele aus Japan!

Ahriman und Michael


Luzifer begann sein Wirken vor allem in der lemurischen Zeit, Ahriman in der at-
lantischen.

„Ahriman lebt seit dem letzten Drittel der atlantischen Zeit im Physischen und
greift dem Menschen die Seele an mit der Sinneswahrnehmung, also von au-
ßen.“ 109, 31.5.09

Meditation ist ein Heilmittel dagegen. Weil aber Ahriman das merkt, werden Me- Ahriman will die
ditierende von ihm dabei attackiert, was sich in übermäßigen Gedanken zeigt. Menschen, will die
Ahrimans Wirken geht dahin, den Menschen zunächst an die Erde heranzubrin- Materie der Erde
in seine eigene
gen. Das ist seine kosmische Aufgabe. Sein Bestreben aber ist, den Menschen
Sphäre bringen,
an die Erde zu binden, ihn in seine eigene Machtsphäre zu bringen, die bei den die 8. Sphäre.
Eingeweihten auch als „Achte Sphäre“ bezeichnet wird.
Der Materialismus hatte seinen eigentlichen Höhepunkt im Geistigen um das
Jahr 1840. Von dieser Zeit an begann er dann in unserer Gesellschaft sichtbar zu
werden. „Im Geistigen“ sagen wir deshalb, weil dort der Kampf stattfindet, der
Der große Gegner
dann auf der Erde sichtbar wird. Dieses Wirken findet vor allem in der 5. Epoche Ahrimans ist Mi-
statt. Der Kampf ist ein Kampf, an dem ein Wesen beteiligt ist, mit dem wir uns chael.
noch intensiv befassen werden und dessen Kampf mit dem Drachen ja immer
wieder dargestellt wird: der Erzengel Michael.

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
„Und so tobt eigentlich ein Kampf hinter den Kulissen des Daseins des Ahri-
man gegen den Michaelismus. Der eigentliche
Kampf findet im
Und das ist etwas, was zur Aufgabe der Anthroposophen gehört: eine Empfin- Geistigen statt.
dung dafür zu haben, dass dieses jetzt so ist, dass sozusagen der Kosmos in
diesem Kampfe drinnen steht.“ 237, S 129

Das Thema der Apokalypse und Offenbarung des Johannes wird uns in unserem
Kurs auch noch begegnen, und es soll hier bereits ein Anklang gegeben werden, 1840/42 war der
Beginn eines gro-
weil dieser mit Ahriman und dem Jahr 1840 zu tun hat:
ßen Kampfes der
beiden, der sich im
„Mit diesem Beginn der vierziger Jahre beginnt der sechste Posaunen-Engel beginnenden Ma-
zu blasen, und er wird blasen, bis am Ende des 20. Jahrhunderts diejenigen terialismus auf der
Ereignisse eintreten, wo der siebente Posaunen-Engel zu blasen beginnt. Erde zeigte.
Wir stehen also mitten drinnen im Gebiete der Wehen. Es ist das die zweite
Es begann die Zeit
Wehe, die wir im Gebiet der Bewusstseinsseele als zivilisierte Menschheit ha- der 6. Posaune.
ben und dem schon etwa anderthalb Jahrhunderte dasjenige voranging, was
die fünfte Posaune war.“ 346, S 184

Im Jahr 1845 erschien das Werk, das maßgeblich zur Verbreitung des Materia-
Karl Vogt
lismus beigetragen hat: „Physiologische Briefe an die Gebildeten aller Stände“,
von Karl Vogt.
Wir hören hier auch bereits von dem wichtigen Umbruch um 2000, das wir alle,
wenn wir jetzt bewusst hinschauen, als den Aufbruch der verheerenden „Globali- 2000 ist die Zeit
sierung“ erleben. Alles, was wir derzeit an großen Krisen erfahren und weiter er- der 7. Posaune.
fahren werden, ist der Beginn der siebenten Posaune der (erst kleinen) Apoka-
lypse. Die große Apokalypse kommt sehr viel später.
Nehmen wir einmal die bekannte mystische Zahl 1000 oder noch besser die
1001 (1001 Nacht) und teilen dies durch 7, so erhalten wir die Zahl 143. Das wä-
re die Zahl, die hier einem Posaunenengel entspricht.
Beginnen wir nun im Jahre 1413, dem Beginn des Bewusstseinsseelenzeitalter
und zählen wir jeweils die 143 Jahre hinzu, so erhalten wir Wendemarken um die
Jahre: 1413 – 1556 – 1699 – 1842. Es geht dabei aber nicht um das einzelne
Jahr.
Was geschah um das Jahr 1556? 1555 wurde der „Augsburger Religionsfriede“
geschlossen. Damit gab es die beiden christlichen Kirchen und der Reformati-
onskampf war beendet.
Was geschah um das Jahr 1699? Im Jahr 1699 wurde der „Friede von Karlowitz“
und im Jahre 1700 „der Friede von Konstantinopel“ geschlossen. Diese beende-
ten die großen Türkenkriege und damit war die türkische Gefahr von Europa ab-
gewendet. Es begann im Jahre 1700 allerdings auch gleich noch eine neue Aus-
einandersetzung mit dem starken schwedischen Reich.
Wir sehen also durchaus, dass diese Jahre Wendepunkte waren. Eine kurze
Darstellung über die „Mission Michaels“ in Bezug auf Ahriman zeigt uns der fol-
gende Text:

„Die dritte Phase der Entwicklung ist ein weiteres Loslösen der kosmischen In-
telligenz von ihrem Ursprunge. In den Sternenwelten waltet nun nicht mehr die
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
gegenwärtige Ideenordnung als göttliche Offenbarung; es laufen die Sterne
und ordnen sich nach der in der Vergangenheit ihnen eingepflanzten Ideen- Michael ist zu-
ordnung. Michael sieht, wie immer mehr, was er im Kosmos verwaltet hat, die ständig für die In-
kosmische Intellektualität, den Weg zur Erdenmenschheit nimmt. telligenz.

Michael sieht aber auch, wie die Gefahr, dass die Menschheit den ahrimani- Früher hat er sie
schen Mächten verfällt, immer größer wird. Er weiß: für sich wird er Ahriman unter seiner Macht
immer unter seinen Füßen haben; ob aber auch für den Menschen?“ 26 gehabt.

Die kosmische Intelligenz wird seit Urzeiten von Michael verwaltet und ist für die Heute ist sie für
die Erde an die
Erde in die Hände der Menschen gegeben worden, um den Menschen frei zu
Menschheit abge-
machen. Die Gefahr besteht nun, dass Ahriman sie den Menschen entreißt. geben.
Michael hat Ahriman im Jahr 1879 auf der Erde verbannt (Kampf mit dem Dra-
chen) und hat ihn so unter seinen Füßen (obwohl Michael nur ein Erzengel ist, Darin liegt die
Freiheit und liegt
Ahriman ein Archai, aber es heißt Michael ist mittlerweile auch auf die Ebene der
die Gefahr, denn
Archai aufgestiegen). Ahriman ist nun auf der Erde, wirkt hier und Michael ist im Ahriman will sie an
gefolgt. Die Folge dieses Kampfes waren unter anderem die beiden Weltkriege. sich reißen.
Wenn wir heute also die Politik und das Weltgeschehen betrachten, dann wissen
wir jetzt, dass es ein Kampf hinter den Kulissen gibt und wir auf der Erde den Dieser Kampf
zeigte sich irdisch
Ausdruck dieses Kampfes darstellen und ihn hier ausfechten. Wir haben dabei
mit den beiden
die Wahl, uns auf die Seite Michaels und des Christus zu stellen – wenn wir dar- Weltkriegen.
um wissen – was eben Ahriman verhindern will!

Der Sturz der Geister der Finsternis 1879


Rudolf Steiner hat in speziellen Vorträgen aufgezeigt, dass es einen „Sturz der
Geister der Finsternis“ auf die Erde gab. Dieser vollzog sich im Jahre 1879 und
wird auch symbolisiert durch den Kampf Michaels mit dem Drachen, der seit
1840 tobte. 1879 – das Jahr
des Beginns der
„Wer die Entwicklung der Menschheit verfolgt und eine Blick auf die intimeren Regentschaft Mi-
Vorgänge im Menschenleben hat, der kann bemerken, dass in Bezug auf die chaels
Feinheit der Begriffsbildung, in Bezug auf Scharfsinn, auf Kritik zum Beispiel,
in keiner Zeit ein solcher Aufschwung in der Menschheit vorhandene war wie
Ahriman wird auf
in diesen Jahrzehnten, wenn man ein Anhänger des Materialismus ist. Denn die Erde verbannt.
all dieses Denken, das sich in den technischen Erfindungen auslebt, das sich
in der Kritik auslebt, in der Bildung scharfsinniger Begriffe, all das ist materiel-
les Denken, ist an das Gehirn gebundenes Denken. Das aber, was sich in den
Menschenseelen entwickelt hat, das ist nur ein Spiegelbild desjenigen, was
gewisse Geister der Finsternis immer mit der Hoffnung auf Sieg in den geisti-
gen Regionen in den vierziger, fünfziger, sechziger und siebziger Jahren an-
gestrebt haben.“ 177, 27.10.17

Es ist interessant, dass Steiner hier die scharfsinnigen Begriffe erwähnt, wo er


doch beständig die klare Begrifflichkeit selber fordert. Ist das ein Widerspruch?
Nun, es geht einerseits eben niemals darum, Ahriman zu verteufeln, wie das
Wort schon so schön sagt, sondern seine Kräfte zu nutzen. Und die Kraft der
scharfen Begriffe, der Logik, der materiellen Gesetzmäßigkeit sind ja alles Werte,
die wir entwickeln müssen und nicht ablehnen. Wir dürfen nur die Liebe dabei
nicht vergessen, das Empfinden, sonst begeben wir uns vollständig in Ahrimans
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Sphäre, die frei ist von Gefühlen. Und erinnern wir uns dabei durchaus an einen
Mister Spock, den Vulkanier, der genau diese Merkmale zeigt.
Also scharfe Begriffe benötigen wir. Die Frage ist, ob „scharfsinnig“ nicht noch
etwas Anderes bedeutet, nämlich Begriffe, die wirklich unnötig sind. Denn das
Scharfsinnige bezieht er ja auch auf das Kritische. Also, die scharfsinnige Kritik
zu üben nur um der Kritik willen ist ein solcher Zug, wie wir ihn heute in der Politik
und im Journalismus stark sehen.

„Wenn ich charakterisieren soll, was diese Wesenheiten eigentlich wollten mit
ihrem Rebellenkampf von 1841 bis 1879, so muss ich sagen, sie wollten es
dahin bringen, verhindern zu können, dass die notwendige spirituelle Weis-
heit, die sich dem Menschen vom 20. Jahrhundert ab offenbaren will, in die
Menschenseelen hineinkommen kann; sie wollten diese oben behalten und
nicht an die Menschenseelen hineinlassen.
Nur dadurch konnte bewirkt werden, dass vom 20. Jahrhundert ab Menschen
den Sinn für spirituelle Erkenntnisse geöffnet bekamen, dass die hindernden
Geister der Finsternis aus dem geistigen Reich entfernt worden sind. Das
machte den Himmel frei von diesen Wesenheiten, aber die Erde voll von ih-
nen.
Dass dieses Ereignis vorgeschrieben ist in der Weltenentwicklung, das kön-
nen Sie in vielen Büchern lesen. Das hat auch Eliphas Levy, das hat Baader,
das hat Saint - Martin, sie alle haben es gewusst, das ist nichts irgendwie Eso-
terisches.“ 178, 13.11.17

So wurde in einem Buch im Jahre 1522 bereits in einem Buch geschrieben, dass
der Erzengel Michael im Oktober 1879 sein Amt antreten wird.

