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JAHRESBERICHT
EDITORIAL
dieser Jahresbericht ist der letzte, dem ich als Präsidentin ein aller Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen war
Geleit geben darf. Für mich war es eine Freude, diese Verant- allerdings auch das Thema der Finanzierung unserer Arbeit,
wortung zu tragen, wurde mir mein „Amt“ doch leicht gemacht, hier insbesondere die Förderung durch das Land Niedersach-
durch großartige Vorsitzende, Johannes Münter und Sigrid sen. Trotz unseres guten Kontaktes zu den Abgeordneten und
Neugebauer-Schettler, wunderbare Vorstandsmitglieder und der angenehmen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für
eine perfekte Geschäftsstelle mit Klaus Bredl als hervorragen- Wissenschaft und Kultur und dem Kultusministerium galt es,
dem Geschäftsführer. Erlauben Sie mir, diesen Platz im Jahres- Jahr für Jahr die Förderung insgesamt zu sichern. Auf einem, im
bericht 2021 für einen größeren Zeitraum zu nutzen. Bundesländervergleich sehr niedrigen Niveau, ist dies immer
gelungen. Aus meiner Sicht würde es dem Land Niedersach-
Der Blick zurück hilft, den aktuellen Stand einzuordnen und ist sen gut zu Gesicht stehen, eine langfristige, verbindliche und
notwendig, um den Weg in die Zukunft zu finden. Das gilt für auskömmliche Förderung zu garantieren.
Vieles in diesen Tagen. So haben sich die niedersächsischen
öffentlichen Musikschulen 2016 und den Folgejahren mit ihrem 2020 kam Corona und hat den Alltag unserer Musikschulen auf
ganzen Können und Engagement dafür eingesetzt, dass den eine harte Probe gestellt. Ich bin allen Unterrichtenden sehr
vielen Schutzsuchenden inmitten unserer Gesellschaft ein dankbar dafür, dass sie in dieser schwierigen Zeit das Beste
neues Zuhause angeboten werden konnte. Wir haben diese für ihre Schülerinnen und Schüler organisiert haben. Das einzig
Verantwortung angenommen und wurden dafür von allen, die Gute ist der Schub, den die Digitalisierung auch für unsere
„Musikschulen sind ein zu uns kamen, reich beschenkt. Ihre Geschichte, ihre Kultur und Schulen gebracht hat. Doch noch immer gelten besondere
musikalisches Zuhause
ihre Musik, ihre Träume und ihre Potenziale sind uns kostbar. Regeln, die unsere Angebote belasten und niemand vermag zu
sagen, wann wir wieder von der Pandemie unbelastet Freude
und Menschenleben auslöschen. Mitten in Europa. Die Folgen des Programms, das wir in Osnabrück zusammen mit Vertre- neuer digitaler Formate und stärkte unsere Fähigkeiten, uns
sind unabsehbar. Für Freiheit und Frieden, für Demokratie und ter*innen der Ministerien und der Politik, vor allem aber mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen anpassen zu
Völkerrecht, für Wirtschaft und Handel. über hundert jungen und jüngsten Musikschüler*innen feiern können. Ich bin sehr optimistisch, dass wir auch in Zukunft
durften. Selten war so sicht-, hör-, und spürbar, welch unver- gute Antworten auf gesellschaftliche und wirtschaftliche oder
Da stehen wir jetzt. Was können wir tun? „Frieden ist nicht zichtbare Bildungsarbeit das Projekt „Wir machen die Musik!“ soziale Herausforderungen finden werden.
irgendetwas, das man sich wünscht, sondern etwas, das man in niedersächsische Kitas und Grundschulen trägt. Die eher
tut, das man ist und das man weitergibt.“ So John Lennon. Recht zurückhaltenden Signale bezüglich einer größeren finanziellen Von Herzen sage ich an dieser Stelle Danke und freue mich
hat er. Bei aller Wut über die Zerstörung, bei aller Angst um die Ausstattung des Projektes seitens des Landes mindern nicht über die vielen Jahre lebendiger und freundschaftlicher
Zukunft, bei aller Enttäuschung über die scheinbare Hilfslosigkeit unsere Energie, noch mehr kulturelle Teilhabemöglichkeit für Zusammenarbeit mit der Präsidentin des Landesverbandes,
der Diplomatie ist die Freiheit in der wir leben die Grundlage für noch mehr Kinder zu schaffen – insbesondere in diesen her- Gabriele Lösekrug-Möller, den Mitgliedern des Vorstands, den
unsere Kraft, Menschen zu helfen und Frieden zu stiften. ausfordernden Zeiten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle sowie
den Kolleginnen und Kollegen an unseren Musikschulen. Vieles
Kann Musik dazu beitragen? Ja, sie fördert das Gute im Men- Zu nennen sind weitere Themen und Arbeitsfelder. So wurde konnten wir gemeinsam auf den Weg bringen. Mein herzlicher
schen, ist die meistgesprochene Sprache auf der Welt, gibt - nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie - die Entwicklung Dank gilt auch allen Ansprechpartner*innen in Politik, Verwal-
Hoffnung und stärkt unsere Herzen. digitaler Organisationsstrukturen und die Integration multime- tung und dem großen verbandlichen Netzwerk für die gute und
dialen Lernens an den Musikschulen zu einem echten Hot- vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mit so viel Unterstützung
Ich bin sicher, unsere Musikschulen stellen sich auch dieser Liebe Musikschulleiterinnen und -leiter, sehr geehrte Lese- spot verbandlicher Arbeit und Kommunikation. Auch der sich an unserer Seite bin ich sicher, dass die Anerkennung der
schwierigen Aufgabe. rinnen und Leser, Freundinnen und Freunde der öffentlichen verschärfende Mangel an musikpädagogischen Fachkräften bildungs- und gesellschaftspolitischen Relevanz musikalischer
Musikschulen, fordert uns heraus, strategisch und zukunftsorientiert und im Bildungsarbeit weiter wachsen wird. Ich wünsche Ihnen nun
Mir bleibt an dieser Stelle, Ihnen herzlich zu danken für Ihre Schulterschluss mit Hochschulen, dem Verband der Schulmu- viel Freude beim Lesen des Jahresberichts, der die wertvolle
Achtsamkeit und Wertschätzung unserer Arbeit und für Ihr dies ist nun mein letztes Vorwort, das ich als Vorsitzende des siker und dem Landesmusikrat Niedersachsen die Begabungs- Arbeit der niedersächsischen Musikschulen und ihres Landes-
Herz für die Musik. Bleiben Sie gesund und voller Zuversicht. Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen an Sie und Nachwuchsförderung voran zu bringen. So gewinnt eines verbandes dokumentiert.
richte. Im Juni 2022 werde ich mein Amt weitergeben. Zu- meiner Herzensanliegen, die „inklusive Musikschule”, durch
Ihre nächst als Beisitzerin, später als stellvertretende Vorsitzende aktuelle weltpolitische Ereignisse besonders an Bedeutung und Ihre
und ab 2017 in der Funktion als Vorsitzende durfte ich über Relevanz.
viele Jahre im Vorstand des Verbandes mitwirken. Vor allem
Gabriele Lösekrug-Möller die Weiterentwicklung des Musikalisierungsprogramms “Wir Nur wenigen Institutionen ist es gelungen, so schnell, kreativ Sigrid Neugebauer-Schettler
Präsidentin des Landesverbandes machen die Musik!” lag mir in all den Jahren sehr am Herzen. und professionell auf Krisen zu reagieren, wie unsere Musik- Vorsitzende des Landesverbandes
niedersächsischer Musikschulen Gerne erinnere ich mich an das Fest zum 10-jährigen Jubiläum schulen. So sorgte die Corona-Pandemie für die Entwicklung niedersächsischer Musikschulen
INHALT
DER LANDESVERBAND 08
AKTIVITÄTEN 14
LANDESFÖRDERUNG 30
YOUNG PROFESSIONALS 36
QUALIFIZIERUNG 40
ÖFFENTLICHE MUSIKSCHULEN 42
IMPRESSUM 54
Region Weser-Ems
Holger Denckmann / Leiter der Musikschule der Stadt Oldenburg
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V. ist • Niedersächsisches Ministerium
Michael Gudenkauf (Stv.) / Leiter der Musikschule Lohne e.V.
