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Industrielle Revolutionen und Architektur

Seit der Vergangenheit hat die Architektur sich kontinuierlich mit Menschen, Kultur und
Technologie weiterentwickelt. Industrielle Revolutionen, die im 18. Jahrhundert in Europa
begannen, sind einer der wichtigsten Wendepunkte in der Geschichte der Menschheit und
damit in der Geschichte der Architektur. Die industrielle Revolution, die in den 1760er Jahren
zum ersten Mal in Großbritannien begann, führte die Menschen in Konzepte wie Dampfkraft,
Maschinenleistung und Fabrik ein. Dank dieser Erfindungen hörten die Studien nicht mit der
Entwicklung von Produktion und Wirtschaft auf, und die zweite industrielle Revolution fand
im nächsten Jahrhundert statt. Dieses Mal wurde mit der Verbreitung von Elektrizität die
Massenproduktion entwickelt. Später, in der dritten Revolution, wurde der Mensch in die
digitale Technologie eingeführt. Schließlich hat sich diese Entwicklung im laufenden
Jahrhundert in eine andere Dimension verlagert und die Menschheit hat begonnen, an
komplexeren Systemen wie Robotik zu arbeiten.

Es war Eisen, das die Geschichte der Architektur in der ersten industriellen Revolution
veränderte. Eisen war tatsächlich ein Material, das seit der Eisenzeit entdeckt und verwendet
worden war.
In der 18. Jh. wurde die Technologie der Gusseisen von Abraham Darby entwickelt.
In dem Produktionsprozesse von diesem Material wurden die Eisen mit Koks
anstelle von Holzkohle verbrannt und verflüssigt.
Diese Eisen wurden dann wieder eingefroren und eine harte, aber zerbrechliche Struktur
hatten.
Im Jahr 1718 wurde die erste Eisenbrücke „The Iron Bridge“ in England gebaut.
Die Brücke wurde für ihr geringes Gewicht und die daraus resultierende Kreisbogenform
erkannt.

Das späte 18. Jh. ist als Beginn der Moderne bekannt.
Der französische Architekt Henri Labrouste, der für seine viele verschiedene gusseiserne
Strukturen berühmt wurde, hat auch neue Technologien für Lüftung, Heizung und
Gasbeleuchtung eingesetzt.
Mit den Eisensäulen, die er in Innenräumen verwendete, erhielt der Hauptlesesaal immer sehr
gutes Licht.
Einweiteres gutes Merkmal von Gusseisen war, dass es ein geeignetes Material für großen
Strukturen war.
Joseph Paxton, der eigentlich ein Gärtner war, erbaute im Jahr 1840 ein
Konservatorium in Chatsworth, England.
Die Säulen und Balken dieses Konservatoriums, das groß genug ist, um Wagen aufzunehmen,
bestanden vollständig aus Eisen. Einige Jahre später entwarf Paxton den „Crystal Palace“, der
war eines der wichtigsten Gebäude des 19. Jahrhunderts, für die erste weltweite
Industrieausstellung.
Das Gebäude, das dank der dünnen Eisensäulen eine sehr leichte Struktur aufweist, hatte keine
inneren Schutzwände und war fast vollständig mit Glas bedeckt.
Dieser Entwurf verschafft das Gebäude den ganzen Tag natürliches Licht zu erhielten und
machte es den perfekten Ort für eine Ausstellungshalle.
Darüber hinaus wurde künstliches Licht fast nie verwendet und das wirkte die Kosten sehr
positiv aus.
Paxton entwickelte auch ein Modulsystem "ridge and furrow" für den Dachbau,
mit dem das Baumaterial auf das Minimum reduziert und die gesamte Konstruktion in sehr
kurzer Zeit abgeschlossen werden konnte.

