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Teil 1: Sprache – Phonetik und Aussprache

Folgende Themen werden wir behandeln:


- Unterschied Phonetik VS Phonologie
- Was sind die Forschungsgebiete der Phonetik?
- Segmentale Phonetik (Wie entsteht die Stimme? Stimmeinsätze, Vokalsystem und Konsonanten,
Besonderheiten des deutschen Lautsystems, IPA)
- Silbenstruktur und segmentale Satzphonetik (wie entsteht eine Silbe, was ist ein Silbenkern?)
- Suprasegmentale Phonetik (Wortakzent, Satzakzent, Fokusakzent, Melodie und Kadenzen)

Das Alphabet -> wichtig für das Buchstabieren des Namens.

Phonetik und Phonologie

Wir können Sprachen auf unterschiedlichen Ebenen (livelli)


analysieren.
1. Text(ebene) und Absatz(ebene) -> Textgrammatik
2. Satz(ebene) und Satzglied(ebene) -> Syntax
(Satzstruktur, Reihe der Satzglieder wie SVO)
3. Wort(ebene) und Morphem(ebene) -> Morphologie
4. Phonem(ebene) -> Phonemik
5. Laut (sonoro) ebene -> Phonetik
6. Phonem(ebene) und Laut(ebene) -> Phonologie

Phonetik und Phonologie sind Teildisziplinen der Linguistik. Beide Gebiete beschäftigen sich mit
Sprachlauten haben aber unterschiedliche Forschungsgebiete.
suoni del linguaggio
fonetica
Die Phonetik wird auch „Lautlehre“ genannt und beschäftigt sich mit naturwissenschaftlichen, messbaren
und beobachtbaren Eigenschaften im Sprechakt. Sie bedient sich auch der Naturwissenschaften wie der
Physik, der Anatomie, der Neurologie, der Physiologie. Die Phonetik beschreibt alle menschlichen Sprachen-
etwas ausgesprochenes wird beschrieben mit Hilfe der Phone [ ] -> viereckigen Klammern.

Die Phonologie wird auch als „funktionelle“ Phonetik bezeichnet, wobei es hierbei um distributionelle
und funktionelle Aspekte von Sprachlauten geht. Die Phonologie beschäftigt sich mit der kleinsten,
linguistischen Einheit. Sie untersucht die Kombinationsmöglichkeiten artikulatorischer Merkmale durch die
Bestimmung von Minimalpaaren. Sie beschreibt von einer BESTIMMTEN SPRACHE, wie das
Sprachgebilde funktioniert bzw. geschaffen ist. Sie verwendet Phoneme in / / ->Schrägstriche.

 Was ist ein PHONEM (Phonologie/Phonematik)?

Die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der gesprochenen Sprache.


Ein Phonem ist von Sprechern einer Sprache als „gleich“ klassifizierter Laut (Phone) definiert, weil er
funktionslos ist (d.h. sie haben keine bedeutungsunterscheidende Funktion), z.B. im Italienischen [i] und
[ɪ] als /i/, im Japanischen [l] und [r] als /l/.

 Im Deutschen haben wir einen Unterschied, welche die Bedeutung des Wortes verändern kann.
 Die Phonologie arbeitet mit Minimalpaaren (Instrument/Tool) um distinktive Merkmale
herauszufinden. Was ist das distinktive Merkmale um den Sinn zu verändern?

/f/ fasten /a/ rasten /s/ singen [s]


/r/ rasten /o/ rosten /z/ singen [z]
= hier verändert sich NICHT die Bedeutung (ein Phonem, zwei Phone)
Phoneme sind substituierbar/austauschbar
Allophone -> das sind konkrete Varianten eines Phonems. Die Klassifizierung beruht auf der Distribution
und auf der phonetischen Ähnlichkeit von Phonen (Lauten).
Es gibt:
 Freie Allophone (fakultative Varianten), die keinen Einfluss auf Sinngehalt haben wie z.B. Zäpfchen-
R [R] – Zungenspitzen-R [r] – Reibe-R [ʁ] = la „R“ tedesca, quale? Ich habe drei Möglichkeiten es
auszusprechen (z.B. Rose); alles ist Standarddeutsch
 Nicht-freie Allophone (kombinatorische Varianten): Sie sind komplementär verteile Laute, d.h.
ausschlaggebend ist hier die Position des Lautes wie z.B.:
Ich-Laut [ç] -> Kirche, zufällig, Licht
Ach-Laut [x] -> Loch, doch
= hier gibt es ganz bestimmte Regeln, wann welcher dieser beiden Laute verwendet wird! Diese
Regeln werden wir später kennenlernen. Wichtig ist zu wissen: „was wird im Standarddeutsch“
verwendet.

 Mit welchen Forschungsgebieten beschäftigt sich die Phonetik?


Wir haben drei Bereiche:
 Artikulatorische Phonetik (Lautbildung, Lautgenese (Unterschiede zwischen Phone), welche
Artikulationsorgane interessiert mich, die physiologische Prozesse und Luftstrommechanismen)
 Akustische Phonetik (Akustische Struktur von Sprachlauten -> akustische Struktur von
Sprachlauten wie die Frequenz, Quantität, Intensität; dieser Bereich arbeitet mit elektronischen
Apparaten)
 Auditive Phonetik (Lautperzeption, Neuropsychologische Vorgänge, Wahrnehmungs-
/Dekodierungsprozesse, Verstehensprozess)

Wir werden uns auf den Bereich der artikulatorischen Phonetik konzentrieren. Dies ist wichtig für unseren
Kurs, denn auf der einen Seite lernen wir Sprachen kennen, aber auf der anderen Seite beschreiben wir
diese aus einer linguistischen Perspektive.

Beispiele bei der akustischen Phonetik (Voiceprint/Sound Spectrograph)

Wir erkennen hier individuelle Muster, die die


Stimme ausmachen (Harmonie, Intensität=
Sprachabdruck der Stimme, wie beim Fingerprint).
Hiermit kann man menschliche Stimmen
identifizieren, eine Sprechererkennung machen
wie z.B. in der Sicherheit -> mein Safe wird per
Stimmerkennung geöffnet (Identifizierung per
Stimmerkennung); auf dem Smartphone
(Abfragen ausführen, Apps öffnen,
Telefonbuch…); Kriminologie (abhören von
Telefonaten).
Beispiel für die auditive Phonetik:
Hier kann man sich mit der Frage befassen: Woher kommt eigentlich der „fremde Akzent“?
Sprachentwicklung (Erwerb der Sprache, Umsetzung im Gehirn)
Wir hören selektiv!
- Auditive Perzeptionsmuster
In der Sprachentwicklung: Die „kritische Phase“ liegt bei der phonologischen Kompetenz bereits im
Kleinstkindesalter (muttersprachliche Hörmuster sind bereits in den ersten Lebensmonaten
nachweisbar, Babys konzentrieren sich sofort auf die Sprache der Mutter und erkennen was ist ein
Wort und ein Geräusch); Kritisch ist die Pubertät.
- Artikulationsbasis
Die für eine bestimmte Sprache charakteristische Artikulationsspannung und Bewegungsart der
Artikulationsorgane beeinflussen den Klang der Aussprache einer L2. Das bedeutet die Art und Weise
wie sich unsere Artikulationsorgane bewegen sind spezifisch für die eigene Sprache. So wie man
aspiriert in einer Sprache kann anders sein wie in einer anderen.
- Schriftbild, Orthographie und Orthoepie
Die orthographischen und orthoepischen Regeln der Muttersprache werden fälschlicherweise auf die
L2 angewandt. D.h. man versucht die Regeln der Muttersprache in die Fremdsprache zu übertragen,
dies führt zu falschen Aussprachen.

Was sehen wir hier?


Das was man sieht, versucht man in Verbindung zu bringen mit etwas was
man kennt. Hier sieht man einen Esel, einen Mann und einen Berg (Cafè di
Columbia -> Werbeanzeige). Wenn ich es kenne, kann ich es erkennen.

 Mit Sprachlauten funktioniert es genauso.

Was sind die Haupt-Ursachen des fremden Akzents?


- Muttersprachliche Hörmuster verfestigen sich bereits
im Babyalter modelli di ascolto
- Die individuelle Artikulationsbasis wirkt sich auf die
Fremdsprache aus
- Die Ausspracheregeln der Muttersprache werden
auf die Fremdsprache angewandt
- Das Schriftbild lenkt vom genauen Hinhören ab

Ich muss wissen, wann welcher Laut


produziert wird, d. h. die Regeln
kennen und anwenden.
Z.B. <e> -> Am Ende von Worten
haben wir den Schwa-Laut [ə], vor
doppelten Konsonanten haben wir
das offene kurze e [ɛ]

https://de.wiktionary.org/wiki/Verzeichnis:Deutsch/Phoneme_und_Grapheme

Thema: Artikulatorische Phonetik: Anatomische Grundlagen


Heute werden wir die Anatomie ansehen. Was brauchen wir für die Artikulatorische Phonetik bzw. die
Lautgenese / die Stimmbildung -> Wie werden Laute gebildet (die Lautentstehung)?
Um die Entstehung der Laute zu verstehen muss man anatomische Grundlagen beherrschen:
 Anatomie und Funktion des Ohres
 Artikulationsapparat
 Atmung und Stimmgebung
sezione saggitale
Hier ein Sagittalschnitt -> ist ein Schnitt in der Sagittalebene, d.h. einer Ebene, die den Körper von vorne
nach hinten durchschneidet.

Mit Hilfe dieser anatomischen Organe kann man


die Lautproduktion beschreiben. In der Medizin
werden Lateinische Worte benützt.

3 Höhlen -> Nasenhöhle, Rachenhöhle,


Mundhöhle
canali
2 Röhren -> Speiseröhre, Luftröhre

Kehldeckel/Epiglottis-> „Sicherheitsverschluss“,
damit keine Speisen in die Luftröhre gelangen.

Frage: Welcher Laut wird mit beiden Lippen gebildet? /p/

Wie kommt es zur Stimmgebung?

lingua

epiglottide

laringe

zona della gola


Ohne Lufteinsatz -> keine Lautproduktion bzw. es gibt Laute
die kann man ohne Vibration der Stimmlippen produzieren.

Wir atmen durch den Mund die Luft ein, die dann durch die
Luftröhre geht. Beim Ausatmen kommt die Luft dann wieder
raus (entweder durch den Mund oder durch die Nase). Durch
die Atmung dehnt sich die Lunge aus (aber die Lunge hat
keine Muskeln!). torace
Die Muskeln sitzen direkt am Brustkorb. Sie sind für die
Ausdehnung/Vergrößerung (Dilatation) des Brustkorbs
während der Atmung verantwortlich.

Die Atmung hat zwei Funktionen bzw. eine


Doppelfunktion:
- Zum einen ist sie wichtig für die
Lebenserhaltung.
- Zum anderen ist sie für die Lautproduktion der
menschlichen Sprache zuständig.
Anatomie: Rechter und linker Lungenflügel, Bronchien, Lungenbläschen (hier erfolgt der Gasaustausch).
Die Luft strömt durch die Nase und dem Mund um in die Lunge zu gelangen.

Kehlkopf - Position

Im Kehlkopf befinden sich die Stimmlippen/die Stimmmuskeln.


Wenn die Stimmlippen vibrieren -> erzeugt man einen stimmhaften
Laut.