Die Inkarnation Ahrimans


Wir haben in Heft 5 gehört, dass sich Luzifer in China inkarnierte und wir werden
später die Inkarnation des Christus betrachten. Nun geht es um Ahriman und
sein individuelles Auftauchen.

„Geradeso wie es eine Inkarnation Luzifers im Beginn des 3. vorchristlichen


Jahrtausends gegeben hat, wie es die Christus-Inkarnation gegeben hat, so
wird es einige Zeit nach unserem jetzigen Erdendasein, etwa auch im 3.
nachchristlichen Jahrtausend, eine westliche Inkarnation des Wesens Ahri-
man geben.
Geschichtlich finden wir, dass das Luziferische in gewissen Strömungen der
Kulturentwicklung der vorchristlichen Zeit bis in die ersten Jahrhunderte der
nachchristlichen Zeit hinein überwog, dass dagegen Ahriman seit der Mitte
des 15. Jahrhunderts wirkt und er immer stärker und stärker wird, bis eine
wirkliche Inkarnation des Ahriman unter der westlichen Erdenmenschheit statt-
finden wird. Ahriman wird in Menschengestalt erscheinen.“ 193, 27.10.19
Denken wir an einem Film „Rosemaries Baby“. Wer ihn kennt hat darin das
Thema der Geburt des Satans auf Erden verarbeitet. Es gibt aber noch ähnliche
Filme, die aus dem Unterbewussten heraus dieses Thema bearbeiten.

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
„Und ebenso, wie es eine fleischliche Inkarnation des Christus gegeben hat,
so wird es, ehe auch nur ein Teil des dritten Jahrtausends der nachchristli-
chen Zeit abgelaufen sein wird, im Westen eine wirkliche Inkarnation Ahri-
mans geben: Ahriman im Fleische. Dieser Inkarnation Ahrimans im Fleische
Diese Inkarnation
kann die Erdenmenschheit nicht etwa entgehen. Die wird kommen. Es handelt ist notwendig.
sich darum, dass die Erdenmenschheit ihre richtige Stellung zu dieser Erden-
inkarnation finden muss.“ 191, 1.11.19

Die massive Einflusszeit des Luzifer ist vorbei. Er hat die Weltgeschichte in der
Vergangenheit im Äußeren beeinflusst. Wir erleben aber sein Wirken heute
noch deutlich in den Strömungen der Esoterik. Jetzt aber steht das Wirken Ah-
rimans im Vordergrund.

„Eine Aufgabe der Menschen für die nächste Zivilisationsentwicklung wird es


sein, so voll bewusst der Ahrimaninkarnation entgegenzuleben, dass diese
der Menschheit gerade dient in Bezug auf die Förderung einer höheren geisti- Unsere Aufgabe
gen, einer spirituellen Entwicklung dadurch, dass man gerade an Ahriman ist das Bewusst-
sein darüber!
gewahr wird, was der Mensch durch das bloße physische Leben erlangen o-
der, sagen wir, nicht erlangen kann.“ 193, 4.11.19

Was erleben wir heute so massiv? Computer, Maschinen und Technik. Das ist
die Welt Ahrimans, der aus ihr am liebsten eine riesige Maschine und einen gro-
ßen Computer machen möchte. Das ist die große Gefahr, in der die Menschheit
heute schwebt. Doch diese Zeit der Dunkelheit, des Maschinenhaften hat auch
eine andere Seite. Sie bringt uns eben genau durch das Bewusstsein über Ahri-
man die höhere spirituelle Entwicklung! Darin „dient“ uns Ahriman.

„Auf der anderen Seite darf aber auch gesagt werden, dass, verglichen mit
den verschiedenen Perioden unsere fünfte nachatlantische Zeit von gewissen
Gesichtspunkten aus die größte Zeit ist, diejenige, die der Menschheit am al-
lermeisten bringt, diejenige, die ungeheure Entwicklungs- und Daseinsmög-
lichkeiten für den Menschen in sich beherbergt. Und gerade durch das, was
der Mensch in diesem Zeitalter ganz besonders, ich möchte sagen, als Schat-
tenseite des spirituellen Daseins ausbildet, nimmt er den Weg um dann, wenn
er sich richtig verhält, den Weg in die spirituelle Welt hineinfinden. Namentlich
kann er den Weg zu seinem wahren, höchsten Menschenziel finden. Die Ent-
wicklungsmöglichkeiten sind in unserer Zeit so groß, wie sie in den abgelaufe-
nen Phasen der nachatlantischen Entwicklung von einem gewissen Gesichts-
punkt aus nicht waren.“ 180, 08.01.18

Dass diese Zeit so speziell ist, mag auch der Grund dafür sein, dass unsere
Bevölkerung so explodiert, weil die Seelen daran teilhaben sollen und wollen.
Das Bewusstwerden Ahrimans und seiner Inkarnation ist im Grunde die wich-
tigste Botschaft für die Menschheit. „Stelle dir vor, es ist Krieg und keiner geht
hin“. Dieser Spruch gilt für Ahriman. „Stell dir vor, Ahriman kommt und jeder
weiß es.“ Das Rumpelstilzchen wäre gebannt und verbannt. Für alle wirklich
spirituell Erkennenden erscheint das die große Aufgabe, an der Aufklärung dar-
über mitzuwirken.
Eine Thematik, die Ahrimans Wirkung bestärkt, ist das Bildungswesen:
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
„Die ahrimanische Inkarnation wird dann ganz besonders gefördert, wenn man
es ablehnt, ein selbständiges freies Geistesleben zu begründen, und das Gerade die Frei-
Geistesleben weiter drinnen stecken lässt in dem Wirtschaftskreislauf oder in heit des Bildungs-
wesens ist das
dem Staatsleben. Denn diejenige Macht, welche das weitaus größte Interesse
größte Ärgernis für
an einer solchen weiteren Verquickung des Geisteslebens mit dem Wirt- Ahriman.
schaftsleben und mit dem Rechtsleben hat, das ist eben die ahrimanische
Macht.
Die ahrimanische Macht wird das freie Geistesleben wie eine Art von Finster-
nis empfinden. Und das Interesse der Menschen an diesem freien Geistesle-
ben wird diese ahrimanische Macht empfinden wie ein brennendes Feuer.
Daher obliegt es geradezu dem Menschen, um die richtige Stellung, das rich-
tige Verhältnis zur ahrimanischen Inkarnation in der nächsten Zukunft zu fin-
den, dieses freie Geistesleben zu begründen.“ 191, 02.11.19

Ahriman wird sich gegen jede Form freier Bildung wehren, weil diese seine Nie-
derlage bedeutet. Und wenn man sieht, wie heute gegen Waldorfschulen und
Daher dieser mas-
Waldorfpädagogik geschossen wird, dann wissen wir jetzt warum. Und: haben sive Kampf gegen
wir das je bei Montessori-Schulen oder andere private Schulen erlebt? Was kön- Waldorfpädagogik
nen wir daraus eventuell schließen? Dass diese nicht wirklich eine Gefahr für Ah-
riman sind?

Herrschaft über Wirtschaft und Statistik


Heute wird die Weltherrschaft über die Wirtschaft geregelt. Alles orientiert sich an
der Wirtschaft. Das ist die Wirkung Ahrimans.

„Sehen Sie, Ahriman bereitet sein Ziel gut vor: Eben seit der Reformation und
Renaissance stieg ja in der modernen Zivilisation der ökonomische Mensch Der Ökonom und
als der tonangebende Herrschertypus herauf. Das ist eine wirklich geschichtli- die Wirtschaft sind
die ahrimanischen
che Tatsache. Wenn Sie in alte Zeiten zurückgehen, wer waren denn die
Herrscher im Äu-
Herrschertypen? Initiierte! Die ägyptischen Pharaonen, die babylonischen ßeren.
Herrscher, die Herrscher Asiens, sie waren Initiierte. Dann kam der Priesterty-
pus als Herrschertypus herauf. Und der Priestertypus herrschte im Grunde
genommen bis zur Reformation und Renaissance. Seit jener Zeit herrscht der
ökonomische Typ Mensch. Die Herrscher, die sind ja nur die Handlanger der
ökonomischen Menschen. 193, 27.10.19

Wir erleben das derzeit sehr klar an der Macht der Banken und der Banker. Wie Aktuell bestätigt in
selbstverständlich schützen wir diese. Und ein besonderes Mittel, das eben mit der Bankenkrise
der Berechenbarkeit der Welt zusammenhängt, ist die Statistik:

„Die Menschen lieben heute in der Wissenschaft die Zahl, sie lieben sie aber
auch im sozialen Leben. Und aus Statistiken, das heißt aus Zahlen, werden
die wichtigsten Dinge geschlossen, erschlossen. Nun, auch mit Zahlen lässt
sich alles beweisen und alles glauben. Denn die Zahl ist nicht ein Mittel, etwas
zu beweisen, sondern die Zahl ist gerade ein Mittel, die Menschen zu täu-
schen. Sobald man nicht von den Zahlen auf das Qualitative sieht, über die
Zahl hinwegsieht und auf das Qualitative sieht, kann man durch die Zahl am

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
meisten getäuscht werden. Zahlen sind dasjenige, wodurch Ahriman am meis- Statistik – die Lie-
ten erreichen kann, wenn die Zahlen als Beweismittel angeführt, als Beweis- be Ahrimans
mittel angesehen werden.“ 193, 04.1.19

Schauen wir die Politik heute an. Woran krankt sie? Dass vor allem auf die Sta-
tistik geschaut wird. Die Faszination der Zahl in der Politik ist enorm. So domi-
niert eine einzige Zahl, die Wachstumsrate nahezu alles.

Welt der Parteienstreite und Zersplitterung


Unsere moderne Politik ist gekennzeichnet durch einen beständigen Kampf der
Parteien gegeneinander. Dies hat eine Bedeutung in Bezug auf Ahriman und sei-
ne Inkarnation:

„Man kann gegeneinander kämpfen mit denselben guten Standpunkten, weil


der heutige Intellektualismus in einer oberen Schicht der Wirklichkeit ist und
nicht in die Tiefen des Seins hinuntergeht. Wer das nicht durchschaut, son-
dern sich einfach aufnehmen lässt durch seine Erziehung, Vererbung, durch
seine Staats- und anderen Lebensverhältnisse in einen gewissen Parteikreis, Die Zersplitterung
der glaubt, wie er meint, ehrlich an die Beweiskraft desjenigen, was in dieser der Meinungen ist
Partei ist, in die er hineingerutscht, hineingeschlittert ist. Und dann, dann ein weiteres Mittel.
kämpft er gegen einen anderen, der in eine andere Partei hineingeschlittert ist.
Das ruft über die Menschheit hin ein Chaos und eine Verwirrung hervor, die
nach und nach immer größer und größer werden können, wenn die Mensch-
heit das nicht durchschaut: und diese Verwirrung ist wiederum eine solche,
welche die ahrimanische Macht benützt, um den Triumph ihrer Inkarnation
vorzubereiten.“ 193, 27.10.19

Doch nicht nur die Parteien, ganze Völker kämpfen gegeneinander.

