sollten. Zum Schluss habe ich gesagt, dass sie zwei Präsen- Gruppen dann gefragt, was «kein Problem», was «ok» war
tationen durchführen sollten, zuerst mir und dann der Kurs- und was «schwierig» war. Es hat mich etwas erstaunt, dass
gruppe. Und bei der Präsentation sollten alle TN der Gruppe es anscheinend am schwierigsten war, die anderen Gruppen-
etwas beitragen, z. B. immer ein TN eine Wohnung und ihre präsentationen zu verstehen. Ich habe das aber nicht ver-
Bewohner präsentieren. tieft, sondern noch das Blatt Redemittel ausgeteilt, und wir
haben gemeinsam für die verschiedenen Etappen ein paar
Ich habe mir dann zuerst die Präsentation der schnellsten Schlüsselwörter und Kurzsätze notiert. Es war wieder etwas
Gruppe angehört, und dabei darauf geachtet, dass die Atmo- schwierig, dabei von der eben ausgeführten Arbeit auf die
sphäre etwas «intim» war und die anderen Gruppen nicht generelle Ebene zu kommen, z. B. bei «Fragen zur Arbeit klä-
auch gleich zuhörten. Ich habe jeweils nach einer Vorstel- ren» nicht von den fehlenden Vor- und Nachnamen zu reden.
lung korrigiert, wenn Das ist... / Er ist... / Sie ist... nicht richtig Hinterher habe ich gedacht, dass ich das Blatt zu früh ein-
verwendet wurden, und sonst noch aufgezeigt, wie sie ihre gesetzt hatte. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, auf
Präsentation und ihre Darstellung auf dem Plakat noch et- dem Lernergebnisblatt die positiven Resultate mit ein paar
was erweitern oder verbessern könnten, z. B. den Personen Wörtern festzuhalten.
einen Beruf geben:
- Er ist Elektriker. Mit den gelungenen Collagen und ein paar abschliessenden
- Sie ist Verkäuferin. Fragen zu den Hausbewohnern gab es aber doch einen sehr
- Er arbeitet in Zürich. positiven Ausklang des Vormittags.
- Sie geht zur Schule.
Am nächsten Tag haben wir die Collagen dann eingesetzt,
Es war für mich eine Herausforderung, die schnellere Grup- um uns in den Häusern zu bewegen und die Bewohner im
pe, die immer wieder «fertig» war, zu beschäftigen, während Treppenhaus zu begrüssen – jeweils mit der passenden
die anderen beiden Gruppen noch mit ihrem Plakat beschäf- Begrüssungsformel – und ein paar kurze Sätze zu üben, z. B.
tigt waren... - Wie geht’s?
- Geht’s gut?
Schliesslich waren alle so weit und hatten die erste Präsen- - Schön heute!
tation mit mir hinter sich, und ich forderte die Gruppen auf, - Alles ok.
eine nach der anderen das Plakat aufzuhängen und ihre Häu- - Schönen Tag!
ser den anderen vorzustellen. Jetzt waren doch einige etwas Etc.
nervös bei der Vorstellung, und es war nicht alles so gut ver-
ständlich wie zuvor. Trotzdem gab es jeweils Applaus von mir Ausgewählten Nachbarn konnten die TN auch etwas mehr
und den KurskollegInnen. von sich und ihrer Familie erzählen. Insgesamt waren die
Collagen ein guter Hintergrund für Rollenspiele. Ich werde
Ich habe hinterher noch lange darüber nachgedacht, wie ich sie aufheben und wieder hervorholen, wenn es um andere
erklären könnte, was «vorbereiten» und «üben» ist... Ich habe Situationen in der Wohnumgebung geht, oder wenn man für
keine eigentliche Lösung gefunden, aber ich bin zum Schluss irgendein Thema «Gesprächspartner» braucht.
gekommen, dass ich die Präsentation der Gruppenarbeiten
das nächste Mal anders organisieren werde: Die Gruppen Für meine Kursplanung habe ich gelernt, dass ich bei Aus-
sollten ihre Arbeit «rotierend» den anderen Gruppen und wertungen und Reflexionen – besonders auf diesem Sprach-
einmal mir präsentieren, bei drei Gruppen müssten sie also niveau – immer ganz konkret bleiben muss und am besten
drei Mal die Plakate präsentieren. Danach könnte man fra- direkten Bezug nehme zu dem, was die TN gemacht haben.
gen, ob es mit der Zeit immer besser ging und dann erklären,
dass das «üben» ist.