VOKALE KÖNNEN NICHT OHNE LUFTSTROM ERZEUGT


WERDEN! Denn es gibt keine stimmlosen Vokale!
Es gibt Konsonanten die können ohne Vibration erzeugt werden.

Vokale
Wie können wir die Vokale = SELBSTLAUTE (Klinger) im Deutschen einteilen?

Phonetik und Aussprache, wir sehen uns jetzt folgende Themengebiete an:
 Segmentale Phonetik
- Entstehung von Stimme, Stimmeinsätze
- Vokalsystem, Konsonanten
- Besonderheiten des deutschen Lautsystems (im Vergleich zum italienischen)
- IPA – Internationales Phonetisches Alphabet
Bis jetzt haben wir die Voraussetzung zur Lautentstehung angesehen -> die Luft und ihr Weg.

Segmentaler Bereich -> die Laute

Suprasegmentaler Bereich -> Melodie und Akzente

Die Stimmeinsätze (l’attacco vocalico) – sehr wichtig im Deutschen. D. b. -> wie beginne ich z.B. mit
einem Vokal. Im Deutschen unterscheiden wir zwischen zwei Stimmeinsätzen:

1. Fester Vokaleinsatz (Glottisschlag: [?] oder [I] –ein Strich, z.B. „Ast“)
2. Gehauchter Vokaleinsatz [h] z.B. „Hast“

 Dies ist ein sehr schwieriger Bereich besonders für Italiener, denn sie erkennen hier keine
Phoneme bzw. eine bedeutungsunterscheidende Funktion. corde vocali
 Bei einem festen Vokaleinsatz findet ein Glottisschlag statt. Die Stimmbänder sind geschlossen
und werden dann aufgesprengt. Dieses aufsprengen wird im Deutschen auch als Knacklaut (colpo
di glottide) bezeichnet.
 Demgegenüber steht der gehauchte Vokaleinsatz. Wichtig, denn es ist eine Sache „der AST“ zu
sagen (il ramo) - mit Knacklaut - und eine andere Sache „HAST“ (von hasten-> eilen) zu sagen – mit
aspirierten Vokaleinsatz. Wir erkennen, dass diese Funktion wichtig ist um die verschiedenen
Bedeutungen auseinander zu halten. (Es kann sich also die Bedeutung ändern).
glottide
Kehlkopf-Stimmritze
Sicht in die Stimmritze aus der Sicht eines Arztes (von
oben).

Bei einer Vokalproduktion -> fangen die Stimmlippen


an zu vibrieren (sie schließen und öffnen sich schnell).

Wie klassifizieren wir Vokale? Merkmale – wichtig für die Prüfung:


- Quantität: lange Vokale – kurze Vokale
- Qualität: wir entscheiden zwischen gespannte Vokale, die tendenziell geschlossen sind VS
ungespannte Vokale, die tendenziell offen sind.

Beschreibungskriterien: posizione della lingua


 Zungenlage (vorne – hinten gehoben)
 Kieferwinkel (geschlossen – offen) angolo della mascella
 Lippenrundung (gerundet – ungerundet), z. B. Unterschied zwischen „i“ und „u“

Das Vokalviereck/Vokaltrapez
Funktion:
Ein Hilfsmittel, um Vokale zu beschreiben.

Wie ist die Position der Zunge? Beispiele:


chiuso
/i:/ VS /u:/ -> beide: geschlossene Vokale, mit geringen Kieferwinkel; Unterschied:
Lippenrundung + Zungenlage

/u:/ VS /o:/ -> beide: hinten. Unterschied: „o“ ist offener als „u“ -> Kieferwinkel
https://de.wiktionary.org/wiki/Verzeichnis:Deutsch/Phoneme_und_Grapheme
arrotondato-> anelli
Die deutschen Vokale (gerundet -> Ringe, ungerundet -> schwarze
Kreise) non arrotondato-> cerchi neri
Paardarstellung: kurzer VS langer Vokal

 5 „E-Laute“ im Deutschen [e:], [e], [ɛ], [ɛ:], [ə]


 3 „Ü-Laute“: [yː] -> Brüder ['bryːdɐ], [ʏ] -> Müll [mʏl],
[y] -> Synode [zyˈnoːdə] (=Kirchenversammlung)
 3 „Ö-Laute“: [øː] -> Söhne ['zøːnə], Friseur [fʀi'zøːɐ̯]; [ø];
[œ] -> zwölf [tsvœlf]
 3 „U-Laute“: [u]; [u:] -> Muse [‚mu:zə], [ʊ] -> Mutter ['mʊtɐ],
Umwelt [ʊmvɛlt]
 3 „O-Laute“: [ɔ] -> kommen ['kɔmən], Topf [tɔpf]; [oː] -> Bogen
['boːgən]; [o] -> Auto ['aʊ̯to]
Vordere Vokale -> Zunge vorne gehoben
Hintere Vokale -> Zunge hinten gehoben

Eine andere

Möglichkeit die Vokale zu beschreiben -> In der


Lippenrundung.
Von sehr gerundeten Lippen bis
ungerundete Lippen.
Diphthongen
Was hat es mit Diphthongen auf sich? Diphthonge sind Doppelvokale sogenannte
movimenti di scorrimento
Gleitbewegungen. Die drei wichtigsten sind: (im italienischem haben wir auch dreier-
Kombinationen – im Deutschen nicht).

Sehen wir uns die Lauttabelle an / Vokale und Diphthonge:

‘ -> Silbenbetonung

Regel für geschlossenes, kurzes „i“ [ɪ̯]


 es folgt ein doppelter Konsonant geschlossene
Laute: Ideal, Büro, Epidemie… Fremdwörter

 Schwa-Laut -> E-Laut

 vokalisierte „R-Laute“, werden wie ein A


gesprochen

Vokal – KURZ, WENN


- Vor doppeltem Konsonanten (Doppelmitlaut):
Krabbe, Suppe, Bagger, Schiff, Affe, Ball, Sonne, …
- Vor „ck“, „x“: Lack, Dreck, Zucker, Taxi, stricken,
Backe …
- Vor „tz“: Mütze, Pfütze, platzen, Katze …

Vokal – LANG, WENN


- Dehungs-„h“: Zahn, Bahn, Wohnung,…
- I: „ie“, „ih“, „ieh“: Liebe, fliegen, ihn, ziehen, …
- Doppelte Vokale: aa, ee, oo: Haar, Meer, Boot,

- Bei offener Silbe: ra-ten, Ro-se, der Weg-> We-ge (entsteht bei Flexion) … = weil die Silbe mit
einem Vokal endet
Ist das „i“ lang oder kurz?
Hast du das sicher so gesagt? KURZ
Wir haben einen Igel im Garten. LANG
Morgen musst du mir das berichten KURZ,
sicher Igel damit es keinen Irrtum gibt. KURZ
berichten Liebe Das haben wir immer so gemacht. KURZ
Irrtum ihnen Wo die Liebe hinfällt. LANG
immer Ich sag es ihnen. LANG

Differenzierungsübung / Differenziertes
Hören:
 MINIMALPAARE
1) Bitte stellen Sie das dort hin.
2) Das müssen sie doch fühlen.
3) Wie heißen Sie? Miller.
4) Die Zahlen sackten ab.
5) Im Garten stehen die Rosse.
6) Ja, das hat er schon gesagt.
7) Ich mochte das nicht mehr.
8) Es heilt immer wieder.
9) Er spukt im Haus.
10) Sie hat es verloren.
11) Das war verheert. Konsonanten 12) Immer wieder habe ich die
Glocke gesucht.
13) Sie führen ihn aus.
alveoli, denti anteriori
14) Sie sollten das horten.
palato, palato fine, ugola 15) Es ist ziemlich heiß in der
Höhle.
16) Sie blühten schon
mehrmals dieses Jahr.
corpo della lingua punta della lingua 17) Das Brot ist in der Garage.
18) Ist das dein Gefährte?

 Nächste Woche werden wir


mit Konsonanten weitermachen
und noch ein paar
Transkriptionen.

Artikulationsorgane -> Teil der sich beim Sprechen bewegt


1) Oberlippe
2) Obere Schneidezähne
3) Zahndamm/Alveolen
4) Harter Gaumen
5) Weicher Gaumen
6) Zäpfchen
7) Unterlippe
8) Untere Schneidezähne
9) Zungenspitze/apikal
10) Zungenrücken/laminal
11) Zungenrücken dorsal
12) Kehldeckel
13) Rachenhöhle
14) Luftröhre
15) Mundraum

Klassifikationsmerkmale von Konsonanten


/ Mitlaute (sie können nicht alleine klingen,
brauchen zum Klingen
Vokale/Selbstlaute/Klinger; z.B. B -> Ba
Die Lauttabelle

Allophone R-Laute:
R-Laut als Konsonant
Vibranten
[r] -> apikale R /Stimmhafter alveolarer Vibrant
[R] -> deutsche R / uvular -> hinten -stimmhafter uvularer
Vibrant

[ʁ] -> stimmhaft uvularer frikativ = REIBE-R

R-Laut vokalisiert -> kein Konsonant mehr


z.B. in finaler Stellung/Position: EINER, MUTTER, BAR,
besser
[ɐ] Zentralvokal

In einigen Sprachen -> der Klicklaut (z.B. Namibia, Afrika). Hier haben Sie eine phonologische Relevanz,
denn ein oder zwei Klicks können die Bedeutung ändern.

Aussprache LENIS oder FORTIS? -> Regel der Auslautverhärtung


Was hört du: b oder p? Was hört du: t oder d?

Brei LENIS /b/ drei LENIS /d/


Pudding FORTIS /p/ Abend FORTIS /t/
Grab FORTIS (p/ Räder LENIS /d/
Graben LENIS /b/ Radweg FORTIS /t/
Hupen FORTIS /p/ Tür FORTIS /t/

Regel:
Das Ende eines Lenis-Lautes (stimmhaft) -> wird als Fortis (stimmlos) ausgesprochen = die
Auslautverhärtung (Auslaut = der Laut am Ende; Verhärtung = wird hart).
Übungen:

- ch danach /i/ oder /e/ -> leicht, nicht, echt, ich = [ç]
- ch danach /a/ oder /u/ oder /o/ -> der Ach-Laut [x] (deutsches Standarddeutsch) -> Bach, hoch,
Bauch, Buch

Wichtig für die Prüfung:


 Beispielfrage: Bitte beschreibe /p/
 Antwort: Klassifikation nach Artikulationsart, Artikulationsort, Stimmhaftigkeit
stimmlos plosiv bilabial

Interferenzen -> Jemand der DaF studiert kann beim Aussprechen Fehler machen aufgrund der Tendenz
zur eigenen Muttersprache bzw. die Applikation der muttersprachlichen Aussprachregeln (instinktiv).

Welche Schwerpunkte können Fremdsprachenlerner der deutschen Sprache haben?


- Diphthonge, CH-Laut, Umlaute, wann s / z aussprechen, Glottisschlag, Konsonantenkluster ….

