Begriffe
WIRTSCHAFT: Ist der Inbegriff aller planvollen menschlichen Tätigkeiten, welche vorhandene knappe Mittel
so einsetzen das ein möglichst großes Maß an Bedürfnisbefriedigung entsteht.
WISSENSCHAFT: befasst sich in systematischer Weise unter Verwendung geeigneter Methoden mit einem
bestimmten abgegrenzten Gebiet, um Erkenntnisse über dieses Gebiet zu erlangen.
VWL
BWL
Betrieb: Organisatorische Einheit, in der zur Erreichung von bestimmten Zielen materielle und immaterielle
Leistungen erstellt werden.
Prinzip der Alleinbestimmung: Eigentümer des Betriebes kann autonom nach innen und außen entscheiden
was seine Angestellten zu tun haben.
2. Öffentliche Betriebe
- auch Betriebe in der Marktwirtschaft
- Halten sich nicht an das Erwerbswirtschaftliche Prinzip
- Ziel ist ein angemessener Gewinn, Zuschussminimierung und Kostendeckung
Prinzip der plandeterminierten Leistung: Betriebsziel ist nicht Gewinnmaximierung, sondern die von der
Planungszentrale vorgegebenen Soll-Werte zu erreichen
3. Ökonomisches Prinzip
Ökonomisches Prinzip:
Minimumprinzip: Ein bestimmter Güterertrag soll mit einem minimalen Einsatz an Produktionsfaktoren
erreicht werden (Mengenmäßige Definition). Oder: Ein bestimmter Gewinn soll mit minimalen Kosten erzielt
werden (Wertmäßige Definition).
Maximumprinzip: Mit einem gegebenen Einsatz an Produktionsfaktoren soll ein maximaler Güterertrag
erreicht werden (Mengenmäßige Definition). Oder: Mit gegebenen Kosten soll ein maximaler Gewinn erzielt
werden (Wertmäßige Definition).
Optimumprinzip: Mit einem optimalen Einsatz an Produktionsfaktoren soll ein optimaler Güterertrag erreicht
werden (Mengenmäßige Definition). Oder: Mit optimalen Kosten soll ein optimaler Gewinn erzielt werden
(Wertmäßige Definition – günstiges Input/Output Verhältnis)
Beispiele…
- Die Firma Puma möchte in möglichst kurzer Zeit ihren Marktanteil in den USA im Segment
Trendbekleidung verdoppeln. Minimumprinzip
- Ein Student möchte mit möglichst wenig Geld eine möglichst lange Reise unternehmen.
- Ein Schneider will aus 1.000 m2Stoff möglichst viele Anzüge schneidern. Maximumprinzip
- Ein Taxiunternehmer möchte, dass seine Fahrer mit möglichst wenig Benzin möglichst viele Kilometer
fahren. Optimumprinzip
Entscheidungstheorien
Entscheidungstheorien analysieren Entscheidungsprobleme und suchen nach „guten“ Entscheiden. Analysieren
auch das tatsächliche Entscheidungsverhalten
2. Ziele
Ziele
Sind die Grundlage für die Bewertung von Alternativen es gibt jedoch viele umstrittene Ziele
Klaurtraining
Die Fluggesellschaft „Berlin Wings“ plc & Co.KG mit Sitz in London und Ort der Geschäftsleitung in Berlin
schreibt seit Monaten rote Zahlen. Um das Unternehmen zu retten, werden im Vorstand zwei
Investitionsstrategien für das Geschäftsjahr 2013/2014 diskutiert.
Strategie 1: Eintritt in die Sky-Alliance. So könnte vor allem das Langstreckennetz der Fluggesellschaft
ausgebaut werden. Mithilfe dieser Strategie wird die „Berlin Wings“ plc & Co.KG mit hinreichender Sicherheit
EUR 50.000 erwirtschaften.
Strategie 2: Der Vorstandsvorsitzende Mäh Dorn, der bis zum Jahr 2010 noch bei der „My train is late“ AG
tätig war, schlägt vor, in den Bahnverkehr einzusteigen. Der potenzielle Erfolg von Strategie 2 ergibt sich aus
einer großen Bandbreite möglicher Gewinn-und Verlustszenarien und ist insoweit unsicher. Mit einer
Eintrittswahrscheinlichkeit von c = 0,20 wird ein Gewinn von EUR 2.000.000 erwirtschaftet. Mit größerer
Wahrscheinlichkeit (r = 0,80) muss die „Berlin Wings“ plc & Co.KG dagegen mit einem Verlust von EUR
400.000 rechnen.