Fach- und Trägerverband von 74 Musikschulen, die Mitglied im für Wissenschaft und Kultur
Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM) sind. Der Landes- • Niedersächsisches Kultusministerium Region Braunschweig
verband erstrebt ein Zusammenwirken aller für die Einrichtung, • Landesmusikrat Niedersachsen e.V. Verbandsführung Katharina Busmann / Leiterin der Kreismusikschule Goslar e.V.
Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen Kräfte. und Mitgliedsverbände Sven Trümper (Stv.) / Leiter der Kreismusikschule Peine
Der Landesverband trägt durch die Zusammenarbeit mit allen • Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung
Region Hannover
Institutionen, Organisationen und Akteuren des Musiklebens Niedersachsen e.V. und Mitgliedsverbände Präsidentin
Martina Zimmermann / Leiterin der Musikschule Hemmingen e.V.
maßgeblich zur Förderung des instrumentalen und vokalen • Musikland Niedersachsen gGmbH Gabriele Lösekrug-Möller
Gunter Geweke (Stv.) /Leiter der Musikschule Seelze
Musizierens und der Musikerziehung im Bundesland bei. Die • Kommunale Spitzenverbände Niedersachsens
Entwicklung von inhaltlichen, pädagogischen und organisatori- (Städtetag, Landkreistag, Städte- und Gemeindebund) Geschäftsführender Vorstand Region Lüneburg
schen Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und • Arbeitskreis niedersächsische Kulturverbände (akku) Sigrid Neugebauer-Schettler / Vorsitzende Saskia Reher / Leiterin der Musikschule Samtgemeinde Hanstedt e.V.
Führungskräftequalifizierung, die Konzeption und Durchfüh- • Hochschulen und Ausbildungsstätten Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück Jürgen Heusler (Stv.) / Leiter der Heidekreis Musikschule e.V.
rung von Projekten, Förderprogrammen und Fachtagungen sind (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Daniel Keding / stv. Vorsitzender
wichtige Felder, in denen der Landesverband niedersächsischer Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Leiter der Städtischen Musikschule Braunschweig Vertreter*innen der Kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens
Musikschulen die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen Carl-v. Ossietzki Universität Oldenburg u.a.) Verena Tschira / Beisitzerin Christiane Cordes / Niedersächsischer Städtetag
und der niedersächsischen Musiklandschaft unterstützt. Wei- • Landesmusikakademie Niedersachsen Leiterin der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover Leiterin des Kulturamtes der Stadt Oldenburg
tere Aufgaben sind die Information der Öffentlichkeit sowie die • Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel Arndt Jubal Mehring / Beisitzer Regine Breyther / Niedersächsischer Landkreistag
Beratung der Musikschulträger und des Landes. Im Auftrag des • Stiftungen (Niedersächsische Sparkassenstiftung, Direktor der Musikschule Bad Pyrmont e.V. Erste Kreisrätin des Landkreises Goslar
Landes leitet der Landesverband Fördermittel an anspruchsbe- Stiftung Niedersachsen u.a.) Martin Nieswandt / Beisitzer N.N. / Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund
rechtigte Musikschulen weiter. • Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) Direktor der Musikschule des Emslandes e.V.
• Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Ehrenpräsidentin
Entwicklung (NifBE) Erweiterter Vorstand Gitta Connemann MdB
Der Erweiterte Vorstand setzt sich aus den Mitgliedern des
Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben wird der Lan- Geschäftsführenden Vorstandes, den Regionalsprecher*innen Ehrenvorsitzende
desverband vom Land Niedersachsen mit einer Finanzhilfe sowie Vertreter*innen der Kommunalen Spitzenverbände und Peter Weiß, Rudolf Knop, Geert Latz,
gefördert. des Landeselternbeirates zusammen. Ernst Neuhäuser, Johannes Münter
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DER LANDESVERBAND
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DER LANDESVERBAND
Verabschiedung von ich habe mein Leben lang dafür gebrannt, möglichst viele
Menschen an Musik heranzuführen und die Erlebnisse, die ich
Sigrid Neugebauer-Schettler selbst als Kind hatte, weiterzugeben. Die Begeisterung der Kin-
der und Jugendlichen hat mich immer inspiriert“, sagt sie. Dabei
waren ihr die lebenslange Begleitung mit kreativem Tun in der
Zum Jahreswechsel 2021/2022 verabschiedete sich Sigrid
Breite genauso wie in der Begabungsförderung und auch der
Neugebauer-Schettler, langjährige Leiterin der städtischen Mu-
Aspekt der Inklusionsentwicklung ein Anliegen. Ihre Herzens-
sik- und Kunstschule Osnabrück und Vorsitzende des Landes-
themen, die profilbildend für eine der größten kommunalen
verbandes niedersächsischer Musikschulen, in den Ruhestand.
Musikschulen Niedersachsens waren, bildeten auch den roten
Sigrid Neugebauer-Schettler, die in Marl geboren wurde und
Faden ihres langjährigen Wirkens im Vorstand des Landesver-
an der Folkwang Hochschule in Essen Klavier und Rhythmik
bandes. Mit der Zielsetzung, das „Netzwerk Inklusion“ an den
studierte, arbeitete fast 40 Jahre lang in Osnabrück als Do-
niedersächsischen Musikschulen weiter zu spinnen, wird sich
zentin, Künstlerin und Führungskraft. Seit 2001 leitete sie die
Sigrid Neugebauer-Schettler auch in Zukunft engagieren. So
Musik-und Kunstschule. Zuvor war sie fünf Jahre lang Leiterin
wird sie den niedersächsischen Musikschulen und ihrem Ver-
der Studienabteilung des Konservatoriums Osnabrück und
band als leidenschaftliche und starke Stimme für Inklusion und
begleitete den Prozess der Aufteilung des Konservatoriums in
Vielfalt erhalten bleiben. Die Interessen der niedersächsischen
zwei organisatorisch voneinander getrennte Abteilungen, die
Musikschulen werden von ihr auch weiterhin wirkungsvoll im
heute noch bestehen: die Musik- und Kunstschule der Stadt
VdM-Bundesvorstand vertreten. Der Landesverband nieder-
Osnabrück und das Institut für Musik der Hochschule Osna-
sächsischer Musikschulen dankt Sigrid Neugebauer-Schettler
brück. Im Jahr 2019 feierten beide Institutionen, die in einem
für viele Jahre inspirierender und engagierter Arbeit an der
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AKTIVITÄTEN
Berichte aus den Arbeits- eine Empfehlung der Fachlehrkräfte und/oder der Schulleitung
erforderlich. Verantwortlich für die Planung und Durchführung
Treffen innerhalb des Jahres 2021 oder sogar ins Jahr 2022
verschoben werden. Erfreulicherweise konnten in der Region
gruppen des Vorstands dieser Veranstaltungen sind die vier regionalen Musikschul- Hannover, wenn auch unter pandemiebedingt erschwerten
verbünde. Aus den Regionen haben sich jeweils ein oder zwei Bedingungen, drei Tagesseminare stattfinden. Unter der Regie
Kolleginnen oder Kollegen der Lehrkräfte oder Schulleitungen der zuständigen Regionalkoordinatorin, Susann Torliene von FÖRDERPROGRAMM
YOUNG PROFESSIONALS – Förderprogramm für musikalisch bereit erklärt, als Regionalkoordinator*innen diese Seminare zu der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover, gab es für des Landesverbandes niedersächsischer
Musikschulen für musikalisch besonders
talentierte junge Menschen
besonders talentierte und motivierte junge Musiker*innen organisieren. Die Geschäftsstelle des Landesverbandes unter- die rund 25 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen Angebote
Mit dem Programm YOUNG PROFESSIONALS setzt der Lan- stützt die administrativen Vor- und Nachbereitungen. zu den Themen „Auftrittstraining und Solmisation /Musikthe-
desverband niedersächsischer Musikschulen die langjährige orie“, „Improvisation“ und „Komposition – zwischen Ton und
Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik, Theater und Ergänzend zu den Tagesseminaren sind Informations- und Geräusch“, die an den Musikschulen in Hannover, Hildesheim Am 12.10.2021 veranstaltete der Landesverband eine rund
Medien Hannover fort. Einbezogen ist auch das Institut für Begegnungstage an den Hochschulstandorten Hannover und und Nienburg stattfanden. zweistündige „YOUNG PROFESSIONALS Zoom-Konferenz“. Ziel