Besonderheiten der Aussprache des Deutschen

- Auslautverhärtung
Einige Lenis-Laut werden in finaler Position verhärtet bzw. stimmlos und somit als Fortis-Laut
ausgesprochen. Bad, Schlag, Mund, Abend, … Hier die Regel: tagsüber -> tags-über

indurimento finale

Vokalisiertes R
- Konsonantencluster und Komplementäre Verteilungen von ch
In der deutschen Sprache gibt es mehr Konsonatencluster bzw. Konsonantenahäufungen als im
Italienischen. Es ist ein aufeinanderfolgen zweier oder mehrerer Konsonantenphoneme. Z.B. /ʃpr/ ->
Sprache Problem: Ausländische Schüler, die Deutsch lernen, haben die Tendenz einen Schwa-Laut
einzufügen.

distribuzione

- Ich-Laut = wird im vorderen Gaumen gebildet -> Vokaltrapez = vordere Vokale (Eiche, China,
Kirche, Teppich…); nach l/n/r -> Dolch, Märchen, durch, manchmal…; ig -> zwanzig, ledig, Essig,
schwierig… aber lustige -> Silbengrenze lu-sti-ge = Schwa-Laut

- Ach-Laut = wird hinten gebildet am Zäpfchen, hintere Vokale a, o, u, au -> Sachen, lachen,
brauchen, Loch…

Typische Probleme in der Aussprache: Segmentalia - Vokale


geschlossen (gespannt)
VS
offen (ungespannt)
Typische Probleme in der Aussprache: Segmentalia – Nicht akzentuierte vokalisierte Endungen

Typische Probleme in der Aussprache: Segmentalia – Konsonantischer Wortauslaut

desonorizzazione finale:
si ha la perdita di sonorità
delle occlusive sonore in finale di sillaba.
Interruzione brusca delle consonanti finali

„sieht“ [zi⁠ə⁠t] statt [zi:t] differenze consonanti in italiano e in tedesco


Typische Probleme in der Aussprache: Segmentalia – Konsonanten

Typische Probleme in der Aussprache:


Segmentalia – Konsonanten
Cosa succede ai fonemi se inseriti nel parlato, ovvero nello Sprechfluss?
Frage: Was passiert eigentlich, wenn wir sprechen? -> Sprechfluß? 1) Koartikulation
2) Assimilation
Segmentale Satzphonetik – 3 wichtige Aspekte
3) Elision
1) Koartikulation
Sprechen ist ein kontinuierlicher Prozess. Alles geht ineinander über.

I movimenti di articolazione si influenzano a vicenda

fenomeni di indebolimento e rafforzamento

I suoni si verificano sempre in co-articolazione con l'ambiente circostante:


i suoni vicini e l'intonazione hanno un effetto sulla formazione dei singoli suoni

2) Assimilation

3) Elision – Ausfall von Segmenten


 Was passiert, wenn wir schnell
sprechen?

Schwächungs- und
Tilgungsphänomene beim
Sprechablauf

Die Silbenstruktur
Was ist eine Silbe? Eine Silbe (=Einzelteile/kleine Bausteine) gliedert das Wort und verleiht dem Wort
einen gewissen Rhythmus. Jede Sprache hat seine eigenen Silbenregeln.
set di sillabe nucleo di sillaba coda
Die Silbenstruktur -> Silbenonset (Anfangsrand) – Silbenkern – Silbenkoda (Endrand)
La sillaba è caratterizzata dall'alto e dal basso della sorgente
Die Sonaritätshierarchie – pyramidenartige Rangreihenfolge: sonora naturale, determinata da possibili connessioni sonore in sillabe.
Sonorità più forte nel nucleo della sillaba.
- Die Silbe ist gekennzeichnet durch Auf und Ab der natürlichen Schallfülle, bestimmt durch mögliche
Lautverbindungen in Silben. Stärkste Sonorität im Silbenkern!
- Silbenkern: Vokale, Diphthonge oder auch Konsonanten mit hoher Schallfülle (Nasale, Liquide l oder
r, Gleitlaute)
- Potentieller Anfangsrand: stimmlose Obstruenten, stimmhafte Obstruenten, Nasale, Liquide
- Potentieller Endrand: Liquide, Nasale, stimmhafte Obstruenten, stimmlose Obstruenten

Beispiele

Silbenonset + Silbenkoda = Sonorität am schwächsten


Silbenkern = Sonorität am höchsten bzw. produzierter Laut mit höchster Lautfülle

Suprasegmentalia
Wortakzent, Satzakzent (Ausspruchsakzent), Melodieführung (Satzintonation)

 Bestimmte Eigenschaften des Sprachaktes


 Hat Prosodie eine phonologische Relevanz?
(Phonem -> kleinste bedeutungstragende Einheit)
Prosodie hat phonolgische Relevanz – Bsp für die dinstinktive Funktion prosodischen Einheiten:

umfahren (trennbar; ausweichen) VS umfahren (nicht trennbar; überfahren)


Ich fahre um den Baum. VS Ich umfahre den Baum.

Satzakzent:
Es ist wichtig den richtigen Satzakzent zu setzen, um keine Kommunikationsfehler zu generieren. Der
dare enfasi, peso
Satzakzent liegt zumeist auf dem Wort, welches man mehr Kraft bzw. Gewicht verleihen möchte. Der
Satzakzent hebt somit den Schwerpunkt/Focus hervor -> Satzakzent kann sich somit ändern (von Wort zu
Wort wechseln).

Pausierung:
Hier wohnen Eva, meine Schwester und ihr Freund. = 3 Personen
Hier wohnt Eva, meine Schwester, und ihr Freund. = 2 Personen (hier wohnen Eva, die meine Schwester
ist)

Kadenz:
Wie endet mein Satz? Welche Stimmhöhe bzw. welchen Tonfall habe ich? Eine
Aussage/Frage/Aufforderung/richtige

Redefluss:
Der Redefluss ist durch RME (rhythmisch-melodische Einheiten) gegliedert. Kann ich den Redefluss
erkennen, dann ist es mir möglich die Herkunftssprache zu identifizieren.
Sprechrhythmus im Sprachvergleich

Problem: Wenn man versucht die


Regeln der Muttersprache auf die
Fremdsprache zu übertragen.
Beispiel ein D spricht -> [kantar‘ə]
und nicht /[kanˈtare] wie Itliener

il tedesco è "duro" mper gli italiani,


l'italiano è "canterino" per i tedeschi
Was passiert, wenn wir einen Akzent setzen? Wir verändern/manipulieren die Stimmartikulation:
Suprasegmentalia – DREI Akzentuierungsmittel im Deutschen
- Dynamischer Akzent = Tonstärke volume
Akzentuierte Silbe (Silbenträger: Vokal oder Diphthong) wird lauter gesprochen als ihre Umgebung.
- Melodischer Akzent = Tonhöhe intonazione
Akzentuierte Silbe (Silbenträger) hebt sich durch Tonhöhenveränderung hervor (wird meist höher
gesprochen; Ausnahme: interrogative Kadenz).
- Temporaler Akzent = Tondauer durata del suono
Silbenträger der zu akzentuierenden Silbe wird durch zeitliche Dehnung hervorgehoben.

Rhythmus und subjektiver „Klang“ der Sprache


„Italienisch gilt allgemein als eine sehr melodische und hoch-musikalische Sprache, wohingegen Deutsch als
„eckig“ oder „hart“ charakterisiert wird. Diese Unterschiede sind nur zu einem kleinen Teil intonatorisch
bedingt. Sie gehen primär auf Unterschiede in der metrischen Struktur, der Silben-Struktur und der Segment-
Struktur zurück.“

Übung – Wo sitzt der Wortakzent?


fer-tig
Po-li-ti-ker
Mu-si-ker
Rek-to-rat
miss-fal-len
un-be-quem
fi-nan-zie-ren

Wortakzent: einige Regeln – wichtig für die Prüfung –


Übung:
Bestimmungswort (BW ist
akzentuiert) – Grundwort (GW)
BW -> Haus; GW -> Schuhe =
Hausschuhe
BW -> turnen; GW -> Schuhe =
Turnschuhe
Sportschuhe, Babyschuhe,
Tanzschuhe, Wanderschuhe,
Rollschuhe, Handschuhe, …
BW -> Schuh; GW -> Werk =
Schuhwerk
Schuhgröße, Schuhladen,
Schulsohle, Schuhgeschäft, …

Vorsicht: Unterschied mit dem Italienischem!!


BW+GW GW+BW
Rasen + mähen = Rasenmäher tagliare + erba = tagliaERBA

Kuhmilch (latte di mucca) VS Milchkuh (mucca da latte)

Übung - Welche Silbe ist betont?


Beruf, SPD, Arbeitsamt, Bildungsangebot, abgeben, unsicher, Schuhverkäufer, Reifenwechsel,
abschreiben, Technik, bedeuten, WHO

Akzent auf Stammsilbe, immer etymologische Herkunft, Beispiel


LERnen -> geLERNt -> verLERNt
HEIrat -> geHEIratet -> verHEIratet
Satzakzent (Ausspruchsakzent)
 Akzent wird auf Rhema (neue Information) gelegt.
Satzakzent und Fokusmarkierung im Sprachvergleich

Im Deutschen: Im Italienischen:
- Abrupte Tonbrüche improvvisa interruzione del suono - Keine abrupten Tonbrüche bis zur
- Satzakzent (Fokus, Rhema) auf einzelnem Lösungstiefe
Wort (auf dem Silbenträger der - Größere Bedeutung der Satzgliedstellung
akzentuierten Silbe) als Mittel der Fokusmarkierung
- Wortstellung als Gliederungs- bzw. - Personalendung am Verb benötigt das
Fokussierungsmittel nur durch zusätzliche Personalpronomen bei Fokussierung auf
intonatorische Verstärker die Person: vado io/lo dice lei (non lui)
Ordine delle parole come schema
Messa a fuoco solo attraverso amplificatori intonatori aggiuntivi
Melodieverlauf im Sprachvergleich
Im Deutschen: Im Italienischen:
- Trotz Nebenakzenten (mit - Freiere Betonungsmöglichkeiten
unterschiedlichen Prominenzstufen) - Regelmäßigkeiten im Wechsel von
gleichmäßig steigender oder fallender betonten und unbetonten Silben
Melodieverlauf
Beachte: Das regelmäßige Betonungsmuster im Italienischen verleitet zur Akzentuierung von
Funktionswörtern im Deutschen.
Übrigens: Akzenthäufungen im Italienischen werden von Deutschen als Informationsdichte interpretiert.

Typische Probleme in der Aussprache: Suprasegmentalia -> Satzakzent, -melodie

Generell liegt der Akzent im Deutschen am Satzende -> neutrale Intonation. Wenn diese Intonation
verändert wird, dann verlagert sich der Schwerpunkt um etwas zu betonen bzw. hervorzuheben. Der
sogenannte melodische Akzent ist im Deutschen ausgeprägter und erkennbar an dem abrupten Tonbruch,
d. h. ein plötzlicher Tonabfall. più pronunciato

 Fazit: Im Deutschen habe wir immer nur EINEN Akzent!

