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Ausgabe 1 / 2006

Die Kausalkette des Herzens

MERIDIANKOMPLEX 2

Die Kausalkette des Kreislaufes / Perikards

MERIDIANKOMPLEX 10

MERIPHARM GmbH ▪ Eckbergstr. 18, 76534 Baden-Baden, Telefon (07221) 7 37 34

Der Herz-Meridian und der Kreislauf / Perikard-Meridian


 
In der heutigen Ausgabe von MERIDIAN-aktuell beginnen wir mit der Besprechung der Meridiane, die
der Wandlungsphase des Feuers zugeordnet sind.
 
Jeder Meridian ist Teil des Regulationssystems des menschlichen Körpers, in dem bekanntlich die
geheimnisvolle Lebensenergie "Chi" fließt. Dem Meridian ist weitaus mehr zugeordnet, als nur das
gleichnamige Organ. Es gehören dazu: bestimmte Gewebe des Körpers, Sinnesorgane, Emotionen
und ein gekoppeltes Organ.
 
Nach der chinesischen Lehre sind dem Herzen das Blut und die Blutgefäße zugeordnet; das
zugeordnete Sinnesorgan ist die Zunge; die Maximalzeit des Herz-Meridians nach der Meridian-Uhr
liegt bei 11 – 13 Uhr.
 
Der Herz-Meridian ist ein Yin-Meridian.
 
Da das Perikard nach der traditionellen Vorstellung das Bollwerk zur Abschirmung des Herzens von
krankmachenden äußeren Einflüssen darstellt, ist seine Funktion und Bedeutung untrennbar mit der
des Herzens verbunden, so dass es sinnvoll ist, beide Meridiane zusammen zu besprechen.
 
 
Der Verlauf des Herz-Meridians
 
Der innere Verlauf beginnt am Herzen und zieht durch das Diaphragma zum Dünndarm, dem
gekoppelten Organ. Ein weiterer innerer Ast steigt vom Herzen auf und verläuft entlang der Kehle
aufwärts und zum Auge. Ein dritter innerer Ast verläuft vom Herzen aus quer durch die Lungen zur
Axille; hier tritt der Meridian in He. 1 an die Oberfläche. Der periphere und äußerliche Verlauf des
Herz-Meridians verläuft an der inneren und ulnaren Seite des Armes zur ulnaren Handinnenseite und
endet am radialen Nagelwinkel des kleinen Fingers im Punkt He. 9.
Der Verlauf des Perikard-Meridians
 
Der Verlauf des Perikard-Meridians beginnt in der Mitte des Thorax im Bereich des Perikards. Ein
innerer Ast verläuft abwärts durch das Zwerchfell in das Abdomen und verbindet sich dort mit dem
oberen, dem mittleren und dem unteren Erwärmer. Ein weiterer innerer Ast durchquert den Thorax
und erreicht lateral der Mamille die Hautoberfläche im Punkt Pe. 1. Dort steigt er auf und verläuft über
die Achselhöhle abwärts entlang der medialen Seite des Oberarms zum Unterarm und endet
schließlich am Mittelfinger.
Die Grundsubstanzen in der chinesischen Medizin: Chi, Jing, Shen, Blut und
die Säfte
 
Zum besseren Verständnis des nachfolgenden Kapitels sei kurz auf die „Grundsubstanzen“
eingegangen, die in der traditionellen chinesischen Medizin eine Rolle spielen.
 
Chi oder Qi
Das Chi ist ein fundamentaler Begriff in der chinesischen Philosophie, dessen Bedeutung
wiederzugeben sehr schwierig ist. Die häufig gefundene Übersetzung als „Lebensenergie“ ist eher
unzureichend. Alles im Universum - sei es organisch oder anorganisch - ist aus Chi
zusammengesetzt und durch sein Chi definiert.. Die Unterscheidung zwischen Materie und Energie ist
dem chinesischen Denken unbekannt. Für unsere westliche Denkweise können wir uns das Chi wohl
am besten als „Materie an der Grenzlinie zur Energie bzw. als Energie am Punkte der
Materialisierung“ vorstellen. Die Chinesen versuchen jedoch nicht, die Natur des Chi zu ergründen
oder zu beschreiben; sie verstehen das Chi funktional: Durch sein Wirken.
 