Musik an der Hochschule Osnabrück. Osnabrück geplant, die sich zuvorderst an die interessierten der Konferenz, an der neben den Regionalkoordinator*innen
jungen Musiker*innen der Seminare und auch an deren Eltern Auch in der Region Lüneburg konnte unter Pandemiebedingun- auch Vertreter*innen der Hochschulen in Hannover und Osna-
YOUNG PROFESSIONALS ist eine Weiterentwicklung des Be- richteten. gen ein Tagesseminar realisiert werden. So freute sich Regio- brück sowie interessierte Lehrkräfte der Musikschulen und das
gabten-Förderprogramms „Viff regional“, das mit dem Schul- nalkoordinatorin Meike Pesch, Leiterin der Kreismusikschule Organisationsteam des Landesverbandes teilnahmen, war der
jahr 2020/2021 nach 13 Jahren konzeptionell verändert wurde, Im Schuljahr 2020/ 2021 sollten in ganz Niedersachsen rund Rotenburg, am 10.07.2021 13 Schülerinnen und Schüler zum Austausch von Erfahrungen und die Entwicklung von neuen
um einen erneuten Versuch zu unternehmen, mehr Kinder der zwölf Tagesseminare und zwei Hochschultage stattfinden. Tagesseminar mit dem Schwerpunktthema „Impro-Musical“ Möglichkeiten, Formaten und Perspektiven für die Weiterfüh-
öffentlichen und gemeinnützigen Musikschulen in Niedersach- Die Teilnehmenden konnten sich auf ein attraktives Ange- begrüßen zu können. rung und Umsetzung der Projektziele im laufenden und den
sen erreichen zu können. YOUNG PROFESSIONALS wird mit bot rund um Musiktheorie und Gehörbildung, Improvisation, folgenden Schuljahren. Demzufolge können in 2022 die Anzahl
Mitteln des Niedersächsischen Kultusministeriums im Rahmen Rhythmik und Ensemblespiel bis hin zu einem Musicalprojekt Daniel Keding, Regionalkoordinator der Region Braunschweig der Tagesseminare aufgrund der zur Verfügung stehenden
des Aktionsprogramms „Hauptsache:Musik Niedersachsen“ freuen. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkun- und Michael Gudenkauf, verantwortlicher Koordinator in der finanziellen Mittel des Programms Hauptsache:Musik deutlich
gefördert. gen mussten jedoch viele der geplanten Tagesseminare und Region Weser-Ems (ab 2022 Holger Denckmann), freuen erhöht werden. Es ist sogar möglich, regelmäßige Angebote bis
sich über das große Interesse an dem Projekt, das sich durch zu den Sommerferien 2022 durchzuführen oder Ferienkurse zu
Angesprochen sind Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 zahlreiche Anmeldungen zu den geplanten Tagesworkshops konzipieren. In Aussicht steht, dass der bisherige recht niedrige
und 13 Jahren, die Unterricht an einer Musikschule oder im pri- abzeichnete. Diese Veranstaltungen mussten jedoch aufgrund Honorarsatz für die Dozentinnen und Dozenten ab dem Kalen-
vaten Umfeld erhalten, ein besonderes musikalisches Interesse der Einschränkungen durch die Coronapandemie ins Jahr 2022 derjahr 2023 erhöht werden kann. Der Landesverband wird die
zeigen und eine hohe Motivation beim aktiven Musizieren ha- verschoben werden. benötigten Fördermittel weiterhin über das Landesprogramm
ben. Für die Teilnahme an mehreren Tagesseminaren im Laufe „Hauptsache:Musik Niedersachsen“ beantragen. Die Kinder, die
eines Jahres und ein bis zwei begleitenden Hochschultagen ist www.hauptsache-musik.org an den YOUNG PROFESSIONALS-Angeboten teilnehmen bzw.
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AKTIVITÄTEN
teilgenommen haben, sind ab einem geeigneten Alter und ih- nicht mehr um die Fragen des „ob“, sondern um die Fragen und bewältigen und Türen der Digitalität aufzustoßen, geht es nun
rem individuellen musikalischen Stand herzlich willkommen, in den Ideenpool des „wie“. um Fragestellungen, die weit über die Krise und die Pandemie
der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) ihrer Musikschule hinausgehen.
ihren weiteren musikalischen Weg zu gehen. Hinzu kamen Informationen und Beratung über das „was“ und
das „wo“ – wo bekommt man was her? Hier konnte insbe- Die neue Frage lautet: „Wozu?“
Ziel ist und bleibt es, einen Beitrag für die Begabungsförde- sondere die Geschäftsstelle erfolgreich bei einer Vielzahl von Sie beteiligen sich im Durchschnitt mit 10 % an den Kosten
rung zu leisten und vor allem die Förderung und Gewinnung Anträgen z. B. bei einem Programm der niedersächsischen Was fangen wir mit den neuerworbenen Kompetenzen und öffentlicher Musikschulen. In Niedersachsen stagniert die
des zukünftigen musikpädagogischen sowie künstlerischen „NBank“ informieren und beraten. Viele Musikschulen haben dem neuerstandenen Equipment auch jenseits von Lockdown Musikschulförderung seit über 20 Jahren auf unverändert nied-
Berufsnachwuchses zu sichern. davon profitiert und ihre IT-Ausstattung grundlegend verbes- und Pandemie an? Wie sieht die neue Normalität in einer rigem Niveau. Dies führt dazu, dass Niedersachsen im Länder-
sert. öffentlichen Musikschule in diesem Jahrhundert aus? Sind wir vergleich abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt. Vor diesem
Daniel Keding jetzt alle „Global-Player“, nur weil das Netz „worldwide“ ist? Hintergrund hat sich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Verena
Mit der Summe der Aktivitäten des Jahres 2021 sind die Ver- Tschira, Gunter Gewecke, Saskia Reher, Klaus Bredl und Daniel
bandsmusikschulen wohl in digitalen Belangen flächendeckend Diese und viele weitere Fragen, insbesondere auch die Umset- Keding, auf den Weg gemacht, politische Strategien mit dem
AG Digitale Strategie erheblich besser aufgestellt als noch 12 Monate zuvor. Nicht zung des zum 01.01.2023 greifenden OZG (Onlinezugangsge- Ziel eines Aufwuchses der Landesförderung auf mindesten 10%
Wenn für das Jahr 2020 bei dem Thema der Digitalität an nur, dass die digitale Ausstattung umfangreicher und besser setz), wird uns als AG in den kommenden Jahren beschäftigen. der Gesamtkosten zu entwickeln. Hierzu wurden erste Pläne
Musikschulen in Niedersachsen eine „Stunde null“ formuliert geworden ist, auch die Kompetenzen vor Ort haben nach den Denn eines ist sicher: Ein Zurück zu 2019 wird es nicht geben! für eine politische Kampagne entwickelt, u.a. einen mehrstu-
wurde, so war das Jahr 2021 wohl der endgültige Einstieg in Beobachtungen der AG enorm zugenommen. figer Maßnahmenkatalog zur Zielerreichung, der bei der kom-
eine Musikschulrealität des 21. Jahrhunderts. So bravourös, wie Martin Nieswandt und Holger Denckmann menden Mitgliederversammlung diskutiert und verabschiedet
sich die Musikschulen des Verbandes den Herausforderungen Und dennoch sind wir natürlich längst noch nicht am Ende werden soll. Ferner wurden Wahlprüfsteine zur anstehenden
des Lockdowns in 2020 entgegenstellten, so erlangten sie mit der Entwicklung angelangt! Nachdem die Beantwortung der Landtagswahl sowie eine Stellungnahme zum Entwurf eines
dem Lockdown des Jahres 2021 zunehmend eine gewisse Sou- geschilderten Fragen geholfen hat, die Krise der Pandemie zu Bericht der Arbeitsgruppe Politische Strategie niedersächsischen Kulturfördergesetzes formuliert. Auch die
veränität im Umgang mit den Anforderungen, die sich aus den Der Landesverband hat sich neben den Oberthemen der Konzeption einer Abfrage der Mitgliedsschulen zur Altersstruk-
vielfältigen Beschränkungen der Pandemie ergeben haben. Begabungs- und Nachwuchsförderung sowie der Digitalisie- tur des Lehrpersonals, um in anstehenden politischen Diskus-
rung zur Aufgabe gemacht, insbesondere einen Aufwuchs der sionen auf konkrete Daten bzgl. der Unterrichtsversorgung
Mit Fortbildungen, Etablierung von Netzwerken und vielfach Landesförderung zu erreichen. Kommunen und Länder stehen zurückgreifen zu können, gehörte zum Aufgabenspektrum der
der Installation einfacher digitaler Gesprächsangebote oder in gemeinsamer Verantwortung, die für den flächendeckenden AG. Anregungen und Vorschläge zur weiteren Entwicklung der
auch der Vermittlung des direkten Kontakts zweier Musik- Betrieb öffentlicher Musikschulen erforderliche Infrastruk- Kampagne nimmt die AG gerne entgegen.