Satzstellung VS Intonation zur Unterstreichung der Mitteilungsabsicht


Intonation, Melodieführung, Exkurs Sprachentwicklung

Melodieführung (Satzintonation, Kadenz)

Fallende (terminale) Intonation (1) ↘

Steigende (interrogative) Intonation ↗

esclamazione
Sprachentwicklung: Muttersprachliche Kompetenz VS L2-Kompetenz
 Prosodie beim frühkindlichen Spracherwerb

resistenza dell'errore
attraverso l'azione del parlare

Erkenntnisse und Beobachtungen:

Sprachentwicklung beim Kind

Phasen des frühkindlichen Spracherwerbs


1) Akustische Perzeption -> vor der Geburt
2) Suprasegmentale Strukturen: Rhythmus/Intonation -> mit 6 Monaten
3) Sprachspezifische Silbenstruktur -> mit 1 Jahr

l' acquisizione della lingua è rilevabile già poche settimane dopo la nascita
Vortragen in deutscher Sprache – Verbale / non-verbale Kommunikation
Vorab, Was ist wichtig bei einer Präsentation? Aus was muss und sollte man achten?
 Kontakt zum Publikum ist das A und O (höchstes Prinzip)
 Körpersprache, Gestik
 Zeitmanagement
 Kontrolle der Stimme und richtiger Usus der Sprache

 Vortragen in deutscher Sprache: Verbale und non-verbale Kommunikation


Paul Watzlawick stellte 5 Grundregeln (pragmatische Axiome) auf, die die menschliche Kommunikation
erklären und ihre Paradoxie zeigen:
1) Man kann nicht nicht kommunizieren
2) Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt aspetto del contenuto e di riferimento
3) Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung causa ed effetto
4) Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten
5) Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
Comportamenti da mantenere durante una presentazione
Wichtige Aspekte: + differenza online vs presenza
 Nonverbale Kommunikation = ist auch eine Kommunikation, wenn ich nichts sage (stillschweige)
kommuniziere ich auch
nicht
 Gestik -> Bewegung (z.B. mit den Händen gestikulieren): Wichtig ist es die Hände zu blockieren
(Grundregel). Wie mache ich das? Stell dir vor du bist ein Reiter (sitzt auf dem Pferd) und hältst die
Zügel -> natürliche Position. Die Hände bewegen sich somit natürlich zusammen mit den Worten die
man spricht.
 Körperhaltung (Habitus): Vor dem Publikum ist es wichtig eine sichere Position einzunehmen, d. B.
sich vor dem Publikum stellen und mit BEIDEN Füßen auf dem Boden stehen -> Gleichgewicht,
Stabilität und Sicherheit
 Gesichtsausdruck (Mimik) ist wichtig -> freundliches Lächeln = positiven Eindruck vermitteln
 Wen sollen wir anschauen?
- ONLINE -> ergonomische Position einnehmen, Kamera auf Augenhöhe, Arbeitsplatz komfortabel
organisieren, man sollte nicht nur das Gesicht, sondern auch einen Teil des Oberkörpers sehen,
unnötige Lichtquellen die als Störfaktor fungieren müssen beseitigt werden (Sonnenstrahlen,
Fensterlicht…) devono essere eliminate le fonti luminose non necessarie che fungono da fattore di disturbo
- Präsenz -> Körperhaltung zum Publikum und den Blick über das Publikum walten, Blick verteilen
(keinen Fixen Punkt haben)

Drei Kanäle sind für unsere nonverbale Kommunikation entscheidend. Diese sind:

Auch die Sitzposition kommuniziert etwas. Die Sitzposition einer Person kann
somit interpretiert werden.
1) Sitze schlaf da? = müde
2) Sitze ich aufrecht? = Ich bin aufmerksam und vielleicht möchte ich aktiv
kommunizieren (dialogieren)
3) Habe ich meine Beine übereinandergeschlagen und meinen Rücken
zurückgelehnt? Bin entspannt. Hör locker zu. Keine Position, die man beim Businessmeeting annehmen
sollte, nur in Freundeskreisen.
4) Gerader Rücken, Beine sind parallel, Hände fest auf der Sitzlehne.
Vielleicht Angst? Anspannung?
5) Übereinandergeschlagen Beine, Oberkörper ist lässig
zurückgelehnt, Hände sind hinter dem Kopf positioniert.
Desinteresse? Gelangweilt?
6) Man sitzt auf einer Armlehne, der Oberkörper ist somit seitlich
positioniert, lässiges sitzen. Respektlos und desinteressiert. Position,
die zwar einem Kind näherkommt, nicht einem Erwachsenen der an
einer wichtigen Konferenz/Meeting teilnimmt. Das was ich SEHE
(visuell) prägt was ich von einem anderen verstehe. -> Der ERSTE
Eindruck ZÄHLT.
Nonverbale Kommunikation: Lateralflexion des Kopfes

Sehen wir ein Beispiel. Bei einem Versuch die Position des
Kopfes der Madonna del Magnificat (Botticelli) zu ändern,
können wir sofort erkennen, dass dies eine Auswirkung hat auf
die Interpretation des Empfängers (Museumsbesuchers). Das
Bild (Absender) verliert die ursprüngliche Nachricht.
Vom typischen Mutterblick der Madonna (Blick ist liebevoll
dem Kind in dessen Armen zugewandt), zu einem negativen
Blick -> selbstbewusst, Herrin / Herrscherin (Frey ->
Kopfhaltung und dessen Auswirkung)

Hall und die 4 Distanz-Zonen / taktile Kanal

Reden und Präsentieren – 5 Kriterien

 Rückblick auf den vorherigen Unterricht (Kommunikationskanäle, auditiver und visueller Kanal,
wichtig für die Referate, Blickkontakt ist das A und O)
 Beginn der Referate am 27/4 (Dienstag) – wir werden dann immer jeweils Dienstag die Referate der
einzelnen Gruppen hören, bis zum Schluss des Kurses
 Visuelle Bereich prägt den ersten Eindruck
 Wichtig sind die Stimmmelodie, Pausen, die Stimmhöhe (Brustton)
 Bei einem Online-Vortrag ist der Blick in die Kamera sehr wichtig, da er den Eindruck vermittelt den
Zuhörer direkt anzusprechen (wie in Präsenz)
 Übung: Seht euch das Bild von Ursula von der Leyen an, beschreibt die Position, Körperhaltung

Heute konzentrieren wir uns auf Aspekte die sehr wichtig sind und oft nicht berücksichtigt werden. Nur dann
kann man überzeugen, wenn man verständlich ist. Welche Kriterien sind hierbei wichtig? Nicht nur die
Grammatik, sondern auch die Aussprache – wenn ich klar und verständlich sprechen, kann jeder mir folgen.

5 Kriterien, die für das Reden und Präsentieren besonders wichtig sind und die Verständlichkeit
fördern:
 Einfachheit
 Gliederung und Ordnung
 Kürze und Prägnanz coincisione
 Deutliche Sprechweise modo di parlare chiaro
 Zusätzliche Anregung stimolo aggiuntivo

Unterschied zwischen einem mündlichen und schriftlichen Text:


- Schriftlich: Text kann nochmal geschrieben werden, ich kann Korrekturen vornehmen sowie auch
Änderungen (ein Wörterbuch z.B. benutzen)
- Mündlich: was gesagt ist, ist gesagt (z.B. Radio, TV, …)

Was ist das Ziel von mündlichen Vorträge bzw. Referate?


Das Publikum (Zuhörer) muss mitkommen, sollte in die Lage versetzt werden dem Diskurs zu folgen.

1) Einfachheit regola del pollice


Wenn Fremdwörter benutzt werden, dann sollten diese umschrieben werden, FAUSTREGEL. Auch
der Satzbau sollte möglichst einfach sein (keine komplexen Sätze, wie im schriftlichen, besser
Hauptsätze und nicht sehr lange Sätze). Benütze in deinem Diskurs konkrete Wörter, d.h. viele
Verben und wenig Substantivierungen.
2) Glied & Ordnung
filo rosso Roter Faden (Model von Quintilian: wendete sich an sein Publikum und stellte sich dieses als einen
Wanderer vor. Was will ein Wanderer? Welche Informationen sind wichtig? 1) Ziel, 2) Dauer, 3)
Stationen, 4) Meilensteine (wo bin ich); Struktur zeigen bzw. einen Überblick vermitteln
Deduktives Vorgehen -> erst Struktur/Überblick/Inhalt angeben, dann zu den einzelnen Argumenten
übergehen, zwischendrin die „Stationen“ anzeigen -> wo sind wir.
3) Kürze und Prägnanz
Unwichtiges weglassen, denn die Kunst ist es: Wissen zu reduzieren und eine Selektion von wichtigen
Themen durchzuführen
4) Deutliche Sprechweise
Brustton (tiefe Stimme – d.h. in den Bauch atmen) und die Stimmlage kontrollieren (nicht zu hoch
sprechen) velocità di parola ragionevole
Terminale Kadenz pflegen und eine angemessene Sprechgeschwindigkeit haben
Hauptsprechtonbereich/Indifferenzlage = am natürlichsten, man hat diese Tonlage, wenn man
entspannt ist = Brustton (wichtig ist hierbei die Atmung, Zwerchfell/diaframma, dehnt die Lunge =
Bauchatmung ist somit sehr wichtig)

5) Zusätzliche Anregung
Beispiel, Vergleiche, visuelle Bilder

Übung zum verständlichen Sprechen -> ein Bild zeichnen mit geometrischen Figuren und diese dann
beschreiben.
Grundformen sind hierbei: Kreis, Dreieck, Quadrat, Rechteck, Raute, Linie, Dreieck (spitzwinklig/acutangolo
oder stumpfwinklig/ottusoangolo oder rechtwinklig/rettangolo oder gleichseitiges/equilatero).

Lagebeschreibung:
Wir haben ein Kreis in der Mitte, davon geht eine Linie Senkrecht/Waagerecht nach oben, nach rechts,
oberhalb ist eine Linie- sie ist distanziert im Abstand ca. 1 cm, befindet sich eine kleine Raute, Quadrat und
Dreieck berühren sich nicht

PDF Referat: Themen und Vorbereitung


Frau Kaunzner hat für uns die wichtigsten Dinge bzgl. den Referaten zusammengeschrieben. Diese Woche
ist besonders wichtig, da wir uns mit den Regeln und der Struktur der Powerpoints befassen (Aufbau). Auch
wie das Handout aussehen soll.

In diesem PDF ist angegeben, worauf Frau Kaunzner während den Vorträgen achten wird (Inhalt, Sprache,
Präsentation, Organisation, Material). Wichtig ist, dass das Referat Interessant/attraktiv ist – da die Zeit sehr
wenig ist, müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Der Einstieg muss sitzen / wie beginnen wir – das Interesse
des Publikums von Anfang an haben.

Frau Kaunzner wird natürlich die Studenten, die erst seit kurzem Deutsch lernen entsprechend anders
bewerten als fortgeschrittene. Wichtig ist die Verwendung der Redemittel, Ausdrucksformen. Die
Präsentation (Kamera in Augenhöhe, Position, Blick in die Kamera). Freies Sprechen – drei Möglichkeiten:
freies formulieren anhand von den Stichpunkten, die auf dem PowerPoint sind (diese Version ist lebendiger,
attraktiver); dann gibt es einige die lernen auswendig (in Phasen, besonders die Redemittel) oder die lesen.
Frau Kaunzner bevorzugt das FREIE SPRECHEN, damit der Blick in die Kamera gerichtet ist. Er liest verliert
den Blickkontakt zum Publikum!

Wichtig: Zeitmanagement! Jeder hat 5 Minuten Zeit um sein Thema zu präsentieren.


Das virtuelle Team -> Organisation, Planung, Koordination, Kooperation

Das Handout und die Powerpoint -> werden bewertet. Morgen sehen wir uns die Struktur des Handouts an.
Nonfrequentanti -> erhalten eine längere Hausarbeit.

Frau Kaunzner möchte gerne das Powerpoint und Handout haben, sobald sie fertig sind, damit sie ggf.
Fehlerquellen identifizieren kann und ggf. Korrekturen vornimmt – damit während den Referaten keine Fehler
auf den Präsentationsfolien vorhanden sind.