 
Es gibt drei Quellen des Chi im menschlichen Körper. Die erste ist das „Ursprungs-Chi“, das bei der
Empfängnis von den Eltern auf das Kind übertragen wird und für die ererbte Konstitution des
Individuums mitverantwortlich ist. Es wird in den Nieren gespeichert. Die zweite Quelle ist das
„Nahrungs-Chi“, das der verdauten Nahrung entzogen wird, die dritte das „Natürliche Luft-Chi“, das
aus der eingeatmeten Luft gewonnen wird.
Aus diesen drei Quellen formt sich das „Normale Chi“, das den ganzen Körper erfüllt. „Es gibt keinen
Ort, an dem es nicht existiert, und keinen Ort, zu dem es nicht vordringt“.
 
Das Chi hat im Körper 5 Hauptfunktionen:
 
Das Chi ist die Quelle aller Bewegungen im Körper und begleitet jede Bewegung: Unter Bewegung
werden hier sowohl physische Aktivitäten verstanden als auch geistige Tätigkeiten sowie auch
allgemein Entwicklungs-, Wachstums- und Reifeprozesse.
Das Nei Jing beschreibt die Bewegung des Chi im Köper wie folgt: „Ohne Kommen und Gehen gibt
es keine Entwicklung, ohne Auf- und Absteigen keine Transformation, Absorption und Speicherung.“
Ein harmonisches Fließen des Chi in diese vier Richtungen bedeutet normales körperliches
Funktionieren.
 
Schutzfunktion: Das Chi schützt den Körper vor pathologischen Umwelteinflüsse.
 
Das Chi ist verantwortlich für die Transformationsprozesse im Körper.
 
Das Chi hat eine bewahrende, ordnende Funktion. Es hält die Organe auf ihrem rechten Platz, das
Blut in den Blutbahnen, und verhindert den übermäßigen Verlust von Körperflüssigkeiten.
 
Das Chi wärmt den Körper und ist für den Erhalt der normalen Körpertemperatur verantwortlich.
 
Jing
Das Jing ist die essentielle Substanz, die allem organischen Leben zugrunde liegt. Das Jing hat zwei
Quellen: Zum einen das vorgeburtliche Jing, das von den Eltern ererbt wird und das einzigartige
Wachstumsmuster jeder Person bestimmt; zum anderen das nachgeburtliche Jing, das aus der
Nahrung gewonnen wird. Die Entwicklung des Individuums wird von entsprechenden Veränderungen
des Jing begleitet.
So beschreibt das Nei Jing die Entwicklung der Frau in einem siebenjährigen Zyklus. Der Entwicklung
des Mannes wird entsprechend ein achtjähriger Zyklus zugrunde gelegt (vgl. MERIDIAN-aktuell,
Ausgabe 1/2005).
Chi und Jing eines Individuums hängen voneinander ab. Während das Chi die Bewegungs-Energie
darstellt, die mit den äußerlichen Aspekten der Bewegung zusammenhängt, ist Jing die innere
Essenz, die mit der langsamen organischen Wandlung, mit Wachstum und Verfall, zusammenhängt.
Chi tritt aus dem Jing hervor, da das vorgeburtliche Jing die Wurzel des Lebens ist.
Chi hilft jedoch später, Nahrung in nachgeburtliches Jing umzuwandeln und so das Leben zu erhalten
und zu verlängern.
 