schulen zu bestimmten Fragen und Problemen, unterstützte tur sicherzustellen. Immer mehr Bundesländer übernehmen
der Landesverband diese Entwicklung aktiv. Hier ging es meist finanzielle Verantwortung für den Betrieb der Einrichtungen. Daniel Keding
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AKTIVITÄTEN
Mitgliederversammlung 2021
Zum ersten Mal in seiner Geschichte veranstaltete der Landes-
verband niedersächsischer Musikschulen seine Mitgliederver-
sammlung in virtueller Form. Mit der Erfahrung aus unzähligen
ZOOM-Konferenzen und Dank der Vorbereitung und Begleitung
Alles im Griff: Gabriele Lösekrug-Möller und Sigrid Neugebauer-Schettler
eines versierten technischen Leiters gelang es, das anspruchs- steuern die Mitgliederversammlung in der Geschäftsstelle des Landesverbandes
volle Tagungsprogramm bei rekordverdächtiger Teilnehmerzahl
nahezu pannenfrei und mit zufriedenstellenden Ergebnissen zu Den Impuls dafür setzten die Sprecher*innen der vier Mu-
absolvieren. sikschulregionen Saskia Reher, Martina Zimmermann, Hol-
ger Denckmann und Sven Trümper. Sie sensibilisierten die
Politische Forderungen Teilnehmer*innen für aktuelle Probleme und die Wünsche der
Im Mittelpunkt der Tagung stand eine politisch hochkarätig öffentlichen Musikschulen und unterstrichen eindrucksvoll den
besetzte Diskussionsrunde, die sich mit folgenden Wünschen Forderungskatalog des Verbandes. Teilnehmer der Diskussi- Zum Selbstverständnis aktueller Musikschularbeit. Das Ergebnis konzentrierter
Arbeit am virtuellen Miroboard.
des Landesverbandes auseinandersetzte: onsrunde waren Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für
Wissenschaft und Kultur, Burckhardt Jasper MdL (CDU), Hanna
• Klares Bekenntnis des Landes zur Arbeit der öffentlichen Naber MdL (SPD), Lothar Mohn, Präsident des Landesmusik- Positionsbestimmung: Mission und Arbeitsweise Forderungen des Verbandes auf das Beste:
Musikschulen und Übernahme von mehr Verantwortung rats Niedersachsen und Yvonne Bauersfeld (Niedersächsischer In einem zweiten Tagungsschwerpunkt setzten sich die • Musikschulunterricht als unmittelbare, intensive Selbst-
zum Erhalt der flächendeckenden Infrastruktur Landkreistag). Sie alle bestätigten die herausragende Rolle der Tagungsteilnehmer*innen mit zeitgemäßen Grundlagen und erfahrung fördert lebenslanges Lernen und bildet Persön-
• Landesgesetzliche Lösung für öffentliche Musikschulen, Musikschulen im (Musik-)Land Niedersachsen und äußerten Aspekten zum Selbstverständnis und zur Positionierung der lichkeiten.
damit diese den gesellschaftlichen Herausforderungen Verständnis für deren kultur- und bildungspolitische Anliegen. Musikschularbeit auseinander. Unter professioneller Lei- • Musikschulen sind ein musikalisches Zuhause voller Fan-
und ihrem kulturellem Bildungsauftrag verlässlich nach- Hervorgehoben wurde auch das hohe Landesinteresse an der tung von Axel Watzke (www.studiovorort.de) wurde mittels tasie, Kreativität und Gemeinschaft.
kommen können. Arbeit öffentlicher Musikschulen. Minister Thümler sagte zu, eines virtuellen Whiteboards (Miroboard) hochkonzentriert • Öffentliche Musikschulen sichern die Qualität der musi-
• Steigerung des Finanzierungsanteils des Landes an den den bereits wiederholt vorgetragenen Wunsch des Landesver- an Relevanz, Motivation und handlungsleitenden Werten der kalisch-pädagogischen Bildung jenseits kommerzieller
Betriebskosten der Einrichtungen auf das Niveau der von bandes nach einem Musikschulgesetz im Rahmen des geplan- Musikschularbeit gearbeitet. Die unter den herausfordernden Interessen.
den deutschen Bundesländern durchschnittlich aufgewen- ten Kulturfördergesetzes aufzugreifen und sprach sich u.a. für Rahmenbedingungen erarbeiteten Statements bringen das ak- • Der Verband ist das „Orchester“ der Musikschulen und
deten Förderung (aktuell ca. 10%). ein qualitätsorientiertes staatliches Anerkennungsverfahren tuelle Selbstverständnis der öffentlichen Musikschulen in Nie- unterstützt deren stetige Entwicklung als Knotenpunkt
von Musikschulen aus. dersachsen auf den Punkt und unterstreichen die politischen des Netzwerkes.
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AKTIVITÄTEN
regelmäßigem Austausch. Das Niedersächsische Ministerium ausschuss des Landtags Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf
für Wissenschaft und Kultur sowie die im Landtag vertrete- „Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im letzten Jahr ist der die Musikschulen sind gravierend. Alle Einrichtungen stehen
nen Parteien betrachten den akku e.V. als Ansprechpartner instrumentale/ vokale Präsenzunterricht an Musikschulen nur infolge von wachsenden Einnahmeausfällen sowie finanziellen
in allen Fragen von Kulturentwicklung und Kulturförderung. Auch im zweiten Jahr der Corona Pandemie mussten die phasenweise und unter starken Einschränkungen möglich. Mehrbelastungen unter hohem finanziellen und z.T. auch unter
Regelmäßig werden Vertreter*innen des akku vom Land in die Musikschulen mit vielen Einschränkungen zurechtkommen. Es Außerhalb der Lockdownphasen konnten innerhalb geschlos- existenziellem Druck. Einnahmeausfälle aus Unterrichtsgebüh-
Entwicklung und Abstimmung von Fördermaßnahmen und galt darüber hinaus, einen erneuten Lock-Down und Perio- sener Räume lediglich Angebote im instrumentalen Einzel- und ren, entgangene Veranstaltungserlöse und stornierte Koopera-
Förderrichtlinien eingebunden bzw. bei der Besetzung von den mit verschärften Regelungen zu überwinden. Dass dies Kleingruppenunterricht (ausgenommen Blasinstrumente und tionsleistungen summieren sich bislang auf ca. 5,5 Mio. Euro.