Die Aufteilung der Themen, Struktur usw. ist individuell in der Gruppe aufzuteilen. Wir haben völlige Freiheit.
Wichtig: die Präsentationen sollen interessant sein.

Die Gruppenliste ist wie folgt eingeteilt: jeweils Dienstags Gruppe 1 von 14-15; Gruppe 2 von 15-16; Gruppe
3 von 16-17 – ungefähr; zwischen den Gruppen haben wir somit Zeit für Fragen und Besprechungen

 -Reden vor der Gruppe: Rede-Einstieg und Redeschluss


Einstieg -> ist der erste Eindruck der prägt die Einstellung. Captatio benevolentiae -das Werben um die
Gunst des Publikums mit bestimmten Redewendungen [significa accattivarsi la simpatia]. -> Aufmerksamkeit
bekommen!

 Video „Was geht hier schief?“ DIE 4S: Stehen, Schauen, Schnaufen, Sprechen
 Rede-Einstieg sollte folgende Punkte erfüllen: Kontakt herstellen, Aufmerksamkeit wecken, zum
Thema führen
 Redeeinstieg: Wie beginne ich?

 Fragen einbauen, mit


Pausen um die Zuhörer aktiv
miteinzubinden.

Verschieden Möglichkeiten für einen Einstieg (siehe PDF)


Aufhänger -> aktuelles einfügen „Liebe Komilitonen und Komilitoninen, hier ist etwas ganz interessantes,
ganz aktuell aus der Zeitung…“

- Denkreiz -> Fragen einbauen


- Direkt -> nicht der spannendste Einstieg
- Wichtig –> die DOS und die DON’TS!

Auch der SCHLUSS ist sehr wichtig!! Der letzte Eindruck der bleibt. Er ist entscheidend. Jemanden
auffordern „Berlin ist die Stadt…!“

Der Redeschluss muss sitzen!


 Redemittel:
 Rede ist wie ein Hausbau, man muss ein
gutes Fundament haben auf dem man sein Haus
bauen kann. Fundament muss solide sein und
man kann nicht mit dem Dach beginnen.
 Hast du dein Fundament (Einstieg), dann
muss man sein Ziel gut vor den Augen halten (wo
will ich hin?). Gliederung, Planung ist hier sehr
wichtig!
 Seit der Antike werden immer in fünf
Schritte unterteilt.

Für das Referat brauchen wir zwei Kompetenzen: Kommunikative und Sach-kompetenz. Jede Rede
hat/verfolgt ein Hauptziel. Ist es eine Vorlesung -> informieren.
Wegkarte -> Überblick – Einzelheiten – Hintergründe – Folgen und Auswirkungen – Schluss (S. 29)
 Ziel kurz und bündig etwas erzählen
So wie in der Zeitung / gleiche Gliederung

3 ist der längste und ausführlichste Punkt

Persuasive Rede / MISLA Formel: Motivation – Ist Zustand – Soll Zustand – Argumentation – Appell
(S. 29)
Hier will man überzeugen, deshalb muss man argumentieren“
 Z.B. bei einer Werbung

Die Sprache der Werbung (Ende 19 Jahrhundert) -> AIDA: Attention – Interest – Desire – Action

Praktische Tipp für ein Referat

Einstieg, Rückblick vorheriger Unterricht


- Übliche Rede-Strukturen, wir haben ein paar kennengelernt
- Referat -> zwei Kompetenzen, Sach-Kompetenz (Student) und Kommunikative Kompetenz (heute
vertiefen)
- Wichtig: Redeabsicht, z.B. Informieren, überzeugen, unterhalten = jeder Vortrag hat primär eine
gezielte Absicht – es gibt auch Mischformen
- Deduktiver Aufbau – MISLA Formel, AIDA
- Redemittel und Redewendungen (wir werden einen schnellen Durchlauf machen, individuell Zuhause
vertiefen)
HEUTE: Worauf kommt es in einem Referat an? Praktische Tipps

Referat: Vortrag + PPT + Handout


Wichtige Schritte/Punkte, Bereiche -> Situation, Thema, Medieneinsatz, Vortrag/Rede, Symbole für einzelne
Abschnitte festlegen
- Situationsanalyse: Fragestellung -> Ziel, Zielgruppe, Rahmenbedingungen
- Vorbereitung: Auswahl, Strukturierung, Stichwortkonzept = freies spreche (Hilfestrategien ->
Kärtchen mit Stichworten / Fragen die man stellen möchte = Anhaltspunkte)
- Medien: Welche? PPT über PC als Präsentationsmedium, Medien erhöhen die Verständlichkeit durch
die Visualisierung, PPT muss logisch aufgebaut sein

1) Name der Veranstaltung/Event -> Kursname


- Onlinequellen -> Pfad + Zugriffsdatum
- Nicht mehr als 3 Schriftgrößen
- Klare Schriftart aussuchen (nicht „geschnörkeltes“)
- Seitenzahl
- Mitlaufende Agenda mit Symbol für gleiche Folien zum gleichen Thema
2) Folien -> keinen Text, nur das wesentliche
3) Übergang zwischen Slide-wechsel
4) Vorsicht mit der Animation, erst sprechen, dann zeigen
5) Handout wird in den Chat gegeben/geladen für die Zuhörer
-> das Handout ist eine Zusammenfassung, Kurzfassung, kein Fließtest, Stichpunkte, max. 1-2 Seiten

Argumentation: PDF S. 33, Überzeugen + argumentieren


Möglichkeit der Überzeugung, 3 Faktoren: Kommunikator, Kommunikation, Zielgruppe

Argumentationsfiguren:
1) Faktische Argumentation: (wissenschaftliches Fundament)
2) Plausibilitätsargumentation: keine Fakten, allgemeine persönliche Erfahrungen
3) Emotionale Argumentation
4) Moralische Argumentation
5) Taktische Argumentation

Übung:
Situationsbezug (Einstieg, Ausgangsthese) – Argumentation – Konsequenz (Pro/Kontra)
= Aussage, Die Gedanken sind strukturiert und der Zuhörer kann logisch folgen.
Beispiel Agenda:
Krank -> negativ, also ein positives Bild; dann von Krankenkasse in Gesundheitskasse = positive
Emotionen

Pflegeversicherung
-> vermittelt negative Emotionen

-> positive Vermittlung

Beispiel-Themen:
Ab sofort soll Handy-Verbot in der Innenstadt gelten (Meine Rede)
- Aufgrund der vielen Unfälle, hat der Bürgermeister eine neue Verordnung ausgerufen denn ab sofort
soll ein Handy-Verbot in der Innenstadt gelten.
- Dank dieser Verordnung sollen nicht nur die Unfälle reduziert werden, sondern auch der Elektrosmog.
Somit wird nicht nur die Gesundheit geschützt, sondern auch die Umwelt geschont.
- Aus diesem Grund, ist es richtig, dass diese Verordnung in Kraft tritt.
Kultur und Varietäten des Deutschen

III Kultur und Varietäten des Deutschen – FÜR SCHRIFTLICHE PRÜFUNG!!!


 Bereich der Soziolinguistik = hier fallen Sprachvarietäten
 Gruppenvorträge fallen in dieses Thema

1) Sprachvarietäten
Sozio+Linguisitk=Soziolinguistik

2) Was ist eine Varietät?


Eine Sprachgebrauchsform (Lexis, Morphologie, Syntax, Phonologie, Pragmatik) mit folgenden
Faktoren: Diatopische F. (Raum), Diachronische F. (Zeit), Diastratische F. (Gruppe, Kultur, Alter),
Diamesische F. (Kommunikationskanal), Diaphasische F. (Situation, Funktion) …

Besonderheit von Varietäten?


Nach innen können sie identitätsstiftend sein, nach außen eine Kommunikationsbarriere
darstellen. (z.B. Medizinsprache -> Arzt kann sich in diesem Jargon /ʒaɐ̯gɑ̃/ ohne Probleme mit
anderen Fachpersonal aussprechen (innerhalb). Aber diese Sprache kann eine
Kommunikationsbarriere darstellen, denn wenn ein Patient zum Arzt geht und eine Diagnose erhält,
hat der Patient Probleme es zu verstehen. Aus diesem Grund, muss dann der Arzt diese in
verständlichen Worten beschreiben. In Deutschland benützen die Ärzte sehr viele Lateinische
Wörter).

3) Was ist der Idiolekt?


Der Individuelle Sprachgebrauch, Sprachbesitz und Sprachverhalten, Wortschatz und
Ausdrucksweise eines Individuums/Menschen. Jeder Mensch hat eine individuelle Art zu sprechen
(Lieblingswörter, stimmliche Merkmale, geschriebene/gesprochen Sprache). Jeder hat ein
Varietätenrepertoire (unterschiedliche Arten) auf die bewusst oder unbewusst zugegriffen wird, je
nach Gesprächspartner oder –situation. (z.B. Vor Gericht, Zuhause mit den Eltern, in de.r Schule,
zwischen Freunde)

Alltagslautng -> tägliche Sprachgebrauch,


Informell (der größte Teil)

Gemäßigte Hochlautung -> z.B. ein Lehrer der


unterrichtet

Reine Hochlautung -> Schauspieler,


Radiosprecher müssen diese beherrschen

Standardsprache -> Hochdeutsch, in der Schule – Bücher - Lektoraten


Abwesenheit von speziellen Kriterien

Herkunft von Standardeutsch?


Unterschiedliche Regionen -> jeder hatte sein Dialekt/regionale Ausprägung
Was passierte? Wichtiges Ereignis -> Martin Luthers Bibel-Übersetzung -> jeder muss verstehen -> es
entsteht das Hochdeutsch -> geographisch gesehen ist das der Südliche Teil Deutschlands (von den Alpen,
HOCH), Mitteldeutsch
Niederdeutsch -> der Nördliche Teil von Deutschland (bis zur Meeresebene)
Überregional + Schriftnach (spreche+schreiben=ist ähnlich); es gibt kaum geschriebene Dialekte
Sprachnorm des öffentlichen Sprachgebrauchs (in jedem Deutschsprachigen Land kann man
kommunizieren)
Heute -> die „Sprache von Hannover“ dient als Modell
(Standarditalienisch? Wo? Florenz, Toskana)
Wichtige Bücher, die man kennen muss/Orthographieregelwerke – als Referenzen:
Duden Bd. 1 Die deutsche Rechtschreibung
Österreichische Wörterbuch
Duden Bd. 6 Aussprachwörterbuch
Deutsche Aussprache (Siebs)
Deutsches Aussprachewörterbuch (Anders/Hirschfeld/Krech/Stock)

Ich bin im Bett gelegen VS Ich habe im Bett gelegen = Beides richtig
Samstag VS Sonnabend = das gleiche

Die Sprache des Alltags -> Umgangssprache


In der Familie, mit Freunden = ist eine große Sprachvarietät (Elemente vermischen sich Standartdeutsch mit
Dialekt).

- Satzbau mit „weil“ -> Regel normalerweise: das Finite Verb steht am Ende:
Ich habe nicht verstanden, weil ich nicht aufgepasst habe. = Standard = KORREKT
Ich habe nicht verstanden, weil ich habe nicht aufgepasst. = Umgangssprache, mündlich *
*Diskussionsthema: gibt es eine Grammatik der gesprochenen Sprache?
- Füllwörter „äh,hmm…§
- Satzabbrüche
- Partikeln (gell, nich,…)
- Interjektionen (Oh nein! Oh, jeh!)
- Allerweltswörter (tun, machen…)
- Lautliche Kontraktionen (Hastes gsehn? VS Hast du das gesehen?)