Shen
Das Shen, der Geist, stellt eine Qualität dar, die ausschließlich dem Menschen angehört. Das Jing gilt
allgemein als Quelle des Lebens, das Chi als das Potential, zu aktivieren und zu bewegen, das Shen
ist die Vitalität im menschlichen Körper, die hinter Jing und Chi steht. Belebte wie unbelebte
Bewegungen sind eine Manifestation von Chi, instinktive organische Prozesse reflektieren Jing, das
menschliche Bewusstsein verweist auf die Gegenwart von Shen.
Shen ist die Kraft des menschlichen Bewusstseins, der Persönlichkeit, die Fähigkeit, zu denken, zu
unterscheiden, auszuwählen. Shen ist die Fähigkeit, Ideen zu formen, und der Wunsch, das Leben zu
lernen. Gerät das Shen aus dem Gleichgewicht, verlieren die Augen ihren Glanz, das Denken wird
unklar.
Im Gegensatz zur westlichen Vorstellung vom Geist als einer vom Körper getrennten immateriellen
Kraft, ist das Shen in der Vorstellung der traditionellen chinesischen Medizin ein dem Körper
eingegliederter Teil, das heißt es besitzt auch eine materielle Seite.
 
Chi, Jing und Shen werden in der chinesischen Medizin als „die drei Schätze“ bezeichnet.
 
Blut
Der Begriff Blut in der chinesischen Medizin entspricht nicht genau dem Begriff Blut in der westlichen
Medizin. Aufgabe des Blutes ist es, durch fortwährende Zirkulation den Körper zu ernähren und zu
erhalten.
Nach der chinesischen Vorstellung ist die physische Lokalisierung des Blutflusses nicht genau
festgelegt wie in der westlichen Medizin, nach deren Vorstellungen Blut ausschließlich in den Blutge-
fäßen zirkuliert.
Das Blut entsteht durch die Umwandlung von Nahrung. Nachdem die Nahrung im Magen
aufgeschlossen wurde, destilliert die Milz eine feine, geläuterte Essenz aus der Nahrung heraus. Das
Milz-Chi transportiert diese Essenz aufwärts zur Lunge. Während des Aufsteigens wird die Essenz
durch das Nahrungs-Chi in Blut umgewandelt. In der Lunge wird das Blut mit der „klaren Luft“
vereinigt. Diese Kombination ist schließlich das Blut, das vom Herz-Chi durch den Körper getrieben
wird. Neben dem Herzen haben die Leber und die Milz besondere Beziehung zum Blut. Die Leber
kontrolliert das ruhende Blut und speichert es. Die Milz leitet das Blut und hält es in seinen Bahnen.
Disharmonien des Blutflusses äußern sich in Blutmangel bzw. in Blutstauungen.
 
Säfte
Als Säfte werden alle weiteren Körperflüssigkeiten außer dem Blut bezeichnet, wie z.B. Schweiß,
Speichel, Urin, Verdauungssäfte. Deren Funktion liegt im Benetzen, zum Teil auch in Ernähren von
Organen und Körperteilen.
 
 
Die Bedeutung von Herz und Perikard in der chinesischen Medizin
 
Funktionen des Herzens in der traditionellen chinesischen Medizin:
 
- Es beherbergt das Shen
- Es öffnet die Zunge
- Es herrscht über den Puls
- Es zeigt sich im Gesicht
- Es scheint in den Augen wieder
- Es treibt das Blut durch die Adern
 