Im späten 19. Jh. begann die Sprödigkeit von Gusseisen mehr Aufmerksamkeit sich zu ziehen,
und eine neue Technik heißt Schmiedeeisen, wurde gefunden.
Mit dieser Technik waren die Eisen jetzt nicht zerbrechlich, sondern elastisch.
Schmiedeeisen hatte aber auch ein Problem, dass sie nicht stark genug waren.
Ein Beispiel dafür ist Garabit Viadukt in Frankreich.
Dieses Bauwerk, das viele Jahre lang die höchste Brücke der Welt war, musste wegen
Sicherheitsproblemen geschlossen werden.
Das Robustheitsproblem von Schmiedeeisen brach mit der Tay Bridge-Katastrophe aus. Diese
Brücke in Schottland stürzte an einem stürmischen Tag ein und forderte viele Todesfälle. Nach
dieser Katastrophe wurde Schmiedeeisen aufgegeben und nach neuen Technologien gesucht.

Nach einer kurzen Zeit begann Stahl, der viel stärker als Eisen war, zu produzieren werden.
Dieses Material, bei dem es sich um eine Legierung handelt, wurde von Henry Bessemer
entwickelt. Bessemer schuf mit Oxidation ein Wunder in der Technologie der Stahlherstellung
und ermöglichte die Massenproduktion von günstigerem Stahl. Die erste große
Stahlkonstruktion war die „Forth Bridge“, die in Schottland von den drei Ingenieuren Benjamin
Baker, John Fowler und Kaichi Watanabe gebaut wurde. Der Bau der Fort Bridge, der längsten
freitagenden Brücke der Welt, basierte auf dem Konstruktionsprinzip der T-Brücke. Trotz der
Tatsache, dass die Brücke stark gebaut ist, war die Bauprozess nicht sehr erfolgreich und leider
starben viele Menschen während des Baus aufgrund niedriger Sicherheitsstandards und
gefährlicher Methoden. Diese Brücke wird immer noch verwendet, und als Ergebnis ist klar,
dass Stahl stärker als Eisen ist.

Mit den Technologien, die mit der zweiten industriellen Revolution entstanden, war eine neue
moderne Struktur in der Architektur geboren: das Hochhaus. Der Entwicklung von
Wolkenkratzern führt dann auch die Erfindung des Aufzugs. Im Jahr 1852 ausstellte Elisha Otis
in einem 5-stöckigen Gebäude in Amerika der erste Personenaufzug und das startete die
Revolution von Aufzügen in der modernen Welt. Mit der Entwicklung der Industrie trat die
kapitalistische Welt in eine neue Ära ein und die Technologie veränderte wirtschaftlichen
beziehungsweise sozialen Bedingungen. In zentralen und inneren Städten wurden große
Geschäftszentren eingerichtet, in denen die Produktions- und Verkaufschancen höher waren
und auch die Grundstückpreise dort stiegen.

Der erste Wolkenkratzer wurde in Chicago gebaut, der amerikanischen Wirtschafts- und
Logistikzentrums. Aus diesem Grund wird der Name des während des Baus verwendeten
Gerüsts als "Chicago Frame" bezeichnet. Diese Skelettbauen, die in großen
Gebäudekonstruktionen verwendet werden, sind Käfige aus Eisen oder Stahl. Der Name, der
in dieser Hinsicht viel zum Markt beigetragen hat, ist der Architekt William Le Baron Jenney.
Das 1895 in Chicago erbaute „Reliance Building“ ist eines der wichtigsten Beispiele für einen
„Chicago Frame“ Struktur. Dieses Gebäude hat keine konventionellen Steinmauern, sondern
besteht es aus einer transparenten Beschichtung über einem strukturellen Rahmen.
In der Innenarchitektur des Gebäudes werden traditionelle Materialien wie Gusseisen und
Marmor mit technologischen Innovationen wie elektronischer Beleuchtung kombiniert.