Zwei bekannte Hypothesen in der Soziolinguistik


Defizithypothese (Bernstein, 1958) Differenzhypothese (Labov, 1969)
Zwei Codes: restringierter (Umgangssprache) und Diese These widerspricht Labov/Kritik an Bernstein.
elaborierter (Standardsprache)  die Defizithypothese reproduziert Vorurteile
 Korrelation/Zusammenhang mit der dadurch, dass man qualitativ bewertet. Nur
sozialen Schicht des Sprechers; weil jemand Umgangssprache spricht
restringierte Code bzw. Sprecher die nur /andere Sprachform hat, darf keine
Umgangssprache sprechen sind Benachteiligung sein- unterschiedliche
benachteiligt Sprachcodes, aber gleiche Funktion –
 Unterschiede sind auf allen Ebenen NEUER ANSATZ!
erkennbar (Grammatik, Wortwahl,
Aussprache, Strukturen…)  Ziel ist es, dass Menschen die
 Ziel ist es das Erreichen des elaborierten Umgangssprache sprechen, diese zu
Code (von der Umgangssprache weg), z.B. emanzipieren und Vorurteile abbaut, sowie
im DAF, Schule eine adäquaten Sprachgebrauch
entwickeln.

Eine Übung / Beispiel:


Gruppenaufgabe Textanalyse:
Merkmale restringierten Code identifizieren (Umgangssprache) und durch elaborierten Code
(Standardsprache) ersetzen.

Er geht also dort rein und spielt mit einem Ball. Dann kickt er den Ball dort rein. Dann hauen sie ab und er
kommt – er kommt jetzt wieder hier raus. Dann sieht er ihn und denkt, dass er es war und ohrfeigt ihn. Dabei
er es gar nicht, aber er wusste es nicht und der Ball müsste noch da drin lieben. Er hätte sich natürlich auch
wehren/verteidigen können. Das ist ganz schön gemein.
linguaggio tecnico linguaggio ideologico
Weitere Varietäten: Fachsprache, ideologische Sprache
Fachsprache, Synonym ist Funktiolekt, im beruflichen Kontext verwendet. (bestimmte Berufsgruppen haben
einen eigenen Jargon)
orientato ad uno scopo economia precisione
Ziele -> Zweckorientierung, Ökonomie, Genauigkeit linguaggio legale, linguaggio ufficiale/amministrativo
aree di applicazione
Anwendungsgebiete -> Rechtssprache/Juristische Sprache, Amtssprache/Verwaltung,
Wissenschaftssprache, Technische Sprache, Sport, EDV, Medizin,…
Kennzeichen -> passiv Konstruktionen, Substantivierung, Fremdwörter, explizite Fachausdrücke, …
caratteristiche
Beispiel an einem Märchen, dass in einer juristischen Sprache übersetzt wurde:

 Rotkäppchen

Sucht Kennzeichen der juristischen Fachsprache:


Passiv Konstruktionen = Der Mutter besagter R. wurde seitens …zugestellt.
Vor ihrer Inmarschsetzung wurde die R. …auf Kreisebene belehrt.
Substantivierungen = Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Inmarschsetzung (ist losgegangen), Genesungszweg
(gesund)
Funktionsverbgefüge = die Auflage machte (etwas auferlegen)
Explizite Fachausdruck=aktenkundig, Kinderfall, unbeschulte Minderjährige, betreffs, …

Fazit: Für uns schwer Verständlich (Kommunikationsbarriere) aber für Anwälte verständlich.

Länder

Rückblick:
- Regelwerke kennen (Duden, Österreichische Orthografie…)
- Varietäten und dessen Bedeutung
- Zwei Hypothesen kennengelernt (Defizithypothese und Differenzhypothese)
- Fachsprache
- Haute: Dialekte (z.B. In Frankfurt spricht man hessisch)
D (per Germania, Deutschland in tedesco)
A (per Austria)
Sprachgeographie und die DACHL-Länder CH (per la Svizzera, dal Latino Confoederatio Helvetica).
 Deutsch ist eine plurizentrische Sprache, das bedeutet in einigen Ländern (D-A-CH-L) ist Deutsch
Amtssprache. Man unterscheidet zwischen Vollzentren und Halbzentren. Laut einer Statistik (2015)
haben 90 Mio. Deutsch als Erstsprache(DaE) und 7,5 Mio. als Zweitsprache (DaZ). In Europa hat ca.
18% der Bevölkerung Deutsch als Erstsprache. isole linguistiche
 Man unterscheidet auch sogenannte Sprachinseln. Darunter versteht man kleinere Gruppen oder
insediamenti Siedlungsgemeinschaften, in denen eine Fremdsprache gesprochen wird. Deutsche Sprachinseln
sind in Osteuropa, Südafrika, Zentralasien und in vereinzelten Gebieten der USA und Südbrasilien
zu finden. þÿD Deutschland
https://kristianmitk.wordpress.com/2014/01/08/die-deutsche-sprache/ þÿ A Österreich
þÿ CH Schweiz
Dialekte þÿ L Liechtenstein
In München heißen sie SEMMELN, in Berlin SCHRIPPEN, in Stuttgart WECKEL. Hierbei
handelt es sich um die allbekannten Brötchen. Wenn man die Begrüßung unterscheidet,
findet man heraus, dass auch diese sehr
unterschiedlich ist.

Übung – Gruppenarbeit (ich Raum 3)


https://www.youtube.com/watch?v=3uEgmah5Ctc

Dialekte in Deutschland. Ratespiel.


1) Lübeck, „Moin“
2) München, „Brotzeit“ Hessen (luogo)
3) Butzlabbe (hess.) -> Wischtuch
4) es pieselt (Berlin) -> es regnet sehr wenig
5) Nu ei verbbisch! (Sachse) -> Na so etwas aber auch!
6) Bairischer Radaubesen-> Unruhestifter
7) Köln: dünner Kaffee -> Blömcheskaffee
8) Ein „Lütter“ (Rostock) -> ein kleiner
9) Unartiges Kind (Nordwest Deutschland) -> Blagen
10) Brezel in Berlin -> Brezel
11) „Des gehd auf koa Kuahaut!“ (bayrisch) -> Das gibt es doch nicht!
12) angetüdelt (Rostock) -> beschwipst
13) Wo „schnackt“ man? -> Norden (plaudern)
14) Brötchen bestellen in Berlin -> Schrippen bitte!
15) Fleischklops im Norden -> Frikadelle

MERKE: Bayern – bairisch (Dialekt) – kein y!!

Hörübung:
Wir hören zwei Wetterberichte jeweils einen aus der Schweiz und einen aus Österreich. Es wird sofort klar,
dass der Wetterbericht aus Österreich viel verständlicher ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass Österreich
näher am südlichen Standort zu bairischen Dialekten steht.

Varietäten
In der Soziolinguistik unterscheidet man verschiedene Äußerungsvarianten der Deutschen Sprache. Diese
Varietäten, auch Soziolekte benannt, sind dem Hochdeutsch untergeordnet und nach geographischen
(diatopisch) und sozialen (diastratisch) Faktoren eingeordnet. Beispiele für Dialekte/Mundart sind Bairisch,
Plattdeutsch, Hessisch… während für Regiolekte z.B. Nordbairisch.

Die nationalen Äußerungsvarianten des Deutschen heißen: Austriazismen, Helvetismen,


Teutonismen
Aus der diatopischen Perspektive (also Geographisch) unterscheidet man im Deutschen zwischen
verschiedenen Nationalen Äußerungsvarianten der Deutschen Sprache. Die Deutsche Sprache ist hier
bestimmten Normsystemen untergeordnet und bildet somit innerhalt einer Sprachgruppe eine eigenen
Identität, während nach außen eine Kommunikationsbarriere entstehen kann. Nehmen wir das „ß“, dieses
ß gibt es in der Schweiz nicht, demnach würde man hier „Fuß“ mit „Fuss“ schreiben. Man hat also Unterschiede
in der Schreibweise, Aussprache, Wortschatz und sogar in der Wortbildung (Schweinsbraten VS
Schweinebraten).

Deutsche Dialekte
https://www.dialektkarte.de/ (interaktiv, Geschichte, Ratespiel, Audioproben nach Region)
https://www.dw.com/de/deutsch-lernen/dialektatlas/s-8150

Info: Der Deutsche Sprachatlas -> der Wenker Atlas (nicht für die Prüfung lernen!)
Georg Wenker (1852-1911) erstellte einen Sprachatlas, der die Dialekte auf dem Gebiet des ehemaligen
Deutschen Kaiserreiches erforschte.
Beispiele: Krankenhaus -> Süden/Österreich = Spital; die/der Butter (Genus), Kurzform „eine“ (-> ne,
a…)

Gruppenarbeit:
Übung Deutsche Dialekte – Fragen auf PDF
https://www.youtube.com/watch?v=bqXbpBLTunc

1) „Nur Bahnhof“ zu verstehen ist eine Redensart und bedeutet „nichts verstehen“.
Verständigungsprobleme gibt es sehr oft zwischen Region und Dialekt, denn es liegen oft Welten
dazwischen und können somit zu Missverständnissen führen.
2) 90 Mio. deutsche Sprecher weltweit
più comune
3) Deutsch ist in der EU die am verbreitetste Muttersprache

4)
Geschriebene VS gesprochen Sprache (Schriftlichkeit VS Mündlichkeit)

Was fällt sofort auf?


Gesprochene Sprache: Ad-hoc, keine Vorbereitung
Keine Zeit-Ort-Distanz: ich spreche + ich werde sofort gehört; ich schreibe -> gelesen wird in einem zweiten
Moment-
In einer Gesprochenen Sprache habe ich Pausen und Ellipsen/Auslassen (Erst [kommt] die Arbeit, dann
[kommt] das Vergnügen) , Wiederholungen, Satzumbrüche und umgangssprachliche Elemente.

Es gibt aber Sonderformen die unter einer konzeptionellen Mündlichkeit fallen wie z.B. eine E-Mail oder SMS.

Suprasegmentale Phänomene (Prosodie = lautlichen Eigenschaften einer Sprache)

interruzioni, quando si perde in filo...


particelle di espressione

Die Sprache der Nähe VS die Sprache der Distanz

 Koch/Oesterreicher sind bekannte Theoretiker dieses Phänomen.

Was versteht man darunter?


Definition: Konzeptionelle Mündlichkeit und Schriftlichkeit; Wie ist das was ich sage oder schreibe konzipiert
worden?
Die gesprochene und geschriebene Sprache unterscheidet sich konzeptionell (Planung) und medial (wie
transkribiert) voneinander. Hierbei können Textsorten zwischen Polen der Mündlichkeit und der Schriftlichkeit
zugeordnet werden.
 Konzeption: Wird mündlich oder schriftlich geplant?
 Medial: Ist die Übertragung mündlich oder schriftlich?

Definition konzeptioneller Mündlichkeit/Schriftlichkeit – nach Koch/Oesterreicher

Wie kann ich mündlich konzipieren, aber schriftlich schreiben? Gibt es Beispiele?
z.B. in WhatsApp, denn man schreibt wie man spricht und es werden sogar „Bilder“ oder Interjektionen
(hahaha -> lachen) benützt.

