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BWL-Zusammenfassung

A Gegenstand der BWL


1. Einordnung der BWL in die Wissenschaften
Typologie der Wissenschaften
Wissenschaften  Realwissenschaften  Geistes oder Kulturwissenschaften  Wirtschaftswissenschaften 
BWL/VWL

Begriffe
WIRTSCHAFT: Ist der Inbegriff aller planvollen menschlichen Tätigkeiten, welche vorhandene knappe Mittel
so einsetzen das ein möglichst großes Maß an Bedürfnisbefriedigung entsteht.

WISSENSCHAFT: befasst sich in systematischer Weise unter Verwendung geeigneter Methoden mit einem
bestimmten abgegrenzten Gebiet, um Erkenntnisse über dieses Gebiet zu erlangen.

VWL

- Untersucht das gesamtwirtschaftliche Zusammenwirken


- Beschreibt und erklärt das Zusammenwirken von Staat, Unternehmungen und Haushalten
- Untersucht Fragen zu Entstehung des Volkseinkommens und zur gerechten Verteilung
- Entwickelt Verfahren zu Erreichung praktischer volkswirtschaftlicher Ziele

BWL

- Geht vom einzelnen Betrieb aus


- Beschreibt und erklärt das wirtschaftliche Handeln im Betrieb
- Entwickelt Verfahren zur Realisierung praktischer betrieblicher Ziele
- Betrieb dient als Mittel zur Erzielung und Verwendung des Einkommens Einzelner

2. Betrieb als Gegenstand der BWL


2. Betrieb als Gegenstand der BWL

Betrieb: Organisatorische Einheit, in der zur Erreichung von bestimmten Zielen materielle und immaterielle
Leistungen erstellt werden.

Abgrenzung Betrieb – Unternehmung


1. Betriebe in der Marktwirtschaft (Unternehmungen)
Autonomieprinzip: Betriebt bestimmt selbst (ohne Einfluss des Staates) Art und Menge der Produkte und auch
die Höhe der Preise

Prinzip der Alleinbestimmung: Eigentümer des Betriebes kann autonom nach innen und außen entscheiden
was seine Angestellten zu tun haben.

Erwerbswirtschaftliches Prinzip: Ziel ist ein möglichst hoher Gewinn (Gewinnmaximierung)

2. Öffentliche Betriebe
- auch Betriebe in der Marktwirtschaft
- Halten sich nicht an das Erwerbswirtschaftliche Prinzip
- Ziel ist ein angemessener Gewinn, Zuschussminimierung und Kostendeckung

3. Betriebe in der Planwirtschaft


Organprinzip: Betrieb als ausführendes Organ des Staates, Betrieb als Planungsempfänger und
Planungsvollzieher (sog. 5 Jahres Pläne)

Prinzip des Gemeineigentums: Das Privateigentum an Produktionsmitteln ist aufgehoben

Prinzip der plandeterminierten Leistung: Betriebsziel ist nicht Gewinnmaximierung, sondern die von der
Planungszentrale vorgegebenen Soll-Werte zu erreichen

3. Ökonomisches Prinzip
Ökonomisches Prinzip:
Minimumprinzip: Ein bestimmter Güterertrag soll mit einem minimalen Einsatz an Produktionsfaktoren
erreicht werden (Mengenmäßige Definition). Oder: Ein bestimmter Gewinn soll mit minimalen Kosten erzielt
werden (Wertmäßige Definition).

Maximumprinzip: Mit einem gegebenen Einsatz an Produktionsfaktoren soll ein maximaler Güterertrag
erreicht werden (Mengenmäßige Definition). Oder: Mit gegebenen Kosten soll ein maximaler Gewinn erzielt
werden (Wertmäßige Definition).

Optimumprinzip: Mit einem optimalen Einsatz an Produktionsfaktoren soll ein optimaler Güterertrag erreicht
werden (Mengenmäßige Definition). Oder: Mit optimalen Kosten soll ein optimaler Gewinn erzielt werden
(Wertmäßige Definition – günstiges Input/Output Verhältnis)

Beispiele…
- Die Firma Puma möchte in möglichst kurzer Zeit ihren Marktanteil in den USA im Segment
Trendbekleidung verdoppeln. Minimumprinzip
- Ein Student möchte mit möglichst wenig Geld eine möglichst lange Reise unternehmen.
- Ein Schneider will aus 1.000 m2Stoff möglichst viele Anzüge schneidern. Maximumprinzip
- Ein Taxiunternehmer möchte, dass seine Fahrer mit möglichst wenig Benzin möglichst viele Kilometer
fahren. Optimumprinzip

