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kreischen jetzt die linguistischen Feingeister! "Quatsch, ist doch genial!" , sagt Generation
'YouTube'. Aus Denglish wird jetzt Dürkisch. Praktisch für alle Maulfaulen: Man kann mit
viel weniger Wörtern plötzlich ganz viel sagen! Heute z.B. so was wie: "Gehst du Fußball?
Bringst du Colamolal" Das sind doch alles die Migranten schuld! schimpfen die Stammtische!
Was sicher ist: Ob wir wollen oder nicht - die sogenannte Kiezsprache wird sich bei uns noch
viel breiter machen. Ist ja auch logisch - je öfter man es hört, umso selbstverständlicher wird
es für uns. Und irgendwann, ganz automatisch, verschluckt unsere eigene Zunge auch die
daran, dass wir plötzlich so schnell fertig sind mit unseren Sätzen. Und anfangs werden wir
erschrecken und uns umgucken, ob uns jemand ertappt hat, dass wir jetzt auch in den Asi-
Slang abgerutscht sind. Denn nicht die Sprache selbst ist das Problem, sondern ihr Image!
13:00 Uhr (und eine halbe Packung Zigaretten später): Anruf Kumpel: "ey Alter!" "Was los,
Danach:
Ergebnis der Rostocker Sprachstudie: Auch in Gegenden, wo es nicht so viel Multi-Kulti wie
Lippen der feinsten Akademikertöchter ganz selbstverständlich Sätze entlassen werden wie:
Und das ist auch nichts Neues. In vielen Dialekten werden Präpositionen einfach weggelassen oder
ersetzt. Und das hat nichts mit der neuen angeblichen 'Ghettosprech' zu tun! Sätze wie "Ich bin auf
Das einzige, was sicher mit dem türkischen Einfluss zu tun hat, sind Wortkonstruktionen wie
Colamola oder Fahrradmahrrad, also das Wiederholen von Silben mit vorangestelltem M. Und es ist
laut Studie auch so, dass die Sprache vereinfacht wird, wenn viele unterschiedliche Kulturen
aufeinandertreffen.
Wer unsere Sprache als etwas Starres ansieht, dem bluteten bei "ich geh Bus" wahrscheinlich Herz
und Ohren. Aber müsste der dann nicht auch noch Mittelhochdeutsch reden? Als Luther die Bibel
übersetze, benutze er feinstes Deutsch - jedenfalls für die damaligen Verhältnisse. Heute würden
wir es kaum noch verstehen. Sprache ist doch für uns da, und nicht wir für die Sprache. Auch die
Jugendlichen können sehr wohl unterscheiden, mit wem sie gerade reden, und passen ihre Sprache
dann an. Und das ist doch auch die Hauptsache: dass wir immer, egal mit wem wir reden, neben den