Der Su-Wen sagt: „Das Herz regiert das Blut und die Blutbahnen“. Das Herz reguliert den Fluß des
Blutes. Wenn das Herz richtig funktioniert, fließt das Blut ruhig. So sind Herz, Blut und Blutbahnen
durch ihre gemeinsame Tätigkeit vereint. Wenn Herzblut und Herz-Chi (die voneinander abhängen)
reichlich vorhanden sind, schlägt der Puls gleichmäßig.
Im Herz wohnt Shen, der Geist. Alles Bewusstsein und jeder Gedanke gehören zum Herzen. Das
Herz ist gleichsam der König, der Körper und die Organe sind seine Untertanen. Von allen Organen
leidet das Herz am meisten unter emotionalen Störungen. Wenn das Herz von Emotionen belastet
wird, besonders von Trauer, können alle dem Herz unterworfenen Organe betroffen sein. Die
Klassiker beschreiben diese Zusammenhänge so: „Wenn der Meister (= das Herz) glänzend ist, sind
seine Untertanen in Frieden. Wenn der Meister gestört ist, dann sind die zwölf Minister in Gefahr..“
Wenn jedes Organ richtig funktioniert, funktioniert auch das Herz richtig, wenn aber die anderen
Organe in Unordnung sind, kann das Herz krank sein.
Die fernöstliche Medizin sagt, daß der Perikard-Meridian zusätzliche Energie für Herz, Kreislauf und
Herzbeutel liefert.Da diese Energie den Kreislauf unterstützt, sorgt sie dafür, daß Sauerstoff und
Nährstoffe in angemessener Menge und Form in alle Körperzellen gelangen.
Der Su-Wen sagt: "Das Perikard ist der Minister des Herzens und das Tor zu Freude und Glück." und
"Das Perikard ist die Schloßburg des Herzens". Energetisch gesehen ist das Perikard die vorderste
Verteidigungsfront des Herzens gegen krankhafte äußere Einflüsse, insbesondere Emotionen, Trauer
und Schrecken. Das Perikard ist auch der Vollstrecker der Befehle des Herzens. Diese gehen vom
Shen aus und sind somit Ausdruck der Bedürfnisse und Neigungen des wahren Selbst. Ist das Herz
rein und stark, folgt das Perikard den Befehlen des Shen und daraus entsteht eine dynamische
Lebensweise. Ist das Shen schwach, wird das Perikard von Emotionen und Launen beherrscht, und
die wahren Bedürfnisse und Bestrebungen werden von den Forderungen des Körpers überdeckt. Weil
die Emotionen nicht in angemessenen Beziehungen zum Herzen stehen, stehen sie im Widerstreit
miteinander, und dieser Kampf beeinträchtigt schließlich die Organe. Krankheit ist die Folge.
Unrichtiges Denken, d.h. ein sich Abwenden von der instinktiven Weisheit des Herzens, verursacht
diesen anfänglichen Zustand des Ungleichgewichts.
 
Über die Beziehung des Herzens zur Zunge und zum Gesicht steht geschrieben: „Das Herz öffnet
sich in die Zunge.“ „Der Glanz des Herzens manifestiert sich im Gesicht.“ „Die Zunge ist der Spross
des Herzens.“
Disharmonien des Herzens machen sich also an der Zunge bemerkbar. Eine blasse Zunge kann
„Herzblutmangel“ anzeigen, eine violette zeigt „Gestautes Herzblut“ an. Pathologische
Veränderungen der Zunge wie z.B. Entzündungen oder Geschwüre können energetisch über den
Herzmeridian behandelt werden.
 
Der Su-Wen sagt, die Energie des Herzens geht in die Zunge. Wenn das Herz gesund ist, kann die
Zunge fünf Geschmacksrichtungen unterscheiden. Die Zunge gibt jedoch auch Aufschluß über den
Zustand der anderen inneren Organe. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde in der traditionellen
chinesischen Medizin die Zungendiagnose entwickelt.
Der Herz-Meridian hat klinische Bedeutung bei folgenden Erkrankungen:
Herzerkrankungen, psychische Störungen wie Schlafstörungen, Sprachstörungen, weiterhin bei
psychatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie u. Epilepsie, sowie bei schmerzhaften Erkrankungen
im Verlauf des Meridians. Auch die Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen des Magen-
Darm- Trakts ist ein häufiges Indikationsgebiet. Angina pectoris, koronare Herzkrankheiten, Infarkt,
Altersschwäche, Herzrhythmusstörungen, vegetative Herzsyndrome, Bluthochdruck, Anämie,
chronische Infekte, Hyperthyreose, Glossitis, Erschöpfungszustände, Achselhöhle, Magen und
Augen.
 