Kommissionen und Ausschüssen berücksichtigt. insgesamt mit einem hohen Maß an Geduld und Ausdauer, Gesang) durchgeführt werden. Sämtliche Angebote, die das Dies entspricht etwa 15% der durchschnittlichen Eigenfinanzie-
mit Kreativität, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gelang, gemeinsame Singen und Musizieren ermöglichen und för- rungsquote. Hinzu kommen Sonderaufwendungen etwa für er-
Klaus Bredl, Mitglied des Sprecherrats des verdient großen Respekt. Ein großer Dank gebührt den kom- dern, wie z. B. das Spielen in Orchestern und Bands, aber auch forderliche Hygiene- und Schutzausstattungen und technische
Arbeitskreises niedersächsischer Kulturverbände munalen Trägern, den Nutzern und Kooperationspartnern der Gruppenangebote in Kitas und Schulen waren weitgehend Investitionen in Höhe von rund 1 Mio. Euro. Die Kompensation
Einrichtungen, aber auch den Beschäftigten, die alle ihren Teil untersagt bzw. mit starken Einschränkungen verbunden. Ver- der Mindereinnahmen und Mehrausgaben erfolgte bislang
zur Bewältigung der Krise beigetragen haben. anstaltungsformate wie Konzerte, Schülervorspiele, Musikfrei- hauptsächlich durch Mittel der kommunalen Träger, durch
zeiten u.a.m. sind untersagt. Maßnahmen zur musikalischen Einsparungen und Entnahmen aus Rücklagen sowie durch die
www.akku-niedersachsen.de Ein vom niedersächsischen Landtag eingesetzter „Sonder- Begabungsförderung sowie berufsvorbereitende Angebote und Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld.
ausschuss zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie“ hatte die Prüfungen können in begrenztem Umfang und allenfalls unter
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AKTIVITÄTEN
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MUSIKPÄDAGOGISCHEN NACHWUCHS
IN NIEDERSACHSEN SICHERSTELLEN
Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der CDU (Drs. 18/9399)
Angesichts des spürbaren Mangels an Musiklehrkräften an Insbesondere die Förderung des künstlerischen und musikpä- stagniert die Musikschulförderung in Niedersachsen seit über Bundesdurchschnitt beträgt 10%. Diese Marke muss mindes-
Schulen und Musikschulen haben die Regierungsfraktionen von dagogischen Berufsnachwuchses vollziehen die Musikschulen 20 Jahren auf unverändert niedrigem Niveau. Das Land beteiligt tens das Ziel in Niedersachsen sein. Spätestens seit der Coro-
SPD und CDU mit ihrem Entschließungsantrag „Musikpädago- durch bis ins Detail ausgearbeitete systematisch und individu- sich mit lediglich 1,4% an den Betriebskosten. Diese sind im na-Pandemie wissen wir, wie wichtig eine gesicherte berufliche
gischen Nachwuchs in Niedersachsen sicherstellen“ ein akutes ell anpassbare Konzepte, um Kinder bis hin zu Jugendlichen zu genannten Zeitraum um mehr als 30% gestiegen. Diese Kosten- Existenz für Künstler*innen und Musikpädagog*innen ist. Wir
Thema aufgegriffen. Der Landesverband hatte Gelegenheit zur erreichen, zu interessieren und musikalisch auszubilden. Nicht steigerungen gingen stets zu Lasten von Eltern und Kommu- können junge Menschen nur für den Beruf eines Musiklehrers/
ausführlichen schriftlichen Stellungnahme. Daniel Keding und zuletzt basieren diese fertigen Konzepte auf der Zusammenar- nen. Fakt ist: Niedersachsen liegt im Ländervergleich auf dem einer Musiklehrerin begeistern und gewinnen, wenn diese
Klaus Bredl ergänzten diese am 1.11.2022 in der mündlichen beit mit den Hochschulen Hannover und Osnabrück sowie dem letzten Platz und die Abstände werden immer größer. Tätigkeit zumindest eine auskömmliche Lebensgrundlage
Anhörung vor dem Ausschuss für Wissenschaft und Kultur. Fachwissen der an der Basis tätigen Musikschulen Niedersach- ermöglicht.
sens. Es besteht eine gute Netzwerkarbeit. Aber das Interesse Was haben wir zu erwarten, wenn sich an der derzeitigen
In ihrem Bericht wiesen sie auf die derzeit wichtigsten Auf- an Musikberufen verbunden mit einer attraktiven beruflichen Finanzierungsstruktur nichts ändert?
gaben und Herausforderungen hin, vor denen die öffentlichen Perspektive muss endlich erheblich gesteigert werden: Es feh- Wohl unvermeidlich sind zunehmende Einschränkungen
Musikschulen aktuell stehen. Nachfolgend Auszüge aus dem len Schulmusiker*innen und Musikschullehrkräfte zunehmend hinsichtlich der Infrastruktur, der Vielfalt und der Qualität des
Vortragsskript : und überall. Wir benötigen zur Umsetzung, Sicherung und Aus- Bildungsangebots vor allem in der Fläche. Steigende (Perso-
bildung des musikpädagogischen Nachwuchses und auch für nal-)kosten müssen aufgefangen werden – im Zweifel durch
1. Die nachhaltige Sicherung von Vielfalt und Qualität des den Erhalt eines mündigen Publikums für Oper und Konzerte eine Erhöhung der Unterrichtsgebühren, was wiederum den
Angebots sowie den ungehinderten und inklusiven Zugang der Zukunft den Willen und die konkrete Unterstützung der Zugang zu den Bildungsangeboten erschwert. Die Kommunen
dazu für alle Interessierten Landespolitik und Landesregierung: werden ihre Betriebskostenzuschüsse – oder vielleicht besser:
2. Der stetige Ausbau von Angeboten in der musikalischen ihre Bildungsinvestitionen - bestenfalls auf dem Vor-Coro-
Breitenarbeit und der Begabungsförderung zur Entwick- Die von den öffentlichen Musikschulen geleistete Bildungs- na-Niveau halten können. Einsparungen bei den Personal-
lung des Berufsnachwuchses sowie arbeit zählt zur Daseinsvorsorge, sichert die kulturelle Teilha- kosten sind im Grunde nur durch Abbau soz.-vers.-pflichtiger
3. Die Bewältigung der digitalen Transformation auf allen be und bringt den künstlerischen und musikpädagogischen Beschäftigungsverhältnisse möglich. Jedoch wird dadurch die
Ebenen von Pädagogik und Verwaltung. Nachwuchs hervor. Kommunen und Land stehen in gemeinsa- weitere Abwanderung guter Lehrkräfte in andere Regionen/
mer Verantwortung, die erforderliche öffentliche Infrastruktur Bundesländer begünstigt. Die Attraktivität des Berufsbildes
Musikschulen haben hohe Kosten und auch erhebliche Einnah- sicherzustellen. Durchschnittlich beteiligen sich die Bundeslän- nimmt so weiteren Schaden.