Wir können nicht anhand der Erwartungswerte eine Entscheidung treffen. Nur der Erwartungswert als
Kriterium reicht nicht aus man bräuchte noch die Aussage zur Risikobereitschaft/- Neigung.
Aufsichtspflichten
Für bestimmte Branchen gelten während der gesamten Lebenszeit des Betriebes Aufsichtspflichten
von Behörden z.B bei Banken ist es das Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen
Gründungshilfen
Gründungshilfen sind meist öffentliche Hilfen, aber auch privat. Es gibt personenbezogene (Darlehen)
oder auch technologiebezogene (Innovationsprogramme) Hilfen.
Erfolgsfaktoren
- Gründerpersonen, sind jedoch in Realität oft an technischen Problemen orientiert/ lösen
Koordinationsprobleme nicht
- Inputgrößen: Zulieferer, Arbeitskräfte, Dienstleistungen
- Outputgrößen: Vertriebssystem/ Reaktion von Konkurrenten
2. Standortwahl
Standortwahl
3. Rechtsform
Rechtsform Typologie
Personengesellschaft
- keine eigene Rechtspersönlichkeit
- gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschafter
- mindestens ein Gesellschafter haftet mit seinem Privatvermögen
- Geschäftsführung durch vollhaftenden Gesellschafter
- Abstimmung nach Köpfen
Kapitalgesellschaft
- Eigene Rechtspersönlichkeit
- Kann klagen und verklagt werden, muss Steuern zahlen auf Gewinn (KSt), kann Eigentum
erwerben
- Keine persönlich haftenden Gesellschafter, Haftung nur mit Anteilen
- Geschäftsführung durch Manager, die nicht beteiligt sein müssen
- Abstimmung nach Anteilen
Einzelunternehmung
- Ist ein Vermögensbestandteil des Eigentümers
- Geschäftsführung durch Eigentümer
- Unbeschränkte Haftung des Eigentümers
- Keine Publizitätspflicht, wenn Größengrenzen nicht überschritten werden
Offene Handelsgesellschaft
- Personengesellschaft ohne eigene Rechtspersönlichkeit
- Eintrag ins Handelsregister erforderlich
- Gesellschaftsvertrag möglich, aber nicht zwingend
- festgelegtes Handelsgewerbe als Ziel, § 1 HGB
- gemeinschaftliche Führung mehrere Gesellschafter möglich oder Beschränkung auf einzelne
Gesellschafter, § 125 HGB
- unbeschränkte gesamtschuldnerische Haftung, § 128 HGB
- Gewinnverteilung
erst: Verzinsung der Anteile zu 4%, § 121 HGB
dann: Restgewinn nach Köpfen
Abweichende Regelung möglich
Kommanditgesellschaft
- Personengesellschaft ohne eigene Rechtspersönlichkeit
- Komplementär haftet unbeschränkt, vgl. § 128 HGB
- Kommanditist haftet mit Einlage, § 171 HGB
- Eintrag ins Handelsregister erforderlich, § 162 HGB
- Gesellschaftsvertrag möglich, aber nicht zwingend
- festgelegtes Handelsgewerbe als Ziel
- Einzelgeschäftsführung aller persönlich haftenden Gesellschafter (Komplementäre)
- Gewinnverteilung
erst: Verzinsung der Anteile zu 4%
dann: Restgewinn im angemessenen Verhältnis zu Anteilen
Stille Gesellschaft
- Personengesellschaft ohne eigene Rechtspersönlichkeit
- Reine Innengesellschaft
- Kein Eintrag ins Handelsregister
- Gesellschaftsvertrag erforderlich
- Geschäftsführung durch Inhaber
- Kontrollrechte beim stillen Gesellschafter
- Stiller Gesellschafter haftet bis zur Einlage, der Inhaber unbeschränkt
- Gewinnverteilung
erst: angemessene Beteiligung des stillen Gesellschafters
Ausschluss einer Verlustbeteiligung des stillen Gesellschafters möglich
Partnerschaft
- Angehörige freier Berufe schließen sich zusammen, § 1 PartGG
- Freiberufler sind u.a. Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten,
Hebammen, Rechtsanwälte, Ingenieure, Buchprüfer, Steuerberater, ...
