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Deutsche Entwicklungs­

zusammenarbeit wirkt
Beispiele im Überblick
„Um allen Menschen auf diesem
Planeten ein Leben in Würde zu
ermöglichen, haben die Staaten
der Erde 2015 die ,Agenda 2030 für
nachhaltige Entwicklung‘ beschlossen
und auch das ,Pariser Klimaabkom-
men‘, um die Erderwärmung zu
begrenzen. Den Worten müssen jetzt
Taten folgen. Deutschland geht dabei
voran! Wir investieren in Bildung und
Ausbildung, in die Entwicklung der
Landwirtschaft und in den Ausbau
der Wertschöpfung vor Ort.“

Dr. Gerd Müller


Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
Unsere Arbeit in Zahlen

Der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen­


arbeit und Entwicklung (BMZ) ist im Bundeshaushalt in Einzel­
plan 23 veranschlagt. Für das Haushaltsjahr 2020 stehen dem BMZ
12,4 Milliarden Euro zur Verfügung.

Verteilung Gesamtetat 2020

Bilaterale Zusammenarbeit: 5,522 Mrd. Euro


Multilaterale Zusammenarbeit: 4,038 Mrd. Euro
Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft:
1,350 Mrd. Euro
Sonderinitiativen: 1,279 Mrd. Euro
Sonstiges: 0,245 Mrd. Euro

Wachstum des Haushalts (Soll) 12,4*


seit 2014 in Mrd. Euro 10,2 2020
9,4 2019

8,5 2018

2017
7,4

6,4 6,5 2016

2014 2015
* inklusive Corona-Nachtragshaushalt

Das BMZ arbeitet mit 60 Partnerländern in drei Partnerschafts­


kategorien zusammen.
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Marshallplan mit Afrika


Afrikas Jugend muss eine Zukunft in Afrika haben. Bis zum Jahr
2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas verdoppeln – auf 20 Pro­
zent der Weltbevölkerung. Dafür werden jedes Jahr 20 Millionen
neue Jobs benötigt. Die Entwicklung wirtschaftlicher Strukturen
und die Schaffung neuer Arbeits­ und Ausbildungsplätze sind
die zentralen Herausforderungen. Im Fokus des „Marshallplans
mit Afrika“ steht die Schaffung von Beschäftigung und Aus­
bildung.

Wir setzen bei der Zusammenarbeit


auf die Eigeninitiative und Eigen­
verantwortung unserer Partner.
Seit 2017 unterstützen wir besonders
reformorientierte Länder auf ihrem
Weg zu mehr wirtschaftlichem Wachstum,
Privatinvestitionen und Arbeitsplätzen.
Bislang haben wir mit sechs Ländern eine
solche Reformpartnerschaft geschlossen:
Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko,
Senegal und Tunesien.

Perspektiven für Afrikas Jugend: Wir haben über 1.000 zusätzliche


Stipendien an afrikanische Studierende vergeben und fördern den
Auf- und Ausbau der Panafrikanischen Universität. Seit 2015 haben
wir allein über die Initiative „Beschäftigung für nachhaltige Ent-
wicklung in Afrika (E4D)“ 22.160 Menschen in Beschäftigung
gebracht und mehr als 50.800 Menschen konnten ihr Einkommen
steigern.
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Eine Frau bei der Cashewnuss-Verarbeitung


im Unternehmen USIBRAS in Ghana.
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Flucht und Migration – Herkunfts­


und Aufnahmeländer stärken
Die Bewältigung der Fluchtbewegungen hat für die deutsche Ent­
wicklungspolitik höchste Priorität. Wir investieren in Entwicklung
und schaffen gemeinsam mit unseren Partnerländern Perspekti­
ven vor Ort. Wir unterstützen Flüchtlinge sowie die Länder, Städte
und Gemeinden, die sie aufnehmen. Mit unserer Beschäftigungs­
offensive Nahost „Cash for Work“ schaffen wir für Flüchtlinge
kurzfristige Einkommensmöglich keiten. Wir unterstützen Flücht­
linge bei ihrer Rückkehr in die Heimat und bei der Reintegration.
Außerdem setzen wir uns für eine geordnete, sichere, reguläre und
verantwortungsvolle Migration ein.