Wichtige Unterschiede:

(a) Das familiäre Gespräch wird ganz links


angesetzt = Mündlichkeit, Merkmal = spontan
und phonisch
(h) Leitartikel ist schriftlich und wird in einer
Zeitung veröffentlicht, ein Journalist hat ihn
für einen Leser schriftlich konzipiert
(graphisch)

Einstufung nach Eigenschaften, Modell:


medial VS. konzeptionell

Chat VS Postkarte -> in einem Chat ist


die Botschaft spontan, während auf einer
Postkarte nicht.
Die Online-Vorlesungen von Frau
Kaunzner sind keine „echten
Vorlesungen“, denn Sie baut Elemente
der Mündlichkeit ein, es entsteht eine
aktive Interaktion (direkter Kontakt oder
auch Chatbox).
Übung:
Text von einem Schüler aus Bayern überprüfen. Frau Kaunzner hat uns ein Transkript von seinem Referat
gegeben. Die Aufgabe ist es, Elemente der Mündlichkeit herauszufinden und zu markieren.

Thema: Tendenzen der Gegenwartssprache, Jugendsprache, Szenensprache und dessen


Kennzeichnungen

 Tendenzen der Gegenwartssprache legati al tempo


In diesem Bereich fällt die Sprache der Social Media. Kommen wir zur Frage was eigentlich neue Medien
sind. Unter Social Media verstehen wir sogenannte „Neue Medien“ bzw. zeitbezogene Medien. Diese
Medien sind durch drei Merkmale gekennzeichnet und zwar, dass sie elektronisch, digital und interaktiv
sind.
Ein Rückblick in die Zeit des Radios, Zeitung usw. lässt sofort erkennen, dass wir hier einen Schritt weiter
sind. Es hat ein Fortschritt bzw. einen Evolutionsprozess gegeben. Im Bereich von Medien spricht man heute
aus diesem Grund von interaktiven Medien, denn wir haben eine Wechselbeziehung, in der Informationen
implizit ausgetauscht werden. Es gibt sowohl interaktives Fernsehen als auch interaktives Radio, wir
werden uns im Unterricht jedoch nur auf die Social Media konzentrieren.

Laut Dietrich Ratzke „Zitat“:


„Alle Verfahren und Mittel (Medien), die mit Hilfe neuer oder erneuerter Technologien neuartige, also in dieser
Art bisher nicht gebräuchliche Formen von Informationserfassung, Informationsbearbeitung,
Informationsspeicherung, Informationsübermittlung und Informationsabruf ermöglichen.“

Dank der Medien wird die Kommunikation erleichtert. Klassische Beispiele sind die Einzel- VS
Gruppennarchrichten, denn hier findet ein interaktiver und auch ein sofortiger/augenblicklicher
Austausch statt. Der
Kontakt ist sehr
schnell, denn als
Grundlage/Basis
fungiert ein
Multikanal. Hierbei
handelt es sich um ein
„junges“ Medium,
das einen großen
Einfluss auf die
gesprochene
Sprache hat.
 Einfluss auf die (gesprochene) Sprache
 Anglizismen (Begriffe die aus dem Englischen kommen, eingedeutscht wurden, Ursprung:
Bereich der Neuen Medien): mailen, simsen, texten, chatten…
 Viele neue Begriffe haben Eingang ins Wörterbuch gefunden
 Dialog-fördernd (unterstützen, aufbauen, begünstigen)
 „Hochgeschwindigkeitssprache“ -> sie zeichnet sich aufgrund ihrer extremen Reduktion aus
(z.B. in der Syntax) linguaggio ad alta velocità
 Einführung von Abkürzungen, Akronyme
(z.B. gn8 -> gute Nach; hdl -> hab dich lieb, GLG -> ganz liebe Grüße)
 Der Gebrauch von Emoticons
:-( „ich bin sehr traurig“ ;-) „nicht ernst gemeint“ :-o „bin überrascht“ …

Der Einfluss der neuen Medien auf die gesprochene Sprache ist sehr groß. Diese Änderungen haben eine
positive Auswirkung auf die Linguistik, denn es werden viele neue Wörter ins Wörterbücher aufgenommen
(Spracherweiterung statt) und es entstehen Abkürzungen und Akronyme. Die Vielfalt der Medien ist zudem
auch dialogfördernd und zeichnen sich durch einen hohen Gebrauch von Anglizismen aus. Und
letztendlich sind digitale Medien eine Hochgeschwindigkeitssprache.

Wir sehen uns ein paar Beispiele an (PDF) mit dem Titel „Was könnten diese Abkürzungen wohl bedeuten?“

FANTA -> Fahr noch KP -> Keinen Plan (also BGS -> brauche Geld LOL -> laughing out loud
tanken keine Ahnung) sofort (ich muss laut lachen ->
KO10MISPÄ -> Komm RUMIAN -> ruf mich an THX -> thanks (Danke) sehr oft in der
10 Minuten später MFG -> Mit freundlichen Jugendsprache)
HDGDL -> hab dich lieb Grüßen MaMiMa -> mail mir mal
TaBu -> tausend bussis HDL -> hab dich lieb!

PDF mit Emoticons und Abkürzungen-> nur zur Info, als Beispiele, brauchen wir nichts zur Prüfung.

Eine Herausforderung „Wenn Caro chattet…“


Wir sehen ein Chatgespräch von Caro per WhatsApp. Frau Kaunzner fordert uns dazu auf, das Gespräch zu
lesen, zu analysieren und den Unterschied zu einem Brief herauszufinden. Fokus ist: Sprache, Orthographie,
Syntax, Semantik, Emoticons, Bildchen, Turn-Talking (Abwechslung der Sprechenden).

Was fällt auf?


 Stück Pizzas + Glas Wein + Gesicht = vertilgen und habt viel Spaß
 Nach ein paar Minuten kommt eine Antwort „Danke“ Mit Küsschen (Emoticon)
 Nach ca zwei Stunden schreibt die gleiche Person und kommentiert mit einem traurigen Gesicht ->
Zeichen dafür, dass sie den Film schon gesehen hat und dieser traurig ist. -> klassisches Beispiel für
diese Hochgeschwindigkeitskommunikation, ein Symbol um zu sagen: Das ist ein trauriger Film. Ich
habe ihn schon gesehen.
 Die Antwort von der Gesprächspartnerin lässt schließen, dass sie den Film doch noch nicht gesehen
hat. In der Zwischenzeit fügt sich ein „Sprung“ ein. Eine neue Nachricht, die sich auf das Essen
bezieht (Wars lecker?)
 Es wird zeitgleich gesendet und das führt zu einem aneinander vorbeisprechen.
 Jep -> Ja klar.
 …

Nächstes Beispiel:
 „Wieder Akku?“ -> Unsicherheit: ist es eine Abkürzung oder ein Wort?
 Im Laufe des Gespräches wird es klarer, dass „Akku“ sich auf das Laden des Handys bezieht.
 Ich hab keinen bock mehr und sau Hunger. -> schlechtes Deutsch, Großschreibung,
Umgangssprache (d.h. keine schriftliche Sprache)
 Emoticons „grinsen“ -> bedeutet, dass sie sich darauf freut
Emoticons VS Emoji
Emoticons haben ihren Ursprung in den 80er Jahren. Zwei Informatiker, die keinen Witz verstanden haben,
dachten sich diese Zeichen aus. Diese „Erfindung“ hat sich sehr schnell verbreitet, denn man hat das
Potential entdeckt schnell zu kommentieren oder eigene Emotionen preiszugeben. 1982 gab es einen
Fortschritt und es kamen „Bildchen“ dazu, die bekannten Emojis (aus dem japanischen „Bilderbuchstaben“).
Emojis sind fester Bestandteil von Chatnachrichten geworden.

Eine kurze Reflektion (Nachdenk):


1) Wie verwendet ihr Emoticons/Emojis? Als Ersatz für Wort oder Addition zu Wort?
2) Sprachverfall oder nicht? Verliert die Sprache ihre Qualität?

 Wichtig für die schriftliche Prüfung. Die offene Frage könnte so lauten: Analysieren sie
folgende Konversation (PDF „Wenn Caro chattet“).
Grundlage ist hier eine WhatsApp
Konversation. Wir befinden uns im Bereich
der „Neuen Medien“ (Social Media). Aus
einer linguistischen Perspektive fallen
folgende Merkmale auf:
 Einsatz von Bildern (Switchen
„umschalten“) von einer Schriftlichen
Sprache auf eine Bildsprache (Pizzas +
Glas Wein = viel Essen und trinken)
 „vertilgen“ = eben viel essen,
Gebrauch eher im mündlichen (Ursprung
aber mit einer anderen Bedeutung: etwas
ausrotten, vernichten)
 Emoji (kleine Bildzeichen die
Emotionen, Gefühle aber auch Aktionen
wiedergeben -> Küsschen als Danke)
 „Wars lecker“ = War es lecker? -> Apostroph
entfällt, stattdessen gibt es eine Kontraktion
(Zusammenziehen/Verschmelzung)
 Jep = Zustimmung, Umgangssprache,
Mündlichkeit/Oralität, steht für „Ja“
 Hm = Umgangssprache, symbolisiert
„nachdenken“; joar = Umgangssprache,
Zustimmung
 Soooo (imitation der Mündlichkeit, erstaunen, der
Vokal wird verlängert) + ICH (Großschreibung) =
beides betont etwas / setzt einen Highlight
 echt (=verstärkt ausdrucksstark) + GAR
(=überhaupt nichts) = beides Begriffe aus der
Jugendsprache

 Wir gehen auf das heutige Thema über: TENDENDENZEN DER GEGENWARTSSPRACHE,
Vertiefung: Jugendsprache (der Jugendliche, Person zwischen dem 14. Und 18. Lebensjahr)

 Was ist die Jugendsprache?


Bei der Jugendsprache handelt es sich um eine Sprache, die von Jugendlichen gesprochen wird.
Sie zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus, denen wir uns kurz widmen werden und einige
Beispiele ansehen werden.

 Beispiel für die Jugendsprache, Langenscheidt wählt jedes Jahr: Das Jugendwort des Jahres.
Das heißt, das beliebteste Wort unter den Jugendlichen.
 Wichtig für die schriftliche Prüfung
Wir sollten die Merkmale der Jugendsprache kennen (Wortschatz und Phraseologismen nicht – wir
behandeln sie, damit man sie kennt, sie gehören aber nicht zum Prüfungsgebiet)

 „Jugendsprache ist übelst geil …“


Wir werden uns die Definition, die Merkmale, den Sprachwandel und die Auswirkungen ansehen. Hier ein
paar Beispiele: Was los, Mann? -> Was gibt es?
Die Jugendsprache ist sehr oft provokant und beleidigend. Sie kann aber innerhalb der Gruppe anders
perzipiert werden. Beleidigungen wandeln sich in Komplimente die mit einem Mix von Ironie begleitet werden.