„Freiheit jedem einzelnen Volksstamm, auch dem kleinsten - es war ein schö-
nes Wort. Aber die Worte sind immer schön, welche die den Menschen geg-
nerischen Mächte gebrauchen, um unter den Menschen Verwirrung zu stiften,
um solche Dinge zu erreichen, wie sie Ahriman für seine Inkarnation erreichen
will. Wenn Sie heute fragen: Wer reizt denn die Völker gegeneinander? so lau-
tet die Antwort: die ahrimanische Verführung, die in den Menschen hinein-
spielt. 193, 27.10.19

Zu jener Zeit war ja die große Zeit des Nationalismus, der die Weltkriege geför-
dert hat. Jeder wollte seine eigenen Kolonien haben, und der deutsche Kaiser hat
durch die Entscheidungen, deutsche Kolonien aufzubauen, die Gegnerschaft
hervorgerufen.

„Alles dasjenige, was die Menschen in Menschengruppen spalten kann, was


sie entfernt von dem gegenseitigen Verständnis über die Erde hin, was sie
auseinander bringt, das fördert zu gleicher Zeit Ahrimans Impulse. Und man
sollte eigentlich Ahrimans Stimme entnehmen aus dem, was heute so vielfach
als neues Ideal über die Erde hin gesprochen wird: Befreiung der Völker,
selbst der kleinsten.

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Sie haben in der letzten Zeit durch die Welt gehen hören, dass nationale Staa-
ten, nationale Reiche gegründet werden sollen. Nun, die Zeit, in der nach
Bluts- und Stammeszusammenhängen Reiche gegründet werden sollen, die
ist in der Menschheitsentwicklung vorüber. Und wenn heute an Volks-, Stam-
Alles Gegenein-
mes- und dergleichen Zusammenhänge appelliert wird, dann wird Disharmo- ander fördert Ah-
nie unter den Menschen gefördert. Volkschauvinismen, allerlei verkehrte Pat- rimans Wirken.
riotismen, die werden das Material sein, aus dem sich Ahriman das zurecht-
zimmert, was er gerade haben muss.“ 193, 4.11.19

Politisch bedeutet das, dass durchaus die Idee von Europa richtig ist. Was nur
gesehen werden muss ist, ob gute Ideen, nicht von gewissen Mächten miss-
braucht werden. Denn heute haben wir ja auch den ganz starken Zug, dass die
EU in ihrer Einheit im Wesentlichen auf das Ökonomische ausgerichtet ist.

Der Krieg aller gegen alle

Der Streit der Parteien und der Staaten ist ein Anzeichen für eine zukünftige Krieg aller gegen
Entwicklung. alle
Was wir heutzutage erleben ist, dass wir Menschen uns immer mehr voneinan-
der isolieren und anfangen gegeneinander um Kindergartenplätze, Krippenplät-
ze, Arbeitsplätze, Parkplätze, usw. kämpfen. Das ist der Beginn jener Entwick-
lung:

„Nur durch das Erringen der Selbstlosigkeit wird es möglich sein, die Mensch- Selbstlosigkeit ist
heit vom Rande des Verderbens zurückzuhalten. Der Untergang unserer ge- Heilmittel
genwärtigen Wurzelrasse wird herbeigeführt werden durch den Mangel an
Moralität.
Die lemurische Rasse ist durch Feuer zugrunde gegangen, die atlantische
durch Wasser und unsere heutige wird untergehen gegen durch den Krieg al-
ler gegen alle, das Böse, durch den Kampf der Menschen untereinander.
Die Menschen werden sich selbst im gegenseitigen Kampf vernichten. Und es
wird das Trostlose sein – trostloser als andere Untergangsarten -, dass die
Menschen selbst die Schuld daran tragen werden.
Namentlich in der siebenten Unterrasse wird dieser Kampf aller gegen alle
sich in der furchtbarsten Weise austoben.“ 93

Auch dieses Thema ist bereits in Fernsehfilmen verarbeitet worden, z. B. in ei-


nem Film über die „Natur nach dem Menschen“. Auch wenn dieses Szenario, das
als „Krieg aller gegen alle“ bezeichnet wird, zunächst für uns erschreckend wir-
ken sollte, geht es doch darum, dass wir darüber Bescheid wissen sollten. Denn
nichts ist festgelegt und das Heilmittel wird von Steiner angesprochen: Selbstlo-
sigkeit. Wenn es uns als Menschheit also gelingt, diese stärker zu fördern und zu
entwickeln, verändern wir den Lauf der Dinge.

„Der «Krieg aller gegen alle» sollte vom gegenwärtigen Zeitpunkt an durchaus
als etwas sehr, sehr Ernstes und Bedeutsames aufgefasst werden. Es sollte
so aufgefasst werden, dass es nicht bloß eine theoretische Wahrheit bleibt,

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
sondern dass es auch im Handeln, im ganzen Verhalten der Menschen zum
Ausdruck kommt.
Man wird einsehen, zu welchem Ziele diejenigen Kräfte der Menschheit hin-
steuern, die sich da äußern werden in den, ich möchte sagen, wie rhythmisch
auftretenden kriegerischen Verheerungsprozessen, von denen die gegenwär-
tige Kriegskatastrophe nur der Anfang ist. Es ist ja eine kindliche Vorstellung,
wenn man glauben würde, dass durch irgend etwas, was sich an diese kriege-
rische Katastrophe anschließt, irgendwelche dauernden Friedenszeiten über
die Menschheit auf dem physischen Plan kommen werden. Das wird nicht der
Fall sein. Dasjenige aber, was kommen muss, das muss eine spirituelle Ent-
wicklung sein.“ 193, 04.11.19

Das war damals geschrieben nach dem 1. Weltkrieg. Der 2. folgte bald, und seit
dieser Zeit haben wir weltweit Hunderte von Kriegen gehabt, auch wenn wir
glücklicherweise in Europa verschont geblieben sind. Es scheint überhaupt Eu-
ropa ein Zentrum zu sein, das friedensbestimmend für die Welt wirken kann. Je-
doch ist die Frage, wie sich die derzeitigen Krisen auf das soziale Klima auswir-
ken werden, sehen wir doch bereits an vielen Stellen wieder nationalistische und
soziale Kämpfe beginnen, vor allem im Osten Europas.
Steiner zeigt uns an vielen Stellen auf, dass die moderne Technik, wenn sie nicht
zusätzlich ästhetisch und mit Liebe durchdrungen ist, dämonenhafte Wesen er-
zeugen wird (alles ist Wesen!), denen wir dann in jenem fernen Krieg begegnen
werden. Heute gibt es ja bereits viele apokalyptische Spielfilme, die Szenarien
darstellen, wo wir Menschen gegen Maschinenwesen kämpfen. Genau das aber
ist eine Beschreibung, die Steiner über jenen großen Krieg gibt. Und das, was wir
heute im Internet und der modernen Robotertechnik erleben, gibt uns einen Vor-
geschmack darauf, was wir erschaffen werden und was kommen wird, wenn sich
die Menschheit nicht genügen dagegen stemmen wird:
Wir erschaffen
durch rein mate-
„Und aus der Erde wird aufsprießen ein furchtbares Gezücht von Wesenhei-
rielle Technik ohne
ten, die ihrem Charakter nach zwischen dem Mineralreich und dem Pflanzen- Liebe dämonen-
reich drinnen stehen, als automatenartige Wesen mit einem überreichlichen hafte Wesen zwi-
Verstande. Die Erde wird wie mit einem Netz überzogen werden, einem Ge- schen Stein und
webe von furchtbaren Spinnen, Spinnen von einer riesigen Weisheit, die alles Pflanze, die uns
imitieren werden, was die Menschen ausdachten mit dem schattenhaften In- später bekriegen
werden.
tellekt.“ 204, 13.05.21

Beachten wir Filme, die es bereits gibt, in denen automatisierte Spinnenwesen


gegen die Menschen kämpfen. Intuitiv ist das in modernen Filmen vorweg ge-
nommen. Und dass wir das Internet als „web“, ja als „weltweites web“ bezeich-
nen, sagt alles darüber aus, wozu es dienen kann.

Nietzsche, Druckkunst und die Schriftsteller


Eine weitere wichtige Information betrifft die Art und Weise, wie Ahriman durch
die Menschen wirken wird und wirkt, um seine Inkarnation vorzubereiten. Beden-
ken wir dabei, dass es hier vor allem stets um die Stärkung des Materialismus,
aber dabei auch um den Kampf gegen Freiheit und Nächstenliebe gehen muss.

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
„Für alle diese Dinge sind heute schon genügend Vorbedingungen da. Ich
möchte sagen, keimhaft ist das alles schon vorhanden. Hat sich doch der
furchtbare Fall ereignet, dass sich Ahriman durch einen Menschen – wenn
auch nicht im ganzen Menschen, aber doch durch die temporäre Schwäche
eines Menschen – bereits als Schriftsteller unter uns zeigen konnte. Nietzsche
war ein glänzender, großartiger Schriftsteller, aber in den Zeiten, in denen er Ahriman wirkte
den «Antichrist» und «Ecce homo» geschrieben hat, war nicht die Nietzsche- durch Nietzsche in
Individualität in ihm. Ich kenne diese die Nietzsche-Individualität, ich habe sie späten Werken
massiv!
sogar in meinem «Lebensgang» beschrieben; aber da ist Ahriman direkt
Schriftsteller geworden, und Ahriman ist ein viel glänzender Schriftsteller als
die Menschen.“ 346, 160

Wir wissen, dass Hitler sehr inspiriert worden ist von Nietzsches Werken und wir Hitler folgte Nietz-
wissen nun auch, warum. Dass Ahriman sich eventuell als Schriftsteller inkarnie- sches Gedanken.
ren kann, ist angedeutet. Denn heutzutage liegt darin viel Machtpotential verbor-
gen. Wenn wir nämlich heute die Bestsellerlisten anschauen in Bezug auf die
Fachbücher, dann findet man durchaus an der ersten Stelle Bücher wie „Der Got-
teswahn“ von Dawkins oder „Wer bin ich und wenn ja wie viele“ von Richard
Precht. Ohne diese Bücher oder die Personen schlecht zu machen, geht es dar-
um, zu sehen, welcher Geist hier die Menschen fasziniert. Gerade letzteres ist
ein gutes Lehrmaterial für Teilnehmer unseres Kurses, weil darin das Wirken Ah-
rimans gut zu erkennen ist. Es geht darum, hinzuschauen. Ein weiteres damali-
ges Werk von Nietzsche, der „Antichrist“, geht auch von diesem Geist aus:

„Ich weiß nicht, ob es in den neueren Ausgaben auch so ist, im Manuskript


steht hier «Idiot» ganz ausgeschrieben. Dass Jesus als «Idiot» bezeichnet
wird, ist die Hand des Ahriman...
Der «Antichrist» - mit welchen Worten schließt er? Mit den Worten – ich kann
es nicht wörtlich zitieren -: ´Ich möchte es an alle Wände schreiben, und ich
habe Schreibmaterial mit weithin leuchtenden Lettern, ich möchte es an alle
Wände schreiben, was das Christentum ist: Das Christentum ist der größte
Fluch der Menschheit! –
1899 endete das
So schließt das Buch. Da liegt doch ein Problem vor. Man muss eben sehen, Kali-Yuga, das
wie dieses ganze, nur durch eine dünne Wand von dem unsrigen getrennte dunkel Zeitalter.
Reich, wo sich alle geistigen Kämpfe beim Ausgang des Kali Yuga abgespielt
haben – noch etwas hinausragend über das Kali Yuga -, wie dieses Reich in
das physische Erdenreich herein will.“ 237, 176

Das Kali Yuga ist nach den Lehren der Inder das „dunkle Zeitalter“, das auch die
Griechen kannten. Diese sprachen wie die alten Inder von vier Zeitaltern. Wenn
das dunkle zu Ende geht, kommt das goldene, das Sat Yuga. Nach Rudolf Stei-
ner ist das Kali Yuga im Jahre 1899 zu Ende gegangen.