Mit unserer Hilfe vor Ort werden in Jordanien


etwa 1 Million Flüchtlinge und
Betroffene in den auf-
nehmenden Gemeinden mit
Wasser und 80.000 Flüchtlinge
mit Strom versorgt.

Durch die Finanzierung


von knapp 22.000 Lehrkräften
konnte der Unterricht für mehr
als 580.000 syrische Kinder gesichert werden.

Zwischen 2016 und 2019 haben wir durch die


Beschäftigungsoffensive „Cash for Work“
mehr als 320.000 Jobs geschaffen.
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Nachhaltige Lieferketten in der Textilbranche


Das BMZ setzt sich weltweit für nachhaltige Lieferketten und
eine gerechtere Globalisierung ein. Wir fordern und fördern
höhere ökologische und soziale Standards entlang der gesamten
Lieferkette. Das heißt beispielhaft für den Textilsektor, dass wir
uns in Partnerländern für Arbeitnehmerinnenrechte einsetzen.
So haben wir allein in Bangladesch seit 2010 über 300.000 Nähe­
rinnen und Näher zu ihren Rechten und Pflichten geschult. In
Kambodscha haben wir uns zusammen mit der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) erfolgreich für eine Anhebung des
Mindestlohns im Textilsektor eingesetzt.

In Deutschland hat das BMZ 2014


Damit Verbraucherinnen und das Bündnis für nachhaltige Textilien
Verbraucher in Deutschland gegründet, in dem deutsche Textil­
sofort erkennen können,
unternehmen, zivilgesellschaftliche
welche Textilien unter hohen
Organisationen, Gewerkschaften,
ökologischen und sozialen
Standards produziert wur- Standardorganisationen und die
den, hat das BMZ 2019 das Bundesregierung gemeinsam daran
staatliche Textilsiegel arbeiten, die Bedingungen in der
„Grüner Knopf“ eingeführt. globalen Textilwirtschaft zu ver­
bessern. Dazu haben sie alleine 2019
über 1.000 Einzelmaßnahmen definiert. Knapp 50 Prozent des
deutschen Textileinzelhandelsmarktes sind über die Mitgliedsun­
ternehmen im Bündnis vertreten.

www.textilbuendnis.de
www.gruener-knopf.de
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Klimawandel – Zeit zu handeln


Klimapolitik ist Entwicklungspolitik! 80 bis 90 Prozent der inter­
nationalen Klimafinanzierung, die die Bundesregierung zur Ver­
fügung stellt, werden vom BMZ umgesetzt. Damit werden in den
nächsten 20 Jahren Treibhausgase in Höhe von über einem Viertel
der jährlichen Emissionen Deutschlands vermieden.

Unsere Ziele: CO2­Ausstoß senken, Wälder schützen, Anpassung


der Menschen an den Klimawandel unterstützen.

In Marokko ist mit deutscher Unterstützung eines


der größten Solarkraftwerke der Welt entstanden.
Mehr als 1,3 Millionen Menschen werden auf
diese Weise ihren Strom beziehen.

In unseren Partnerländern tragen wir dazu


bei, dass mehr als 100 Millionen Hektar Wald
geschützt werden – eine Fläche,
die mehr als doppelt so groß ist
wie Deutschland.

Gemeinsam mit unseren Partnern versichern


wir bis 2025 zusätzlich 500 Millionen Menschen
gegen Extremwetterereignisse.

Im Rahmen der von uns initiierten NDC-Partnerschaft unterstützen


wir aktuell die Vorlage neuer ambitionierter Klimabeiträge in
65 Ländern weltweit.
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Frauen beim Dreschen


von Reis in Suru, Nigeria.
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Eine Welt ohne Hunger ist möglich


Das BMZ setzt jährlich unter anderem über die Sonderinitiative
„EINEWELT ohne Hunger“ rund 1,8 Milliarden Euro für Vorhaben
im Bereich „Ernährungssicherung, Landwirtschaft und ländliche
Entwicklung“ ein. Auf dem G7­Gipfel in Elmau haben wir und unse­
re Partner uns das Ziel gesetzt, 500 Millionen Menschen bis zum Jahr
2030 aus Hunger und Mangelernährung zu führen. Eine Initiative
speziell für Jugendbeschäftigung im ländlichen Raum wurde von
den G20 auf dem Gipfel in Hamburg verabschiedet. Wir fördern
Innovationen im Bereich „Agrar­ und Ernährungswirtschaft“ und
schaffen neue Perspektiven für die ländliche Bevölkerung.