meverluste infolge der notwendigen Veränderung von Ange- der mit rund 10% an den Betriebskosten öffentlicher Musik-
botsstrukturen. Was dringend benötigt wird, ist Verlässlichkeit schulen. Tendenz steigend. Nahezu alle Bundesländer erhöhen Wenn die öffentlichen Musikschulen Landesaufgaben wahr-
und ein erheblich höherer Anteil des Landes an der Finanzie- derzeit und verabschieden z.T. auch Musikschulgesetze. Diese nehmen sollen - und das tun sie bereits in erheblichem
rung. Bundesländer haben das Potenzial der Musikschulen, aber Umfang - muss sich das Land endlich auch in angemessener
auch ihre Mitverantwortung für ihren Betrieb erkannt. Dagegen Höhe an der Finanzierung der Betriebskosten beteiligen. Der
24 25
„Die niedersächsischen Musikschulen
leisten einen unschätzbaren Beitrag
für die kulturelle Bildung indem sie
Ausdrucksformen für Kreativität vermitteln
und dabei Selbstbewusstsein stärken -
gerade bei Kindern und Jugendlichen.“
Stephan Weil
Niedersächsischer Ministerpräsident
26 27
DATEN & FAKTEN 2021 WEITERFÜHRENDE
SCHULEN
GRUNDSCHULEN
485 11.807
1.251 48.798
KINDERTAGESEINRICHTUNGEN
725 20.522
1.116 43.524 MUSIKVEREINE
69 949
48 1.300
293 11.409
226 8.821
139.854
CHÖRE
GESAMTSCHULEN 1 1
74
27 39 63 2.019
460 17.956
1 22 KIRCHEN
Träger e.V. 8 145
Träger Kommune
Schüler*innen
2.780
14 547
1.287.199
GYMNASIEN VHS
Musikschulen 108 4.147
1 20
112.165
14 564
33.005
45 1.761
5+39181226m
76,50% Finanzierung der Musikschulen 2021
8
Instrumental-
& Vokalfächer 2,52% 4,72%
Ergänzungsfächer
Ergänzungsfächer
80.092.352 € < Einnahmen
7,49% 27,45%
Grundfächer Grundfächer 39,90% Gebühren 3,36% Landesmittel 51,65% Kommunale Zuschüsse
1,24% sonstige öffentl. Mittel 2,77% sonstige Erlöse 1,08% Unterdeckung
5,16% 11,19%
Ensemblefächer Ensemblefächer
80.092.352 € < Ausgaben
8,33% 17,54% 39,10%
F 6 7 3 76 +
28 29
LANDESFÖRDERUNG
Verwendung der
Weiterleitungs-
40,00%
Instrumental-
und Vokal-
fachangebote
mittel
niedersächsischer Musikschulen auszuschütten. Der anteiligen des Landes 2021
Öffentliche gemeinnützige Musikschulen und die Geschäfts- Mittelzuweisung ging ein aufwändiges Prüfungsverfahren der
stelle des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen qualitativen und quantitativen Voraussetzungen der Antrag stel-
werden vom Land Niedersachsen mit einer Finanzhilfe aus
Glücksspielabgaben gefördert. Ziel dieser Strukturförderung ist
lenden Musikschulen und der von ihnen angemeldeten Schüler
und Stundenzahlen voraus.
43,66% 15,00%
Ensemble- Studienvorbereitende
es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu sichern und sie fachangebote Ausbildung (SVA)
in die Lage zu versetzen, ein flächendeckendes und qualitativ Insgesamt stand dem Landesverband im Jahr 2021 eine Fi-
hochwertiges musikpädagogisches Angebot zu sozialverträgli- nanzhilfe in Höhe von 1.488.602,46 Euro zur Verfügung (Vorjahr
chen Bedingungen zu gewährleisten. Die Mittelvergabe erfolgt 1.334.728,00 Euro). Die Geschäftsstelle des Landesverbandes Förderung der Musikschulen
auf der Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen
Glücksspielgesetzes (NGlüSpG).
wurde mit 113.537 Euro aus der Finanzhilfe gefördert.
in den Bundesländern
Die restlichen Mittel aus der Finanzhilfe in Höhe von
Anteil Landesmittel am Gesamtetat inklusive Projektförder- Anteil Landesmittel am Gesamtetat ohne Projektfördermittel
Das Land Niedersachsen stellt dem Landesverband niedersäch- 1.375.065,46 Euro (100 %) wurden wie folgt aufgeteilt:
mittel für Musikangebote in Kitas und Schulen (%) für Musikangebote in Kitas und Schulen (%)
sischer Musikschulen sowie anspruchsberechtigten Musikschu- 18.463,00 € (1,34 %) wurden für das Qualifizierungsprogramm des
len aus Konzessionsabgaben lizensierter Glücksspielbetreiber Landesverbandes ausgegeben. 1.356.602,46 Euro (98,66 %) wur- Mecklenburg-Vorpommern > 22,24 % Mecklenburg-Vorpommern > 14,51 %
eine gesetzlich garantierte Finanzhilfe in Höhe von 1.106.000 den an die anspruchsberechtigten Musikschulen weitergeleitet. Brandenburg > 20,35 % Brandenburg > 13,40 %
Euro zur Verfügung. Gemäß § 14 Abs. 4 Nr. 2 in Verbindung mit Baden-Württemberg > 18,97 % Sachsen-Anhalt > 11,74 %
Abs. 2 Nr. 2 des NGlüSpG erhalten Empfänger von Finanzhilfen Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanzhilfe relevan- Bayern > 18,26 % Sachsen > 10,61 %
nach den vorgenannten Regelungen einen festgeschriebenen ten Bestimmungen und Kriterien sind getrennt für jeden der Sachsen > 17,87 % Bayern > 10,21 %
Anteil der Einnahmen eines Kalenderjahres, die den Betrag von Förderbereiche in den für das jeweilige Förderjahr gültigen Sachsen-Anhalt > 16,01 % Baden-Württemberg > 8,85 %
147,3 Mio. Euro übersteigen. Gemäß dieser Regelung stand dem Fördergrundsätzen und Durchführungsvorschriften für die Fi- Rheinland-Pfalz > 14,06 % Rheinland-Pfalz > 7,29 %
Landesverband niedersächsischer Musikschulen ein zusätzlicher nanzhilfe verbindlich geregelt. Die Frist zur Beantragung einer Schleswig-Holstein > 12,26 % Saarland > 4,93 %
Betrag von 382.602,46 Euro zur Verfügung. Finanzhilfe ist jeweils der 1. April eines Jahres. Hessen > 11,77 % Schleswig-Holstein > 4,37 %
Saarland > 10,55 % Hessen > 4,13 %
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen ist vom Alle Antragsunterlagen stehen online zur Verfügung unter Nordrhein-Westfalen > 4,29 % Nordrhein-Westfalen > 2,36 %
Land Niedersachsen beauftragt, die Finanzhilfe nach Abzug www.musikschulen-niedersachsen.de Niedersachsen > > 3,91 % Thüringen > 1,50 %
eigener Verwaltungskosten und Kosten für die Umsetzung Thüringen > 2,68 % Niedersachsen > > 1,43 %
30 31
LANDESFÖRDERUNG
1.302
JWS*
726
Wir machen die Musik!
„Wir machen die Musik!“ ist das wichtigste Angebot für
frühkindliche musikalische Bildung in Niedersachsen. Die
Niedersächsische Landesregierung unterstützt das Musika- Kitas
lisierungsprogramm bereits seit elf Jahren und finanziert bis
zu 50% der an den Musikschulen anfallenden pädagogischen
23.936
Personalkosten. Im Schuljahr 2021/22 wurden vom Land ins- Kinder
75
gesamt rund 2,45 Millionen Euro bereitgestellt. Der Finanzie-
rungsanteil des Landes an den Gesamtkosten des Programms
beträgt rund 32%. Alle Musikschulen in Niedersachsen, die am
Programm teilnehmen, erhalten auf Basis der zur Verfü-
gung stehenden Landesmittel ein individuelles finanzielles Musikschulen
Angebot, das auf der zahlenmäßigen Grundlage der in ihrem
jeweiligen Einzugsgebiet lebenden Kinder im Kindergarten-
und Grundschulalter berechnet wird.