„Ahriman ist, indem er sich durch Menschenseelen kundgab, selber als


Schriftsteller aufgetreten. Dass er ein glänzender Schriftsteller ist, braucht
nicht weiter zu verwundern; denn Ahriman ist ein großer, ein umfassender ein
gewaltiger Geist. Er ist eben nur derjenige Geist, der nicht zur Fortentwicklung
der Menschheit auf der Erde im Sinne der guten Götter geeignet ist, sondern
zu ihrer Bekämpfung.“ 240, 196
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Ahriman ist ein Archai und daher auf der Ebene über den Erzengeln wirkender
Geist ein sehr mächtiger. Dass er also auf die Menschen faszinierend und anzie-
hend wirken kann, wie er es in der Naturwissenschaft tut, ist nachzuvollziehen.
Dagegen ist auch nichts zu sagen, wenn wir diesen naturwissenschaftlichen
Geist mit Liebe und einem spirituell-geistigen Weltbild durchdringen. Wenn wir
Ab wann beginnen
das aber nicht tun, dann betreten wir den Boden des faustischen Dramas: Wir wir, unsere Seele
beginnen unsere Seele zu verkaufen, an Ahriman, an den Satan. Satanismus ist an Ahriman zu
vielleicht viel subtiler, als wir es allgemein annehmen. verkaufen?

„Auf seinem Gebiete ist er nicht nur eine durchaus brauchbare, sondern wohl-
tätige Macht; denn diejenigen Wesenheiten, die auf einem Niveau des Welt-
geschehens wohltätig sind, sie sind auf einem anderen außerordentlich
schädlich. Deshalb braucht nicht vorausgesetzt zu werden, wenn man die
Werke Ahrimans charakterisieren will, das diese Werke besonders abzukan-
zeln wären. Man kann sie sogar, wenn man sich dessen bewusst ist, was da
vorliegt, bewundern. Aber man muss eben den ahrimanischen Charakter er-
kennen!“ 240, 196

Ahriman ist der Satan im christlichen Sinne. Und wenn nun jemand davon
spricht, dass der Satan wohltätig sein kann, dann würde er natürlich von dem
normalen Menschengeist dafür verdammt werden. Aber in der Geist- Das „Böse“ ist
Wissenschaft geht es um sachliche, umfassende Sichtweisen und nicht einseitige nicht absolut böse.
religiöse Vorstellungen. Das Böse muss relativiert werden, wie Steiner es hier
auch tut: auf der einen Ebene wohltätig, auf der anderen schädlich.

„Ahriman wird seine Arbeit fortsetzen. Und notwendig ist es in der Zukunft auf
der Erde, Wachsamkeit haben zu können, damit man nicht alles, was einem in
der Schriftstellerei entgegentritt, als gleichartig hinnimmt. Menschenwerke
werden herauskommen, aber wissen müssen einzelne Menschen, dass einer
sich schult, um einer der glänzendsten Schriftsteller in der nächsten Zukunft
zu werden: Ahriman! Menschenhände werden die Werke schreiben, aber Ah-
riman wird der Schriftsteller sein.“ 240, 197

Das gedruckte Wort, das in Form gebrachte, materiell gewordene Wort ist also
der Machtbereich Ahrimans und über dieses Mittel wirkt er massiv.

„Dann enthüllen sich aber für die heutige Zeit erschütternde Wahrheiten! Denn
dadurch, dass durch diese ahrimanische Gegenschule zur Schule des Michael
die Druckkunst sich auf der Erde verbreitet hat, ist ja auf der Erde im weitern
Umfange aufgetreten die «Schriftstellerei».
Wer war denn früher Schriftsteller? Solche waren es, die eigentlich n ur im
engsten Kreise ihre Schriften verbreiten konnten, in Kreisen, die übrigens da-
zu vorbereitet waren. Denn in wie viele Hände kam denn ein Buch, bevor die
Druckkunst verbreitet war? Wie es damit eigentlich ist, das kann man so recht
ermessen, wenn man folgendes bedenkt: Eine Art Surrogat der Druckkunst,
bis zu einer hohen Vollkommenheit gediehen, war ja schon in der alten chine-
sischen Kultur vorhanden. Da gab es schon eine Art Druckkunst, auch zu ei-
ner Zeit begründet, in der eine Michael-Herrschaft oben war und unten eine
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
ahrimanische Gegenherrschaft. Aber es ist zu nichts Besonderem gekommen;
Ahriman war dazumal noch nicht mächtig. Er konnte noch nicht besondere
Versuche machen, um dem Michael wirklich die Herrschaft über die Intelligenz
abzukämpfen. Es wurde dieser Versuch ja erneuert zur Alexanderzeit, aber da
gelang es wieder nicht.“ 240, 95

An späterer Stelle, wenn wir uns mit Michael beschäftigen werden, werden wir
von der geistigen Schule Michaels hören. Ahriman wirkt sozusagen durch seine
materialistische Schulung dagegen.
Diese Texte Steiners sollten nun nicht so gesehen werden, dass man nun wieder
Bücherverbrennungen fordert (wir können nun vielleicht verstehen, warum Men-
schen instinktiv zu solchen Mitteln greifen!). Das wäre völlig falsch, weil es eben
nicht darum geht, Ahriman zu verleugnen, sondern mit Bewusstsein durch diese
Entwicklung hindurchzugehen. Es ist ja gerade in der Anthroposophie, das heißt Keine Dogmen
in der offiziellen anthroposophischen Bewegung, die Gefahr und vielen Ortes die aus diesen Er-
kenntnissen ma-
Realität, dass aus den Texten Steiners ähnlich diesem Dogmen und Verbote
chen!
gemacht wurden. Das ist aber alles genau der falsche, eben nicht-
anthroposophische Weg. Genau darauf weist auch Steiner im weiteren Text die- Keine falschen
ser Stelle hin, wenn er von „Gleichmaß“ spricht: Schlüsse daraus
ziehen!
„Nun hat aber der Ahrimanismus in der Druckkunst der neueren Zeit seine
große Bedeutung gehabt. Das Schriftstellertum ist sozusagen populär gewor-
den. Und eins ist möglich geworden, eines, das ebenso wunderbar, glänzend
und blenden ist, wie es auf der anderen Seite zwar aufgenommen werden
muss im vollen Gleichmaß der Seelenkräfte, aber doch in seiner Bedeutung
gewürdigt werden muss. Erste Versuche sind da, die aus der Region des Mi-
chael heraus bezeichnet werden können als: Es ist Ahriman als Schriftsteller
aufgetreten! In Michael-Kreisen bildet es heute ein bedeutsames Ereignis: Ah-
riman als Schriftsteller!“ 240, 95

Ahriman und Christus


Von einigen Dingen haben wir gehört, wie Ahriman wirken wird und bereits
wirkt, wenn wir heute die Welt anschauen. Die Naturwissenschaft, der Materia-
lismus, die Schriftstellerei, die Parteienzersplitterung, das alles sind seine
Machtbereiche und Möglichkeiten. Aber es gibt noch ein anderes Feld.

„Es hilft nichts, über diese Dinge sich Illusionen hinzugeben. Ahriman wird in
Menschengestalt erscheinen. Es wird sich nur darum handeln, wie er die
Menschen vorbereitet findet: ob seine Vorbereitungen dazu helfen, dass er die
ganze Menschheit, die sich heute die zivilisierte nennt, zu seinen Anhängern
hat, oder ob er die Menschheit so findet, dass sie ihm Widerstand leisten
kann. Es hilft heute nichts, sich über diese Dinge Illusionen hinzugeben. Die
Menschen fliehen heute gewissermaßen die Wahrheit, die man in ganz unge-
schminkter Gestalt doch nicht geben kann, weil sie sie verlachen, verspotten,
verhöhnen würden.“ 193, 27.10.19

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Hier spricht Steiner auch das Thema an, ob und wie viel Menschen reif sind,
solche Wahrheiten zu hören und wie man diese Dinge an die Menschen he-
ranbringen kann. Hören und verstehen müssten es eigentlich alle, aber die
Versuche würden auch heute noch auf ähnliche Reaktionen stoßen, so dass
eben weiter nur in kleineren Kreisen wie z. B. in diesem Kurs darüber gespro-
chen werden kann, obwohl ganz Anderes notwendig wäre.

„Aber das, dass man die Dinge nicht haben will, das ist gerade eines der Mit-
tel, deren sich die ahrimanischen Mächte bedienen können, damit Ahriman
dann, wenn er erscheint, eine möglichst große Anhängerschaft auf der Erde
haben werde.
Gerade das Sich-Hinwegsetzen über die wichtigsten Wahrheiten, das wird Ah-
riman die beste Brücke für das Gedeihliche seiner Inkarnation bauen. Denn
sehen Sie, es hilft nichts anderes, die richtige Stellung zu finden gegenüber
dem, was da in der Menschheitsentwicklung sich durch Ahriman abspielen
wird, als unbefangen die Kräfte kennen zu lernen, durch die das Ahrimanische
wirkt, und auch die Kräfte kennen zu lernen, durch welche die Menschheit sich
wappnen kann, um nicht versucht und verführt zu werden durch die ahrimani-
schen Mächte.
Das eine Mittel, das Ahriman hat, sein Inkarnation möglichst wirksam zu ma-
chen ist: die Menschen bei dem wissenschaftlichen Aberglauben zu halten.
Das andere Mittel, das er hat, ist: alles das zu schüren, was die Menschen
heute in Gruppen, in kleine Gruppen zerteilt, die sich gegenseitig befehden.“
193, 27.10.19

Über diese beiden Mittel haben wir schon gehört. Nun aber betreten wir den Bo-
den der Religion:

„Wie zahlreich sind heute die Menschen, die glauben, aus christlicher Be- Denn sie sind im
scheidenheit heraus zu sprechen, aber in Wahrheit aus einem furchtbaren Grunde hochmü-
Hochmut heraus sagen: ´Oh, wir brauchen keine geistige Wissenschaft´.“ tig, weil sie den
193, 27.10.19 Weg der Erkennt-
nis ablehnen und
glauben, diesen
„Was sich heute oftmals als bescheiden, als schlicht aufspielt, ist gerade das
nicht zu benötigen.
Allerhochmütigste. In den Sekten, in den Konfessionen leben die hochmütigs-
ten Menschen.“ 193, 04.10.19