Bei zu geringer Herzenergie kommt es zu Herzerkrankungen wir Herzklopfen und Angina pectoris, zu
Spannungen im Hara und zu feuchten Händen. Der Patient mit schwacher Herzenergie ermüdet
leicht, er hat gewöhnlich eine belegte Zunge, und der Solarplexus ist verkrampft. Es besteht die
Gefahr eines Herzanfalls.
Die geringe Herzenergie ist die Ursache geistiger Erschöpfung und von Schockzuständen. Es
entwickeln sich nervöse Spannung, chronischer Stress und Ängstlichkeit. Der Patient hat wenig
Appetit auf das Essen und auf das Leben. Sein Gedächtnis ist schlecht, die Willenskraft ist schwach
oder fehlt sogar ganz, er leidet ständig unter einem Gefühl der Enttäuschung.
 
Überschüssige Herzenergie verursacht Spannungen und Verkrampfungen im Bereich des Herzens
und Brustkorbs. Auch der Patient mit einem Übermaß an Herzenergie hat oft schweißnasse Hände,
er spürt ständig das Bedürfnis, sich zu räuspern, seine Haut ist empfindlich, er leidet unter Schmerzen
in den Schultern und Armen, unter einem nervösen Magen und Herzklopfen. Manchmal spürt er ein
ziehendes Gefühl in der Zunge oder eine allgemeine Steifheit im ganzen Körper. Eine zu starke
Herzenergie führt zu chronischer Verkrampfung, zu Stress und nervöser Unruhe. Ein solcher Mensch
ist unfähig, sich richtig zu entspannen. Er fühlt stets das Bedürfnis, sich von den Beschwerden
abzulenken, unter denen das Herz leidet. Seine Hände sind ständig beschäftigt: Er zieht Hose und
Hemd zurecht, streicht sich übers Gesicht oder spielt mit seinen Haaren. Diese Menschen ermüden
leicht und haben wenig Geduld. Sie neigen zum Stottern und leiden unter chronischer Steifheit im
Bereich des Solarplexus. Sie haben immer Durst. Es kommt zu hysterischen Anfällen, sie können
beim geringsten Anlass in unbändiges Gelächter oder in Tränen ausbrechen.
 
 
MERIDIANKOMPLEX 2 (Herz-Meridian)
 
Zusammensetzung: Colchicum Dil. D 12, Natrium sulfuricum Dil. D 8, Naja tripudians Dil. D 12 aa.
partes.
 
 
Der Perikard-Meridian hat klinische Bedeutung bei folgenden Erkrankungen:
Kreislaufregulation, Herz-Kreislauferkrankungen, psychische und psychosomatische Erkrankungen,
Störungen im Magen-Darmtrakt. Da der Meridian wie bereits gesagt zusätzliche Energie für Herz und
Kreislauf liefert, sind die in diesem Zusammenhang auftretenden Probleme ähnlich mit den
Beschwerden, die wir von den Ausführungen über die Herzenergie bereits kennen.
 
Zu geringe Energie im Perikard-Meridian führt zu Herzklopfen, Druckgefühl in der Brust,
Sprechschwierigkeiten, Hitzegefühl in den Handflächen. Menschen mit schwacher Energie des
Herzbeutelmeridians haben Schwierigkeiten beim Schlucken, sie sind anfällig für Halserkrankungen
und Mandelentzündungen, Herzklopfen, niedrigen Blutdruck, Beklemmung und sogar Schmerzen im
Bereich der Brust und Rippen. Sie leiden unter Kurzatmigkeit und haben manchmal das Gefühl, als
werde ihr ganzer Brustkorb zusammen gedrückt.
Auf der psychischen Ebene kommt es zu Ruhelosigkeit, Geistesabwesenheit und Schlafstörungen.
 