- Partnerschaftsvertrag muss vorliegen, § 3 PartGG
- Eintrag ins Partnerschaftsregister beim Amtsgericht
- Interne Organisation kann relativ frei gestaltet werden. Die Geschäftsführung für gewöhnliche
Geschäfte kann konzentriert werden, bei außergewöhnlichen Geschäften (z.B. Kauf eines
Hauses) müssen alle Partner zustimmen
- Haftung: Einzelne Gesellschafter haften für mangelhafte berufsfachliche Leistungen allein, §
8 PartGG
- Würde man eine Partnerschaft als BGB-Gesellschaft organisieren, müsste
gesamtschuldnerisch gehaftet werden
Aktiengesellschaft (AG)
- Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, § 1 Abs. 1 S. 1 AktG
- Eintrag ins Handelsregister erforderlich
- (notariell bestätigter) Gesellschaftsvertrag erforderlich, § 23 AktG
- mindestens ein Gesellschafter
- Grundkapital mindestens 50.000 €, Mindestnennbetrag der Aktien 1 €
- Geschäftsführung durch Vorstand, wird vom Aufsichtsrat bestellt, vgl. § 84 AktG
- Haftung nur mit Einlage, § 1 Abs. 1 S. 2 AktG
- Gewinnverteilung nach Anteilen, abweichende Regelungen möglich
- Publizitätspflicht, § 264 HGB
- Organe: Hauptversammlung (HV), Aufsichtsrat (AR) und Vorstand
Organe der AG
Vorstand, §§76 ff. AktG:
- eigenständiges Leitungsorgan, führt die Geschäfte bis auf die sog. zustimmungsbedürftigen
Geschäfte
- werden durch den Aufsichtsrat bestellt
- Berichtspflicht
- haften bei Pflichtverletzung
Mischformen
Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), § 278 ff. AktG:
- Mischung aus AG und KG
- aber: eigene Rechtspersönlichkeit
- mindestens 5 Gesellschafter
- ein Komplementär, mehrere Kommanditaktionäre
- Geschäftsführung durch persönlich haftenden Gesellschafter
- Haftung: Komplementäre persönlich und unbeschränkt als Gesamtschuldner,
Kommanditaktionäre mit Einlage
Ertragssteuern
- Einkommensteuer (ESt)
Steuersubjekt: jede natürliche Person mit inländischem Wohnsitz oder gewöhnlichem
Aufenthalt
BMG: Gesamtbetrag der Einkünfte
Steuersatz: 15 – 45 %
Besonderheit: Abgeltungsteuer: (25 %) seit 2009
- Körperschaftsteuer (KSt)
Steuersubjekt: alle juristischen Personen mit Sitz oder GL im Inland
BMG: Gewinn aus Gewerbebetrieb
Steuertarif: 15 %
- Gewerbesteuer (GewSt):
Steuersubjekt: jeder Gewerbebetrieb im Inland
BMG: Gewerbeertrag
Steuersatz: einheitliche Messzahl von 3,5 %
Hebesatz: wird von der Gemeinde festgelegt, beträgt zwischen200 % und 500 %
- Solidaritätszuschlag (SolZ)
Ergänzungsabgabe zur KStbzw. EStvon 5,5 %.
Kapitalgesellschaften Trennungsprinzip
Kapitalgesellschaften – Gesellschafterebene
Steuerbelastungsvergleich
4. Wachstum
Wachstum
- Größe der Unternehmung
Transaktionskosten: interne TAK< externe TAK
Kostenfunktionen
Verbundeffekte/Synergien
- Messen der Größe von Unternehmen
denkbare Maße:
Mitarbeiterzahlen
Bilanzsumme
Umsatzerlöse
Marktanteil
- diese Merkmale können sich widersprechen:
vollautomatisierter Betrieb
wenig Mitarbeiter
aber hohe Umsätze, großer Marktanteil ...