Seit 2014 haben wir in Afrika und Asien 15 Grüne


Innovationszentren aufgebaut. In diesen verbessern
wir die landwirtschaftliche Wertschöpfung – vom
Acker bis zum Teller.

In Äthiopien konnten 100.000 Bäuerinnen und


Bauern ihr Land zu Clustern zusammenlegen und
erzielen nun durch die Möglichkeit der maschinellen
Bearbeitung bis zu 58 Prozent höhere Erträge bei
der Weizenernte.

In Namibia sind mit deutscher Unterstützung über


9 Millionen Hektar Boden an ehemals benachteiligte
Menschen umverteilt worden. Über 150.000 kom-
munale Landrechte wurden vergeben, fast die Hälfte
davon an Frauen.
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Ein Kaffeebauer in einer


Kooperative in Embu, Kenia.
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Wie Sie sich engagieren können

Das Engagement jeder und jedes Einzelnen zählt! Deshalb unter­


stützt Sie das BMZ in der Umsetzung Ihrer Ideen und Initiativen
für Entwicklungs­ und Schwellenländer. Die Mitmachzentrale
von Engagement Global ist dabei der erste und persönliche Kontakt
für interessierte und engagierte Einzelpersonen sowie Organisa­
tionen.

Wenn Sie als Unternehmen planen, in Entwicklungs­


oder Schwellenländer zu investieren, bietet
das BMZ umfassende Beratung und viel­
fältige Kooperationsmöglichkeiten
über die Agentur für Wirtschaft
und Entwicklung (AWE).

Kontakt
Mitmachzentrale von Engagement Global
Kostenloses Infotelefon: 0800 188 7 188
(Montag bis Donnerstag 8 bis 19 Uhr,
Freitag 8 bis 16 Uhr)
info@engagement-global.de
www.engagement-global.de/mitmachzentrale.html

Agentur für Wirtschaft und Entwicklung


Telefon: 030 72 62 56 80
beratung@wirtschaft-entwicklung.de
www.wirtschaft-entwicklung.de
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Besuchen Sie das BMZ Bonn, Berlin


oder virtuell

Das BMZ ist ein offenes Haus. Besuchen Sie uns an den Standorten
Bonn oder Berlin oder virtuell und erleben Sie anhand von Vor­
trägen, Filmen, interaktiven Medien sowie Dialog und Diskurs, was
deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der Praxis bedeutet. Wir
freuen uns auf Sie!

Angebote für Schulklassen


Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse können
im BMZ „Eine Reise in die Welt des Kakaos“ antreten.
Dabei erfahren sie, wo Kakao wächst, wie aus Kakao Schokolade
wird und wie die Menschen auf den Kakaoplantagen leben.

Für Schülergruppen ab Klasse 9 bietet das BMZ das Planspiel


„Zawadi“ an: Der Klimawandel bedroht die Artenvielfalt in
einem Nationalpark und damit zugleich die Lebensgrundlage
der Menschen vor Ort. Ein Projekt der deutschen Entwicklungs­
zusammenarbeit soll die Situation verbessern.

Weitere Infos und Anmeldung unter:


www.bmz.de/besucherdienst

Möchten Sie mehr über das BMZ erfahren?


buergerkommunikation@bmz.bund.de
www.bmz.de

Newsletter:
www.bmz.de/newsletter
HERAUSGEBER
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ), Kommunikationsstab
Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen

GESTALTUNG
wbv Media, Bielefeld

DRUCK
BMZ
Gedruckt auf Blauer­Engel­zertifiziertem Papier

FOTOS
Titel: Thomas Imo/photothek.net;
Umschlagseite 2/S. 1: Ute Grabowsky/photothek.net;
S. 4, 8/9 Thomas Imo/photothek.net;
S. 11: Ute Grabowsky/photothek.net

STAND
Juli 2020

www.bmz.de

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