Das Evangelium so zu nehmen, wie es ist, wie es heute zahlreiche Menschen


nehmen, das ist nicht ein Weg zu Christus, das ist ein Weg von Christus weg.
Das, wozu das Evangelium führt, ist eine zwar richtige, aber doch nur eine
Halluzination vom Christus, ein wirkliches inneres Bild - meinetwegen nennen
Sie es auch Vision - ein wirklich inneres Bild, aber eben nur ein Bild.
Es gibt heute durch das Evangelium den Weg, zu einer wahren Halluzination,
zu einer wahren Vision von dem Christus zu kommen, aber nicht zu der Reali-
tät des Christus.
Daher bilden für Ahriman, wenn er in der modernen Zivilisation in Menschen-
gestalt erscheinen wird, gerade diejenigen den Anfang einer Herde, die heute
nur auf das Evangelium schwören und jede Art von wirklicher Geisterkenntnis
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
aus den Konfessionen und Sekten heraus ablehnen möchten, die nicht all
dasjenige lernen wollen, was geistige Anstrengung zu konkretem Erkennen
verursacht.
Aus diesen Kreisen werden sich ganze Scharen für die Anhängerschaft des
Ahrimans entwickeln.
Der Appell an die Menschheit ist: Man mache sich frei von all den Dingen, die
eine so große Versuchung bilden, hin zum Triumphe des Ahriman beizutra-
gen.
Denken Sie daran, wie zum Beispiel ein immerhin aufgeklärter Mensch, aber
ein solcher, der hineinschaut in die moderne religiöse Entwicklung, wie der
Kardinal Newman, als er in Rom (1879) als Kardinal eingekleidet wurde, es of-
fen in seiner Rede aussprach, dass, wenn die christlich-katholische Lehre wei-
ter bestehen solle, eine neue Offenbarung notwendig sei. Wir brauchen aber
nicht eine neue Offenbarung. Die Zeit der Offenbarungen im alten Sinne ist Naturwissenschaft
vorüber. alleine, Evangeli-
Die weltliche Wissenschaft allein, sie führt zur Illusion, das Evangelium allein, um alleine führen
beide zur Illusion.
es führt zur Halluzination.“ 193, 27.10.19

Hier wird uns die große Bedeutung der Geist-Wissenschaft, der Spirituellen Wis-
senschaft bewusst. Gerade die Abwehr der gläubigen Menschen gegen das
Denken, die Erkenntnis und vor allem gegen die Wissenschaft vom Geist, natür-
lich geschürt von den Kirchen, ist eine große Unterstützung Ahrimans.
Damit wollen wir zunächst die Welt Ahrimans verlassen und beginnen, uns dem
Christus zuzuwenden. Hier müssen wir erst das Wesen seiner Geschichte ver-
stehen, um dann mit der Zeit in weitere Tiefen des Christentums - als spirituelle
Tatsache und nicht als Religion! - vorzudringen.

Zusammenfassender Block – ihre eigenen Notizen

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
2 Weitere Vertiefung

Das Jahr 1998/99


2012?
In einer gewissen Verbindung steht das Thema mit dem „2012“. Denn es gibt ei-
nige Hinweise, dass bereits das Jahr 2000 eine große Rolle spielt (1998/1999). 2000?
Steiner hat in en Schulungen für die Begründung der „Christengemeinschaft“
darüber gesprochen:

1743 schon das


„Alles in Bezug auf den Materialismus war eigentlich 1843/44 schon entschie- Wesentliche ge-
den. Das weitere war im Grunde genommen Auswirkung und wird noch weiter schehen.
Auswirkung sein. Aber für das, was über die zivilisierte Menschheit Europas
und ihres amerikanischen Anhangs gekommen ist, ist schon der Zeitpunkt im
Beginn der vierziger Jahre von einer unendlich großen Bedeutung, weil da-
mals das Hereinbrechen der ahrimanischen Mächte in die Menschheitsange-
legenheiten ein ungeheuer intensives war. Sie können sagen: Ja, nach den
Jahren 1843/44 sind ja noch schlimmere Ereignisse gekommen.
Aber sehen Sie, das ist nur scheinbar. Sie müssen nur denken, dass Ahriman
gescheiter ist als die Menschen. Im Jahre 1843/44 handelte im wesentlichen
Das war der Hö-
Ahriman. Der stellte die Dinge so, wie er es nach seiner Intelligenz macht. hepunkt des Mate-
Das ist der Tiefpunkt oder meinetwillen der Kulminationspunkt des materialis- rialismus – geistig.
tischen Weges. Dann haben die Menschen weitergewirtschaftet, und das, was
die Menschen weitergewirtschaftet haben, ist zwar äußerlich scheinbar
manchmal viel hässlicher, aber für die Gesamtheit der menschlichen Evolution
nimmt es sich nicht so grässlich aus; und wenn man es vom Gesichtspunkt
des Spirituellen betrachtet, ist es Auswirkung dessen, was projektiert war
6. Posaune ab
im Beginn der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts durch Ahriman. 1840!
Mit diesem Beginn der vierziger Jahre beginnt der sechste Posaunen-Engel
zu blasen, und er wird blasen, bis am Ende des 20. Jahrhunderts diejenigen 1998/99 Beginn
der 7. Posaune!
Ereignisse eintreten, von denen ich gestern gesprochen habe, wo der sieben-
te Posaunenengel zu blasen beginnt. Wir stehen also durchaus schon drinnen
im Gebiet der Wehen. Es ist das zweite Wehe, das wir im Gebiet der Be-
wusstseinsseele als zivilisierte Menschheit haben und dem schon et-
wa anderthalb Jahrhunderte dasjenige voranging, was die fünfte Posaune
war.
Und wenn wir die Posaunen mit Bezug auf die Siebenzahl im Bewusstseins-
seelenzeitalter zurückverfolgen, so kommen wir auf einen etwas früheren
Zeitpunkt. Hier unten auf Erden beginnt das Bewusstseinsseelenzeitalter
1413. Aber die Dinge schieben sich, frühere Zeiten wirken herein; wir kommen
zurück mit den Posaunenklängen etwa bis in das Zeitalter der Kreuzzüge. Ja,
an wirklichen okkulten Stätten hat man diese Zeit von dem Zeitalter der
Kreuzzüge bis in unsere Zeit herein auch immer als das Zeitalter der Posau-
nenklänge aufgefasst. Und Sie werden die Etappen desjenigen, was in der
Apokalypse geschildert ist, auch darin finden können. Sie werden finden kön-
nen, wie unter dem Hereinbrechen des Materialismus, sagen wir zum Beispiel,
als der Kopernikanismus heranrückte, ein Drittel der Menschen eigentlich
geistig getötet wurde, das heißt, aufhörte, volle Geistigkeit zu entwickeln. Und
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Heuschreckenpla-
wirklich furchtbar erschütternd ist ja die in der Apokalypse geschilderte Heu- ge – was ist das?
schreckenplage.“ 346, 184-186

„Kinder“ des 20./21. Jahrhunderts


Ein merkwürdiges Phänomen erleben wir in diesen Jahrzehnten. Immer mehr
Menschen stehen vor Gericht, bei denen auch die Gerichtspsychiater den Kopf
schütteln. Sie haben keinerlei Gefühlsregungen bei ihren Taten, können dies
auch alles emotional nicht nachempfinden, was sie da getan haben. Es ist, wie
wenn seelenlose Menschen dort vor Gericht stehen. Können wir dazu etwas er-
fahren? Und was hat das mit dem Thema der „Überbevölkerung“ zu tun?

„Seit den neunziger Jahren schon kommen sehr viele ichlose Menschen vor,
Inkarnationen von
wo keine Reinkarnation vorliegt, sondern wo Menschenform ausgefüllt wird
„Dämonen“ in
von einer Art Naturdämon. Menschenkörpern.
Wir würden auch nicht einen solchen Niedergang der Kultur haben, wenn ein
starkes Gefühl dafür vorhanden wäre, dass manche Leute herumgehen, die
gerade dadurch, dass sie rücksichtslos sind, etwas werden, dass die keine
Menschen sind, sondern Dämonen in Menschengestalt.“ 300, 03.07.23

Dieser Text spricht ein wichtiges Phänomen an:

„Da kommen wir aber auf eine Sache, die man, ich möchte sagen, nicht gern
sagt, die aber natürlich zu den Dingen gehört, die gerade in das Priesterwir-
ken hereinschlagen. Diese Heuschreckenplage ist ja, vom reinen Bewusst-
Schon eingetreten!
seinsstandpunkt aus gesehen, im allereminentesten Sinne schon eingetreten,
nicht wahr, wenn wir theoretisch sprechen. Wenn wir zu Menschen sprechen,
wo ja immer Gesundungen eintreten können bei kranken Verhältnissen, dann
dürfen solche Dinge nicht erörtert werden; aber wenn es sich um priesterli- Priester müssen
ches Wirken handelt, dann muss man doch wissen, mit wem man es bei den das wissen.
Menschen in der Regel zu tun hat.
Es ist ja so, dass in der Regel ungeheure Fröhlichkeit besteht bei denen, die
sich heute liberale oder demokratische Menschen nennen, wenn sie wieder Damals frohe
und wieder anführen können, dass sich die Menschheit in einem bestimmten Stimmung über
Gebiet der Erde so ungeheuer vermehrt. Bevölkerungszunahme ist ja das, Bevölkerungs-
was so stark ersehnt wird besonders von demokratisch-liberalen Menschen, wachstum.
ich meine im politischen Sinn, auch von allen, wie sie meinen, geistig frei
Denkenden.
Nun, sehen Sie, erstens ist das nicht ganz richtig, weil die Statistiken auf Irr-
tümern beruhen; man nimmt bei den statistischen Vergleichsrechnungen nicht
Einseitige Statisti-
die ganze Erde, man nimmt immer nur ein Stück der Erde und denkt nicht
ken!
daran, dass die anderen Teile der Erde zu anderen Zeiten eben dichter bevöl-
kert waren als heute. Es ist also im Einzelnen nicht immer ganz richtig, aber
im Ganzen ist es schon richtig, dass in unserer Zeit eine Art überzähliger Men- Es erscheint heute
schen erscheinen, die ichlos sind, die keine Menschen in Wirklichkeit sind. eine Art überzähli-
Das ist eine furchtbare Wahrheit. ger – ichloser –
Menschen.
Sie gehen herum, sie sind keine Inkarnationen eines Ich, sie werden herein-
gestellt in die physische Vererbung, bekommen Ätherleib und Astralleib, sie
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
werden in gewissem Sinne innerlich ausstaffiert mit einem ahrimanischen Be-
wusstsein: sie machen den Eindruck von Menschen, wenn man nicht genau
hinsieht, aber sie sind nicht im vollen Sinne des Wortes Menschen.
Das ist eine schreckliche Wahrheit, das ist vorhanden, das ist eine Wahrheit.
Und direkt auf Menschen selber weist der Apokalyptiker hin, wenn er in der
fünften Posaunenepoche von der Heuschreckenplage spricht. Und wiederum
kann man den Apokalyptiker in seinem Schauen erkennen. Denn in ihrem
astralischen Leib erscheinen solche Menschen durchaus so, wie sie
der Apokalyptiker beschreibt: als ätherische Heuschrecken mit Menschenge- Ätherische Gestal-
ten: heuschre-
sichtern.
ckenartig - hat
Es ist durchaus so, dass man über solche übersinnlichen Dinge so zu denken das mit den repti-
hat, dass der Priester solche Dinge wissen muss. Denn er ist der Seelsorger. loiden Außerirdi-
Er muss also auch die Worte finden können für alles das, was in einer solchen schen zu tun?
Seele vorgeht. Es brauchen durchaus nicht immer böse Seelen zu sein, es
können eben Seelen sein, die bis zum Seelischen kommen, aber des Ichs
entbehren. Man wird schon darauf kommen, wenn man auf diese Menschen
stößt. Der Priester muss dies wissen, denn das beeinflusst ja die Gemein-
schaft unter den Menschen. Und vor allen Dingen leiden diejenigen Men-
schen, die echt beseelt sind, von solchen Personen, die eigentlich als Men-
schen-Heuschrecken durch die Welt gehen. Und es kann und muss sogar die
Frage entstehen: Wie hat man sich solchen Menschen gegenüber zu verhal-
ten?
Solchen Menschen gegenüber hat man oftmals eine recht schwierige Aufga-
be, weil sie durchaus tief fühlend sind; sie können außerordentlich tief fühlend
sein, man merkt aber, es steckt nicht eine eigentliche Individualität in ihnen.
Wie verhalten?
Nur hat man ihnen das natürlich sorgfältig zu verbergen, dass keine Individua-
lität in ihnen steckt, denn sonst wäre ja die notwendige Folge der Wahnsinn.
Aber trotzdem man ihnen das zu verbergen hat, handelt es sich darum, dass
man für solche Seelen - Seelen sind es ja doch, wenn auch nicht Geister -, al- Nicht bemerken
les so einrichtet, dass diese Menschen den Anschluss finden an andere Men- lassen, dass sie
schen, in deren Gefolge sie sich entwickeln können, dass sie also gewisser- keine Individualität
besitzen.
maßen Mitgehende dieser anderen werden. Diese Menschen zeigen eigent-
Sonst Wahnsinn.
lich ziemlich genau die Natur und Wesenheit des Menschen bis zum zwan-
zigsten Lebensjahr. Denn beim zwanzigsten Lebensjahr wird ja erst die Ge- Chance zur Mit-
müts- oder Verstandesseele geboren und damit die Möglichkeit des irdischen entwicklung ge-
Auslebens des Ich gegeben. ben.
Derjenige, der behaupten wollte, solchen ichlosen, individualitätslosen Men-
Bis zum 20. Jahr
schen gegenüber solle man sich nicht teilnahmsvoll verhalten, da sie eine wie Menschen.
künftige Inkarnation nicht hätten, weil ja keine Individualität da sei, der irrt gar
sehr. Er müsste dann auch behaupten, man solle sich den Kindern gegenüber
nicht teilnahmsvoll verhalten. Es ist in jedem einzelnen Fall zu entscheiden,
was eigentlich in einem solchen Menschen steckt. Manchmal stecken postu-
me Seelen in solchen Menschen, postum gegenüber den Menschenseelen,
Wie Kinder.
die in einem bestimmten Zeitalter der Entwicklung entstanden sind und sich
als Menschen immer wiederholt verkörperten. Zurückgebliebene
Aber es können auch zurückgebliebene Seelen sein, solche, die später von Menschen und
einem anderen Planeten wieder zurückgekommen sind, wohin in einem be- Planetenbewoh-
ner.
stimmten Zeitalter fast die ganze Menschheit gegangen war. Auch solche
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Seelen können in solchen Menschenleibern stecken. Wir müssen also mit vol-
lem Bewusstsein diese Menschen wie bleibende Kinder erziehen.
Sehen Sie, das alles ist eigentlich schon in die Apokalypse hineingeheimnisst.
Und wenn man so diese Vorstellungen nimmt, die ja als Imaginationen sich
ergeben - in der Apokalypse sind sie ja manchmal furchtbar ins Herz schnei-
dend; schrecklich, wenn da geredet wird von allem möglichen Leid, das über
die Erdenmenschheit kommt -, da müssen wir sagen: In unserem Zeitalter ist
viel von dem wirklich vorhanden, in geistigen Aspekten allerdings.“ 346, 184-
186

„Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen
vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des
Abgrunds gegeben.
Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus
dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert
die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens.
Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde
Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.
Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden
noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen,
die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.
Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht dass sie sie töteten, sondern sie quäl-
ten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion,
wenn er einen Menschen sticht.
Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden,
sie werden begehren zu sterben und der Tod wird von ihnen fliehen.  
Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind,
und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der
Menschen Antlitz;
und sie hatten Haar wie Frauenhaar und Zähne wie Löwenzähne und hatten
Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln
der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen, und hatten Schwänze wie
Skorpione und hatten Stacheln, und in ihren Schwänzen war ihre Kraft, Scha-
den zu tun den Menschen fünf Monate lang;
sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds; sein Name heißt
auf Hebräisch Abaddon und auf Griechisch hat er den Namen Apollyon.  
Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehen danach.  
Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus
den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott;  
die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Lass los die vier
Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat.  
Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und
den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen.  

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Und die Zahl des reitenden Heeres war vieltausendmal tausend; ich hörte ihre
Zahl.  
Und so sah ich in dieser Erscheinung die Rosse und die darauf saßen: Sie
hatten feuerrote und blaue und schwefelgelbe Panzer, und die Häupter der
Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer
und Rauch und Schwefel.  
Von diesen drei Plagen wurde getötet der dritte Teil der Menschen, von dem
Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihren Mäulern kam.  
Denn die Kraft der Rosse war in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ih-
re Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denen
taten sie Schaden.  
Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten
sich doch nicht von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten
die bösen Geister und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und höl-
zernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können,  
und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Un-
zucht und ihrer Dieberei.“ Offenbarung 9, 1-21

Medium und Hellseher - Korruption

Einen ersten deutlichen Hinweis zum Thema der Korruption und der Gefahren
des Mediumismus gibt Steiner wie folgt:

„Sie müssen nur einsehen, meine lieben Freunde, wie das beim Medium zu- Einweihung in Ba-
stande kommt. Nicht wahr, ein Mensch wird dadurch zum Medium - und das bylon.
war auch so bei den babylonischen Priestern -, dass durch äußere Gewalt he-
Andere Wesen
rausgezogen werden Ich und astralischer Leib aus dem physischen und dem besetzen Körper.
Ätherleib. Aber in dem Augenblick, wo Ich und Astralleib beim Medium aus
dem physischen und ätherischen Leib herausgezogen sind, sitzt auch schon
eine andere Macht in diesem Ich und Astralleibe drinnen.
Daher vom Ein-
Je nachdem, ob der Initiator, der so etwas bewirkt, gute oder böse Absichten
weiher abhängig,
hat, ob er der linken oder der rechten Richtung angehört, kann das eine gute welche Macht be-
oder eine böse Macht sein. In der alten babylonischen Zeit kamen auf einem setzt.
solchen Wege ganz ausgezeichnete Erkenntnisse und Offenbarungen zutage.
Daraus ergaben
Aber in späterer Zeit und heute zeigt sich der Nachteil: Wenn das Medium
sich auch Nachtei-
wieder zurückkommt in den physischen Leib, was tritt dann ein? Sehen Sie, le.
mit der Logik, die man in der physischen Welt hat, um in der physischen Welt
zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, kommt man in der geistigen
Welt nicht zurecht. Es ist ein völliger Irrtum, zu glauben, dass man die Begriffe
von Lüge und Wahrheit, wie man sie in der physischen Welt mit Recht Die materielle Lo-
braucht, auch in der geistigen Welt anwenden kann. In der geistigen Welt ist gik ist nicht auf
den Geist an-
nichts da, was man so unterscheiden sollte. Dort sind Wesenheiten da, die gut
wendbar und die
sind und solche, die böse sind. Man muss sie aus sich heraus erkennen, geistige Logik
denn sie sagen einem nicht, welcher Art sie sind. Aber auch die bösen sind in nicht auf die Mate-
ihrer Art wahr. Natürlich ist das schwer zu begreifen, wie überhaupt alles das rie.
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
schwer zu begreifen ist, was uns beim Betreten der geistigen Welt entgegen-
tritt. Hier in der physischen Welt sagen wir zum Beispiel: Es ist die Gerade der
kürzeste Weg zwischen zwei Punkten. In der geistigen Welt kann das der
längste Weg sein und jeder andere ist kürzer. Und so ist tatsächlich nichts von
der Logik, die wir hier in der physischen Welt notwendig brauchen, in der geis-
tigen Welt anwendbar.
Daher muss der wahre Initiat eine bestimmte Seelenverfassung für das
Schauen in der geistigen Welt haben. Er muss sich voll verantwortlich dafür
fühlen, dass er in dem Augenblick, wo er wieder in die physische Welt zurück-
kehrt, mit physischen Begriffen zu arbeiten hat.
Das kann das Medium nicht, weil es nicht mit Bewusstsein in die geistige Welt Beim Medium geht
der moralische
hinübergeht. Wenn es wieder zurückkommt, füllen Ich und Astralleib den phy-
Anschluss verlo-
sischen und ätherischen Leib aus mit einer Denkrichtung, die wohl richtig ist ren.
für die geistige Welt, die aber alles in der physischen Welt gelten-
de moralische Fühlen und Empfinden korrumpiert. Daher wird das Medium Daraus entsteht
korrumpiert gegenüber Wahrheit und Lüge, und das wirkt dann in alles andere die Korruption
hinein. durch Lüge.
Man kann in der Tat sagen, dass Babylon diese Entwicklung durchgemacht Bestechlichkeit,
hat von der höchsten, bedeutsamsten Offenbarung der geistigen Welten bis moralische Ver-
zu einer furchtbaren Korruption. Was sich zunächst auf das Prinzip geistiger derbtheit.
Offenbarung bezieht, auch in Bezug auf das allgemeine Menschenleben, in
das es sich hineinerstreckt, das kann zu einer starken Korruption führen, so
dass der Mensch, nachdem er in Spirituelles hineingekommen ist, unsittlicher
wird, als er vorher war mit seiner gewöhnlichen Menschlichkeit. Daher wurde
Babylon eben als der Repräsentant für moralische Korruption genom-
men. Und die Ausdrücke, die in der Apokalypse vorkommen, bedeuten nichts
anderes als diese, die eben damals für Korruption gang und gäbe waren. Daraus entstand
Unsittlichkeit.
Aber seit damals ist die ganze Menschheit, die dasjenige fortgeführt hat, was
in dem Babylonischen gelebt hat, über die ganze Welt zu einer Stadt Babylon „Hure Babylon“
geworden. Das meint der Apokalyptiker. Unter der Erdenmenschheit ist heute stellvertretend da-
die Stadt Babylon zu finden. Sie ist da, wo Menschen sind, die der babyloni- für.
schen Versuchung zum Opfer gefallen sind. Und diese Haltung der Menschen
ist das, was fallen muss, bevor jener Endzustand kommen kann, von dem der Heute ist innerhalb
Apokalyptiker spricht. Wenn wir untersuchen, was da tätig ist in der «babyloni- der Welt eine gan-
ze Stadt Babylon.
schen Korruption», so finden wir, dass überall in dieser babylonischen Korrup-
tion tätig ist das ahrimanische Prinzip. Ahriman steckt in den Menschen, und
er ist eine Macht, die zunächst dem Menschen nahe steht innerhalb Das ist Ahrimans
des Weltganzen. Er steckt in den Emotionen, die in dieser Weise korrumpiert Wirken.
werden.“ 364, 156-157

Über moderne spirituelle Bewegungen

Über die Schwierigkeit, heutzutage die Wahrheit zu vertreten, meint Steiner:

Ansprache an
„Sie sind nur erst eine kleine Bewegung und gering an der Zahl. Aber wenn Christengemein-
Sie das Bewusstsein davon in sich tragen, dass Sie in der Wahrheit wirken, schaft.