Wachstumsstrategien
- internes vs. externes Wachstum
- internes Wachstum: Aufbau eigener Kapazitäten entweder großbetrieblich oder
mehrbetrieblich
- Externes Wachstum: Erwerb von Verfügungsrechten über bestehende Kapazitäten
(Übernahme, Fusion, Beteiligung, ...) oder Zusammenschluss mit anderen Unternehmen
(Kooperationen)
Wettbewerbsschutz
- Verbot von Kartellen (Ausnahmen möglich)
- Verbot von aufeinander abgestimmtem Verhalten
- aber: gleichförmiges Marktverhalten (ohne Absprachen) ist erlaubt (Beispiel Preiserhöhungen
für Benzin)
- Instrument: Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
erstmals 1958
Fusionen sind beim Kartellamt meldepflichtig
Idee: Verbot der marktbeherrschenden Stellung
Kriterien: Marktanteile und Umsatz
Kartellamt kann ein Verbot aussprechen
Bundesminister für Wirtschaft kann trotzdem genehmigen, wenn ein „überragendes
Interesse der Allgemeinheit“ besteht (§ 42 GWB)
- Problem: Was ist der relevante Markt (etwa bei einem Mehrproduktunternehmen)?
Fusion
- Aufgabe der wirtschaftlichen und selbständigen Selbständigkeit der fusionierenden
Unternehmen
- Fusion durch Aufnahme
5. Beendigung
Varianten einer Beendigung
Freiwillige Beendigung Betriebsveräußerung/ Stilllegung (Liquidation)/ Umwandlung
Erzwungene Beendigung Insolvenz (früher: Konkurs) / Entzug der Gewerbeerlaubnis/ erzwungene
Beendigung aus Gründen, die in der Person eines Gesellschafters liegen
Liquidation
- Auslöser: Auflösungsbeschluss durch Gesellschafterversammlung oder Hauptversammlung
- Anmeldung zur Eintragung ins Handelsregister
- Liquidationseröffnungsbilanz muss erstellt werden
- Arbeitnehmer:
Interessenausgleich
Sozialplan über eine Betriebsvereinbarung
beim Scheitern der Verhandlungen: Entscheidung der Einigungsstelle
- Gläubiger:
melden ihre Ansprüche beim Abwickler an
Abwickler prüft und beendet alle Geschäfte
Abwickler befriedigt die Ansprüche der Gläubiger
Restvermögen geht an die Anteilseigner
Betriebsveräußerung
- „einfachere“ Rechtsfolgen
- Mitbestimmungsregeln der Liquidation entfallen
- Prüfung der wettbewerbsrechtlichen Konsequenzen
- Arbeitsverträge gehen auf neuen Eigentümer über
- besondere Schutzrechte von Arbeitnehmern sind zu beachten
Insolvenz
- Auslöser nach der Insolvenzordnung (InsO):
Überschuldung
Illiquidität
- Ziel: gleichmäßige Befriedigung der Gläubiger nach Maßgabe der Insolvenzquote
- kann vom Gesamtschuldner oder von einem Gläubiger ausgelöst werden
- Verfahrensschritte:
1. Insolvenzantrag beim Insolvenzgericht
2. Prüfung des Antrags durch das Gericht
3. Eröffnung Insolvenzverfahren, Benachrichtigung an Gläubiger
4. Bestellung eines Insolvenzverwalters
- Rechte der Gläubigerversammlung
D Betriebliche Leistungsprozesse
1. Grundbegriffe
Transformation Input - Output
2. Personalwirtschaft
Funktionale vs. Institutionelle Sichtweise
Funktionale Perspektive:
- umfasst alle im Zusammenhang mit der Bereitstellung und der Betreuung des Personals
anfallenden Aufgaben eines Unternehmens; d.h. es geht um das „doing“ im Rahmen der
Personalplanung, der Auswahl und der Einstellung von Arbeitskräften, der Lohn-und der
Gehaltsfindung, der Personalentwicklung usw.