38.180
YOUNG PROFESSIONALS
447 14.244
Das Förderprogramm YOUNG PROFESSIONALS ist eine Wei-
terentwicklung des bisherigen Begabten-Förderprogramms
„Viff regional“ und löst dieses nach 13 Jahren ab. Auch YOUNG
Schulen Kinder
PROFESSIONALS wird gefördert durch das Niedersächsische
Kultusministerium im Rahmen des Programms Hauptsache:-
erreichte Kinder
in 2021
1.265
Musik. Für den ersten Förderzeitraum, das Schuljahr 2020/21,
wurden Mittel in Höhe von 26.200 Euro zur Durchführung von
Tagesseminaren und Hochschultagen zur Verfügung gestellt.
Aufgrund pandemiebedingter Lockdownphasen mussten die
JWS*
für das Jahr 2020 geplanten Veranstaltungen in das Jahr 2021 Weitere Informationen
verschoben werden. Einer entsprechenden Verlängerung des finden Sie online unter
Förderzeitraumes wurde zugestimmt. *Jahreswochenstunden und www.wimadimu.de
32 33
WIR MACHEN DIE MUSIK!
2009 gab die niedersächsische Landesregierung den Start- Musikschulen anfallenden pädagogischen Personalkosten.
Schuljahr 2021/22 2020/21 2019/20
schuss für ein bundesweit einzigartiges musikalisches Nach 2019/20 und 2020/21 fördert das Land das Programm
Teilnehmende Musikschulen 75 74 75
Bildungsprogramm. Dank der Finanzierungspartnerschaft von auch im Schuljahr 2021/22 mit rund 2,45 Millionen Euro. Der
Land, Kommunen und Landkreisen sowie durch Beiträge örtli- vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen ge- Teilnehmende Kitas 726 658 735
cher Träger, Eltern und Sponsoren ist es gelungen, dauerhafte wünschte Mittelaufwuchs und auch die Dynamisierung der zugutekommen sollen. In Abstimmung zwischen dem Landes- Teilnehmende Schulen 447 403 493
Bildungsangebote von Musikschulen in Kindertageseinrich- Landesförderung konnten jedoch nicht erreicht werden. verband und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Anzahl der Jahreswochenstunden 2.567 2.485 2.718
tungen und Grundschulen zu etablieren. Über 430.000 Kinder haben die Musikschulen 2022 die Möglichkeit, mit diesen Rest-
davon in Kitas 1.302 1.266 1.357
haben seitdem an „Wir machen die Musik!“ teilgenommen. „Wir machen die Musik!“ in Zeiten von Corona mitteln musikalisch besonders interessierten Kindern aus den
Auch im zweiten Corona-Jahr gehörte die Pandemie für die Kooperationsprojekten ein ergänzendes musikalisches Angebot davon in Schulen 1.265 1.219 1.361
F 15 7 14 + 27
Im Schuljahr 2021/22 beteiligen sich 75 Musikschulen an „Wir niedersächsischen Musikschulen zu den bestimmenden zu machen. Hierdurch soll eine Brücke zwischen den Koope- Anzahl der erreichten Kinder 38.180 34.262 38.439
machen die Musik!“. 726 Kindertageseinrichtungen sowie 447 Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Kitas und rationsangeboten und dem weiterführenden Unterricht an der
davon in Kitas 23.936 21.540 24.139
Grundschulen stehen den Musikschulen als Kooperationspart- Grundschulen. Nachdem die Musikschulen und ihre Lehrkräfte Musikschule gebaut werden.
davon in Schulen 14.244 12.722 14.300
ner zur Seite. Ziel ist es, möglichst vielen Kindern frühzeitig und im vergangenen Schuljahr dank ihrer Kreativität und des gro-
unabhängig von ihrer sozialen, wirtschaftlichen und ethnischen ßen Engagements aller Beteiligten die Arbeit über unterschied- Qualifizierungsangebote
37
Herkunft Zugang zu musikalischen Angeboten zu ermögli- lichste (digitale) Wege fortführen konnten, waren im Schuljahr Im Kontext von „Wir machen die Musik!“ wurden 2021 sechs
chen. Geplant waren mehr als 1.000 Kooperationsprojekte mit 2020/21 eine gewisse Routine und vor allem eine bessere Qualifizierungsmaßnahmen angeboten. Am 24. April stellte 13,7% 34,2%
über 38.000 Kindern im Alter zwischen null und zehn Jahren. digitale Ausstattung bei der Umsetzung der Angebote in den Linda Effertz im Online-Workshop „Methodenkoffer EMP - Elternbeiträge Landesmittel
Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kooperationen äußerst hilfreich. Einen Teil der Kosten für die Gestalten musikalischer Angebote im Kita- und Grundschulal-
Einschränkungen konnten viele dieser Angebote nicht in ge- digitale Infrastruktur konnten die Musikschulen aus Restmit- ter“ den rund zwanzig Teilnehmenden vielfältige musikalische
wohnter Form umgesetzt werden. teln decken, die im Schuljahr 2019/20 aufgrund von Corona für Angebote für Kinder im Kita- und Grundschulalter vor. An der
Kooperationsangebote nicht verbraucht werden konnten und Kreismusikschule Goslar e.V. stand am 17. September das
Trotz aller Unwägbarkeiten der letzten zwei Jahre: Die positive die Kulturminister Björn Thümler für diesen Zweck zur Verfü- Thema „Alles ist zum Trommeln da! Rhythmus- und Trommel- 6,2% Programm-
Wirkung von Musik und Tanz auf die Persönlichkeitsentwick- gung gestellt hat. spiele mit Alltagsgegenständen“ mit dem Dozenten Dr. Richard Drittmittel finanzierung
Schuljahr 2021/22
lung, die Förderung sozialer Kompetenzen, ein wertschätzendes Filz im Mittelpunkt. 15 Teilnehmende waren begeistert. Die
Miteinander und die frühe Heranführung an Kultur, machen Corona war im Schuljahr 2020/21 dafür verantwortlich, dass Themen „Kindgerechter Einsatz der Stimme“, „Gruppenimpro-
„Wir machen die Musik!“ weiterhin zu einem unersetzlichen viele Musikschulen die für die volle Landesförderung erforderli- visation und musikalische Kreativität“, „Rhythmik für Kita- und
Baustein der frühkindlichen musikalischen Bildung in Nieder-
sachsen. Daher unterstützt die Landesregierung das Programm
che Mindeststundenanzahl nicht erreichen konnten. Wie schon
im Vorjahr hat Kulturminister Björn Thümler verfügt, dass diese
Grundschulkinder“ sowie „Schwierige Kinder sind Kinder in
Schwierigkeiten“ konnten aufgrund der Corona-Pandemie nicht
12,7% 33,2%
Eigenmittel der Eigenmittel
seit fast dreizehn Jahren und finanziert bis zu 50% der an den nicht abgerufenen Mittel auf andere Weise dem Programm durchgeführt bzw. mussten ins Folgejahr verschoben werden. Kooperationspartner der Musikschulen
34 35
YOUNG PROFESSIONALS
YOUNG PROFESSIONALS ist ein Förderprogramm für musika- 15 Teilnehmer*innen erlebten einen großartigen Workshop zum mit 13 Teilnehmer*innen statt.
lisch besonders talentierte junge Menschen und ein wichtiger Thema „Auftrittstraining und Einführung in die Solmisation“. Alle Bereits jetzt bahnt sich an, dass es im laufenden Schuljahr noch
Baustein im Konzept des Landesverbandes niedersächsischer Kinder, Jugendlichen und das Dozententeam waren beim Tun mit mehr interessante Workshopangebote im Rahmen des Projektes
Musikschulen zur systematischen musikalischen Individual- viel Freude bei der Sache und schienen wie befreit, endlich wieder geben wird. Aus den bisherigen Workshops hat sich bereits eine
und Begabungsförderung. Angesprochen sind interessierte einmal gemeinsam musikalisch zu arbeiten. feste Gruppe Teilnehmer*innen gebildet, die sich diesem Projekt
junge Musikschüler*innen im Alter zwischen 8 und 14 Jahren, zugehörig fühlt. Das ist ein tolles Ergebnis, das den Erfolg der
die über ein besonderes musikalisches Potenzial verfügen. Am 18.09.2021 konnte dann der zweite Workshop mit dem Workshops in der Region Hannover widerspiegelt.