 Drei wichtige Fragen und Antworten zum Thema Jugendsprache gergo


 Was ist Jugendsprache? Jugendsprache ist ein Jargon [ʒaʁˈɡɔŋ] also eine Sondersprache, die
einen bestimmten Register benutzt und zwar den der Jugend. Wir sprechen hier von einer Varietät,
die wie bereits in den vorherigen Lektionen erklärt, hat sie die Eigenschaft nach innen
„identitätsbildend“ zu sein, während sie nach außen eine „Kommunikationsbarriere“ darstellen kann.
Dieses sprachliche Phänomen zeigt sich in der Sprache (Mündlichkeit), sowohl in der Schriftlichkeit
ab.
 Warum gibt es Jugendsprache? Hinter der Jugendsprache verbirgt sich der Wunsch nach
Abgrenzung und Selbstdefinition. Die Guppenzugehörigkeit und Identitätsfindung ist ein starkes
Merkmal für das Wohlbefinden und Zusammenleben.
 Wann spricht man Jugendsprache? Es ist eine Varietät, unter Gleichaltrigen (sogenannten Peer
Groups) sehr verbreitet ist. Ausschlaggebend ist natürlich auch der Kontext bzw. die Situation.
linguaggio tra pari
Jugendliche kommunizieren mit Erwachsenen nicht auf die gleiche Weise (z.B. die Interaktion
zwischen einem Lehrer und seinem Schüler).
 Was sind die Merkmale einer Jugendsprache?
Folgende Besonderheiten können identifiziert werden:
o Neologismen (Wortneuschöpfungen bzw. Neuwort oder Neubedeutung)
o Wortaddition (mehrere Wörter werden miteinander verbunden, z.B. Schnellchecker ->
jemand der alles schnell begreift)
o Steigerungen (Wörter die Steigerungsformen darstellen wie z.B. voll, mega… = sehr)
o Anglizismen (Wörter die aus dem Englischen übernommen werden werden wie: cool, nice)
o Bedeutungsverschiebung wie z.B. das ist „ätzend“, also langweilig
o Hybridformen (Fremdwörter, vor allem aus der Informatik, die eingedeutscht werden wie
„mailen“, chillen… Hierbei handelt es sich um Wörter die mittlerweile auch in anderen
Gebieten angewendet werden. Bei den Hybridformen kommt es oft vor, dass auch die
Phonetik einwirkt und die „Deutsche Aussprache“ gebraucht wird. )
o Tabu-Ausdrücke, Fäkalismen, sexuelle Begriffe – Vulgarismen
(Die Kreation/Bildung von Schimpfwörtern wird unter den Jugendlichen meistens nicht ernst
gemeint)

 Jugendsprache – Tradition – Einfluss – Sprachwandel


Die Jugendsprache hat eine lange Tradition, denn sie hat ihren Ursprung aus dem 18. Jh., wo sie als
Studentensprache erstmals auftritt. Sie hat einen großen Einfluss auf die Gegenwartssprache, doch
gleichzeitig eine kurze Lebenszeit, denn sie entwickelt sich alle 10-20 Jahre neu. Das bedeutet, sie einem
creazione di valore
ständigen Diachronischem Wandel unterliegt. Die Jugendsprache kann als eine kreative Wertschöpfung
definiert werden, die von Spontaneität lebt und als Abgrenzung zum Erwachsenwerden fungiert. Als Resultat
dieses Sprachwandels bleibt manchmal einiges davon erhalten (und wird in das Wörterbuch aufgenommen).

 In welchen Bereichen wirkt sich die Jugendsprache aus der linguistischen Perspektive aus?
Prädominierend ist hier die gesprochene Sprache. Dabei werden alle Bereiche der Linguistik geprägt. Diese
Bereiche sind:
- Lexik (z.B. qualitative Veränderungen haben, Hyperonyme, Generalisierungen, Phraseologismen,
Expansion – Worterweiterungen)
- Syntax (z.B. Elision/Tilgung des infiniten Verbs; unterordnende Konjunktion als nebenordnende
„weil“; syntaktische Reduktion)
- Morphologie (z.B. Abkürzung, Intensivpräfigierung, komplexe Wortkreation, Akronymgebrauch,
Modifikation von Basislexem durch Präfixe, Adjektivbildung durch Suffix „mäßig“)
- Phonologie (z.B. Assimilation, Reduktion/lexikalische Zusammenziehung; Prosodie als
Marker/Merkmal, Vokalreduktion, inkorrekte Akzentsetzungen)
- Pragmatik (z.B. Gebrauch von reduzierten Formen oft aus Comics; semantisch-lexikalische
Reduktion, reduzierte Dialogform, Interjektionen und paralinguistische Kommunikationsmarker,
Gliederungsmarker)
Thema: Sprache und Gender
Hierbei handelt es sich um ein sehr aktuelles Thema, welches stark in
Diskussion steht. Das unterschiedliche Sprechen von Männern und Frauen
wird als „Genderlekt“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine
genderspezifische Sprechweise.

 Gibt es geschlechtsspezifische Varietäten? (PDF)


Eine Frage die hiermit auftritt ist, ob es geschlechtsspezifische Varietäten gibt. Ist es möglich eine
Frauensprache von einer Männersprache zu unterscheiden? Gibt es geschlechtsspezifisches
Gesprächsverhalten? Existieren Emanzipationsbewegungen? Wie war es in den 1970/80 Jahren? Was
passiert während dem Zuhörverhalten? Kann man geschlechtsneutral formulieren?
differenza di genere
Fakt/Tatsache ist, dass Geschlechtsunterschiede auf allen Ebenen der mündlichen Kommunikation zu
verzeichnen bzw. zu dokumentieren sind:
 Die Verbalen Ebenen betriff die Sprache.
 Die Paraverbalen Ebene konzentriert sich auf die Stimme und die Sprechweise
 In der Extraverbalen Ebene wird die Köpersprache, Haltung, Mimik und der Blickkontakt beobachtet.
 Während dem Turn-Talking konzentriert man sich auf das Gesprächsverhalten. Wir werden uns all
diese Ebenen genauer anschauen und Unterschiede/Differenzen auflisten.

 Verbal: Generisches Maskulinum und die Geschlechterfrage


Fakt ist, dass häufig die männliche Form (männlicher Genus) verwendet wird. Dies bedeutet, dass das
Maskulinum zum Oberbegriff wird und demensprechen Männer und Frauen einbezieht. Beispiele hierbei
sind vor allem in der Pluralbildung zu beobachten: Studenten, Anwälte, Verkäufer … Es ist Standard, das
„Frauen“ miteinbegriffen sind (implizit). Es gibt auch weibliche Formen, die verwendet werden um die
spezielle Markierung hervorzuheben wie z.B. Student-in(nen).

 Es gibt eine heftige Debatte die sich der grundsätzlichen Frage stellt: Warum dominiert die
männliche Form? Man könnte doch auch die weibliche Form benützen.

Frage: Welche Formen der Schreibweise kennt ihr, die beide Geschlechter einbeziehen, also
geschlechtsneutral sind? Bleibt die Lesbarkeit von Texten erhalten?
 die Hebamme => der/die Geburtshelfer/in
 die Reinigungskraft => die Putzfrau + der Putzmann
 der Neuling => der/die Anfänger/in
 Assistenz der Geschäftsleitung
 die Fachkraft für das Marketing => der Spezialist/die Spezialistin im Marketing
 der Mensch, die Person, das Kind, die Geisel, das Mitglied, der Gast…

 Es gibt viele Möglichkeiten des nicht sexistischen Sprachgebrauchs – Beispiele für


Schreibweise
- Lehrer und Lehrerinnen - Paarnennung
- Lehrer/innen - mit Schrägstrich
- LehrerInnen - Großschreibung
- Lehrer(innen) – in Rundklammern
- Lehrer* - Genderstern
- Lehrpersonen – geschlechtsneutral
- Lehrpersonal m/w/d
Im Allgemeinen wird hier die Geschlechterfrage sehr gut behandelt.
Titel der Anzeige = beinhaltet ein Wortpaar und ist gendergerecht, hierbei handelt es sich um eine ältere
Anzeige, denn richtig ist heute Buchhalter (m/w/d); d = diversi
 Keinen sexistischen Sprachgebrauch
 Es wird die „Sie“ – Form benützt (formelle Anrede für m/w/d)
Der Korpus, also die Beschreibung der Aufgaben und des Anforderungsprofils ist sehr geschlechtsneutral.
Der Fokus liegt hier eben auf der Beschreibung der Anforderungen.

 Paraverbale Ebene: Stimme, Sprechweise, Pausierungen


Der auditive Kanal ist auf dieser Ebene ausschlaggebend.
- In der Stimme kann man geschlechtsspezifische Unterschiede/Differenzen jeweils im Stimmklang als
auch in der Stimmhöhe erkennen
- Auch in der Sprechweise sind unterschiede erkennbar in Bezug auf Lautstärke, Satzintonation,
Sprechtempo, Pausierungen, Sprechspannungen usw.
tensione vocale
Frage: Welche Unterschiede nehmt Ihr bei „typisch weiblichen“ Sprecherinnen im Gegensatz zu
typisch männlichen Sprechern wahr?
- Einige Beispiele:
Weibliche Sprecher Männlicher Sprecher
 eher eine hohe Stimme  eher eine tiefe Stimme
 Schnelles Sprechtempo  Sprechtempo eher langsamer
 Sprechspannung: kann aggressiv  Sprechspannung: kritisiert gern
werde

 Extraverbale Ebene: Körpersprache, Haltung, Mimik, Blick


Christa Heilmann (Sprechwissenschaftlerin) untersuchte die Körpersprache. In ihrer Studie kamen folgende
Merkmale hervor:

Frauen atteggiamento Männer


eher eine „geschlossene“ Haltung (die Beine oftmals die „offene“ Sitzhaltung beobachtet
sind angewinkelt und geschlossen)
Geschlossenes Achsenverhalten posizione Offene Gestik
Geringerer Blickkontakt Raumfüllung (wenn sie den Raum betreten
meno contatto visivo ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich)
Mimik: Frauen lächeln öfters

Frage: Kann man von typisch männlicher und typisch weiblicher Körpersprache sprechen? Findet
Beispiel!

 Filme: oftmals wird hier das mediale Frauen und Männerbild angewandt (erkennbare Merkmale wie
die Körperhaltung, Kleidung, Sprechweise; klassisch ist die Bekleidung -> Frauen mit Röcke; Männer
mit Hosen)

 Ebene: Gesprächsverhalten im Turn-Taking (Laut Heilmann, 2002)

 Dieses Gesprächsverhalten ist vor allem in Talk-Shows besonders markant.

Aufgabe (wichtig für die Vorbereitung auf die Prüfung). Schreiben Sie eine Stellenausschreibung
und vermeiden Sie sexistische Ausdrücke.
Barilla Frankfurt sucht einen Vorstand Geschäftführer (m/w/d) für die Barilla Filiale in
Frankfurt gesucht
Krankenhaus Bremen sucht Krankenpfleger in Krankenhaus Bremen sucht
der Chirurgie Pflegefachpersonal (m/w/d) für die Chirurgie
Firma Götz (Gebäudereinigung) sucht eine Die Firma Götz sucht ab sofort eine/n
Kraft im Sekretariat Sekräter/in
Kindergarten Sankt Markus sucht Erzieher Der Kindergarten in Sankt Markus ist auf der
Suche nach einer pädagogischen Fachkraft
(m/w/d) – nach einem/r Sozialpädagoge/in
Consulting Unternehmen Roland Berger sucht Werkstudent (m/w/d) gesucht;
Werkstudenten Studentische Aushilfe gesucht
Schreinerei Röckl sucht Lehrlinge Azubi zum/zur Tischler/in
Tischler (m/w/d)
Ausbildung als Schreiner/in
Coop Brandenburg sucht eine Kraft an der Die Coop Brandenburg besetzt ab sofort eine
Kasse Stelle als Kassierer/in

interruzioni
più tentativi di interruzione

più segnali di ricezione


interventi

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