Institutionelle Perspektive:
- umfasst alle organisatorischen Einheiten, die personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen
(z.B. Personalabteilungen, alle Führungskräfte, die Personalverantwortung tragen)
Personalwirtschaft:
- alle Aufgaben, die dazu dienen, die Planung, die Beschaffung und den zielgerichteten und
effizienten Einsatz der Mitarbeiter/innen eines Unternehmens sicherzustellen
Bedeutungswandel
Phase der Bürokratisierung (50er Jahre):
- reine Personalverwaltung (Lohn-und Gehaltsabrechnung, Personaleinsatzplanung, ...)
- Personalwirtschaft als Ordnungsfunktion
Phase der Professionalisierung (60er Jahre):
- Personalplanung rückt in den Vordergrund (Kontrollberichte, Schaubilder,
Organisationshilfen, ...)
- Stellenbeschreibungen und formalisierte Zielvereinbarungen
Personalwirtschaftliche Modelle
Scientific Management (Taylor) Höchstmaß an Effizienz durch Arbeitsteilung
Human Relations Bewegung Leistungswille hängt stark von sozialen Bedingungen und
Beziehungen ab („social man“). Gruppenstruktur
Human Resources Modell Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und psychologischem Wachstum
im Mittelpunkt („complex man“). bedürfnisgerechte Gestaltung der Arbeitsaufgaben
Rechtliche Rahmenbedingungen
Individualarbeitsrecht:
- Vielzahl von Einzelgesetzen (z.B. Art. 12 GG, Kündigungsschutzgesetz, §§611 ff.
BGB...)Schutz der wirtschaftlich Schwächeren
- individuell gestaltbarer Arbeitsvertrag (Dienstvertrag)
Kollektives Arbeitsrecht:
- Montan-Mitbestimmungsgesetz (1951/1956)
- Mitbestimmungsgesetz (1976)
- Betriebsverfassungsgesetz (1952)
Personalplanung
Grundfragen der Personalplanung:
- Wie viele MA werden in den einzelnen Organisationseinheiten benötigt?
- Welche qualitativen Anforderungen müssen erfüllt werden?
- Werden innerhalb der Planperiode Veränderungen des Personalbedarfs erwartet?
Instrumente:
- Statistische Methoden, Kennzahlen, Stellenplan
Personalbereitstellung
Personalsuche
- externer Arbeitsmarkt:
Massenmedien
Veranstaltungen (z.B. Absolventenkongresse), Praktika, Unterstützung bei
Diplomarbeiten
Arbeitsämter
Unternehmenspublikationen (Imagebroschüren)
Mitarbeiter als Imagefaktor (z.B. Prämie bei erfolgreicher Vermittlung)
Schwierigkeiten: Intransparenz, mangelnde Mobilität der Arbeitskräfte, Engpässe in
bestimmten Branchen z.B. EDV
- unternehmensinterne Personalrekrutierung: Umbesetzung. Vereinbarung von Mehrarbeit,
Veränderung von Aufgabeninhalten
Personalauswahl
- bisheriges Arbeitsverhalten
qualifizierte Interviews
frühere Arbeitszeugnisse
andere Leistungsnachweise
- gegenwärtiges Verhalten
psychologische Eignungs- und Fähigkeitstests, die sowohl die fachliche und
methodische als auch die soziale Kompetenz prüfen (z.B. Assessment-Center)
Personaleinsatz
- Personalbereitstellung ist erst dann erfolgreich abgeschlossen, wenn der neue Mitarbeiter
dauerhaft fachlich und sozial in das Unternehmen integriert werden konnte
- Problem: Fluktuationsrate von 30% -60% innerhalb der ersten 6 – 12 Monate verursacht hohe
Kosten (€ 20.000 -€ 150.000)
- Lösungsansatz: Einarbeitungsprogramme (Trainee-Programme)
Personalverwaltung
- Sammlung, Verarbeitung und Weitergabe von Personalinformationen (Personalakte)
- Abrechnung der Löhne und Gehälter
Personalentwicklung
- Weiterentwicklung der Mitarbeiter im Hinblick auf
Fachkompetenz (fachlich-anwendungsbezogenes Wissen)
Methodenkompetenz (analytische und konzeptionelle Fähigkeiten)
Sozialkompetenz (personen- und gruppenbezogenes Verhalten)
- Maßnahmen
Training-on-the-job
Seminare
Einzel- und Gruppencoachings
Computer Based Training (CBT), Web Based Training (WBT)
Personalfreisetzung
Interne Personalfreisetzung
- Personalfreisetzung ohne Verringerung des Personalbestands durch
Weiterqualifizierung von Mitarbeitern
Änderung der Arbeitszeit (Abbau von Überstunden, Einführung von Kurzarbeit, ...)