4. Warum gibt es Unternehmen


Was ist ein Unternehmen
Ein Unternehmen ist ein langfristiger Zusammenschluss von Marktteilnehmern. Diese
Marktteilnehmer müssen nicht zwingend die gleichen Ziele verfolgen. Ziel des Zusammenschlusses ist
es, mit Hilfe eines koordinierten Agierens Nutzenpotenziale des Marktes für die Individuen zu
erschließen und sicherzustellen

Theorie der Unternehmung – Ausgangspunkt


1. Vollkommener Markt (Neoklassische Theorie)
- Atomistische Marktstruktur
- Homogenität der Güter
- Vollständige Markttransparenz
- Unbegrenzte Mobilität aller Produktionsfaktoren und Güter, freier Marktzu- und Marktaustritt
- Marktteilnehmer verhalten sich rational
- Es gibt keinerlei Transaktionskosten
 Die Folge ist das Pareto Optimum (Ein Pareto-Optimum ist ein Zustand, in dem es nicht möglich ist,
eine Eigenschaft zu verbessern, ohne zugleich eine andere verschlechtern zu müssen)
- In der Realität gibt es unvollkommene Märkte, d.h. mindestens eines der Vollkommenheitsmerkmale
ist nicht erfüllt

Warum gibt es Unternehmen


2. Transaktionskostentheorie (Coase)
- TAK ≠ Produktionskosten
- Interne / externe TAK
- Merkmale der Transaktionspartner sind Begrenzte Rationalität und Opportunismus
- Ziel: Minimierung der Transaktionskosten Unternehmen entstehen, wenn interne TAK < externe
TAK Make or buy?

3. Principal Agent Theorie (Jensen/Meckling)


- Annahme: asymmetrische Informationsverteilung zwischen Principal und Agent
- Asymmetrische Informationsverteilung vor Vertragsabschluss führt zu Adverse Selection
- Asymmetrische Informationsverteilung nach Vertragsabschluss führt zu Moral Hazard
- Minimierung der Informationsasymmetrie vor Vertragsabschluss durch Signalling und Screening
- Minimierung der Informationsasymmetrie nach Vertragsabschluss durch Anreizsysteme und
Kontrollsysteme
 Unternehmen werden gegründet um Unsicherheiten durch engere und dauerhaft angelegte
Zusammenarbeit zu minimieren.

4. Proberty rights Ansatz (Alchain/Demsetz)


- Güter als Bündel von Verfügungsrechten
- Kernfrage: Wie sollten Verfügungsrechte an Gütern verteilt werden, damit es zu einer effizienten
Güternutzung kommt?
- Ausgangspunkt Komplexe Güter
 Erfordern die Produktion im Team
 Nur der Team Output ist am Markt ehrältlich
 Dabei gibt es ein Problem die free Rider (arbeiten weniger mit machen weniger bekommen
aber dieselbe Gruppennote)
 Dadurch vermindert sich die Team Produktivität und tangiert alle Teammitglieder
 Deswegen (Hierarchische Unternehmen) Alle Teammitglieder geben ihre Verfügungsrechte an
ein Mitglied (Supervisior) ab um kein Free Rider Problem mehr zu haben
5. Vertagstheorie (Grossmann/Hart/Moore)
- Verträge beinhalten Eigentum und Verfügungsmacht
- In der Realität sind die Verträge unvollständig
- Folgen davon sind…
 Nicht alle Verfügungsrechte werden in Verträgen spezifiziert, daher müssen wir unterscheiden
zwischen…
 Spezifischen Rechten: im Vertrag geregelt und per Vertrag durchsetzbar
 Eigentümer Rechten: nur vom Eigentümer durchsetzbar z.B wenn sich unvorhersehbare, nicht
im Vertrag geregelte Umstände ergeben
 Dann müssen die Verträge überarbeitet bzw. erneuert werden
 Das Kernproblem ist die Effiziente Verteilung von Eigentümer Rechten. Eigentümer Rechte in
Bezug auf komplementäre Güter sollten in einer Hand d.h. in einem Unternehmen gebündelt
werden.
 Unternehmen werden gegründet, um Eigentümerrechte von komplementären Gütern zu bündeln und
ineffiziente gegenseitige Marktbehinderungen zu vermeiden.

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