Durch ein Übermaß an Energie in diesem Meridian entstehen starkes Herzklopfen, Bluthochdruck,
Schwindelgefühle und chronische Müdigkeit. Diese Patienten leiden unter Kreislaufstörungen,
Steifheit im Solarplexus und im Hara, gelegentlich auch unter Magenschmerzen. Es kann zu einer
allgemeinen Verkrampfung der Hände und Handinnenflächen, zu Zungenbelägen und zu
Verdauungsstörungen (mit Darmkrämpfen) kommen.
Überschüssige Energie führt hier zu Ratlosigkeit, zu Nervosität und zu einer Ablehnung emotionaler
Fragen und Themen. Diese Menschen sperren sich gegen alles, was mit dem Herzen zu tun hat.
 
 
MERIDIANKOMPLEX 10 (Perikard/Kreislauf-Meridian)
 
Zusammensetzung: Oleander Dil. D 12, Calcium phosphoricum Dil. D 8, Carbo animalis Dil. D 10 aa
partes.
 
 
Die Kausalkette von Herz und Perikard
Hinweis: Alle inneren Organe werden von Störungen des Herzens beeinflusst.
 
 
Organbeziehungen des Herzens nach der Lehre der 5 Wandlungsphasen und
patho-physiologische Entsprechungen
 
Nach der Lehre der 5 Wandlungsphasen gibt es zwischen den 5 Elementen bzw. den diesen
zugeordneten Organen/Meridianen Wechselbeziehungen entsprechend dem fördernden, dem
hemmenden und dem oppositionellen Kreislauf.
 

 Fördernder Kreislauf

Die Leber (Holz) fördert Herz bzw. Kreislauf/Blut (Feuer). Diese fördern Milz/Pankreas (Erde).
 
Eine Verbesserung der Stoffwechselleistung der Leber sichert eine optimale Versorgung des Herzens
mit den essentiellen Substraten. Während und nach entzündlichen Erkrankungen des
Leberparenchyms treten häufig hypotone Kreislaufstörungen auf, die wochen- bis monatelang
bestehen bleiben können.
 
Endocarditis lenta sowie rheumatische Endocarditiden führen regelmäßig zu akuten und chronischen
Milzvergrößerungen. Blutkrankheiten wie hämolytische Anämien, Thrombozytopenien und
Polyzythämien, Leukosen und Erythroblastosen führen ebenfalls zu Milzvergrößerungen.
 

 Hemmender Kreislauf

Milz/Pankreas (Erde) hemmen Herz bzw. Kreislauf/Blut (Feuer). Diese hemmen die Leber (Holz).
 
Milzprobleme (z.B. entzündliche Milzschwellungen Milztumoren, Speicherkrankheiten (M. Gaucher)
führen zu Veränderungen des Blutbildes (Zytopenien). Eine Rechtsinsuffizienz des Herzens führt über
einen Rückstau in der Vena cava und der Vena hepatica schließlich zur Zirrhose („Cirrhose
cardiaque“).
 

 Oppositioneller Kreislauf

Die Niere (Wasser blockiert das Herz (Feuer). Das Herz blockiert die Lunge (Metall).
 
Eine chronische Nephritis mit Hochdruck führt zu Herzhypertrophie, Dilatation und Dekompensatiion.
Linksversagen des Herzens führt durch Rückstau in der Lungenvene zu Lungenödem.
 
 
 
Literatur:
 
1. Zoll, Stuart J.: Die Verbindung zwischen Akupunktur und der modernen bioenergetischen
Medizin (Haug-Verlag)
(erhältlich bei MERIPHARM zum Preis von EURO 25,- zuzügl. Versandkosten und
MWSt.).
2. Stux, Stiller, Pomeranz: Akupunktur – Lehrbuch und Atlas
3. Ted J. Kaptchuk: Das große Buch der chinesischen Medizin (Otto Wilhelm Barth-Verlag)
4. H. F. Herget: Die 5-Elementen-Lehre

 
 

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