örtliche oder stellenbezogene Versetzung
Externe Personalfreisetzung
- Kündigung
ordentliche Kündigung
außerordentliche Kündigung
- Outplacement-Programme (insbesondere für Führungskräfte )
3. Materialwirtschaft
Aufgaben der Materialwirtschaft
- Betrieb verzichtet auf die Selbsterstellung zugunsten von anderen Leistungsarten, deren
Vermarktung aussichtsreicher erscheint
Bsp.: Statt Eigenproduktion von Schraubenfedern: Montage von Stoßdämpfern unter
Zukauf von Schraubenfedern
„Make or buy“: ständig wiederkehrende Frage des Wirtschaftssubjekts
Lagerarten
- Eingangslager: Auffangen des Güterflusses aus der Umwelt für…
aktuellen Bedarf der Produktion
zukünftigen Bedarf
Lösungen…
Materialart Materialverbrauch ME in % Preis ME Wert Gesamtverbrauch GE in% Rang
Nr.
1 156 6% 96 14.976€ 7,7%
2 728 28% 5 3640€ 1,9%
3 104 4% 375 39.000€ 20%
4 208 8% 21,75 4.524€ 2,3%
5 156 6% 62,5 9.750€ 5%
6 312 12% 3,75 1.170€ 0,6%
7 130 5% 200 26.000€ 13,3%
8 520 20% 2 1.040€ 0,5%
9 260 10% 15 3.900€ 2%
10 26 1% 3500 91.000€ 46,7%
1 10 1 1 46,7 46,7
A 2 3 4 5 20 66,7
3 7 5 10 13,3 80
4 1 6 16 7,7 87,7
B 5 5 6 22 5 92,7
6 4 8 30 2,3 95
7 9 10 40 2 97
8 2 28 68 1,9 98,9
C 9 6 12 80 0,6 99,5
10 8 20 100 0,5 100
Lorenzkurve – kumulierte Werte
4. Produktionswirtschaft
Grundbegriffe, Aufgaben und Ziele
Produktion = Umwandlung von Produktionsfaktoren in Produkte im Rahmen von bestimmten
Produktionsverfahren
Aufgabe der Produktionswirtschaft: Planung, Durchführung und Kontrolle der industriellen
Leistungserstellung
Ziele:
o Minimierung der Durchlaufzeiten (Kapitalbindung, Bestände)
o Maximale Kapazitätsauslastung
o Liefertreue: Minimierung der Abweichungen von zugesagten Lieferterminen
o Qualitätsstandards sollen für den gesamten Produktionsprozess und das Produkt
eingehalten werden
Produktionsfunktionen
- Produktionsfunktionen stellen die Beziehung zwischen den technisch effizienten
Faktoreinsatzkombinationen und den Ausbringungsmengen an Gütern dar
- x = Ausbringungsmenge an Gütern
- r = Mengen an Produktionsfaktoren
Substitutionale Produktionsfunktionen
Faktoreinsatzmengen stehen in keiner festen Beziehung zueinander
o Faktoren sind austauschbar ohne Änderung der Ausbringungsmenge x
o Faktorauslgleich möglich
o Erhöhung eines Faktors (alle anderen konstant) lässt Ausbringungsmenge wachsen
Isoquante: geometrischer Ort aller Faktorkombinationen, die den gleichen Output erzeugen
(Indifferenzkurve)
Substitutionale Produktionsfunktionen
Limitationale Produktionsfunktionen
- Faktoreinsatzmengen stehen in einem festen Verhältnis zueinander
Kein Faktor kann durch einen anderen ersetzt werden
Erhöhung eines Faktors (alle anderen konstant) ergibt keine Erhöhung der
Ausbringungsmenge x
Produktionsfunktion Typ A
ertragsgesetzliche Produktionsfunktion (Turgot)
Kostentheorie
- baut auf Produktionstheorie auf bzw. ergänzt diese
- erklärt, wie sich die Kosten K im Verhältnis zur Anzahl der produzierten Güter x verändern
- Gesamtkosten K: K = r1 x q1 + r2 x q2 + … + rn x qn
- Gesamterlöse E: E = x1 x p1 + x2 x p2 + … + xm x pm
- Gewinn G: G(x) = E(x) – K(x) Max! (für die unterschiedlichen Produktionsfunktionen
werden dazu die Kostenminima bestimmt).