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
dann werden Sie sich eben sagen: Bei geistigen Bewegungen kommt es nicht
auf die äußere Größe noch auf die Zahl an, sondern auf die innere Kraft. Worauf kommt es
an bei geistigen
Diese wird wirken, wenn sie von starkem Bewusstsein dessen, was sie ist, ge-
Bewegungen?
tragen wird. Das ist es aber, was Sie haben müssen: Starkes Bewusstsein der
Wahrheit, sich nicht entmutigen lassen, weil die Wahrheit heute am meis- Mut zur Wahrheit.
ten gehasst wird.
Wenn Sie irgendeinen sektiererischen Irrtum verbreiten wollten, so würden Sie Sektierertum ist
heute leicht zu
es leicht haben, man würde dann keine Ängstlichkeit Ihnen gegenüber haben.
verbreiten.
Aber gerade wenn Sie die Wahrheit verbreiten wollen, dann spüren die Men-
schen das, und da werden Sie die stärksten Widerstände finden.
Es handelt sich darum, dass man heute die zwei großen Gegensätze durch- Das Jesuitentum
will das Alte
schaut. Ich möchte nicht bei jeder Gelegenheit den Jesuitismus erwähnen,
verbreiten.
auch nicht in dem gewöhnlichen Sinne, ich erwähne ihn hier nur als Reprä-
sentant dessen, was die alte Geistigkeit über die Gegenwart verbreiten will,
gegenüber dem, was moderne Kultur in die Gegenwart hereingebracht hat.
Diese Strömung verspricht sich die Ausrottung der modernen Kultur. Sie dür- Das Moderne soll
ausgerottet wer-
fen nicht glauben, dass der Wille bei dieser Bewegung klein ist. Sie zweifelt
den.
nicht, dass es ihr gelingen wird, eine Menschheit ohne die modernen Kultur-
mittel zu haben, und das trägt diese Bewegung. Sie sieht in den modernen
Kulturmitteln den Teufel und will ihn mit den Mitteln der alten Kultur überwin- Alles Moderne ist
den. Doch Ahriman kann nicht ausgerottet werden, aber er kann geläutert, ge- vom „Teufel“ –
reinigt, geedelt werden. Es muss mit der modernen Kultur gerechnet werden. „Teufelszeug“.
Das wissen auch die Gegner; deshalb haben sie eine ganz ausgesprochene
Vor der Wahrheit
Angst gerade vor Ihrer Bewegung, weil sie die Wahrheit ist. Von dem Irrtum haben sie daher
würde man sagen: der wird schon wieder aufhören -, aber gegenüber der Angst, weil diese
Wahrheit greift der Gegner zu großen und kleinen Mitteln.“ 345, 16 nicht vergeht.

Falsch verstandene Anthroposophie

Bei vielen „Anthroposophen“ ist es verbreitet, alles aus dem Leben auszuschlie-
ßen, was ahrimanischer oder luziferischer Natur ist. Ist das Anthroposophie?

„Es ist immer ein falsches Prinzip, wenn man so vorgehen wollte, wie es viele Luzifer und Ahri-
Anthroposophen machen wollen, wenn von Ahriman und Luzifer und ihren man dürfen wir
Einflüssen auf die Menschheitsentwicklung gesprochen wird, die dann sagen: nicht ablehnen –
Das sind Dinge, welche die Menschheitsnatur schädigen, also müsse man wenn dann läutern
sich vor ihnen hüten. und erlösen.

Das würde aber dazu führen, den Menschen von allem auszuschließen, was
ihn konstituieren soll.
So kann man auch nicht die Ausbildung des vorstellungsmäßigen Elementes
Neben der wis-
verhindern. Man muss es ausbilden, aber man darf nie außer Acht lassen, zu senschaftlichen ist
einer anderen zeit mit dem Plastisch-Bildnerischen an die Menschennatur he- die künstlerische
ranzukommen. Dadurch ergibt sich die Einheit.“ 294, 39 Bildung genauso
wichtig.
Mit diesen zusätzlichen Aspekten wollen wir das Thema zunächst abschließen.
es oll als Grundlage reichen, diese Kraft zu erfassen, die eine so wichtige Rolle
heutzutage spielt.
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Wir müssen sie kennen und lernen, mit ihr umzugehen.

Zusammenfassender Block – ihre eigenen Notizen

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
3 Das Buch Hiob

Satan kommt im alten Testament vor allem in dem Buch Hiob vor, dass wir des-
halb hier wiedergeben.

 
1. Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig
und mied das Böse.
2. Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter,
3. und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünf-
hundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten.
4. Und seine Söhne gingen hin und machten ein Festmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem
Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trin-
ken.
5. Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich
früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine
Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.

6. Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam
auch der Satan unter ihnen.
7. Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem
HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.
8. Der HERR sprach zum Satan: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist sei-
nesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.
9. Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet.
10. Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk
seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.
11. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt's, er wird dir ins Ange-
sicht absagen!
12. Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst
lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN.
13. An dem Tage aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bru-
ders, des Erstgeborenen,
14. kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen gingen neben ihnen
auf der Weide,
15. da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe
des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.
16. Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und traf
Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.
17. Als der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen
über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des
Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir's ansagte.
18. Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im
Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,
19. und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hau-
ses; da fiel es auf die jungen Leute, dass sie starben, und ich allein bin entronnen, dass ich
dir's ansagte.
20. Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte
sich tief
21. und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahin-
fahren
22. In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott.

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
4 Die Übung 4 - Positivitätsübung – Kontrolle der Einstellung

Vor einem widerlich verwesten Hunde


Beschränkt der Meister Jesus seine Schritte,
ungleich der Flucht verstörter Jüngerrunde.

Was soll`s? so raunt´s empört aus deren Mitte,


wär, sich vor Aas zu ekeln, kranke Laune?
Da hören sie, beschämt, auf ihre Bitte,

dass er des Tieres weiß Gebiß bestaune.


Christian Morgenstern

Die Positivitätsübung, die Erfüllung des Denkens im Fühlen

Als vierte aus der Gruppe von 6 Übungen, die Rudolf Steiner gegeben hat, wollen wir uns jetzt der
Ausbildung einer „Positivität“ („Schauen des Schönen und Wahren in allen Dingen“, „Vertrauens in
die Umwelt“, „Sinn für Bejahung“) im Durchdringen des Denkens im Fühlen und in der Wechselwir-
kung zuwenden.
Bei dieser Übung geht es darum, eine innere Haltung zu entwickeln, bei der es einem gelingt, das
Wahre, Gute und Schöne überall zu suchen und auch zu finden, auch wenn es unter viel Schlech-
tem und Irrtümlichen versteckt und verdeckt ist.
Es geht darin ganz wesentlich darum, die Positivität nicht mit Kritiklosigkeit zu verwechseln. Es ist
nicht gemeint, gegenüber dem Schlechten und Falschen die Augen zu verschließen sondern viel-
mehr dazu zu kommen, dass man durch das Schlechte nicht abgehalten wird, das Gute, durch den
Irrtum nicht das Wahre zu übersehen.
Ein ganz wichtiger Impuls und sozialer Gesichtspunkt dieser Übung ist, sich im ersten Schritt einer
Kritik zu enthalten und zuerst auf das Positive zu schauen. Insbesondere wenn diese Übung in
Bezug auf andere Menschen angewendet wird.

Es wird im Folgenden einsichtig, dass diese Übung sowohl das Denken als auch das Fühlen an-
spricht.

Aus einer Wahrnehmung gewonnene Sinneseindrücke werden im Menschen zu Empfindungen, an


die sich Gefühle von Antipathie oder Sympathie anschließen können.
Lässt sich der Mensch nur davon leiten, dann bedeutet das, dass er sein Urteil nur davon bestim-
men lässt. Da solche Eindrücke aber immer ein einseitiges Bild ergeben, kann dieses Urteil nur
durch neue Wahrnehmungen korrigiert werden. Und hier greift wieder das Denken ein, das mögli-
che neue Eindrücke in das Gesamtbild einbringt und damit dieses verändert.
In diesem Sinne ist diese Übung nicht nur auf des Denken und Fühlen für sich selbst gerichtet son-
dern in besonderem Maße auf die Wechselwirkung zwischen diesen beiden.

Eine wichtige Eigenschaft wird in Verbindung mit dieser Übung auch gefördert, nämlich das (vorei-
lige) Enthalten von Kritik durch ein hohes Maß an Selbstüberwindung und vorurteilsloser Offenheit
für den andere Menschen oder eine Sache. Beim Menschen ist vor allem eine neue oder andere
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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Art des Hörens notwendig, vielleicht ein so genanntes aktives Hören (durch die Gedankenbildung
des Anderen hindurch hören zu lernen).
Darüber hinaus ist eine Seelenkraft aber unabdingbar erforderlich, wenn man im Sinne dieser Ü-
bung der Welt begegnen will, es ist ein ehrliches Interesse am andern Menschen (oder einer ande-
ren Sache) erforderlich. Damit erzieht sich der Mensch gleichzeitig zur eigenen Interessenfähig-
keit.

Bezeichnungen:
Für diese Übung wählt Rudolf Steiner verschiedene Bezeichnungen wie u. a. Duldsamkeit, Tole-
ranz, Vertrauen in die Umwelt, Sinn für Bejahung, Positivität, Unbefangenheit, Schauen de Schö-
nen und Wahren in allen Dingen.

Beschreibung zur Übung und Ausführung aus ausgewählten Büchern und Vorträgen Rudolf
Steiners:

„Es gibt eine schöne Legende die besagt von dem Christus Jesus, dass er mit einigen anderen
Personen an einem toten Hund vorübergeht. Die anderen wenden sich ab von dem hässlichen
Anblick. Der Christus Jesus spricht bewundernd von den schönen Zähnen des Tieres. Man kann
sich darin üben, gegenüber der Welt eine solche Seelenverfassung zu erhalten, wie sie im Sinne
dieser Legende ist. Das Irrtümliche, Schlechte, Hässliche soll die Seele nicht abhalten, das Wah-
re, Gute und Schöne überall zu finden, wo es vorhanden ist.
…..
Man kann das Schlechte nicht gut, den Irrtum nicht wahr finden; aber man kann es dahin bringen,
dass man durch das Schlechte nicht abgehalten werde, das Gute, durch den Irrtum nicht das
Wahre zu sehen.“ 13, S.245

„Das vierte ist die Duldsamkeit (Toleranz) gegenüber Menschen, anderen Wesen und auch Tat-
sachen. Der Geheimschüler unterdrückt alle überflüssige Kritik gegenüber dem Unvollkomme-
nen, Bösen und Schlechten, und sucht vielmehr alles zu begreifen, was an ihn herantritt. Wie die
Sonne ihr Licht nicht dem Schlechten und Bösen entzieht, so er nicht seine verständnisvolle An-
teilnahme. Begegnet dem Geheimschüler irgendein Ungemach, so ergeht er sich nicht in abfälli-
gen Urteilen, sondern er nimmt das Notwendige hin und sucht, soweit seine Kraft reicht, die Sa-
che zum Guten zu wenden. Andere Meinungen betrachtet er nicht nur von seinem Standpunkte
aus, sondern er sucht sich in die Lage des andere zu versetzen.“ 10, S. 128

„Für das Denken und Fühlen ist ein weiteres Bildungsmittel die Erwerbung der Eigenschaft, wel-
che man Positivität nennen kann …Das Irrtümliche, Schlechte, Hässliche soll die Seele nicht ab-
halten, das Wahre, Gute und Schöne überall zu finden, wo es vorhanden ist. Nicht verwechseln
soll man diese Positivität mit Kritiklosigkeit, mit dem willkürlichen Verschließen der Augen gegen-
über dem Schlechten, Falschen und Minderwertigem.“ 13, S.334 ff.