Beton ist wie Schmiedeeisen und Stahl ein sehr wichtiges Material, das während der zweiten
industriellen Revolution entwickelt wurde und die Architektur beeinflusste.
Tatsächlich ist Beton ein sehr altes Material, genau wie Eisen. Das römische Pantheon zum
Beispiel ist nach
wie vor die größte unbewehrte Betonkonstruktion.
Dieses Material ist heute die Grundlage
von Infrastruktur und Siedlungssystemen in der Welt. Der erste, der die Stahlbeton-Technik
anwendet, ist François Coignet und sein berühmtestes Projekt ist das 130 km lange „Aquädukt
de la Vanne“, in Paris. Im Jahr 1892 patentierte der französische Ingenieur François
Hennebique das Stahlbetonkonstruktionssystem und integrierte das separate
Konstruktionselemente wie Säulen und Balken in einem einzigen monolithischen Element.
Dieser Effekt von monolithischen Elementen wurde vom Architekten Auguste Perret entdeckt.
Perrets charakteristisches Betongebäude „Apartments Rue Franklin“ in Paris zeichnet sich
durch einen unterschiedlichen Grundriss aus. Im Gebäude ist das Erdgeschoss als separater
Baukörper von den Obergeschossen konzipiert und der Gesamtplan hat eine U-Form, die von
der Chicagoer Architektur beeinflusst ist. Ein anderes Merkmal dieses Gebäudes ist, dass sich
das Artium im Gegensatz zu dem, was man normalerweise in Gebäuden in Paris sieht, an der
Vorderseite des Gebäudes befindet. Das von Le Corbusier erbaute „Maison Domino“ ist ein
Beispiel für ein reines Betongebäude, bei dem kein anderes Material als Beton verwendet
wird. Die Grundidee dieser Struktur besteht darin, schnell eine Lösung für das
Siedlungsproblem in Europa in Kriegszeiten zu sein, indem betone Bauteile verwendet
werden, die einfach hergestellt werden können. Die Wände in diesem Gebäude spielten keine
strukturelle Rolle, sondern dienten sich nur als Membranen.

Lüftung ist immer ein Thema, mit dem sich Architekten auseinandersetzen müssen.
Luftfeuchtigkeit und Wetterbedingungen sollten immer berücksichtigt werden, um die
Materialien eines Gebäudes zu schützen und einen komfortablen Wohnraum zu schaffen.
Man kann die Gleichheiten der Lüftungsformen an verschiedenen Stellen anhand der
Ähnlichkeit des Lüftungssystems von „Der Windfänge“ im Iran und des „US-Capitol“ Gebäudes
erkennen. 1902 wurden elektrische Klimaanlagen, eine revolutionäre Lüftungstechnologie,
vom Ingenieur Willis Crier erfunden und erstmals in Fabriken eingesetzt. Die Klimatisierung
war eine sehr nützliche Erfindung, insbesondere für Lebensmittelfabriken, die bei
empfindlichen Temperaturen und Feuchtigkeit halten müssen. Später wurde die
Filtertechnologie entwickelt und die Luft gereinigt, dann wurde der Lüftungsmarkt durch
Ozongeneratoren und Umwandlung Technologien erweitert. In der Nachkriegszeit, eroberten
Klimaanlagen schnell die Wohnarchitektur und dies hat unter anderem in den südlichen US
Städten
zu einem demografischen Boom geführt. Der Architekturhistoriker Banham kritisierte
diese Situation in den USA mit dem Satz "A home is not a house", indem er darlegte, dass die
Häuser wie Blasen zwischen Raum und Infrastruktur sind und nicht mehr als wirklichen
Lebensräume.

Dank der industriellen Revolutionen der letzten Jahrhunderte, existieren heute fortschrittliche
Technologien und viele in der Architektur verwendete Systeme. Mit der Entwicklung von
Gusseisen, Schmiedeeisen und Stahl, hat sich die Struktur der Gebäude immer modernisiert.
Später trat die Bauindustrie mit der Zugabe von Beton, der eigentlich ein altes Material ist, in
eine andere Dimension ein. Beton ist bis heute das wichtigste Material für Infrastruktur und
Gebäudesysteme. Schließlich haben die in der Nachkriegszeit entwickelten Lüftungs- und
Klimatisierungstechnologien den heutigen Stand der modernen Architektur geprägt.

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