Mithilfe des Programms sollen sie wichtige Impulse für ihre Themenschwerpunkt Improvisation mit 16 Teilnehmer*in-
weitere Entwicklung erhalten. nen und am 20.11.2021 der dritte Workshop mit dem The- Susann Torliene,
menschwerpunkt Komposition/Arrangement und 6 Teil- Regionalkoordinatorin im Projekt
YOUNG PROFESSIONALS ist die Fortsetzung der langjährigen nehmer*innen stattfinden. Der vierte Workshop fand am YOUNG PROFESSIONALS (Region Hannover)
Zusammenarbeit des Landesverbandes niedersächsischer 12.03.2022 zum Thema „App-Musik - Musizieren mit Apps“
Musikschulen mit dem Institut zur Früh-Förderung musika-
lisch Hochbegabter (IFF) an der Hochschule für Musik, Theater
und Medien Hannover fort. Einbezogen ist auch das Institut
für Musik an der Hochschule Osnabrück.
Besonders talentierte und interessierte Musikschüler*innen YOUNG PROFESSIONALS in der Region Hannover
sind eingeladen, an Tagesseminaren teilzunehmen, die spe- Das Konzept der Workshops von YOUNG PROFESSIONALS in
ziell für ihre Bedürfnisse und Ansprüche konzipiert werden. der Region Hannover sieht vor, den Teilnehmer*innen in Prä-
Die Seminare werden niedersachsenweit von den regionalen senzveranstaltungen Inhalte zu vermitteln, die das alltägliche
VdM-Musikschulen angeboten. Ergänzend laden die nieder- Musikschulangebot ergänzen und sie in ihrer musikalischen
sächsischen Musikhochschulen die jungen Programmteilneh- Entwicklung auf besondere Weise fördern.
mer*innen zu besonderen Informationstagen ein.
Seit Jahresbeginn mussten aufgrund der Corona-Pandemie
immer wieder geplante Workshopangebote verschoben und
www.musikschulen-niedersachsen.de umgeplant werden. Ende Mai 2021 konnte durch die ersehn-
» Landesverband » Projekte » ten Lockerung der Pandemie-Maßnahmen der erste Work-
YOUNG PROFESSIONALS shop im Präsenzformat stattfinden.
36 37
YOUNG PROFESSIONALS
38 39
QUALIFIZIERUNG
Lebendiges Lernen und Musizieren mit Gitarren Clemens Völker, Musikschule der
Impulsgeber*innen fungiert, wodurch der Austausch sehr pra- die Altersgruppe drei- bis sechsjähriger Kinder im Elemen- Neben den beiden Lehrgangsleiterinnen Prof. Elisa Läubin
Sa 06.02. Neue Materialien und Spielideen für das gemeinsame Musizieren Jochen Buschmann Landeshauptstadt Hannover
MeetUps und weitere Online-Formate Im Februar 2021 startete der vom Landesverband nieder- Effertz (Elementares Instrumentalspiel, Liedbegleitung, Inklu-
Vom Klangexperiment zum improvisierenden Ensemble Landeshauptstadt Hannover
Weitere Schwerpunkte der Qualifizierungsmaßnahmen waren sächsischer Musikschulen, der Landesmusikakademie und sion) und Hannah Heuking (Bewegung und Bewegungsimpro-
Lösungswege für die Zeit des Übens und Lernens
fünf jeweils zweistündige MeetUps, die online über Zoom Gesunde Musikschule mit Hand und Fuß Kreisjugendmusikschule
Musikland Niedersachsen gGmbH sowie der Hochschule für visation, Weltmusik, Unterrichtspraxis) mit den zukünftigen
Sa 27.03. Dispokinesis und Spiraldynamik® als Grundlage von Körperarbeit Erik Salvesen
angeboten wurden. Die Dozentin Sandra Engelhardt hat in Musik, Theater und Medien Hannover geplante sechsphasige EMP-Lehrkräften.
Schaumburg, Rinteln
an der gesunden musikschule®
Fr 16.04. Neue Impulse in der Streicherpädagogik Andrea Holzer-Rhomberg Online über ZOOM
Kollegialer Austausch für Fachlehrkräfte
Methodenkoffer EMP
Musikschule des Emslandes e.V.,
Sa 24.04.
40 41
Linda Effertz
Gestalten musikalischer Angebote für Kinder im Kita- und Grundschulalter Meppen
Landesverband niedersächsischer
ÖFFENTLICHE MUSIKSCHULEN
42 43
AUS DEN MUSIKSCHULEN
in vier Farben sind aufgestapelt: blau Verschiebung endlich alle Kinder der
(Schlumpf=Viertel), grün (kiwi=Achtel), sechs Grundschulen der beiden Musik-
gelb (Ananas=zwei Achtel eine Viertel) schul-Gemeinden erreicht hat, engagierte
und rot (To-mate=eine Viertel zwei Lehrer*innen, die mit Freude teilnahmen Ensemble Alte Musik der Städtischen Musikschule Braunschweig in der Volkswagenhalle Braunschweig
Achtel). Erstmal Farben klatschen und im Idealfall neue Ideen in den Un-
und natürlich die Silben mitsprechen. terricht einfließen lassen und dankbare zum Landeswettbewerb erhielten. um 18 Uhr frei zugänglich vom Kollegium In den darauffolgenden Wochen konzen-
Danach geht‘s ans Trommeln. In der Kinder, die sich nach Bewegung, Tanz, Zum Bundeswettbewerb wurden 18 zu unterschiedlichen Themen angeboten. trierte sich die Städtische Musikschule
Mitte klingt der tiefe Ton, gleichmäßig Lernen, Spaß sehnen und sich kichernd junge Musikerinnen und Musiker der auf die für den November geplanten
als Schlumpf geschlagen, dazu aus der mit dem neugelernten Reim verabschie- Städtischen Musikschule Braunschweig Ab dem 17. Mai konnte erfreulicherweise „30. Braunschweiger Musikschultage“:
Anlage das Bumm Bumm Bumm vom den: „Sitzt n Kuckuck aufm Baum kommt weitergeleitet. der Präsenzunterricht im Einzelunterricht Die Ensemblearbeit wurde zunächst in
„Wellerman“. Wieder Jubel - das kenn n Hai vorbei, sagt der Hai kuckuck sagt wiederaufgenommen werden. Kooperati- Satzproben aufgenommen und später in
ich! - das ist mein Lieblingslied! - und der Kuckuck hi zum Hai“. Der Musikschulunterricht konnte trotz onsangebote in Kitas und Schulen sowie Form von Tuttiproben in den Aulas der
ran an den Rhythmus. Klasse, so leicht Pascal Gentner eingeschränkter technischer Infrastruk- in Wohnstandorten Geflüchteter, als auch benachbarten Gaußschule und dem Wil-
ist das. Dann werden die Abfolgen mit tur ab Januar 2021 durchgehend als die SVA-Prüfungen konnten dank eines helm-Gymnasium fortgeführt. Unter der
Grundschulkinder beim Trommelworkshop
in Beverstedt der Ananas, der Kiwi oder der kniffligen Distanzunterricht angeboten werden. umfangreichen Infektionsschutzkonzep- Überschrift „Jubiläumskonzert“ feierte
Tomate erweitert, Lieder begleitet, zwi-
Städtische Das Kollegium sammelte weiterhin im tes mit z. B. Zugangspersonal in den zen- die Städtische Musikschule am Sonntag,
44 45
AUS DEN
MUSIKSCHULEN
46 47
AUS DEN
MUSIKSCHULEN
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MUSIKSCHULEN
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AUS DEN
MUSIKSCHULEN
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IMPRESSUM
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www.musikschulen-niedersachsen.de