Planung des Produktionsprogramms
- Produktionsportfolio
- Optimale fertigungstiefe (make or buy):
Anforderungen an Maschinenausstattung, Lager- und Fertigungsflächen,
Fertigungsstandorte
Höhe und Struktur der Kosten, insbesondere das Verhältnis von fixen und variablen
Kosten
Ausmaß der Kapitalbindung im Unternehmen
Anzahl der Mitarbeiter und Beschäftigungsrisiko des Unternehmens
Produktionswirtschaftliche Flexibilität
Maßnahmen:
5. Absatzwirtschaft
Definition:
Planung, Durchführung und Kontrolle von allen Aktivitäten, die sich auf die aktuellen und
potentiellen Absatzmärkte richten und der Vermarktung der erstellten Leistungen dienen.
Aufgaben:
- systematische Durchführung und Überwachung der Planungs und Entscheidungsprozesse im
Absatzbereich (Absatzplanung und –kontrolle)
- Bereitstellung ausreichender Informationen für absatzwirtschaftliche Entscheidungen
(Marktforschung)
- funktionsbereichsübergreifende Abstimmung aller marktbezogenen Maßnahmen im
Unternehmen (Prozessorientierung der Absatzwirtschaft)
- dafür Sorge tragen, dass das Produkt- und Leistungsangebot des Unternehmens dem Bedarf
der Nachfrager entspricht
- Berücksichtigung der aktuellen und zukünftigen Markt- und Wettbewerbsverhältnisse bei
allen absatzwirtschaftlichen Überlegungen
Ziele:
Sachziel Vertrieb der in einem Unternehmen hergestellten marktfähigen Güter und Leistungen
Formalziele Umsatz/ Deckungsbeitrag/ Gewinn/ Marktanteil (relevanter Markt? – geografisch,
sachlich, zeitlich, soziodemografisch)
psychografisches Ziel positive Beeinflussung des Konsumentenverhaltens (Kaufverhalten,
Werthaltungen, Motive) im Hinblick auf das Unternehmen und seine Produkte
Produktpolitik
- Frage der Produkteigenschaften, der Produktgestaltung
- Käufermärkte erfordern Kundenorientierung
- Produkte: Mittel zur Nutzenbefriedigung von Nachfragern
- man unterscheidet (Beispiel PKW):
Grundnutzen
• Fortbewegung von A nach B
Zusatznutzen
• Sicherheit
• Bedienungsfreundlichkeit
• Komfort
• Umweltfreundlichkeit
• Prestige
Produkt-Lebenszyklus-Phasen
Programmpolitik
Preispolitik
Distributionspolitik
Distributionspolitik
Kommunikationspolitik ≠ Werbung
Absatzplanung und -kontrolle
- Situationsanalyse der Absatzsituation
- Festlegung von Absatzzielen
- Entwicklung einer Absatzstrategie
- Festlegung des Absatzbudgets
- Festlegung und Realisierung der Absatzmaßnahmen
- Absatzkontrolle
E Finanzwesen
1. Grundbegriffe
Grundbegriffe
Der Zusammenhang zwischen Leistungs- und Finanzbereich:
Außenfinanzierung
- Beteiligungsfinanzierung
Zuführung von Kapital durch bisherige oder neue Kapitalgeber, z.B. Aufnahme neuer
Kommanditisten bei der KG
- Kreditfinanzierung (kurzfristig oder langfristig)
- Sonderformen (Factoring, Leasing etc.)
Fremdfinanzierung
Innenfinanzierung
- Selbstfinanzierung
offen: Gewinnthesaurierung
still: Bildung stiller Reserven
- Finanzierung aus Rückstellungen
- Finanzierung aus Abschreibungen