“Im vierten Monat soll man als neue Übung die so genannte Positivität aufnehmen. Sie besteht
darin, allen Erfahrungen, Wesenheiten und Dingen gegenüber stets das in ihnen vorhandene Gu-
te, Vortreffliche, Schöne, u.s.w. aufzusuchen …(Der Geistesschüler) wird alsbald merken, dass
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
unter der Hülle eines Hässlichen ein verborgenes Schönes, dass selbst unter der Hülle eines
Verbrechers ein verborgenes Gutes, dass unter der Hülle eines Wahnsinnigen die göttliche Seele
irgendwo verborgen ist. Diese Übung hängt damit zusammen mit dem, was man die Enthaltung
von Kritik nennt. Man darf die Sache nicht so auffassen, als ob man schwarz weiß und weiß
schwarz nennen sollte. Es gibt aber einen Unterschied zwischen einer Beurteilung, die von der
eigenen Persönlichkeit bloß ausgeht und Sympathie und Antipathie nach dieser eigenen Persön-
lichkeit beurteilt. Und es gibt einen Standpunkt, der sich liebevoll in die fremde Erscheinung oder
das fremde Wesen versetzt und sich überall fragt: Wie kommt dieses Andere dazu, so zu sein
oder so zu tun? Ein solcher Standpunkt kommt ganz von selbst dazu, sich mehr zu bestreben,
dem Unvollkommenen zu helfen, als es bloß zu tadeln und zu kritisieren. Der Einwand, dass die
Lebensverhältnisse von vielen Menschen verlangen, dass sie tadeln und richten, kann hier nicht
gemacht werden. Denn dann sind diese Lebensverhältnisse eben solche, dass der Betreffende
eine richtige okkulte Schulung nicht durchmachen kann. Da sollte eben der Mensch nicht unge-
duldig verlangen, trotz alledem Fortschritte zu machen, die eben nur unter gewissen Bedingun-
gen gemacht werden können.“ 254, S.18ff. oder 267, S 58ff.

Kurzbeschreibung der Übung selbst:


In allem, was einem begegnet, die positive Seite herausfinden.

Was ist im Rahmen dieser Übung zu tun, wie ist vorzugehen:


• Eine eigene Einstimmung auf diese Übung gibt es nur insofern, als man sich für diese speziel-
le Übungszeit die Übung in Erinnerung ruft und sich auf die mit dieser Übung verbundenen in-
neren Seelenstimmung täglich neu einstellt
• Wenn der Übende einem Ding, einer Situation, einem Gedanken oder eine Wesen (Mensch,
Tier, ...) begegnet, das ihm als negativ, unangenehm, widerwärtig, abstoßend usw. erscheint,
dann soll er versuchen, gerade dann die positiven Aspekte zu erkennen.
• Von den Wahrnehmungen des Tages soll er sich für einige entscheiden und an Ort und Stelle,
unmittelbar während der Beobachtung, wenigstens einen positiven Aspekt darin zu finden,
sich wenigstens einen positiven Gedanken dazu zu machen. Der Weise sagt: “Niemand hat
immer ganz Recht und niemand immer ganz Unrecht“. Es wird also möglich sein, in jeder Si-
tuation etwas Positives zu entdecken.
Dabei wir die Entscheidung für die jeweilige Situation davon abhängen, ob die Zeit und der
Aufmerksamkeitsraum dafür vorhanden sind, diesen Prozess durchführen zu können.
Gleichzeitig wird wichtig sein, sich diese Suche der Positivität nicht zu einfach zu machen und
schon bei geringen Hindernissen die Durchführbarkeit als nicht möglich zu entscheiden.
• Das Positive soll ausschließlich in dem wahrgenommenen Objekt selbst gesucht werden und
nicht in mir (z.B. in einem Streitgespräch wird wahrnehmbar, dass der andere Gesprächspart-
ner im letzten Satz eigentlich ausdrückt, dass ihm der Streit leid tut oder ähnliches)
• Wenn man das Positive gefunden hat und sich voll bewusst gemacht hat, soll man in sich die
dazugehörigen Gefühle erzeugen (siehe auch Übung 3) und sich die Zeit zu nehmen, sie auch
wirklich in die Wahrnehmung zu bringen
• Man richte seine Aufmerksamkeit in der jeweiligen Situation konsequent nur auf den positiven
Aspekt

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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
• Man werde auf die konstitutionelle Tendenz des Gefühlslebens aufmerksam, die negativen
Aspekte viel leichter und schneller wahrzunehmen als die positiven - als ob das Negative die
Kraft hätte, das Positive zu übertönen und zu verdecken.

Was man vermeiden soll:


• Sich in willkürlicher, übertriebener, subjektiver Weise „positive“ Vorstellungen zu bilden, statt in
dem Objekt selbst das Positive zu suchen
• Willkürlich sympathische Gefühle zu erzeugen, die sich nicht auf klare, konkrete Beobachtun-
gen stützen können (nicht irgendwelche Phantasien entwickeln)
• Das Positive erst zu einem späteren Zeitpunkt zu bedenken, statt an Ort und Stelle während
der unmittelbaren Beobachtung - das kann man bestenfalls dazu verwenden zu registrieren,
worauf man alles negativ reagiert
• Diese ausschließliche Einstellung auf das Positive einseitig als allgemeine Lebenshaltung zu
entwickeln, weil dann die Gefahr besteht, dass das gesunde Urteilsvermögen verloren geht

Was wichtig ist:


• Sich stets klar zu machen, dass diese Übung nur während des unmittelbaren Arbeitens am
konkreten Objekt, der Übung selbst, einen Wert hat (also in der unmittelbaren Wahrnehmung)
• Das Urteilsvermögen im aktuellen Wahrnehmungs-/Beobachtungsprozess nicht zu verlieren,
d.h. auch trotz der Positiv-Suche dieses aufrecht zu erhalten und das Gesamtbild präsent zu
haben.

Praktische Hinweise und Empfehlungen


• Auch für diese Übung kann es sehr hilfreich sein, schriftlich die Erscheinungen festzuhalten,
von denen man weiß, dass sie Antipathie in einem erregen.
• Physische Gegenstände aller Art, z.B. Gesteine, künstliche Objekte, aber auch lebendige Kör-
per von Pflanzen, Tieren und Menschen.
• Ätherische Erscheinungen wie aus Naturgeschehen (Gewitter, Unwetter, Erdbeben, Über-
schwemmungen, ...
wie aus dem sozialen Geschehen Krankheit, Verbrechen,... alle diese aber mit großer Zurück-
haltung nur beurteilen
• Astralische Gesichtspunkte wie Ansichten und Meinungen, Weltanschauungen, Ideen usw. die
schnell abfällig beurteilt werden, wenn sie den eigenen Vorstellungen zuwiderlaufen.
• Dazu, wie schon im Rahmen der Übung 3, in einem kleinen Notizheft diese notieren. Diese Er-
fahrungen gehen schnell wieder verloren, geraten in Vergessenheit.
Man wird erstaunt sein, wie viele Erscheinungen, Behauptungen, Situationen es gibt, von de-
nen man erst jetzt bemerkt, dass sie in einem negative Reaktionen auslösen.

• Verfolgen der jeweiligen Fortschritte durch Notizen im Notizheft, sonst wird auch das nachhal-
tig vergessen (es wird sehr viele kleine Erfolge geben, an die man sich in einer Rückschau ab
und zu erinnern sollte).
• Auch für diese Übung sei in Erinnerung gerufen, dass die Temperamente auch hierin mit be-
einflussenden Faktoren sind, und für Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker
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„FREIHEIT“ - Kurs in Spiritueller Wissenschaft © Akademie Zukunft Mensch – 16.03.2018


Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
unterschiedliche Ausprägungen auftreten werden. Durch die Einbeziehung der individuellen
Temperamente kann eine weitere Vertiefung der Übungserkenntnisse erzielt werden.

Ätherstrom nach gefundener positiver Erkenntnis


Nachdem zu einer Situation eine positive Erkenntnis gefunden wurde, wird mit der Zeit ein Gefühl
von Seligkeit und großer Freude, ja wie aus einem Größerwerden, zuerst im Herzen sich konzent-
rierend, entstehen und dann aus dem Herzen zunächst - und hauptsächlich - durch die Augen und
dann durch die Ohren und durch die ganze Haut in die Umgebung ausstrahlend. Man wird sich mit
der Zeit selbst als ausgedehnter Ätherleib erleben - Liebe als Gefühlskraft.

Mit der Zeit eintretende Wirkung der Übung


Diese Übung trägt mit der Zeit dazu bei, Gegenkraft des Luzifer zu überwinden, vervollständigt das
Denk- und Fühlvermögen, und stärkt die Seele in ihrem Bemühen um eine souveräne Haltung. Die
Gefühle erfahren eine Erlösung aus dem beschränkenden Entweder / Oder von Sympathie und
Antipathie.

Das besondere Verhältnis der dritten zur vierten Übung


Diese Übung wird auch als die Übung „für das Fühlen und Denken“ bezeichnet. Durch sie verbin-
det sich das durch die erste Übung verstärkte Denken mit dem Fühlen. Dadurch eröffnet sich die
Möglichkeit, Gefühlsleben zu reinigen und zu verwandeln.
Ist in der dritten Übung die Wahrnehmung unmittelbar auf das eigene Wesen gerichtet, ist sie in
der vierten Übung der Welt zugewendet.

Weiterführung der ersten beiden Übungen:


Die bisherigen 3 Übungen laufen wieder mit etwas weniger Intensität weiter, sollen aber nicht ver-
nachlässigt und weggelassen werden. Wie schon bei der letzten Übung angemerkt, reicht nach gut
geübten ersten Monaten voraussichtlich schon eine täglich einmalige Durchführung, um die erar-
beitete Kraft nicht schwinden zu lassen. Mit diesen Übungen steigt die Fähigkeit der Selbstbeo-
bachtung und aus der entsprechenden Beurteilung kann jeder individuell seine erforderliche eige-
ne Übungsintensität selbst ermittelt und umsetzen.

Literaturhinweis Übung

(1) Die Belebung des Herzchakra, Lowndes, Florin, Verlag Freies Geistesleben
(2) Flensburger Hefte Nr. 47,1994, Übungen zur Selbsterziehung, Beitrag von Frank Linde, Wege
zur Selbsterziehung
(3) Rudolf Steiner, siehe detaillierte Angaben zur jeweiligen GA und Seite im Literaturverzeichnis

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Lehrheft 6 – Ahriman, Geist der Schwere
Literaturverzeichnis

(4) Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dor-
nach, GA 10
(5) Die Stufen der höheren Erkenntnis, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 12
(6) Geheimwissenschaft, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 13
(7) Kosmogonie-Populärer Okkultismus - Das Johannes-Evangelium, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 94
(8) Das Johannes-Evangelium, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 103
(9) Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 107
(10) Das Lukas-Evangelium, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 114
(11) Die Mission einzelner Volksseelen, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 121
(12) Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag,
Dornach, GA 176
(13) Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA
177
(14) Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 178
(15) Der Sturz der Geister der Finsternis, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 180
(16) Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 191
(17) Der innere Aspekt des sozialen Rätsels, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 193
(18) Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwicklung, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner
Verlag, Dornach, GA 196
(19) Gegensätze in der Menschheitsentwicklung, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA
197
(20) Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge VI, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag,
Dornach, GA 240
(21) Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden III, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA
266 c
(22) Perspektive der Menschheitsentwicklung, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, GA 204
(23) Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken III, Steiner, Rudolf, Rudolf Steiner Verlag, Dor-
nach, GA 346

Zum Titelblatt:

Rudolf Steiner hat die Trinität von Luzifer, Christus und Ahriman in einer gewaltigen Holzplastik dar-
gestellt. Sie ist 9 m hoch und steht im Goetheanum in Dornach.

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